Überfordert vom Schneewetter
@ TravellerMunic
@ Mühldorfer
So spontan bin ich noch nie mit dem Fernverkehr gefahren. Ich könnte mir auch keine Situation vorstellen, wo es passieren könnte. Aber werde ich auf jeden Fall die 1. Klasse nutzen, wenn ich mal wieder mit der Bahn fahre (ja, kommt manchmal vor).
@ Mühldorfer
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Du bist nicht der Nabel der ÖPNV-Welt, aber das hatten wir ja schonAutobahn @ 26 Dec 2010, 12:58 hat geschrieben: So spontan bin ich noch nie mit dem Fernverkehr gefahren. Ich könnte mir auch keine Situation vorstellen, wo es passieren könnte. Aber werde ich auf jeden Fall die 1. Klasse nutzen, wenn ich mal wieder mit der Bahn fahre (ja, kommt manchmal vor).

Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Sehe ich ähnlich.
Nicht nur die Spontaneität (bzw. die Möglichkeit eine andere Strecke aufgrund von Verspätungen zu nutzen) würde darunter leiden, sondern auch das Problem, dass eine Überfüllung auf einem einzigen noch so kleinen Streckenabschnitt dazu führt, dass man für die gesamte Reise keine Reservierung mehr bekommt (wobei es wirklich extrem selten ist, dass man nicht einmal mehr eine Reservierung bekommt - wer Freitag Nachmittag oder am 23.12. meint er könne ohne Reservierung durch ganz Deutschland bolzen, dem geschieht es einfach nicht anders).
In Frankreich mag das ja funktionieren, aber hierzulande, wo selbst der ICE ständig in irgendwelchen Käffern hält um "die Region zu stärken" (was denken die eigentlich, warum man günstiger auf dem Land wohnt als in der Stadt?!) wäre das absolut fatal. Der ICE wird vielfach auch von Pendlern benutzt und die wissen eben auch nicht immer, wann sie aus der Arbeit kommen, also hätten wir hier geplatzte Reservierungen noch und nöcher.
Nicht nur die Spontaneität (bzw. die Möglichkeit eine andere Strecke aufgrund von Verspätungen zu nutzen) würde darunter leiden, sondern auch das Problem, dass eine Überfüllung auf einem einzigen noch so kleinen Streckenabschnitt dazu führt, dass man für die gesamte Reise keine Reservierung mehr bekommt (wobei es wirklich extrem selten ist, dass man nicht einmal mehr eine Reservierung bekommt - wer Freitag Nachmittag oder am 23.12. meint er könne ohne Reservierung durch ganz Deutschland bolzen, dem geschieht es einfach nicht anders).
In Frankreich mag das ja funktionieren, aber hierzulande, wo selbst der ICE ständig in irgendwelchen Käffern hält um "die Region zu stärken" (was denken die eigentlich, warum man günstiger auf dem Land wohnt als in der Stadt?!) wäre das absolut fatal. Der ICE wird vielfach auch von Pendlern benutzt und die wissen eben auch nicht immer, wann sie aus der Arbeit kommen, also hätten wir hier geplatzte Reservierungen noch und nöcher.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Die Diskussion hatten wir ja schon so oft. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum Du den Bahnfahrgästen die Möglichkeit des spontanen Handels wegnehmen willst. Das bisschen mehr Planungssicherheit seitens der Bahn, das dabei herauskommt, steht in keinem Verhältnis zu den Möglichkeiten, die verloren gehen. Mal davon abgesehen, wenn es zu Störungen, ausgefallenen Zügen etc. kommt, nützt die ganze Reservierungspflicht nicht mehr viel, da dann die Fahrgäste dennoch befördert werden müssen und das eben nicht im im Vorfeld alles minutiös geplant werden kann.Autobahn @ 26 Dec 2010, 12:58 hat geschrieben: @ TravellerMunic
@ Mühldorfer
So spontan bin ich noch nie mit dem Fernverkehr gefahren. Ich könnte mir auch keine Situation vorstellen, wo es passieren könnte. Aber werde ich auf jeden Fall die 1. Klasse nutzen, wenn ich mal wieder mit der Bahn fahre (ja, kommt manchmal vor).
Wer als Bahnkunde im Voraus planen will, kann dies schon heute tun und wird mit Rabatten belohnt. Somit gibt es einen gewissen Lenkungseffekt. Aber diese Wahlmöglichkeiten abzuschaffen, würde das Produkt Bahn um einiges ärmer machen. Mir ist es unverständlich, warum Du dies immer wieder forderst. Du fährst nur selten Bahn, gibst als Argumente vor allem persönliche Vorlieben an, die Dir aber m.E. den Blick auf das große Ganze verstellen.
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In Frankreich ist auch viel mehr der Verkehr und die Verkehrsbedürfnisse auf Paris zentriert.TramPolin @ 26 Dec 2010, 13:12 hat geschrieben: Die Diskussion hatten wir ja schon so oft. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum Du den Bahnfahrgästen die Möglichkeit des spontanen Handels wegnehmen willst.
Von Bordeaux fährt man eher nach Paris als nur bis Chartres oder Le Mans.
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Ist auch schon einige Zeit nicht mehr so extrem, eigentlich unterscheidet sich Frankreich von Deutschland eigentlich nur noch darin, dass eines der vier, fünf großen Zentren eben überproportional größer ist als das hierzulande der Fall ist. Faktisch sind wir auch nicht so viel polyzentrischer als Frankreich.Mühldorfer @ 26 Dec 2010, 13:20 hat geschrieben: In Frankreich ist auch viel mehr der Verkehr und die Verkehrsbedürfnisse auf Paris zentriert.
Von Bordeaux fährt man eher nach Paris als nur bis Chartres oder Le Mans.
In Frankreich ist es halt Paris, dann lange nichts, Marseille, Lyon, Toulouse und Nizza. Hier hast du Berlin, München, Hamburg, Ruhrgebiet, vielleicht noch Nürnberg/Erlangen/Fürth und dann gehts relativ gesehen auch schon wieder in die Kleinstädte (bedenke, dass Frankreich auch 1/4 weniger Einwohner als Deutschland hat).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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@ TramPolin
Um allen Missverständnissen vorzubeugen, ich fordere keine Reservierungspflicht!. Ich habe lediglich die Vorteile beim Komfort dargelegt, die bei einer Reservierung entstehen. Und ich kann die Argumente von yeg009a durchaus nachvollziehen. Auch wenn ich einen reservierten Sitzplatz habe, macht es kein Vergnügen, sich durch die im Gang stehenden Fahrgäste drängeln zu müssen.
In der Tat nutze ich die Bahn sehr wenig. Aber nicht aus Prinzip, sondern weil sich nur selten eine Gelegenheit dazu ergibt. Allerdings fehlt mir auch das Bedürfnis, spontan zu verreisen. Ein Hauptgrund wird wohl sein, dass ich beruflich täglich unterwegs sein muss. Bei jemandem, der im Büro oder an der Werkbank arbeitet, mag das anders sein. Aber selbst da kann ich das mit der Spontanität für eine Fernreise nicht nachvollziehen.
Ich glaube auch kaum, dass sich so viele Reisende spontan für eine Fahrt von meinetwegen München nach Berlin entscheiden, wie hier suggeriert wird. Ich denke eher, es ist der DB AG völlig egal, ob die Reisenden sitzend oder stehend ihr Ziel erreichen, Hauptsache der Fahrpreis wurde bezahlt. Also eine völlig andere Unternehmensphilosophie als z.B. bei der SNCF.
Nun ja, wie schon erwähnt bleibt mir ja die 1. Klasse.
Um allen Missverständnissen vorzubeugen, ich fordere keine Reservierungspflicht!. Ich habe lediglich die Vorteile beim Komfort dargelegt, die bei einer Reservierung entstehen. Und ich kann die Argumente von yeg009a durchaus nachvollziehen. Auch wenn ich einen reservierten Sitzplatz habe, macht es kein Vergnügen, sich durch die im Gang stehenden Fahrgäste drängeln zu müssen.
In der Tat nutze ich die Bahn sehr wenig. Aber nicht aus Prinzip, sondern weil sich nur selten eine Gelegenheit dazu ergibt. Allerdings fehlt mir auch das Bedürfnis, spontan zu verreisen. Ein Hauptgrund wird wohl sein, dass ich beruflich täglich unterwegs sein muss. Bei jemandem, der im Büro oder an der Werkbank arbeitet, mag das anders sein. Aber selbst da kann ich das mit der Spontanität für eine Fernreise nicht nachvollziehen.
Ich glaube auch kaum, dass sich so viele Reisende spontan für eine Fahrt von meinetwegen München nach Berlin entscheiden, wie hier suggeriert wird. Ich denke eher, es ist der DB AG völlig egal, ob die Reisenden sitzend oder stehend ihr Ziel erreichen, Hauptsache der Fahrpreis wurde bezahlt. Also eine völlig andere Unternehmensphilosophie als z.B. bei der SNCF.
Nun ja, wie schon erwähnt bleibt mir ja die 1. Klasse.
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Zumindest kann ich mich an frühere klare Forderungen für eine Reservierungspflicht Deinerseits ziemlich genau erinnern. Wenn Du davon abgekommen bist, ist es ja gut, wenngleich ich natürlich auch eine andere Meinung akzeptieren würde.Autobahn @ 26 Dec 2010, 13:48 hat geschrieben:Um allen Missverständnissen vorzubeugen, ich fordere keine Reservierungspflicht!.
Frau im Chat kennengelernt, die aber leider unfassbar weit weg wohnt (für Bergbewohner kurz vor dem Deich, für Deichbewohner jemand auf dem Berg), da kann man sich schon ganz spontan mal schnell in den Zug setzen, weil man nicht erst ein paar Tage oder Wochen warten will. Es dürfte eine Menge Situationen geben, wo man eben spontan irgendeine Reise antritt. Ein Kunde hat wie aus dem Nichts ein Problem, das nur vor Ort gelöst werden kann und nicht warten kann. Ein Verwandter, der unglaublich weit weg wohnt, ist plötzlich schwer krank geworden. Es gibt Tausende weitere Gründe. Man kann eben nicht alles genauestens vorher planen, die Bahn kann es auch nicht und das ganze Leben unterliegt auch keinem klaren Determinismus.Autobahn @ 26 Dec 2010, 13:48 hat geschrieben:Bei jemandem, der im Büro oder an der Werkbank arbeitet, mag das anders sein. Aber selbst da kann ich das mit der Spontanität für eine Fernreise nicht nachvollziehen.
Wenn es mit der Frau so dringend ist, gibt es wesentlich schnellere ReisemöglichkeitenTramPolin @ 26 Dec 2010, 13:59 hat geschrieben:Frau im Chat kennengelernt, die aber leider unfassbar weit weg wohnt ...

Spaß beiseite, soooo spontan wird kaum jemand aufbrechen. Jede "Reise" die nicht zu einer Rückkehr am gleichen Tag führt, erfordert eine gewisse Vorbereitungszeit.
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Du spielst auf den G...verkehr* an?Autobahn @ 26 Dec 2010, 14:22 hat geschrieben: Wenn es mit der Frau so dringend ist, gibt es wesentlich schnellere Reisemöglichkeiten![]()
Aber mal im Spaß: Wenn man kein Auto hat, ist der Zug in vielen Fällen eindeutig das schnellste Verkehrsmittel. Fliegen mag in Einzelfällen auch gehen - ggf. mit Überbrückung des letzten Stücks per Eisenbahn q.e.d.
* Wir sind hier ja FSK 0 oder FSK 6

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Autobahn @ 26 Dec 2010, 12:58 hat geschrieben:So spontan bin ich noch nie mit dem Fernverkehr gefahren. Ich könnte mir auch keine Situation vorstellen, wo es passieren könnte.
Autobahn @ 26 Dec 2010, 13:48 hat geschrieben:In der Tat nutze ich die Bahn sehr wenig. Aber nicht aus Prinzip, sondern weil sich nur selten eine Gelegenheit dazu ergibt. Allerdings fehlt mir auch das Bedürfnis, spontan zu verreisen. Ein Hauptgrund wird wohl sein, dass ich beruflich täglich unterwegs sein muss. Bei jemandem, der im Büro oder an der Werkbank arbeitet, mag das anders sein. Aber selbst da kann ich das mit der Spontanität für eine Fernreise nicht nachvollziehen.
Ich glaube auch kaum, dass sich so viele Reisende spontan für eine Fahrt von meinetwegen München nach Berlin entscheiden, wie hier suggeriert wird.
Es geht hier im Thema um die Bahn, die möglicherweise vom Schneewetter überfordert sein könnte, nicht um die beständige Überforderung eines Users, hinzunehmen, dass es genügend Spontanbahnreisende gibt!Autobahn @ 26 Dec 2010, 14:22 hat geschrieben:Spaß beiseite, soooo spontan wird kaum jemand aufbrechen. Jede "Reise" die nicht zu einer Rückkehr am gleichen Tag führt, erfordert eine gewisse Vorbereitungszeit.
Nicht doch, sie soll doch nur was Leckers kochen und die Wäsche waschenTramPolin @ 26 Dec 2010, 14:27 hat geschrieben:Du spielst auf den G...verkehr* an?

Es kommt natürlich auf die Entfernung zum Flughafen und auf das Verkehrmittel für An- und Abreise dorthin an. Für Menschen ohne Auto dürfte die Bahn wohl das alleinige Verkehrsmittel sein.
Danke für den Hinweis, erscheint ja auch logisch.c-a-b @ , hat geschrieben:Reservierungen in Frankreich funktionieren übrigens auch spontan. Es ist nicht alles so wie ihr es euch in euren Mehdorngeschädigten 3-Tage-vorher-Rabatt-Vorstellungen ausmalt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Laut Tante Tagesschau meldet die DB nun wieder alle Fernverkehrsstrecken als befahrbar. Probleme gäbe es nur noch auf Nebenstrecken:
Früher musste die Bahn ja angeblich nicht übers Wetter reden… :ph34r:
Na immerhin, nachdem die größte Belastung wieder vorüber ist, ist die DB wieder einsatzbereit!Einzelne Sperrungen wegen Schneeverwehungen gebe es nur noch auf Nebenstrecken in Mecklenburg-Vorpommern. Auch der Bahn-Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg läuft noch nicht wieder reibungslos.
Früher musste die Bahn ja angeblich nicht übers Wetter reden… :ph34r:
Gibt es für die Behauptung, dass es genügend Spontanreisende *) gäbe, wissenschaftlich durchgeführte und belastbare Studien?Woodpeckar @ 26 Dec 2010, 14:34 hat geschrieben:Es geht hier im Thema um die Bahn, die möglicherweise vom Schneewetter überfordert sein könnte, nicht um die beständige Überforderung eines Users, hinzunehmen, dass es genügend Spontanbahnreisende gibt!
*) Unter spontan verstehe ich, dass mir jetzt einfällt nach München zu fahren und ich sofort (bzw. mit dem nächsten Zug) losfahren will.
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@Autobahn und c.a.b.:
Bin mehrfach in Frankreich nicht am gewünschten Tag weggekommen, da alle Züge ausreserviert waren. Und das war NICHT anläßlich irgendwelcher Feiertage. Klar, man kann spontan zum Bahnhof gehen, erhält dann aber oft auch spontan die Auskunft, dass erst in 24 Stunden wieder etwas geht, mit dem man mitdarf. Mir wurden dann jeweils keine Fahrkarten verkauft, egal wie ich gebettelt habe und wie bereit ich war, im Stehen zu fahren.
Das gleiche Spiel in Italien:
Letzte Fahrt vor wenigen Wochen nach Mailand.
Ankunft in Verona pünktlich. Dank geplantem Nicht-Anschluss in Verona (Zug nach Mailand fährt 2 Minuten vor Ankunft des EC aus München ab) rund eine Stunde aufenthalt. Leider waren dann die meisten Züge nach Mailand im Zeitraum 1-2 Stunden verspätet, so dass noch nicht mal der eine Stunde vorher fahrende Zug eingetroffen war. Dann wurde endlich um 16:45 der 16:04-Zug am Bahnsteig angezeigt wurde, war meine Freude groß. Für diesen Zug hatte ich eine Reservierung. Bin in den Zug eingestiegen, der am Bahnsteig korrekt angezeigt wurde, und auf meinen Platz im richtigen Wagen gegangen. 50% Platzauslastung übrigens. Am Zug selbst stand keine Zugnummer dran.
Der Schaffner kam, sah auf mein Ticket, und forderte: 8 Euro! Auf Nachfrage erklärte er mir, dies sei ein anderer Zug. Was am Bahnsteig angezeigt wurde interessiere ihn nicht, man könne ja vor dem Einsteigen nachfragen. Mitreisende erzählten mir anschließend, dass vorher schon eine Gruppe italienischer Studenten aus dem Zug geworfen worden seien, die in Padua den gleichen Fehler gemacht hatten.
Nee, so hat man im Zug nur die, die sich kein Auto leisten können und wie Dreck behandeln lassen.
Abgesehen davon der Klassiker: Termin meinetwegen in Stuttgart, man ist eine Stunde eher fertig. Es ist doch doof, dann nicht mit einem früheren Zug zu fahren, weil man eine Reservierung für den späteren Zug hat.
Oder man entscheidet sich, den Aufenthalt bei den Eltern um einen Tag oder ein paar Stunden zu verkürzen.
Ich bin sicher nicht der Einzige, dem es so geht. Vielleicht bin ich aber auch nur nicht so komplett durchgeplant wie Autobahn und c.a.b. - oder noch zu jung und spontan.
Die Flexibilität ist einer der wenigen Vorteile der Bahn auf Fernverkehrsstrecken München - Berlin oder München - Hambug - sonst kann ich gleich fliegen, und das bei rechtzeitiger Buchung meist billiger als die Bahn ihre Tickets verkauft.
Davon ab: habe bislang nur ein paar Züge vor Weihnachten erlebt, bei denen man ohne Reservierung wirklich keinen Platz gefunden hat. Soll man wegen dieser Ausnahmen das ganze System für viele Bahnfahrer verschlechtern?
Bin mehrfach in Frankreich nicht am gewünschten Tag weggekommen, da alle Züge ausreserviert waren. Und das war NICHT anläßlich irgendwelcher Feiertage. Klar, man kann spontan zum Bahnhof gehen, erhält dann aber oft auch spontan die Auskunft, dass erst in 24 Stunden wieder etwas geht, mit dem man mitdarf. Mir wurden dann jeweils keine Fahrkarten verkauft, egal wie ich gebettelt habe und wie bereit ich war, im Stehen zu fahren.
Das gleiche Spiel in Italien:
Letzte Fahrt vor wenigen Wochen nach Mailand.
Ankunft in Verona pünktlich. Dank geplantem Nicht-Anschluss in Verona (Zug nach Mailand fährt 2 Minuten vor Ankunft des EC aus München ab) rund eine Stunde aufenthalt. Leider waren dann die meisten Züge nach Mailand im Zeitraum 1-2 Stunden verspätet, so dass noch nicht mal der eine Stunde vorher fahrende Zug eingetroffen war. Dann wurde endlich um 16:45 der 16:04-Zug am Bahnsteig angezeigt wurde, war meine Freude groß. Für diesen Zug hatte ich eine Reservierung. Bin in den Zug eingestiegen, der am Bahnsteig korrekt angezeigt wurde, und auf meinen Platz im richtigen Wagen gegangen. 50% Platzauslastung übrigens. Am Zug selbst stand keine Zugnummer dran.
Der Schaffner kam, sah auf mein Ticket, und forderte: 8 Euro! Auf Nachfrage erklärte er mir, dies sei ein anderer Zug. Was am Bahnsteig angezeigt wurde interessiere ihn nicht, man könne ja vor dem Einsteigen nachfragen. Mitreisende erzählten mir anschließend, dass vorher schon eine Gruppe italienischer Studenten aus dem Zug geworfen worden seien, die in Padua den gleichen Fehler gemacht hatten.
Nee, so hat man im Zug nur die, die sich kein Auto leisten können und wie Dreck behandeln lassen.
Abgesehen davon der Klassiker: Termin meinetwegen in Stuttgart, man ist eine Stunde eher fertig. Es ist doch doof, dann nicht mit einem früheren Zug zu fahren, weil man eine Reservierung für den späteren Zug hat.
Oder man entscheidet sich, den Aufenthalt bei den Eltern um einen Tag oder ein paar Stunden zu verkürzen.
Ich bin sicher nicht der Einzige, dem es so geht. Vielleicht bin ich aber auch nur nicht so komplett durchgeplant wie Autobahn und c.a.b. - oder noch zu jung und spontan.
Die Flexibilität ist einer der wenigen Vorteile der Bahn auf Fernverkehrsstrecken München - Berlin oder München - Hambug - sonst kann ich gleich fliegen, und das bei rechtzeitiger Buchung meist billiger als die Bahn ihre Tickets verkauft.
Davon ab: habe bislang nur ein paar Züge vor Weihnachten erlebt, bei denen man ohne Reservierung wirklich keinen Platz gefunden hat. Soll man wegen dieser Ausnahmen das ganze System für viele Bahnfahrer verschlechtern?
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Wofür braucht's eine belastbare Studie für etwas, das seit Urzeiten genutzt wird und fest mit dem Produkt Bahn verbunden ist? Nur ein Beispiel: Es gibt Tausende, die zwischen München und Augsburg pendeln - und zwar viele davon per ICE, weil's bequemer und schneller ist. Mit welchem Zug man fährt, ergibt sich daraus, wann die abendliche Besprechung beendet ist oder der Kunde/Boss zufrieden ist. Platzprobleme gibt es nicht, da bei der Fahrt nach Augsburg genug Plätze erst ab Augsburg oder Ulm reserviert sind und bei der Rückfahrt nach München in Augsburg genug Fahrgäste aussteigen. Es ist nur ein Beispiel von sehr vielen Realitäten - neben Entscheidungen, bei privaten Fahrten mal spontan früher zurückzufahren oder länger zu bleiben. Eine Reservierungspflicht im Fernverkehr oder beschränkt auf alle ICE-Fahrten beispielsweise, die Du ja nicht (mehr) forderst, würde bedeuten, dass für viele der Zug abgefahren ist, im wahrsten Sinne des Wortes.Autobahn @ 26 Dec 2010, 14:49 hat geschrieben: Gibt es für die Behauptung, dass es genügend Spontanreisende *) gäbe, wissenschaftlich durchgeführte und belastbare Studien?
*) Unter spontan verstehe ich, dass mir jetzt einfällt nach München zu fahren und ich sofort (bzw. mit dem nächsten Zug) losfahren will.
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ich hatte einige Jahre beruflich bedingt BC100, damit gewöhnt man sich an die deutschlandweite "ICE-Straßenbahn"!Autobahn @ 26 Dec 2010, 12:58 hat geschrieben: So spontan bin ich noch nie mit dem Fernverkehr gefahren. Ich könnte mir auch keine Situation vorstellen, wo es passieren könnte. Aber werde ich auf jeden Fall die 1. Klasse nutzen, wenn ich mal wieder mit der Bahn fahre (ja, kommt manchmal vor).
Zwischen Augsburg und München verkehren pro Stunde zwei Regionalzüge. Und Reservierungspflicht bedeutet ja nicht, dass dies Tage vorher geschehen mussTramPolin @ 26 Dec 2010, 15:16 hat geschrieben: Eine Reservierungspflicht im Fernverkehr oder beschränkt auf alle ICE-Fahrten beispielsweise, die Du ja nicht (mehr) forderst, würde bedeuten, dass für viele der Zug abgefahren ist, im wahrsten Sinne des Wortes.

Sicher ist ein ICE bequemer als ein RE oder eine RB, aber die knapp 61 (Eisenbahn-)Kilometer und maximal 12 Minuten längere Fahrtzeit wird man auch in einem Regionalzug aushalten können, wenn es mit der Reservierung mal nicht klappen sollte. Es fahren übrigens drei ICE und ein EC pro Stunde.
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Naja, wegen Eisregen ist der Strom beim Flughafen Domodedowo (wo Lufthansa und StarAliance landen) heute Morgen total ausgefallen :ph34r: . Dutzende AeroExpress Zuege, die vom Paveletzkiy Bahnhof Richtung Domodedowo unterwegs waren, blieben auf der Strecke stehen
.
Und im Gebiet Krasnodar war heute 23 Grad Plus :rolleyes: ...

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Klar, früher waren es mehr ICE zwischen Augsburg und München. Dennoch sollte man den Pendlern die Wahlmöglichkeit geben. Wer es sich leisten kann oder einen spendablen Arbeitgeber hat, der soll ruhig ICE fahren - mit Bistro und kürzerer Reisezeit. Mit einer ICE-Reservierungspflicht treibst Du die Leute ohne Not ins Auto, was ja nicht der Sinn sein kann.Autobahn @ 26 Dec 2010, 16:01 hat geschrieben: Zwischen Augsburg und München verkehren pro Stunde zwei Regionalzüge. Und Reservierungspflicht bedeutet ja nicht, dass dies Tage vorher geschehen muss![]()
Sicher ist ein ICE bequemer als ein RE oder eine RB, aber die knapp 61 (Eisenbahn-)Kilometer und maximal 12 Minuten längere Fahrtzeit wird man auch in einem Regionalzug aushalten können, wenn es mit der Reservierung mal nicht klappen sollte. Es fahren übrigens drei ICE und ein EC pro Stunde.
Damit die Leute sich ein Bild davon machen können, wo Krasnodar liegt:Russischer Spion @ 26 Dec 2010, 16:03 hat geschrieben:Und im Gebiet Krasnodar war heute 23 Grad Plus :rolleyes: ...
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Genau das will ich meinen.TramPolin @ 26 Dec 2010, 16:09 hat geschrieben: Klar, früher waren es mehr ICE zwischen Augsburg und München. Dennoch sollte man den Pendlern die Wahlmöglichkeit geben. Wer es sich leisten kann oder einen spendablen Arbeitgeber hat, der soll ruhig ICE fahren - mit Bistro und kürzerer Reisezeit. Mit einer ICE-Reservierungspflicht treibst Du die Leute ohne Not ins Auto, was ja nicht der Sinn sein kann.
Ich muss morgen mal nach Salzburg, einfache Fahrt und hab den Ar*** voller Arbeit. Ich hab keine Ahnung wann ich los komme und wenn ich mir den lächerlichen Preisunterschied von 1,20€ vom RE zum EC anschaue, dann fahre ich da garantiert nicht mit dem RE.
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Wenn man sich nur mal die aktuelle Ankunftstafel von München anschaut, dann sieht das nicht so gut aus:c-a-b @ 26 Dec 2010, 14:41 hat geschrieben:Laut Tante Tagesschau meldet die DB nun wieder alle Fernverkehrsstrecken als befahrbar. Probleme gäbe es nur noch auf Nebenstrecken:
Na immerhin, nachdem die größte Belastung wieder vorüber ist, ist die DB wieder einsatzbereit!
Früher musste die Bahn ja angeblich nicht übers Wetter reden… :ph34r:
http://reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel....=1111&start=yes
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Aber nur der Fernverkehr ist gestört, der Regionalverkehr ist pünktlich.P-fan @ 26 Dec 2010, 18:35 hat geschrieben:Wenn man sich nur mal die aktuelle Ankunftstafel von München anschaut, dann sieht das nicht so gut aus:c-a-b @ 26 Dec 2010, 14:41 hat geschrieben:Laut Tante Tagesschau meldet die DB nun wieder alle Fernverkehrsstrecken als befahrbar. Probleme gäbe es nur noch auf Nebenstrecken:
Na immerhin, nachdem die größte Belastung wieder vorüber ist, ist die DB wieder einsatzbereit!
Früher musste die Bahn ja angeblich nicht übers Wetter reden… :ph34r:
http://reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel....=1111&start=yes
Gut, daß wir hier seit 2002 keinen DB-Fernverkehr mehr haben.

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Nur weil DU es Dir nicht vorstellen kannst mit der Bahn zu fahren, heißt das nicht dass nicht genug Leute die Bahn für spontane Fahrten nutzen. Und eine spontane Fahrt kann auch der Geschäftsreisende sein der mal schnell zu nem Kunden von München nach Nürnberg (eine Stunde Fahrzeit) und zurück fährt. Der Fernverkehr ist keine keine Kaffeefahrten- und Urlaubsveranstaltung.Autobahn @ 26 Dec 2010, 14:22 hat geschrieben: Spaß beiseite, soooo spontan wird kaum jemand aufbrechen. Jede "Reise" die nicht zu einer Rückkehr am gleichen Tag führt, erfordert eine gewisse Vorbereitungszeit.
Und auch die Wochenendpendler wollen sich sicherlich nicht darauf festlegen jede Woche denselben Zug zu nutzen.
Wie toll das funktioniert hat TravellerMunich ja grade schon ausgeführt.c-a-b @ 26 Dec 2010, 14:29 hat geschrieben:Reservierungen in Frankreich funktionieren übrigens auch spontan. Es ist nicht alles so wie ihr es euch in euren Mehdorngeschädigten 3-Tage-vorher-Rabatt-Vorstellungen ausmalt.
Unter spontan verstehe ich auch dass der Geschäftsreisende, wenn sein Termin zwei Stunden kürzer oder auch zwei Stunden länger dauert spontan die Rückreise verschieben kann.Autobahn @ 26 Dec 2010, 14:49 hat geschrieben:*) Unter spontan verstehe ich, dass mir jetzt einfällt nach München zu fahren und ich sofort (bzw. mit dem nächsten Zug) losfahren will.
Es kann mir keiner sagen dass man eine Autobahnfahrt nicht im voraus planen kann. Nachdem es so oft Staus gibt fordere ich daher die sofortige Einführung von Reservierungspflichten auf Autobahnen und Bundesstraßen. Wer seinen genehmigten Slot verpasst oder durch einen Unfall auf einer Autobahn den Slot auf der anderen Autobahn verpasst, kann für nur 5 Euro eine neue Reservierung buchen. Zur Hauptreisezeit muss er halt ggf. mit einer Wartezeit von einigen Stunden bis Tagen rechnen. Auch die Aufenthalte auf Raststätten müssen vorher angemeldet werden.Autobahn @ 26 Dec 2010, 11:35 hat geschrieben:Es kann mir niemand erzählen, dass man eine Reise mit dem Fernverkehr nicht im Voraus planen kann.
Und wer keinen Slot mehr bekommen hat kann ja Landstraße fahren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Halleluja. Endlich mal ein Erfahrungsbericht, wie das in Frankreich läuft, wo die Reservierungspflicht doch so toll und problemlos ist....TravellerMunich @ 26 Dec 2010, 14:55 hat geschrieben:Bin mehrfach in Frankreich nicht am gewünschten Tag weggekommen, da alle Züge ausreserviert waren. Und das war NICHT anläßlich irgendwelcher Feiertage. Klar, man kann spontan zum Bahnhof gehen, erhält dann aber oft auch spontan die Auskunft, dass erst in 24 Stunden wieder etwas geht, mit dem man mitdarf. Mir wurden dann jeweils keine Fahrkarten verkauft, egal wie ich gebettelt habe und wie bereit ich war, im Stehen zu fahren.
Autobahn @ 26 Dec 2010, 12:58 hat geschrieben:So spontan bin ich noch nie mit dem Fernverkehr gefahren. Ich könnte mir auch keine Situation vorstellen, wo es passieren könnte. Aber werde ich auf jeden Fall die 1. Klasse nutzen, wenn ich mal wieder mit der Bahn fahre (ja, kommt manchmal vor).
Nun. Erstensmal heißt eine Reise mit dem Fernverkehr noch lange nicht, dass es eine Reise ist, von der man nicht am selben Tag zurückkehrt wie du schriebst. Es gibt genügend Verbindungen wo main binnen ca. 2-4h einfach unterwegs ist und somit einen Termin innerhalb eines Tages erledigen kann.Autobahn @ 26 Dec 2010, 14:49 hat geschrieben:Gibt es für die Behauptung, dass es genügend Spontanreisende *) gäbe, wissenschaftlich durchgeführte und belastbare Studien?
*) Unter spontan verstehe ich, dass mir jetzt einfällt nach München zu fahren und ich sofort (bzw. mit dem nächsten Zug) losfahren will.
Davon abgesehen, heißt Spontanität in den wenigsten Fällen, ich will sofort quer durch Deutschland. Der realistische Fall ist, dass mir zwar schon einiges im Voraus klar ist, an welchem Tag ich wohin muss, aber ich die genaue Fahrzeit erst spontan festlegen kann. Da fallen mir aus dem Stegreif zig Beispiele ein:
- Also Wochenendpendler macht man die Fahrt Freitag abend vom Dienstschluss abhängig (oder fährt bei spätem Dienstschluss erst Samstag früh), die Fahrt am Sonntag abend dann abhängig von Lust und Laune
- An Heilig abend ist klar, dass ich möglichst früh bei meiner Familie sein will, ich muss aber noch arbeiten und weiß nicht wann ich wegkomme. Mit Reservierungspflicht bliebe nur, den letzten vertretbaren Zug (z.b. um 20 Uhr am Christbaum zuhause) zu buchen, und mit großer Wahrscheinlichkeit einige Stunden sinnlos totzuschlagen.
- Ich fahre zu einem Vorstellungsgespräch, wo zwar klar ist wann ich da sein muss, aber ich im Voraus keinen Schimmer habe, ob es eine halbe Stunde oder vier Stunden geht.
- Ein Geschäftstermin schwankt auch mal in der Dauer - meinst du das freut die Geschäftsleute, wenn Sie dann eine Stunde am Bahnhof warten müssen statt ggf. stehend möglichst bald in der Firma zu sein?
Soso. Du willst also die besten Kunden der Bahn, die im Falle ICE München-Augsburg für 12 Monatskarten 3216 Euro pro Jahr zahlen, daran hindern, freiwillig ca. 50 Euro pro Monat mehr zu bezahlen?Autobahn @ 26 Dec 2010, 16:01 hat geschrieben:Zwischen Augsburg und München verkehren pro Stunde zwei Regionalzüge. Und Reservierungspflicht bedeutet ja nicht, dass dies Tage vorher geschehen muss![]()
Sicher ist ein ICE bequemer als ein RE oder eine RB, aber die knapp 61 (Eisenbahn-)Kilometer und maximal 12 Minuten längere Fahrtzeit wird man auch in einem Regionalzug aushalten können, wenn es mit der Reservierung mal nicht klappen sollte. Es fahren übrigens drei ICE und ein EC pro Stunde.
Und du willst ihnen außerdem die Lust nehmen, überhaupt mit der Bahn statt mit dem Auto zu fahren, indem du ihnen 24 Minuten längere Fahrzeit pro Tag (das sind bei 200 Arbeitstagen 80 Stunden im Jahr, also volle zwei Arbeitswochen!) zumutest, ihnen die Wahlmöglichkeit von 4 auf 2 Züge pro Stunde einschränkst (und somit durch Wartezeiten noch mehr sinnlos vergeudete Zeit erzeugst), und ihnen weniger Komfort gönnst? Genau den Leuten, denen exakt diese Zeitersparnis und der Mehrkomfort 584,40 Euro im Jahr wert ist?
Sorry, das halte ich für mit die bescheuertste Überlegung die ich seit längerem hier gehört habe... Das dürfte der einfachste Weg sein, sich die allerbesten Kunden zu vergraulen, nämlich die Fernpendler....
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Die Pläne gab es schon, als "Verkehrsabhängige PKW-Maut" wo man zu Hauptverkehrszeiten mehr zahlen muss, als zu Nebenzeiten... Wird gerne hergenommen, wenn der deutsche StaatBoris Merath @ 26 Dec 2010, 21:00 hat geschrieben: Es kann mir keiner sagen dass man eine Autobahnfahrt nicht im voraus planen kann. Nachdem es so oft Staus gibt fordere ich daher die sofortige Einführung von Reservierungspflichten auf Autobahnen und Bundesstraßen. Wer seinen genehmigten Slot verpasst oder durch einen Unfall auf einer Autobahn den Slot auf der anderen Autobahn verpasst, kann für nur 5 Euro eine neue Reservierung buchen. Zur Hauptreisezeit muss er halt ggf. mit einer Wartezeit von einigen Stunden bis Tagen rechnen. Auch die Aufenthalte auf Raststätten müssen vorher angemeldet werden.
Und wer keinen Slot mehr bekommen hat kann ja Landstraße fahren.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Das ist aber etwas anderes als eine Reservierungspflicht, und gibt es bei der Bahn schon lange in Form der diversen kontingentierten Sparpreise.Fichtenmoped @ 26 Dec 2010, 22:59 hat geschrieben: Die Pläne gab es schon, als "Verkehrsabhängige PKW-Maut" wo man zu Hauptverkehrszeiten mehr zahlen muss, als zu Nebenzeiten... Wird gerne hergenommen, wenn der deutsche Staat <s>Mehreinnahmen braucht</s> sparen muss... Also nix neues im Off-Topic!
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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