Preiserhöhung DB am 19.11.?

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich wollte mich gerade nach einem Ticket München->Berlin umsehen, da ist mir ein seltsamer Preissprung aufgefallen, den ich mir nicht erklären kann:

Kostet ein ICE-Ticket mit BC50 am 18.11. noch 58 Euro, so kosten dieselben Züge einen Tag später auf einmal 64,50 Euro. Dabei sollte es doch in diesem Jahr gar keine Preiserhöhungen im Fernverkehr geben. Weiß jemand die Ursache für diesen Preisunterschied?
Wo ist das Problem?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ach so, jetzt hab ichs gesehen... Am 19. November wird der ICE über Erfurt umgeleitet... Finde ich ja ehrlich gesagt etwas blöd, den Fahrgast die Umleitungsstrecke auch noch extra bezahlen zu lassen. Man fährt ja nicht zum Spaß die längere Strecke...
Wo ist das Problem?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Man bereitet die Leute aufs Preisniveau nach Inbetriebnahme der NBS vor^^
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Das ist das Problem des fahrplanbasierten Verkaufs. Da wird einfach relationspreismäßig zusammengerechnet und da der Zug über Erfurt im Verkehrssystem ist...
Früher war es selbstverständlich, daß bei bauumleitungslichen Maßnahmen der normale reguläre Fahrpreis erhoben wird - noch früherer entfiel sogar der IC-Zuschlag (z.B. Berlin - Hamburg ab 1995 oder bei den IC-IR-Ersatzlinien ab 2000 zwischen Hannover und Dortmund und Stuttgart - Augsburg). Heute wird das dank elektronischem Verkauf alles einberechnet :(
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Kann durchaus verstehen, weshalb dich das ärgert, allerdings muss man auch berücksichtigen, dass die Bahn schlechterdings wissen kann, ob du ursprünglich die normale Streckenführung benutzen wolltest oder nicht. Gerade bei den Normalpreistickets kannst du deine Fahrt ja nach eigenem Gusto für eine ganze Weile unterbrechen und so wäre derjenige, der vorgibt über Leipzig (?) zu fahren, in Erfurt aber z.B. einen mehrstündigen Stopp einzulegen gedenkt, natürlich fein raus.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Wird endlich Zeit ein km-basieren mit der realen Geschwindigkeit korrelierten Fahrpreis festzulegen. Dann hätte die Bahn auch was davon zügig zu fahren und die LAs auszubügeln.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

DumbShitAward @ 10 Nov 2010, 13:38 hat geschrieben: Kann durchaus verstehen, weshalb dich das ärgert, allerdings muss man auch berücksichtigen, dass die Bahn schlechterdings wissen kann, ob du ursprünglich die normale Streckenführung benutzen wolltest oder nicht. Gerade bei den Normalpreistickets kannst du deine Fahrt ja nach eigenem Gusto für eine ganze Weile unterbrechen und so wäre derjenige, der vorgibt über Leipzig (?) zu fahren, in Erfurt aber z.B. einen mehrstündigen Stopp einzulegen gedenkt, natürlich fein raus.
Ja und? Das sind dann halt kollateralschadliche Einzelfälle, die das EVU im Zweifel hinnehmen muß.

Normalerweise gilt auch das Verläßlichkeitsprinzip und Prinzip von Treu und Glauben.
Soll heißen, wenn für Relation A-B ein Normalfahrpreis für eine direkte Strecke gilt und keine Preiserhöhung angekündigt wurde, braucht man auch diesen nur zu zahlen. Umleitungen, die nicht der Kunde verursacht hat, dürften fahrpreismäßig nicht zu seinen Lasten gehen. Ein im nicht-fahrplanbasiertem Verkauf - sofern es das noch gibt - ausgestelltes Ticket über die direkte Strecke müßte also gültig sein.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Wie ist das eigentlich, wenn ich mir jetzt ein nicht zuggebundenes Ticket für den 18.11. kaufe (welches ja auch am 19.11. gültig sein müsste): darf ich das dann am 19.11. auf der Umleitungsstrecke benutzen? Oder muss ich dann nachzahlen?
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

rautatie @ 10 Nov 2010, 13:52 hat geschrieben: Wie ist das eigentlich, wenn ich mir jetzt ein nicht zuggebundenes Ticket für den 18.11. kaufe (welches ja auch am 19.11. gültig sein müsste): darf ich das dann am 19.11. auf der Umleitungsstrecke benutzen? Oder muss ich dann nachzahlen?
Da der Zug umleitungsbedingt so fährt, sollte das so gehen.
In den Bauarbeiteninfos von der Bahn steht ja in der Regel nur, daß Züge so-und-so umgeleitet werden und so-und-solche Abfahrtszeiten hat bzw. sich um die-und-die Minuten Fahrzeitverlängerungen erfolgen.
Es wird aber nicht sowas bekanntgegeben wie "bitte beachten Sie, daß sich ggf. der Fahrpreis aufgrund der Umwegfahrt um bis zu X EUR erhöhen kann".
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Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 10 Nov 2010, 13:38 hat geschrieben: Gerade bei den Normalpreistickets kannst du deine Fahrt ja nach eigenem Gusto für eine ganze Weile unterbrechen und so wäre derjenige, der vorgibt über Leipzig (?) zu fahren, in Erfurt aber z.B. einen mehrstündigen Stopp einzulegen gedenkt, natürlich fein raus.
Das ist aber das Problem der EVU. Nur, damit nicht ne Handvoll Leute das tariflich ausnutzen können kann man doch nicht tausende norrmale Fahrgäste für die Unannehmlichkeiten durch die Umleitung auch noch mehr zahlen lassen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

So, ich habe also jetzt die Fahrten über die teure Umleitungsstrecke hinter mir. Dabei ist mir bei der Rückfahrt (Abfahrt 17:44 in Berlin Gesundbrunnen) aufgefallen: die Programmierung der Informationsanzeige des ICE war nicht den Realitäten angepasst worden. Es wurden die gar nicht angefahrenen Halte Bamberg, Erlangen und Nürnberg unbeirrt angezeigt, und kurz vor Ansbach zeigte das Display die baldige Ankunft in München an. Und kurz danach wurden die Fahrgäste von der Anzeige verabschiedet ("Haben Sie auch nichts vergessen?"), und nach wenigen weiteren Minuten war das komplette Anzeigensystem abgeschaltet (es wurden auch keine Reservierungen mehr angezeigt).

Lässt sich die Anzeige nicht umprogrammieren bzw. an veränderte Streckenverläufe anpassen?
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Beitrag von Meikl »

rautatie @ 22 Nov 2010, 14:12 hat geschrieben:... und kurz vor Ansbach zeigte das Display die baldige Ankunft in München an. Und kurz danach wurden die Fahrgäste von der Anzeige verabschiedet ("Haben Sie auch nichts vergessen?"), und nach wenigen weiteren Minuten war das komplette Anzeigensystem abgeschaltet (es wurden auch keine Reservierungen mehr angezeigt)...
So wie ich die Fahrgäste kenne, sind dann auch alle schon mal aufgestanden und zur Tür gegangen :)
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Meikl @ 23 Nov 2010, 07:43 hat geschrieben:
So wie ich die Fahrgäste kenne, sind dann auch alle schon mal aufgestanden und zur Tür gegangen :)
Ausnahmsweise nicht ... :)

Der Zug war aber sowieso für einen Sonntag abend erstaunlich schwach ausgelastet. Ganze Vierergruppen waren frei geblieben. Die wenigen Fahrgäste dösten vor sich hin und haben die falschen Anzeigen gar nicht mitbekommen.
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Beitrag von Fastrider »

Tequila @ 10 Nov 2010, 13:44 hat geschrieben: Ein im nicht-fahrplanbasiertem Verkauf - sofern es das noch gibt - ausgestelltes Ticket über die direkte Strecke müßte also gültig sein.
Aber nur, wenn man keine Fahrtunterbrechung macht? Das Problem ist übrigens Würzburg. Sobald man über Würzburg kommt, wirds teurer, weil man aus der Raumbegrenzung raus ist.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Da Fahrtunterbrechungen im Normaltarif nicht ausgeschlossen sind, würde ich diese Fragebehauptung mal verneinen...
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