Oberbau SFS / LGV
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Dass es keinen Schotterflug gibt? - na klar funktioniert das, ist ja kein Schotter da^^
Die Frage ist wohl eher, ob die feste Fahrbahn wirklich so lange hält wie von der DB kommuniziert wurde. Und vor allem: Was ist, wenn die feste Fahrbahn mal am Ende ihrer Lebensdauer ist? Ist dann die jeweilige Strecke für ein Jahr gesperrt?
Die Frage ist wohl eher, ob die feste Fahrbahn wirklich so lange hält wie von der DB kommuniziert wurde. Und vor allem: Was ist, wenn die feste Fahrbahn mal am Ende ihrer Lebensdauer ist? Ist dann die jeweilige Strecke für ein Jahr gesperrt?
Könnte mir gut vorstellen, wenn da mal ein Zug entgleist, dass es bestimmt 1 - 2 Monate dauert die Fahrbahn wieder instand zu setzen.NIM rocks @ 23 Jan 2011, 16:47 hat geschrieben: Die Frage ist wohl eher, ob die feste Fahrbahn wirklich so lange hält wie von der DB kommuniziert wurde. Und vor allem: Was ist, wenn die feste Fahrbahn mal am Ende ihrer Lebensdauer ist? Ist dann die jeweilige Strecke für ein Jahr gesperrt?
Frag mich, warum die Franzosen immernoch Schotter Oberbau haben und nicht eine feste Fahrbahn?
Liebe grüße
Centennial
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Eine Fragezeichen hättest du deinem Beitrag auch noch spendieren können... oder deine Grammatik ist richtig schlecht.Münchner Kindl @ 23 Jan 2011, 18:11 hat geschrieben: Macht man das denn auf allen neuen Strecken, und ist das teurer als "normaler" Schotteroberbau.
Ich nehme mal an, es war eine Frage: Ja, macht man auf allen neuen SFS. Die "neueste" Neubaustrecke ist die Verbindungskurve Weißig-Böhla (verbindet die Strecken Dresden-Berlin und Dresden-Leipzig), diese ist zum Fahrplanwechsel in Betrieb gegangen und für 200 km/h ausgelegt, Schotteroberbau. Genauso bekommt Augsburg-München Schotteroberbau (230 km/h). Alle Neubaustrecken, die für Hochgeschwindigkeitsverkehr von mehr als 230 km/h ausgelegt sind, werden derzeit mit fester Fahrbahn geplant (SFS Ebensfeld-Erfurt-Halle/Leipzig, SFS Wendlingen-Ulm, SFS Frankfurt-Mannheim, Y-Trasse, ...).
In der Erstellung ist die feste Fahrbahn deutlich teurer, ja. Aber langfristig soll sie durch geringeren Wartungsaufwand und Langlebigkeit günstiger kommen als konventioneller Schotteroberbau. Aber zum Thema Langlebigkeit muss man nur mal die SFS Wolfsburg-Berlin inspizieren :blink:
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In Tunnels wurde teilweise feste Fahrbahn verbaut, ich kann dir jetzt aber nicht sagen, welche Tunnels das sind.DasBa @ 23 Jan 2011, 21:06 hat geschrieben:Nein, die "alten" Neubaustrecken Stuttgart-Mannheim und Hannover-Würzburg haben einen normalen Schoteroberbau.Luchs @ 23 Jan 2011, 20:28 hat geschrieben: (...) da lag WiMRE ja auch feste Fahrbahn?
Luchs.
Im Lammrückentunnel lag allerdings, zumindest an den Stellen, an denen vom verunglückten Zug Fotos gemacht wurden, keine feste Fahrbahn, sondern konventioneller Oberbau. Siehe Wikipediaartikel zum Landrückentunnel
Wenn ich mich richtig erinnere, war der Tunnel um die zwei Wochen komplett gesperrt. Dann dauerte es nochmal einen guten Monat, bis wieder beide Gleise befahrbar waren.
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Du musst dir nur mal die Fotos von dem Zug anschauen z.B. hier, dann sieht man schon, dass das Schotter war.
- Boris Merath
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Die Nürnberger haben ja bei der U-Bahn momentan erste Sanierungen der festen Fahrbahn - über den Abschnitt von drei Bahnhöfen hatten die viele Wochen Totalsperrung eines Gleises. Und so ewiglich wie behauptet hat das zumindest in Nürnberg offenbar nicht gehalten. Man darf nicht vergessen dass Beton auch nicht ewig hält, und sobald man irgendwo Bewegungen (z.B. im Damm) oder Probleme mit Beton (Stichwort Bröselschwellen) hat wirds ein größeres Problem.NIM rocks @ 23 Jan 2011, 16:47 hat geschrieben: Die Frage ist wohl eher, ob die feste Fahrbahn wirklich so lange hält wie von der DB kommuniziert wurde. Und vor allem: Was ist, wenn die feste Fahrbahn mal am Ende ihrer Lebensdauer ist? Ist dann die jeweilige Strecke für ein Jahr gesperrt?
Von daher: Ja, das dürfte ne langwierige Sache werden.
Muss nicht sein - ist die Frage wie viel der Zug mitreisst. Im Idealfall könnte ich mir durchaus vorstellen dass von dem Beton nicht allzu viel kaputtgeht.Centennial @ 23 Jan 2011, 16:57 hat geschrieben:Könnte mir gut vorstellen, wenn da mal ein Zug entgleist, dass es bestimmt 1 - 2 Monate dauert die Fahrbahn wieder instand zu setzen.
Ich hab den Eindruck dass das teilweise bisschen ausm Bauchgefühl raus entschieden wird - siehe bei den U-Bahnen: Während Nürnberg absolut überzeugt von der festen Fahrbahn ist und die überall verbaut, gibt es in München grade mal 10 Meter feste Fahrbahn.Frag mich, warum die Franzosen immernoch Schotter Oberbau haben und nicht eine feste Fahrbahn?
Schotteroberbau muss man halt ggf. mal nach einigen Jahren nachstopfen, dafür ist die Strecke aber wesentlich einfacher zu sanieren wenn man größeres ansteht.
Und auf Schnellfahrstrecken besteht halt das Problem mit dem Schotterflug - wie Frankreich das löst weiß ich nicht - entweder bessere Unterbodenverkleidung (aber der ICE3M fährt da ja auch) oder Verklebung des Schotters, was aber sicher auch nicht ganz billig ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Thema Schotterflug: Das war ja unter anderem eines der Probleme der ICE 3MF, die haben zusätzliche Unterbodenverkleidungen bekommen, damit der Schotterflug keine allzu großen Schäden anrichtet (verhindert wird er dadurch nicht). Aber man hört oft genug, dass ein ICE 3MF mal wieder lange in Griesheim (oder gar Krefeld) steht, weil durch Schotterflug irgendwas beschädigt wurde.
Die TGV haben entweder eine bessere Aerodynamik und es gibt keinen Schotterflug oder der Unterboden ist konsequent verkleidet, so dass Schotterflug den TGV nichts anhaben kann.
Die TGV haben entweder eine bessere Aerodynamik und es gibt keinen Schotterflug oder der Unterboden ist konsequent verkleidet, so dass Schotterflug den TGV nichts anhaben kann.
- Michi Greger
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Egal ob Alterung oder Unfall, es ist halt das alte Problem bei Beton: Beton bricht. Und gebrochenen Beton kann man fast nicht reparieren, da hilft nur ganz abreissen und neu betonieren.Boris Merath @ 24 Jan 2011, 04:22 hat geschrieben:Und so ewiglich wie behauptet hat das zumindest in Nürnberg offenbar nicht gehalten. Man darf nicht vergessen dass Beton auch nicht ewig hält, und sobald man irgendwo Bewegungen (z.B. im Damm) oder Probleme mit Beton (Stichwort Bröselschwellen) hat wirds ein größeres Problem.
(...)
Muss nicht sein - ist die Frage wie viel der Zug mitreisst. Im Idealfall könnte ich mir durchaus vorstellen dass von dem Beton nicht allzu viel kaputtgeht.
Bis der Beton allerdings bricht, ist er wohl doch deutlich stabiler als ein normaler Oberbau...
Selbige sich befindet WO?Während Nürnberg absolut überzeugt von der festen Fahrbahn ist und die überall verbaut, gibt es in München grade mal 10 Meter feste Fahrbahn.
Gruß Michi
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Naja, das würde ich so nicht unterschreiben... auf sanierten Strecken werden seit Jahren Betonschwellen verbaut, aber in Rangierbereichen immer noch Holzschwellen.Im Idealfall könnte ich mir durchaus vorstellen dass von dem Beton nicht allzu viel kaputtgeht.
Eine Betonschwelle ist kaputt, wenn ein Zug entgleist, der Spurkranz lässt das Teil zerbersten. Eine Holzschwelle kann so eine Spurkranzmassage aber fast unbeschadet überstehen.
Genau "das" hat mir heute ein Gleisbauer erzählt.Boris Merath @ 24 Jan 2011, 04:22 hat geschrieben: wie Frankreich das löst weiß ich nicht - entweder bessere Unterbodenverkleidung (aber der ICE3M fährt da ja auch) oder Verklebung des Schotters, was aber sicher auch nicht ganz billig ist.
Angeblich ist der Schotter auf der LGV der Franzosen verklebt, dennoch ist es wesentlich einfacher den Oberbau zu sanieren als bei einer festen Fahrbahn.
Ob diese Aussage stimmt, kann ich leider nicht beurteilen
Liebe Grüße
Centennial
Korrektur Oberbau LGV Frankreich:
Die Franzosen haben "keinen" verklebten Schotter, er ist nur lose.
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In Deutschland fuhren ICE-Züge bei Versuchsfahrten schon mit 370 km/h, ohne dass der Schotter abhob. Hier sind die Trassen vorschriftsmäßig "tiefgekehrt": Die Schottersteine müssen stark verdichtet vier Zentimeter unter den Oberkanten der Schwellen liegen. Dann fliegt nichts.
In Frankreich hingegen liegen die Steine vergleichsweise lose herum. Das Phänomen ist bei der französischen Bahn auch bekannt, wird jedoch nicht als großes Problem betrachtet. Denn der TGV ist bäuchlings eher unempfindlich. Anders als der ICE 3 hat er im Wagenboden keine sensible Antriebstechnik.
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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41682514.html
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Hat mit der Gleisbauer "unfug" erzählt :ph34r:
Liebe Grüße
Centennial
Die Franzosen haben "keinen" verklebten Schotter, er ist nur lose.
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In Deutschland fuhren ICE-Züge bei Versuchsfahrten schon mit 370 km/h, ohne dass der Schotter abhob. Hier sind die Trassen vorschriftsmäßig "tiefgekehrt": Die Schottersteine müssen stark verdichtet vier Zentimeter unter den Oberkanten der Schwellen liegen. Dann fliegt nichts.
In Frankreich hingegen liegen die Steine vergleichsweise lose herum. Das Phänomen ist bei der französischen Bahn auch bekannt, wird jedoch nicht als großes Problem betrachtet. Denn der TGV ist bäuchlings eher unempfindlich. Anders als der ICE 3 hat er im Wagenboden keine sensible Antriebstechnik.
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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41682514.html
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Hat mit der Gleisbauer "unfug" erzählt :ph34r:
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Ich war der Meinung, diese Bleche sind gerade auch an Wagenübergängen etc., um die Entstehung von Luftwirbeln zu reduzieren und somit auch den Schotterflug zu reduzieren? (Verhindern wird man ihn nicht, klar)NIM rocks @ 24 Jan 2011, 12:13 hat geschrieben: Thema Schotterflug: Das war ja unter anderem eines der Probleme der ICE 3MF, die haben zusätzliche Unterbodenverkleidungen bekommen, damit der Schotterflug keine allzu großen Schäden anrichtet (verhindert wird er dadurch nicht).
Die Bleche an den Wagenübergängen sind, wie du richtig schreibst, zur Reduktion der Verwirbelungen. Aber der Unterboden selber wurde auch noch zusätzlich verkleidet. Problem war hierbei die Kühlung, das hat man aber mittlerweile auch wieder im Griff. Ein weiteres Problem ist natürlich die Wartung, weil ein ICE 3MF natürlich gleich mal länger in der Werkstatt steht, als ein normaler 406 oder ein 403, weil man eben erstmal die zusätzlichen Unterbodenverkleidungen demontieren muss.Didy @ 26 Jan 2011, 22:47 hat geschrieben: Ich war der Meinung, diese Bleche sind gerade auch an Wagenübergängen etc., um die Entstehung von Luftwirbeln zu reduzieren und somit auch den Schotterflug zu reduzieren? (Verhindern wird man ihn nicht, klar)