Fahrzeitreserven

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Nachdem in einem anderen Beitrag (ich glaub es ging um die Japanischen Bahnen) kurz zu den Fahrzeitreserven in Deutschland abgeschweift wurde, möchte ich hier mal kurz meine Erfahrung dazu beitragen (ich spreche hier jetzt vom Fernverkehr. Die sprintstarken 440er können die durch sich selbst verursachten Verspätungen *hust* eh recht gut wegfahren, wenn Tf und Fahrgäste mitspielen).


Ich habe jetzt schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass zwischen Ulm und Augsburg teilweise bis zu 6-7 Minuten "Reserve" drin sind.

Oftmals kommen ICE's in Ulm pünktlich raus, und rauschen dann mit -5 vor [acronym title="MGHN: Gessertshausen <Bf>"]MGHN[/acronym] oder [acronym title="MWHS: Westheim (Schwab) <Bf>"]MWHS[/acronym] auf den Regionalverkehr drauf, der eben erst in MGHN oder MWHS auf Planüberholung geht.
OK, wenn der Regionalverkehr mit +2 daherkommt, der Fernverkehr mit -4, dann zieh ich die Planüberholung auch schon mal von B nach A vor. So kann der Fernverkehr ungehindert weiterfahren, und ob der Regionalverkehr jetzt hier oder da 5min steht, macht keinen großen Unterschied (Abfahrt in A und Ankunft in B ist dann halt +5, aber Abfahrt in B und Ankunft im Knotenbahnhof ist wieder pünktlich).

Paradoxerweise haben verspätete Züge kaum was weggefahren. Vielleicht mal eine Minute oder zwei, manchmal aber auch gar nix.
Seit dem Fahrplanwechsel hingegen ist es mir öfters aufgefallen, dass sogar schon zwischen [acronym title="TU: Ulm Hbf <Bf>"]TU[/acronym] und [acronym title="MNFG: Neuoffingen <Bf>"]MNFG[/acronym] 5 bis 6 Minuten Verspätung weggefahren wurden, und weiter bis Augsburg sind dann auch nochmal 1-3 Minuten drin.

Zwischen München und Augsburg ist jedoch kaum was möglich.


Natürlich hängt das auch immer von der Fahrweise und Motivation des Tf ab, ob er was wegfahren kann oder will.
Ich habe mich auch schon mit einem Tf unterhalten, der es überhaupt nicht eingesehen hat, auch nur den Versuch zu unternehmen, was wegzufahren, nach dem Motto "Wenn mich das Netz schon verspätet (das hat bei ihm alles ziemlich nach Netz-Bashing geklungen), dann sehe ich auch nicht ein, das wieder wegzufahren. Wenn die das so wollen, sollen die's so haben..."
Wäre interessant zu wissen, wie er fährt, wenn er mal durch einen Tfz-Schaden eine Verspätung erleidet. Wahrscheinlich wollen die von der Werkstatt das dann so haben.


Ja, und dann gibt es natürlich noch viele Züge, deren Fahrpläne wirklich mehr als ausreichend gestrickt sind. Hier fallen mir zum Beispiel die CNL 1286 und 1287 ein. Bei denen sind zwischen Augsburg und Treuchtlingen z. B. locker 10min zu holen.
Oder die anderen nächtlichen Autoreisezüge, da fragen die Tf oft nach, ob hinten was drauf ist, und drosseln die Geschwindigkeit dann so auf 80-100, statt der erlaubten 140, soviel Reserven haben die drin.

So, das war mal mein Senf dazu...
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Zu den 440ern kann ich beitragen, dass die in Günzburg immer gern mal 5 Gedenkminuten eingeplant haben, um dann bis Ulm wieder einigermaßen pünktlich reinrauschen zu können. Ob das woanders auch noch so ist, weiß ich nicht.
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NIM rocks
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Beitrag von NIM rocks »

Systemfehler @ 11 Jan 2011, 10:54 hat geschrieben: Ich habe jetzt schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass zwischen Ulm und Augsburg teilweise bis zu 6-7 Minuten "Reserve" drin sind.
Joa, da ist einiges drin, das ist auch gut so. Früher wars mal so, dass zwischen München und Mannheim so gut wie nix drin war, da wurde schon die kleinste Verspätung bis zur Riedbahn bzw. von der Riedbahn bis nach München mitgeschleppt.

Wenn München-Augsburg fertig ist, wird dort wohl auch nicht mehr viel drin sein, weil die Fahrzeit wieder verkürzt wird. Die längere Fahrzeit war ja der Baustelle geschuldet, wo es immer wieder mal recht langsam ging, und trotzdem konnte man fast nichts rausholen, vor allem wenn mal wieder über die S-Bahngleise umgeleitet wurde.

Vor allem bei der jetzigen Situation mit der witterungsbedingten Einschränkung der Vmax ist diese Reserve vor allem für die Züge der Linie 42 extrem wichtig, da diese auf der KRM die kürzeste Fahrzeit haben und dort immer +15 machen, die auf der Riedbahn sowie zwischen Mannheim und Stuttgart fast überhaupt nicht aufzuholen sind.
Paradoxerweise haben verspätete Züge kaum was weggefahren. Vielleicht mal eine Minute oder zwei, manchmal aber auch gar nix.
Seit dem Fahrplanwechsel hingegen ist es mir öfters aufgefallen, dass sogar schon zwischen [acronym title="TU: Ulm Hbf <Bf>"]TU[/acronym] und [acronym title="MNFG: Neuoffingen <Bf>"]MNFG[/acronym] 5 bis 6 Minuten Verspätung weggefahren wurden, und weiter bis Augsburg sind dann auch nochmal 1-3 Minuten drin.
Da hattest eben Glück mit den Tf ;-)
Natürlich hängt das auch immer von der Fahrweise und Motivation des Tf ab, ob er was wegfahren kann oder will.
Ich habe mich auch schon mit einem Tf unterhalten, der es überhaupt nicht eingesehen hat, auch nur den Versuch zu unternehmen, was wegzufahren, nach dem Motto "Wenn mich das Netz schon verspätet (das hat bei ihm alles ziemlich nach Netz-Bashing geklungen), dann sehe ich auch nicht ein, das wieder wegzufahren. Wenn die das so wollen, sollen die's so haben..."
Wäre interessant zu wissen, wie er fährt, wenn er mal durch einen Tfz-Schaden eine Verspätung erleidet. Wahrscheinlich wollen die von der Werkstatt das dann so haben.
Das ist jedem Tf selbst überlassen und die Diskussion lassen wir mal lieber, manche reagieren da allergisch drauf. Freu dich einfach, wenn du mal nen ordentlichen Raser aufm Bock hast und mach den stillen Genießer ;-)
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Systemfehler @ 11 Jan 2011, 10:54 hat geschrieben: Paradoxerweise haben verspätete Züge kaum was weggefahren. Vielleicht mal eine Minute oder zwei, manchmal aber auch gar nix.
Grüß dich!

Bezieht sich das nun nur auf diesen Streckenabschnitt oder allgemein?
Und sind das objektive Messdaten oder nur subjektive Wahrnehmung?

Ich persönlich hab nämlich immer wenn ich zu spät bin genau dieses Gefühl. Bei einer Fahrt pünktlich unterwegs, energiesparende Fahrweise und an jedem Bahnsteig Zeit für 'nen Schluck Kaffee oder sowas, bei der nächsten Tour mit +5 losgefahren und mit +4 angekommen trotz Ausnutzen sämtlicher Geschwindigkeiten und Bremssystemen. Ist das nun nur mein Gefühl, oder gibt's dieses Phänomen tatsächlich?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von uferlos »

@chris
nein dieses phänomen ist bei mir genauso... keine ahnung woran das liegt....
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Guido
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Beitrag von Guido »

Das Phänomen kann ich in zahllosen Tests nur bestätigen ... Beispiel 3er-West, da hat man kann man ja wirklich gut sparsam fahren und ist dennoch überpünktlich - gestern +20 aus Mammendorf, +16 In Langwied ... allein 3min steht man aber schon in Maisach, d.h. effektiv 1 Minute rein geholt (okay, es war nebelig, da bremst man etwas vorsichtiger).
Gruß, Guido

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[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

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Beitrag von Systemfehler »

chris232 @ 11 Jan 2011, 17:55 hat geschrieben: Bezieht sich das nun nur auf diesen Streckenabschnitt oder allgemein?
Und sind das objektive Messdaten oder nur subjektive Wahrnehmung?
Das war auf den Abschnitt zwischen Ulm und Augsburg bezogen.

Und es sind objektive Messdaten von denen ich spreche.
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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

Da täuschen Dich Deine Messdaten nicht, zwischen [acronym title="MA: Augsburg Hbf <Bf>"]MA[/acronym] und [acronym title="TU: Ulm Hbf <Bf>"]TU[/acronym] hat man insbesondere bei den ICE etwas mehr Puffer drin, während zwischen [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] und [acronym title="MA: Augsburg Hbf <Bf>"]MA[/acronym] nicht so viel geht wegen der langen 80er in Haspelmoor und der doofen 90er am Abzw. Mering, besonders die 80er hätte ja laut La schon 2 mal wegkommen sollen wurde dann aber immer wieder verlängert, obwohl zur Zeit eh nicht gebaut wird. Zwischen [acronym title="TU: Ulm Hbf <Bf>"]TU[/acronym] und [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] ist in Süssen jetzt schon bald ein Jahr lang ne 70, die ganz schön Zeit kostet, deswegen geht da nicht viel.
Ein anderes Problem ist aber besonders bei Verspätungen, dass man als Tf versucht und macht, aber später läuft man auf andere Züge auf und hat am Ende mehr Verspätung als anfangs. Irgendwann resigniert man dann und denkt sich warum soll man überhaupt noch versuchen was rauszuholen. Aktuelles Beispiel von Sonntag: In München mit +10 raus, in Grosskaro schon zum 1. Mal aufgelaufen, in Rosenheim dann +6, aber in Salzburg mit +15, da doch allen Ernstes ein Güterzug von Grosskaro bis Salzburg vorfuhr, der dann mit -11 in Salzburg war, schön für ihn, aber schlecht für die Reisenden. Auf der Strecke gibt´s keine ZÜ und von den Fdl hat es einer auf den anderen geschoben, da ich immer wieder nachgefragt hatte und dass man dann als Tf irgendwann verzweifelt und keine Lust mehr hat ist auch irgendwie klar.
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Beitrag von Systemfehler »

423-Treiber @ 12 Jan 2011, 11:00 hat geschrieben: Auf der Strecke gibt´s keine ZÜ
Teilweise korrekt, ja. Die ZÜ Rosenheim ist nur zeitweise besetzt, bei größeren Baumaßnahmen wie im Sommer zum Beispiel.

Aber eigentlich sollten die özF in der BZ ja ZWL-Bilder lesen können, und entsprechend Güterzüge rechtzeitig rausnehmen. Wobei da ja nur Ostermünchen bis Rosenheim, und dann irgendwo Richtung Kufstein nochmal aus der BZ gesteuert werden. Richtung Salzburg bin ich mir grad nicht sicher, da ist glaub ich noch alles örtlich besetzt, oder?
Und auch die anderen Fdl vor Ort sollten ja ihre Strecke kennen, und wissen, wie lang ein GZ und wie lang ein RZ von ihrem Bahnhof zum Nachbarbahnhof braucht, und entsprechend handeln. Aber bei vielen fährt wohl nur der Selbststeller.
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Beitrag von 423-Treiber »

Fdl gibt es Richtung Salzburg noch jede Menge, in der BZ ist ja nur der Abschnitt Assling bis Prien, ansonsten hat fast jeder Bahnhof einen Fdl, höchstens ein paar ferngestellte/-gesteuerte, sogar Übersee ist momentan wieder besetzt. Auf der Strecke kommt es wirklich auf das Wohlwollen der Fdl an, habe schon häufiger mal nach Drücken der <1> die Aussage bekommen, das machen die Fdl da unten selber...
Ach ja, zur Strecke [acronym title="MA: Augsburg Hbf <Bf>"]MA[/acronym] - [acronym title="TU: Ulm Hbf <Bf>"]TU[/acronym] sei noch gesagt, dass zur Zeit ja die LZB ausser Betrieb ist und da hat man natürlich etwas weniger Puffer.
@Systemfehler: Weisst Du eigentlich warum das mit der Wiederinbetriebnahme der LZB nach Umstellung Dinkelscherben auf ESTW so lange dauert? Soll ja erst Ende Februar wieder soweit sein, fast 3 Monate nach Inbetriebnahme des ESTW.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Geschichte aus 2008, kurz hinter Haar kommen die gelben Lichter der Vorsignale immer näher, irgendwann dann auch mit Beeinflussung. In Grafing steht nix, der Tf drückte die 2 und fragte nach, "Ach, in Aßling ist der eh weg". Toll, wir waren Express mit nächster Halt Rosenheim.

Auf halber Strecke zwischen Rosenheim und Bad Endorf hatte der dann auch noch Probleme der Güterzug, in Prien durften wir dann doch tatsächlich dran vorbei. Bis Salzburg war die Verspätung nicht mehr wegzubekommen.

Dann bei der Rückfahrt, exakt zu unserer Abfahrtszeit schiebt sich links an uns ein Güterzug vorbei. Letztes Signal vor Esig Freilassing wieder ewig Halt, der Freilasinger wollte den Güterzug uf die Seite nehmen, hat aber nicht in´s Gleis gepasst.

Letztendlich war er bis zum Abzweig nach Mü- Ost Rbf vor uns, nur hielten wir da zwischen Rosenheim und München Ost überall, da war nicht ganz so viel Verspätung.

Erst vor kurzem, von Regensburg bis Freising von +37 auf +24, Ausfahrt Halt. 2 gedrückt, in dem Moment wird´s grün. "Ja, hat sich gerade erledigt, aber ist da was voraus?" Es wäre die S-Bahn voraus, bis München, er denke nicht, dass er sie in Oberschleißheim raus nimmt.
Ich denk´mir noch, sonst bauen die ihre S-Bahn doch in Neufahrn auch öfters auf dem Mittelgleis zusammen? Also endlich die Lok geschont und gemütlich abgefahren, Neufahrn Durchfahrt, also Gas, aber keine S-Bahn da, gibt´s doch nicht. Hinter Lohhof dann aber doch, Ausfahrt 50 und Folgesignal Halt.
Dann so gefahren, dass ich nicht auflaufe, und irgendwann, der Abstand war doch groß, ganz viele grüne Lichter. Hätte er´s mir gesagt, wäre ich dran geblieben. So hat die S-Bahn noch mehr Verspätung als nötig bekommen.
Letztendlich mit +22 angekommen, so viel zur Reserve.

MA-TU wird, also vor einem guten Jahr zumindest ab Dinkelscherben oft nur noch 130 gefahren beim ICE und er ist trotzdem oft mit -1 in Ulm gewesen.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Guido @ 11 Jan 2011, 18:43 hat geschrieben: Das Phänomen kann ich in zahllosen Tests nur bestätigen ... Beispiel 3er-West, da hat man kann man ja wirklich gut sparsam fahren und ist dennoch überpünktlich - gestern +20 aus Mammendorf, +16 In Langwied ... allein 3min steht man aber schon in Maisach, d.h. effektiv 1 Minute rein geholt (okay, es war nebelig, da bremst man etwas vorsichtiger).
Dafür gibt es viele Erklärungen:

z.B. Verspätung durch technischen Defekt am Fahrzeuge -> geringere Geschwindigkeit = geringere Fahrzeitreserven

Der Hauptgrund dürfte aber wohl sein, dass die DB Netz Züge, die außerhalb ihrer geplanten Trassen fahren in gewisser Weise diskriminieren, d.h. sie laufen einfach öfters auf andere Züge auf, werden durch rote Signale ausgebremst oder müssen Überholungen über sich ergehen lassen oder selbst überholen, was ja auch Zeit kostet.

Auf meiner Stammstrecke Eisenach-Weimar merkt man oft, dass verspätete FV-Züge sich ganz schön durch den NV durchmogeln müssen. Nur bei einem Verspätungsfenster zwischen 5 und 10 min wird die Verspätung effektiv reduziert, weil dann a) die RB20 Eisenach-Halle in Eisenach warten muss und die fliegende Überholung auf der Strecke entfällt, B) bis Erfurt meistens 50% der Verspätung aufgeholt werden und damit auch zwischen Erfurt und Weimar keine anderen Züge im Weg stehen.

Bei mehr etwa über 15 min hat man die RB im Weg, in der Folge oftmals Verspätungsbeibehaltung oder -vergrößerung,m dadurch wird in Erfurt dann der RE Erfurt-Gera oftmals vorgelassen hinter dem dann bis Weimar hergefahren werden muss. Dann kommen Güterzüge in die Quere. Das Ergebnis sind dann meistens 20-30 min Verspätung in Leipzig.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Systemfehler »

423-Treiber @ 12 Jan 2011, 11:22 hat geschrieben: @Systemfehler: Weisst Du eigentlich warum das mit der Wiederinbetriebnahme der LZB nach Umstellung Dinkelscherben auf ESTW so lange dauert? Soll ja erst Ende Februar wieder soweit sein, fast 3 Monate nach Inbetriebnahme des ESTW.
Hm... kann das sein, dass du das schon mal einen ZÜ'ler im Anflug auf Augsburg gefragt hast?
Weil mich hat letztens mal ein Tf darauf angesprochen, ich konnte ihm allerdings auch keine Auskunft diesbezüglich geben.

Bis zur ESTW-Inbetriebnahme stand die LZB-Zentrale in Dinkelscherben. Ich weiß aber nicht, wo die jetzt hinkommen soll. Ob die in die BZ gestellt werden soll, oder auch zum Fdl Augsburg Hbf, so wie die LZB-Zentrale Augsburg - Donauwörth, gestellt wird.
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Beitrag von chris232 »

ICE-T-Fan @ 12 Jan 2011, 16:53 hat geschrieben: Dafür gibt es viele Erklärungen
Das ist schön dass du dich damit auskennst - die Frage war nur wenn ich den Zug fahr (trotzdem danke für die Erklärung :P) und daher auch weiß dass es kein Problem (mehr) gibt, weder technischer noch dispositiver Art, wieso dann trotzdem die Puffer gefühltermaßen kleiner sind als bei pünktlicher Abfahrt.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

chris232 @ 13 Jan 2011, 17:33 hat geschrieben: Das ist schön dass du dich damit auskennst - die Frage war nur wenn ich den Zug fahr (trotzdem danke für die Erklärung :P) und daher auch weiß dass es kein Problem (mehr) gibt, weder technischer noch dispositiver Art, wieso dann trotzdem die Puffer gefühltermaßen kleiner sind als bei pünktlicher Abfahrt.
Vielleicht ist das ein psychologisches Problem. Wenn man verspätet ist, fühlt man sich gehetzter und fährt nicht mehr so weich.
Ich vermute, dass ein Tf dann insgesamt unruhiger und damit eventuell langsamer als gewollt fährt, bei dem Versuch die minimale Fahrzeit auszureizen.

Objekt gibt es keine richtige Erklärung, weil sich die Strecke und deren Zustand nicht mit der Abfahrtszeit großartig verändert. Es ist egal ob ein ICE beispielsweise um 13:02 oder 13:08 Uhr in Eisenach losfährt, die minmal mögliche Fahrzeit nach Erfurt beträgt etwa 25 min, solange man eine grüne Welle hat und keine anderen Fahrzeuge im Weg stehen. d.h. bei einer Planfahrzeit von 29 min, also Ankunft Erfurt 13:31, sollte der verspätete ICE dann entsprechend nach 25 min gegen 13:33 Uhr in Erfurt ankommen.

In der Praxis, wie ich schon sagte, besteht dann aber das Problem, dass man mit Trassen anderer Züge kollidiert und öfters ausgebremst wird, wodurch statt 25 min Fahrzeit eben nur 28 min oder gar mehr als die Planfahrzeit heraus kommen.

BTW: Als damals DB Regio und Güterverkehr gestreikt hat und nur noch die ICE auf der Thüringer Stammbahn gefahren sind, sind wir an jedem Bahnhof mit zwischen -2 und -3 min angekommen. Daran sieht man mal, dass Fremdfahrzeuge auf den Strecken bis zu 3 min Fahrzeit kosten können, bei gleicher Fahrweise. Ich war damals recht erstaunt, als nahezu jeder ICE mit jeweils anderem Tf die gleiche Verfrühung in Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach gehabt hat. An dem Tag bin ich Extrarunden im ICE gefahren, weil auf fast allen Streckenabschnitten neue Fahrzeitrekorde aufgestellt worden sind. Ein Tf hat die Planzeit Leipzig-Eisenach um fast 12 min unterboten, wenn man die Streckenabschnitte zusammenaddiert und gegen die Planzeiten verrechnet. Das war das coolste was ich jemals im normalen Betrieb erlebt habe.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Martin H. »

ICE-T-Fan @ 13 Jan 2011, 20:25 hat geschrieben: Vielleicht ist das ein psychologisches Problem. Wenn man verspätet ist, fühlt man sich gehetzter und fährt nicht mehr so weich.
Ich vermute, dass ein Tf dann insgesamt unruhiger und damit eventuell langsamer als gewollt fährt, bei dem Versuch die minimale Fahrzeit auszureizen.
Von mir kann ich das nicht behaupten, da, wo man normal rollen lassen kann oder mal kurz 140 statt 120 wären wird rollen gelassen/aufgeschalten und spät gebremst, und so weiter. Und langsamer als erlaubt, meinst Du damit vorsichtiges Bremsen an Bahnsteige? Auf freier Strecke eigentlich nicht.
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Beitrag von Autobahn »

ICE-T-Fan @ 13 Jan 2011, 20:25 hat geschrieben:In der Praxis, wie ich schon sagte, besteht dann aber das Problem, dass man mit Trassen anderer Züge kollidiert und öfters ausgebremst wird, wodurch statt 25 min Fahrzeit eben nur 28 min oder gar mehr als die Planfahrzeit heraus kommen.
Im Prinzip trifft das auf alle Verkehrsarten zu, auch für Fußgänger ;) . Versuche doch mal, im Weihnachtsgeschäft in der Fußgängerzone zu joggen :D

Das hat natürlich nichts mit den fahrplanmäigen Reserven zu tun. Ganz allgemein sollten Fahrpläne so aufgebaut sein, dass man kleinere Verspätungen gut herausfahren kann. Der Fahrplan darf aber auch nicht so gestreckt sein, dass man zwischen Start- und Zielbahnhof zu große Abweichungen zur schnellstmöglichen Fahrtzeit hat.

Im Prinzip hat jeder Zug einen Slot auf seiner Strecke und an den Unterwegshalten. Wenn er diesen auf Grund von technischen Störungen verpasst, hat er entweder die A-Karte oder das ganze System gerät durcheinander. Die meisten Strecken werden sowohl vom Fernverkehr als auch vom Regional- und Nahverkehr genutzt. Wer hat dann Priorität? Hinzu kommt der Güterverkehr und wenn es nach der EU geht, soll dieser Vorrang genießen.
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Beitrag von Martin H. »

Autobahn @ 13 Jan 2011, 21:10 hat geschrieben: Im Prinzip trifft das auf alle Verkehrsarten zu, auch für Fußgänger  ;) . Versuche doch mal, im Weihnachtsgeschäft in der Fußgängerzone zu joggen  :D
Als ich in Nürnberg mal die Zeit vergessen habe war in in knappen Fünf Minuten vom Rathausplatz am Bahnsteig. Während dem Christkindlmarkt abends.
Auf einmal wurde die Innenstadt ziemlich klein.
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Beitrag von Autobahn »

Martin H. @ 13 Jan 2011, 21:13 hat geschrieben:Als ich in Nürnberg mal die Zeit vergessen habe war in in knappen Fünf Minuten vom Rathausplatz am Bahnsteig. Während dem Christkindlmarkt abends.
Auf einmal wurde die Innenstadt ziemlich klein.
Google Maps gibt für die 1,5 Kilometer 15 Minuten bis zum Bahnhof an. Dazu kommt noch der Weg bis zum Bahnsteig, den ich mal auf ca. 200 Meter schätze. Deine Angaben würden einer Durchschnittgeschwindigkeit von ca. 25 Km/h entsprechen. Damit wärest Du so schnell wie Hicham El Guerrouj, dem amtierenden Weltmeister über 1500 Meter :lol:
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 13 Jan 2011, 21:10 hat geschrieben:
ICE-T-Fan @ 13 Jan 2011, 20:25 hat geschrieben:In der Praxis, wie ich schon sagte, besteht dann aber das Problem, dass man mit Trassen anderer Züge kollidiert und öfters ausgebremst wird, wodurch statt 25 min Fahrzeit eben nur 28 min oder gar mehr als die Planfahrzeit heraus kommen.
Das hat natürlich nichts mit den fahrplanmäigen Reserven zu tun. Ganz allgemein sollten Fahrpläne so aufgebaut sein, dass man kleinere Verspätungen gut herausfahren kann. Der Fahrplan darf aber auch nicht so gestreckt sein, dass man zwischen Start- und Zielbahnhof zu große Abweichungen zur schnellstmöglichen Fahrtzeit hat.
Es geht doch um die Frage, warum man bei Verspätungen gefühlt weniger Zeit gut macht als wenn man pünktlich ist. Diese Frage hat doch auch nichts direkt mit fahrplanmäßigen Reserven zu tun.

Bei Verspätungen, wenn man die eigene Trasse verlässt, werden die Trassen anderer Züge geschnitten, was dann zu mehr Langsamfahrtanteilen führt, weil man entweder einem pünktlichen aber langsameren Zug hinterher fährt oder ihn überholen muss oder selbst von einem schnelleren Zug überholt wird.

Ich weiß das aus eigene Erfahrung/Beobachtung. Die ICE 50 Dresden-Frankfurt laufen regelmäßig zwischen Gotha und Eisenach auf die RB 20 Halle-Eisenach auf, wenn die RB etwas verspätet ist. Der Fahrplan ist so gestrikt, dass die RB 2-5 Minuten vor dem ICE in Eisenach ankommt. Das entspricht bei 160 km/h Höchstgeschwindigkeit des ICE also ein bis zwei Blockabständen. Wenn nun die RB einen Block hinterher hinkt (also maximal fünf Minuten Verspätung hat), läuft der ICE unweigerlich auf. Meistens ist es dann so, dass der ICE zwar etwas mehr als einen Block zurück liegt, da die RB jedoch langsamer ist (normalerweise 120 km/h, derzeit durch die Tauri 140 km/h) und an allen Unterwegsstationen hält, taucht dann an jeder Blockstelle ein rotes Hauptsignal (gelbes Vorsignal) auf der Strecke auf. Sobald der Tf das sieht, fährt er natürlich langsamer bzw. rollt an das Vorsignal heran (nimmt den Fahrstrom weg bzw. reduziert ihn). Alleine die dann fehlenden paar km/h führen schon zu leichten Fahrzeitverlängerungen. In etlichen Fällen springt das Haupt- und Vorsignal erst wieder auf grün, während der ICE in den Raum zwischen beiden ist und somit schon in der Bremskurve für das Hauptsignal. Das führt dann zu einer Fahrweise, dass der ICE in jedem Block auf das Hauptsignal zu bremst und noch bevor er zum Stehen kommt bei grün wieder beschleunigt. Dadurch entsteht fast jedesmal eine Verspätung von 2 min, selbst wenn der Tf scharf bremst und beschleunigt und immer wieder die 160 km/h erreicht. Erfahrene Tf wissen um dieses Problem und fahren dann erst gar nicht mehr die vmax aus, sondern rollen der RB mit 100-140 km/h hinterher, was aber auch schon die Pufferzeiten aufzehrt und Verspätungen verursachen kann.

Andere Szenarien von anderen Strecken kenne ich mangels Beobachtung nicht. Das ist für mich aber ein relativ typisches Beispiel, wie das Wechselspiel zwischen Streckenleittechnik und zwei Zügen, davon einer mit Verspätung, ist. In dem Beispiel ist der ICE aber pünktlich und die RB verspätet.

Wieso ein verspäteter Zug weniger Fahrzeit gut macht als ein pünktlicher Zug auf dem gleichen Streckenabschnitt lässt sich damit auch nicht wirklich erklären. Vielleicht liegt es einfach daran, dass bei verspäteten Zügen gerne mal ein Zug dazwischen geschoben wird und er dadurch gar keine Chance auf eine Reduzierung der Verspätung bekommt, weil der Block seiner eigenen pünktlichen Trasse nun durch einen anderen Zug belegt ist. Das wäre dann mit dem obigen Spielchen vergleichbar, dass der etwas schnellere Zug (bei Verspätung wird ja die Geschwindigkeit voll ausgenutzt) auf einen langsameren (pünktlicher Zug in der alten Trasse des verspäteten Zuges) aufläuft. Bei LZB lässt sich das Problem relativ leicht beheben. Mir ist schon zu Ohren gekommen, dass auf SFS gerne mal vom FDL Anweisungen heraus gegeben werden, dass ein pünktlicher Zug, welcher vorgelassen wurde, angewiesen wird seine Fahrzeitreserven trotz Pünktlichkeit voll auszuschöpfen, damit der nach fahrende verspätete Zug möglichst wieder in seine Trasse zurück kommt oder die Verspätung wenigstens etwas abbauen kann.

Das sind dann die berühmten Fälle, wo beispielsweise ein ICE auf der SFS KRM plötzlich mir -5 oder -7 Minuten in Siegburg/Bonn oder Frankfurt Flughafen ankommt. Schon selbst erlebt.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von chris232 »

Naja, das sind ja alles logische Begründungen. Aber wenn die ganze Zeit grüne Welle ist - und ich fahr definitiv knapper bei Verspätung - versteh ich das einfach nicht...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Martin H. »

Autobahn @ 13 Jan 2011, 21:52 hat geschrieben: Google Maps gibt für die 1,5 Kilometer 15 Minuten bis zum Bahnhof an. Dazu kommt noch der Weg bis zum Bahnsteig, den ich mal auf ca. 200 Meter schätze. Deine Angaben würden einer Durchschnittgeschwindigkeit von ca. 25 Km/h entsprechen. Damit wärest Du so schnell wie Hicham El Guerrouj, dem amtierenden Weltmeister über 1500 Meter :lol:
Startpunkt war in der südöstlichen Ecke des großen Platzes da wo auch die Bühne vor der Kirche war, hab´s ausgemessen, sind 1,19 Kilometer. Für exakt 5 Minuten braucht es 14 km/h. Dann waren´s eben sieben Minuten. Auf jeden Fall war ich sehr erstaunt in welch schneller Zeit ich bei dem hohen "Verkehrsaufkommen" da durch gekommen bin. Kurzzeitig hab´ich auf dem Laufband schon 32 km/h erreicht, halt nur kurzzeitig. Aber darum geht nicht sondern um schnelles Fortbewegen in Menschenmengen, hab´ich zumindest früher auch immer auf dem Oktoberfest gemacht.
Mir ist schon zu Ohren gekommen, dass auf SFS gerne mal vom FDL Anweisungen heraus gegeben werden, dass ein pünktlicher Zug, welcher vorgelassen wurde, angewiesen wird seine Fahrzeitreserven trotz Pünktlichkeit voll auszuschöpfen, damit der nach fahrende verspätete Zug möglichst wieder in seine Trasse zurück kommt oder die Verspätung wenigstens etwas abbauen kann.
Für so was gab´s früher sogar die Signale Zs 4 und Zs5, Geschwindigkeit um ein Drittel senken bzw. Vollgas geben. Müsste in Geltendorf Richtung Weilheim noch stehen der Schirm, ist er wenigstens 2008 noch.

Vor Neufahrn Richtung Freising wird man auch öfters angerufen, wenn die verspätete S-Bahn auf de Seite geht, dass man dranbleiben soll, normal reichen zwischen Hauptbahnhof und Freising locker 120 km/h.
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Beitrag von Wildwechsel »

Martin H. @ 13 Jan 2011, 23:50 hat geschrieben: Für so was gab´s früher sogar die Signale Zs 4 und Zs5, Geschwindigkeit um ein Drittel senken bzw. Vollgas geben. Müsste in Geltendorf Richtung Weilheim noch stehen der Schirm, ist er wenigstens 2008 noch.
München Ost Richtung Südring müsste auch noch eines stehen.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von Autobahn »

@ICE-T Fan

Selbstverständlich stimmen Deine Angaben. Dieses Problem tritt immer dann auf, wenn sich unterschiedlich schnelle Züge mit unterschiedlichen Halteabständen eine Trasse teilen müssen. Darum schrieb ich ja
Im Prinzip hat jeder Zug einen Slot auf seiner Strecke und an den Unterwegshalten. Wenn er diesen auf Grund von technischen Störungen verpasst, hat er entweder die A-Karte oder das ganze System gerät durcheinander. Die meisten Strecken werden sowohl vom Fernverkehr als auch vom Regional- und Nahverkehr genutzt. Wer hat dann Priorität? Hinzu kommt der Güterverkehr und wenn es nach der EU geht, soll dieser Vorrang genießen.
Hier rächt sich der Abbau von Überholgleisen und das Flickwerk bei den Schnellfahrstrecken.
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Beitrag von Guido »

ICE-T-Fan @ 13 Jan 2011, 22:34 hat geschrieben: Ich weiß das aus eigene Erfahrung/Beobachtung.
Wieviele Züge bist Du bereits selber aktiv auf freier Strecke gefahren? Keinen?

Deine ganzen Begründungen mögen gar nicht so schlecht sein für jemanden der außenstehend ist, überzeugen mich als Betriebeisenbahner aber nicht im geringsten.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

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Beitrag von TramBahnFreak »

Guido @ 14 Jan 2011, 12:32 hat geschrieben: Wieviele Züge bist Du bereits selber aktiv auf freier Strecke gefahren? Keinen?

Deine ganzen Begründungen mögen gar nicht so schlecht sein für jemanden der außenstehend ist, überzeugen mich als Betriebeisenbahner aber nicht im geringsten.
Was würde dich denn dann überzeugen? B)
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Beitrag von Autobahn »

Guido @ 14 Jan 2011, 12:32 hat geschrieben:Wieviele Züge bist Du bereits selber aktiv auf freier Strecke gefahren? Keinen?
Es ist in der Gesamtbetrachtung nicht relevant, ob jemand einen Zug jemals selbst geführt hat. Es bleibt die Tatsache, dass es Trassenkonflikte gibt, und die nicht zu knapp. Und die wirst Du als Betriebseisenbahner eher bestätigen als verneinen können.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Guido @ 14 Jan 2011, 12:32 hat geschrieben: Wieviele Züge bist Du bereits selber aktiv auf freier Strecke gefahren? Keinen?

Deine ganzen Begründungen mögen gar nicht so schlecht sein für jemanden der außenstehend ist, überzeugen mich als Betriebeisenbahner aber nicht im geringsten.
Ich bin zwischen 2003 und 2008 alle 14 Tage zwischen Leipzig/Weimar und Eisenach mitgefahren, davon oftmals in der Lounge. Ich konnte genau die Signalbegriff erkennen und auch die aktuelle Geschwindigkeit des ICE-T. Man muss nicht selbst fahren, um solche Beobachtungen zu machen. Eigentlich, so meine Erfahrung, bekommen die Fahrgäste in der Lounge oftmals mehr solcher Details mit als der Tf selbst, weil er auf seine Arbeit konzentriert ist. Wenn man entspannt keine 5 m dahinter sitzt, kann man viel leichter eins und eins zusammenzählen. ;)
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Martin H. »

ICE-T-Fan @ 14 Jan 2011, 22:29 hat geschrieben: Eigentlich, so meine Erfahrung, bekommen die Fahrgäste in der Lounge oftmals mehr solcher Details mit als der Tf selbst, weil er auf seine Arbeit konzentriert ist.
Ja wenn das so ist, ja dann...

Zur Arbeit gehört auch pünktlich zu sein aber nicht zu viel Energie raus zu blasen und vorausschauend zu fahren.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Martin H. @ 14 Jan 2011, 22:36 hat geschrieben: Ja wenn das so ist, ja dann...

Zur Arbeit gehört auch pünktlich zu sein aber nicht zu viel Energie raus zu blasen und vorausschauend zu fahren.
So habe ich das auch nicht gemeint.

Ich meinte eher im Sinne, dass ich in der Zeit wo wir von Hp0 zu Hp0 sprinten mal die Zeit habe den Fahrplan und das RIS zu studieren und nachzusehen, was uns da jetzt eigentlich aufhält und warum.

Ich will hier nicht die Arbeit im Führerstand kaputt reden, sondern nur gegen den Vorwurf anreden, dass ein nicht-Tf nicht qualifiziert wäre, sich in dieser Sache eine eigene und wie ich finde objektive Meinung zu bilden. Ich habe all diese Überhol- und Aufhaltemanöver sowohl aus Sicht der RB als auch aus Sicht der IC)E) erlebt.
Gruß Markus aus Eisenach,
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