Kahlschlag in Sachsen

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Beitrag von Ionenweaper »

JeDi @ 21 Feb 2011, 12:36 hat geschrieben: Wie wäre es denn auf dem Land mit ALV, wie zum Beispiel hier, wo man den Krüppel-ÖSPV eingestellt hat? (Außerhalb des Schülerverkehr fährt hier nichts mehr als Bus) - Ergebnis: 50% weniger Kosten; 400% mehr Fahrgäste.
Das ist ja genau der Taxi-ÖPNV von dem ich sprach. Wenn der tatsächlich auch noch 50% weniger kostet, passt das ja super. Die Zuschläge zu Normalkarten sind mit 1€ für ne Einzelfahrt und 0,30€ für ne Zeitkarte auch human.
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Beitrag von Bayernlover »

Ionenweaper @ 21 Feb 2011, 13:13 hat geschrieben: Das ist ja genau der Taxi-ÖPNV von dem ich sprach. Wenn der tatsächlich auch noch 50% weniger kostet, passt das ja super. Die Zuschläge zu Normalkarten sind mit 1€ für ne Einzelfahrt und 0,30€ für ne Zeitkarte auch human.
Das Problem, das ich hier so sehe ist eher, dass man sich eine Stunde vorher anmelden muss. Und das ist noch eine humane Zeit, manche wollen es noch viel früher.
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Beitrag von Ionenweaper »

Bayernlover @ 21 Feb 2011, 14:40 hat geschrieben: Das Problem, das ich hier so sehe ist eher, dass man sich eine Stunde vorher anmelden muss. Und das ist noch eine humane Zeit, manche wollen es noch viel früher.
Naja, die Alternative wäre vmtl. wenns hochkommt ein Bus der unregelmäig 3-4x am Tag fährt - da muss ich auch planen. Da sind wohl beliebige Fahrten mit 1 Stunde Voranmeldung wirklich die bessere Alternative, planen muss ich das bei obigen unregelmäßigen Busangebot ja auch.
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Beitrag von Bayernlover »

Ionenweaper @ 21 Feb 2011, 14:49 hat geschrieben: Naja, die Alternative wäre vmtl. wenns hochkommt ein Bus der unregelmäig 3-4x am Tag fährt - da muss ich auch planen. Da sind wohl beliebige Fahrten mit 1 Stunde Voranmeldung wirklich die bessere Alternative, planen muss ich das bei obigen unregelmäßigen Busangebot ja auch.
Wenn man nur die Auswahl zwischen Bus und Anrufbus habe, sicher. Es geht hier aber primär darum, was mich als Autofahrer zum ÖPNV auf dem Land treiben soll (als Beispiel, ich fahre weder regelmäßig Auto noch wohne ich auf dem Land :D).
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Beitrag von Ionenweaper »

Bayernlover @ 21 Feb 2011, 14:52 hat geschrieben: Wenn man nur die Auswahl zwischen Bus und Anrufbus habe, sicher. Es geht hier aber primär darum, was mich als Autofahrer zum ÖPNV auf dem Land treiben soll (als Beispiel, ich fahre weder regelmäßig Auto noch wohne ich auf dem Land :D).
Die Nachfrage ist ja mit dem Modell laut Jedi um 400% gestiegen. Entweder das war jetzt alles Mehrverkehr von Leuten die kein IV haben und damit sonst zu Hause geblieben wären, oder man hat zumindest etwas Verkehr auch vom Auto abgezogen.

Ich denke schon, dass hier die Autofahrten verringert wurden, vmtl. aber eher Mitfahrten: Die Kinder muss man jetzt nicht mehr selbst aus dem Nachbardorf vom Musikunterricht abholen; für solche Abholfahrten finden sich sicherlich x Beispiele.

Auf dem Dorf ist die Frage vmtl. eher, ob nicht ein Auto weniger auch reicht, wenns ein vernünftiges Angebot gibt - nicht das man gar kein Auto mehr braucht.
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Beitrag von Bayernlover »

Ionenweaper @ 21 Feb 2011, 15:05 hat geschrieben: Auf dem Dorf ist die Frage vmtl. eher, ob nicht ein Auto weniger auch reicht, wenns ein vernünftiges Angebot gibt - nicht das man gar kein Auto mehr braucht.
Ja das stimmt - vier Erwachsene, vier Autos, so ist das heute meistens ;)
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 20 Feb 2011, 16:14 hat geschrieben: Ich habe mir gerade mal in der Komfortauskunft der Bahn eine Verbindung von Tür zu Tür herausgesucht. Bekannterweise beinhaltet diese auch die Entfernung und die dafür benötigte Zeit. Von meiner Adresse zur S-Bahn gibt die Bahn 10 Minuten Fußweg für funfhundert Meter an. Und die braucht man auch, wenn man nicht gerade jung und/oder sportlich ist.
Ich glaube du hast meine Aussage nicht verstanden.
Nehmen wir an dass du irgendwohin fahren willst. Dein Weg zum Bahnhof beträgt 1km, am Ziel musst du noch mal 1,5km laufen. Für dich keine leichte Sache.

Nun hast du folgende Möglichkeiten:
  • nicht fahren
  • mit einen anderen Verkehrsmittel fahren
  • die Strapazen auf diech nehmen
  • ein Hilfsmittel verwenden
Da du ein Pedelec hast und damit offenbar schon klarkommst könntest du dieses verwenden um zur ersten Haltestelle zu fahren um dir so die Strapazen zumindest eines Weges zu sparen. Doch wohin nun mit deinen Pedelec? Irgendwo am Bf abschließen würde ich kein Rad das mehr als 500€ kostet. Die einfachste Sache wäre doch wenn du es mit in den Zug nehmen würdest und am Ziel auch die 1,5km fahren könntest, oder?
In den meisten Züges ist sowas problemlos möglich. Dank des Pedelecs musst du also nur ein paar Meter im Bahnhofsbereich laufen.
Doch nun wird die Bahnstrecdke eingestellt und du bekommst einen Busverkehr wo man keine Fahräder mitnehmen darf. Du musst jetzt zwar nur noch 0,5km zum Bus laufen, aber am Ziel bleiben die 1,5km Wegstrecke.
Nun stellt sich also die Frage, was ist für dich einfacher?
2,5km mit deinen Pedelec fahren oder 2km laufen?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Ich hatte schon verstanden, was Du gemeint hast. Ich habe lediglich darlegen wollen, mit welcher Gehgeschwindigkeit die Bahn in ihrer Komfortauskunft rechnet.
OT @ , hat geschrieben:Was mich persönlich betrifft, ich würde auf keinen Fall einen Kilometer zu einem Bahnhof laufen. Wenn ich nicht das Auto nehme (und dann direkt durchfahre), nehme ich den Bus zum Bahnhof und am Ziel nehme ich wieder den Bus – und wenn es keinen gibt, ein Taxi. So geschehen in der vergangenen Woche. Mit dem Bus (zur Haltestelle 260 Meter Fußweg) bin ich zum Bahnhof gefahren (5 Km) und dort in einen RE umgestiegen. Ich hätte auch 500 Meter bis zur S-Bahn laufen können, aber da ich am gleichen Bahnhof umsteigen musste, habe ich den Bus vorgezogen. Außerdem konnte ich im Bus das Ticket lösen und brauchte nicht zu befürchten, dass der Automat mal wieder kaputt ist. Am Zielort bin ich dann mit der Tram gefahren und die restlichen 400 Meter gelaufen.

Mein Pedelec dient ausschließlich zu Fahrten in der Freizeit und dann auch nur bei gutem Wetter. Und da wir das vor knapp zwei Wochen schon mal mit Sonnenschein und Temperaturen um die 16 Grad Celsius hatten, habe ich es auch in diesem Jahr schon gemacht ;)

Aber O.K., wenn ich kein Auto hätte und zu einem bestimmten Ziel fahren müsste könnte ich es mir durchaus vorstellen, das Rad mit in den Zug zu nehmen. Dann dürfen es aber auch fünf Kilimeter bis zum Bahnhof sein.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 21 Feb 2011, 21:03 hat geschrieben: Ich hatte schon verstanden, was Du gemeint hast. Ich habe lediglich darlegen wollen, mit welcher Gehgeschwindigkeit die Bahn in ihrer Komfortauskunft rechnet.
Dass die Bahn natürlich sehr großzügig rechnet, liegt auf der Hand.
Die Auskunft die Lage deines Gebäudes nicht. Bei manchen Hochhaus-Siedlungen braucht man schon mal ein paar Minuten bis man auf der Straße steht, wo die Auskunft den Weg beginnt zu rechnen. Dann kann die Auskunft keine Ampeln, Berge oder ähnliche Hindernisse einrechnen. Und nicht zuletzt ist sicher eher mit langsamen Zeitgenossen gerechnet worden.
Diese ganzen Punkte rechnet die Bahn lieber mit ein, da sie sich sonst ständig dem Vorwurf aussetzen muß, obwohl man rechtzeitig losgegangen ist, wäre der Zug vor der Nase weggefahren.

Und soooo total verkehrt ist die Angabe ja auch nicht. Geht man von 5km/h aus, heißt das 1km in 12 Minuten oder 500m in 6 Minuten. Da rechnet die Bahn halt 4 Minuten sicherheit ein. Wäre mal interessant, was die für 1, 2, oder 5km rechnen.

(Also ich habe mir angewöhnt die Zeit ab dem Schuheanziehen und inkl. Kartenkaufen zu rechnen, dann paßt das halbwegs.)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Hot Doc

Die Komfortauskunft der Bahn kennt sehr wohl die genaue Lage des Wohngebäudes. Voraussetzung ist natürlich, dass die Hausnummer angegeben wird. Und sie zeigt auch Wege an, die in herkömmlichen Routenplanern fehlen, weil sie nur von Fußgängern benutzbar sind :P
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Beitrag von Hot Doc »

Also, ich hab das gerade mal bei ein paar Hochhäusern bei uns ausprobiert, die teilweise mehr als 100 Meter von der Straße entfernt stehen. Da geht das nicht. Die Komfortauskunft nimmt als Startpunkt die Tiefgarageneinfahrt (was rechtlich auch der Eingang in das - zu (fast) allen Seiten offene - Gelände ist) und leitet einen dann auf dem Gehsteig zum weiter entfernt gelegenen U-Bahneingang. Vom wirklich Standpunkt der Hauses aus in die andere Richtung aus dem Grundstück fällt man nach wenigen Metern direkt in den anderen U-Bahneingang der selben Station.

So ergibt sich eine Differenz von bis zu 200m bei einer Gesammtstrecke von 320m.

Witzig ist auch die Zeitangabe: Oben gibt die Bahn 7 Minuten für die laut denen sogar über 400m an. Zählt man die unten angegebenen Zeit für die Teilstrecken zusammen kommt man auf 4 Minuten und die vom Losgehen bis zur Ankunft am U-Bahnhof vergehen laut Plan 5 Minuten.
So, und jetzt erzähl mit mal, dass das n exaktes System ist, in dem nicht immer einige Minuten an Sicherheit reingerechnet werden.
(Btw. rechet die Bahn für die Teilstrecken 263m in 3 Minuten - was ich für gut schaffbar halte und für 162m in 1 Minute - was selbst für mich nur im schnellen Stechschritt erreichbar ist.)
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Hot Doc @ 22 Feb 2011, 17:01 hat geschrieben: Dann kann die Auskunft keine Ampeln, Berge oder ähnliche Hindernisse einrechnen. Und nicht zuletzt ist sicher eher mit langsamen Zeitgenossen gerechnet worden.
Diese ganzen Punkte rechnet die Bahn lieber mit ein, da sie sich sonst ständig dem Vorwurf aussetzen muß, obwohl man rechtzeitig losgegangen ist, wäre der Zug vor der Nase weggefahren.
HAFAS und EFa können das beide theoretisch. Ob die Bahn das implementiert hat, weiß ich grad nicht auswendig, der VVS hats z.B. in seiner EFa drin.
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Beitrag von Krokonase »

jegliche Stilllegung einer Bahnstrecke ist Lobbypolitik für die Autoindustrie , da als Ersatz Autobusse fahren werden. Desweiteren wird dadurch auch Personal abbgebaut und das ist bedauerlich , weil wir ja in der heutigen Zeit eine Menge arbeitslose Menschen haben.

Soweit ich weiss sollte die Strecke Sebnitz - Heidenau eine Strecke der DB Regio sein, die u.a von Auszubildenen in Betrieb genommen wird....scheint sich wieder alles in Rauch aufzulösen, wie vieles hier in diesem Land...

Viel Reden - Viel Unsinn - Viel Rauch dannach.....

bestes Beispiel : Guttenberg unser Superkanzler der Haargeelfetischist.
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Beitrag von riedfritz »

Krokonase:
jegliche Stilllegung einer Bahnstrecke ist Lobbypolitik für die Autoindustrie , da als Ersatz Autobusse fahren werden. Desweiteren wird dadurch auch Personal abbgebaut und das ist bedauerlich , weil wir ja in der heutigen Zeit eine Menge arbeitslose Menschen haben.
Unrentable, aber nicht stillgelegte Strecken sind Vernichtung von Volksvermögen. Du kannst nicht aus jedem nicht genutzten Zug einen Museumszug machen, nur um Arbeitsplätze zu erhalten!!
Die Steuerzahler finanzieren dann nichtsnutziges Personal, ähnlich wie im Bergbau, wo jeder Arbeitsplatz ohne Sinn und Verstand vom Staat bezuschußt wird.


Viele Grüße,

Fritz
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Unrentable, aber nicht stillgelegte Strecken sind Vernichtung von Volksvermögen.
Dieses "unrentabel"-Argument gilt dann aber auch für jede zweite Gemeindeverbindungsstraße.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Rohrbacher:
Dieses "unrentabel"-Argument gilt dann aber auch für jede zweite Gemeindeverbindungsstraße.
Du hast vollkommen recht. Sie schauen ja oft auch so aus.

Etwas zu erhalten, was inzwischen nicht mehr gebraucht wird, ist die Verschwendung von Volksvermögen, d.h. man muss nach gewisser Zeit den Sinn von nicht mehr genutzten Verkehrswegen überprüfen und dann Konsequenzen ziehen.

Es geht ja nicht nur um die Stillegung von Bahnstrecken in Sachsen, auch der Gleisplan des Münchner Hbf. wird ständig aufgrund anders gearteter Anforderungen geändert. Es wäre wenig sinnvoll gewesen, im bayerischen Wald alle Bahnlinien aufwendig zu pflegen, obwohl sie durch den "Eisernen Vorhang" keine Verbindung in die Tschechoslowakei mehr hatten und dadurch bedeutungslos wurden.

Auch Krokonase wird, wenn seine bisherige Wohnung zu gross ist, z.B. weil die Kinder ausgezogen sind, überlegen, ob er sie behält oder in eine kleinere umzieht.

Die Zeiten ändern sich und wir mit ihr, hat irgendein lateinischer Philosoph einmal gesagt.


Viele Grüße,

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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Man sollte in diesem Zusammenhang auch erwähnen, das Sachsen den geringsten Schuldenstand pro Einwohner hat. Irgendetwas machen die richtig. Wobei man den Soli mal wirklich überdenken sollte.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...,750126,00.html
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Beitrag von firefly »

Rohrbacher @ 16 Mar 2011, 15:31 hat geschrieben: Dieses "unrentabel"-Argument gilt dann aber auch für jede zweite Gemeindeverbindungsstraße.
Nein, das gilt nicht. Jedes Grundstück muss mit einer Strasse erschlossen sein. Und zu dieser Erschliessung und Erreichbarkeit braucht man auch Gemeinde-Verbindungsstrassen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Also kann es bei Straßen Gründe geben, die einen unrentablen Betrieb rechtfertigen - wieso dann nicht auch bei Bahnstrecken?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Hot Doc »

firefly @ 16 Mar 2011, 22:23 hat geschrieben: Nein, das gilt nicht. Jedes Grundstück muss mit einer Strasse erschlossen sein. Und zu dieser Erschliessung und Erreichbarkeit braucht man auch Gemeinde-Verbindungsstrassen.
Erstens völliger Blödsinn! Es gibt genug Grundstücke die nicht mit Straßen erschlossen sind.
Zweitens reicht ja eine Straße, aus den meisten Dörfern gehen aber Straßen in verschiedene Richtungen weg. Man könnte sicher gut 50% des deutschen Staßennetzes sofort abreissen, ohne dass ein Grundstück weniger erschlossen wäre.
Klar, Umwege wäre dann nötig.
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Beitrag von Rohrbacher »

Es stellt sich auch die Frage, in welchem Zustand muss die Straße sein. Wenn ich auf direktem Weg von Rohrbach nach Pörnbach fahre, komme ich ab dem Gemeindeteil Gambach auf einen einspurigen Schotterweg. Nein, kein landwirtschaftlicher Weg, sondern eine offizielle Gemeindeverbindungsstraße, über die auch jedes handelsübliche Navi leitet - zur Verwunderung vieler Autofahrer, die scheinbar so verwöhnt sind und nur noch mindestens zweispurige Asphaltstraßen für echte Straßen halten ... :rolleyes:
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Beitrag von riedfritz »

über die auch jedes handelsübliche Navi leitet -
Na ja, das ist heutzutage kein Kriterium! :D


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Beitrag von firefly »

GSIISp64b @ 16 Mar 2011, 22:35 hat geschrieben:Also kann es bei Straßen Gründe geben, die einen unrentablen Betrieb rechtfertigen - wieso dann nicht auch bei Bahnstrecken?
Weil der Notarzt und die Müllabfuhr nun mal nicht auf Gleisen kommt.
Hot Doc @ 16 Mar 2011, 22:47 hat geschrieben:Erstens völliger Blödsinn! Es gibt genug Grundstücke die nicht mit Straßen erschlossen sind.
Zweitens reicht ja eine Straße, aus den meisten Dörfern gehen aber Straßen in verschiedene Richtungen weg. Man könnte sicher gut 50% des deutschen Staßennetzes sofort abreissen, ohne dass ein Grundstück weniger erschlossen wäre.
Klar, Umwege wäre dann nötig.
Da kennst du dich aber schlecht aus. Bis 1921 gab es in Deutschland überhaupt keine Strasse ohne Erschliessungsfunktion. Und erst seit dem wuchs ein Netz von Strassen, die allein Verbindungsfunktion haben. Aber selbst die machen heute nur einen kleinen Teil des gesamten Strassennetz aus.
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Beitrag von 146225 »

firefly @ 16 Mar 2011, 22:23 hat geschrieben: Nein, das gilt nicht. Jedes Grundstück muss mit einer Strasse erschlossen sein. Und zu dieser Erschliessung und Erreichbarkeit braucht man auch Gemeinde-Verbindungsstrassen.
Doch, es gilt - zwar sollte schon jeder Ort und jede Siedlung mit einer Straße angebunden sein. Aber ob es oftmals die zweite, dritte, vierte Anbindung in unterschiedlichen Richtungen auch noch rentabel braucht - das darf durchaus bezweifelt werden.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von firefly »

146225 @ 17 Mar 2011, 20:26 hat geschrieben: Doch, es gilt - zwar sollte schon jeder Ort und jede Siedlung mit einer Straße angebunden sein. Aber ob es oftmals die zweite, dritte, vierte Anbindung in unterschiedlichen Richtungen auch noch rentabel braucht - das darf durchaus bezweifelt werden.
Ich merke, dass viele hier viel zu sehr auf Eisenbahn gepolt sind, um ernsthaft zu verstehen, welche Aufgabe Strassen haben. Es reicht eben nicht einfach nur Orte anzubinden. Es muss jedes verfickte Grundstück angeschlossen werden.
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Beitrag von riedfritz »

Doch, es gilt - zwar sollte schon jeder Ort und jede Siedlung mit einer Straße angebunden sein. Aber ob es oftmals die zweite, dritte, vierte Anbindung in unterschiedlichen Richtungen auch noch rentabel braucht - das darf durchaus bezweifelt werden.
Vielleicht sollte man sich erst mal informieren, ob das alles auch wirklich vom Staat (Bund, Land, Gemeinde) bezahlte Strassen sind, für die Land-u. Forstwirtschaft müssen ebenfalls Wege vorhanden sein. Dieser Verkehr wird grossenteils auf Wegen abgewickelt, die alleine durch die Nutzer finanziert werden.

Das hat aber Nichts mit der Eisenbahn zu tun, die bekanntlich die Nutzung auf ihre eigenen Fahrzeuge beschränkt und es muss den Nutzern u. Kunden überlassen bleiben, ob sie ihre Waren mit einem Zug, der nur alle drei Tage vorbeikommt, versenden wollen, nachdem sie evtl. schon Wochen vorher hierfür einen Waggon bestellen müssen.

In vielen Branchen wird die Fertigung aber so geplant, dass die Ware nach Kundenaufträgen gefertigt wird und exakt in der Reihenfolge der Liefertour ohne Zwischenlagerung auf LKW-Auflieger verladen wird.

Viele Grüße,

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Beitrag von JeDi »

Hier passts wohl am besten...

Die Döllnitzbahn ist bis 2020 gesichert, auf Nossen-Meißen Triebischtal fahren dafür am 14.12.2013 die letzten Züge...

Welche der beiden Bahnen jetzt wichtiger ist, darf sich jeder selber überlegen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Hast du nen Link dazu? Es musste ja so kommen...
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Beitrag von Electrification »

Ich frage mich welchen Sinn diese Döllnitzbahn denn hat. Die Schmalspurbahnen in Sachsen haben einen anderen Zweck als die in der Schweiz, daher sehe ich in ihnen einen rein touristischen Nutzen. Ich gebe zu dass ich mit Dampfloks gar nichts anfangen kann und ich solche Bahnen als Museumsbahnen betrachte, denn eine moderne Schmalspurbahn ist elektrifiziert und wird wie in der Schweiz betrieben. Nur gibt es im Bereich der Döllnitzbahn dieses Potenzial ja gar nicht.

Dafür lässt man am Ende die Strecke Meißen - Nossen - Döbeln zugrunde gehen, eine Hauptbahn die nur ordentlich ausgebaut werden müsste und auf der man eine zweite durchgehende Verbindung Dresden - Leipzig schaffen könnte. Der Umsteigezwang in Meißen ist nicht gerade attraktiv, vor allem weil die S-Bahn an jedem Blumentopf stehen bleibt.
Wo anders gibt es dazu auch RE, aber in Sachsen sind ja eh völlig unfähige Verkehrspolitiker am Werk, wahre Bahnhasser und genau so wird gearbeitet.
Die Strecke hat Potenzial, aber während man überall kleinste Dorfstraßen ausbaut und verbessert, wird an so einer bedeutenden Verbindung nichts gemacht und es besteht scheinbar auch kein Interesse an einer Attraktivierung.
Nur Kasper am Werk, nur Kasper!

Dafür aber so eine unwichtige Touristenschaukel, die kein Mensch braucht, mit Geld vollpumpen.
Spirit of ChristianMUC
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Beitrag von Spirit of ChristianMUC »

Die Döllnitztalbahn ist keine Konkurrenz zur Straße, also wird sie vom FDP-Verkehrsmininster erhalten.
Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird - und dann Gut über Böse siegt,
dass irgendjemand uns auf unseren Wegen lenkt - und unser Schicksal in die Hände nimmt.
Ja, ich glaube an die Ewigkeit - und dass jeder jedem mal vergibt.
Alle werden wieder voreinander gleich, jeder kriegt, was er verdient.
(DTH - Wünsch DIR was)
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