Vordereinstieg beim Bus

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

SSB-Info
Im November 2010 hatte der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE), die END Verkehrsgesellschaft sowie die Omnibusunternehmen Fischle, Schlienz und Schefenacker das Prinzip "vorne rein – hinten raus" eingeführt.
Sehr löblich und vorbildlich.
"Wenn die Fahrgäste immer an der vorderen Tür einsteigen, wird der Ausstieg an den anderen Türen leichter."
Ein gutes Argument, das ich nur unterschreiben kann.
Denn mit den Vordereinstieg werde geprüft ob jeder ein gültiges Ticket hat, so dass weniger Schwarzfahrer die Einnahmen belasten.
Daran gibt es kein Zweifel, um das Fahrpersonal kommt kein Schwarzfahrer herum, außer, die Fahrgäste mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator, die aufgrund der Breite im Gang nicht oder nur schwerlich durchkommen können, dürfen hinten zusteigen (daran hege ich keinen Zweifel, daß die Busfahrer darauf achten, daß die Personen, die hinten zugestiegen sind, zum Busfahrer gehen und ihre Fahrkarten vorzeigen/kaufen).
Ausgenommen vom Grundsatz des Vordereinstiegs sind auch weiterhin Fahrgäste mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl, sie können hinten einsteigen.
s. Oben.
Klagen über Unpünktlichkeit der Versuchslinien hatten zwar in der Nachschau überwiegend die allgemeinen Verkehrsverhältnisse als Ursache und nicht den Vordereinstieg
Das war mir von vorneherein klar, daß nicht der Vordereinstieg, sondern allein der Individualverkehr die Pünktlichkeit der Busse belastet.
dennoch belastete auch die Umgewöhnung auf den Vordereinstieg zunächst die Pünktlichkeit
Verständlich, in der Anfangsphase, in der eine Vordereinstieg auf den Testlinien eingeführt wurde, waren die Fahrgäste noch nicht gewöhnt -geschweige denn je informiert -.
"Inzwischen ist das alles kein Thema mehr." Der Vordereinstieg auf den Pilotlinien hat sich auch auf andere Linien ausgewirkt. "Wir stellen fest, dass viele Fahrgäste inzwischen ganz selbstverständlich auf solchen Buslinien vorne einsteigen, auf denen der Vordereinstieg noch gar nicht gilt"
Dieser Vorgang, freiwillig vorne einzusteigen ist positiv zu werten, ich hege keinen Zweifel daran, daß der Vordereinstieg ab 27.02. leichter über die Bühne gehen wird, als am Anfang, als der Vordereinstieg auf den Testlinien eingeführt und umgesetzt wurde.

Quelle in Zitaten: s. Link oben

Also ich sehe das im Großen und Ganzen ein richtiger Schritt in diese Richtung, weil es der SSB hilft, daß es weniger Schwarzfahrer geben wird und zweitens fühlen sich die Fahrgäste dann wohler, wenn sie vorab wissen, daß sie gültige Fahrkarten besitzen.
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168er
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Beitrag von 168er »

Also ich muss ja ganz ehrlich sagen, ich hasse dieses elendige "vorneeinsteigen" und "immer die Fahrkarte sofort griffbereit haben müssen", und gerade in größeren Städten muss es doch möglich sein, sich Kontrolleure zu leisten... Laut meiner Beobachtung verlängert das sehr wohl die Haltezeiten(s.Berlin!!) Wo es im Regionalbusverkehr absolut sinnvoll und notwendig ist, finde ich es in der Stadt tagsüber unsinnig und nervig, abgesehen davon hat das ganze meist eh keinen Sinn, weil die Busfahrer absolut keinen Bock haben, sich da jede Fahrkarte anzuschauen, das war laut meiner Beobachtung in jeder Stadt weitgehend so(Am Anfang sind die Fahrer vllt. noch motiviert, aber dann schalten die meisten ab). Bei uns ist es abends ja auch so, dass etliche Fahrer generell auch abends nur die hintere Tür aufmachen weil sie vorne ihre Ruhe haben wollen, auch kann man hinhalten was man will, und sei es nur ein Schülerausweis oder ne Mitgliedskarte vom Schachclub....die nicken einen(wenn überhaupt) sowieso nur durch. :ph34r: (hab ich schon selbst ausprobiert, in Ingolstadt und auch Berlin Münchner Fahrkarten vorzuzeigen, die sich ja doch erheblich von den ortsüblichen unterscheiden - ich wurde mit einem müden Nicken durchgewunken....wie immer) :P
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich finde den Vordereinstieg gelinde gesagt beschissen. Auf stärker belasteten Buslinien wird ewig an den Haltestellen rumgestanden, als Fahrkarte reicht auch eine zerknüllte Visitenkarte, es interessiert eh kaum einen Busfahrer was draufsteht. Alles in allem eine total bescheuerte Regel, um Personal zu sparen. Die Busfahrer und Kunden dürfen es ausbaden. Übrigens wird trotzdem noch kontrolliert in den Bussen, weil man wohl begriffen hat dass man die Verantwortung für gültige Fahrkarten nicht bei den Busfahrern abladen kann :rolleyes:
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Beitrag von 146225 »

Ist für eine Stadt in der Größe von Stuttgart vollständiger Blödsinn - wie schon von Vorrednern gesagt, wird die Schwarzfahrerquote dadurch, wenn überhaupt, dann minimal sinken, weil die meisten Busfahrer nicht unbedingt hinschauen bzw. nach dem Prinzip "sieht nach Fahrkarte aus - mitnehmen !" handeln. Und wenn doch mal einer ganz genau hinschaut, kann man seinen Kurs auf der Linie absolut von allen anderen unterscheiden: Das ist der mit + 15 ... vor allem bei den ob der Tarifkenntnisse der meisten Fahrer dann unvermeidlichen Diskussionen.

Speziell auf Stuttgart bezogen stell ich mir das auch auf gewissen Linien wirklich lustig vor: mit einem da nicht ohne Grund fahrenden CapaCity auf dem 42 durch Gablenberg & Co., und an jedem Knotenpunkt mit der Stadtbahn stehen zur HVZ erst mal 40-50 Leute vor der Vordertür des Busses...

Naja, Provinzmetropole eben... :wacko:
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 10 Feb 2011, 22:24 hat geschrieben: Naja, Provinzmetropole eben... :wacko:
Was ist Berlin dann? :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 10 Feb 2011, 22:25 hat geschrieben: Was ist Berlin dann? :lol:
Eine sehr große Provinzmetropole.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 146225 »

Ich wollte zuerst eigentlich nicht "verzichtbar" schreiben ... :ph34r:
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 10 Feb 2011, 22:25 hat geschrieben: Was ist Berlin dann? :lol:
Freundliche oder ehrliche Antwort?
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Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 10 Feb 2011, 23:28 hat geschrieben: Freundliche oder ehrliche Antwort?
SCNR
Ehrlich - so tief verbunden fühle ich mich nicht dass ich das nicht abkönnte - auch wenn ich ein "Free Communist" bin :lol:
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Was sagt uns das?

1. Die Deutschen werden gerne kontrolliert.

2. Zumindest die Stuttgarter werden gerne kontrolliert. Vielleicht steigt die Akzeptanz von Stuttgart 21 ja, wenn man verspricht, vor dem Betreten der Bahnsteige die Fahrscheine zu kontrollieren, so wie vor 50 Jahren...

3. Entweder sind die 2% Schwarzfahrer der Stuttgarter und Münchner gelogen, oder man hat's jetzt wirklich nötig...

4. Klar sinkt nach einer Eingewöhungszeit die Verlustzeit, da die Fahrer keinen Bock mehr haben, zu kontrollieren und die Fahrgäste schnallen, dass ein kurzes Hinhalten von was weiß ich reicht. Habe in Berlin (fast) keinen Busfahrer getroffen, der auch nur in Richtung meines Fahrscheines geschaut hat. Und in München geht die Tendenz bei den Busfahrern nach 21 Uhr auch dahin: alle Türen auf, alles rein, bloß niemanden anschauen.

5. Wenn Kontrolle so super ist, dann doch bitte auch bei U-Bahn und Tram: Modell Amsterdam, bei der Tram nur Zustieg an einer Tür, dahinter sitzt die Kontrolleuse (meist holländische 1-Euro-Jobberin) hinter Plexiglas und gibt erst dann das Abfahrtssignal zum Fahrer, wenn brav jeder seinen Fahrschein vorgezeigt hat. Und an allen U-Bahn-Zugängen sind Arbeitslose stationiert, die ebenfalls auf die Fahrscheine schauen.

6. Jeder der glaubt, der Fahrer kann da was erkennen, mal selbst ausprobieren, wie lange man wie genau hinschauen muss, um auf dem Stempelaufdruck Datum und Uhrzeit zu erkennen. Aus der Nähe natürlich.

Busfahrgäste haben das Pech, kein Schienenverkehrsmittel in der Nähe zu haben, und werden dafür noch bestraft. Obwohl, wenn man den ersten Beitrag hier liest, ist es ja eine Belohnung, den Fahrschein vorzuzeigen. Kann übrigens freiwillig auch jeder tagsüber in München machen. Bei Tür 1 einsteigen, Fahrschein für alle deutlich sichtbar vorzeigen und sich im guten Gefühl zu sonnen, ein Fahrgaststreber zu sein....
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Beitrag von P-fan »

Das Prinzip "vorne einsteigen und hinten aussteigen" eignet sich nicht für starkes Fahrgastaufkommen, da dann Fahrgäste, die nur eine oder zwei Stationen weit fahren wollen und soeben eingestiegen sind, dazu gezwungen sind, sich an denjenigen vorbeizudrängeln, die eine längere Strecke fahren, nur um die "richtige" Türe zu erreichen.

Und zum Vorzeigen der Fahrkarte beim Busfahrer, es gibt fast immer Fahrgäste, die NICHT in der Lage sind, die Fahrkarte VOR dem Einsteigen griffbereit herzurichten, sondern erst in ihren Taschen kramen, wenn sie vor dem Fahrer stehen. Wenn das mehrmals passiert, ist der Anschluss weg.
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Beitrag von Bayernlover »

P-fan @ 11 Feb 2011, 00:13 hat geschrieben: Das Prinzip "vorne einsteigen und hinten aussteigen" eignet sich nicht für starkes Fahrgastaufkommen, da dann Fahrgäste, die nur eine oder zwei Stationen weit fahren wollen und soeben eingestiegen sind, dazu gezwungen sind, sich an denjenigen vorbeizudrängeln, die eine längere Strecke fahren, nur um die "richtige" Türe zu erreichen.
Die Krönung ist dann noch, dass mich ein Busfahrer letztens (freundlich!) darauf hingewiesen hat, dass ich bitte vorher fragen soll, ob ich vorn aussteigen darf. Da vergeht mir dann echt die Lust aufs Busfahren.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Besonders toll wenn man sich in überfüllten Bussen zur hinteren Tür durchschlägern muss...
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JNK
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Beitrag von JNK »

TravellerMunich @ 11 Feb 2011, 00:08 hat geschrieben:3. Entweder sind die 2% Schwarzfahrer der Stuttgarter und Münchner gelogen, oder man hat's jetzt wirklich nötig...
Düsseldorf hat auch 2% - mit Busvordereinstieg. Und ich wette in Wuppertal werden es trotz Schikane der zahlenden Kunden nicht weniger. Weil's so schön passt:
11 Tipps zum Schwarzfahren
Seit dem 1.1.2011 muss in Wuppertal in den Bussen (außer Schwebebahnexpress) bekanntlich vorne eingestiegen werden. Bei Dauerkarten wird elektronisch die Gültigkeit des Abonnements überprüft, bei anderen Karten führt der Fahrer eine Sichtkontrolle durch. Diese Regelung, auf die der VRR bestanden hat, damit er weiter den Kauf neuer Busse fördert, sorgt für nicht geringen Unmut bei den Kunden Beförderungsfällen der WSW mobil GmbH. Die Fahrzeiten haben sich nach hinten verschoben und auch der Weg mit vollen Einkaufstaschen zum Sitzplatz hat sich verlängert. Darüber hinaus sind Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahme Schikane angebracht, denn Schwarzfahren wird damit nicht verhindert. Deswegen folgen jetzt hier 11 Tipps zum "Schwarzfahren":

  1. Kauf Dir einen Postwagen und einen Postjacke, dann darfst Du immer hinten einsteigen und der Kasten Bier kommt bequem nach Hause
  2. Kinderwagen geht auch. Am Besten mit Kind.
  3. Kauf einem armen Studenten sein Semesterticket aus Papier ab. Kein Fahrer kontrolliert, ob das richtige Semester drauf steht.
  4. Schau nach, wann an den großen Haltestellen (Hbf, Alter Markt) Fahrerwechsel ist und steig dann ein.
  5. Freunde Dich mit allen Wuppertaler Busfahrern an.
  6. Bitte den Fahrer um eine Auskunft ("Fahren Sie zum Bethesda?") und "vergiss" dann Dein Ticket vorzuzeigen.
  7. Nimm den "Alles-ist-gut"-Ton des Kontrollgeräts auf und spiel ihn ab, wenn Du Dein Portemonnaie dran hälst.
  8. Sei nie pünktlich an der Haltestelle. Renne dann und spring im letzten Moment rein. Wenn der Fahrer dann anfährt, kontrolliert er nicht mehr.
  9. Lass Dich auf einem anderen Ticket mitnehmen. (Z.B. am Wochenende). Einfach hinter einem Abo-Kunden einsteigen und leise sagen: "Der nimmt mich mit."
  10. Steig einfach hinten ein, wenn einer aussteigt. Der Fahrer sieht's nicht, er muss vorne ja kontrollieren.
  11. Lächle den Fahrer (oder die Fahrerin) an und geh' einfach schnell durch.

Und wenn doch einmal ein Kontrolleur im Bus ist: Hol einfach Dein Ticket raus, wenn Du bequem sitzt und Dich nicht hetzen musst. 
http://tal-journal.blogspot.com/2011/02/11...warzfahren.html

Warum kontrolliert man nicht endlich jeden Morgen, ob jeder KFZ-Halter seine Steuer auch bezahlt hat? Da gibt's bestimmt 5 schwarze Schafe. Also: Bereitschaftspoilzei auf die Straße, Straßensperren auf den Hauptzufahrtsstraßen und kontrollieren.
Mühldorfer
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Beitrag von Mühldorfer »

168er @ 10 Feb 2011, 22:13 hat geschrieben: auch kann man hinhalten was man will, und sei es nur ein Schülerausweis oder ne Mitgliedskarte vom Schachclub....die nicken einen(wenn überhaupt) sowieso nur durch.
Durchnicken, mag sein, bedeutet aber für den fahrgast wenn ein Kontrolleur zusteigt VORSÄTZLICHE Beförderungserschleichung( ein richter wäre so frei ddas so zu deuten ).

Ohne Fahrscheinvorzeigen hinten eingestiegen ist eher noch als fahrlässig interpretier- oder begründbar.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Aber rechtfertigt das alles die Attraktivität des Busfahrens deutlich herabzusetzen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Ui, das Thema treibt Skurrile Blüten :blink:

Nein, ernsthaft, so schlecht find ichs nicht mal, nur ist der Fahrer damit "leicht" überfordert.
Es sollte ein Schaffner im Bus sein, der durchs Fahrzeug geht und Kontrolliert. Ein fester Schaffnerplatz ist nix, da sichs an der Entsprechenden Türe nur stauen würde.

Vorteil: Kaum mehr Schwarzfahrer
Nachteil: Personalintensiv.

Ebenso halt ichs in der Tram, der Fahrer kann sich aufs Fahren konzentrieren und muss sich nicht mit Fahrgästen rumärgern die keinen Fahrschein haben oder sich nicht mit dem Tarif auskennen bzw. sonstige Fragen haben. "fahren sie zu diesem Hotel/Museum" etc. - kennt jeder hier.
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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

Zum Thema Fahrschein vorzeigen habe ich noch eine Geschichte aus der Zeit kurz nach dem Mauerfall. Scheinbar war es im Osten der Republik üblich beim Einsteigen in die Tram seine Fahrkarte sichtbar in die Höhe zu halten. Zumindest konnte ich das in Potsdam beobachten, was mich etwas verwirrt hat und da ich es nicht machte erntete ich böse Blicke der anderen Fahrgäste...
Also könnte man doch wieder einführen, jeder Fahrgast kontrolliert den anderen... :lol:
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Boris Merath @ 11 Feb 2011, 14:23 hat geschrieben:Aber rechtfertigt das alles die Attraktivität des Busfahrens deutlich herabzusetzen?
Welche Atraktivität? :ph34r:

Ne, im Erst:
Auch wenn man sich 20% der 5% Wahlfreien vergrault dann hat man mit 2% Schwarzfahrern immerhin 1% mehr Gewinn.

Denkt zumindest der Vorstand der nie Bus fährt :rolleyes:
146225
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Beitrag von 146225 »

Also es scheint ja Mode zu werden in Baden-Württemberg (Pforzheim, Esslingen, Ludwigsburg ... haben das auch) aber dankenswerterweise noch nicht bei uns in Heilbronn. Wer als Busbetrieb zuviel Schwarzfahrer hat (oder das denkt) sollte so kontrollieren wie die SWH bei uns: Unregelmäßig, aber mindestens im 3er-Team, das heißt, auch ein voller Gelenkbus ist in vergleichsweise kurzer Zeit komplett und genau kontrolliert.

In Stuttgart reizt es wirklich nur zu einer Wette: Wetten, das es möglich ist mit einem VVS-Verbundpass, auf dem die Zonen 10 und 20 nicht eingetragen sind, den ganzen Tag in Stuttgart Bus zu fahren ohne eine Beanstandung durch Fahrer(-in) ? Die verschärfte Variante wär dann mit einem Fahrschein aus dem Naldo / Bodo / KVV / RVF / DING ... Klar wär dabei natürlich die gültige Fahrkarte in der Tasche.
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

146225 @ 11 Feb 2011, 21:35 hat geschrieben: ... Ludwigsburg ...
Was Ludwigsburg betrifft, wird das mit "vorne einsteigen" und "hinten aussteigen", sowie der Fahrkartenkontrolle durch die Busfahrer der LVL/Jäger leider nicht konsequent umgesetzt und das ist seit Ewigkeiten so. Entgegen der Regelung können die Fahrgäste munter hinten zusteigen, selbst viele Busfahrer beim Jäger (das weiß ich zumindest von der Linie 427, wie es beim Zeiher und auf den anderen Linien der Jäger ist k.A.) winken nach einem kurzen Blick auf die Fahrkarten (desinteressiert) durch.

Da sind die Busfahrer in Mulhouse etwas konsequenter, inwiefern sie das tun, weiß ich nicht, ich weiß es nur, daß die Fahrer auf die Fahrkarten schauen und dann "merci"¹ sagen. Sonst kein Wort davon, daß man sie entwerten soll, falls es sich um eine neu erworbene Fahrkarte handelt.

In Strasbourg hingegen, sind die Busfahrer meiner Beobachtung nach recht konsequenter, als in Mulhouse und in den übrigen dt. Städten. Will ein Fahrgast einem Busfahrer die CTS-Fahrkarten vorzeigen, wird nicht durchgewunken, sondern einfach aufgefordert, zu entwerten, das mag das Fahrpersonal von meinem Eindruck her am liebsten. Sie kontrollieren die Gültigkeit der Fahrkarten durch das akustische Signal des Entwerters. Die CTS-Fahrkarten haben auf der Rückseite einen Magnetstreifen, die nach dem einschieben in den Entwerter ausgelesen werden, frisch gekaufte Fahrkarten erhalten einen Entwerteraufdruck mit Gültigkeitsdauer bzw. -ende (der Magnetstreifen wird ebenfalls elektronisch beschrieben). Auch wenn sie entwertet sind, müssen sie nach dem Umsteigen zur Gültigkeitsprüfung in den Entwerter eingeschoben werden.


¹ Danke
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Früher war es normal, dass man bei Bussen und Trambahnen an der hinteren Tür einstieg (da war ein Schaffnerplatz) und an der mittleren oder vorderen Türe ging es hinaus. Mit Wegfall der Schaffner wurde es dann umgekehrt (weil der Fahrzeugführer die Aufgaben zusätzlich übernahm) und es ging vorne rein und hinten raus und das alles ohne Probleme.

Heute knubbeln sich die Menschen vor allen Türen und behindern die Menschen, die Aussteigen wollen :ph34r:
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Beitrag von P-fan »

Autobahn @ 12 Feb 2011, 05:27 hat geschrieben:Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Früher war es normal, dass man bei Bussen und Trambahnen an der hinteren Tür einstieg (da war ein Schaffnerplatz) und an der mittleren oder vorderen Türe ging es hinaus. Mit Wegfall der Schaffner wurde es dann umgekehrt (weil der Fahrzeugführer die Aufgaben zusätzlich übernahm) und es ging vorne rein und hinten raus und das alles ohne Probleme.  ...
Da gab es zwischen Tür und Schaffnerplatz einen entsprechend großen "Stauraum" und wenn alle eingestiegen waren, wurde die Tür geschlossen und losgefahren. Kontrolliert wurde vom Schaffner WÄHREND der Fahrt, was ein entscheidender Unterschied ist, da ohne Fahrtverzögerung durchführbar. Der Fahrer dagegen kann naturgemäß nicht beides gleichzeitig machen, also hier zwangsläufig Verlängerung der Reisezeit!
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

In Nürnberg sind mittlerweile viele Fahrer dazu übergegangen, grundsätzlich beide Türen aufzumachen und nicht mal mehr hinzuschauen.
Dementsprechend warten schon viele Fahrgäste wieder wie früher hinten an der Tür, während sich zu Einführung der Regel alle vorne hinstellten.
Insgesamt eine schwachsinnige Regel ohne jede Konsequenz und Vorteile.
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Beitrag von ET 474 »

Bei mir in Hamburg wird der ganztägig kontrollierte Vorneeinstieg zum 1.3.2011 eingeführt und ich finde, dass dieses höchste Zeit wird. Bereits jetzt sind die Busfahrer berechtigt, sich auch an Werktagen vor 21 Uhr den Fahrausweis zeigen zu lassen und manche Busfahrer machen von diesem Recht auch zu Rege Gebrauch. Ich beobachte das häufig, dass z.B. Jugendliche bei geschlossener Hintertür lieber zu Fuß weiter gehen als an der vorderen Tür einzusteigen. Aus diesem Grunde finde ich das schon sinnvoll, wenn bei geringem Andrang vorne eingestiegen und der Fahrausweis vorgezeigt wird. Es geht doch nicht darum, die Fahrgäste zu schikanieren, sondern notorischen Schwarzfahrern den Einstieg an der hinteren Tür zu erschweren. Es ist längst erwiesen, dass bei allgemeiner Vorzeigepflicht die Hemmschwelle zum Schwarzfahren höher ist als bei freier Türwahl. Genau darauf soll der ganztägig kontrollierte Vorneeinstieg abzielen.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Das ist klasse, daß nach der Neckarmetropole (LH BW)¹; auch die Alstermetropole eine sinnvolle Regelung einführt. Auch, wenn ich in Bussen nur als Fahrgast unterwegs bin, kann ich eine solche Regelung wirklich nur begrüßen, weil ich es einfach nicht abkann, daß irgendwer einfach auf eigene Faust mit den öffentlichen Verkehrsmitteln frei fährt, oder frei fahren tut.




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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Schwarzfahren ist ein Problem, allerdings kein großes. Und dann wird es eben nicht durch den Vordereinstieg gelöst, denn wie oben zu lesen, reicht ein handbeschmierter Notizzettel um befördert zu werden.
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Beitrag von Bayernlover »

Mühldorfer @ 11 Feb 2011, 13:31 hat geschrieben: Durchnicken, mag sein, bedeutet aber für den fahrgast wenn ein Kontrolleur zusteigt VORSÄTZLICHE Beförderungserschleichung( ein richter wäre so frei ddas so zu deuten ).
Aber nicht wenn ich das nur zum Test mache ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 12 Feb 2011, 05:27 hat geschrieben: Heute knubbeln sich die Menschen vor allen Türen und behindern die Menschen, die Aussteigen wollen :ph34r:
Bist Du schonmal zur HVZ in einem überfüllten Bus gefahren und hast versucht vor der vorderen Einstiegstür zur hinteren Ausstiegstür zu kommen?

Ich habe erhebliche Zweifel daran. Häufig ist es da nämlich schlicht nicht möglich zur hinteren Tür zu kommen - aber klar, kannst Du nicht wissen. Und für Gehbehinderte ist diese Regelung auch nicht so ohne.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 12 Feb 2011, 14:41 hat geschrieben: Bist Du schonmal zur HVZ in einem überfüllten Bus gefahren und hast versucht vor der vorderen Einstiegstür zur hinteren Ausstiegstür zu kommen?
Ich hoffe das war eine Scherzfrage :D
Und wenn dann war das zur HVZ 1960.
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