Kahlschlag in Sachsen

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
firefly
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Beitrag von firefly »

In Sachsen wird wahr, was ich schon lange befürchtet hatte. Der SPV wird zusammen gestrichen. Die Landesregierung stattet die Aufgabenträger für den Nahverkehr immer spärlicher aus. Und diese wissen sich nur durch Angebotskürzungen zu helfen.

Meldung

Dieses Mal soll allein der ZVNL knapp €10 mio einsparen. Da reicht es nun nicht mehr, das Angebot in den Abendstunden auszudünnen. Jetzt werden ganze Strecken still gelegt. Die S-V-Bahn nach Grünau wird ganz strichen und die Verbindung zum Flughafen auf das eine RE Zugpaar pro Stunde nach Halle zusammen gestrichen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Gibt es auch Infos zu den anderen Verbünden? Auf der Seite des VVO findet sich noch keine Pressemitteilung.

War aber klar, dass es so kommt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Das dürfte dauerhaft in allen Bundesländern bevorstehen....
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Siehe dazu auch den gestrigen Bericht von mir: http://zughalt.de/zvnl-gibt-kuerzungen-ab-...-april-bekannt/
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Das ist ein Problem der leeren öffentlichen Kassen. Traurig, aber welche andere Lösung gäbe es?
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Beitrag von Silberhöher »

Das die MRB 5 Leipzig - Flughafen gestrichen wird, wundert mich überhaupt nicht. Warum diese kurze Linie überhaupt unterwegs ist frag ich mich.

Als Ersatz stehen ja stündliche IC´s/ICE´s und der stündliche RE 5 zur Verfügung. Am Flughafen hab ich nich nie mehr als 10 Fahrgäste ein-/aussteigen sehen, also ist das schon zu verkraften. Was die Leipziger Messe betrifft: Hier ist man mit Zügen der RB Richtung Bitterfel und RE nach Halle sowie den LVB gut bedient.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Lazarus @ 18 Feb 2011, 18:11 hat geschrieben: Das dürfte dauerhaft in allen Bundesländern bevorstehen....
Naja in Thüringen werden ja die nächsten Jahre die KBS 572, 594 und wohl auch 606 eingestellt. Naja Omnibusse sind von Unterhalt und Betriebskosten halt billiger als Schienenfahrzeuge und deren nötige Infrastruktur.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Bayernlover »

ICE-T-Fan @ 18 Feb 2011, 19:14 hat geschrieben: Naja Omnibusse sind von Unterhalt und Betriebskosten halt billiger als Schienenfahrzeuge und deren nötige Infrastruktur.
Und sorgen dafür, dass erstmal 50% der Fahrgäste wegbrechen - zumindest dort, wo überhaupt noch Potential besteht.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 18 Feb 2011, 18:49 hat geschrieben: Das ist ein Problem der leeren öffentlichen Kassen. Traurig, aber welche andere Lösung gäbe es?
Optimierung - auch wenn dieser Begriff manchen hier einen kalten Schauer über den Rücken fahren lässt, eine andere Lösung gibt es nicht.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Bayernlover @ 18 Feb 2011, 19:16 hat geschrieben: Und sorgen dafür, dass erstmal 50% der Fahrgäste wegbrechen - zumindest dort, wo überhaupt noch Potential besteht.
Man erreicht aber mit den Bussen mehr potentielle Fahrgäste, meist direkt vor der Haustüre.

Die KBS 576 / Werratalbahn wurde ja auch eingestellt, weil sie die parallel fahrende Buslinie 100 Vacha-Bad Salzungen kanibalisiert hat, die vom Wartburgkreis bestellt wurde. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir die Einstellung dieser Buslinie zugunsten der Werratalbahn nicht so recht vorstellen kann, weil sie doch Orte erschließt, die etwas abseits der Bahnstrecke liegen.

Auch wenn ich ein Befürworter der Reaktivierung bin, zumal die Bahn doch schneller als der Bus ist, wäre ich gegen die Einstellung der Busse.

Für die Fahrgäste selbst hat sich eigentlich wenig geändert, da die Busse von 6 bis 18 Uhr doch mehr oder weniger in einem Stundentakt fahren, wenn auch nicht in einem festen Taktgefüge (Abweichungen bis zu 45 min vom Grundtakt, insbesondere im Schülerverkehr). Die Busse sind eigentlich relativ voll, sogar die best ausgelasteten im ganzen VGW-Liniennetz.
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Beitrag von Bayernlover »

ICE-T-Fan @ 18 Feb 2011, 19:33 hat geschrieben: Man erreicht aber mit den Bussen mehr potentielle Fahrgäste, meist direkt vor der Haustüre.
Was aber nichts an meiner Aussage ändert :rolleyes:
Allerdings muss ich sagen, dass ich mir die Einstellung dieser Buslinie zugunsten der Werratalbahn nicht so recht vorstellen kann, weil sie doch Orte erschließt, die etwas abseits der Bahnstrecke liegen.

Der Bus darf ja gern nebenher existieren - aber grad für schnelle Verbindungen von Ort zu Ort ist die Bahn besser geeignet.
Die Busse sind eigentlich relativ voll, sogar die best ausgelasteten im ganzen VGW-Liniennetz.

Guck mal wie viele Leute in einen Bus passen und wie viele Leute in einen Triebwagen ;)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Bayernlover @ 18 Feb 2011, 19:38 hat geschrieben:
Guck mal wie viele Leute in einen Bus passen und wie viele Leute in einen Triebwagen ;)
Der dafür aber auch nur einen Bruchteil kostet. Es ist nunmal schlicht net finanzierbar, in jeden noch so abgelegenen Ort ein Bahnanbindung zu unterhalten.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Lazarus @ 18 Feb 2011, 19:40 hat geschrieben: Der dafür aber auch nur einen Bruchteil kostet. Es ist nunmal schlicht net finanzierbar, in jeden noch so abgelegenen Ort ein Bahnanbindung zu unterhalten.
Da muss ich Dir leider Recht geben (ich streiche das Datum dick und fett im Kalender an :D)
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Beitrag von Electrification »

ICE-T-Fan @ 18 Feb 2011, 19:33 hat geschrieben: Man erreicht aber mit den Bussen mehr potentielle Fahrgäste, meist direkt vor der Haustüre.
Dieses Argument ist ja sowas von abgedroschen. Das wurde schon eh und je vor "Angebotsumstellungen" verkündet. Was aber vergessen wird, dass dadurch die Fahrzeiten meistens derart verlängert werden dass keiner mitfährt der nicht muss.
Die meisten Buslinien fahren im Zickzack um möglichst viel, wie von dir erwähnt, anzubinden, aber das geht zu Lasten der Attraktivität, denn so fährt eben keiner mit der nicht muss.
Ein Bus der für 20 km 45 Minuten und mehr braucht ist nicht attraktiv.

Das Haustürargument ist daher das billigste aller, denn die sogenannten Zwangskunden die keine Alternative haben, nutzen auch einen Haltepunkt wo sie ein paar Meter gehen müssen, die Kunden die es sich aussuchen können sagen zurecht, wie ich auch: Entweder Bahn oder ich fahr gleich selber mit dem Auto (z. B. zum nächsten P+R-Parkplatz oder gleich durch).
Die Gummibahn ist nur auf wenigen Verbindungen in Deutschland attraktiv, aber das sind Ausnahmen. Der Hauptfall ist eine Verbindung wo Sonntag kein Bus, Samstag 1-2 und Montag-Freitag rein auf den Schülerverkehr ausgerichtet gefahren wird.

Es gab viele Busverbindungen wo nach der "Angebotsumstellung" Verbesserungen angepriesen wurden. In fast allen Fällen gingen die Fahrgastzahlen derart zurück dass immer mehr ausgedünnt wurde. Der Bus ist nicht attraktiv, so ist das eben.

Zu den SPNV-Geldern:
Man muss die Gelder für den SPNV einfach erhöhen, da führt kein Weg dran vorbei. Außerdem ist ein ausgeglichener Haushalt eine schöne Sache, aber doch nicht um jeden Preis.
Wir haben genug Geld, vielleicht sollte unser Land mal die Geldkoffer-Diplomatie einstellen, keine Entwicklungshilfe (!) ins Boom-Land China überweisen, eine Pkw-Maut einführen wo ein Teil für die Förderung des ÖPNV verwendet wird, die Lkw-Mautgelder auf alle Verkehrsträger aufteilt und vieles mehr.
Unser Land hat genug Geld, es wurden Milliarden für die Landesbanken verschwendet, es waren Milliarden da für die Rettung von Banken etc., es ist genug Geld da, es muss nur richtig ausgegeben werden.
Dazu darf man natürlich nicht die Märchen glauben die uns täglich aufgetischt werden und "Alternativlos" ist nicht umsonst Unwort des Jahres.
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Beitrag von Electrification »

Lazarus @ 18 Feb 2011, 19:40 hat geschrieben: Es ist nunmal schlicht net finanzierbar, in jeden noch so abgelegenen Ort ein Bahnanbindung zu unterhalten.
Tu doch nicht so als würde es das noch geben. Die meisten dieser Strecken wurden doch schon eingestellt. Es gibt kaum noch Strecken wo es gefährlich werden könnte und die sind fast ausschließlich im Osten.
Natürlich gibt es auch kleinere Orte die einen Bahnanschluss haben, aber doch meist nur weil sie zufällig an der Strecke liegen.

In den meisten ländlichen Gegenden gibt es doch heute schon nur noch Bus oder Auto und jeder weiß dass kein Mensch freiwillig mit dem Bus fährt, ich würde das nicht machen wenn ich Geld dafür bekommen würde. Entweder Bahn oder Auto und so denken viele, ich finde das richtig.

Das wichtigste ist aber mehr Gelder für den SPNV zur Verfügung zu stellen, es ist genug da, es wird nur falsch verteilt.
In Sachsen wird mit Sicherheit auch nicht bei den Bereichen gespart wo die Klientellobby einen gewissen Einfluss hat, es war schon immer so dass gewisse Bereiche verschont bleiben weil sie die Politik im Griff haben, geschmiert und gekauft.
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Beitrag von firefly »

ICE-T-Fan @ 18 Feb 2011, 19:33 hat geschrieben: Man erreicht aber mit den Bussen mehr potentielle Fahrgäste, meist direkt vor der Haustüre.
Ja, man bedient mit einer Buslinie mehr Leute, weil man die Route flexibel anpassen kann und jeden Flecken, der eine Strassenanbindung hat, mitnehmen kann. Aber genau das ist der grosse Nachteil von Bussen. Was nützt es, wenn der Bus bei dir an der Haustür hält, wenn er danach noch bei 200 anderen Leute Station macht. Bei so einem Angebot fährt jeder, der kann, mit dem Auto.
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Beitrag von Catracho »

Bayernlover @ 18 Feb 2011, 18:06 hat geschrieben: Gibt es auch Infos zu den anderen Verbünden? Auf der Seite des VVO findet sich noch keine Pressemitteilung.

War aber klar, dass es so kommt.
Wenn ich mich recht entsinne hatte der VVO vor einiger Zeit mal angekündigt im - nun ja eingetretenen - Falle von Kürzungen die Strecken Bad Schandau - Sebnitz - Neustadt (- Pirna?) und Meißen - Döbeln - Grimma komplett stillzulegen. Aber wie gesagt ohne Gewähr, ich kann mich nur noch wage an einige Pressemeldungen zu dem Thema Ende letzen Jahres erinnern.
Mfg
Catracho
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Beitrag von Bayernlover »

Catracho @ 18 Feb 2011, 21:13 hat geschrieben: Wenn ich mich recht entsinne hatte der VVO vor einiger Zeit mal angekündigt im - nun ja eingetretenen - Falle von Kürzungen die Strecken Bad Schandau - Sebnitz - Neustadt (- Pirna?) und Meißen - Döbeln - Grimma komplett stillzulegen. Aber wie gesagt ohne Gewähr, ich kann mich nur noch wage an einige Pressemeldungen zu dem Thema Ende letzen Jahres erinnern.
Gut das war für den Fahrplan 12/2010. Allerdings ist klar, wenn die Sparorgien weitergehen, wird es auch im VVO Strecken geben, die zur Disposition stehen. Das Theater dahingehend begann ja schon im August 2010 (zu meiner Zeit dort ;)) - allerdings konnte man das Schreckensszenario für dieses Fahrplanjahr nochmal abwenden. Ob es nun nächstes Jahr immer noch so sein wird, wage ich mal anzuzweifeln. Langfristig sehe ich die RB110 und und die RB (bzw. jetzt SB) 71 gefährdet. Besonders grotesk ist, dass die Tschechen ihren Beitrag zum Lückenschluss Sebnitz - Dolni Poustevna (ich kann kein tschechisch :D) schon geleistet haben und nun auf der ungenutzten Infrastruktur sitzen bleiben. Dabei hätte dieser Lückenschluss durchaus dazu beitragen können, dass die Fahrgastzahlen auf der Relation Sebnitz - Bad Schandau wieder einen vertretbaren Wert annehmen, aber jetzt sehe ich dunkelschwarz.

Hier die dazugehörige PM. Wenn man das richtig interpretiert, wird es Ende diesen Jahres richtig krachen in der Heimat :(
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Bayernlover @ 18 Feb 2011, 19:38 hat geschrieben: Guck mal wie viele Leute in einen Bus passen und wie viele Leute in einen Triebwagen ;)
Die größten Buss haben bei uns etwa 50 Sitz- und 40 Stehplätze, also passen 90 Leute herein. Bei dem neuen Bus den wir gerade hier bekommen haben, liegt die Zahl bei 40 Sitz und 46 Stehplätzen und einen Rollstuhlplatz.

In das Ferkeltaxi was bis 2001 gefahren ist, dürften kaum mehr reingepasst haben. In ein RS-1 der STB, die dann die Strecke wohl betrieben würde, passen natürlich etwa doppelt soviele Leute. Laut Wiki minimal 71 Sitz und 83 Stehplätze.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Electrification @ 18 Feb 2011, 20:28 hat geschrieben:
ICE-T-Fan @ 18 Feb 2011, 19:33 hat geschrieben: Man erreicht aber mit den Bussen mehr potentielle Fahrgäste, meist direkt vor der Haustüre.
Dieses Argument ist ja sowas von abgedroschen. Das wurde schon eh und je vor "Angebotsumstellungen" verkündet. Was aber vergessen wird, dass dadurch die Fahrzeiten meistens derart verlängert werden dass keiner mitfährt der nicht muss.
Die meisten Buslinien fahren im Zickzack um möglichst viel, wie von dir erwähnt, anzubinden, aber das geht zu Lasten der Attraktivität, denn so fährt eben keiner mit der nicht muss.
Ein Bus der für 20 km 45 Minuten und mehr braucht ist nicht attraktiv.
Bei uns sind es 17 km (ok 20 km mit den zusätzlichen Umwegen einiger Einzelverbindung) und eine Fahrzeit von 28 bzw. 35 min. Der Zug brauchte früher 24 min. Die 4 bzw. 11 min Verschlechterung sind also im konkreten Fall zu verkraften.

Natürlich wäre es schön, wenn es parallel zum Bus noch die Bahn gäbe.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Xenon »

ICE-T-Fan @ 18 Feb 2011, 19:33 hat geschrieben: Man erreicht aber mit den Bussen mehr potentielle Fahrgäste, meist direkt vor der Haustüre.
Das nützt aber nichts, wenn man statt einem Fußweg von 10 Minuten zum 1km entfernten Bahnhof nun 30 Minuten länger mit dem Bus braucht. Die Tür-zu-Tür-Zeit ist trotzdem schlechter.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

firefly @ 18 Feb 2011, 20:51 hat geschrieben: Ja, man bedient mit einer Buslinie mehr Leute, weil man die Route flexibel anpassen kann und jeden Flecken, der eine Strassenanbindung hat, mitnehmen kann. Aber genau das ist der grosse Nachteil von Bussen. Was nützt es, wenn der Bus bei dir an der Haustür hält, wenn er danach noch bei 200 anderen Leute Station macht. Bei so einem Angebot fährt jeder, der kann, mit dem Auto.
Da braucht man dann halt Kompromisslösungen:

Negativ-Beispiel: Vacha-Bad Hersfeld wird vom Bus der NVV betrieben und braucht für die ca. 35 km über eine Stunde
Positiv-Beispiel: Vacha-Eisenach wird vom Bus der VGW betrieben und braucht für die 41 km 50 min. Mit der Bahn über Bad Salzungen waren es bei 5 min Übergang damals auch 50-55 min. Heute sind es leider dank der fehlenden Abstimmung von VGW und STB um die 1h 20 min, weil man in Salzungen meistens 30 min Aufenthalt hat.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Xenon @ 18 Feb 2011, 22:50 hat geschrieben: Das nützt aber nichts, wenn man statt einem Fußweg von 10 Minuten zum 1km entfernten Bahnhof nun 30 Minuten länger mit dem Bus braucht. Die Tür-zu-Tür-Zeit ist trotzdem schlechter.
30 min Unterschied gibt es eigentlich auf keiner mir bekannten Busverbindung die parallel zu einer früheren Bahnstrecke verläuft. Die Busse fahren bei uns meist die Bundesstraßen und brauchen 5-10 min länger.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von GSIISp64b »

Bayernlover @ 18 Feb 2011, 19:18 hat geschrieben: Optimierung - auch wenn dieser Begriff manchen hier einen kalten Schauer über den Rücken fahren lässt, eine andere Lösung gibt es nicht.
Berücksichtige bitte: Du kannst nicht ewig optimieren, irgendwann ist die Untergrenze (bzw. die Obergrenze für die Effizienz) eben erreicht.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 18 Feb 2011, 23:22 hat geschrieben: Berücksichtige bitte: Du kannst nicht ewig optimieren, irgendwann ist die Untergrenze (bzw. die Obergrenze für die Effizienz) eben erreicht.
Richtig - aber das Ende der Fahnenstange sehe ich noch nicht.
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Beitrag von karhu »

Eigentlich sollten in Deutschland keine Strecken mehr stillgelegt werden, wenns man sie später wieder braucht ärgert man sich wenn die Gleise rausgerissen wurden.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

leinfelder @ 19 Feb 2011, 18:02 hat geschrieben: Eigentlich sollten in Deutschland keine Strecken mehr stillgelegt werden, wenns man sie später wieder braucht ärgert man sich wenn die Gleise rausgerissen wurden.
Es ist halt derzeit eine Frage des Geldes. In wirtschaftlich guten Zeiten, wenn die Staatseinnahmen stimmen, kann man die Nebenstrecken subventionieren und da ist das alles kein Problem, nur will Deutschland aus berechtigten Gründen derzeit von der Rolle des Subventionsstaates abrücken und auch die Bundesländer, warum die Regionalisierungsmittel nach unten "optimiert" werden.

Dann hat man entweder die Wahl Nebenstrecken einzustellen oder Verkehrsleistungen auf den Hauptstrecken zu kürzen und in Thüringen sind Nordhausen, Weimar, Jena, Gera oder Eisenach dann doch noch ein Stück wichtiger als Ohrdruf, Crawinkel oder Friedrichroda.

Die einzige Möglichkeit die Nebenstrecken zu retten, wäre die Bewohner an diesen Strecken dazu zu bringen mal was Auto stehen zu lassen und mit der Bahn in die nächst größeren Städte zu fahren. Aber freiwillig macht das ja keiner. Wenn die Strecken weg sind, jammern sie zwar alle, aber effektiv getan dagegen hat niemand was.

Ich fahre nicht nur aus Notwendigkeit (kein Führerschein) sondern auch aus Überzeugung mit ÖPNV und SPNV, um aktiv was zu tun, damit wenigstens bei uns die Ausdünnungen in Grenzen bleiben.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Hot Doc »

ICE-T-Fan @ 19 Feb 2011, 19:26 hat geschrieben: Die einzige Möglichkeit die Nebenstrecken zu retten, wäre die Bewohner an diesen Strecken dazu zu bringen mal was Auto stehen zu lassen und mit der Bahn in die nächst größeren Städte zu fahren. Aber freiwillig macht das ja keiner. Wenn die Strecken weg sind, jammern sie zwar alle, aber effektiv getan dagegen hat niemand was.
Man könnte auch (wie in anderen Bundesländern) noch mehr Strecken ausschreiben und dadurch viel Geld sparen. Es gab mal ne Aufstellung, wie viel die einzelnen Bundesländer pro bestellten Zug-km bezahlen. Da wurde - wenn ich mich recht erinnere - in Sachsen ziemlich viel bezahlt. Und dabei gehts nicht darum, ob dann dem Tf oder dem Zub ein vernünftiger Lohn gezahlt wird, hier gehts teilweise um den Faktor 10, den die Bahn absahnt weil sie noch alte Festverträge hat und sich auf denen ausruht.
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Beitrag von JeDi »

Silberhöher @ 18 Feb 2011, 19:06 hat geschrieben:Das die MRB 5 Leipzig - Flughafen gestrichen wird, wundert mich überhaupt nicht. Warum diese kurze Linie überhaupt unterwegs ist frag ich mich.

Als Ersatz stehen ja stündliche IC´s/ICE´s
...zum Tarif des DB Fernverkehrs mit allen Nachteilen...
und der stündliche RE 5 zur Verfügung.
Meinst du nicht, dass ein Stundentakt im Nahverkehr etwas dünn ist? So wenig ist da jetzt auch nicht los?
Am Flughafen hab ich nich nie mehr als 10 Fahrgäste ein-/aussteigen sehen, also ist das schon zu verkraften.
Komisch. Ich bin da bislang immer mit mindestens 25 anderen Leuten gefahren - da gibts Strecken, die eher gekübelt gehören; wie z.B. Halle-Eilenburg.
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Beitrag von Silberhöher »

JeDi @ 19 Feb 2011, 19:55 hat geschrieben: Komisch. Ich bin da bislang immer mit mindestens 25 anderen Leuten gefahren - da gibts Strecken, die eher gekübelt gehören; wie z.B. Halle-Eilenburg.
Gut das sind jetzt meine Beobachtungen, gibt sicher auch mal mehr Ein- und Aussteiger am Flughafen. Als die MRB noch nicht zum Flughafen fuhr, bin ich mal mit so einem "kurzen" RE 5 gefahren. Wenn es hoch kam, waren wir insgesamt 5 Reisende in 3 Dostos und das war an einem Wochentag. Der RE 5 nach/von Halle ist eigentlich immer voll zwischen beiden Städten. Aber wie gesagt am Flughafen hab ich bisher keine Massen ein und aussteigen sehen, beim IC dasselbe.

Und zu Halle - Eilenburg: Hier ist zwischen Halle und Delitzsch eher was los, als weiter Richtung Eilenburg.
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