175 Jahre Deutsche Bahn
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- Tripel-Ass
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Für 175 Jahre Geschichte ist es traurig, wie weit andere Länder heut zu Tage z.B. in Sachen Hochgeschwindigkeitsverkehr sind (Japan, Frankreich, Spanien) und wie wenig eigentlich hier passiert ist. In Sachen Güterverkehr auf der Schiene glänzen wir auch nicht.
175 Jahre sind ein schönes Jubiläum, aber so richtig Grund zum feiern haben wir nicht.
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Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Naja, es kommt auf die Vergleichsbasis an. Vergleich mal die Deutsche Bahn mit der Eisenbahn von Albanien (Vmax = 30 km/h).Andre_HD @ 7 Dec 2010, 21:06 hat geschrieben: Für 175 Jahre Geschichte ist es traurig, wie weit andere Länder heut zu Tage z.B. in Sachen Hochgeschwindigkeitsverkehr sind (Japan, Frankreich, Spanien) und wie wenig eigentlich hier passiert ist. In Sachen Güterverkehr auf der Schiene glänzen wir auch nicht.

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Vllt sollte man Länder vergleichen, die in anderen Kategorien auch ähnlich weit sindjosuav @ 7 Dec 2010, 21:14 hat geschrieben:Naja, es kommt auf die Vergleichsbasis an. Vergleich mal die Deutsche Bahn mit der Eisenbahn von Albanien (Vmax = 30 km/h).Andre_HD @ 7 Dec 2010, 21:06 hat geschrieben: Für 175 Jahre Geschichte ist es traurig, wie weit andere Länder heut zu Tage z.B. in Sachen Hochgeschwindigkeitsverkehr sind (Japan, Frankreich, Spanien) und wie wenig eigentlich hier passiert ist. In Sachen Güterverkehr auf der Schiene glänzen wir auch nicht.

(ich hoffe, du vergleichst den deutschen Entwicklungsstand nicht mit Albanien

edit: nein, ich hab nix gegen Albanien, aber die haben halt noch was vor sich, was wir hier schon hinter uns haben

- Christian0911
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In Albanien sind bestimmt die pünktlichen Züge von gestern oder vorgestern
Aber ob das bei uns nicht auch so ist, zumindest bei Güterzügen sind schon teilweise sehr hohe Verspätungsminuten drin, da hab ich schon von Zügen mit 1200 oder mehr (das ist kein Schreibfehler) Minuten Verspätung gehört zumindest von Leuten die auch auf Stellwerken arbeiten...

Aber ob das bei uns nicht auch so ist, zumindest bei Güterzügen sind schon teilweise sehr hohe Verspätungsminuten drin, da hab ich schon von Zügen mit 1200 oder mehr (das ist kein Schreibfehler) Minuten Verspätung gehört zumindest von Leuten die auch auf Stellwerken arbeiten...
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Insgesamt aber schon traurig: wo man vor 25 Jahren noch guten Gewissens richtig feiern konnte und mit dem neuen ICE ein klare Zukunftsperspektive hatte, schafft man es heute ja nicht mal mehr, bei leichtem Schneefall im Dezember einen halbwegs ordnungsgemässen Betrieb aufrecht zu erhalten. Vor 25 Jahren war ein wirklicher Aufbruch: der neue ICE mit extrem komfortabler Ausstattung (mittlerweile rückgebaut), der neue InterRegio als Nachfolger des D-Zugs (mittlerweile wieder eingestellt), der EuroCity als neuer Qualitätsstandard im internationalen Verkehr mit zahlreichen Direktverbindungen (viele davon existieren nicht mehr, es gab ECs wie Dortmund - Sestri Levante!), die CityBahn als Aufbruch im Nahverkehr - das einzige Segment, wo es wirklich kontinuierlich aufwärts ging. Und heute: Jede alltägliche Wettersituation wird zur "Herausforderung". Fahrkarten gibt´s bei Aldi und Lidl, das sagt schon einiges über die Wertschätzung, irgendwo zwischen Heizkissen und Magnesiumtabletten fürs Herz. Die DB fährt als Lastwagenunternehmen quer durch Europa - auf der Strasse. Von Nürnberg nach Prag fährt der Bus, die Bahn zuckelt wie vor 30 Jahren mit Dieselloks auf vergammelten Bahnstrecken durch den Wald. Von echten Perspektiven hört man nicht mehr, es ist nur noch Mangelverwaltung und punktuelle Prestigeobjekte (S21, ICE nach London und Marseille). Und das, obwohl insgesamt die Bahn in den letzten Jahren ja erfolgreich und theoretisch attraktiv war wie nie. Von einem Halbstundentakt Augsburg - München usw. konnte man nicht mal träumen. Aber die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist hoch wie nie. Und die ist es, die einem das (Mit-)Feiern verleidet. Und das Fehlen echter Perspektiven, ein ICE am Tag nach Marseille ist zwar nett, wird aber die DB nicht retten.Franky Boy @ 7 Dec 2010, 20:52 hat geschrieben: Heute wird die Deutsche Bahn 175 Jahre alt
Info laut Radio "WDR 4" und "ARD" Taggeschau" 20:15 Uhr
Was sagt Ihr dazu?
Ich will nicht lange schwadronieren. Die Eisenbahn war zu seiner Zeit das schnellste und pükntlichste Verkehrsmittel.
Nun möge man darüber diskutieren, ob die Zeit der Eisenbahn abgelaufen ist. In den oben genannten Punkten hat sie sicher und leider erhebliche Defizite. Da haben ihr schon lange die Mitberbewerber den Rang abgelaufen.
Mit einem Verweiß auf die Ökobilanz ist es nicht getan. Wenn ich 02:00 h Reisezeit mit der Bahn (Nahverkehr mit Umsteigen und Furßwegen) für 40 Km (Straße) gegen 00:30 h mit dem PKW setze, rückt das GRÜNE ganz weit in den Hintergrund. Alles Andere wäre masochistisch
Nun möge man darüber diskutieren, ob die Zeit der Eisenbahn abgelaufen ist. In den oben genannten Punkten hat sie sicher und leider erhebliche Defizite. Da haben ihr schon lange die Mitberbewerber den Rang abgelaufen.
Mit einem Verweiß auf die Ökobilanz ist es nicht getan. Wenn ich 02:00 h Reisezeit mit der Bahn (Nahverkehr mit Umsteigen und Furßwegen) für 40 Km (Straße) gegen 00:30 h mit dem PKW setze, rückt das GRÜNE ganz weit in den Hintergrund. Alles Andere wäre masochistisch

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Nun, dass die Bahn in Deutschland meistens bei um die 20% Marktanteil herumdümpelt liegt mit Sicherheit nicht an ihr selbst, sondern an unserer autogerechten Politik. Insofern ist es eher an der Zeit unsere Politiker und die aus vergangenen Zeiten zu rügen als direkt auf die Bahn zu schimpfen.
Dass viaferretica Recht hat, ist allerdings unbestritten.
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Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Für die Rahmenbedingungen kann die DB nichts, auch wenn sie vielleicht etwas offensiver an deren Veränderung mitwirken könnte (da sie ja doch massiven Einfluss auf die Politik hat). Auch Projekte wie S21 sind nicht der DB anzulasten, sie führt nur aus. Klar ist, die DB muss zugunsten des UNTERNEMENS DB AG handeln, und nicht für einen besseren Bahnverkehr an sich, das ist nicht Aufgabe des Unternehmens.Bayernlover @ 7 Dec 2010, 22:49 hat geschrieben: Nun, dass die Bahn in Deutschland meistens bei um die 20% Marktanteil herumdümpelt liegt mit Sicherheit nicht an ihr selbst, sondern an unserer autogerechten Politik. Insofern ist es eher an der Zeit unsere Politiker und die aus vergangenen Zeiten zu rügen als direkt auf die Bahn zu schimpfen.
Dass viaferretica Recht hat, ist allerdings unbestritten.
Aber dafür, dass in Berlin die S-Bahn zusammengebrochen ist und jetzt auch in München massiv beeinträchtigt ist, ist einzig Folge der (vielleicht vergangenen) Unternehmenspolitik, ebenso wie das Fernverkehrsdesaster.
Wenn ich auf unsere Nachbarländer blicke und z.B. sehe wie viele Strecken wieder mal beim nächsten Fahrplanwechsel in Polen stillgelegt werden und es sich dabei auch noch um Direktverbindungen zwischen Großstädten handelt - da fällt es mir schwer die Bahn in Deutschland nur zu kritisieren. Auch in Relation zum sonstigen Entwicklungsstand der Länder ist die Bahn in Deutschland eine der besten. Vieles liegt im Argen, vieles könnte besser sein. Aber an einem Geburtstag sollte man auch das Positive sehen.
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In Polen geht der Niedergang ja schon seit 20 Jahren so. Das hat dort schon Tradition. Noch krasser ist der direkte Vergleich mit Österreich, wo man ja in den letzten Jahren nur noch abwechselnd Tobsuchts- oder Heulkrämpfe bekommen kann angesichts des völligen Verfalls der Bahn dort - völlig überzogener Ausbau ohne erkennbaren Nutzen einerseits, und anderseits völliger Niedergang selbst schon von Hauptbahnen (z.B: keine Direktverbindung mehr von der zweit- zur drittgrößten Stadt des Landes). Da kommt man sich hier wirklich vor wie im Paradies. Stimmt.Ubile @ 7 Dec 2010, 23:23 hat geschrieben: Wenn ich auf unsere Nachbarländer blicke und z.B. sehe wie viele Strecken wieder mal beim nächsten Fahrplanwechsel in Polen stillgelegt werden und es sich dabei auch noch um Direktverbindungen zwischen Großstädten handelt - da fällt es mir schwer die Bahn in Deutschland nur zu kritisieren. Auch in Relation zum sonstigen Entwicklungsstand der Länder ist die Bahn in Deutschland eine der besten. Vieles liegt im Argen, vieles könnte besser sein. Aber an einem Geburtstag sollte man auch das Positive sehen.
Mit Blick auf Tschechien oder der Schweiz sieht man aber auch die andere Richtung, in die es gehen könnte. Also Mittelweg - und ich sage ja, es gibt auch vieles gutes und erfolgreiches. Die erfolgreichen Nahverkehrsprojekte, zumindest im Süden des Landes, sprechen für sich und suchen seinesgleichen.
Das sehe ich auch so, ein wenig Jammern auf hohem Niveau betreiben wir schon. Klar ist noch viel Luft nach oben, aber es ist ja nicht so dass seit 1985 alles schlechter geworden ist. Manches ist heute sicher nicht optimal, aber bei vielem sind die Ansprüche auch einfach schneller gewachsen als das Angebot.
- Heute Jammern wir, wenn der DEFAS-Anzeiger mal wieder nicht exakt das richtige anzeigt. Anno 85 war die Kreide/Blechtafel noch der übliche Zugzielanzeiger, Fallblattanzeiger sind gerade erst so am aufkommen in den großen Bahnhöfen. Klar war noch mehr Personal am Bahnsteig, aber von denen ist sicher auch keine Minutengenaue Info zu jedem Zug an jeden Fahrgast gekommen.
- Von Takt 10 auf so manchen S-Bahn-Strecken in München, einer guten Stunde Köln-Frankfurt etc. hat man auch erst geträumt.
- Überhaupt Takt. Wie weit verbreitet war außerhalb von S-Bahn-Netzen anno 1985 ein durchgehender Takt, dass man immer sagen konnte, um Minute :xx fährt mein Zug?
- Verkehrsverbünde? Dass ich Bus und Bahn mit einer Fahrkarte fahren kann? Klar, im Großraum München schon lange standard. Aber lange noch nicht so in der Fläche wie heute.
- Klimaanlagen gabs damals auch noch sehr selten, im Nahverkehr garnicht. (Gut. 50°C im Zug gabs dafür dank Übersetzfenster auch nicht, klar.)
- Bayernticket? Zu fünft zum Spottpreis durch den ganzen Freistaat und wieder zurück???
- Fahrplanauskunft zuhause am PC in Sekundenschnelle, ohne (gerade bei Umsteigeverbindungen mit mehreren Alternativwegen) erstmal lange Kursbuch wälzen zu müssen? Oder gar noch Verkehrsmittelübergreifend zum Regionalbus oder Stadtverkehr?!
- Heute meckern wir dass die DB keine durchgehenden Bahnsteighöhen schafft und oft genug 20cm-Stufen verbleiben. Zum 150jährigen waren von Inseln wie der S-Bahn abgesehen Einstiege von 16cm in den Silberling noch völlig normal. Hublifte im Fahrzeug, dass auch an Kuhdörfern ein Rollifahrer Ein- und Aussteigen kann? Dürfte anno 85 noch nichtmal auf dem Reissbrett existiert haben.
- Blindenleitstreifen am Bahnsteig? Gabs anno 1985 überhaupt schon die weißen Striche mit Farbe flächendeckend?
- Barrierefreie Unterführungszugänge mit Aufzug musste man wohl auch eher suchen - da waren gerademal Kopfbahnhöfe prinzipbedingt Barrierefrei.
- Bahnhofsklos waren zwar (zumindest die "Stehplätze" und Waschbeckenzugänge, an den Kabinentüren gabs ja schon lange mechanische Münzautomaten) noch umsonst, aber war der Reinigungszustand so wie heute? (Gut - es wäre auch mal interessant die McClean-Öffnungszeiten in Non-24h-WC-Bahnhöfen vergleichen mit der vorherigen Zugänglichkeit des öffentlichen WCs.)
- Barrierefreie WCs im Zug? Wo denkt ihr hin, anno 85?
Klar. Es gibt auch genug hausgemachte Probleme. So Theater wie die S-Bahn Berlin an vorderster Stelle. Oder dass man die Fahrgastinfo künstlich verschlechtert dadurch, dass in kleinen Stationen die Fdls nichts mehr ansagen dürfen, weil man ja sonst virtuelles Geld von StuS nach Netz verschieben müsste. (Sofern das noch so ist, aber das ist immer noch mein Lieblingsbeispiel für die DB-interne Kleinstaaterei) Nicht zu vergessen auch, dass man genügend Strecken gerupft hat, und somit sich sowohl mit Mehrverkehr als auch mit Ausweichmöglichkeiten im Störungsfall etwas schwertut. Und dass man den Güterverkehr in der Fläche gerupft hat und stattdessen jetzt in großem Umfang auf der Straße fährt ist auch schräg.
Naja. Und anno 1985 dürfte es noch in großem Umfang beheizte Warteräume gegeben haben, während man heute bemüht ist, Bahnhöfe loszuwerden - und der Fahrgast vielerorts froh sein muss, wenn er neben einem Dach noch ne senkrechte Glaswand als Windschutz hat.
Aber mal ehrlich. Ist der Personenverkehr nicht besser geworden als damals?
Zum Frankreichvergleich: Klar mögen die mehr SFSen haben. Aber angeblich siehts im Regionalverkehr außerhalb der Metropole Paris dafür ziemlich mau aus, das könnten wir von uns nicht behaupten.
Komfort im ICE zurückgebaut? Nunja. Das Bordtelefon würde doch keine alte Sau mehr nutzen. Und auch Videobildschirme an jedem Platz und das Audiosystem wird in Zeiten von Laptop mit DVD-Laufwerk und MP3-Player wohl nur noch von wenigen genutzt. Dafür hat man heute halt Handyverstärker und WLAN im Zug, das ist die heutige Form von Kommunikation und Entertainment.
Na und was das Wetter angeht - da gehört einfach Glück oder Pech dazu, und zwar auf Straße und Schiene gleichermaßen. Meiner persönlichen Meinung nach ist da die Straße bei akutem Schneefall und Eisgläte deutlich anfälliger. Die höchste Witterungsbedingte Verspätung bei mir in den letzten Wochen waren ca. 15min im Regional- und ca. 20min im Fernverkehr. Hingegen haben Kollegen schon einen Tag zuhause verbracht, weil mit dem Auto nichts vorwärts ging. Und meine Erfahrungen letzten Winter sahen ähnlich aus - wiederholt ich mit der Bahn max. 10 Minuten verspätet, während Autofahrer über eine Stunde *länger* gebraucht haben bei ca. 30 Minuten normaler Fahrzeit.
- Heute Jammern wir, wenn der DEFAS-Anzeiger mal wieder nicht exakt das richtige anzeigt. Anno 85 war die Kreide/Blechtafel noch der übliche Zugzielanzeiger, Fallblattanzeiger sind gerade erst so am aufkommen in den großen Bahnhöfen. Klar war noch mehr Personal am Bahnsteig, aber von denen ist sicher auch keine Minutengenaue Info zu jedem Zug an jeden Fahrgast gekommen.
- Von Takt 10 auf so manchen S-Bahn-Strecken in München, einer guten Stunde Köln-Frankfurt etc. hat man auch erst geträumt.
- Überhaupt Takt. Wie weit verbreitet war außerhalb von S-Bahn-Netzen anno 1985 ein durchgehender Takt, dass man immer sagen konnte, um Minute :xx fährt mein Zug?
- Verkehrsverbünde? Dass ich Bus und Bahn mit einer Fahrkarte fahren kann? Klar, im Großraum München schon lange standard. Aber lange noch nicht so in der Fläche wie heute.
- Klimaanlagen gabs damals auch noch sehr selten, im Nahverkehr garnicht. (Gut. 50°C im Zug gabs dafür dank Übersetzfenster auch nicht, klar.)
- Bayernticket? Zu fünft zum Spottpreis durch den ganzen Freistaat und wieder zurück???
- Fahrplanauskunft zuhause am PC in Sekundenschnelle, ohne (gerade bei Umsteigeverbindungen mit mehreren Alternativwegen) erstmal lange Kursbuch wälzen zu müssen? Oder gar noch Verkehrsmittelübergreifend zum Regionalbus oder Stadtverkehr?!
- Heute meckern wir dass die DB keine durchgehenden Bahnsteighöhen schafft und oft genug 20cm-Stufen verbleiben. Zum 150jährigen waren von Inseln wie der S-Bahn abgesehen Einstiege von 16cm in den Silberling noch völlig normal. Hublifte im Fahrzeug, dass auch an Kuhdörfern ein Rollifahrer Ein- und Aussteigen kann? Dürfte anno 85 noch nichtmal auf dem Reissbrett existiert haben.
- Blindenleitstreifen am Bahnsteig? Gabs anno 1985 überhaupt schon die weißen Striche mit Farbe flächendeckend?
- Barrierefreie Unterführungszugänge mit Aufzug musste man wohl auch eher suchen - da waren gerademal Kopfbahnhöfe prinzipbedingt Barrierefrei.
- Bahnhofsklos waren zwar (zumindest die "Stehplätze" und Waschbeckenzugänge, an den Kabinentüren gabs ja schon lange mechanische Münzautomaten) noch umsonst, aber war der Reinigungszustand so wie heute? (Gut - es wäre auch mal interessant die McClean-Öffnungszeiten in Non-24h-WC-Bahnhöfen vergleichen mit der vorherigen Zugänglichkeit des öffentlichen WCs.)
- Barrierefreie WCs im Zug? Wo denkt ihr hin, anno 85?
Klar. Es gibt auch genug hausgemachte Probleme. So Theater wie die S-Bahn Berlin an vorderster Stelle. Oder dass man die Fahrgastinfo künstlich verschlechtert dadurch, dass in kleinen Stationen die Fdls nichts mehr ansagen dürfen, weil man ja sonst virtuelles Geld von StuS nach Netz verschieben müsste. (Sofern das noch so ist, aber das ist immer noch mein Lieblingsbeispiel für die DB-interne Kleinstaaterei) Nicht zu vergessen auch, dass man genügend Strecken gerupft hat, und somit sich sowohl mit Mehrverkehr als auch mit Ausweichmöglichkeiten im Störungsfall etwas schwertut. Und dass man den Güterverkehr in der Fläche gerupft hat und stattdessen jetzt in großem Umfang auf der Straße fährt ist auch schräg.
Naja. Und anno 1985 dürfte es noch in großem Umfang beheizte Warteräume gegeben haben, während man heute bemüht ist, Bahnhöfe loszuwerden - und der Fahrgast vielerorts froh sein muss, wenn er neben einem Dach noch ne senkrechte Glaswand als Windschutz hat.
Aber mal ehrlich. Ist der Personenverkehr nicht besser geworden als damals?
Zum Frankreichvergleich: Klar mögen die mehr SFSen haben. Aber angeblich siehts im Regionalverkehr außerhalb der Metropole Paris dafür ziemlich mau aus, das könnten wir von uns nicht behaupten.
Komfort im ICE zurückgebaut? Nunja. Das Bordtelefon würde doch keine alte Sau mehr nutzen. Und auch Videobildschirme an jedem Platz und das Audiosystem wird in Zeiten von Laptop mit DVD-Laufwerk und MP3-Player wohl nur noch von wenigen genutzt. Dafür hat man heute halt Handyverstärker und WLAN im Zug, das ist die heutige Form von Kommunikation und Entertainment.
Na und was das Wetter angeht - da gehört einfach Glück oder Pech dazu, und zwar auf Straße und Schiene gleichermaßen. Meiner persönlichen Meinung nach ist da die Straße bei akutem Schneefall und Eisgläte deutlich anfälliger. Die höchste Witterungsbedingte Verspätung bei mir in den letzten Wochen waren ca. 15min im Regional- und ca. 20min im Fernverkehr. Hingegen haben Kollegen schon einen Tag zuhause verbracht, weil mit dem Auto nichts vorwärts ging. Und meine Erfahrungen letzten Winter sahen ähnlich aus - wiederholt ich mit der Bahn max. 10 Minuten verspätet, während Autofahrer über eine Stunde *länger* gebraucht haben bei ca. 30 Minuten normaler Fahrzeit.
Meiner Ansicht war die Bahnreform der DB der größte Fehler, die DB hätte ein richtiges Staatsunternehmen bleiben sollen. Stattdessen ist das Unternehmen nach kapitalistischen Kriterien ausgerichtet, also da werden weltweit irgendwelche Logistikunternehmen aufgekauft, die DB macht sich im Güterverkehr selber Konkurenz mit Lastwagen. Die Aufspaltung der verschiedenen Geschäftsbereiche erschwert unnötig die Flexibilität (eine Lok von DB Schenker kann nicht bei DB Regio eingesetzt werden usw.) In Pretigeobjekte wird zuviel Geld reingesteckt (S21), Nebenstrecken werden vernachlässigt.
Die CD und die SBB machen es deutlich besser.
Für die Zukunft wünsche ich mir: DB wieder ein richtiges Staatsunternehmen, alle DB Angestellte zurück in den Beamtenstatus mit ordentlicher Bezahlung, nur Konzentration auf den Bahnverkehr mit ordentlichem Service und Qualität, Schluss mit dem Kapitalismus und Streben nach immer höheren Gewinnen, Investionen in Bestandsstrecken und Elektrifizierung der restlichen Haubtbahnen, Festlegung einer einheitlichen Bahnsteigshöhe auf 76cm in ganz Europa sowie Einführung der Mittelpufferkupplung um schneller und wirtschaftlicher Wagen zu kuppeln.
Die CD und die SBB machen es deutlich besser.
Für die Zukunft wünsche ich mir: DB wieder ein richtiges Staatsunternehmen, alle DB Angestellte zurück in den Beamtenstatus mit ordentlicher Bezahlung, nur Konzentration auf den Bahnverkehr mit ordentlichem Service und Qualität, Schluss mit dem Kapitalismus und Streben nach immer höheren Gewinnen, Investionen in Bestandsstrecken und Elektrifizierung der restlichen Haubtbahnen, Festlegung einer einheitlichen Bahnsteigshöhe auf 76cm in ganz Europa sowie Einführung der Mittelpufferkupplung um schneller und wirtschaftlicher Wagen zu kuppeln.
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Keine Perspektiven? Es wird an vielen Orten verbessert, vorallem beim Nahverkehr. Klar, die Einführung vom ICE haben wir momentan nicht - wie auch, existiert ja schon. Dass das rumgestopsele an den Neubaustrecken etwas peinlich ist (vorallem Nürnberg - Berlin) stimme ich zu, aber sonst?viafierretica @ 7 Dec 2010, 22:36 hat geschrieben: Und das Fehlen echter Perspektiven, ein ICE am Tag nach Marseille ist zwar nett, wird aber die DB nicht retten.
Dann lass es halt einfach.Autobahn @ 7 Dec 2010, 22:47 hat geschrieben:Ich will nicht lange schwadronieren.
Nicht zu vergessen eine ausreichende Zahl Steckdosen.Didy @ 8 Dec 2010, 00:21 hat geschrieben:Komfort im ICE zurückgebaut? Nunja. Das Bordtelefon würde doch keine alte Sau mehr nutzen. Und auch Videobildschirme an jedem Platz und das Audiosystem wird in Zeiten von Laptop mit DVD-Laufwerk und MP3-Player wohl nur noch von wenigen genutzt. Dafür hat man heute halt Handyverstärker und WLAN im Zug, das ist die heutige Form von Kommunikation und Entertainment.
Ich weiß, es ist in über alles neue zu jammern, aber ich bin zu Deutschlandpasszeiten vor 1,5 Jahren lieber mim 1er oder 3er gefahren als mim 2er.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Da kann ich viafierretica nur zustimmen, das Erscheinungsbild der Mehdorn & Erben DB AG ist eigentlich mehr ein Trauerspiel. Auch wenn das hier die härtesten Bahnverfechter nicht lesen mögen, aber die würden die DB sogar noch dann verteidigen, wenn sie sommers wie winters einfach liegen blieben... ach nee, tun sie ja heute schon.
Zu Einführung des ICE war das wirklich ein luxuriöser Paradezug. Was ist es heute? Technisch kaum weiterentwickelt, Komfort gestrichen, engere und unbequemere Sitze, öfter kein guter Pflegezustand, dafür immer höhere Preise. Innovationen gibt es kaum, und wenn dann setzt man aufs falsche Pferd, wie beim Internetzugang, der nur Streckenweise funktioniert.
Die Regionalzüge werden dank wahnsinniger Ausschreibungen immer schlimmer, zuerst die Brettsitze der 42xff, dann die Sardinenbüchsen der 440er. Komfort war gestern, heute gehts nur noch darum, möglichst viele Brettsitze in möglichst billige Fahrzeuge zu stopfen!
Die IC Wagen dösen im Dornröschenschlaf vor sich hin, bis sie zerfallen und bilden bis dahin IR-Ersatzzüge und sofern möglich ICE Ersatz.
Güterverkehr wurde ja eh vollkommen geschrottet mit der tollen Idee, DB Schenker without rail per LKW auf die Straßen zu schicken und dafür massenweise Güteranschlussgleise zu kappen. Kompliment und Beileid zugleich an alle Firmen, die sich das immer noch per Schiene antun.
Zu Anfangstagen der Eisenbahn schon war der Güterverkehr das wichtigere Standbein. Aber die Autovernarrten Politiker einerseits und die mangelnde Bereitschaft der Bahn, dies zu verteidigen haben dem das Leben schwer gemacht. Auch die Post stieg von Zügen auf LKWs um.
Schnellfahrstrecken sind in Bau wie Konzeption ein einziges Trauerspiel. Dazu haben auch längst die Technokraten und Bahnverhinderer das Ruder übernommen und pflastern Strecken mit Lärmschutzwänden, unter Tunnel und hinter großen Erdwällen. Wo das noch nicht so ist, lässt man alles zuwachsen. Zum Fenster rausschauen und eine Reise genießen ist nicht mehr in Mode, und wenn dann fahren wir eh ins Ausland dazu. Es hat eben alles seine Schwachsinnsbestimmungen und Regeln.
Der Zauber eine Bahnreise wird heute nach Kräften zerstört. Aber was rede ich da, ich habe ja gewiss üüüberhaupt keine Ahnung und mecker doch nur den ganzen Tag vor mich hin, wie es ja alle tun. Ich bin ja einfach nur dagegen! Die harten Bahnfans können nie und nimmer berechtigte Kritik einstecken, selbst wenn es allzu offensichtlich ist...
Was der DB und deren Fans und Verteidigern wohl am meisten fehlt, ist Fantasie und Innovationsgeist.
Zu Einführung des ICE war das wirklich ein luxuriöser Paradezug. Was ist es heute? Technisch kaum weiterentwickelt, Komfort gestrichen, engere und unbequemere Sitze, öfter kein guter Pflegezustand, dafür immer höhere Preise. Innovationen gibt es kaum, und wenn dann setzt man aufs falsche Pferd, wie beim Internetzugang, der nur Streckenweise funktioniert.
Die Regionalzüge werden dank wahnsinniger Ausschreibungen immer schlimmer, zuerst die Brettsitze der 42xff, dann die Sardinenbüchsen der 440er. Komfort war gestern, heute gehts nur noch darum, möglichst viele Brettsitze in möglichst billige Fahrzeuge zu stopfen!
Die IC Wagen dösen im Dornröschenschlaf vor sich hin, bis sie zerfallen und bilden bis dahin IR-Ersatzzüge und sofern möglich ICE Ersatz.
Güterverkehr wurde ja eh vollkommen geschrottet mit der tollen Idee, DB Schenker without rail per LKW auf die Straßen zu schicken und dafür massenweise Güteranschlussgleise zu kappen. Kompliment und Beileid zugleich an alle Firmen, die sich das immer noch per Schiene antun.
Zu Anfangstagen der Eisenbahn schon war der Güterverkehr das wichtigere Standbein. Aber die Autovernarrten Politiker einerseits und die mangelnde Bereitschaft der Bahn, dies zu verteidigen haben dem das Leben schwer gemacht. Auch die Post stieg von Zügen auf LKWs um.
Schnellfahrstrecken sind in Bau wie Konzeption ein einziges Trauerspiel. Dazu haben auch längst die Technokraten und Bahnverhinderer das Ruder übernommen und pflastern Strecken mit Lärmschutzwänden, unter Tunnel und hinter großen Erdwällen. Wo das noch nicht so ist, lässt man alles zuwachsen. Zum Fenster rausschauen und eine Reise genießen ist nicht mehr in Mode, und wenn dann fahren wir eh ins Ausland dazu. Es hat eben alles seine Schwachsinnsbestimmungen und Regeln.
Der Zauber eine Bahnreise wird heute nach Kräften zerstört. Aber was rede ich da, ich habe ja gewiss üüüberhaupt keine Ahnung und mecker doch nur den ganzen Tag vor mich hin, wie es ja alle tun. Ich bin ja einfach nur dagegen! Die harten Bahnfans können nie und nimmer berechtigte Kritik einstecken, selbst wenn es allzu offensichtlich ist...
Was der DB und deren Fans und Verteidigern wohl am meisten fehlt, ist Fantasie und Innovationsgeist.
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Die Preispolitik im FV, die eine Spontanfahrt (-2 Tage Buchungszeit) für jemanden, der eh ein Auto hat unattraktiv, weil sauteuer und für den, der weniger Geld hat, total unbezahlbar macht. Es kann nicht angehen dass man sich von einem Sonderangebot zum nächsten hangeln muss, wenn man relativ preiswert von einem Ort zum nächsten reisen will. Hier würde ich mir niedrigere Einstiegshürden wünschen. Ich denke, dass dann auch viel mehr Leute bereit wären, mehr Bahn zu fahren. Aber wenn ich gucke, was eine Autofahrt zu zweit morgen von Berlin nach München kostet und was ich JETZT dafür mit der Bahn zahlen muss, wird mir schlecht.Boris Merath @ 8 Dec 2010, 08:19 hat geschrieben: Keine Perspektiven? Es wird an vielen Orten verbessert, vorallem beim Nahverkehr. Klar, die Einführung vom ICE haben wir momentan nicht - wie auch, existiert ja schon. Dass das rumgestopsele an den Neubaustrecken etwas peinlich ist (vorallem Nürnberg - Berlin) stimme ich zu, aber sonst?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Wir sind auch schneller und besser als die Bahn in Kambodscha. Doch heißt das im Umkehrschluß, daß die DB gut ist?josuav @ 7 Dec 2010, 21:14 hat geschrieben: Naja, es kommt auf die Vergleichsbasis an. Vergleich mal die Deutsche Bahn mit der Eisenbahn von Albanien (Vmax = 30 km/h).![]()
Ich will durchaus auch die positiven Dinge sehen und finde da die Aufzählung von Didy durchaus berechtigt.
Jedoch denke ich, daß ein Industriestaat in der Lage sein sollte, einen Hochgeschwindigkeitsverkehr aufzubauen, der in echter Konkurrenz zum Inlandsflug und dem Auto stehen sollte. Da sehe ich Frankreich in Spanien absolut im Vorteil. Außerhalb Europas haben die Japaner seit 1964 kontinuierlich ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufgebaut. Unabhängig davon, ob einem das Design der Shinkansen gefallen mag oder nicht, man hat dort unter widrigsten Bedingungen (dichte Bebauung, Erdbeden, schwierige Topografie) ein geniales Netz geschaffen. Gleiches hat man in kleinem Maßstab unter noch größeren Anstrengungen in Taiwan realisiert. Die Chinesen werkeln gerade an 16.000 km Hochgeschwindigkeitsstrecke bis 2020 und werden bis dahin mit 860(!) Hochgeschwindigkeitszügen unterwegs sein. Ich weiß, China ist größer, aber es geht mir eher um die Bemühungen, die man die Bahn voranbringen kann, wenn man nur will.
Der größte Unterschied zwischen genannten Ländern und uns ist das Konzept der durchgängigen Hochgeschwindigkeitsstrecken. Und nicht nur Flickwerk wie hier. Und Online-Tickets, Online-Auskunft, modernes FIS gibt es in o.g. Ländern auch, ist also nichts Besonderes, wozu nur die Bahnen und Deutschland fähig sind.
Fazit: Die Eisenbahn in Deutschland hat in 175 Jahren viel geschafft, aber andere Länder zeigen uns, es geht noch viel mehr und wir sollten diese Möglichkeiten nutzen, wenn wir nicht im Verkehrschaos untergehen wollen.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
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Da muss ich widersprechen: ob Staatsunternehmen oder nicht, ist meines Erachtens schon fast sekundär. Eshängt von der Unternehmenspolitik ab. Es gibt das abschreckende Beispiel Österreich, wo die ÖBB nach wie vor ein Staatsunternehmen ist, aber letztlich nur mit sich selbst beschäftigt sind und das Streckennetz völlig vergammeln lassen und selbst Strecken mit hohem Potenzial herunterwirtschaften. Im Gegensatz sind SNCF oder CD solide aufgestellte und gut funktionierende "Staatsbahnen", in Polen lebt die staatliche PKP Regionalny von der Hand in den Mund. Die japanischen Bahnen sind vollständig privatisiert und funktionieren reibungslos. Die Organisiationsform allein ist es nicht, es gehört das gesamte Umfeld und die Rahmenbedingungen (finanzielle Ausstattung, Stellenwert der Bahn etc.) dazu.leinfelder @ 8 Dec 2010, 00:29 hat geschrieben: Meiner Ansicht war die Bahnreform der DB der größte Fehler, die DB hätte ein richtiges Staatsunternehmen bleiben sollen. Stattdessen ist das Unternehmen nach kapitalistischen Kriterien ausgerichtet, also da werden weltweit irgendwelche Logistikunternehmen aufgekauft, die DB macht sich im Güterverkehr selber Konkurenz mit Lastwagen. Die Aufspaltung der verschiedenen Geschäftsbereiche erschwert unnötig die Flexibilität (eine Lok von DB Schenker kann nicht bei DB Regio eingesetzt werden usw.) In Pretigeobjekte wird zuviel Geld reingesteckt (S21), Nebenstrecken werden vernachlässigt.
Die CD und die SBB machen es deutlich besser.
Für die Zukunft wünsche ich mir: DB wieder ein richtiges Staatsunternehmen, alle DB Angestellte zurück in den Beamtenstatus mit ordentlicher Bezahlung, nur Konzentration auf den Bahnverkehr mit ordentlichem Service und Qualität, Schluss mit dem Kapitalismus und Streben nach immer höheren Gewinnen, Investionen in Bestandsstrecken und Elektrifizierung der restlichen Haubtbahnen, Festlegung einer einheitlichen Bahnsteigshöhe auf 76cm in ganz Europa sowie Einführung der Mittelpufferkupplung um schneller und wirtschaftlicher Wagen zu kuppeln.
Genau so ist es! Dort ging es mit der Bahn sogar erst so richtig aufwärts, als die Privatisierung vollzogen war. Privatbahn und zuverlässiger Betrieb sind durchaus vereinbar, sonst wären auf so manchser Shinkansenstrecke kein 3-Minutentakt und fast sekundengenaue Pünktlichkeit realisierbar.viafierretica @ 8 Dec 2010, 10:24 hat geschrieben: Die japanischen Bahnen sind vollständig privatisiert und funktionieren reibungslos.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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175 Jahre Eisenbahn - so oder so ein Grund zu feiern!
Seien wir mal ehrlich... warum wollen wir eine "Bundesbahn" mit Beamten zurück? Oder wollen wir das wirklich?
-Wollen wir ein Unternehmen, dass jedes Jahr Milliarden Euros an Steuergeldern schluckt oder lieber doch mehrere Millionen Euro im Jahr als "Dividende" an den Staat auszahlt?
-Wollen wir ein Unternehmen, dass eine Arbeitsplatzgarantie für alle Angestellten bietet und verpflichtet ist, jeden Arbeitnehmer auch mit sinnlosen Jobs weiterzubeschäftigen - egal was es kostet? (Ich errinnere nur mal an die Anweisung, dass JEDER aus der DDR ausgereiste/geflüchtete Eisenbahner bei der DB einen Job bekommen mußte - auch wenn keine Planstellen existierten!)
-Wollen wir ein Unternehmen, dass von der Politik vorgeschrieben bekommt, was für Material es kaufen soll, auch wenn kein Bedarf da ist nur um anderswo Arbeitsplätze zu sichern? (Auch wenn es "veraltete" Technik ist? Ich höre schon das rumgeheule, aber die DB-Baureihe 112.1 wurde nur wegen Arbeitsmarktpolitischen Gründen produziert, die DBundesbahn wollte lieber die BR120 weiter beschaffen!)
Es ist aber so, dass ein Unternehmen, was schwarze Zahlen erwirtschaften soll (eigentlich MUSS!) nun mal sich auf möglichst profitable Bereiche konzentriert - der Sinn eines Unternehmens, egal ob staatlich oder privat ist nun mal Gewinne zu erwirtschaften und nix anderes!
Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die DB macht - aber man sollte auch die positiven Sachen sehen, die seit der Bahnreform eingeführt worden sind. Durch die Brille der Nostalgie bekommt alles einen schönen rosaroten Stich, alles war besser, alles war billiger, alles war schneller... Außer der Alibizug, der einmal am Tag auf der Nebenbahn pendelte, aber den gabs ja nicht...
Zum Thema Güterverkehr auf der Schiene:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20081204180207
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20081209145235
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20081209145426
Hier ein paar Meldungen der Bundesjubelperser, da ja der Güterverkehr geschrottet wurde: :unsure:
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms...enderPrint.psml
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms...__078__461.psml
Bei den Zahlen für 2008 - bis 2010 bitte auch an die Wirtschaftskrise denken, die hat alle Transportarten getroffen, vor allem die Hochseeschifffahrt!
Die Zahlen belegen eindeutig, dass MEHR Güter auf der Schiene befördert worden - allerdings ist der Anteil der Schiene bei 20 - 22% geblieben, weil eben insgesamt MEHR Güter befördert worden sind... Wenn der Kuchen größer wird, dann werden auch die einzelenen Stücke größer, auch wenn man das nicht wahrhaben will!
Natürlich können wir fordern, daß mehr Güter auf die Schiene sollen, aber wer soll es einem Markt-orientiertem Unternehmen verdenken, wenn man sich auf lukrativere Aufträge stützt? Die Alternative (siehe oben!) wäre eine Bundesbahn, oder besser eine Deutsche Reichsbahn(DDR) - die hatte den Auftrag, ALLES was weiter wie 50km befördert zu transportieren, was wirklich zu unrentablen Konstruktionen geführt hat! Und wie die DR (DDR) 1990 aussah, brauch man ja nicht extra zu erwähnen, oder?
Seien wir mal ehrlich... warum wollen wir eine "Bundesbahn" mit Beamten zurück? Oder wollen wir das wirklich?
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Es ist aber so, dass ein Unternehmen, was schwarze Zahlen erwirtschaften soll (eigentlich MUSS!) nun mal sich auf möglichst profitable Bereiche konzentriert - der Sinn eines Unternehmens, egal ob staatlich oder privat ist nun mal Gewinne zu erwirtschaften und nix anderes!
Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die DB macht - aber man sollte auch die positiven Sachen sehen, die seit der Bahnreform eingeführt worden sind. Durch die Brille der Nostalgie bekommt alles einen schönen rosaroten Stich, alles war besser, alles war billiger, alles war schneller... Außer der Alibizug, der einmal am Tag auf der Nebenbahn pendelte, aber den gabs ja nicht...
Zum Thema Güterverkehr auf der Schiene:
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Hier ein paar Meldungen der Bundesjubelperser, da ja der Güterverkehr geschrottet wurde: :unsure:
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Bei den Zahlen für 2008 - bis 2010 bitte auch an die Wirtschaftskrise denken, die hat alle Transportarten getroffen, vor allem die Hochseeschifffahrt!
Die Zahlen belegen eindeutig, dass MEHR Güter auf der Schiene befördert worden - allerdings ist der Anteil der Schiene bei 20 - 22% geblieben, weil eben insgesamt MEHR Güter befördert worden sind... Wenn der Kuchen größer wird, dann werden auch die einzelenen Stücke größer, auch wenn man das nicht wahrhaben will!
Natürlich können wir fordern, daß mehr Güter auf die Schiene sollen, aber wer soll es einem Markt-orientiertem Unternehmen verdenken, wenn man sich auf lukrativere Aufträge stützt? Die Alternative (siehe oben!) wäre eine Bundesbahn, oder besser eine Deutsche Reichsbahn(DDR) - die hatte den Auftrag, ALLES was weiter wie 50km befördert zu transportieren, was wirklich zu unrentablen Konstruktionen geführt hat! Und wie die DR (DDR) 1990 aussah, brauch man ja nicht extra zu erwähnen, oder?
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Ich glaube, das ist der Punkt. Die deutsche Bahn ist sicher auf einem hohen Niveau angekommen, aber es geht nicht weiter. Es wird der jetzige Zustand verwaltet. Die entscheidenden Schritte nach vorne passierten in den 90er-Jahren und im Regionalverkehr auch im ersten Jahrzehnt. Jetzt werden aber, Ausnahme Bayern und vielleicht noch ein paar kleiner Länderm, die bestehenden Zugleistungen verwaltet und umgeschichet, aber nichts substantiell neues mehr geschaffen. Auch im Fernverkehr wird der status quo verwaltet und "optimiert" (mit immer abstruseren Fahrplänen und immer weiterer Abkehr vom klaren Taktfahrplan), aber ausser dem ICE nach London und Marseille kein wirklicher Schritt nach vorne gemacht (z.B. Halbstundentakt). Jeder noch so kleine Ausbau wird zum Jahrhundertprojekt, man braucht 30 Jahre und eine Finanzierung durch die Schweiz (sind wir schon so arm, dass wir Finanzhilfen aus dem Ausland brauchen?????), um im Allgäu ein paar Strippen zu ziehen, ein Armutszeugnis. In der Zeit werden in Spanien, in Frankreich, v.a. jetzt auch in der Türkei, hoch moderne und fast neue Bahnsysteme errichtet, gegenüber denen die DB weit zurückfällt. Die großen Investitionen sind Prestigeobjekte und Inselprojekte ohne wirkliche Gesamtwirkung. In der Schweiz wird derweil der Taktfahrplan weiter verdichtet und man kann bald alle 15 Minuten zwischen den großen Städten fahren. Aus einer der besten Bahnen, das mit IC 79 und IC 85 und dem ICE international Maßstäbe gesetzt hat wird dann durch Nicht-Investition ein mittelmässiges System, weit abgeschlagen hinter China oder der Türkei (auch wenn da sicher die Nebenbahnen fehlen).Andre_HD @ 8 Dec 2010, 10:08 hat geschrieben: Wir sind auch schneller und besser als die Bahn in Kambodscha. Doch heißt das im Umkehrschluß, daß die DB gut ist?
Ich will durchaus auch die positiven Dinge sehen und finde da die Aufzählung von Didy durchaus berechtigt.
Jedoch denke ich, daß ein Industriestaat in der Lage sein sollte, einen Hochgeschwindigkeitsverkehr aufzubauen, der in echter Konkurrenz zum Inlandsflug und dem Auto stehen sollte. Da sehe ich Frankreich in Spanien absolut im Vorteil. Außerhalb Europas haben die Japaner seit 1964 kontinuierlich ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufgebaut. Unabhängig davon, ob einem das Design der Shinkansen gefallen mag oder nicht, man hat dort unter widrigsten Bedingungen (dichte Bebauung, Erdbeden, schwierige Topografie) ein geniales Netz geschaffen. Gleiches hat man in kleinem Maßstab unter noch größeren Anstrengungen in Taiwan realisiert. Die Chinesen werkeln gerade an 16.000 km Hochgeschwindigkeitsstrecke bis 2020 und werden bis dahin mit 860(!) Hochgeschwindigkeitszügen unterwegs sein. Ich weiß, China ist größer, aber es geht mir eher um die Bemühungen, die man die Bahn voranbringen kann, wenn man nur will.
Der größte Unterschied zwischen genannten Ländern und uns ist das Konzept der durchgängigen Hochgeschwindigkeitsstrecken. Und nicht nur Flickwerk wie hier. Und Online-Tickets, Online-Auskunft, modernes FIS gibt es in o.g. Ländern auch, ist also nichts Besonderes, wozu nur die Bahnen und Deutschland fähig sind.
Fazit: Die Eisenbahn in Deutschland hat in 175 Jahren viel geschafft, aber andere Länder zeigen uns, es geht noch viel mehr und wir sollten diese Möglichkeiten nutzen, wenn wir nicht im Verkehrschaos untergehen wollen.
Das ist das Hauptproblem @viafierretica, neue Projekte dauern in der Umsetzung einfach zu lang. Und das bricht uns irgendwann das Genick. Der ICE nach Paris, der zukünftige ICE nach Marseille und nach London, wovon profitieren die denn? Die Profitieren von den Schnellstrecken im Ausland. Der ICE nach Paris von der neuen LGV Est, die nun bis Strasbourg verlängert wird und was dazu führen kann, daß der ICE dann über Strasbourg fährt, weil schneller als über Saarbrücken. Der ICE nach Marseille profitiert von der neuen LGV Rhin-Rhône und der LGV Mediterrane. Die ICE nach London - ok, da hilft die KRM auch - profitiert im großen Maße von den Schnellstrecken in Belgien. Und im Ausland fährt unser ICE am schnellsten. Denn nur dort kann auch mal über größere Entfernungen schnell gefahren werden. Ich finde daß immer wieder genial, wenn man hinter Saarbrücken über die Grenze fährt und nach 15 Minuten auf die LGV auffährt und dann einfach mal Gas gegeben wird. Und eh man sich versieht, erreicht man die Vororte von Paris.
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Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Ich glaube dass es nichts bringt wenn man die deutsche Bahnlandschaft mit der in anderen Ländern vergleicht. Man sollte sich mit dem messen, was in Deutschland aktuell ist: Das Auto. Und bedingt auch das Flugzeug. Und wenn die Bahn irgendwann mal einen Modal Split von 30+ auf die Reihe bekommt, kann man annähernd zufrieden sein. Aber dazu müsste sich auch an der Preisgestaltung eine Menge ändern.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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ja, das ist sehr lustig. Beim TGV von München nach Paris braucht man für 900 km gut 6 Stunden. Davon gut 4 1/2 für die 450km nach Strasbourg und dann nicht mal 1 1/2h für die 450 km von Strasbourg nach Paris......aber zugegebenermassen ist zwischen Strasbourg und Paris auch fast nichts.Andre_HD @ 8 Dec 2010, 10:57 hat geschrieben: Das ist das Hauptproblem @viafierretica, neue Projekte dauern in der Umsetzung einfach zu lang. Und das bricht uns irgendwann das Genick. Der ICE nach Paris, der zukünftige ICE nach Marseille und nach London, wovon profitieren die denn? Die Profitieren von den Schnellstrecken im Ausland. Der ICE nach Paris von der neuen LGV Est, die nun bis Strasbourg verlängert wird und was dazu führen kann, daß der ICE dann über Strasbourg fährt, weil schneller als über Saarbrücken. Der ICE nach Marseille profitiert von der neuen LGV Rhin-Rhône und der LGV Mediterrane. Die ICE nach London - ok, da hilft die KRM auch - profitiert im großen Maße von den Schnellstrecken in Belgien. Und im Ausland fährt unser ICE am schnellsten. Denn nur dort kann auch mal über größere Entfernungen schnell gefahren werden. Ich finde daß immer wieder genial, wenn man hinter Saarbrücken über die Grenze fährt und nach 15 Minuten auf die LGV auffährt und dann einfach mal Gas gegeben wird. Und eh man sich versieht, erreicht man die Vororte von Paris.
Aber es stimmt: die großen Verbesserungen bestehen fast ausnahmslos durch Investitionen im Ausland......
Es ist nicht zwangsläufig die Preisgestaltung. Wenn die Zuverlässigkeit und der Service stimmen, dann ist der Preis nicht mehr das Hauptargument. Die Shinkansen sind auch nicht billig, was den Fahrpreis betrifft (Flugtickets sollen dort auch teilweise günstiger sein) und trotzdem wird er gerne genutzt, weil man sich auf ihn verlassen kann. Weil man einfach weiß, daß man seine Termine halten kann. Und wie in Deutschland, gibt es auch in Japan eine mächtige Autoindustrie und damit sicherlich auch eine Autolobby. Und Frankreich hat ebenfalls eine große Autoindustrie, wenn nicht ganz so bedeutend wie in Deutschland. Aber der TGV fährt dem Renault halt davon und Air France geht leer aus und hat viele Inlandsverbindungen streichen können. Lufthansa und Air Berlin stehen in voller Blüte. Auch die spezielle Ticketabgabe ab 2011 wird da keine Trendwende bringen.
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Befindet sich denn zwischen Stuttgart und München so viel, dass jeder Zug dort halten muss? Ich würde mal NEIN sagen.viafierretica @ 8 Dec 2010, 11:09 hat geschrieben: ja, das ist sehr lustig. Beim TGV von München nach Paris braucht man für 900 km gut 6 Stunden. Davon gut 4 1/2 für die 450km nach Strasbourg und dann nicht mal 1 1/2h für die 450 km von Strasbourg nach Paris......aber zugegebenermassen ist zwischen Strasbourg und Paris auch fast nichts.
Aber es stimmt: die großen Verbesserungen bestehen fast ausnahmslos durch Investitionen im Ausland......
Zwischen Strasbourg und Paris befinden sich immerhin Reims und Metz. Jetzt stelle man sich das ganze mal in Deutschland vor. Da würden die Strecken durch beide Bahnhöfe der Städte geführt. Wahrscheinlich würde das ganze auch in Teilstücken realisiert werden, über 30 Jahre. Hier haben selbst Städte wie Fulda und Göttingen eine Garantie, dass fast jeder Zug auch dort hält.