ICE-T-Fan @ 10 Jan 2011, 11:15 hat geschrieben:Weil es auf absehbare Zeit der am stärksten frequentierte Fernverkehrshalt in Frankfurt sein wird. Der Hbf verliert durch seine Fahrzeitverluste für durchgehende Linien immer mehr an Bedeutung. Es gab ja auch mal Zeiten, wo die Linie 41 nicht am Hbf sondern nur in Frankfurt Süd gehalten hat.
Damit dreh ich dir zwar die Worte im Mund rum, aber: Frankfurt Hbf ist und bleibt "der am stärksten frequentierte Fernverkehrshalt", schon allein aufgrund seiner City-Lage, seiner Zugzahlen (Fern- & Regioverkehr) und seiner Anbindung an den städtischen ÖPNV.

Und genau darin liegt ja das Problem: der Hauptbahnhof ist mit seinen Zugzahlen überlastet. Hinzu kommt, dass (achtung, subjektives Empfinden) er zumindest Freitag nachmittags und Sonntag abends aus allen Nähten platzt, so viele Kunden tummeln sich, wenn zum "Nullknoten" sich viele Fernzuglinien treffen.
ICE-T-Fan @ 10 Jan 2011, 11:15 hat geschrieben:Ich finde der Hbf wird über- und der Flughafen unterbewertet. Selbst die ICE-Linien 20 und 22 aus Hamburg gehen zusätzlich zum Hbf. mittlerweile über den Flughafen und nicht mehr direkt von Hbf nach Mannheim.
Zunächst eine Korrektur: lediglich die Hamburg-Stuttgart-ICEs fahren über den Flughafen, die L20 nimmt lediglich mit dem Tagesrandzugpaar gen Wiesbaden den dortigen Halt mit.
Da mit der Eröffnung des Bahnhofs 1999 die L22 von ihrem Laufweg entlang der Bergstraße auf den Flughafen umgelegt wurde gehe ich mal davon aus, dass die Bahn die Anbindung Richtung Hamburg/Hannover an den Flughafen ausprobieren wollte. Zu lohnen scheint es sich ja...
Ansonsten hast Du IMO recht: als Alternative für Umsteiger zwischen Fernzügen (!!) ist er eine echte Alternative zum Hbf.
tobster hat ja schon die suboptimale ÖPNV-Anbindung des Flughafens angesprochen. Hinzu kommt ja noch der stramme Fußmarsch vom Fern- zum Regiobahnhof, bei dem zwei Ebenen überwunden werden wollen. Finde ich nicht sonderlich fahrgastfreundlich. HAFAS gibt die Übergangszeit übrigens mit 15 min Fußweg an, also Pi*Daumen ein Kilometer...
ICE-T-Fan @ 10 Jan 2011, 11:15 hat geschrieben:Frankfurt muss sich damit abfinden, dass der Hbf nicht mehr der zentrale Fernverkehrshalt sein wird, [...]
Hihi, sag das mal den Stadtoberen... Die Bahn wollte (und will) und den Südbahnhof als zweiten Fernverzehrsbahnhof in Frankfurt etablieren um die Fahrzeit für Durchgangszüge zu verkürzen. Ein für mich richtiger Schritt bei einigen, nicht bei allen Linien. Für einen zweiten "Hauptbahnhof" weist der Südbf im Vergleich zum bestehenden Hbf (quantitativ) zu wenig Anschlüsse in die City auf; für Anschlüsse ins Umland kommt bspw. Richtung Nauheim, Gießen, Niedderau usw. ein zusätzlicher Umstieg hinzu.* Da ich mich mit dem Tram- und Busnetz in Frankfurt nicht auskenne, behaupte ich unter Vorbehalt, dass ein Halt in F Süd statt Hbf sogar die Anschlüsse Richtun Offenbach City verschlechtert: mit S-Bahn muss zusätzlich einmal umgestiegen werden, die Züge Richtung O(st)-F(rankfurt

) Hbf fahren relativ selten: 2x stündlich RE/RB ins Kinzigtal, 0,5x stündlich RE nach WÜ bzw. VIA Richtung Odenwald. Inwieweit die RB-Züge über Maintal noch eine Alternative sind, vermag ich auch nicht zu beurteilen.
Auch mit diesem Argument wehrten sich die Stadtoberen dagegen, "ihren" Hauptbahnhof "abzuhängen". Irgendwo habe ich mal einen Zeitungsartikel darüber gelesen. Wenn ich ihn finde, stelle ich den Link online.
Andererseits spricht eine relativ deutliche Verkürzung der Reisezeit dafür, man schaue sich folgende Milchmädchenrechnung an: Süd-Hbf 4 min + 5 min Standzeit + 3 min Rückweg zum Abzw. gen Mannheim + 1 min Knotenzuschlag = knapp eine Viertelstunde Fahrzeiteinsparung zwischen Nord- und Süddeutschland.
Hinzu kommt eine Entlastung des Knoten Hauptbahnhofs... auch ein Grund dafür, dass die IC(E)-Züge aus Richtung Leipzig zweistündlich am Flughafen enden und den Hbf umfahren.
M.M.n. muss man
ICE-T-Fan zustimmen, dass der Hbf nicht mehr der einzige Fernzughalt in Frankfurt bleiben soll. Er bleibt aber das "Tor" in die Frankfurter Innenstadt, dieses Potential sollte man nicht verschenken. Es gilt, eibe Balance zwischen Fernzughalten dort und am Südbahnhof zu finden, die den Ansprüchen des Hauptbahnhofs als "regionalen" Umsteigeknoten und "lokalen" Zubringer zum Fernzugnetz gerecht wird, aber auch den Bedürfnisse eines beschleunigten Durchgangsverkehrs gerecht wird. Es dürfte ja nicht viel Beispiele geben, wo man quasi für 0 Euro gut 15 Minuten Fahrzeit einsparen kann.
Obwohl, man könnte ja mal die Stuttgarter GUB voll ins Fernzugnetz integrieren *duck-und-weg*
Grüße, Jogi
*Edit: eigentlich weist er zu fast allen Regiolinien, die den Hbf bedienen,
keinen unmittelbaren Anschluss auf. Die RE-/RB-Züge Richtung Goddelau-Biblis-Mannheim; Darmstadt-Bensheim-Heidelberg; alle Linien Richtung Bad Vilbel-Nidderau bzw. Gießen und weiter gen Marburg bzw. Siegen; Limburg; Richtung Wiesbaden-rechte Rheinstrecke und zur HLB Richtung Königsstein wären nur mit einmal zusätzlichem Umsteigen erreichbar.
Ich finde, da sollte man es sich zwei Mal überlegen, ob man all diesen Fahrgästen eine zusätzliche Fahrt mit der S-Bahn vom Hbf zum Südbf zuzumuten.