Überfordert vom Schneewetter
Wie der Threadname llautet ein aktueller, sehr umfangreicher Artikel des Spiegel.
Der Link lautet:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518...,735317,00.html
Angeprangert wird erst einmal nicht, dass es zu Ausfällen kommt (das kann bei dem Wetter ja mal passieren). Moniert werden die Umstände. So das beispielsweise zweieinhalb Stunden verstrichen bis ein Notfallmanager der Bahn am zwischen Hamburg und Lübeck festgesteckten RE erschien und das es keine Durchsagen für die Passagiere gab.
Zur Zeit gesellen sich auch die "normalen" Bahnprobleme zu den witterungsbedingten Zwischenfällen: So ist ein ICE nach Hamburg vor rund einer Stunde wegen eines defekten Triebkopfes in einem Tunnel in den Kassler Bergen stehen geblieben.
Der Link lautet:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518...,735317,00.html
Angeprangert wird erst einmal nicht, dass es zu Ausfällen kommt (das kann bei dem Wetter ja mal passieren). Moniert werden die Umstände. So das beispielsweise zweieinhalb Stunden verstrichen bis ein Notfallmanager der Bahn am zwischen Hamburg und Lübeck festgesteckten RE erschien und das es keine Durchsagen für die Passagiere gab.
Zur Zeit gesellen sich auch die "normalen" Bahnprobleme zu den witterungsbedingten Zwischenfällen: So ist ein ICE nach Hamburg vor rund einer Stunde wegen eines defekten Triebkopfes in einem Tunnel in den Kassler Bergen stehen geblieben.
Gerechterweise muss man aber sagen, dass auch auf den Straßen an vielen Stellen nichts mehr ging. Und wenn man das Glück hat, im Verkehrshinweis von einer Autobahnsperrung auf seiner Strecke zu erfahren, muss man schon extrem Ortskundig sein, um diese Sperrung zu umfahren (ein Navi schickt einen nämlich in den nächsten Stau). In NRW war die A3 zwischen den Autobahnkreuzen Oberhausen und Leverkusen teilweise bis in die heutigen Nachmittagsstunden dicht. Da war auch für die Räumfahrzeuge kein Durchkommen mehr.
Rund um das Bergische Land haben Rotes Kreuz und Johanniter die Liegengebliebenen mit Decken und Heißen Getränken versorgt und das THW hat mit schwerem Gerät die gestrandeten LKW herausgezogen.
Der Grund? In den meisten Fällen querstehende LKW. Dies passiert dann, wenn die LKW nicht beladen sind und dadurch zu wenig Gewicht auf der Antriebsachse liegt und auf den Vorderrädern keine Ganzjahresreifen montiert sind (auf der Hinterachse ist es Pflicht). Auch hat kaum noch ein LKW Schneeketten an Bord, die solches auch verhindern würden.
Rund um das Bergische Land haben Rotes Kreuz und Johanniter die Liegengebliebenen mit Decken und Heißen Getränken versorgt und das THW hat mit schwerem Gerät die gestrandeten LKW herausgezogen.
Der Grund? In den meisten Fällen querstehende LKW. Dies passiert dann, wenn die LKW nicht beladen sind und dadurch zu wenig Gewicht auf der Antriebsachse liegt und auf den Vorderrädern keine Ganzjahresreifen montiert sind (auf der Hinterachse ist es Pflicht). Auch hat kaum noch ein LKW Schneeketten an Bord, die solches auch verhindern würden.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Ich denke, wir haben verlernt, mit dem Winter umzugehen. Nicht nur die Bahn, sondern auch der ganz normale Bürger. Mangelde Ersatzzüge mögen sicher auf falsche Sparziele zurückzuführen sein (Züge können auch aus anderen Gründen ausfallen), die anderen technischen Probleme beruhen aber sicher auf Erfahrungen der letzten Jahre mit milden Wintern und den Prognosen von Klimaforschern, die noch vor zehn Jahren schneelose Winter in den Mittelgebirgen vorhergesagt hatten.Teef @ 17 Dec 2010, 20:23 hat geschrieben:Das mag ja alles sein. Nur man dreht sich ja im Kreis, frei nach den Motto "Bei den anderen läuft es ja auch nicht".
Schlecht ist natürlich die Informationspolitik, vor allem an einsamen Haltepunkten. Aber wenn, wie in einem der im Spiegel geschilderten Fälle die komplette Stromversorgung im Zug ausfällt, können natürlich keine Durchsagen gemacht werden. Die Bahn könnte darüber nachdenken, eine Notstromversorgung für Beleuchtung, Heizung und die Durchsageanlage nachzurüsten. Das es zwei Stunden gedauert hat, bis die Fahrgäste evakuiert wurden, ist sicher ärgerlich - und ich würde als Betroffener auch eine Entschädigung verlangen.
Viele Autofahrer saßen aber die ganze Nacht in ihren Autos fest - und niemand bietet ihnen eine Entschädigung an. Ehrlich gesagt, ich würde dann auch keine verlangen. Schließlich bin ich dort mein eigener "Reiseveranstalter". Und sooo toll sind die Verkehrshinweise im Radio auch nicht. Sie erfolgen zwar relativ zeitnah, werden aber - bis auf Warnmeldungen - nur halbstündlich ausgestrahlt. Bei einer Reisegeschwindigkeit von ø 120 Km/h hat man in dieser Zeit eine Strecke von 60 Kilometern zurückgelegt (ungefähr Hamburg - Bispingen oder Düsseldorf - Bonn). Hinzu kommt noch, das längst nicht jeder Autofahrer einen Verkehrsfunksender hört und die TMC-Infos für die Navis auch nicht immer aktuell sind.
Ich will damit sagen, dass die Autofahrer auch nicht besser informiert sind, als die Bahnkunden und beziehe mich dabei auf diesen Passus des Spiegel-Artikels:
Was uns Radio und Fernsehen sowie die Printmedien über die böse Petra vorhergesagt und berichtet haben, war eigentlich ein ganz normaler Wintertag, wie ich ihn aus meinen frühen Tagen kenne.Ein anderes Beispiel: Immer wieder kommt es vor, dass auf der Anzeigetafel steht "Bitte die Durchsagen beachten", während die Leute auf verspätete Züge warten - aber häufig gibt es dann lange Zeit keine Information aus den Lautsprechern. "Autofahrer haben den Verkehrsfunk - so etwas fehlt bei der Bahn", sagte Oomen.
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Ich denke dass gerade die Art und Weise, wie mit solchen Störungen umgegangen wird, entscheidend ist. Zur Informationspolitik bei der S-Bahn Berlin lasse ich mich jetzt nicht aus, dort ist es auch nicht so dramatisch, weil man auf andere Verkehrsmittel zur Not ausweichen kann.
Aber wenn ein Zug irgendwo strandet, kann es doch nicht sein, dass man mehrere Stunden braucht, bis man dann mal die Leute rausgeholt hat? Wie geht das? Ist es nicht so, dass es eine Maximalzeit gibt, bis die Feuerwehr an ihrem Einsatzort sein soll? Wieso ist es nicht möglich, wenigstens innerhalb einer halben Stunde ein paar Feuerwehren mit Leitern dorthinzuschicken, die die Leute aus dem Zug befreien? Warum dauert es so ewig, bis man auf die Idee kommt, das Nachbargleis für Züge zu sperren?
Ich weiß es nicht, aber da scheint einiges dermaßen schief zu laufen in der unternehmensinternen Kommunikation, dass man sich doch wirklich fragen sollte, ob es nicht Sinn macht mal ein bisschen das Personalkarussell sich drehen zu lassen. Kein Wunder, dass die Oberbayern ihre BOB lieben, wenn nach kurzer Zeit der Chef persönlich vorbeikommt, um die Passagiere aus einem liegengebliebenen Fahrzeug zu befreien.
Aber wenn ein Zug irgendwo strandet, kann es doch nicht sein, dass man mehrere Stunden braucht, bis man dann mal die Leute rausgeholt hat? Wie geht das? Ist es nicht so, dass es eine Maximalzeit gibt, bis die Feuerwehr an ihrem Einsatzort sein soll? Wieso ist es nicht möglich, wenigstens innerhalb einer halben Stunde ein paar Feuerwehren mit Leitern dorthinzuschicken, die die Leute aus dem Zug befreien? Warum dauert es so ewig, bis man auf die Idee kommt, das Nachbargleis für Züge zu sperren?
Ich weiß es nicht, aber da scheint einiges dermaßen schief zu laufen in der unternehmensinternen Kommunikation, dass man sich doch wirklich fragen sollte, ob es nicht Sinn macht mal ein bisschen das Personalkarussell sich drehen zu lassen. Kein Wunder, dass die Oberbayern ihre BOB lieben, wenn nach kurzer Zeit der Chef persönlich vorbeikommt, um die Passagiere aus einem liegengebliebenen Fahrzeug zu befreien.
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Das ist nicht überall möglich eine Maximalzeit zu gewährleisten.Bayernlover @ 17 Dec 2010, 23:24 hat geschrieben: Ist es nicht so, dass es eine Maximalzeit gibt, bis die Feuerwehr an ihrem Einsatzort sein soll?
Weil die Feuerwehr auch nicht zaubern kann. Wir kennen die Verhältnisse dort nicht. Wie lange hat die Feuerwehr gebraucht um zum Gerätehaus zu kommen? Wie gut oder schlecht sind die Feuerwehrfahrzeuge voran gekommen? Wie gut war der Ort an dem der ICE steht zugänglich?Wieso ist es nicht möglich, wenigstens innerhalb einer halben Stunde ein paar Feuerwehren mit Leitern dorthinzuschicken, die die Leute aus dem Zug befreien?
Man hat vermutlich zuerst versucht den Zug abzuschleppen, was eine wesentlich sinnvollere Lösung ist als auf freier Strecke zu evakuieren - wenn es nicht anderweitige Probleme gibt.
Und das letzte große Problem: Es ist ja nicht damit getan die Fahrgäste aus dem Zug zu bekommen, man muss die Fahrgäste auch irgendwie weiter bekommen - also muss man erstmal Busse organisieren die winterbedingt möglicherweise auch nicht durchkommen.
Wozu sperren?Warum dauert es so ewig, bis man auf die Idee kommt, das Nachbargleis für Züge zu sperren?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Reisezugwagen haben grundsätzlich Akkus, aus denen Beleuchtung, Lüftung, Lautsprecher etc. versorgt werden. Früher wurden diese Akkus aus Achsgeneratoren geladen, heute aus der Zugsammelschiene. Nur Heizung und Klimaanlage gehen direkt von der Zugsammelschiene aus (oder noch mehr?). Fällt die Ladung der Akkus von der Zugsammelschiene aus, wird die Beleuchtung auch auf 1/2 oder 1/3 zurückgeschaltet um Strom zu sparen.Autobahn @ 17 Dec 2010, 21:22 hat geschrieben:Die Bahn könnte darüber nachdenken, eine Notstromversorgung für Beleuchtung, Heizung und die Durchsageanlage nachzurüsten.
Das Problem wird wohl sein, dass in vielen Wagen die Akkus eher nicht mehr so wirklich viel helfen. Im Normalbetrieb fällt das ja nicht auf, länger als 10 Minuten steht ein "eingeschalteter" Wagen normal ja nicht ohne Stromversorgung rum. Es könnte aber tatsächlich eine sinnvolle Konsequenz sein, diese Akkus wieder mehr zu Pflegen bzw. rechtzeitig zu wechseln.
Naja das Leute rausholen wäre sicher nicht soo das Problem: Nur wenn der Zug gerade irgendwo in der Pampa steht, was willst du die Leute da aus dem (anfangs noch warmen, später immerhin windfreien und nicht ganz so kalten) Zug rausholen, um sie in die Eiseskälte aufs Gleis zu stellen? Das führt zu nix...Bayernlover @ 17 Dec 2010, 23:24 hat geschrieben:Aber wenn ein Zug irgendwo strandet, kann es doch nicht sein, dass man mehrere Stunden braucht, bis man dann mal die Leute rausgeholt hat? Wie geht das? Ist es nicht so, dass es eine Maximalzeit gibt, bis die Feuerwehr an ihrem Einsatzort sein soll? Wieso ist es nicht möglich, wenigstens innerhalb einer halben Stunde ein paar Feuerwehren mit Leitern dorthinzuschicken, die die Leute aus dem Zug befreien? Warum dauert es so ewig, bis man auf die Idee kommt, das Nachbargleis für Züge zu sperren?
In dem Artikel steht, der Notfallmanager war witterungsbedingt nur mit 30km/h unterwegs. Auch wenn du jetzt Personal wieder mehr in die Fläche tust - selbst wenn der NM nur 25km fahren muss, isser ne Stunde unterwegs.
Der Vergleich zur Feuerwehr hinkt übrigens ein wenig. "Haus brennt" und "da sitzen 100 Leute sicher im Zug, aber es wird halt langsam 3°C kühler als anfangs" ist doch noch ein *bischen* etwas anderes. Zumal die Feuerwehr deutlich kürzere Wege hat, aber du kannst ja nicht in jeden Bahnhof einen Notfallmanager auf Vorat setzen.
du willst jetzt ja nicht ernsthaft die Bahn mit dem Straßenverkehr vergleichen? bei der Bahn ist jede Fahrt geplant, bei der Bahn fährt nur die Bahn auf der Strecke (die paar privaten mal ausgenommen), und die Bahn stellt sich z.b. an Steigungen ganz sicher nicht quer.Autobahn @ 17 Dec 2010, 20:14 hat geschrieben: Gerechterweise muss man aber sagen, dass auch auf den Straßen an vielen Stellen nichts mehr ging. Und wenn man das Glück hat, im Verkehrshinweis von einer Autobahnsperrung auf seiner Strecke zu erfahren, muss man schon extrem Ortskundig sein, um diese Sperrung zu umfahren (ein Navi schickt einen nämlich in den nächsten Stau). In NRW war die A3 zwischen den Autobahnkreuzen Oberhausen und Leverkusen teilweise bis in die heutigen Nachmittagsstunden dicht. Da war auch für die Räumfahrzeuge kein Durchkommen mehr.
Rund um das Bergische Land haben Rotes Kreuz und Johanniter die Liegengebliebenen mit Decken und Heißen Getränken versorgt und das THW hat mit schwerem Gerät die gestrandeten LKW herausgezogen.
Der Grund? In den meisten Fällen querstehende LKW. Dies passiert dann, wenn die LKW nicht beladen sind und dadurch zu wenig Gewicht auf der Antriebsachse liegt und auf den Vorderrädern keine Ganzjahresreifen montiert sind (auf der Hinterachse ist es Pflicht). Auch hat kaum noch ein LKW Schneeketten an Bord, die solches auch verhindern würden.
Grad das Wetter wäre für die Bahn die ideale Werbung - wir fahren auch wenns schneit....
Lol, Notfallsmanager - wie uncool ist das denn - ist das Personal im Zug nicht mehr in der Lage, selber den zuständigen Stellen zu sagen, daß ihr Zug verreckt ist - braucht man da erst einen Notfallmanager, der erstmal stundenlag auf dem Weg zum Zug ist?Didy @ 18 Dec 2010, 00:52 hat geschrieben: Reisezugwagen haben grundsätzlich Akkus, aus denen Beleuchtung, Lüftung, Lautsprecher etc. versorgt werden. Früher wurden diese Akkus aus Achsgeneratoren geladen, heute aus der Zugsammelschiene. Nur Heizung und Klimaanlage gehen direkt von der Zugsammelschiene aus (oder noch mehr?). Fällt die Ladung der Akkus von der Zugsammelschiene aus, wird die Beleuchtung auch auf 1/2 oder 1/3 zurückgeschaltet um Strom zu sparen.
Das Problem wird wohl sein, dass in vielen Wagen die Akkus eher nicht mehr so wirklich viel helfen. Im Normalbetrieb fällt das ja nicht auf, länger als 10 Minuten steht ein "eingeschalteter" Wagen normal ja nicht ohne Stromversorgung rum. Es könnte aber tatsächlich eine sinnvolle Konsequenz sein, diese Akkus wieder mehr zu Pflegen bzw. rechtzeitig zu wechseln.
Naja das Leute rausholen wäre sicher nicht soo das Problem: Nur wenn der Zug gerade irgendwo in der Pampa steht, was willst du die Leute da aus dem (anfangs noch warmen, später immerhin windfreien und nicht ganz so kalten) Zug rausholen, um sie in die Eiseskälte aufs Gleis zu stellen? Das führt zu nix...
In dem Artikel steht, der Notfallmanager war witterungsbedingt nur mit 30km/h unterwegs. Auch wenn du jetzt Personal wieder mehr in die Fläche tust - selbst wenn der NM nur 25km fahren muss, isser ne Stunde unterwegs.
Der Vergleich zur Feuerwehr hinkt übrigens ein wenig. "Haus brennt" und "da sitzen 100 Leute sicher im Zug, aber es wird halt langsam 3°C kühler als anfangs" ist doch noch ein *bischen* etwas anderes. Zumal die Feuerwehr deutlich kürzere Wege hat, aber du kannst ja nicht in jeden Bahnhof einen Notfallmanager auf Vorat setzen.
Der wird dann wahrscheinlich vorher noch erstmal mit ein paar Analysten diskutieren, was man machen kann, dann mit ein paar BWlern, was wirtschaftlich am sinnvollste ist, dann mit der Rechtsabteilung, was die empfehlen, dann nochmal mit den BWLern, um die Tipps der Rechtsabteilung einfließen zu lassen, dann geht er in die Technikabteilung und sucht nach einer Lösung....
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Aber ich glaube zwei Stunden liegt über jeder Zeit.Boris Merath @ 18 Dec 2010, 00:12 hat geschrieben: Das ist nicht überall möglich eine Maximalzeit zu gewährleisten.
Ich dachte es war ein RE - ist aber auch unerheblich. Nun, wenn das immer so lang dauert, möchte ich eigentlich keinen Notfall in dieser Gegend erleiden.Weil die Feuerwehr auch nicht zaubern kann. Wir kennen die Verhältnisse dort nicht. Wie lange hat die Feuerwehr gebraucht um zum Gerätehaus zu kommen? Wie gut oder schlecht sind die Feuerwehrfahrzeuge voran gekommen? Wie gut war der Ort an dem der ICE steht zugänglich?
Man hat versucht, eine Diesellok hinzufahren - die aber aufgrund einer Weichenstörung nicht mehr weiterkam. Warum wählt man in solchen Situationen nicht die todsichere Variante - evakuieren klappt ja eigentlich immer, außer die Türen sind zugefroren oder der Zug steht auf einer Brücke.Man hat vermutlich zuerst versucht den Zug abzuschleppen, was eine wesentlich sinnvollere Lösung ist als auf freier Strecke zu evakuieren - wenn es nicht anderweitige Probleme gibt.
Gibt ja auch noch Taxis - wenn man da alle verfügbaren ranholt inkl. der Busse kann man das durchaus beschleunigen. Aber klar, bis man bei dem Mistwetter Busse soweit hat vergeht natürlich einige Zeit. Was mir noch einfällt: Gibt es nicht eine Menge Bundis, die nutzlos in der Kaserne rumsitzen und auf das Ende des Wehrdienstes warten? Warum holt man die nicht mit Bussen ran, dann hätten die auch was sinnvolles zu tun. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es immer günstiger ist, draußen zu warten als in einem dunklen, kalten Zug eingesperrt zu sein. Die Gefahr einer Panik ist nicht gerade niedrig, man schrieb ja auch von Leuten die versucht hätten die Scheiben einzuschlagen (warum hat das eigentlich nicht geklappt?). Das führt mich zum nächsten Punkt:Und das letzte große Problem: Es ist ja nicht damit getan die Fahrgäste aus dem Zug zu bekommen, man muss die Fahrgäste auch irgendwie weiter bekommen - also muss man erstmal Busse organisieren die winterbedingt möglicherweise auch nicht durchkommen.
Man hat wohl am Anfang die Nicht-Evakuierung mit noch fahrenden Zügen auf dem Gegengleis begründet. Inwieweit das stimmt, weiß ich nicht, wenn es stimmt hatte es sicher einen betrieblichen Hintergrund (nutzt ja nix wenn der eine Zug dann ausgeräumt ist und der nächste auf dem Nachbargleis steht), trotzdem werden die sich im Zug befindlichen Fahrgäste nicht gerade bedankt haben.Wozu sperren?
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Wie man den Spruch schon kennt: "Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast" und das gleiche gilt auch für die Vorhersagen der sog. "Experten", auch wenn es Klimaforscher sind.Autobahn @ 17 Dec 2010, 21:22 hat geschrieben:Ich denke, wir haben verlernt, mit dem Winter umzugehen. Nicht nur die Bahn, sondern auch der ganz normale Bürger. Mangelde Ersatzzüge mögen sicher auf falsche Sparziele zurückzuführen sein (Züge können auch aus anderen Gründen ausfallen), die anderen technischen Probleme beruhen aber sicher auf Erfahrungen der letzten Jahre mit milden Wintern und den Prognosen von Klimaforschern, die noch vor zehn Jahren schneelose Winter in den Mittelgebirgen vorhergesagt hatten.Teef @ 17 Dec 2010, 20:23 hat geschrieben:Das mag ja alles sein. Nur man dreht sich ja im Kreis, frei nach den Motto "Bei den anderen läuft es ja auch nicht".
Als Klimaforscher sollte man meiner Meinung nach, alle Situationen, Ursachen etc... berücksichtigen, schließlich beeinflussen die Hoch-, Tiefdrücke, Sonnenwinde (auch im All gibt es Sonnenwind, Eruptionen etc... die die Weltwetter unseren schönen Planeten beeinflussen können), etc...
Das Wetter kann sich auch trotz relativ zeitnaher Vorhersagen ändern.
Ergo: Darauf würde ich mich nicht verlassen, was die selbsternannten Experten für langfristige Prognosen von sich geben und trotzdem mit allen Eventualitäten rechnen müssen, also: Winterfeste Züge, verfügbare Schneepflüge, etc.. sind immer noch besser, als wenn es im Winter nichts mehr geht.
Seltsam... wir haben es mit ständiger Erderwärmung zu tun, trotzdem kehrt der Winter zurück... :ph34r:
Richtig. Man muss nur mal in die heutige Medienlandschaft schauen. Was vor 20 Jahren völlig normal war, ist nun plötzlich ein "Schneechaos" oder eine "Schneewalze".Autobahn @ 17 Dec 2010, 21:22 hat geschrieben: Ich denke, wir haben verlernt, mit dem Winter umzugehen. Nicht nur die Bahn, sondern auch der ganz normale Bürger.
Der angesprochene - auf Grund des Schnee liegen gebliebene Zug - war ein Regionalexpress von Hamburg nach Lübeck. Die Bahn hat recht zügig versucht, eine Diesellok von Hamburg aus hinzuschicken. Dieser Versuch schlug jedoch recht zügig fehl, da eine Weiche eingefroren war.
Zum Thema Chaos auf den Autobahnen: Die Bahn sollte sich mal Gedanken machen, warum so viele Leute selbst bei chaotischen Wetterlagen aufs Auto zurückgreifen und ellenlange Staus riskieren und nicht direkt mit der Bahn fahren.
Hallo zusammen,
Und wie soll es dann weitergehen, sobald der Zug evakuiert wurde? Wo sollen die hingehen um sich aufzuwärmen? Würdest Du für all diese Leute die Verantwortung übernehmen wollen?
Wenn ein passendes Gefährt vor Ort ist, könnte man das vielleicht in die Wege leiten... Der könnte dann aber auch nicht wesentlich schneller fahren.
Um das noch klarzustellen: das Notfallmanagement war seitens der Bahn eine Katastrophe; über die Auswirkungen, den Ablauf und die Dauer gibt es genug zu kritisieren - und auch der Bahn vorzuwerfen.
Es geht mir aber gehörig auf die Nüsse, dass man, wenn man das Ergebnis, aber nicht den genauen Ablauf wie auch die zugehörigen Hintergrundinfos nicht kennt, groß einen auf Allwissenden macht und irgendwelche Analysen anstellt, daraus populistische Forderungen ableitet und diese absurd begründet ("Bundis, die nutzlos in der Kaserne rumsitzen und auf das Ende des Wehrdienstes warten", "[...] hätten die auch was sinnvolles zu tun"; "es [ist] immer günstiger (...), draußen zu warten als in einem dunklen, kalten Zug eingesperrt zu sein"; "Evakuierung klappt immer [...]").
Um Unterstützung der Bundeswehr kann die Bahn nur bitten. Wenn die sagt, unsere "Bundis" senden wir mangels entsprechender Qualifikation nicht aus, sieht's mau aus.
Busse wie auch Taxen müssen verfügbar sein; um deren Unterstützung kann die Bahn auch nur bitten. Lehnen diese ab (z.B. mit Verweis auf die eigene Sicherheit) ist es damit wieder Essig. Und: wie viele dieser Fahrzeuge werden wohl mitten in Schleswig-Holstein verfügbar sein? Und wie lange dauert es, bis diese vor Ort wären?
Grüße, Jogi
wie gesagt, anscheinend konnte sich der nur mit besserer Fahrradgeschwindigkeit fortbewegen. Was bringt es denn, wenn er doppelt so schnell gefahren wäre, aber schlimmstenfalls mit einer knorrigen Eiche Bekanntschaft gemacht hätte?Bayernlover @ 18 Dec 2010, 08:44 hat geschrieben:Nun, wenn das immer so lang dauert, möchte ich eigentlich keinen Notfall in dieser Gegend erleiden.
Und wie geht's dann weiter? Sollen ein oder zwei KiN 400 Fahrgäste an einer Strecke "überwachen"?Bayernlover @ 18 Dec 2010, 08:44 hat geschrieben:Warum wählt man in solchen Situationen nicht die todsichere Variante - evakuieren klappt ja eigentlich immer, außer die Türen sind zugefroren oder der Zug steht auf einer Brücke.
Und wie soll es dann weitergehen, sobald der Zug evakuiert wurde? Wo sollen die hingehen um sich aufzuwärmen? Würdest Du für all diese Leute die Verantwortung übernehmen wollen?
Ich war zwar nicht beim Bund, aber die "Bundis" haben garantiert andere Sachen zu tun als "nutzlos in der Kaserne rum[zu]sitzen und auf das Ende des Wehrdienstes [zu] warten".Bayernlover @ 18 Dec 2010, 08:44 hat geschrieben:Was mir noch einfällt: Gibt es nicht eine Menge Bundis, die nutzlos in der Kaserne rumsitzen und auf das Ende des Wehrdienstes warten? Warum holt man die nicht mit Bussen ran, dann hätten die auch was sinnvolles zu tun.
Wenn ein passendes Gefährt vor Ort ist, könnte man das vielleicht in die Wege leiten... Der könnte dann aber auch nicht wesentlich schneller fahren.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: bei einer (auf gut deutsch gesagt) Arscheskälte sei es "immer" besser draußen zu warten... Gegenfrage: im Zug ist es dunkel und kalt - sind draußen 30 Grad und Sonnenschein? *sarkasmus-aus*Bayernlover @ 18 Dec 2010, 08:44 hat geschrieben:Man darf aber auch nicht vergessen, dass es immer günstiger ist, draußen zu warten als in einem dunklen, kalten Zug eingesperrt zu sein.
Um das noch klarzustellen: das Notfallmanagement war seitens der Bahn eine Katastrophe; über die Auswirkungen, den Ablauf und die Dauer gibt es genug zu kritisieren - und auch der Bahn vorzuwerfen.
Es geht mir aber gehörig auf die Nüsse, dass man, wenn man das Ergebnis, aber nicht den genauen Ablauf wie auch die zugehörigen Hintergrundinfos nicht kennt, groß einen auf Allwissenden macht und irgendwelche Analysen anstellt, daraus populistische Forderungen ableitet und diese absurd begründet ("Bundis, die nutzlos in der Kaserne rumsitzen und auf das Ende des Wehrdienstes warten", "[...] hätten die auch was sinnvolles zu tun"; "es [ist] immer günstiger (...), draußen zu warten als in einem dunklen, kalten Zug eingesperrt zu sein"; "Evakuierung klappt immer [...]").
Um Unterstützung der Bundeswehr kann die Bahn nur bitten. Wenn die sagt, unsere "Bundis" senden wir mangels entsprechender Qualifikation nicht aus, sieht's mau aus.
Busse wie auch Taxen müssen verfügbar sein; um deren Unterstützung kann die Bahn auch nur bitten. Lehnen diese ab (z.B. mit Verweis auf die eigene Sicherheit) ist es damit wieder Essig. Und: wie viele dieser Fahrzeuge werden wohl mitten in Schleswig-Holstein verfügbar sein? Und wie lange dauert es, bis diese vor Ort wären?
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Naja, ich weiß nicht ob es das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste nicht gesteigert hätte, hätte man die Türen wenigstens zum Pipi-machen öffnen können - im Endeffekt wären die Leute vielleicht wieder in den Zug gegangen, aber hätten sich nicht eingesperrt gefühlt.
Und die meisten Grundwehrdienstleistenden, mit denen ich gesprochen habe hätten sich nach den drei Monaten eine sinnvolle Aufgabe gewünscht. Darf die Bundeswehr sowas überhaupt?
Gut, im Nachhinein kann man immer sagen, dass man dieses oder jenes anders gemacht hätte. Vielleicht rechnet man auch damit, dass der Zug gleich wieder losfahren kann etc. pp.
Für die betroffenen Fahrgäste allerdings wird das nur ein schwacher Trost sein - die 250€ sind da wohl angemessen.
Und die meisten Grundwehrdienstleistenden, mit denen ich gesprochen habe hätten sich nach den drei Monaten eine sinnvolle Aufgabe gewünscht. Darf die Bundeswehr sowas überhaupt?
Gut, im Nachhinein kann man immer sagen, dass man dieses oder jenes anders gemacht hätte. Vielleicht rechnet man auch damit, dass der Zug gleich wieder losfahren kann etc. pp.
Für die betroffenen Fahrgäste allerdings wird das nur ein schwacher Trost sein - die 250€ sind da wohl angemessen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Nach Wikipedia darf sie das wenns ein Unglücksfall ist als Katastrophenschutz. Im Winter 2006 haben ja glaub ich auch Soldate fleißig Schnee schippen dürfen/müssen.Bayernlover @ 18 Dec 2010, 11:23 hat geschrieben: Darf die Bundeswehr sowas überhaupt?
Ob so ein liegengebliebener Zug jetzt schon Unglück genug ist im rechtlichen Sinne weiß ich aber auch nicht.
Draußen ist es kalt, im Zug vielleicht ein paar Grad wärmer - würde ich in Frage stellen, dass das Sicherheitsgefühl da ansteigt, denn im Wagen wird es dann ja rasch noch kälter.Bayernlover @ 18 Dec 2010, 11:23 hat geschrieben:Naja, ich weiß nicht ob es das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste nicht gesteigert hätte, hätte man die Türen wenigstens zum Pipi-machen öffnen können - im Endeffekt wären die Leute vielleicht wieder in den Zug gegangen, aber hätten sich nicht eingesperrt gefühlt.
Mal abgesehen davon, dass man die Ausstiegstüren ohne Anweisung des Zub nicht aufmachen darf - wenn, dann ist das Eigenverantwortung der Reisenden. Ist sicher nicht wirklich doll, dann aus dem Zug zu pullern, wenn das ganze Untergeschoss zuschauen kann

Was das Widereinsteigen in den Zug angeht - zwischen HH und HL fahren Dostos mit Hocheinstieg. Fährt da die untere Trittstufe nicht aus, ist das eine kleine Kletterpartie, dürfte bei Minusgraden auch nicht nicht angenehm zu bewältigen sein...
Kurz: Öffnen der Ausstiegstüren hat in meinen Augen mehr Nebenwirkungen (v.a. die Außenkälte) denn Chancen.
"sinnvolle Aufgabe wünschen" heißt aber nicht, dass sie in der Kaserne "rumsitzen". Und über Sinn und Unsinn des Wehrdienstes wurde ja schon lange diskutiert...Bayernlover @ 18 Dec 2010, 11:23 hat geschrieben:Und die meisten Grundwehrdienstleistenden, mit denen ich gesprochen habe hätten sich nach den drei Monaten eine sinnvolle Aufgabe gewünscht. Darf die Bundeswehr sowas überhaupt?
Auf freiwilliger Basis des BuWe ließe sich da bestimmt was machen - wenn die notwendigen Voraussetzungen (Fahrzeuge, Hilfsmittel wie Decken, warme Getränke o.Ä. ...) gegeben sind. Wenn man nicht weiß, ob das auf Höhe Tremsbüttel (Lübecker Nachrichten) gegeben ist, ist es müßig darüber zu diskutieren, da nichts Belastabres als Diskussionsgrundlage da ist.
Meine RedenBayernlover @ 18 Dec 2010, 11:23 hat geschrieben:Gut, im Nachhinein kann man immer sagen, dass man dieses oder jenes anders gemacht hätte.

Man rechnete ja mit der Diesellok, das wäre in meinen Augen die (verhältnismäßig) beste Lösung gewesen. Was aber danach kam mit dem Ergebnis der 4 Stunden Wartezeit spottet natürlich jeder Beschreibung. Wenigstens diese freiwillige Entschädigung kann als Geste des guten Willens gesehen werden.Bayernlover @ 18 Dec 2010, 11:23 hat geschrieben:Vielleicht rechnet man auch damit, dass der Zug gleich wieder losfahren kann etc. pp.
Für die betroffenen Fahrgäste allerdings wird das nur ein schwacher Trost sein - die 250€ sind da wohl angemessen.
Grüße, Jogi
warum soll ich denn mit der Bahn fahren, wenn die auch im Schnee steckenbleibt?Teef @ 18 Dec 2010, 09:44 hat geschrieben: Richtig. Man muss nur mal in die heutige Medienlandschaft schauen. Was vor 20 Jahren völlig normal war, ist nun plötzlich ein "Schneechaos" oder eine "Schneewalze".
Der angesprochene - auf Grund des Schnee liegen gebliebene Zug - war ein Regionalexpress von Hamburg nach Lübeck. Die Bahn hat recht zügig versucht, eine Diesellok von Hamburg aus hinzuschicken. Dieser Versuch schlug jedoch recht zügig fehl, da eine Weiche eingefroren war.
Zum Thema Chaos auf den Autobahnen: Die Bahn sollte sich mal Gedanken machen, warum so viele Leute selbst bei chaotischen Wetterlagen aufs Auto zurückgreifen und ellenlange Staus riskieren und nicht direkt mit der Bahn fahren.
Natürlich kann der Lokführer das selber. Trotzdem schickt man zusätzlich einen Notfallmanager hin, falls noch irgendwas schief geht. War ja der Fall. Oder wenn du evakuieren musst, der Lokführer kann vom Zug aus wohl eher schlecht beurteilen wo und wie jetzt am besten ein Bus zum Evakuieren hinkommt.andreas @ 18 Dec 2010, 08:18 hat geschrieben:Lol, Notfallsmanager - wie uncool ist das denn - ist das Personal im Zug nicht mehr in der Lage, selber den zuständigen Stellen zu sagen, daß ihr Zug verreckt ist - braucht man da erst einen Notfallmanager, der erstmal stundenlag auf dem Weg zum Zug ist?
Danke fürs Gespräch, du darfst zurück an deinen Stammtisch gehen. Auf diesem Niveau diskutier ich hier nicht.andreas @ 18 Dec 2010, 08:18 hat geschrieben:Der wird dann wahrscheinlich vorher noch erstmal mit ein paar Analysten diskutieren, was man machen kann, dann mit ein paar BWlern, was wirtschaftlich am sinnvollste ist, dann mit der Rechtsabteilung, was die empfehlen, dann nochmal mit den BWLern, um die Tipps der Rechtsabteilung einfließen zu lassen, dann geht er in die Technikabteilung und sucht nach einer Lösung....
Das halte ich bei aktueller (und ursächlicher) Wetterlage für eine sehr gewagte Aussage. Im Zug schneit und windet es nicht. Und auch wenn es kälter wird, es wird immer wärmer bleiben als draußen. Außerdem besteht da die Gefahr, dass jemand im Gleis stolpert und sich noch was bricht.Bayernlover @ 18 Dec 2010, 08:44 hat geschrieben:Man darf aber auch nicht vergessen, dass es immer günstiger ist, draußen zu warten als in einem dunklen, kalten Zug eingesperrt zu sein.
Nicht zuletzt kannst du dann keinen anderen Zug zum helfen hinschicken, weil die Strecke definitiv gesperrt ist. So ja dann auch geschehen...
Wenn einer mal muss, wird man dem schon helfen. Aber dann lässt man den einen raus, und nicht alle.Bayernlover @ 18 Dec 2010, 11:23 hat geschrieben:Naja, ich weiß nicht ob es das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste nicht gesteigert hätte, hätte man die Türen wenigstens zum Pipi-machen öffnen können
Mal abgesehen davon würde ich dann ggf. auch lieber ein WC benutzen das hinterher halt nicht spülen kann, als mit Publikum neben dem Zug.
Da haben wir doch einen weiteren Grund fürs Nicht-Evakuieren. Wieso sollte man eine (besonders ohne zusätzliches Personal) langwierige und auch nicht ungefährliche (Fahrgast stürzt) Maßnahme starten, wenn nicht klar ist, wie es dann weitergeht?Jogi @ 18 Dec 2010, 11:55 hat geschrieben:Was das Widereinsteigen in den Zug angeht - zwischen HH und HL fahren Dostos mit Hocheinstieg. Fährt da die untere Trittstufe nicht aus, ist das eine kleine Kletterpartie, dürfte bei Minusgraden auch nicht nicht angenehm zu bewältigen sein...
Im Worst Case stellt man fest, dass man mit Bus nicht an die Stelle kommt, aber nun doch eine Möglichkeit gefunden hat den Zug zu bergen. Und dann? Darfst du 100 Leute über eine 1m hohe Schwelle wieder in den Zug zurückbringen? Herzlichen Glückwunsch!
Natürlich ist so eine Situation nicht gut. Aber manche stellen es sich hier alles so einfach vor...
Genu das meine ich ja. Genauso denken sehr viele (ich auch). Das sollte der Bahn zu denken geben, warum dies so ist.andreas @ 18 Dec 2010, 12:17 hat geschrieben:warum soll ich denn mit der Bahn fahren, wenn die auch im Schnee steckenbleibt?Teef @ 18 Dec 2010, 09:44 hat geschrieben: Richtig. Man muss nur mal in die heutige Medienlandschaft schauen. Was vor 20 Jahren völlig normal war, ist nun plötzlich ein "Schneechaos" oder eine "Schneewalze".
Der angesprochene - auf Grund des Schnee liegen gebliebene Zug - war ein Regionalexpress von Hamburg nach Lübeck. Die Bahn hat recht zügig versucht, eine Diesellok von Hamburg aus hinzuschicken. Dieser Versuch schlug jedoch recht zügig fehl, da eine Weiche eingefroren war.
Zum Thema Chaos auf den Autobahnen: Die Bahn sollte sich mal Gedanken machen, warum so viele Leute selbst bei chaotischen Wetterlagen aufs Auto zurückgreifen und ellenlange Staus riskieren und nicht direkt mit der Bahn fahren.
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Also wenn die Bahn auf die Idee kommt mich bei Schneegestöber und Minustemperaturen auf freier Strecke aus dem Zug zu werfen, DANN würd ich wirklich darüber schimpfen dass das unverantwortlich ist - und größere Mengen Rettungsdienst rufen.Bayernlover @ 18 Dec 2010, 08:44 hat geschrieben: Man hat versucht, eine Diesellok hinzufahren - die aber aufgrund einer Weichenstörung nicht mehr weiterkam. Warum wählt man in solchen Situationen nicht die todsichere Variante - evakuieren klappt ja eigentlich immer, außer die Türen sind zugefroren oder der Zug steht auf einer Brücke.
Eine Evakuierung auf freier Strecke ist nicht grade ohne, im tiefen Schnee dagegen dürfte das ein echtes Problem werden die Leute da sicher runter zu bekommen. Bedenke, dass man im Schnee auch so Sachen wie Abhänge, Löcher im Boden, Stolperfallen und ähnliches nicht so ohne weiteres sieht. Eine Evakuierung unter den Bedingungen verlangt also eine gute Vorbereitung, bei der man auch den Evakuierungsweg absichern muss - die Leute da einfach so draußen rumlaufen zu lassen wäre absolut unverantwortlich. Ohne jetzt die genauen Hintergründe zu kennen scheint die Bahn dort absolut richtig gehandelt zu haben - Diesellok zum Abschleppen raus, nach Feststellung der Weichenstörung es mit einer Diesellok von der anderen Seite zu probieren. Erst als dann auch noch Personen im Gleis rumgelatscht sind war eine Evakuierung die einzige Lösung.
Und die Taxen sind in unbegrenzter Menge vorhanden, kennen den Anfahrtsweg und können direkt bis zur Tür des Zuges fahren?Gibt ja auch noch Taxis - wenn man da alle verfügbaren ranholt inkl. der Busse kann man das durchaus beschleunigen.
Einsatz der Bundeswehr im inneren - uiuiuiuiui. Wenn ich mir anschaue was für einen politischen Zirkus das beim Eishalleneinsturz von Reichenhall gegeben hat weil man da die Bundeswehr zur Hilfe gerufen hat - was wäre da erst bei ner simplen Zugevakuierung ohne konkrete Gefährdung? Mal davon abgesehen wäre ich mir nicht so sicher ob Wehrpflichtige dafür wirklich so geeignet wären.Gibt es nicht eine Menge Bundis, die nutzlos in der Kaserne rumsitzen und auf das Ende des Wehrdienstes warten?
Dazu kommt dass man auch nicht überall ne Kaserne rumstehen hat...
Bei Minustemperaturen und Wind?Man darf aber auch nicht vergessen, dass es immer günstiger ist, draußen zu warten als in einem dunklen, kalten Zug eingesperrt zu sein.
Dann erkundige Dich mal was Klimaerwärmung heißt. Klimaerwärmung heißt Erhöhung der DURCHSCHNITTStemperatur um relativ kleine Werte. Diese Erhöhung reicht noch nicht aus um den Schnee komplett zu beseitigen - mit Klimaerwärmung hat man dann halt -7 statt -9 Grad (willkürliches Beispiel). Ob jetzt eine Klimaerwärmung vorliegt oder nicht ist eben wahnsinnig schwer festzustellen, weil man nie genau weiß was jetzt Zufall ist und was wirklich eine echte Erhöhung der Durchschnittstemperatur.yeg009a @ 18 Dec 2010, 09:31 hat geschrieben:Seltsam... wir haben es mit ständiger Erderwärmung zu tun, trotzdem kehrt der Winter zurück... :ph34r:
Du willst also mit Gewalt die Temperatur im Zug an die Temperatur außerhalb des Zuges anpassen?Bayernlover @ 18 Dec 2010, 11:23 hat geschrieben:Naja, ich weiß nicht ob es das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste nicht gesteigert hätte, hätte man die Türen wenigstens zum Pipi-machen öffnen können - im Endeffekt wären die Leute vielleicht wieder in den Zug gegangen, aber hätten sich nicht eingesperrt gefühlt.
Halte ich für sehr unwahrscheinlich. Im Winter 2006 hat man AFAIK auch Katastrophenalarm (oder reicht Großschadenslage?) extra dafür ausgerufen.tobster @ 18 Dec 2010, 11:43 hat geschrieben:Nach Wikipedia darf sie das wenns ein Unglücksfall ist als Katastrophenschutz. Im Winter 2006 haben ja glaub ich auch Soldate fleißig Schnee schippen dürfen/müssen.
Ob so ein liegengebliebener Zug jetzt schon Unglück genug ist im rechtlichen Sinne weiß ich aber auch nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Merkst du überhaupt, was du hier für einen Schmarrn verzapfst? Wenn du nicht weißt, wie das Notfallmanagement der Bahn funktioniert, und was dem Notfallmanager seine Kompetenzen und Aufgaben sind, dann informier dich erstmal, bevor du hier so einen... ja, lassen wir das.andreas @ 18 Dec 2010, 08:18 hat geschrieben: Lol, Notfallsmanager - wie uncool ist das denn - ist das Personal im Zug nicht mehr in der Lage, selber den zuständigen Stellen zu sagen, daß ihr Zug verreckt ist - braucht man da erst einen Notfallmanager, der erstmal stundenlag auf dem Weg zum Zug ist?
Der wird dann wahrscheinlich vorher noch erstmal mit ein paar Analysten diskutieren, was man machen kann, dann mit ein paar BWlern, was wirtschaftlich am sinnvollste ist, dann mit der Rechtsabteilung, was die empfehlen, dann nochmal mit den BWLern, um die Tipps der Rechtsabteilung einfließen zu lassen, dann geht er in die Technikabteilung und sucht nach einer Lösung....
1. Der Notfallmanager kommt nicht, um festzustellen, dass der Zug nicht mehr fahrfähig ist. Dies kann einzig und allein der Tf feststellen.
Der Notfallmanager ist vom NETZ, er hat überhaupt keine Ausbildung auf irgendwelchen Eisenbahnfahrzeugen.
2. Der Notfallmanager ist der Einsatzleiter der Bahn vor Ort. Er bestimmt, was zu tun ist. Dabei ist er lediglich an behördliche Anweisungen (also z.B. Polizei, Staatsanwaltschaft) gebunden. Da haben auch keine Analysten, BWLer oder Rechtsanwälte was reinzuschnabeln.
3. Wie schon mehrfach gesagt: Wieso ohne Zwang bei Eiseskälte, Schnee und Wind aus einem Zug aussteigen? Wenn jetzt irgendwer mit Freiheitsberaubung kommt: ICH würde FREIWILLIG drin bleiben.
4. Zur Evakuierung: Nicht immer ist eine Stelle geeignet zum Evakuieren. Auf einer Brücke, einem Geländeeinschnitt, oder wenn die nächste Straße 2km entfernt und rundherum nur aufgeweichter/knietief schneebedeckter Acker sind, ist es unmöglich zu evakuieren.
Darüberhinaus müssen zur Weiterreise geeignete Fahrzeuge (Taxis, Busse, etc.) zur Verfügung stehen. Bei Bussen bedarf es einer Vorlaufzeit, auch Taxen sind auf dem Land nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung.
5. Streng genommen ist es nicht die Aufgabe des Notfallmanagers für den Weitertransport der Fahrgäste zu sorgen. Hierfür ist der Notdienst des jeweiligen EVUs verantwortlich. Und das EVU entscheidet und organisiert auch die Art des Weitertransports.
Einer mit einer Notfallmanagerausbildung,
Systemfehler
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warum soll ich denn mit der Bahn fahren, wenn die auch im Schnee steckenbleibt?
Das ist auch ein "Medienproblem". Denn was kam neulich im bunten Privatradio: Hunderte von Unfälle mit Toten und Verletzten, tausende Autofahrer sitzen auf zahlreichen zugeschneiten Autobahnen fest, ihnen geht der Sprit ausund die Hälfte der Flüge fällt aus oder ist teils um Stunden verspätet, tausende Flugreisende sitzen teils über 24 Stunden am Flughafen. Das schien aber eine nicht so spannende Meldung zu sein, ist ja normal. Wichtiger schien aber, dass Fernzüge der Bahn bis zu einer Stunde verspätet wären und einer (!) sogar steckengeblieben sei... Scheiß Bahn.
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Was allerdings auch nicht nett ist, wenn man auf der Autobahn mit langsam zur Neige gehender Spritmenge im Schnee ausharren muss. Dann lieber Gruppenkuscheln im RE 
Was ich mir aber noch überlegt habe: Wenn nun eine Weiche eine Störung hatte und die Diesellok deshalb nicht durchkommt - kann man diese Weiche nicht irgendwie freischlagen? Im Moment liegt es doch größtenteils am Eis, wenn Weichen nicht gehen. Kann da nicht einer mit der Spitzhacke auf der Lok mitfahren, der zur Not aussteigt, 10 Minuten hackt und dann kann weitergefahren werden? Oder muss man bei einer eingefrorenen Weiche dann bis ins Frühjahr warten?

Was ich mir aber noch überlegt habe: Wenn nun eine Weiche eine Störung hatte und die Diesellok deshalb nicht durchkommt - kann man diese Weiche nicht irgendwie freischlagen? Im Moment liegt es doch größtenteils am Eis, wenn Weichen nicht gehen. Kann da nicht einer mit der Spitzhacke auf der Lok mitfahren, der zur Not aussteigt, 10 Minuten hackt und dann kann weitergefahren werden? Oder muss man bei einer eingefrorenen Weiche dann bis ins Frühjahr warten?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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SPON Auch Grünen-Politiker Hofreiter sieht eine Schwachstelle bei den Weichen, die auch bei Minusgraden beweglich bleiben müssen. "Dieses Problem ist seit hundert Jahren bekannt. Seit Jahrzehnten gibt es Weichenheizungen." Diese müssten jedoch gewartet werden. "In den vergangenen Jahren hat die Bahn unheimlich gespart. Deshalb sind viele Heizungen einfach kaputt."
Also klar ist es schwierig... und sicherlich sollte man sich nicht auf der Tatsache ausruhen, dass es den anderen Verkehrsträgern nicht besser geht. Aber so schlecht fand ich das Management bei der Bahn nicht... wobei ich natürlich nur meinen Einzelfall kenne.
Story von gestern/heute:
In Frankfurt beispielsweise ging Donnerstag/Freitag wirklich die Post ab... nicht nur bei der Bahn, sondern auch auf der Strasse und am Flughafen.
Ich durfte das "Chaos" die letzten drei Tage aufgrund eines beruflichen Termines geniessen... wenn man 45 Minuten und mehr auf ein bestelltes Taxi wartet, wenn die Taxizentralen sich weigern noch Bestellungen anzunehemen, bzw. man in Warteschleifen hängt und wieder rausfliegt... wenn Hotelgäste sich fast um Taxis prügeln... das ist echt interessant.
Ich bin gestern (Freitag) Abend vom Frankfurter Hauptbahnhof per ICE (und dann S-Bahn) zurückgereist... schon der Anblick der Anzeigetafel... Verspätungen zwischen 50 und 200 Minuten... ICEs die wegen defekter Heizung geräumt werden und leer abfahren... wow!
Ich wäre theoretisch um 17:54 Uhr in Frankfurt mit dem ICE nach München losgefahren...
Praktisch ist am selben Bahnsteig aber erst um ca. 18:10 der vorherige Zug (theoretisch 16:54) losgefahren... allerdings war nur ein Zugteil benutzbar und hoffnungslos überfüllt, denn der zweite Zugteil war wegen ausgefallener Heizung geräumt worden.
Mein Zug war anfangs mit 40 Minuten Verspätung angekündigt und ist letztendlich mit 75 Minuten Verspätung (gegen 19:10 Uhr) losgekommen... und danach mehrfach wegen witterungsbedingten Störungen (einmal nach Nürnberg eine ganze Stunde lang, Weichenstörung an dem Abzweig zur Neubaustrecke) auf freier Strecke gestanden...
Es gab aber immer wieder Durchsagen und auch freie Getränke (ein netter Zug, Bier war leider schnell aus)... aber später auch gesperrte Toiletten (zumeist wegen "Überfüllung").
Letztendlich war ich gegen Mitternacht in München und dann dank Verspätungen im Münchner S-Bahn-Netz um 01:20 Uhr an meinem Wohnort.
Trotzdem schätze ich mich gegenüber den gestrandeten Flugpassagieren glücklich... ein reservierter Platz ist auch im verspäteten Zug ein Vorteil... Steckdose, Laptop und UMTs helfen die Zeit zu vertreiben. Die umgebuchten, auf die Schiene verfrachteten Flugpassagiere mußten so gut wie alle stehen... zum Teil bis halb ein Uhr morgens als wir Ingolstadt erreichten!
Auch die Welt versucht das heute andauernde Chaos in Frankfurt in Worte zu fassen:
Winterliches Verkehrschaos: Tumult am Flughafen, Blitzeis auf StraßenWinterliches Verkehrschaos: Tumult am Flughafen, Blitzeis auf Straßen
Klar war die Verspätung irrsinnig... aber alles in Allem konnte ich mich als Bahnreisender glücklich schätzen.
Story von gestern/heute:
In Frankfurt beispielsweise ging Donnerstag/Freitag wirklich die Post ab... nicht nur bei der Bahn, sondern auch auf der Strasse und am Flughafen.
Ich durfte das "Chaos" die letzten drei Tage aufgrund eines beruflichen Termines geniessen... wenn man 45 Minuten und mehr auf ein bestelltes Taxi wartet, wenn die Taxizentralen sich weigern noch Bestellungen anzunehemen, bzw. man in Warteschleifen hängt und wieder rausfliegt... wenn Hotelgäste sich fast um Taxis prügeln... das ist echt interessant.
Ich bin gestern (Freitag) Abend vom Frankfurter Hauptbahnhof per ICE (und dann S-Bahn) zurückgereist... schon der Anblick der Anzeigetafel... Verspätungen zwischen 50 und 200 Minuten... ICEs die wegen defekter Heizung geräumt werden und leer abfahren... wow!
Ich wäre theoretisch um 17:54 Uhr in Frankfurt mit dem ICE nach München losgefahren...
Praktisch ist am selben Bahnsteig aber erst um ca. 18:10 der vorherige Zug (theoretisch 16:54) losgefahren... allerdings war nur ein Zugteil benutzbar und hoffnungslos überfüllt, denn der zweite Zugteil war wegen ausgefallener Heizung geräumt worden.
Mein Zug war anfangs mit 40 Minuten Verspätung angekündigt und ist letztendlich mit 75 Minuten Verspätung (gegen 19:10 Uhr) losgekommen... und danach mehrfach wegen witterungsbedingten Störungen (einmal nach Nürnberg eine ganze Stunde lang, Weichenstörung an dem Abzweig zur Neubaustrecke) auf freier Strecke gestanden...
Es gab aber immer wieder Durchsagen und auch freie Getränke (ein netter Zug, Bier war leider schnell aus)... aber später auch gesperrte Toiletten (zumeist wegen "Überfüllung").
Letztendlich war ich gegen Mitternacht in München und dann dank Verspätungen im Münchner S-Bahn-Netz um 01:20 Uhr an meinem Wohnort.
Trotzdem schätze ich mich gegenüber den gestrandeten Flugpassagieren glücklich... ein reservierter Platz ist auch im verspäteten Zug ein Vorteil... Steckdose, Laptop und UMTs helfen die Zeit zu vertreiben. Die umgebuchten, auf die Schiene verfrachteten Flugpassagiere mußten so gut wie alle stehen... zum Teil bis halb ein Uhr morgens als wir Ingolstadt erreichten!
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Klar war die Verspätung irrsinnig... aber alles in Allem konnte ich mich als Bahnreisender glücklich schätzen.