[M] Architektur und Stadtentwicklung

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LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

S-Bahn 27 @ 2 Feb 2010, 21:18 hat geschrieben: Der Kampf gegen die Türme von Sendling



http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen...-tz-614819.html

Also ich fände es nicht schlimm, wenn Siemens da jetzt ein paar Hochhäuser bauen möchte.  Aber immerhin werden dann endlich diese ganzen brachliegenden Flächen rund um das Siemens-Hochhaus bebaut, nachdem da immer mehr Gebäude abgerissen und andere verlassen sind, sieht es dort sehr leer aus. Eigentlich wollte man schließlich schon 2004 "Isar-Süd" verwirklichen; Ende bekannt....

Das sich die Anwohner gleich beschweren, "das kein Neuperlach in Sendling" ist doch auch blödsinn. Wegen den fünf Hochhäusern gleich von nem 2. Neuperlach sprechen.
Und so schlecht wohnt sichs in Neuperlach auch wieder nicht, oder TramPolin  :)
Das das bestehende Siemens-Hochhaus unter Denkmalschutz steht, nur weil es als Zeichen der "Wirtschaftswunder-Zeit" steht, ist doch echt ein wenig übertrieben.  :unsure:
Die Häuser werden nicht von Siemens gebaut, sondern von einem Investor. Siemens hat damit nichts mehr zu tun. Selbst das alte Siemens Hochhaus hat Siemens schon abgestossen.

Ausserdem sollen die Mini-Hochhäuser gehobenes Klientel ansprechen. Geplant sind Quadratmeterpreise bis zu 8000 Euro.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
andreas
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Beitrag von andreas »

Ja mei, so is des hoid, jeder is immer gega ois, was da nachbar macha wui
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 27 Sep 2010, 23:18 hat geschrieben:Prospekt zum Workshop zur Bebauung Prinz Eugen Kaserne
Ziemlich beliebig, mutlos, unspektakulär, dicht aufeinander, keine bösen Hochhäuser, alles sauber auf die goldenen vier Stockwerke gestutzt. Könnte überall stehen. Quasi ein Riem III oder ist es nicht doch schon Riem IV, wer weiß das schon genau?

Warum nicht mal was ganz Mutiges, z.B. so was: http://www.flickr.com/photos/rezendi/15286...in/photostream/
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Zumindest scheint es deutlich grüner zu werden als Riem. Es wird auch um alte Baumbestände rumgebaut.
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Beitrag von TramBahnFreak »

TramPolin @ 27 Sep 2010, 23:31 hat geschrieben: Ziemlich beliebig, mutlos, unspektakulär, dicht aufeinander, keine bösen Hochhäuser, alles sauber auf die goldenen vier Stockwerke gestutzt. Könnte überall stehen. Quasi ein Riem III oder ist es nicht doch schon Riem IV, wer weiß das schon genau?

Warum nicht mal was ganz Mutiges, z.B. so was: http://www.flickr.com/photos/rezendi/15286...in/photostream/
Darf man fragen wo das ist? ;)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

TramBahnFreak @ 28 Sep 2010, 19:22 hat geschrieben:Darf man fragen wo das ist? ;)
Eigentlich musst Du nur auf "Photo" klicken, um es zu erfahre :), aber es ist in Montreal, Quebec.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Am Anfang dachte ich, die Idee ist eine Eintagsfliege, aber die Idee einer Wiedervereinigung des Englischen Gartens kommt ein wenig in Fahrt Abendzeitung
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Der erste Mieter im Joseph-Pschorr-Haus steht wohl fest...


http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen...ck-1107184.html
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Also, München ist ja wohl wirtschaftlich, von der Größe, Bedeutung und vom Einzugsgebiet in etwa mit Wien vergleichbar. Wieso schafft es die Stadt sich nicht so zu entwickeln wie Wien?
Wie wäre es z. B. mit einem eigenen Geschäftsdistrikt, wo Hochhäuser aus dem Boden schießen können a la Donau-City. Weit genug weg von der Innenstadt.
Dazu am Wochenende eine 24-Stunden-U-Bahn, in der Innenstadt mehr Lebensmittelläden für den Touristen und Stadtbürger.

Ich glaube auch dass man in Wien architektonisch mehr aus der Messestadt rausgeholt hätte. Ich behaupte dort wäre nicht so ein eintöniger Osteuropacharme entstanden.
Dazu fehlt immer noch ein moderner Hauptbahnhof, wann tut sich da mal was? Wenn ich mir da den Ausbau des Hbf Wien ansehe, faszinierend und Wien-Mitte wird auch erneuert, mit Shoppingbereich.

München kann bei dieser Entwicklung meiner Meinung nach nicht mithalten. Hier muss man auch etwas experementierfreudiger werden.

So ein Hundertwasserheizkraftwerk wäre auch in München was feines, gerade für das in Südbahnhofnähe, das könnte man doch künstlerisch gestalten.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Ob vergleichbar oder nicht, Wien ist nicht München und Österreich ist nicht Deutschland. Jede Stadt und jedes Land entwickelt sich anders, im Beispiel Berlin können auch 40 Jahre ausreichen, um die Siedlungsstruktur komplett umzukrempeln...
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Electrification @ 11 Feb 2011, 17:05 hat geschrieben: Dazu am Wochenende eine 24-Stunden-U-Bahn, in der Innenstadt mehr Lebensmittelläden für den Touristen und Stadtbürger.

[...]
Dazu fehlt immer noch ein moderner Hauptbahnhof, wann tut sich da mal was? Wenn ich mir da den Ausbau des Hbf Wien ansehe, faszinierend und Wien-Mitte wird auch erneuert, mit Shoppingbereich.
Eine 24-Stunden-U-Bahn wäre zumindest auf Teilstrecken angebracht. Zum Mangfallplatz muß man vielleicht nicht fahren, aber wenigstens die Stammstrecken und große Stadtbezirke wie Neuperlach sollte man bedienen.

Mehr Lebensmittelläden in der Innenstadt, nun ja, die Versorgung ist gar nicht mal so schlecht. Immerhin gibts den Edeka im Elisenhof (am Hauptbahnhof), den Tengelmann im Stachus-Untergeschoß und im Bereich Marienplatz den REWE im Tal und in den Fünf Höfen. Viele kennen diese Supermärkte gar nicht, weil sie halt doch relativ versteckt sind und sich nicht gerade an prominenter Lage präsentieren.

Ansonsten gebe ich Dir voll und ganz recht: München wagt, gerade angesichts seiner wirtschaftlichen Boom-Position, architektonisch zu wenig und schafft sich, obwohl man es eigentlich besser wissen sollte und könnte, neue "Ghettos" wie die Messestadt.

Den Hauptbahnhof will ich lieber mal nicht ansprechen - ob mit oder ohne 2. Stammstrecke, das Ding gehört endlich mal weggerissen und der Bahnhofsplatz von Grund auf umgebaut. Eine Stadt, die mich so begrüßt, merke ich mir, aber nicht unbedingt im Positiven.
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Beitrag von Electrification »

Daniel Schuhmann @ 11 Feb 2011, 17:11 hat geschrieben: Ob vergleichbar oder nicht, Wien ist nicht München und Österreich ist nicht Deutschland. Jede Stadt und jedes Land entwickelt sich anders, im Beispiel Berlin können auch 40 Jahre ausreichen, um die Siedlungsstruktur komplett umzukrempeln...
Berlin ist ein mieses Beispiel. Die Stadt hätte so viel Potential und macht rein gar nichts draus. Der Alexanderplatz ist immer noch nicht nach den Anfang der 90er Jahre vorgestellten Pläne umgestaltet und ein hässlicher Ort, auch sonst sieht man sehr viel versifften Charme. Eine Stadt die sich mit Paris oder London vergleichen will, muss sich mehr bewegen, aktuell kann sie nicht mal mit Wien bei der Entwicklung mithalten.

Interessant fand ich es auch zu lesen dass die Wiener U-Bahn mehr Menschen transportiert als die Berliner!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Da gibt es viele Gründe,

zum einen gibt es hierzulande nur Parteien, die in sich konservativ sind:
CSU (will entweder zurück in die 50er oder gleich zu König Ludwig)
SPD (zurück zu der Arbeiterromantik der Industrialisierung)
FDP (zurück zur Fabrikbesitzerromatik der Industrialisierung)
Grüne (zurück auf den Baum)

weiterhin hat sich Wien viel kontinuierlicher entwickelt als München, welches zwischen 1870 und 1970 um das 10 fache gewachsen ist

dann hat Wien einen Haupstadtbonus; München hingegen hat noch nicht mal nen eigenen Regierungsbezirk obwohl es einwohnerstärker als einige Bundesländer ist

Dann muss München sowohl landesweit (Oberpfalz, Oberfranken) sowie bundesweit (Osten, Rheinland Pfalz, Schleswig-Holstein etc) einiges an geographischen Prekariat durchfüttern
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Electrification @ 11 Feb 2011, 17:18 hat geschrieben: Der Alexanderplatz ist immer noch nicht nach den Anfang der 90er Jahre vorgestellten Pläne umgestaltet und ein hässlicher Ort, auch sonst sieht man sehr viel versifften Charme.
Das ist Ansichtssache. Wer in der Hauptstadt der DDR gelebt hat, trifft sich auch heute noch an der Weltzeituhr. Der Platz und die umliegenden Gebäude haben ihren eigenen Charme, der aber nicht jedem gefallen muss. Mir gefällt der heutige Potsdamer Platz auch nicht (was nicht heißen soll, dass ich mir den Brachlandzustand von vor einigen Jahren zurückwünsche). Und auch das eben gelobte Wien hat so einige Orte, die eher morbiden Charme ausstrahlen. Deswegen würde ich nicht anfangen, die ganze Stadt als "hässlich" zu bezeichnen...

Verkehrstechnisch hat die Teilung Berlins immerhin dazu geführt, dass sich in der Stadt diverse kleine Zentren entwickelt haben, das Netz ist nicht wie das Münchner auf einen großen Mittelpunkt ausgerichtet, wo alle zwangsweise durchfahren müssen, auch wenn sie eigentlich vom Westen in den Süden müssen.

Zu den unterschiedlichen Beförderungszahlen Berlin vs. Wien sollte auch beachtet werden, dass im Ostteil der Stadt eigentlich nur eineinhalb richtige U-Bahn-Linien (U2/U5, die "Transitstückchen" der U1/U6/U8 spar ich mir mal) fahren, die Hauptlast fährt hier die S-Bahn.

Edit: München? Wien!
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Beitrag von Electrification »

Iarn @ 11 Feb 2011, 17:19 hat geschrieben: Dann muss München sowohl landesweit (Niederbayern, Oberpfalz, Unterfranken, Oberfranken) sowie bundesweit (Osten, Rheinland Pfalz, Schleswig-Holstein etc) einiges durchfüttern.
Ich habe erstens mal etwas abgeändert, weniger herablassend, dann muss eben auch Wien sowas wie Kärnten durchfüttern die wie die Berliner auf Kosten der anderen leben und fleißig Geschenke verteilen.
Gut, Wien mag einen Hauptstadtbonus haben, weil wie in anderen Ländern vieles auf Wien zentriert ist, während bei uns Berlin zwar Hauptstadt ist, aber z. B. Frankfurt wirtschaftliches Zentrum ist und München dem nichts nachsteht.
Ich würde mir eben eine mutigere Stadtentwicklung wünschen, mehr freie Hand, weniger Regulierung und vor allem auch etwas damit man langfristig nicht zum Museum mit Schlafgelegenheit verkommt.

Der Vergleich der Fahrgastzahlen war Wien - Berlin (nicht München - Berlin). ;)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 11 Feb 2011, 17:19 hat geschrieben:Grüne (zurück auf den Baum)
Der ist gut :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Electrification @ 11 Feb 2011, 17:41 hat geschrieben: Ich habe erstens mal etwas abgeändert, weniger herablassend, dann muss eben auch Wien sowas wie Kärnten durchfüttern die wie die Berliner auf Kosten der anderen leben und fleißig Geschenke verteilen.
Ach normalerweise zitiert man immer Wortlaut auch wenn man mit der Wortwahl nicht ganz einverstanden ist. Abgesehen davon hätte sich ein Thilo Sarrazin oder ein Umberto Bossi durchaus drastischer ausgedrückt.
Zumal dürfte auch durch meine Parteiencharakterisierung der nicht ganz bierernste Charakter meines Beiträges durchgeschimmert sein (ich habe sogar alle 4 schon gewählt).
Aber das nächste Mal werde ich Smileys setzen.

Sicherlich gibt es auch in Österreich Transferzahlungen und mit Kärnten auch besonders "verantwortungsvoller" Empfänger aber es gibt halt eine Umverteilungsebene weniger und dadurch bleibt in Wien halt mehr hängen.
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Beitrag von viafierretica »

Electrification @ 11 Feb 2011, 17:05 hat geschrieben: Also, München ist ja wohl wirtschaftlich, von der Größe, Bedeutung und vom Einzugsgebiet in etwa mit Wien vergleichbar. Wieso schafft es die Stadt sich nicht so zu entwickeln wie Wien?
Wie wäre es z. B. mit einem eigenen Geschäftsdistrikt, wo Hochhäuser aus dem Boden schießen können a la Donau-City. Weit genug weg von der Innenstadt.
Dazu am Wochenende eine 24-Stunden-U-Bahn, in der Innenstadt mehr Lebensmittelläden für den Touristen und Stadtbürger.

Ich glaube auch dass man in Wien architektonisch mehr aus der Messestadt rausgeholt hätte. Ich behaupte dort wäre nicht so ein eintöniger Osteuropacharme entstanden.
Dazu fehlt immer noch ein moderner Hauptbahnhof, wann tut sich da mal was? Wenn ich mir da den Ausbau des Hbf Wien ansehe, faszinierend und Wien-Mitte wird auch erneuert, mit Shoppingbereich.

München kann bei dieser Entwicklung meiner Meinung nach nicht mithalten. Hier muss man auch etwas experementierfreudiger werden.

So ein Hundertwasserheizkraftwerk wäre auch in München was feines, gerade für das in Südbahnhofnähe, das könnte man doch künstlerisch gestalten.
Da kann ich nur voll zustimmen. Wenn man die Entwicklung entlang der Bahnachse ansieht mit der immer gleichen 08-15-Investorenarchitektur, so kommt einem das Jammern. München ist bundesweit so erfolgreich, dass es keine Quailtät mehr nötig hat, Hier verkauft sich jeder Dreck. Innovationen werden wegen vermeintlichen Geldmangel gar nicht erst probiert. Olympia hin oder her, in München ist die Luft raus, man wurstelt vor sich hin, träumt von Olympia (alt und neu) und ruht sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit aus.
In Wien war lange Zeit tote Hose, dafür ist die Stadt Anfang der 90er Jahre aufgewacht und jetzt auf Höhe der Zeit. Sie profitiert auch stark von der EU-Erweiterung, während in Bayern die letzten Fernzüge nach Tschechien eingestellt wurden und Prag mental kurz vor Novosibirsk liegt.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

@Electrification:

Die von dir genannten Dinge sind aber nicht alle nur auf die Stadt zu schieben.

Für einen Geschäftsdistrikt fehlt einfach der Platz in München, wo willst du sowas hochziehen? Riem ist ja auch eher Wohn- als Bürogebiet. Das Platzproblem wird auch nicht besser werden.

Hauptbahnhof ist auch nicht Kommunale Zuständigkeit, sondern vor allem Bund, Land und Bahn. Da ist München nicht mit Wien oder Berlin zu vergleichen, die eigene Bundesländer sind und nicht nur Städte.

24h-U-Bahn gibt es in Wien ja auch erst ganz kurz und nicht schon seit langem, oder gar seit den 90ern.

Und Lebensmittelläden in der Innenstadt ist ja nicht Sache der Stadt sondern Sache der Händler. Vor nicht allzulanger Zeit gab es einen Trend heraus aus der unmittelbaren Innenstadt, der sich erst jetzt wieder langsam kehrt. Und zwar hat ende der 90er der kleine Tengelmann am Marienplatz zugemacht, aber dafür gibts Supermärkte im Tal, in den Fünf Höfen, am Hbf, Karstadt und Kaufhof, Dallmayr... Das reicht doch eigentlich.

Was allerdings stimmt ist, dass das, was neu gebaut wird, einfach unheimlich phantasie- und gesichtslos ist. Geradezu peinlich häßlich. Außerdem ist WIen sicherlich bedeutender als München. Wien ist Bundeshauptstadt. SOwas macht sich auch in anderer hinsicht, die aber für Stadtentwicklung wichtig ist, bemerkbar. Zum Beispiel in den Ausgaben für die Kultur, Veranstaltungen, etc.
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Beitrag von Isek »

Electrification @ 11 Feb 2011, 17:05 hat geschrieben: Also, München ist ja wohl wirtschaftlich, von der Größe, Bedeutung und vom Einzugsgebiet in etwa mit Wien vergleichbar. Wieso schafft es die Stadt sich nicht so zu entwickeln wie Wien?
Wie wäre es z. B. mit einem eigenen Geschäftsdistrikt, wo Hochhäuser aus dem Boden schießen können a la Donau-City. Weit genug weg von der Innenstadt.
Dazu am Wochenende eine 24-Stunden-U-Bahn, in der Innenstadt mehr Lebensmittelläden für den Touristen und Stadtbürger.

Ich glaube auch dass man in Wien architektonisch mehr aus der Messestadt rausgeholt hätte. Ich behaupte dort wäre nicht so ein eintöniger Osteuropacharme entstanden.
Dazu fehlt immer noch ein moderner Hauptbahnhof, wann tut sich da mal was? Wenn ich mir da den Ausbau des Hbf Wien ansehe, faszinierend und Wien-Mitte wird auch erneuert, mit Shoppingbereich.

München kann bei dieser Entwicklung meiner Meinung nach nicht mithalten. Hier muss man auch etwas experementierfreudiger werden.

So ein Hundertwasserheizkraftwerk wäre auch in München was feines, gerade für das in Südbahnhofnähe, das könnte man doch künstlerisch gestalten.
Gut erkannt. Selbst im europäischen Maßstab hängt München in Sachen Stadtentwicklung gehörig hinterher. Phantasielos, allein sich dem Markt überlassend. Die Folge ist, dass man als Münchner nur staunen kann, wenn man Städte eben grad wie Wien aber auch Amsterdam, Mailand, Kopenhagen oder selbst mittelgroße spanische Städte wie Valencia, Zaragossa oder Sevilla betritt. Von Ikonen wie Madrid oder Barcelona kaum zu sprechen. Selbst Hamburg oder Warschau oder eben auch das sonst viel gescholtene Frankfurt haben klare Visionen mit großen städtebaulichen Leitprojekten. Neulich war ich mal in Oslo, mir sind fast die Schusser rausgefallen! Was die da in einer 500 000 Stadt hochziehen. Am Hafen und Bahnhof dort - das wird absolut genial.

In München denkt man, man wird bis in alle Ewigkeit von den eingespielten Strukturen alteingesessener sowie neu dazu gekommener Reicher profitieren, die aufgrund Starnberger See oder Alpen hier das Sagen haben wollen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Musikus »

Isek @ 12 Feb 2011, 09:34 hat geschrieben: Gut erkannt. Selbst im europäischen Maßstab hängt München in Sachen Stadtentwicklung gehörig hinterher. Phantasielos, allein sich dem Markt überlassend. Die Folge ist, dass man als Münchner nur staunen kann, wenn man Städte eben grad wie Wien aber auch Amsterdam, Mailand, Kopenhagen oder selbst mittelgroße spanische Städte wie Valencia, Zaragossa oder Sevilla betritt. Von Ikonen wie Madrid oder Barcelona kaum zu sprechen. Selbst Hamburg oder Warschau oder eben auch das sonst viel gescholtene Frankfurt haben klare Visionen mit großen städtebaulichen Leitprojekten. Neulich war ich mal in Oslo, mir sind fast die Schusser rausgefallen! Was die da in einer 500 000 Stadt hochziehen. Am Hafen und Bahnhof dort - das wird absolut genial.

In München denkt man, man wird bis in alle Ewigkeit von den eingespielten Strukturen alteingesessener sowie neu dazu gekommener Reicher profitieren, die aufgrund Starnberger See oder Alpen hier das Sagen haben wollen.
Man tut sich immer leicht, nach woanders zu schauen und "ah, ist das toll" zu rufen.

Das München nicht progressiv an der Spitze irgendwelcher städtebaulichen Moden steht, ist nichts neues.
Da kommt dann halt nichts provoziernd Neuartiges dabei heraus, das hat München schon manche Hässlichkeit erspart und gehört nun mal zum Charakter der Stadt dazu.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Isek @ 12 Feb 2011, 09:34 hat geschrieben: Selbst Hamburg oder Warschau oder eben auch das sonst viel gescholtene Frankfurt haben klare Visionen mit großen städtebaulichen Leitprojekten.
Also gerade in Hamburg kommen die Visionen manchmal eher aus einem rauschhaften Zustand, anders ist die Elbphilharmonie nicht zu erklären. Wenn das Visionen sind, bin ich schon fast froh, dass unsere Stadtväter keine haben.
Und Frankfurt finde ich ganz subjektiv relativ hässlich auch wenn es wie fast überall schöne Ecken gibt.

Bei den europäischen Metropolen gebe ich Dir teilweise recht aber die Verhältnisse sind dort doch ganz andere, auch die klimatischen. Der Anspruch auch heizbar zu sein tritt in Spanien doch deutlich zurück.

Was München definitiv schadet, ist die politische Zwergenhaftigkeit. Selbst untergeordnete Verwaltungsbehörden wie die Regierung von Oberbayern gängeln die Stadt.

Weiterhin ist in meinen Augen das München Modell ein fataler Fehler, der weitere Entwicklungen hemmt. Es macht Neubausiedlungen als Finanzanlage uninteressant. Ganz ehrlich wenn ich morgen paarhunderttausend Euro erben würde, würde ich mir was in Haidhausen, Lehel oder Schwabing etc suchen und nicht eine Sekunde an eine Neubausiedlung.

Am Beispiel der gescheiterten Werkbundsiedlung sieht man wie das politische Gutmenschentum im Stadtrat mal wieder vorführt dass gut gemeint kein Prädikat ist.
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Beitrag von spock5407 »

München, das immer mehr in die Breite getretene Millionendorf, wo so mancher Laden samstags immer noch mittags zusperrt...
Electrification
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Beitrag von Electrification »

spock5407 @ 12 Feb 2011, 12:33 hat geschrieben: München, das immer mehr in die Breite getretene Millionendorf, wo so mancher Laden samstags immer noch mittags zusperrt...
Aber man kann das doch nicht akzeptieren und sagen die Stadt ist nun mal einfach so. Hier muss doch mal ein Umdenken stattfinden. In die Messestadt kann man doch eigentlich keinen Touristen lassen, das ist ja schon peinlich. Ich verstehe es einfach nicht, überall hätte man hier was einmaliges hochgezogen, schließlich war das eine einmalige Chance und was macht man? Einfach nur traurig wenn man sich die Messestadt ansieht.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Man schafft günstig und schnell neuen Wohnraum. Das ist das was diese Stadt braucht. Und ich weiß auch nicht was Touristen in der Messestadt verloren haben? Man braucht viel Wohnraum auf kleiner Fläche, das kriegt man eben nur so. Und so schlimm finde ich das gar nicht in der Messestadt, da gibts wesentlich schlimmere Viertel.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Electrification @ 12 Feb 2011, 12:55 hat geschrieben: Aber man kann das doch nicht akzeptieren und sagen die Stadt ist nun mal einfach so. Hier muss doch mal ein Umdenken stattfinden. In die Messestadt kann man doch eigentlich keinen Touristen lassen, das ist ja schon peinlich. Ich verstehe es einfach nicht, überall hätte man hier was einmaliges hochgezogen, schließlich war das eine einmalige Chance und was macht man? Einfach nur traurig wenn man sich die Messestadt ansieht.
Wobei die Messestadt ja noch ihre Qualitäten hat, und vor allem einen wirklich gut gelungenen Landschaftspark. Schimmer ist das, was man tagtäglich auf der Fahrt zwischen Hauptbahnhof und Pasing präsentiert bekommt - vom neuen ZOB abgesehen, der wirklich gut gelungen ist, kommt einen nur noch das K.... der "Arnulfpark" ist das ödeste, was mir je unter die Augen gekommen ist. Nicht mal Hunde wollen da auslaufen. Und man bringt es nicht auf die Reihe, endlich neben der Donnersbergerbrücke den längst fälligen Steg zu bauen. Kostet ja.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Bayernlover @ 12 Feb 2011, 13:39 hat geschrieben: Man schafft günstig und schnell neuen Wohnraum. Das ist das was diese Stadt braucht. Und ich weiß auch nicht was Touristen in der Messestadt verloren haben? Man braucht viel Wohnraum auf kleiner Fläche, das kriegt man eben nur so. Und so schlimm finde ich das gar nicht in der Messestadt, da gibts wesentlich schlimmere Viertel.
In Wien schickt man die Touristen übrigens auch zum Karl-Marx-Hof in Heiligenstadt oder auch zu den Neubausiedlungen in der Donaustadt und vermarktet auch die neue Architektur. Und mit der neuen U2 bekommt man eine Panoramafahrt gratis.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Danke Bayernlover! Du bringst es auf den Punkt.

Ich muß ehrlicher Weise sagen, dass ich München deutlich schöner und anspruchsvoller finde als Hamburg oder Frankfurt. Gerade weil man hier ein wenig mehr mit Bedacht gebaut hat. Auch Gebäude wie die Hypobank, das BMW-Gelände (alle 3 Bauten) und nicht zu vergessen natürlich das Olympiagelände sind für mich tolle Beispiele, dass in München gute Architektur einen Platz hat.
Leider muß man attestieren, dass in den letzten Jahren mit O2-Tower, Langenscheidtzetrale und Süddeutsche Hochhaus man 3 Chancen zu "toller" Architektur eindeutig nicht genutzt hat, sondern auf Standartbauklötze zurückgegriffen hat. Wenn dann würde ich hier Kritik ansetzen und nicht an der Messestadt die für den relativ kleinen Geldbeutel eine Wohnatmosphärer geschaffen hat die mit den Freizeitmöglichkeiten vor der Haustüre seinesgleichen sucht (auch wenn die Optik und der architektonische Anspruch natürlich unter den Sparzwängen leidet).
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