Eingleisige LZB-Strecken?

Rund um die Technik der Bahn
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Servus,
ich spalte mich mit meiner Frage mal aus dem Hordorf-Unfall-Thread ab:
Luchs @ 30 Jan 2011, 20:10 hat geschrieben:So ein System gibt es natürlich und nennt sich LZB. Da wird der maximal mögliche Bremsweg (ich weiss, im Einsatz sind nur Systeme mit festen Blöcken) zum vorhergehenden Zug berechnet. Wird hal seltenst bei eingleisigen Strecken verwendet.
Eine meiner Behauptungen ist: "Bei der Bahn gibts nix, was es nicht gibt - man muss halt gegebenenfalls lange danach suchen." Also: Gibt es eingleisige Strecken mit LZB? Wo?

(Gleich hintendran die Ergänzungsfrage, die ich auch schon lange mit mir herumtrage: Gibt es LZB mit Formsignalen?)

Gruß Michi
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NIM rocks
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Beitrag von NIM rocks »

Michi Greger @ 31 Jan 2011, 23:09 hat geschrieben: Also: Gibt es eingleisige Strecken mit LZB? Wo?
Hui, da kann ich ein bisschen Haare spalten bzw. ein Rätselchen stellen: SFS Hannover-Berlin ;)
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Beitrag von ET 423 »

Michi Greger @ 31 Jan 2011, 22:09 hat geschrieben: Gibt es LZB mit Formsignalen?
Nein, wäre aber rein technisch (bei elektrisch betriebenen Formsignalen) durchaus möglich. Es wäre sogar möglich, Formsignale via ESTW zu steuern.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Michi Greger @ 31 Jan 2011, 23:09 hat geschrieben: Gibt es eingleisige Strecken mit LZB?
Die Kurve bei Hildesheim von der SFS Richtung Berlin könnte ein Kandidat sein?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 31 Jan 2011, 23:14 hat geschrieben: Nein, wäre aber rein technisch (bei elektrisch betriebenen Formsignalen) durchaus möglich.
Wäre auch bei mechanisch betriebenen Formsignalen möglich :-)

Andere Frage: Muss die Strecke nach EBO betrieben werden? :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

ET 423 @ 31 Jan 2011, 23:14 hat geschrieben: Nein, wäre aber rein technisch (bei elektrisch betriebenen Formsignalen) durchaus möglich.
Wie sieht denn dann ein durch die LZB dunkelgeschaltetes Formhauptsignal aus? Flügel hängt 90° nach unten? :lol:
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

143 094-1 @ 1 Feb 2011, 02:00 hat geschrieben: Wie sieht denn dann ein durch die LZB dunkelgeschaltetes Formhauptsignal aus? Flügel hängt 90° nach unten? :lol:
Besser nicht - das würde ja signalgeführten Zügen kein Halt gebieten :-)

Man könnte aufs Dunkelschalten aber einfach verzichten :-)
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Beitrag von rockstar84 »

143 094-1 @ 1 Feb 2011, 02:00 hat geschrieben: Wie sieht denn dann ein durch die LZB dunkelgeschaltetes Formhauptsignal aus? Flügel hängt 90° nach unten? :lol:
Ist doch klar: Wird nach hinten geklappt *lol*
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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ropix
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Beitrag von ropix »

ET 423 @ 31 Jan 2011, 23:14 hat geschrieben:Nein, wäre aber rein technisch (bei elektrisch betriebenen Formsignalen) durchaus möglich. Es wäre sogar möglich, Formsignale via ESTW zu steuern.
Dürfte sogar bei mechanisch betriebenen Formsignalen gehen. Auch die haben ja die elektrischen Kontakte für die Indusi-Magneten die man auch für die LZB auswerten könnte.

Es gab schonmal eine LZB Teststrecke im Bereich Hirschaid (mechanische Stellwerke) - allerdings eben nur Test. Leider fehlt mir eine gesicherte Quelle ob die LZB dort wirklich Ist-Daten versendet hat oder ob man einfach nur ein paar Testdatenpakete verscickt hat um zu sehen ob die Übertragung überhaupt funktioniert. Ich bilde mir ein mal einen Text gelesen zu haben wo drinstand dass man eben genau die Hauptsignale doch abgegriffen hat (das geht ja sogar ohne große Eingriffe in die bestehende Verkabelung) um im Notfall keine falschen Daten an das Triebfarzeug - und damit die Führerstandbesatzung - zu schicken.

Dunkelschaltung von Signalen (im Falle des Formsignales - kurbeln sie die Gasflasche herunter oder klauen dem armen Ding die Solarzelle) ist doch eigentlich sowieso nur ein nettes Spielzeug um anzeigen zu können dass in dieser Strecke mindestens 1,5 Milliarden verbuddelt worden sind :D
Michi Greger @ 31 Jan 2011, 23:09 hat geschrieben:Also: Gibt es eingleisige Strecken mit LZB? Wo?
Eingleisige Strecken mit LZB - GLEICH DREI STÜCK NEBENEINANDER :D :D :D
befinden sich auf der Strecke Hanau - Gelnhausen. Wie kommts? Nunja - dort findet sich laut Schwer und Teuer LZB. Und da es eine dreigleisige Strecke ist, man aber dreigleisige Strecken nicht kennt sind es eben drei eingleisige Strecken. Sogar noch mit unterschiedlichen Streckennummern (3600 die beiden äußeren und 3677 die in der Mitte liegende Strecke)
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Daniel Schuhmann @ 31 Jan 2011, 23:16 hat geschrieben: Die Kurve bei Hildesheim von der SFS Richtung Berlin könnte ein Kandidat sein?
Könnte nicht nur, ist es sogar. Der Abzweig Sorsum und die Hildesheimer Schleife (3,5 km) sind nur eingleisig, warum im Tunnel davor auf der SFS auch eine einseitige Überleitstelle ist.

Der Abzweig nach Mainz von der SFS KRM Richtung Flughafen fädelt im übrigen auch eingleisig ein. Dort ist natürlich auch LZB. Die Wiesbadener Kurve scheint Zweigleisig zu sein, ebenso wie der Abzweig Nantenbach/Rohrbach zwischen Würzburg und Fulda.

Beim Abzweig Möringen (Stendal) der SFS Rathenow-Oebisfelde gibt es eine eingleisige Ausfädelung aus Richtung Wolfsburg, die aber im Endeffekt nach der SFS ja wieder zu einer zweigleisigen Strecke wird. Die Ausfädelung aus Richtung Berlin ist zweigleisig.

Im Endeffekt gehören in diese Kategorie auch die Abzweige der SFS Mannheim-Stuttgart auf die Altstrecken, die ja oft auch in "Kleeblattmuster" (aber meist ohne vollständige Schleifen) eingleisig ausgeführt sind. Ist nur die Frage wie lange die LZB-Abschnitte über die SFS hinaus gehen.

Der einzig wirklich brauchbare Kandidat von SFS scheint die Hildesheimer Kurve zu sein.


Gibt es bei der Münchner S-Bahn eingleisige Abschnitte, in der LZB liegt?
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von ropix »

ICE-T-Fan @ 1 Feb 2011, 12:28 hat geschrieben: Gibt es bei der Münchner S-Bahn eingleisige Abschnitte, in der LZB liegt?
Nein. LZB liegt nur im Stamm und seinen Ausläufern. Außerdem war vermutlich sogar nach Strecken gesucht in denen man auch noch in der LZB aufgenommen ist, nicht nur wo Kabel liegt um aufgenommen zu werden. Ansonsten wäre natürlich im Ostbahnhof selber nurmehr in einer Richtung LZB installiert - wenn man wollte könnte man das "eingleisig" auslegen.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

ropix @ 1 Feb 2011, 11:02 hat geschrieben: Eingleisige Strecken mit LZB - GLEICH DREI STÜCK NEBENEINANDER :D :D :D
befinden sich auf der Strecke Hanau - Gelnhausen.
Nein, das ist eine zweigleisige Strecke und eine eingleisige Strecke ;) Du hast doch selbst die Streckennummern gepostet ^^
Die von dir erwähnte Strecke wird passenderweise sogar als Beispiel angegeben: http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrgleisigke...leisige_Trassen
;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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josuav
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Beitrag von josuav »

Ist es denn bei einer eingleisigen Strecke mit LZB möglich, zwei aufeinander zu fahrenden Zügen freie Fahrt zu geben?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

josuav @ 1 Feb 2011, 15:58 hat geschrieben: Ist es denn bei einer eingleisigen Strecke mit LZB möglich, zwei aufeinander zu fahrenden Zügen freie Fahrt zu geben?
Die LZB hätte vermutlich kein Problem damit, nur das dahinterstehende Stellwerk würde das zu recht ablehnen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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josuav
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Beitrag von josuav »

Und warum genau? Ich meine, wenn man beiden Zügen am gleichen Punkt Hp0 gibt, nur der eine kommt aus der einen Richtung und der andere aus der anderen, dann könnte ja nichts passieren.
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Beitrag von NIM rocks »

josuav @ 1 Feb 2011, 16:33 hat geschrieben: Und warum genau? Ich meine, wenn man beiden Zügen am gleichen Punkt Hp0 gibt, nur der eine kommt aus der einen Richtung und der andere aus der anderen, dann könnte ja nichts passieren.
Wenn man zwei auf einer eingleisigen Strecke aufeinander zufahrenden Zügen am gleichen Punkt Hp0 gibt, ist der Durchrutschweg = 0 ;)
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josuav
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Beitrag von josuav »

Okay, dann plus Durchrutschweg, hast Recht. ;)

Wobei ich nicht weiß, wie lang der Durchrutschweg eigentlich bei LZB ist?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

josuav @ 1 Feb 2011, 16:33 hat geschrieben: Und warum genau? Ich meine, wenn man beiden Zügen am gleichen Punkt Hp0 gibt, nur der eine kommt aus der einen Richtung und der andere aus der anderen, dann könnte ja nichts passieren.
Weil die dahinterliegende Stellwerkstechnik und vorallem das betriebliche Regelwerk das nicht zulassen - und es auch keinen sinnvollen Anwendungszweck dafür gibt für den es sich rentiert daran etwas zu ändern.
josuav @ 1 Feb 2011, 18:05 hat geschrieben:Wobei ich nicht weiß, wie lang der Durchrutschweg eigentlich bei LZB ist?
Hängt von der Stellwerkstechnik ab. Bei den meisten derselbe wie bei signalgeführten Zugfahrten, die neuesten ESTW können in Zusammenhang mit CIR ELKE auch einen verkürzten, ist glaub ich 80m.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ropix »

Kurz zusammengefasst - eine LZB wird nahezu nie auf ein und den selben Punkt zwei Züge aus zwei verschiedenen Richtungen bremsen - warum - ganz einfach. Eine LZB bremst nur an Signale. Und den Standort wo zwei Signale an einem Gleis für beide Richtungen am selben Punkt angebracht sind sind doch sehr spärlich. (Esig/Bksig in Laim fällt mir da grad ein)

Auch mit den Teilabschnitten wirds nicht arg viel mehr. Was das Stellwerk - und damit die LZB davon abhält auf einem Gleis zwei Züge voreinander zu stellen ist die Erlaubnis die auf allen Streckengleisen mit LZB existiert. Nun - keine Regel ohne Ausnahme - angeblich hats die LZB schonmal geschafft bei kaputter Erlaubnis zwei Züge voreinander zu stellen - Abstand mehrere hundert Meter.

D-Weg ist bei der LZB sehr wenig vorhanden, da die Bremskurve ja kontinuierlich überwacht wird und die Zugdaten bei der Berechnung der Bremskurve bereits eingeflossen sind.
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Beitrag von rockstar84 »

Boris Merath @ 1 Feb 2011, 18:30 hat geschrieben: Weil die dahinterliegende Stellwerkstechnik und vorallem das betriebliche Regelwerk das nicht zulassen
Dazu fällt mir spontan ein: Wie sieht dass denn aus wenn 2 ICE gekuppelt werden? Der eine steht schon am Bahnsteig, der andere fährt ran, fährt also in ein besetztes Gleis...
Wie geht das System damit um? Gibt es dafür einen speziellen Modus oder wird in solchen Fällen das System abgeschaltet und manuell gefahren mit schriftlichem Befehl usw.?
Würde mich dazu mal interessieren...
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Beitrag von ET 423 »

rockstar84 @ 1 Feb 2011, 17:46 hat geschrieben: Dazu fällt mir spontan ein: Wie sieht dass denn aus wenn 2 ICE gekuppelt werden? Der eine steht schon am Bahnsteig, der andere fährt ran, fährt also in ein besetztes Gleis...
Wie geht das System damit um? Gibt es dafür einen speziellen Modus oder wird in solchen Fällen das System abgeschaltet und manuell gefahren mit schriftlichem Befehl usw.?
Würde mich dazu mal interessieren...
Eine gute Frage! Ich gehe davon aus, daß hier dann signalgeführt gefahren wird, die LZB vorher ein Ende-Verfahren einleitet. Einfahrt in das besetzte Gleis erfolgt dann mit 20km/h bis zu einem Deckungssignal, das Sh0 zeigt. Nach Freigabe durch Sh1 oder Kennlicht kann der Zug dann zum Kuppeln vorrücken.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Luchs »

Die LZB bremst nur auf Signale? Das glaube ich kaum. Auf vielen NBS gibt es deutlich mehr LZB als H/V Blöcke. Wenn ein Zug steht, muss es möglich sein, den nachfolgenden per LZB auf den anschliessenden LZB BLock hin zu bremsen - ansonsten wäre das ganze unsinnig.

Ich formuliere aber eine andere Frage um: können alle (?) Gleise mit LZB in beiden Richtungen befahren werden oder muss dann auf H/V zurückgefallen werden? Sind die Blöcke in beiden Richtungen gleich lang?

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Beitrag von Boris Merath »

rockstar84 @ 1 Feb 2011, 18:46 hat geschrieben: Dazu fällt mir spontan ein: Wie sieht dass denn aus wenn 2 ICE gekuppelt werden? Der eine steht schon am Bahnsteig, der andere fährt ran, fährt also in ein besetztes Gleis...
Da stellt sich mir erstmal die Frage ob es überhaupt einen Bahnhof in dem LZB liegt und wo das Kuppeln von ICEs möglich ist?

Unabhängig davon wüsste ich nicht dass es inzwischen Rangieren auf LZB gibt - auch wenn das in CIR ELKE (2?) an sich vorgesehen ist.
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Beitrag von rockstar84 »

Boris Merath @ 1 Feb 2011, 19:17 hat geschrieben: Unabhängig davon wüsste ich nicht dass es inzwischen Rangieren auf LZB gibt - auch wenn das in CIR ELKE (2?) an sich vorgesehen ist.
Ah OK, also muss da in dem Fall manuell gefahren werden weil das System das (noch?) nicht kann? Das war ja eigentlich nur meine Frage ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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Beitrag von Boris Merath »

rockstar84 @ 1 Feb 2011, 19:24 hat geschrieben: Ah OK, also muss da in dem Fall manuell gefahren werden weil das System das (noch?) nicht kann? Das war ja eigentlich nur meine Frage ;)
Beim Aufkuppeln muss immer manuell gefahren werden - Einfahrt auf ein Zugdeckungssignal ist auf LZB dagegen denkbar. Nur wie gesagt - ich weiß nicht ob die LZB Rangieren (was zum Aufkuppeln ja nötig ist) zulässt inzwischen.
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Beitrag von ropix »

Luchs @ 1 Feb 2011, 19:13 hat geschrieben:Die LZB bremst nur auf Signale?
Richtig. Entweder an Hauptsignale oder an die LZB-Blockkennzeichen
Das glaube ich kaum.
Kaum zu glauben, aber wahr - de LZB kann einen nicht einfach irgendwo in die Pampas stellen. Ansonsten könnte man ja keinen Befehl im Fehlerfalle diktieren
Auf vielen NBS gibt es deutlich mehr LZB als H/V Blöcke.
Richtig, hat aber doch nix damit zu tun dass die LZB nicht nur an bestimmte Orte bremst???
Wenn ein Zug steht, muss es möglich sein, den nachfolgenden per LZB auf den anschliessenden LZB BLock hin zu bremsen - ansonsten wäre das ganze unsinnig.
Geht ja auch???

Aber trotzdem. Es ist eben so, dass der Haltepunkt in einer Richtung, sei er nun per Hauptsignal oder LZB-BKZ signalisiert im Normalfall nicht auch gleichzeitig Haltepunkt der Gegenrichtung ist. Kann man ganz einfach daran sehen dass doch vergleichsweise wenige Stellen existieren wo eben Signale in beide Fahrtrichtungen auf ein und dem selben Platz installiert sind.

Ich formuliere aber eine andere Frage um: können alle (?) Gleise mit LZB in beiden Richtungen befahren werden oder muss dann auf H/V zurückgefallen  werden? Sind die Blöcke in beiden Richtungen gleich lang?

Luchs.
Gleich lang wäre Zufall, dürfte aber gar nicht so selten sein. Wenn man nämlich für jeden Abschnitt nur einen Achszählpunkt verbaut und die Abstände von Hauptsignal oder Blockkennzeichen zum achszählpunkt wegen gleicher Geschwindigkeit identisch sind sind auch die Blockabschnitte beider Richtungen gleich lang.

Normalerweise ist die LZB für beide Richtungen eingerichtet, ich wüsste momentan kein Gegenbeispiel. Aber das ist reine Projektierung, schlimmstenfalls liese sich LZB ja sogar auf Strecken verlegen die auch per Hauptsignal nur in eine Richtung zu befahren wären.
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Beitrag von NIM rocks »

Boris Merath @ 1 Feb 2011, 19:17 hat geschrieben: Da stellt sich mir erstmal die Frage ob es überhaupt einen Bahnhof in dem LZB liegt und wo das Kuppeln von ICEs möglich ist?
Wo es möglich ist, weiß ich nicht, aber in folgenden Bahnhöfen werden ICEs gekuppelt und es liegt nirgendwo LZB: Passau, München, Nürnberg (im Störungsfall), Würzburg, Stuttgart, Frankfurt Hbf, Köln Hbf, Hamm, Hannover, Berlin Hbf, Leipzig.

Ob am Frankfurter Flughafen noch was gemacht wird, weiß ich nicht, dort läge auf jeden Fall LZB. In Siegburg/Bonn wird soweit ich weiß nur getrennt, aber nicht gekuppelt.
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Beitrag von Didy »

Zum Theman eingleisige Strecke mit LZB - liegt im Siemens-Prüfcenter Wegberg-Wildenrath LZB? :D
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Beitrag von rockstar84 »

NIM rocks @ 1 Feb 2011, 19:41 hat geschrieben: Wo es möglich ist, weiß ich nicht, aber in folgenden Bahnhöfen werden ICEs gekuppelt und es liegt nirgendwo LZB: Passau, München, Nürnberg (im Störungsfall), Würzburg, Stuttgart, Frankfurt Hbf, Köln Hbf, Hamm, Hannover, Berlin Hbf, Leipzig.
Was sind das dann für Kabel auf den ICE-Gleisen in Hamm? Foto kommt morgen...
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Boris Merath @ 1 Feb 2011, 19:25 hat geschrieben: Beim Aufkuppeln muss immer manuell gefahren werden - Einfahrt auf ein Zugdeckungssignal ist auf LZB dagegen denkbar. Nur wie gesagt - ich weiß nicht ob die LZB Rangieren (was zum Aufkuppeln ja nötig ist) zulässt inzwischen.
Sorry ich kenne mich ja recht wenig aus, aber gilt denn das Heranfahren an den anderen Zugteil mit ca. 5km/h und automatisch kuppeln mit SCHAKU schon als rangieren? Sorry bin nicht vom Fach und interessiert mich grad mal :)
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