So beliebt wie eine Waschmaschine

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Auto als Statussymbol: So beliebt wie eine Waschmaschine

Der Titel ist provokant, der Quintessenz trifft aber denke ich ganz gut das Lebensgefühl meiner Generation (in meinem Bekanntenkreis von innerstädtischen Akademikern hat evtl ein Viertel ein eigenes Auto).
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Du sagst es: Innerstädtisch. Jeder, der ein bisschen weiter draußen wohnt und nicht gerade in die Innenstadt zum arbeiten muss, schwört auf sein Vehikel. Große Städte wie München und Berlin sollte man nicht zum Maßstab erheben, sondern auch nach Dresden, Leipzig, Hannover etc. schauen. Da hat im Prinzip jeder eines. Und ich kann es verstehen.

Edit meint noch, dass das Thema gut ins "Auto abschaffen" gepasst hätte ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Wenn ich in der Innenstadt wohnen und arbeiten würde, hätte ich wahrscheinlich auch kein eigenes Auto und würde bei Bedarf auf Car-Sharing zurückgreifen. Und als Statussymbol habe ich mein Auto nie angesehen, sondern einzig und allen seine Zweckmäßigkeit in Vordergrund gesehen.

In der Innenstadt fühle ich mich aber nicht wohl und könnte dort nicht wohnen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Deiner Generation? Meine Generation! Und da sind Leute mit 35 immer noch uralt. :P

Inhaltlich kommt das aber durchaus hin. Man sieht es noch nicht auf den ersten Blick, aber wenn ich sehe, dass in der Generation vor mir eigentlich jeder in meinem Alter irgendeine aufgemotzte Karre hatte und das mit heute vergleiche, dann ist man heute in der Tat wesentlich pragmatischer. Das heißt allerdings aus meiner subjektiven Betrachtung raus wenig auf die Zahl der Autos. Die meisten haben einen Führerschein und auch ein Auto. Nur folgt das eben nicht mehr der Devise, je größer, schneller und tiefer desto besser. Und darauf haben sich die Hersteller auch eingestellt, wie man am Trend zu bis vor 10 Jahren noch unvorstellbar edlen "Kleinwagen" sieht. Auch ist es nicht mehr so, dass mehr Hubraum und mehr Zylinder gleich toller ist, wie in den Auto-Quartetts, die früher jedes Kind gespielt hat, heute sind sie eine Randerscheinung. Darüber gab's neulich einen Artikel, ich glaube in der SZ. Daran sieht man aber auch, dass sich das Bild eines coolen Autos gewandelt hat. Sicher gibt es mehr Leute, die das Auto total unsexy finden und für die es ein schlichter Gebrauchsgegenstand ist, aber ganz in Auflösung begriffen ist es nicht. Es kommt nur eben nicht mehr auf die Größe und die reine Motorleistung an. Eines wird sich aber nie ändern, nämlich dass gewisse Marken Symbole für Status, Geld oder die Einstellung sind, denn das ist ja nichts autospezifisches. Denn auch bei einer Waschmaschine finde ich beispielsweise eine Miele mehr sexy als ein Noname-Gerät. :)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 4 Dec 2010, 12:23 hat geschrieben:Denn auch bei einer Waschmaschine finde ich beispielsweise eine Miele mehr sexy als ein Noname-Gerät. :)
Waschmaschine sexy?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Autobahn @ 4 Dec 2010, 12:42 hat geschrieben: Waschmaschine sexy?
Du weißt wie ich das meine... ;)
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Teef
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Beitrag von Teef »

Interessanter Bericht - danke dafür.

Meine Beobachtungen sind folgende: Gerade unter Akademikern in Großstädten spielt das Auto weder als Flexibilitäts- noch als Statussymbol eine Rolle.

Auf dem Lande sieht es anders aus, dort ist insbesondere die Rolle als Statussymbol weit überhöht.

Ich für meinen Teil mag Autos. Ich mag sie wie gute Weine, einen schönen Urlaub oder irgend ein spezielles Hobby. Dies ist auch einfach durch meine Technikbegeisterung bedingt. Aber eines finde ich wichtig: Wegen dem Unterhalt eines Autos dürfen andere, wichtigere Dinge nicht leiden.
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