Das ist aber ein Extrembeispiel und nachts ist der Mittlere Ring auch nicht unbedingt leer. Aber gut, stell Dir die Situation vor, einer fährt nachts alleine im Auto mit stark überhöhter Geschwindigkeit und kracht gegen die Tunnelwand. Der nächste Autofahrer, der ggf. erst viel später vorbeikommt, kann unter Umständen gefährdet werden, wenn er in die Unfallstelle fährt, aber nehmen wir mal an, er erkennt die Situation, was bei vorausschauender Fahrweise und einer angemessenen Geschwindigkeit kein Problem sein sollte. Dieser nachfolgende Autofahrer muss aber dann eine Art Erstversorgung vornehmen und den schrecklichen Anblick ertragen. Dies kann durchaus zu einem Schock und zu schweren psychischen Problemen führen, die später aufwändig behandelt werden müssen. Für die Rettungskräfte mag das weniger schlimm sein, weil das deren Job ist, dennoch steckt auch längst nicht jeder alles weg. Es können also durchaus auch andere geschädigt werden.eightyeight @ 5 Jan 2011, 13:47 hat geschrieben: Auf dem Mittleren Ring sind nachts 200 km/h an manchen Stellen auch kein Problem, wenn kein anderer unterwegs ist. Wenn ich dann aber gegen die Tunnelwand krache, ist das mein Problem.
Das Auto abschaffen
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Ich sehe keine grundsätzliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen als zwingende Folge, wenn Maßnahmen ergriffen werden, die zu Lasten des motorisierten Individualverkehrs gehen. Es wird hier ausgeblendet, dass solche Maßnahmen durchgeführt werden, um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Mit einem quantitativ verringerten motorisierten Individualverkehr ergibt sich trotz Reduzierung des für motorisierte Individualisten zu Verfügung gestellten Platzes eine qualitative Verbesserung. Man muss nur mal genau hinsehen und darüber nachdenken.Autobahn @ 5 Jan 2011, 11:10 hat geschrieben:Bedenke bitte, das jede Maßnahme, die zu Lasten des MIV geht, meine Arbeitsbedingungen verschlechtert. Daher sehe ich jede diesbezügliche Maßnahme zunächst aus diesem Blickwinkel. Und nun erzähle mir bitte nicht wieder, ich sei ein Einzelfall. Die paar Hanseln, die außerhalb der HVZ privat unterwegs sind, fallen kaum ins Gewicht.
Autobahn @ 5 Jan 2011, 11:10 hat geschrieben:Die paar Hanseln, die außerhalb der HVZ privat unterwegs sind, fallen kaum ins Gewicht.
Nun wird zwar von glemsexpress die Zahl 7% genannt, gleichzeitig stellt er aber auch die gesamte Aufzählung zu Verfügung, die stimmigerweise insgesamt 100% ausmacht. Und beim Lesen dieser Aufstellung stellt man fest, dass es neben dienstlichen Fahrzwecken auch noch die Fahrzwecke "Arbeit" mit 14% und "Ausbildung" mit 6% gibt. Dann ist aber auch schon Schluß mit nichtprivaten Fahrzwecken. Erreicht werden damit insgesamt 27% aller Fahrten. Wenn ich jetzt noch den Fahrzweck "Begleitung" als nicht genau unterscheidbar zwischen nichtprivatem Zweck und privatem Zweck einstufe, und dieser damit anteilig beiden Bereichen zuzuordnen ist, erhalte ich also grob über den Daumen eine stattliche 2/3-Mehrheit an privat bezweckten Fahrten, die vom vorgeblichen Fachmann als ein paar Hanseln runtergerechnet werden.Autobahn @ 5 Jan 2011, 12:04 hat geschrieben:Die von Dir aufgeführte Zahl von 7% dienstlich bezieht sich auf Außendienstler, die mit einem PKW zu ihren Kunden unterwegs sind. Der gesamte Lieferverkehr sowie die Fahrten von Handwerkern zu ihren Kunden sind in dieser Statistik gar nicht erfasst. Auch nicht die Fahrten von Pflegediensten etc.
Noch nie wurde Realitätsferne in der Argumentation offensichtlicher unter Beweis gestellt als hier.
Der motorisierte Individualverkehr, um den man auch beim besten Willen nicht herumkommt, leidet nicht darunter, wenn der überflüssige motorisierte Individualverkehr reduziert wird und zu diesem Zwecke die öffentlichen Verkehrsmittel und ihre Infrastruktur und natürlich auch der Fußgänger- und Radfahrerverkehr gestärkt und gefördert werden.
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Wenn Du aber nicht gegen die Tunnelwand sondern gegen ein grade einfahrendes Auto o.ä. fährst ist das nicht mehr nur Dein Problem.eightyeight @ 5 Jan 2011, 13:47 hat geschrieben: Auf dem Mittleren Ring sind nachts 200 km/h an manchen Stellen auch kein Problem, wenn kein anderer unterwegs ist. Wenn ich dann aber gegen die Tunnelwand krache, ist das mein Problem.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Bei einer Verringerung des zur Verfügung stehenden Platzes für den Individualverkehr wird sich dieser nicht verringern, sondern mit dem vorhandenen Platz auszukommen versuchen. Da die Größe der Fahrzeuge unverändert bleibt, wird sich z.B. durch den Fortfall einer Fahrspur die Länge der Fahrzeugkolonne porportional vergrößern. Durch die an einer Straßenkreuzung erforderlichen Stopps und der unterschiedlichen Anfahrgeschwindigkeit verschiedener Fahrzeuge erhöht sich wiederum der Zeitaufwand proportional zur Strecke.Woodpeckar @ 5 Jan 2011, 14:37 hat geschrieben:Ich sehe keine grundsätzliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen als zwingende Folge, wenn Maßnahmen ergriffen werden, die zu Lasten des motorisierten Individualverkehrs gehen. Es wird hier ausgeblendet, dass solche Maßnahmen durchgeführt werden, um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Mit einem quantitativ verringerten motorisierten Individualverkehr ergibt sich trotz Reduzierung des für motorisierte Individualisten zu Verfügung gestellten Platzes eine qualitative Verbesserung. Man muss nur mal genau hinsehen und darüber nachdenken.
Selbst wenn dieser Effekt gewünscht sein soll, um zu "demonstrieren", das der öffentliche Nahverkehr schneller ist, als der PKW, ist es für Berufskraftfahrer eine eklatante Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen, denn ständiges Anfahren und Bremsen stellen eine hohe körperliche Belastung dar.
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Du hast nicht verstanden.Autobahn @ 5 Jan 2011, 16:33 hat geschrieben: Bei einer Verringerung des zur Verfügung stehenden Platzes für den Individualverkehr wird sich dieser nicht verringern, sondern mit dem vorhandenen Platz auszukommen versuchen. Da die Größe der Fahrzeuge unverändert bleibt, wird sich z.B. durch den Fortfall einer Fahrspur die Länge der Fahrzeugkolonne porportional vergrößern. Durch die an einer Straßenkreuzung erforderlichen Stopps und der unterschiedlichen Anfahrgeschwindigkeit verschiedener Fahrzeuge erhöht sich wiederum der Zeitaufwand proportional zur Strecke.
Warum sollen denn Autospuren wegfallen? Richtig, um den ÖPNV auszubauen. Und was passiert dann? Es fahren weniger Autos, weil mehr Leute mit dem ÖPNV unterwegs sind. Bedeutet für Dich weniger Stress

Selbst wenn dieser Effekt gewünscht sein soll, um zu "demonstrieren", das der öffentliche Nahverkehr schneller ist, als der PKW, ist es für Berufskraftfahrer eine eklatante Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen, denn ständiges Anfahren und Bremsen stellen eine hohe körperliche Belastung dar.
Ach Gottchen, Gas und Bremse drücken ist also körperliche Arbeit? Man kann alles übertreiben.
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Ich glaube nicht an Märchen.Bayernlover @ 5 Jan 2011, 16:39 hat geschrieben:Warum sollen denn Autospuren wegfallen? Richtig, um den ÖPNV auszubauen. Und was passiert dann? Es fahren weniger Autos, weil mehr Leute mit dem ÖPNV unterwegs sind. Bedeutet für Dich weniger Stress
Wer sich gelegentlich ans Steuer setzt, den kürzesten Weg zur Autobahn nimmt und dann 500 Km freie Fahrt hat, kann natürlich mitreden. Zweihundert Kilometer Nahverkehr mit Stop and Go sind nichts dagegen. Natürlich mit mechanischer Getriebeölrührvorrichtung - sprich Schaltgetriebe.Bayernlover @ 5 Jan 2011, 16:39 hat geschrieben:Ach Gottchen, Gas und Bremse drücken ist also körperliche Arbeit? Man kann alles übertreiben.
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Das ist kein Märchen, das ist eine bewiesene Tatsache.Autobahn @ 5 Jan 2011, 16:49 hat geschrieben: Ich glaube nicht an Märchen.
Wer sich gelegentlich ans Steuer setzt, den kürzesten Weg zur Autobahn nimmt und dann 500 Km freie Fahrt hat, kann natürlich mitreden. Zweihundert Kilometer Nahverkehr mit Stop and Go sind nichts dagegen. Natürlich mit mechanischer Getriebeölrührvorrichtung - sprich Schaltgetriebe.
An der Stelle wirds mir zu sinnlos.
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Ich bin auch schon Transporter in der Stadt gefahren und die Automobile hatten auch meist Schaltgetriebe. Eine körperliche Belastung konnte ich nicht feststellen. Das ständige Fahren mag vielleicht eine psychische Belastung sein (Fast-Unfälle etc.), aber die physische sollte sich doch arg in Grenzen halten...Autobahn @ 5 Jan 2011, 16:49 hat geschrieben: Wer sich gelegentlich ans Steuer setzt, den kürzesten Weg zur Autobahn nimmt und dann 500 Km freie Fahrt hat, kann natürlich mitreden. Zweihundert Kilometer Nahverkehr mit Stop and Go sind nichts dagegen. Natürlich mit mechanischer Getriebeölrührvorrichtung - sprich Schaltgetriebe.
Wo?Bayernlover @ 5 Jan 2011, 16:51 hat geschrieben:Das ist kein Märchen, das ist eine bewiesene Tatsache.
Bei acht Stunden Stop and Go ist das auch eine physische Belastung.TramPolin @ , hat geschrieben:Das ständige Fahren mag vielleicht eine psychische Belastung sein (Fast-Unfälle etc.), aber die physische sollte sich doch arg in Grenzen halten...
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Na ja, verglichen mit körperlicher Arbeit, die als solche bezeichnet wird, hält sich das doch sehr in Grenzen. Was soll z.B. ein Bauarbeiter sagen? Es gibt noch viele Tätigkeiten, da ist Muskelkraft gefordert, nicht alles geht über Maschinen. Und Du jammerst über die physische Anstrengung beim Schalten?Autobahn @ 5 Jan 2011, 17:18 hat geschrieben: Bei acht Stunden Stop and Go ist das auch eine physische Belastung.
Ich gebe zu, wenn ich den ganzen Tag als Fahrer im Auto sitze, bin ich danach auch geschlaucht. Dass man ständig aufmerksam sein muss, dürfte aber die meiste Anstrengung verursachen, aber doch bitte nicht das Schalten!? :blink:
Die Gangschaltung ist kein Problem, unterschätze aber den Gegendruck der Kupplung nicht. Ich finde zwar auf die Schnelle keine belastbaren Zahlen, um aber die Rückholfeder zu überwinden, braucht es Kraft. Das summiert sich bei Stop and Go im Laufe des Tages. Und nur das habe ich angeführt, nicht das Schalten bei normaler Verkehrslage.TramPolin @ 5 Jan 2011, 17:25 hat geschrieben:Na ja, verglichen mit körperlicher Arbeit, die als solche bezeichnet wird, hält sich das doch sehr in Grenzen. Was soll z.B. ein Bauarbeiter sagen? Es gibt noch viele Tätigkeiten, da ist Muskelkraft gefordert, nicht alles geht über Maschinen. Und Du jammerst über die physische Anstrengung beim Schalten?
Klar, es gibt auch hydraulische Kupplungen, aber die sind nicht in jedem Auto verbaut

Natürlich ist die körperliche Belastung nicht mit einem Bauarbeiter o.ä. zu vergleichen. Aber arbeitsrechtlich gehören Berufskraftfahrer auch zu den körperlich arbeitenden Berufen.
Auch als Fußgänger oder Radfahrer muss ich ständig aufmerksam sein.TramPolin @ 5 Jan 2011, 17:25 hat geschrieben:Ich gebe zu, wenn ich den ganzen Tag als Fahrer im Auto sitze, bin ich danach auch geschlaucht. Dass man ständig aufmerksam sein muss, dürfte aber die meiste Anstrengung verursachen, aber doch bitte nicht das Schalten!? :blink:
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Weil du so gerne von Märchen redest. DAS ist eins!Autobahn @ 5 Jan 2011, 16:33 hat geschrieben: Bei einer Verringerung des zur Verfügung stehenden Platzes für den Individualverkehr wird sich dieser nicht verringern, sondern mit dem vorhandenen Platz auszukommen versuchen. Da die Größe der Fahrzeuge unverändert bleibt, wird sich z.B. durch den Fortfall einer Fahrspur die Länge der Fahrzeugkolonne porportional vergrößern. Durch die an einer Straßenkreuzung erforderlichen Stopps und der unterschiedlichen Anfahrgeschwindigkeit verschiedener Fahrzeuge erhöht sich wiederum der Zeitaufwand proportional zur Strecke.
Es ist schon lange bewiesen dass sich die Zeit die der Mensch zur Bewegung benutzt immer im gleichen Maßstab bewegt. Auch die Gründe der "Fahrten" bleiben die gleichen, und das seit tausenden Jahren (kein Witz). Der einzige Unterschied ist, dass wir durch ausgebaute Straßen und schnellere Fortbewegungsmittel dafür weitere Wege in Kauf nehmen können und werden.
Im Umkehrschluss (und auch das ist wissenschaftlich belegt) sinkt der km-Aufwand, wenn man den Verkehr durch von dir genannte Maßnahmen wieder beeinträchtigt. Im Gegenzug verbessert sich aber dadurch in diesem Bereich die Einkaufssituation, weil z.B. viele Leute lieber in der Nähe einkaufen, wenn der Weg mit dem Auto beschwerlicher ist.
Im Idealfall sollte sich die Auslastung also auf lange Sicht die Waage halten egal, wie man in den Straßenbau hineinpfuscht (das gilt aber nur für große Systeme nicht für einzelne Punkte).
Dass das alles sehr langfristige Überlegungen sind ist klar. Eine kurzfristige Änderung hat natürlich schon direkt absehbare Folgen.
Um auf deine Aussage zurück zu kommen: Es ist einfach Quatsch, dass alle Autofahrer fahren, weil sie fahren müssen, und auch Quatsch, dass sie dort fahren weil sie dort fahren müssen. Das Gegenteil ist der Fall.
Und aus dem Alltag eine Geschichte: Als für den Petueltunnel in München die Baustelle eingerichtet wurde, war der Stau (wegen dem der Bau geplant wurde) plötzlich verschwunden, obwohl die Straße mehrfach verschwenkt wurde, engere Fahrstreifen zur Verfügung waren und auch die Geschwindigkeit reduziert wurde.
Die Verkehrsplanung hat noch einige Paradoxa in petto, die die Autofahrer nicht gerne sehen wollen. Aber weder die Gleichung mehr Straße = weniger Stau stimmt noch ist die Gleichung weniger Straße = mehr Stau richtig.
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@ Autobahn:
In der MiD-Untersuchung die ich herangezogen habe ist ein paar Seiten weiter eine Grafik zu sehen die die durchschnittliche Mobilitätszeit auf der genzen Erde zeigt: Immer sind es etwa 80min. Stehst du länger im Stau, fährst du weniger km. Musst du zu Fuß gehen legst du halt noch weniger km zurück.
Folge: Je langsamer der Verkehr, desto weniger Pkm. Je weniger Pkm desto weniger Verkrkehr bei glicher Mobilität.
Zu Verlagerungen mal 2 Beispiele:
Straßenbahn Strassbourg: Nach Eröffnung der ersten Linie 1994 wurde 1997 im Zentrum 17% weniger Autoverkehr, dafür 43% mehr Fahrgäste im ÖV und 20% mehr Fußgänger.
Heute ist das Netz deutlich gewachsen und warscheinlich sind die Zahlen heute noch bedeutend besser.
Quelle: RV 4/2006
Radverkehr Sevillia: Von 2007-2010 wurde der Radverkehr um das 10-Fache gesteigert, obwohl Sevillia einer der heißesten Städte Europas ist und daher auch keine optimalen Radverkehrsbedingen hat. 30% der Leute wechselte vom MIV auf das Fahrrad. Heute hat Sevillia innerstädtisch 7% Radanteil, d.h. vorher müssen es 1% gewesen sein und 2%-Punkte kamen vom MIV. Und das in nur 3 Jahren und eher .
Quelle: http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/n...ews.php?id=3130
Ich könnte jetzt noch sehr lange mit Beispielen weitermachen wo erfolgreich ÖV- Rad und Fußverkehr mit verlagerungen vom MIV gefördert wurde, aber das dauert mir zu lange.
In der MiD-Untersuchung die ich herangezogen habe ist ein paar Seiten weiter eine Grafik zu sehen die die durchschnittliche Mobilitätszeit auf der genzen Erde zeigt: Immer sind es etwa 80min. Stehst du länger im Stau, fährst du weniger km. Musst du zu Fuß gehen legst du halt noch weniger km zurück.
Folge: Je langsamer der Verkehr, desto weniger Pkm. Je weniger Pkm desto weniger Verkrkehr bei glicher Mobilität.
Zu Verlagerungen mal 2 Beispiele:
Straßenbahn Strassbourg: Nach Eröffnung der ersten Linie 1994 wurde 1997 im Zentrum 17% weniger Autoverkehr, dafür 43% mehr Fahrgäste im ÖV und 20% mehr Fußgänger.
Heute ist das Netz deutlich gewachsen und warscheinlich sind die Zahlen heute noch bedeutend besser.
Quelle: RV 4/2006
Radverkehr Sevillia: Von 2007-2010 wurde der Radverkehr um das 10-Fache gesteigert, obwohl Sevillia einer der heißesten Städte Europas ist und daher auch keine optimalen Radverkehrsbedingen hat. 30% der Leute wechselte vom MIV auf das Fahrrad. Heute hat Sevillia innerstädtisch 7% Radanteil, d.h. vorher müssen es 1% gewesen sein und 2%-Punkte kamen vom MIV. Und das in nur 3 Jahren und eher .
Quelle: http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/n...ews.php?id=3130
Ich könnte jetzt noch sehr lange mit Beispielen weitermachen wo erfolgreich ÖV- Rad und Fußverkehr mit verlagerungen vom MIV gefördert wurde, aber das dauert mir zu lange.
@ glemsexpress
Ich kenne Leute, die sind früher (vor dem Krieg) jeden Tag zwei mal zu Fuß zehn Kilometer gelaufen, um zur Arbeit und zurück zu kommen (Google Maps berechnet dafür jeweils zwei Stunden, Bus 21 Minuten, PKW 14 Minuten). Das war „auf dem platten Land“ und damals gab es noch keinen ÖPNV in dieser Gegend.
Das Problem der Entfernungen hängt sehr stark mit der Siedlungsstruktur zusammen. In kleinen Orten bzw. Dörfern mit einer gewissen Art an „Selbstversorgung“ ist außer für die Auspendler oftmals noch nicht einmal ein öffentlicher Nahverkehr notwendig, weil die meisten Ziele im fußläufigen Bereich liegen. Doch solche Siedlungsstrukturen gibt es fast gar nicht mehr. Es fängt damit an, dass es keinen Landarzt mehr gibt, durch die Kommunalreformen sitzt die Stadtverwaltung im Hauptort und auch die Dorfbäcker und Metzger finden keine Nachfolger.
Schuld an dieser Misere ist ja eigentlich die Eisenbahn. Sie ermöglichte es erstmals den Menschen überhaupt größere Entfernungen ohne Mühen zu überwinden. Und sie war auch der Motor der Industrialisierung. Nicht das ich deshalb traurig wäre, aber ohne die Eisenbahn wäre eine Urbanisierung viel schwieriger verlaufen. Berlin hat eine Ost-West Ausdehnung von ca 35 Km, von Nord nach Süd sind es ca. 30 Km, also sechs bis sieben Stunden Fußmarsch.
Anders als in meinem dörflichen Beispiel liegen aber nicht Wiesen, Felder und Wälder zwischen den einzelnen Stadtteilen, sondern die Stadt ist fast durchgehend bebaut, auch mit Industrieanlagen. Nur die wenigsten Arbeitnehmer werden überhaupt die Möglichkeit haben, in fußläufiger Entfernung zum Arbeitsplatz wohnen zu können. Also sind sie gezwungen, ein Verkehrsmittel zu benutzen. In der vorautomobilen Zeit waren dies natürlich ausschließlich die U- und S-Bahn.
Aber eigentlich war schon zu Zeiten eines Gottlieb Daimler klar, dass das Automobil, wenn es denn einmal erschwinglich würde, eine große Anziehungskraft auf die Menschen ausüben wird. Jeder Fabrikarbeiter in Berlin hätte sich nämlich gerne zumindest einen Einspänner gewünscht, wenn er den Gaul im Flur hätte unterstellen können
Du selbst ziehst ja auch ein individuelles Verkehrsmittel vor. Selbst wenn Du es mit eigener Muskelkraft betreibst, bist Du damit kaum anders, als ein Autofahrer. Der Unterschied besteht einzig darin, das Autofahrer nicht gewillt sind, für die Fortbewegung die eigene Körperkraft einzusetzen. Bei Deiner Begeisterung für den Radsport vermute ich auch bei Dir den Umweltgedanken erst auf Platz zwei
Danke übrigens für das Beispiel aus Strassbourg. Ich kenne die Stadt nicht, eigentlich bin ich da nur einmal in meinem Leben durchgefahren und hatte keine Zeit, mich näher umzuschauen. Daher kann ich nicht beurteilen, wie viele Bereiche dem MIV zu Gunsten der Straßenbahn „geraubt“ wurden. Den Bildern nach, die ich im Internet unter dem Stichwort finde, scheinen es aber keine Hauptverkehrsstraßen, sondern eher innerstädtische Straßen mit Anliegercharakter (Geschäfte?) zu sein. Wenn diese Geschäfte alternativ auch auf anderen Strecken mit dem MIV zu erreichen sind, findet so etwas meine volle Zustimmung. Da stört es mich auch nicht, wenn es die Autofahrer zum Einkaufen etwas unbequemer haben.
Die Berechnungen sind sicher richtig, die Frage ist aber, welche Entfernungen von mir erwartet werden. Und es ist wohl unstrittig, dass sich die Entfernungen spätetestens seit der Industrialisierung und Verstädterung immer weiter vergrößert haben. Zudem sind sich die Ansprüche der Menschen an die Art der Fortbewegung gestiegen.In der MiD-Untersuchung die ich herangezogen habe ist ein paar Seiten weiter eine Grafik zu sehen die die durchschnittliche Mobilitätszeit auf der genzen Erde zeigt: Immer sind es etwa 80min. Stehst du länger im Stau, fährst du weniger km. Musst du zu Fuß gehen legst du halt noch weniger km zurück.
Folge: Je langsamer der Verkehr, desto weniger Pkm. Je weniger Pkm desto weniger Verkrkehr bei glicher Mobilität.
Ich kenne Leute, die sind früher (vor dem Krieg) jeden Tag zwei mal zu Fuß zehn Kilometer gelaufen, um zur Arbeit und zurück zu kommen (Google Maps berechnet dafür jeweils zwei Stunden, Bus 21 Minuten, PKW 14 Minuten). Das war „auf dem platten Land“ und damals gab es noch keinen ÖPNV in dieser Gegend.
Das Problem der Entfernungen hängt sehr stark mit der Siedlungsstruktur zusammen. In kleinen Orten bzw. Dörfern mit einer gewissen Art an „Selbstversorgung“ ist außer für die Auspendler oftmals noch nicht einmal ein öffentlicher Nahverkehr notwendig, weil die meisten Ziele im fußläufigen Bereich liegen. Doch solche Siedlungsstrukturen gibt es fast gar nicht mehr. Es fängt damit an, dass es keinen Landarzt mehr gibt, durch die Kommunalreformen sitzt die Stadtverwaltung im Hauptort und auch die Dorfbäcker und Metzger finden keine Nachfolger.
Schuld an dieser Misere ist ja eigentlich die Eisenbahn. Sie ermöglichte es erstmals den Menschen überhaupt größere Entfernungen ohne Mühen zu überwinden. Und sie war auch der Motor der Industrialisierung. Nicht das ich deshalb traurig wäre, aber ohne die Eisenbahn wäre eine Urbanisierung viel schwieriger verlaufen. Berlin hat eine Ost-West Ausdehnung von ca 35 Km, von Nord nach Süd sind es ca. 30 Km, also sechs bis sieben Stunden Fußmarsch.
Anders als in meinem dörflichen Beispiel liegen aber nicht Wiesen, Felder und Wälder zwischen den einzelnen Stadtteilen, sondern die Stadt ist fast durchgehend bebaut, auch mit Industrieanlagen. Nur die wenigsten Arbeitnehmer werden überhaupt die Möglichkeit haben, in fußläufiger Entfernung zum Arbeitsplatz wohnen zu können. Also sind sie gezwungen, ein Verkehrsmittel zu benutzen. In der vorautomobilen Zeit waren dies natürlich ausschließlich die U- und S-Bahn.
Aber eigentlich war schon zu Zeiten eines Gottlieb Daimler klar, dass das Automobil, wenn es denn einmal erschwinglich würde, eine große Anziehungskraft auf die Menschen ausüben wird. Jeder Fabrikarbeiter in Berlin hätte sich nämlich gerne zumindest einen Einspänner gewünscht, wenn er den Gaul im Flur hätte unterstellen können

Du selbst ziehst ja auch ein individuelles Verkehrsmittel vor. Selbst wenn Du es mit eigener Muskelkraft betreibst, bist Du damit kaum anders, als ein Autofahrer. Der Unterschied besteht einzig darin, das Autofahrer nicht gewillt sind, für die Fortbewegung die eigene Körperkraft einzusetzen. Bei Deiner Begeisterung für den Radsport vermute ich auch bei Dir den Umweltgedanken erst auf Platz zwei

Danke übrigens für das Beispiel aus Strassbourg. Ich kenne die Stadt nicht, eigentlich bin ich da nur einmal in meinem Leben durchgefahren und hatte keine Zeit, mich näher umzuschauen. Daher kann ich nicht beurteilen, wie viele Bereiche dem MIV zu Gunsten der Straßenbahn „geraubt“ wurden. Den Bildern nach, die ich im Internet unter dem Stichwort finde, scheinen es aber keine Hauptverkehrsstraßen, sondern eher innerstädtische Straßen mit Anliegercharakter (Geschäfte?) zu sein. Wenn diese Geschäfte alternativ auch auf anderen Strecken mit dem MIV zu erreichen sind, findet so etwas meine volle Zustimmung. Da stört es mich auch nicht, wenn es die Autofahrer zum Einkaufen etwas unbequemer haben.
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Nun, die Arbeitnehmer dazu zwingen, näher an den Arbeitsplatz heranzuziehen, kann man nur begrenzt. Supermärkte nicht weit draußen vor der Stadt aufzubauen ist zum Beispiel eine Maßnahme, um unnötigen Verkehr zu verringern. Im Übrigen würde eine Menge Frachtverkehr verhindert, würde man nur regionale Produkte kaufen - da wo es geht, natürlich.
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Das ganze Problem wird durch den hochlobgepriesenen Wettbewerb verstärkt.
Wo früher einmal die Woche die städtische Abfuhr kam muß heut zusätzlich Veolia Environment, Rethmann etc rumfahren.
Wo früher der Bäcker morgens lieferte muß heute der TK-Transporter für Semmeln aus Holzkirchen, dann der TK-Transporter für Süßbackkram.
Früher ist die Post gekommen, heute geben sich DHL, UPS, GLS und Hermes die Klinke in die Hand.
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Wo früher der Bäcker morgens lieferte muß heute der TK-Transporter für Semmeln aus Holzkirchen, dann der TK-Transporter für Süßbackkram.
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Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Es ist eine Grundsatzfrage, ob man festgelegte Preise (egal für welche Produkte oder Dienstleistungen auch immer) akzeptieren will oder nicht. Lohnempfänger von öffentlichen Dienstleistern neigen eher dazu, den Wettbewerb zu verteufeln, Verbraucher sehen das aber verständlicherweise anders.Auer Trambahner @ 6 Jan 2011, 18:46 hat geschrieben:Das ganze Problem wird durch den hochlobgepriesenen Wettbewerb verstärkt.
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Nein, es ist die Frage ob man für ein paar Cent Ersparnis Lebensmittel tausende Kilometer durch Europa karren muss, oder ob man das ganze Jahr über volle Gemüsetheken mit jeder erdenklichen Fruckt braucht - um nur mal ein Beispiel zu nennen, wo man immens am Verkehr sparen könnte.Autobahn @ 6 Jan 2011, 19:46 hat geschrieben: Es ist eine Grundsatzfrage, ob man festgelegte Preise (egal für welche Produkte oder Dienstleistungen auch immer) akzeptieren will oder nicht. Lohnempfänger von öffentlichen Dienstleistern neigen eher dazu, den Wettbewerb zu verteufeln, Verbraucher sehen das aber verständlicherweise anders.
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Och, wenn Bahntickets, Müllgebühren und Postsendungen eher teurer als billiger werden, dann sieht der Verbraucher das Ganze schon recht kritisch. Einige Gemeinden/Landkreise haben den doch nicht immer so heilsbringenden Privatisierungswahn aufgegeben. Viele machen das mit der Entsorgung jetzt wieder selber. Beispiel der Stadtbus Lindau: Als der 1994 eingeführt wurde, hatten die Stadtwerke die Konzession und gefahren ist im Auftrag die RBA. Das war total innovativ und toll damals in den 90ern. Heute hat die vergleichsweise kleine Stadt Lindau ihre eigene Stadtbus GmbH. Sicher nicht ohne Grund.Verbraucher sehen das aber verständlicherweise anders.
Staatliche, monopolistische Kopftopfkombinate oder sowas sind natürlich Schmarrn, aber Wettbewerb in natürlichen Monopolen wie Straßen-, Bahn- oder Stromnetzen, die zudem der Grundversorgung des Staates dienen, macht keinen wirklichen Sinn.
Wenn man sich das mal kurz durchdenkt: Fährt die Privatfirma zu Dumpinglöhnen (man muss ja konkurrenzfähig sein), dann zahlt die Gemeinschaft die günstigeren Löhne für ganz wenige Mitarbeiter, die Betriebskosten, jede Menge Hartz IV und den Gewinn des Unternehmers. Macht der Staat gewisse Aufgaben selber, dann zahlt man gute Löhne für mehr Mitarbeiter und die selben Betriebskosten. Den Rest kann man sich sparen. Bis auf den Unternehmer (sitzt meistens im Gemeinderat, Land- oder Bundestag!!) haben alle nur Vorteile. Ich begreife bis heute nicht, wie ein Staat jede Menge Sozialleistungen zahlt und Leute, die wirklich arbeiten wollen, können nicht, weil halt keine Jobs da sind. Ich meine man kann einen Arbeitslosen für das selbe Geld auch gleich als Straßenreinger oder als Servicemensch auf einen Bahnhof einstellen. Klar, brauchen wir keine 3 Millionen Straßenreiniger, aber es soll ja auch keine Gegenleistung für Hartz IV sein, wie das manche ja vorschlagen, sondern richtige Jobs. Unter'm Strich kostet das das selbe, nur sind dann ein paar Leute weniger arbeitslos und die Städte und Bahnhöfe sehen wieder gepflegter aus. Man muss endlich mal begreifen, dass Arbeitslosigkeit und herrenlose Bahnhöfe, in einem Land wie Deutschland eigentlich völlig sinnfrei sind. Grad auf'm Land läuft's ja oft sogar so. Viele kleine Firmen oder Gemeinden, denen es wirtschaftlich einigermaßen gut geht, haben Leute eingestellt, die bräuchten sie eigentlich nicht und die sind auch oft nur gering qualifiziert, aber man ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung noch bewusst. Vielleicht weil das eben keine namenlosen Leute sind, sondern z.B. der Sepp, der Bub vom Stammtischfreund. Aber ich schweife ab.

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Die Bahnhofsaufischt steht aber in der Bilanz von der DB, der HartzIV Empfänger im Haushalt der Kommune. Wenn der Bund Mitarbeiter spart, landen die halt bei den Kommunen. (Und die Stadt Wuppertal könnte keinen Straßenreiniger einstellen wegen Haushaltssicherungskonzept aufgrund exorbitant gestiegener Sozialausgaben)... :blink:Rohrbacher @ 6 Jan 2011, 20:37 hat geschrieben: Ich begreife bis heute nicht, wie ein Staat jede Menge Sozialleistungen zahlt und Leute, die wirklich arbeiten wollen, können nicht, weil halt keine Jobs da sind. Ich meine man kann einen Arbeitslosen für das selbe Geld auch gleich als Straßenreinger oder als Servicemensch auf einen Bahnhof einstellen.
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Ich verstehe jetzt nicht ganz was du mir damit sagen willst.Autobahn @ 6 Jan 2011, 17:53 hat geschrieben:Du selbst ziehst ja auch ein individuelles Verkehrsmittel vor. Selbst wenn Du es mit eigener Muskelkraft betreibst, bist Du damit kaum anders, als ein Autofahrer. Der Unterschied besteht einzig darin, das Autofahrer nicht gewillt sind, für die Fortbewegung die eigene Körperkraft einzusetzen.
Diese Kreuzung hatte früher eine Belastung von 50.000 KfZ/Tag, heute Zentraler ÖV-Knoten. 2006 hatten die beiden sich hier kreutzenden Stammstrecken jeweils Belastungen von ca. 100.000 Fahrgästen (zusammen also 200.000).Autobahn @ 6 Jan 2011, 17:53 hat geschrieben:Den Bildern nach, die ich im Internet unter dem Stichwort finde, scheinen es aber keine Hauptverkehrsstraßen, sondern eher innerstädtische Straßen mit Anliegercharakter (Geschäfte?) zu sein.

Und das hier ist der letzte Rest einer Hochstraße die zugunsten der Tram umgebolzt wurde:

So sieht es da heute aus:

Hier ein Bild vom Umbau auf google-Maps. Bei Betrachtung auf Google-Earth kann man mit den Werkzeug "Historisches Bildmaterial verwenden" im Jahre 2002 noch die Hochstraße sehen. Sie scheint 4-6 Spuren gahabt zu haben.
Google-Karte
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Schon klar, aber unter'm Strich, wenn man Deutschland mal als großes Unternehmen sieht, ist das ziemlich bescheuert. Darauf wollte ich hinaus.Die Bahnhofsaufischt steht aber in der Bilanz von der DB, der HartzIV Empfänger im Haushalt der Kommune.

Du hast Recht, das wäre nicht vermittelbar. Lustig aber, was dran romantisch sein soll. Man kann's ja auch so sehen, dass man mit dem Geld effektiver umgehen soll statt es quasi nur zu verschenken...Das klingt zwar ziemlich romantisch, aber was glaubst Du was für ein Aufschrei durchs Land geht wenn einer aufm Bahnhof für 750€/Monat Aufsicht spielt...

Die Eisenbahn als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?Rohrbacher @ 6 Jan 2011, 22:14 hat geschrieben:Schon klar, aber unter'm Strich, wenn man Deutschland mal als großes Unternehmen sieht, ist das ziemlich bescheuert. Darauf wollte ich hinaus.![]()
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