[JP]Der Fahrgast-Archiv: Von Japan lernen
Es gibt zwar im EF einen uralten Thema, wo die verlinkten Seiten aufgrund der Webseitenumbau verlorengegangen sind, neu aufwärmen, dennoch möchte ich das alte Thema ruhen lassen und eröffne stattdessen ein neues Thema mit einem besseren Thementitel und einem Bericht aus dem Archiv, die ich bei der Suche gefunden habe, da mich das andere Thema zu einer Entscheidung bewogen hat, das hier zu tun.
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--> "DerFahrgast"-Bericht
Ich finde es überaus sehr interessant, wie die japanische Bahnen es fertig bringen, daß die Züge pünktlich fahren können, selbst an Kreuzungen behindern sich die Züge nie gegenseitig. Der Berichtserstatter von Der Fahrgast muß 16 jahre lang in Japan gelebt und mit der Bahn gefahren sein, um über langen Zeitraum über die japanische Bahn fundiert berichten zu können.
Ich finde, daß unserer Bahn ein bißchen asiatische Mentalität gut tun würde.
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--> "DerFahrgast"-Bericht
Ich finde es überaus sehr interessant, wie die japanische Bahnen es fertig bringen, daß die Züge pünktlich fahren können, selbst an Kreuzungen behindern sich die Züge nie gegenseitig. Der Berichtserstatter von Der Fahrgast muß 16 jahre lang in Japan gelebt und mit der Bahn gefahren sein, um über langen Zeitraum über die japanische Bahn fundiert berichten zu können.
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Das ganze mal etwas kritisch zerrupft:
Das Angestellte zur Strafe beim Chef mit der Nagelschere den Rasen schneiden müssen, weil sie die 100% nicht erreichen?
Übrigens würd ich mich auf die Aussagen in einem mittlerweile 6 Jahre alten Artikel nicht unbedingt verlassen.
Selbstblock ist ein alter Hut, gibts hierzulande auchDer Betriebsablauf ist weitgehend automatisiert. Fahrstraßen
müssen z. B. nicht nach der Durchfahrt eines
Zuges neu eingestellt werden, sondern die Signale schalten
automatisch wieder auf Grün, wenn der Block frei ist:
Und was genau beschleunigt und stabilisiert den Betriebsablauf?Die meisten Fahrgäste kaufen ihre Fahrkarten am Automaten,
geprüft und entwertet werden sie an automatischen
Bahnsteigsperren. Viele Durchsagen am Bahnsteig
und im Zug erfolgen automatisch.
Du möchtest also, das hierzulande zwecks erreichen von 100% Pünktlichkeit lebensgefährliche Zustände einziehen?Verspätungen von 30 Minuten und
mehr kommen so selten vor, dass sie dann in den Abendnachrichten
erwähnt werden; immer mit dem Hinweis darauf,
wie viele tausend Fahrgäste davon betroffen waren.
Entsprechend versuchen die Beschäftigten, wieder besser zu
arbeiten, damit bei der nächsten Panne nicht ihre Bahngesellschaft
genannt wird. Der typisch asiatische „Gesichtsverlust“,
der bei solchen Problemen droht, ist daher ein ständiger
Ansporn, für zuverlässigen Transport zu sorgen.
Das Angestellte zur Strafe beim Chef mit der Nagelschere den Rasen schneiden müssen, weil sie die 100% nicht erreichen?
Ahja!Bei Verspätungen bis zu zwei Stunden hat der Fahrgast keinerlei Ansprüche
Übrigens würd ich mich auf die Aussagen in einem mittlerweile 6 Jahre alten Artikel nicht unbedingt verlassen.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Nicht unbedingt, denn, wenn ein Lokführer eine Verspätung von mehr als 15 sekunden einfährt, hat er sich schriftlich zu verantworten.Auer Trambahner @ 8 Jan 2011, 13:18 hat geschrieben:Du möchtest also, das hierzulande zwecks erreichen von 100% Pünktlichkeit lebensgefährliche Zustände einziehen?Verspätungen von 30 Minuten und
mehr kommen so selten vor, dass sie dann in den Abendnachrichten
erwähnt werden; immer mit dem Hinweis darauf,
wie viele tausend Fahrgäste davon betroffen waren.
Entsprechend versuchen die Beschäftigten, wieder besser zu
arbeiten, damit bei der nächsten Panne nicht ihre Bahngesellschaft
genannt wird. Der typisch asiatische „Gesichtsverlust“,
der bei solchen Problemen droht, ist daher ein ständiger
Ansporn, für zuverlässigen Transport zu sorgen.
Das Angestellte zur Strafe beim Chef mit der Nagelschere den Rasen schneiden müssen, weil sie die 100% nicht erreichen?
Schwarze Schafe gibt es immer, auch im Unternehmen, das dürfte durchaus klar sein.
Wenn es einen aktuelleren, fundierten Bericht gibt, nur dann her damit.Ahja!
Übrigens würd ich mich auf die Aussagen in einem mittlerweile 6 Jahre alten Artikel nicht unbedingt verlassen.
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Das findest Du in Ordnung? Bei der langen Zeit die Du hier mitliest kann man ja auch davon ausgehen, dass Du weißt wie Verspätungen entstehen und wer eigentlich nie was dafür kann?yeg009a @ 8 Jan 2011, 13:43 hat geschrieben: Nicht unbedingt, denn, wenn ein Lokführer eine Verspätung von mehr als 15 sekunden einfährt, hat er sich schriftlich zu verantworten.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Selbst wenn wir eine blitzsaubere 1:1 Kopie des japanischen Systems hätten, würde das hier nicht so reibungslos funktionieren. Hierzulande haben wir das "Problem" des Fahrgastes.
Auch ich habe schon Japan bereist und auch wenn ich diese Kultur nicht in jeder Hinsicht glorifizieren möchte (denn sie hat bekanntermaßen ja auch ihre ganz hässlichen Fratzen), was die Disziplin, Effektivität des Verhaltens und damit quasi automatisch Rücksichtnahme auf reibungslose Abläufe angeht sind die uns mehr als nur ein paar Lichtjahre voraus.
Solche Schweinereien wie seinen Koffer im Gang stehen zu lassen (sofern noch Platz in den Gepäckablagen ist), den aussteigenden Passagieren im Weg zu stehen, generell das Ein- und Aussteigen auf irgendeine vermeidbare Art und Weise zu behindern und auch das generelle Verhalten IM Zug (z.B. sich an Ruhe- und Handyzonen zu halten) kommen dort nach meiner Erfahrung quasi nicht vor (und derjenige, der es denn tut wird entsprechend angeschaut). Das Deutschland da verhaltenstechnisch ein ganz eigenes Extrem darstellt ist ja nichts neues, das läuft sogar bei unseren Nachbarn deutlich gesitteter ab.
Auch ich habe schon Japan bereist und auch wenn ich diese Kultur nicht in jeder Hinsicht glorifizieren möchte (denn sie hat bekanntermaßen ja auch ihre ganz hässlichen Fratzen), was die Disziplin, Effektivität des Verhaltens und damit quasi automatisch Rücksichtnahme auf reibungslose Abläufe angeht sind die uns mehr als nur ein paar Lichtjahre voraus.
Solche Schweinereien wie seinen Koffer im Gang stehen zu lassen (sofern noch Platz in den Gepäckablagen ist), den aussteigenden Passagieren im Weg zu stehen, generell das Ein- und Aussteigen auf irgendeine vermeidbare Art und Weise zu behindern und auch das generelle Verhalten IM Zug (z.B. sich an Ruhe- und Handyzonen zu halten) kommen dort nach meiner Erfahrung quasi nicht vor (und derjenige, der es denn tut wird entsprechend angeschaut). Das Deutschland da verhaltenstechnisch ein ganz eigenes Extrem darstellt ist ja nichts neues, das läuft sogar bei unseren Nachbarn deutlich gesitteter ab.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Sicher. Wenn ein Tf eine Verspätung, die er nicht zu vertreten hat, im Bericht festhält, dann wird man schauen müssen, wo eine Schwachstelle ist, die es zu beseitigen, bzw. bereinigen gilt und ein Tf muß die konsequenzen nicht fürchten.Bayernlover @ 8 Jan 2011, 13:49 hat geschrieben:Das findest Du in Ordnung? Bei der langen Zeit die Du hier mitliest kann man ja auch davon ausgehen, dass Du weißt wie Verspätungen entstehen und wer eigentlich nie was dafür kann?
Wenn er jedoch eine unbegründete Verspätung verursacht s. Zitat unten, dann muß er mit Konsequenzen rechnen, was daraus geworden ist, ist derzeit nichts bekannt. Und nichts anderes ergeht es unseren Tf auch genau so, da erinnere ich mich an einen alten (nicht gerade fundierten) BILD-Bericht, daß ein ICE-Tf mitten auf der Strecke eine Pause nach "Vorschrift" eingelegt hatte, als er dann vom ZUB im Bordbistro bzw. Wagenrestaurant gefunden und gebeten wurde, bis Frankfurt weiterzufahren, bekam er jedoch eine Antwort ins Gesicht, daß er eine dienstlich vorgeschriebene Pause einzuhalten habe, nachdem er nach Beendigung der Pause nach Frankfurt weiterfuhr. Die Verspätung war relativ hoch > 45 min. Als Konsequenz bekam der Tf eine Kündigung "geschenkt". Nur finde Trotz der Suche im BILD-Online den Bericht leider nicht mehr.
Lokführer im Shinkansen eingeschlafen – 16.04.2003
Ein japanischer Lokführer kann von sich behaupten, seine Arbeit im Schlaf zu erledigen: Im Tiefschlaf steuerte der 33-jährige Fahrer einen 270 Stundenkilometer schnellen Shinkansen mit 800 Fahrgästen unfallfrei über eine 26 Kilometer lange Strecke. Das automatische Kontrollsystem hat sich eingeschaltet und den Shinkansen-Zug zum Stillstand gebracht. Der vom Zugchef wach gerüttelte Fahrer fühlte sich kerngesund und fuhr den Zug zum 200 Kilometer entfernten Bahnhof Shin-Osaka. Neben ihm saß ein Bahnangestellter, der den Zug im Notfall hätte steuern können. Der Lokführer wurde erst einmal auf einen anderen Posten versetzt. Ob er wieder einen Shinkansen steuern darf, muss noch entschieden werden.
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Es ist nicht nachvollziehbar, warum ein und derselbe Autor nach knapp sieben Jahren ein Thema mit demselben Inhalt ein zweitesmal ins Forum stellt.yeg009a @ 8 Jan 2011, 13:11 hat geschrieben:Es gibt zwar im EF einen uralten Thema, wo die verlinkten Seiten aufgrund der Webseitenumbau verlorengegangen sind, neu aufwärmen, dennoch möchte ich das alte Thema ruhen lassen und eröffne stattdessen ein neues Thema mit einem besseren Thementitel und einem Bericht aus dem Archiv, die ich bei der Suche gefunden habe, da mich das andere Thema zu einer Entscheidung bewogen hat, das hier zu tun.
Zur japanischen Mentalität gehört mitnichten, in unbegrenztem Anspruchsdenken großkotzige Forderungen an jedermann zu stellen, aber selber nichts zum Gelingen einer Sache beizutragen.yeg009a @ 8 Jan 2011, 13:11 hat geschrieben:Ich finde, daß unserer Bahn ein bißchen asiatische Mentalität gut tun würde.
Ja, wenn andere betroffen sind, ist jede Maßregelung oder Strafe das Höchste der Gefühle, besser als jeder Or#$#us!yeg009a @ 8 Jan 2011, 13:43 hat geschrieben:Nicht unbedingt, denn, wenn ein Lokführer eine Verspätung von mehr als 15 sekunden einfährt, hat er sich schriftlich zu verantworten.
Schwarze Schafe gibt es immer, auch im Unternehmen, das dürfte durchaus klar sein.
Japan-Hochleben-Lassen (aus einem anderen Thema)
Ein One-Way-Ticket nach Japan sollte doch erschwinglich sein ... :ph34r:yeg009a @ 8 Jan 2011, 13:23 hat geschrieben:(Da würde ich als Europäer in USA keinen Fuß in die U-Bahnstation, am Ende der Welt setzen, dann lieber in Japan)
Der Artikel ist annähernd 7 Jahre alt, der Bericht stammt nach der (ursprünglichen) Dateibezeichnung offensichtlich aus dem Jahr 1995.Auer Trambahner @ 8 Jan 2011, 13:18 hat geschrieben:Übrigens würd ich mich auf die Aussagen in einem mittlerweile 6 Jahre alten Artikel nicht unbedingt verlassen.
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Wieso, in Deutschland haben wir doch asiatische Zustände. Schonmal MüNüX gefahren? Manchmal geht's da zu wie in Indien.
Eigentlich lustig wie Leute in einem Land, in dem eigentlich wirklich alles geregelt ist, so tun als wäre Deutschland eine Bananenrepublik in der vielleicht alle 3 Wochen mal ein Zug fährt, weil uns in unserem Alltag mal Dinge passieren, die nicht ganz so geregelt und planmäßig scheinen, wie wir es gewohnt sind. Anderswo fährt der Zug einmal in der Woche, wenn genug Leute da sind. Auf der anderen Seite find' ich es schon ein bisschen arg übertrieben, jemanden wegen nur 15 Sekunden antanzen zu lassen. 20 Sekunden sollen es schon sein.

Eigentlich lustig wie Leute in einem Land, in dem eigentlich wirklich alles geregelt ist, so tun als wäre Deutschland eine Bananenrepublik in der vielleicht alle 3 Wochen mal ein Zug fährt, weil uns in unserem Alltag mal Dinge passieren, die nicht ganz so geregelt und planmäßig scheinen, wie wir es gewohnt sind. Anderswo fährt der Zug einmal in der Woche, wenn genug Leute da sind. Auf der anderen Seite find' ich es schon ein bisschen arg übertrieben, jemanden wegen nur 15 Sekunden antanzen zu lassen. 20 Sekunden sollen es schon sein.

Aus dem im Ursprungseintrag verlinkten Artikel:
Irgendwie geht es mir auf den Sack, dass hier in schöner Regelmäßigkeit so eindimensionale Verweise kommen. Die deutsche Eisenbahn ist alles andere als optimal, aber die Entlassung von allen verspäteten Lokführern ist doch nicht der Grund, warum die Japaner da einen guten Job machen! Die Finanzierung wäre viel wichtiger, der Modal-Split, die Fahrpreise, die Bezahlung der Angestellten, die Menge der Angestellten. Wenn die Japaner an jede Weiche im Winter einen Mann mit Besen stellen können, weil der Staat die Verluste übernimmt, dann ist das der Grund, warum der Zug pünktlich ist und nicht, weil die Uniform sitzt.
Und man kann Mentalitäten nicht kopieren. Man kann aus einer "Guilt-Culture" keine "Shame-Culture" machen, so etwas wächst über Jahrhunderte.
Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert.Die öffentliche Hand hat sich aus dem Bahnsektor weitgehend zurückgezogen, es werden jedoch noch Investitionshilfen für Neubaustrecken (bis zur Hälfte der Baukosten) gezahlt und die Verluste der etwa 50 öffentlichen Bahnen übernommen.
Weiter oben hieß es noch bis zu 50%.Es wird viel investiert und das Investitionsniveau bleibt über Jahre hinweg konstant. Weil die meisten Investitionen von den Bahnen selbst finanziert werden müssen, ist man von Subventionen und Zuschüssen weitgehend unabhängig.
Die DB hat auch S21 konservativ geplant und über Jahre diskutiert...Japanische Eisenbahnen sind konservative Unternehmen. Änderungen aller Art erfolgen in kleinen Schritten und/oder sind regional begrenzt; sie werden nicht übereilt eingeführt, sondern japanischen Geschäftsgewohnheiten folgend über Monate oder Jahre hinweg in der Firma diskutiert.
Der Stein der Weisen ist gefunden! Nur weil die deutschen Lokführer dauernd die Hände vom Fahrschalter nehmen, ist die DB so furchtbar unpünktlich!der Lokführer überprüft noch einmal die Abfahrtszeit auf seinem Fahrplan und seiner Uhr und fährt dann los, die linke Hand immer am Fahrschalter, die rechte an der Bremse. Während der Fahrt vergewissert er sich ständig, ob er noch pünktlich fährt, isst, trinkt oder raucht natürlich nicht;
Irgendwie geht es mir auf den Sack, dass hier in schöner Regelmäßigkeit so eindimensionale Verweise kommen. Die deutsche Eisenbahn ist alles andere als optimal, aber die Entlassung von allen verspäteten Lokführern ist doch nicht der Grund, warum die Japaner da einen guten Job machen! Die Finanzierung wäre viel wichtiger, der Modal-Split, die Fahrpreise, die Bezahlung der Angestellten, die Menge der Angestellten. Wenn die Japaner an jede Weiche im Winter einen Mann mit Besen stellen können, weil der Staat die Verluste übernimmt, dann ist das der Grund, warum der Zug pünktlich ist und nicht, weil die Uniform sitzt.
Und man kann Mentalitäten nicht kopieren. Man kann aus einer "Guilt-Culture" keine "Shame-Culture" machen, so etwas wächst über Jahrhunderte.
Was ich an dem Artikel faszinierend finde ist die Tatsache, dass es sich um private Eisenbahnunternehmen handelt, die sogar noch Gewinne einfahren. Und in Deutschland tut man teilweise so, als ob nur eine staatliche Behörde überhaupt in der Lage wäre, Eisenbahnverkehr zu betreiben und das Gewinne überhaupt nicht möglich, ja sogar schädlich für die Eisenbahn seien.
Zu den Winterproblemen an den Zügen habe ich aber an anderer Stelle etwas interessantes gefunden:
Zu den Winterproblemen an den Zügen habe ich aber an anderer Stelle etwas interessantes gefunden:
Quelle: http://www.hochgeschwindigkeitszuege.com/j...aureihe-200.phpDie Ingenieure mussten viel Neuland erforschen, damit der Zug den extremen Anforderungen im nördlichen Japan auch gewachsen ist. Wegen der vielen Steigungen steigerten die Ingenieure die Motorenleistung im Vergleich zur Baureihe 0 auf 230 kW. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h. Um den Haftwert bei Schnee und Eis zu erhöhen, werden die Motoren mit Hilfe von Thyristoren gesteuert. Dadurch verringert sich auch das Schlingerverhalten in Kurven. In den Seitenwänden sind Lüftungsgitter angebracht. Hier wird die Luft für die Klimatisierung und Kühlung der Motoren angesaugt. Eine Zentrifuge trennt die Luft vom Schnee, der durch den Wagenboden wieder herausgeschleudert wird. Damit die Türen nicht zufrieren sind diese elektrisch beheizt. Zum Schutz vor Eis sind die Unterflur-Aggregate vollständig ummantelt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Hat es in den 68er-Jahren (also ca. 23 Jahre nach dem 2. WK) nicht einen Mentalitätswechsel (auch, wenn das nur bedingt mit der Bahn zu tun hat) gegeben, oder habe ich da was verpaßt? :blink:JNK @ 8 Jan 2011, 15:51 hat geschrieben:Und man kann Mentalitäten nicht kopieren. Man kann aus einer "Guilt-Culture" keine "Shame-Culture" machen, so etwas wächst über Jahrhunderte.
Nein, Du hast nichts verpasst.yeg009a @ 8 Jan 2011, 16:09 hat geschrieben: Hat es in den 68er-Jahren (also ca. 23 Jahre nach dem 2. WK) nicht einen Mentalitätswechsel (auch, wenn das nur bedingt mit der Bahn zu tun hat) gegeben, oder habe ich da was verpaßt? :blink:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Was für lebensgefährliche Zustände denn? Im Shinkansen-Betrieb ist bisher kein Fahrgast tödlich verunglückt. So lebensgefährlich scheint es also nicht zu sein. Und das gilt heute noch, trotz des vielleicht angestaubten Artikels.Auer Trambahner @ 8 Jan 2011, 13:18 hat geschrieben:Du möchtest also, das hierzulande zwecks erreichen von 100% Pünktlichkeit lebensgefährliche Zustände einziehen?Verspätungen von 30 Minuten und
mehr kommen so selten vor, dass sie dann in den Abendnachrichten
erwähnt werden; immer mit dem Hinweis darauf,
wie viele tausend Fahrgäste davon betroffen waren.
Entsprechend versuchen die Beschäftigten, wieder besser zu arbeiten, damit bei der nächsten Panne nicht ihre Bahngesellschaft
genannt wird. Der typisch asiatische „Gesichtsverlust“,
der bei solchen Problemen droht, ist daher ein ständiger
Ansporn, für zuverlässigen Transport zu sorgen.
Das Angestellte zur Strafe beim Chef mit der Nagelschere den Rasen schneiden müssen, weil sie die 100% nicht erreichen?
Ich finde es immer wieder erstaundlich, wie schell hier die Hand hochgegangen wird, wenn man die DB entweder mit der verfaßten SNCF und ihrem noch verhaßteren TGV vergleicht. Und ab heute haben wir nun noch das Haßobjekt Shinkansen gefunden, weil es dort besser klappt? Nein, vom Winter rede ich jetzt gar nicht mal, sondern nur vom normalen Betrieb, welcher in dem verlinkten Artikel beschrieben wurde. Da läuft es nun mal Besser, aber eben weil der Staat in neue Strecken investiert und Verluste auffängt, wenn es mal nicht so geklappt hat. Wo ist das Problem? Wer zahlt den hier für die Strecken und wer zahlt hier für bestellte Nahverkehrsleistungen? Das ist doch auch der Staat, also machen es Japan und Deutschland doch gleich, nur beide auf unterschiedliche Weise. Und ich Japan geschieht das offenbar sinnvoller, denn sonst würde der Betrieb da nicht so perfekt laufen. Und kennt ihr einen anderen Unterschied zwischen der DB und der SNCF, bzw. den JR-Unternehmen? Sie verfügen über genug Ersatzfahrzeuge. Unverschämt, nicht wahr? Die packen ihre Fahrgäste nicht in einen IR-Wagen und fahren damit HGV, daß einem die Ohren platzen, nein, der Ersatzzug ist entsprechend ein echter HGV-Zug. Das nenne ich Service! Aber das darf man ja auch nicht kritisieren. Hier bekommt man dann gleich von oben herab gesagt: "Seid froh, daß überhaupt etwas fährt.... *chrrrrr* *spuck*". Ja, genauso fühlt man sich dann als zahlender Fahrgast. Vieles läuft schief, aber man darf nichts sagen.
Wo ist denn das verdammte Problem, außerhalb von Extremwetter einfach mal nach Plan zu fahren? Und nein, ich bin nicht für eine Bestrafung der TFs wenn sie unverschuldet Verspätung einfahren, hat hier auch niemand gefordert, sondern wurde mal schnell hineininterpretiert, sondern man sollte eher mal im Bereich der Verantwortlichen aufräumen. Aber es geschieht nichts. Lieber jammert man über die böse Presse, aber warum gibt man ihr denn so bereitwillig stets neues Futter? Wenn man sich um einen vernünftigen Betrieb kümmern täte, dann hätte sie nichts zu schreiben.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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In Japan fahren nicht nur Shinkansen.Andre_HD @ 8 Jan 2011, 17:26 hat geschrieben: Was für lebensgefährliche Zustände denn? Im Shinkansen-Betrieb ist bisher kein Fahrgast tödlich verunglückt. So lebensgefährlich scheint es also nicht zu sein. Und das gilt heute noch, trotz des vielleicht angestaubten Artikels.
Ich beziehe mich auf diesen Artikel bei Spiegel Online
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Die Antwort steht auch in dem Artikel: Zum einen gibt es Subventionen, zum anderen sorgt die geographische Struktur von Japan dafür dass man die Bahnstrecken optimal auslasten kann. Bei einer Strecke wo alle 4 Minuten ein 400m-ICE fährt hätte man auch in Deutschland kein Problem damit an jede Weiche einen eigenen Weichenputzer zu stellen. Bei einem so dichten Takt ist es überhaupt kein Problem sauteure Maßnahmen für und gegen alles mögliche zu treffen.Autobahn @ 8 Jan 2011, 15:57 hat geschrieben: Was ich an dem Artikel faszinierend finde ist die Tatsache, dass es sich um private Eisenbahnunternehmen handelt, die sogar noch Gewinne einfahren.
Deutschland ist aber halt nunmal ein Flächenland, da sieht das anders aus.
Und genau deswegen kann man eben nicht alles 1:1 von Japan abschauen. Klar hätte man auch in Deutschland gerne ein eigenes ICE-Netz wo nur ICE fahren, aber das ist halt nicht finanzierbar.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Wenn ich die Diskussion richtig verfolge, hast Du weiter oben die japanischen Maßnahmen mit heißen Wasser und Alkoholzusatz zum Freihalten der Weichen kritisiert. Daraus schließe ich, dass es auch in Japan keine Weichenputzer an jeder Weiche gibt. Das ginge auch schon auf Grund der Zugfolge von vier Minuten nicht.Boris Merath @ 8 Jan 2011, 18:03 hat geschrieben: Bei einer Strecke wo alle 4 Minuten ein 400m-ICE fährt hätte man auch in Deutschland kein Problem damit an jede Weiche einen eigenen Weichenputzer zu stellen. Bei einem so dichten Takt ist es überhaupt kein Problem sauteure Maßnahmen für und gegen alles mögliche zu treffen.
Ich habe auch nicht die Geografie und die Siedlungsstruktur Japans mit Deutschland verglichen, und schon gar nicht das Eisenbahnnetz. Ich habe lediglich angemerkt, dass japanische Eisenbahngesellschaften in der Lage sind, bei einer hohen Zuverlässigkeitsquote auch noch Gewinne zu erwirtschaften. Aber ich halte es grundsätzlich für falsch, mit dem Verweis auf Geografie und Siedlungsstruktur die Hände in den Schoß zu legen und zu sagen, es geht nicht anders.
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Du hast nicht verstanden. Eine Weiche (wovon man bei solch artreinem Hochgeschwindigkeitsverkehr übrigens sehr wenige braucht) über die alle 4 Minuten ein Hochprofitabler Zug (wobei ich die vier Minuten jetzt auch mal anzweifle) fährt kann im Jahr 10 Millionen kosten - fällt bei den Einnahmen nicht mehr auf. 10 Weichen über die alle Stunde ein nicht ganz so hochprofitabler Zug fährt kann eben nicht so viel Investition abbekommen dass sie sicher in allen Lebenslagen funktioniert.Autobahn @ 8 Jan 2011, 18:23 hat geschrieben: Wenn ich die Diskussion richtig verfolge, hast Du weiter oben die japanischen Maßnahmen mit heißen Wasser und Alkoholzusatz zum Freihalten der Weichen kritisiert. Daraus schließe ich, dass es auch in Japan keine Weichenputzer an jeder Weiche gibt. Das ginge auch schon auf Grund der Zugfolge von vier Minuten nicht.
Ich habe auch nicht die Geografie und die Siedlungsstruktur Japans mit Deutschland verglichen, und schon gar nicht das Eisenbahnnetz. Ich habe lediglich angemerkt, dass japanische Eisenbahngesellschaften in der Lage sind, bei einer hohen Zuverlässigkeitsquote auch noch Gewinne zu erwirtschaften. Aber ich halte es grundsätzlich für falsch, mit dem Verweis auf Geografie und Siedlungsstruktur die Hände in den Schoß zu legen und zu sagen, es geht nicht anders.
Außerdem war man in Japan so schlau und hat das Netz bei den Zugbetreibern gelassen. Dass das System in Japan besser sein mag ist ja unbstritten. Aber man kann eben nicht einfach die Zustände kopieren.
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Ah, vielen Dank, den kannte ich noch nicht! Das ist ja mal ein großes Unding! Was mich am meisten wundert, dem Artikel nach gibt es Gewerkschaften, aber warum machen die nichts? Ich denke mal, oder hoffe es zumindest, das unsere Bahngewerkschaften dagegen vorgehen täten und so lange streiken würden, bis solche Zustände beseitigt sind.Auer Trambahner @ 8 Jan 2011, 17:50 hat geschrieben: Ich beziehe mich auf diesen Artikel bei Spiegel Online
Allerdings sehe ich da einen Satz, der würde auch zu uns passen, wenn auch in deutlich milderer Form:
Hier wird ja auch Profit vor Sicherheit gestellt, anders kann man sich solche "Fehler", wie den Achsbruch in Köln, der herausgeflogenen Tür auf der KRM und die "kleineren" Übel nicht nicht erklären. Mangelnde Werkstattskapazitäten sind der Grund.Der Vizechef der japanischen Eisenbahnergewerkschaft, Osamu Yomono, sagte, die Eisenbahngesellschaft habe stets Profite über Sicherheit gestellt und mit einem "Klima der Angst" Zugführer unter massiven Druck gesetzt.
Der Artikel ist von 2005. Weiß jemand, ob sich die Zustände inzwischen zu Gunsten der TFs verbessert hat? Das wäre wünschenswert!
Ich denke, auch ohne solche Strafmaßnahmen, kann man eine guten Betrieb hinlegen. Es muß nicht Sekundengenau sein.
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Es werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen!
Der Shikansen fährt auf einem eigenen Gleis, wo keine anderen Züge verkehren.
Dem kommt kein Nahverkehr oder Güterzug in die Quere. Noch dazu sind die Strecken fast durchgehend eingezäunt.
Im Gegenzug wurde in der Bundesrepublik schon zu Beginn der Planung für Hochgeschwindigkeitszüge eine Trennung von Gesamtnetz politisch nicht gefördert und war somit auch nicht durchsetzbar. Denn die Hochgeschwindigkeitsstrecken enden immer irgendwo im Schienennetz des Gesamtverkehrs.
Der Shikansen fährt auf einem eigenen Gleis, wo keine anderen Züge verkehren.
Dem kommt kein Nahverkehr oder Güterzug in die Quere. Noch dazu sind die Strecken fast durchgehend eingezäunt.
Im Gegenzug wurde in der Bundesrepublik schon zu Beginn der Planung für Hochgeschwindigkeitszüge eine Trennung von Gesamtnetz politisch nicht gefördert und war somit auch nicht durchsetzbar. Denn die Hochgeschwindigkeitsstrecken enden immer irgendwo im Schienennetz des Gesamtverkehrs.
Dieser 4-Minuten-Abstand gilt natürlich nicht über den ganzen Tag verteilt. yeg009a hatte mal einen Link zu einem der Fahrpläne der JR Central gepostet. Gerade auf der zweiten Seite sieht man die teilweisen dichten Abstände recht gut.ropix @ 8 Jan 2011, 18:34 hat geschrieben: ... (wobei ich die vier Minuten jetzt auch mal anzweifle) ...
Zum Fahrplan
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Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schnell hier die Hand hochgegangen wird, wenn man die ausländische Bahnen [...] mit der verfaßten DB und ihrem noch verhaßteren ICE vergleicht.Andre_HD @ 8 Jan 2011, 17:26 hat geschrieben:Ich finde es immer wieder erstaundlich, wie schell hier die Hand hochgegangen wird, wenn man die DB entweder mit der verfaßten SNCF und ihrem noch verhaßteren TGV vergleicht. Und ab heute haben wir nun noch das Haßobjekt Shinkansen gefunden, weil es dort besser klappt? Nein, vom Winter rede ich jetzt gar nicht mal, sondern nur vom normalen Betrieb, welcher in dem verlinkten Artikel beschrieben wurde. Da läuft es nun mal Besser, aber eben weil der Staat in neue Strecken investiert und Verluste auffängt, wenn es mal nicht so geklappt hat. Wo ist das Problem? Wer zahlt den hier für die Strecken und wer zahlt hier für bestellte Nahverkehrsleistungen? Das ist doch auch der Staat, also machen es Japan und Deutschland doch gleich, nur beide auf unterschiedliche Weise. Und ich Japan geschieht das offenbar sinnvoller, denn sonst würde der Betrieb da nicht so perfekt laufen. Und kennt ihr einen anderen Unterschied zwischen der DB und der SNCF, bzw. den JR-Unternehmen? Sie verfügen über genug Ersatzfahrzeuge. Unverschämt, nicht wahr? Die packen ihre Fahrgäste nicht in einen IR-Wagen und fahren damit HGV, daß einem die Ohren platzen, nein, der Ersatzzug ist entsprechend ein echter HGV-Zug. Das nenne ich Service! Aber das darf man ja auch nicht kritisieren. Hier bekommt man dann gleich von oben herab gesagt: "Seid froh, daß überhaupt etwas fährt.... *chrrrrr* *spuck*". Ja, genauso fühlt man sich dann als zahlender Fahrgast. Vieles läuft schief, aber man darf nichts sagen.
Wer hat was gefunden?Und ab heute haben wir nun noch das Haßobjekt Shinkansen gefunden, weil es dort besser klappt?
und vielleicht mit unterschiedlichen Summen? Nur weil A eine Subvention bekommt, und B auch, kann das Verhältnis trotzdem 1/19 sein.Nein, vom Winter rede ich jetzt gar nicht mal, sondern nur vom normalen Betrieb, welcher in dem verlinkten Artikel beschrieben wurde. Da läuft es nun mal Besser, aber eben weil der Staat in neue Strecken investiert und Verluste auffängt, wenn es mal nicht so geklappt hat. Wo ist das Problem? Wer zahlt den hier für die Strecken und wer zahlt hier für bestellte Nahverkehrsleistungen? Das ist doch auch der Staat, also machen es Japan und Deutschland doch gleich, nur beide auf unterschiedliche Weise.
Nein, überhaupt nicht. Klug. Ein großer Fehler der DB, keine Frage.Und ich Japan geschieht das offenbar sinnvoller, denn sonst würde der Betrieb da nicht so perfekt laufen. Und kennt ihr einen anderen Unterschied zwischen der DB und der SNCF, bzw. den JR-Unternehmen? Sie verfügen über genug Ersatzfahrzeuge. Unverschämt, nicht wahr?
Wenn man Dir nicht antworten darf und Deine Kririk kritiklos hinnehmen muss, frage ich mich, welchen Zweck eine Diskussion haben soll.Die packen ihre Fahrgäste nicht in einen IR-Wagen und fahren damit HGV, daß einem die Ohren platzen, nein, der Ersatzzug ist entsprechend ein echter HGV-Zug. Das nenne ich Service! Aber das darf man ja auch nicht kritisieren.
Wenn Du mich meinst, o.k.Bayernlover @ 8 Jan 2011, 18:28 hat geschrieben:Wie würdest Du es denn machen?
- Trennung von Netz und Betrieb
- Schaffung eines echten und (möglichst) unabhängigen HGV-Netzes
- Schaffung eines (möglichst) unabhängigen Güterbahnnetzes
- Bedingunsloser Zugang für alle EVU zum HGV-, Normal- und Güterzugnetz
Unberührt bleiben davon natürlich die bestehenden Nahverkehrsnetze und das Bestellerpinzip. Dies kann auch gegebenenfalls für unrentable Normalstrecken im Fernverkehr durch einen "Bundesverkehrsverbund" ergänzt werden.
Klar, das kostet, aber wenn die Infrastruktur vorhanden wäre, würden sich die EVU um die Trassen prügeln. Man könnte sie möglicherweise wie Mobilfunklizenzen versteigern

Aber gut, etwas Utopie darf ja sein, oder?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Natürlich darfst du antworten und du mußt die Kritik nicht einfach hinnehmen. Wir wollen hier ja diskutieren, nur wundert es mich, daß schnell geblockt wird, wenn man mit ausländischen Bahnen, wie du schreibst, daher kommt. Was ist denn daran falsch? Wir reden über Bahnen aus Industrieländern, da sollte man vergleichen können und vergleichen dürfen.JNK @ 8 Jan 2011, 18:45 hat geschrieben: Wenn man Dir nicht antworten darf und Deine Kririk kritiklos hinnehmen muss, frage ich mich, welchen Zweck eine Diskussion haben soll.
Und mal ehrlich, ist es wirklich ein guter Zug, wenn man statt ICE einen ex-IR bekommt, nach dem Motto "Hauptsache es fährt etwas" oder wäre es nicht angemessener, einen gleichwertigen Ersatzzug zu stellen, wie es (man verzeihe mir) die SNCF, die RENFE (oh ein Neuer Mitspieler) und die JR-Gesellschaften machen?
Und ich hasse den ICE nicht. Wenn er fährt, dann ist er ein gelungener Zug. Nur ist es nicht selten passiert, daß statt ICE eben irgendetwas anderes kam. Natürlich mit weniger Kapazität, damit der "Kampf" um den Sitzplatz etwas spannender wird.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
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Nein, eigentlich nicht, denn wie wir uns das alle wünschen würden ist mir auch klar, doch wie man das mit der derzeitigen finanziellen Ausstattung lösen kann, war eher die Frage.Autobahn @ 8 Jan 2011, 18:56 hat geschrieben: Aber gut, etwas Utopie darf ja sein, oder?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Seien wird doch mal ehrlich, wenn man das Geld für die Bankenrettung (speziell Hypo Real Estate), sowie die Beiträge für den Eurorettungsschirm zusammenrechnet und das in die Bahn investieren täte, dann wären Autobahns Vorschläge keine Utopie, sondern einfach eine andere Form der Geldverwendung. Jedoch käme es uns allen hier zu Gute und wir hätten eine Bahn, die richtig genial wäre. Wer würde dann noch über TGV oder Shinkansen sprechen, wenn guter Bahnverkehr vor der Tür im eigenen Lande statt findet? Vermutlich wären Autobahns Pläne günstiger als diese ganze Banken- und Eurorettungsgeschichte. :huh:
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Bitte vermehrt doch nicht immer ein Thema mit dem anderen, ich hab jetzt auch keine Lust für oder gegen HRE oder sonstige Dinge zu argumentieren, das führt zu nix, Fakt ist aber dass das Geld nicht in die Bahn gegangen ist.
Wie Boris schon richtig angemerkt hat, hat man in Japan aufgrund der Geografie eine Durchmesser-Bahnlinie, die man mit allem möglichen Schnick-Schnack bis kurz vorm Weltuntergang betreiben kann. Wenn man in Deutschland auch nur Strecken mit einem solchen Kostendeckungsgrad betreiben würde, gäbe es vielleicht die Berliner Stadtbahn und dazu noch die Münchner Stammstrecke, das wars dann aber auch schon so langsam, vielleicht die Perlenschnur mit Duisburg, Dortmund etc. Alles andere wäre finanziell nicht haltbar und nicht vorhanden. Wäre das besser?
Wie Boris schon richtig angemerkt hat, hat man in Japan aufgrund der Geografie eine Durchmesser-Bahnlinie, die man mit allem möglichen Schnick-Schnack bis kurz vorm Weltuntergang betreiben kann. Wenn man in Deutschland auch nur Strecken mit einem solchen Kostendeckungsgrad betreiben würde, gäbe es vielleicht die Berliner Stadtbahn und dazu noch die Münchner Stammstrecke, das wars dann aber auch schon so langsam, vielleicht die Perlenschnur mit Duisburg, Dortmund etc. Alles andere wäre finanziell nicht haltbar und nicht vorhanden. Wäre das besser?
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Wenn man das Geld für Lebensmittel in tolle Fummel investieren würde wäre das auch nur eine andere Geldverwendung. Aber wir gäben dann gut angezogene Leichen.Andre_HD @ 8 Jan 2011, 19:13 hat geschrieben:Seien wird doch mal ehrlich, wenn man das Geld für die Bankenrettung (speziell Hypo Real Estate), sowie die Beiträge für den Eurorettungsschirm zusammenrechnet und das in die Bahn investieren täte, dann wären Autobahns Vorschläge keine Utopie, sondern einfach eine andere Form der Geldverwendung. Jedoch käme es uns allen hier zu Gute und wir hätten eine Bahn, die richtig genial wäre. Wer würde dann noch über TGV oder Shinkansen sprechen, wenn guter Bahnverkehr vor der Tür im eigenen Lande statt findet?