Kahlschlag in Sachsen

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

leinfelder @ 19 Feb 2011, 18:02 hat geschrieben: Eigentlich sollten in Deutschland keine Strecken mehr stillgelegt werden, wenns man sie später wieder braucht ärgert man sich wenn die Gleise rausgerissen wurden.
Wozu soll man teure Infrastruktur vorhalten in Gegenden, wo praktisch keine Menschen mehr wohnen? Gut, das mag für den geplanten "Kahlschlag" in Sachsen nicht zutreffen, aber hier geht es ja erstmal nur um die Abbestellung von Zugleistungen und nicht um Streckenstilllegungen.

Auf der anderen Seite werden auch Strecken stillgelegt und abgebaut, wo noch Bedarf an Güterverkehr besteht (Obere Kochertalbahn), aber wenn die nötigen Investitionen zum Streckenunterhalt um ein Vielfaches höher sind als die zu erwartenden Einnahmen und der Güterverkehr zudem logistisch sehr aufwendig ist, wird kein Unternehmen, das ein Interesse daran hat in 5 Jahren noch zu existieren, bereit sein diese Kosten zu tragen. So traurig es auch ist und so sehr ich den Güterverkehr auf der Schiene befürworte, man muss das irgendwo auch realistisch sehen.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Xenon @ 18 Feb 2011, 22:50 hat geschrieben:Das nützt aber nichts, wenn man statt einem Fußweg von 10 Minuten zum 1km entfernten Bahnhof nun 30 Minuten länger mit dem Bus braucht. Die Tür-zu-Tür-Zeit ist trotzdem schlechter.
Das mache mir bitte einmal vor. Ein Kilometer sind eintausend Meter. Wenn Du das in zehn Minuten schaffst, musst Du pro Minute einhundert Meter laufen. Wenn Du einhundert Meter in einer Minute schaffst, kommst Du in einer Stunde (sechszig Minuten) sechstausend Meter weit, was einer Duchschnittsgeschwindigkeit von 6 Km/h entspricht. Damit liegst Du fast an der oberen Grenze, denn die Gehgeschwindigkeit ist im Alter von 20 Jahren am Höchsten und nimmt danach kontinuierlich wieder ab. Jenseits des 50. Lebensjahres sogar sehr stark und erreicht im schlimmsten Fall einen Wert von unter 1 Km/h.

So etwas muss man in einer alternden Gesellschaft berücksichtigen. Und da ist den alten Leuten eine Bushaltestelle vor der Haustüre lieber, als ein quälender - möglicherweise einstündiger - Fußmarsch zum Bahnhof. Im Endeffekt haben diese Menschen dann sogar Zeit gespart, auch wenn der Bus länger braucht, als die Bahn, denn der bis zu zwei Stunden dauernde (Hin- und Rückweg) Fußmarsch entfällt.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 19 Feb 2011, 20:50 hat geschrieben: So etwas muss man in einer alternden Gesellschaft berücksichtigen.
Du hast zwar Recht, dass wir immer älter werden. Aber solche Verbindungen sollten zunächst darauf ausgelegt zu sein, den Leuten die Fahrt zur Arbeit so angenehm wie möglich zu gestalten, dass sie eben bei der täglichen Routinefahrt das Auto nicht brauchen. Dafür ist eine Bahn aufgrund der Akzeptanz eben besser geeignet als der Bus.

Bei Gelegenheitsfahrten wie Friseur oder Einkaufen hat die Bahn oder der Bus im 2h-Takt sowieso verloren, denn wer wartet nach der Erledigung freiwillig 1,5h an irgendwelchen Haltestellen?
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 19 Feb 2011, 21:11 hat geschrieben:Du hast zwar Recht, dass wir immer älter werden. Aber solche Verbindungen sollten zunächst darauf ausgelegt zu sein, den Leuten die Fahrt zur Arbeit so angenehm wie möglich zu gestalten, dass sie eben bei der täglichen Routinefahrt das Auto nicht brauchen. Dafür ist eine Bahn aufgrund der Akzeptanz eben besser geeignet als der Bus.
Bedenke bitte, wie viele Menschen in den betroffenen Regionen als Pendler zu ihrem Arbeitsplatz wollen/müssen und wie hoch der Anteil der Rentner dort ist. Und dabei ist Sachsen noch die Nummer eins unter den neuen Bundesländern.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 19 Feb 2011, 22:13 hat geschrieben: Bedenke bitte, wie viele Menschen in den betroffenen Regionen als Pendler zu ihrem Arbeitsplatz wollen/müssen und wie hoch der Anteil der Rentner dort ist. Und dabei ist Sachsen noch die Nummer eins unter den neuen Bundesländern.
Ja, das stimmt. Das Modell der HVZ-Züge, die den Bahnbetrieb sichern, ist für einige Gegenden mit Sicherheit überholt.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Hot Doc @ 19 Feb 2011, 19:32 hat geschrieben: Man könnte auch (wie in anderen Bundesländern) noch mehr Strecken ausschreiben und dadurch viel Geld sparen. Es gab mal ne Aufstellung, wie viel die einzelnen Bundesländer pro bestellten Zug-km bezahlen. Da wurde - wenn ich mich recht erinnere - in Sachsen ziemlich viel bezahlt. Und dabei gehts nicht darum, ob dann dem Tf oder dem Zub ein vernünftiger Lohn gezahlt wird, hier gehts teilweise um den Faktor 10, den die Bahn absahnt weil sie noch alte Festverträge hat und sich auf denen ausruht.
In Thüringen werden demnächst fast alle Strecken ausgeschrieben, bis auf die Neigetechnik-Leistungen, da außer der DB niemand entsprechende Fahrzeuge vorzuweisen hat.

Das Ostthüringer Dieselnetz ist schon an die EB gefallen, das Nordthüringer Netz wird gerade ausgeschrieben und das Südthüringer Netz wird von der STB betrieben.

2015 werden die beiden wichtigen elektrischen Strecken ausgeschrieben.

Leider muss das Land dann aber immer noch sparen.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 19 Feb 2011, 20:50 hat geschrieben: Das mache mir bitte einmal vor. Ein Kilometer sind eintausend Meter. Wenn Du das in zehn Minuten schaffst, musst Du pro Minute einhundert Meter laufen. Wenn Du einhundert Meter in einer Minute schaffst, kommst Du in einer Stunde (sechszig Minuten) sechstausend Meter weit, was einer Duchschnittsgeschwindigkeit von 6 Km/h entspricht. Damit liegst Du fast an der oberen Grenze, denn die Gehgeschwindigkeit ist im Alter von 20 Jahren am Höchsten und nimmt danach kontinuierlich wieder ab. Jenseits des 50. Lebensjahres sogar sehr stark und erreicht im schlimmsten Fall einen Wert von unter 1 Km/h.
Ich brauche zum nächsten Dorf zwischen 20 und 30 min und das sind 1,5 km. Also 10 min für 1 km ist absolut unrealistisch, insbesondere auf dem Lande, wo der Ausbauzustand der Wege nicht immer der beste ist und es auch mal Hügel gibt.

Also relativiert sich die Rechnung ganz schnell und in vielen Fällen ist wohl der Bus von der Tür-zu-Tür-Fahrzeit sogar im Vorteil.

Beispiel: Im Falle Völkershausen-Eisenach Marktplatz ist man mit dem Bus sogar schneller, weil Völkershausen-Vacha mit seinen 4 km eh mit dem Bus zurückgelegt werden muss (und dann Umsteigezeiten anfallen) und der Marktplatz in Eisenach gut 1 km vom Hauptbahnhof entfernt liegt, während die nächstgelegene Bushaltestelle von Überlandbussen nur 400 m entfernt ist.

Das soll aber jetzt kein Plädoyer für die Omnibusse sein, sondern für ein sinnvolles miteinander.
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Beitrag von Hot Doc »

ICE-T-Fan @ 19 Feb 2011, 22:48 hat geschrieben: Ich brauche zum nächsten Dorf zwischen 20 und 30 min und das sind 1,5 km. Also 10 min für 1 km ist absolut unrealistisch, insbesondere auf dem Lande, wo der Ausbauzustand der Wege nicht immer der beste ist und es auch mal Hügel gibt.
Ich spare mir jetzt mal irgendwelche despektierlichen Anspielungen, weil ich dich nicht kenne und es durchaus auch Leute gibt die unverschuldet nicht so beweglich sind.
Man geht normaler Weise im Durchschnitt mit einer Geschwindigkeit zu Fuß von 5km/h aus. Das gilt auch auf Feldwegen und normalen Pfaden und auch wenns n bisserl hügelig wird. (Wege dir nur bergauf führen oder anderweitig anspruchsvoller sind, mal nicht berücksichtigt.) Diese Geschwindigkeit sollte ein durchschnittlicher Bürger (und um den geht es hier!) auf dem Gehsteig locker schaffen. Wenn man sich ein wenig beeilt sollten die 6km/h auch kein so großes Problem sein (vor allem nicht für 1000m).
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Beitrag von Ionenweaper »

Silberhöher @ 19 Feb 2011, 20:37 hat geschrieben: Gut das sind jetzt meine Beobachtungen, gibt sicher auch mal mehr Ein- und Aussteiger am Flughafen. Als die MRB noch nicht zum Flughafen fuhr, bin ich mal mit so einem "kurzen" RE 5 gefahren. Wenn es hoch kam, waren wir insgesamt 5 Reisende in 3 Dostos und das war an einem Wochentag. Der RE 5 nach/von Halle ist eigentlich immer voll zwischen beiden Städten. Aber wie gesagt am Flughafen hab ich bisher keine Massen ein und aussteigen sehen, beim IC dasselbe.

Und zu Halle - Eilenburg: Hier ist zwischen Halle und Delitzsch eher was los, als weiter Richtung Eilenburg.
Ich verstehe trotzdem nicht, warum man tw. Leipzig Hbf - Leipzig Flughafen fährt. Würde man die Züge gleich bis Halle fahren lassen, wäre sicher nicht nur dtl. mehr los, sondern man würde gleich eine ganz andere Besetzungsklasse erreichen. Am Flughafen kann man ja trotzdem noch halten. Gut, jetzt wo man kürzt ist das eh vergessen, aber das wäre sicher eine sinnvolle Investition der Mittel und eine 30-Min. schnelle Verbindung (also nicht die S10) kann sicher zwischen Halle und Leipzig auch nicht schaden.

Den gleichen Blödsinn plant man ja jetzt auch wieder mit dem neuen S-Bahn Netz wenn der City-Tunnel fertig ist, wieso bitte soll die S5 am Flughafen enden? Man kann doch bitte die S5 und die S5X zusammenführen und bis nach Halle fahren lassen, diese wenigen Minuten mehr werden sicher durch entsprechende Fahrgäste wieder aufgehoben. Wenn die S3 dann bis Halle-Neustadt fährt wird durch die Direktverbindung nach Leipzig da sicher auch noch mal entsprechende Fahrgäste generiert, und da man mit der S5 dann auch schnell in den südlichen Teil Leipzigs von Halle Hbf hinkommen würde, wäre eine 30-Min.-Anbindung höchst sinnvoll. Mal gucken ob sich da noch was tut.



Was die aktuellen Abbestellungspläne in Sachsen angeht: Halle - Eilenburg abzubestellen bringt natürlich auch dem Zweckverband Leipzig nicht so viel, weil ein Teil davon ja in Sachsen-Anhalt liegt und sicher durch die NASA finanziert wird.
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Beitrag von spock5407 »

Mit der vorübergehenden Einstellung der Leipziger S1 ist wohl eine neue "Qualität" von Sparmassnahmen erreicht: man streicht ganze S-Bahnstrecken aus Geldmangel. Erschreckend. Ich kenn jetzt die Auslastung dieser Linie nicht und in Grünau ist mit den Strassenbahnen eine nicht allzu weit entfernte Alternative vorhanden, aber im Nordwesten ist die S1 eine doch recht schnelle Querverbindung.
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Beitrag von JeDi »

Ionenweaper @ 19 Feb 2011, 23:31 hat geschrieben: Was die aktuellen Abbestellungspläne in Sachsen angeht: Halle - Eilenburg abzubestellen bringt natürlich auch dem Zweckverband Leipzig nicht so viel, weil ein Teil davon ja in Sachsen-Anhalt liegt und sicher durch die NASA finanziert wird.
...soll aber mit CTL-Inbetriebnahme eh passieren.
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 19 Feb 2011, 23:55 hat geschrieben: Mit der vorübergehenden Einstellung der Leipziger S1 ist wohl eine neue "Qualität" von Sparmassnahmen erreicht: man streicht ganze S-Bahnstrecken aus Geldmangel. Erschreckend. Ich kenn jetzt die Auslastung dieser Linie nicht und in Grünau ist mit den Strassenbahnen eine nicht allzu weit entfernte Alternative vorhanden, aber im Nordwesten ist die S1 eine doch recht schnelle Querverbindung.
Die S1 wird doch auch bei Fahrzeugmangel seitens Regio Südost immer als erstes Eingestellt - insofern scheint nicht wirklich Bedarf da zu sein.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 19 Feb 2011, 23:56 hat geschrieben: Die S1 wird doch auch bei Fahrzeugmangel seitens Regio Südost immer als erstes Eingestellt - insofern scheint nicht wirklich Bedarf da zu sein.
Die S1 führt halt mitten durchs Plattenviertel - wer Leipzig und die Mieten dort kennt, weiß, dass dort keiner mehr in ein Plattenviertel ziehen muss, selbst wenn er noch so wenig Geld hat. Deshalb wundert mich es eigentlich nicht. Wenn die Stadt Leipzig bzw. die LVB mal kein Geld mehr haben, wars das sicher auch für die entsprechenden Straßenbahnlinien.
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Beitrag von spock5407 »

Achso so, die Grünauer sind des gewohnt? Na dann..

Im Ernst, Arbeitermassen sind ja schon lange nicht mehr zu transportieren und dafür, als Entlastung der LVB, wurde diese Strecke ja konzipiert. Und Grünau verliert weiter Einwohner. Ausserdem erreicht man mit der Strab viel mehr innerstädtische Ziele. Und die LVB haben die Verstärkerlinien ja auch schon eingekürzt.
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Beitrag von Ionenweaper »

Die S1 wird denke ich dann deutlich attraktiver, wenn man aus dem Nordwesten nicht nur bis zum Hbf, sondern noch weiter kommt (obwohl das die S3 dann auch ganz gut bedienen wird). Bei dem relativ westlichen Ast zur Militzer Allee bin ich mir hingegen nicht so sicher, fährt man ja doch einen gewissen Umweg...
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Hot Doc @ 19 Feb 2011, 23:24 hat geschrieben: Ich spare mir jetzt mal irgendwelche despektierlichen Anspielungen, weil ich dich nicht kenne und es durchaus auch Leute gibt die unverschuldet nicht so beweglich sind.
Man geht normaler Weise im Durchschnitt mit einer Geschwindigkeit zu Fuß von 5km/h aus. Das gilt auch auf Feldwegen und normalen Pfaden und auch wenns n bisserl hügelig wird. (Wege dir nur bergauf führen oder anderweitig anspruchsvoller sind, mal nicht berücksichtigt.) Diese Geschwindigkeit sollte ein durchschnittlicher Bürger (und um den geht es hier!) auf dem Gehsteig locker schaffen. Wenn man sich ein wenig beeilt sollten die 6km/h auch kein so großes Problem sein (vor allem nicht für 1000m).
Für die 6 km Strecke zur nächsten Stadt brauche ich zu Fuß im besten Fall 1 Stunde und 18 min. Das kommt schon hin, aber auch nur weil es da nicht so bergauf geht.
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Beitrag von firefly »

Ionenweaper @ 19 Feb 2011, 23:31 hat geschrieben: Ich verstehe trotzdem nicht, warum man tw. Leipzig Hbf - Leipzig Flughafen fährt. Würde man die Züge gleich bis Halle fahren lassen, wäre sicher nicht nur dtl. mehr los, sondern man würde gleich eine ganz andere Besetzungsklasse erreichen. Am Flughafen kann man ja trotzdem noch halten. Gut, jetzt wo man kürzt ist das eh vergessen, aber das wäre sicher eine sinnvolle Investition der Mittel und eine 30-Min. schnelle Verbindung (also nicht die S10) kann sicher zwischen Halle und Leipzig auch nicht schaden.
Das Problem der Strecke ist, dass sie über eine Ländergrenze hinweg führt. Das Land Sachsen hatte bislang eben das Geld und sah die Notwendigkeit eines 30-min Taktes zwischen dem Flughafen und Leipzig.
Für Sachsen-Anhalt war der Stundentakt ausreichend bzw. man wollte und konnte nicht mehr bezahlen.
Aber das hat sich ja jetzt erst mal erledigt.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 19 Feb 2011, 20:50 hat geschrieben: So etwas muss man in einer alternden Gesellschaft berücksichtigen. Und da ist den alten Leuten eine Bushaltestelle vor der Haustüre lieber, als ein quälender - möglicherweise einstündiger - Fußmarsch zum Bahnhof. Im Endeffekt haben diese Menschen dann sogar Zeit gespart, auch wenn der Bus länger braucht, als die Bahn, denn der bis zu zwei Stunden dauernde (Hin- und Rückweg) Fußmarsch entfällt.
Doch meist wäre die Bushaltestelle trozdem nicht direkt vor der Haustür. Man müsste also trotzdem gewisse Distanzen zurücklegen.

Allerdings nutzen alle Leute die ich kenne, die für Strecken von 1km auch nur länger als ~20-30min brauchen würden technische Hilfsmitel, z.B. Gehstöcke, Fahrräder (teils mit E-Unterstützung oder diverse 3-Räder o.Ä), Rollatoren, diverse E-Mobile oder auch Rollstühle.
Das alles bekommt man problemlos in einen ebenerdigen Zug, aber sobald auch nur ein anderer Zeitgenosse auf die Idee kommt auch ein solches technisches Hilfsmittel mit in den Bus zu nehmen sieht es meist schon sehr schlecht aus. Ist das Hilfsmittel ein Fahrrad, am besten noch eine Sonderkonstruktion, ist der Bus sowieso oft Tabu.

Und da man am anderen ende der ÖV-Fahrt das Ziel meist auch nicht direkt an der Bushaltetselle, so das dort auch ein Fußmarsch anstehen würde. Also muss man sein Hilfsmittel zwingend mitnehmen (teures Spezialgerät würde ich auch nicht umbedingt an einer Pennerverseuchten Bushaltetselle abstellen...).

Klar, es mag Leute geben für die kommt aus irgendwelchen Gründen kein technisches Hilfsmittel in Frage oder sie lehnen es warum auch immer ab, aber zumindest in meinen Bekanntenkreis werden genannte technische Hilfsmittel durchaus genutzt (von Altersschwäche über zerstörte Hüften bis zu Lähmungen habe ich einiges im Bekanntrenkreis).
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Ich habe mir gerade mal in der Komfortauskunft der Bahn eine Verbindung von Tür zu Tür herausgesucht. Bekannterweise beinhaltet diese auch die Entfernung und die dafür benötigte Zeit. Von meiner Adresse zur S-Bahn gibt die Bahn 10 Minuten Fußweg für funfhundert Meter an. Und die braucht man auch, wenn man nicht gerade jung und/oder sportlich ist.
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Beitrag von Bayernlover »

Ist doch auch vollkommen egal, wer hier wieviele Stundenkilometer schafft und welche Weite als angemessen empfindet. Man muss da einen Mittelweg finden zwischen "Haltestelle im Vorgarten" und "30 Minuten Fußweg". Rein von den Fahrgastzahlen und der Akzeptanz her ist die Variante Bahn+bisschen Fußweg immer noch die, die am liebsten angenommen wird. Die meist direkte Linienführung und der Schienenbonus tun e eben ihr übriges dazu.

Auch in Sachsen (um mal wieder einen Versuch zu starten aufs Thema zurückzukommen) ist man sich dieser Problematik durchaus bewusst. Der falsche Weg ist hier, den Verbünden die Schuld in die Schuhe zu schieben. Soweit ich das beurteilen kann (kenne nur den VVO) sitzen dort ausschließlich engagierte Mitarbeiter, die sich geschlossen FÜR den Erhalt der Bahnstrecken einsetzen. Da das Land Sachsen aber lieber den Leipziger Citytunnel fördert, fehlt das Geld dann eben an anderer Stelle.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

glemsexpress @ 20 Feb 2011, 14:45 hat geschrieben: Doch meist wäre die Bushaltestelle trozdem nicht direkt vor der Haustür. Man müsste also trotzdem gewisse Distanzen zurücklegen.
Mehr als 1 km ist das in der Egel nicht.

Hier bei uns im Wartburgkreis haben selbst Gehöfte mit 20 Einwohner ein Bushaltestelle direkt am Rand der nächsten Land- oder Bundesstraße.

Es wurden in den letzten 3 Jahren sogar zwei neue Bushaltestellen für die Schulkinder zweier Gehöfte (Furt- und Sauermühle) von gerade mal 10 Einwohner errichtet.

Dagegen ist der nächste (mittlerweile stillgelegte) Bahnhof 5 km entfernt. Die Leute müssten also erstmal 5 km Bus fahren um dann die Bahn nutzen zu können und da ist es effizienter gleich von Bus zu Bus umzusteigen oder durch zu fahren, wenn die Linien durch gebunden sind. Im Übrigen liegt die Umsteigezeit zwischen den Buslinien bis auf wenige Ausnahme in der Regel unter 10 manchmal sogar unter 5 min, sodass sich die Reisezeit nicht merklich verlängert.

Andererseits sollte man aber den Bahnverkehr auf den Hauptstrecken stärken. Es kann nicht sein, dass man wegen Geldmangel wichtige Abendzüge streicht oder die HVZ-Verstärker wegfallen lässt. Was nützt es den Pendlern, dass um 12:15 Uhr Mittags ein Taktzug fährt, während der Zug um 16:15 Uhr total überfüllt und der Verstärkerzug um 16:00 Uhr abbestellt wurde?

Das größte Problem, an dem unbedingt gearbeitet werden muss, ist der optimale Anschluss an die Bahn, dass man nicht die Konstellation hat, dass der Bus gerade dann abfährt wenn der Zug ankommt und umgekehrt, wie es in vielen thüringer und bestimmt auch sächsischen Städten der Fall ist.
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Beitrag von Bayernlover »

ICE-T-Fan @ 20 Feb 2011, 16:54 hat geschrieben: Das größte Problem, an dem unbedingt gearbeitet werden muss, ist der optimale Anschluss an die Bahn, dass man nicht die Konstellation hat, dass der Bus gerade dann abfährt wenn der Zug ankommt und umgekehrt, wie es in vielen thüringer und bestimmt auch sächsischen Städten der Fall ist.
Noch wichtiger sind P+R-Anlagen, die natürlich nichts kosten und genügend freie Plätze vorhalten. In Verbindung mit relativ dichten Takten lässt sich damit einiges erreichen.
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Bayernlover @ 20 Feb 2011, 16:58 hat geschrieben: Noch wichtiger sind P+R-Anlagen, die natürlich nichts kosten und genügend freie Plätze vorhalten. In Verbindung mit relativ dichten Takten lässt sich damit einiges erreichen.
Das nützt Leuten ohne Führerschein und Auto natürlich besonders viel... außerdem, wenn ich ein Auto hätte, würde ich gleich die ganze Strecke fahren und nicht nur bis zum Bahnhof. ;)

Das größte Problem ist die richtige Verzahnung von ÖPNV mit SPNV.

Außerdem muss man den Menschen auch mal wieder den massenhaften Individualverkehr abgewöhnen, bevor sie damit die Rohstoffpreise in die Höhe treiben. Die Zeiten billiger Energiequellen ist bald vorbei.
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Beitrag von Bayernlover »

ICE-T-Fan @ 20 Feb 2011, 18:49 hat geschrieben: Das nützt Leuten ohne Führerschein und Auto natürlich besonders viel... außerdem, wenn ich ein Auto hätte, würde ich gleich die ganze Strecke fahren und nicht nur bis zum Bahnhof. ;)
Deren Anteil in ländlichen Gebieten ist wie hoch? Und bitte rechne nicht die Zwangskunden dazu, es geht hier nur darum denen das Bahnfahren schmackhaft zu machen, die eine Alternative haben. Und bei Fahrten in große Städte macht eine Bahnfahrt durchaus mehr Sinn als eine Autofahrt. Das zeigt übrigens auch der große Erfolg der P+R-Anlagen, die regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.
Das größte Problem ist die richtige Verzahnung von ÖPNV mit SPNV.

In ländlichen Regionen ist die Verzahnung Auto-SPNV mindestens genau so wichtig.
Außerdem muss man den Menschen auch mal wieder den massenhaften Individualverkehr abgewöhnen

Das kann man nur wenn man eine adäquate Alternative zum Auto bietet - mit Verboten und Gängeleien erreicht man gar nichts.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Bayernlover @ 20 Feb 2011, 19:03 hat geschrieben: Deren Anteil in ländlichen Gebieten ist wie hoch? Und bitte rechne nicht die Zwangskunden dazu, es geht hier nur darum denen das Bahnfahren schmackhaft zu machen, die eine Alternative haben. Und bei Fahrten in große Städte macht eine Bahnfahrt durchaus mehr Sinn als eine Autofahrt. Das zeigt übrigens auch der große Erfolg der P+R-Anlagen, die regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.


In ländlichen Regionen ist die Verzahnung Auto-SPNV mindestens genau so wichtig.


Das kann man nur wenn man eine adäquate Alternative zum Auto bietet - mit Verboten und Gängeleien erreicht man gar nichts.
Man braucht im Endeffekt beides, da hast du schon recht. Langfristig ist der Massenverkehr aber wohl wichtiger als der Anreiz zu Individualverkehr.

Es wird ganz sicher keine Verbote oder Gängeleien geben, aber der Geldbeutel wird entscheiden. Ich sehe langfristig das sich das ökonomische Verhältnis von Massen- vs. Individualverkehr wieder in Richtung Massenverkehr verschieben wird, einfach weil die Energieressourcen stetig im Preis steigen und dann die energieeffizienteste Variante auch die billigste sein wird. Damit die Bahn davon profitieren kann, muss der Zubringerverkehr optimiert werden. Das heißt eventuell auch, dass man stillgelegte Eisenbahnstrecken ggf. reaktiviert, wenn die Fahrgastpotentiale wieder vorhanden sind.
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ICE-T-Fan @ 20 Feb 2011, 19:21 hat geschrieben: Man braucht im Endeffekt beides, da hast du schon recht. Langfristig ist der Massenverkehr aber wohl wichtiger als der Anreiz zu Individualverkehr.
Ich frage mich nur wie man auf dem Land einen aduäquaten Ersatz schaffen will. Abgesehen davon dass ein Bus, in dem 10 Leute drin sitzen, auch nicht groß effizienter ist als ein Auto.
aber der Geldbeutel wird entscheiden.
Wenn es danach ginge hätte keiner mehr ein Auto. Für einen Großteil der Leute ist das Auto teurer als das vergleichbare ÖPNV-Angebot.
Ich sehe langfristig das sich das ökonomische Verhältnis von Massen- vs. Individualverkehr wieder in Richtung Massenverkehr verschieben wird, einfach weil die Energieressourcen stetig im Preis steigen und dann die energieeffizienteste Variante auch die billigste sein wird.

Auch ÖPNV/SPNV benötigen eine Menge Energie. Und wenn der Liter Diesel 3€ kostet, wird das auch das Busunternehmen empfindlich treffen. Das Verhältnis der Kosten wird sich nicht ändern, da Sprit eben für alle gleich teuer ist.
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Bayernlover @ 20 Feb 2011, 19:28 hat geschrieben: Ich frage mich nur wie man auf dem Land einen aduäquaten Ersatz schaffen will. Abgesehen davon dass ein Bus, in dem 10 Leute drin sitzen, auch nicht groß effizienter ist als ein Auto.


Wenn es danach ginge hätte keiner mehr ein Auto. Für einen Großteil der Leute ist das Auto teurer als das vergleichbare ÖPNV-Angebot.


Auch ÖPNV/SPNV benötigen eine Menge Energie. Und wenn der Liter Diesel 3€ kostet, wird das auch das Busunternehmen empfindlich treffen. Das Verhältnis der Kosten wird sich nicht ändern, da Sprit eben für alle gleich teuer ist.
Du musst aber auch sehen, dass die Auslastung der Busse mit dem Energiepreis fürs Auto ansteigt. d.h. für den Busunternehmer ergeben sich die steigenden Spritkosten aber auch steigende Fahrgasteinnahmen. Es wäre interessant zu wissen, ab wo der kritische Punkt liegen, dass sich das erstmal wieder rechnet. Also um wieviel müssen/dürften Benzin und Diesel teurer werden, damit genügend Fahrgäste auf ÖPNV umsteigen aber gleichzeitig die Betriebskosten in überschaubarem Rahmen bleiben. Ich denke diese Grenze wird wohl so pi*Daumen bei deinen fiktiven 3-4 Euro liegen. Ab 5 Euro kehrt sich dann im ÖPNV die Kosten-Einnahme-Situation wohl eher wieder um.

PS: Ich habe auf meiner Linie den Bus an manchen Tagen sogar für mich alleine^^
Gruß Markus aus Eisenach,
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

ICE-T-Fan @ 20 Feb 2011, 19:39 hat geschrieben: Ich denke diese Grenze wird wohl so pi*Daumen bei deinen fiktiven 3-4 Euro liegen. Ab 5 Euro kehrt sich dann im ÖPNV die Kosten-Einnahme-Situation wohl eher wieder um.
Bis es so weit ist, bin ich schon fast Rentner. Abgesehen drängen die Hersteller mit Elektroautos auf den Markt, deren Effizienz kenne ich aber nicht. Klar, Elektrobusse wären sicher nett. sind aber mit den heutigen Reichweiten die diese Akkus haben eher unpraktikabel.
PS: Ich habe auf meiner Linie den Bus an manchen Tagen sogar für mich alleine^^

Da kann ich ja mit dem hier nebenher fahren und bin trotzdem noch ökologischer unterwegs :lol:
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Beitrag von christian85 »

Auch ÖPNV/SPNV benötigen eine Menge Energie. Und wenn der Liter Diesel 3€ kostet, wird das auch das Busunternehmen empfindlich treffen. Das Verhältnis der Kosten wird sich nicht ändern, da Sprit eben für alle gleich teuer ist.
Nein, das kannst du so pauschal nicht sagen. Der normale Mensch vergleicht den Preis der Spritkosten mit denen der Bahn-/Busfahrt, ja? Der Preis der Bahn-/Busfahrt setzt sich aber aus mehreren Komponenten zusammen, z. B. Energie, aber auch Personal, Wartung, Abschreibung etc. So steigt der Bahn-/Buspreis prozentual gesehen nicht so stark an wie die Energiekosten (wie hoch ist der Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten eigentlich?). Also verschiebt sich das Verhältnis schon zu Gunsten der Bahn/Bus.
Abgesehen drängen die Hersteller mit Elektroautos auf den Markt, deren Effizienz kenne ich aber nicht. Klar, Elektrobusse wären sicher nett. sind aber mit den heutigen Reichweiten die diese Akkus haben eher unpraktikabel.
Des Problem haben prinzipiell auch die PKW-mal ganz zu schweigen von den LKW, der Güterverkehr müsste jedenfalls massiv zulegen (auch wenn OT)
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Beitrag von Bayernlover »

christian85 @ 20 Feb 2011, 19:47 hat geschrieben: Nein, das kannst du so pauschal nicht sagen. Der normale Mensch vergleicht den Preis der Spritkosten mit denen der Bahn-/Busfahrt, ja?
Nein, der normale Mensch guckt, was er im Monat spart, wenn er mit dem ÖPNV fahren würde und betrachtet zusätzlich noch, wie hoch der Kompromiss ist, den er da eingehen muss. Bequemlichkeit spielt auch eine entscheidende Rolle, nicht zu vergessen der Zeitfaktor. Das Kostenargument zählt also nur teilweise (wie gesagt, dann hätte fast niemand ein Auto).
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