[M] 10 Jahre regelmäßiger Nachtverkehr

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo,

heute vor 10 Jahren - in der Nacht vom 12. auf 13. September 2004 - verabschiedete sich München als letzte deutsche Millionenstadt vom Betriebsschluß um 1 Uhr. Das ist Anlaß genug, dieses Ereignis (es war wirklich eines; die Zeitungen waren voll davon, und auch die BR-Rundschau kam nicht umhin, um auf das für Münchner Verhätnisse achte Weltwunder hinzuweisen) in Form eines kleinen Rückblicks zu würdigen.

Mit Sprüchen "Jetzt können Sie uns im Mondschein begegnen", "Wir nehmen dem Morgen das Grauen", "Wir haben unseren Feierabend für Sie gestrichen" und "Jetzt bringen wir Sie auch nachts ins Schwärmen" wurde am 13.09. um 1:32 Uhr der erste Nachtverkehrsanschluß abgefertigt. In einem geschmückten R 2.2-TW fuhr fuhren der Oberbürgermeister Christian Ude, Herbert König (damals Werkleiter "Verkehr" bei den SWM), andere Honorationen und viele Fans mit der Linie N20 gen Moosach.

Einen ersten, erfolglosen Versuch gab es während der Olympischen Spiele zwischen 27.08. und 10.09.1972 , als man zwei Buslinien ohne Liniennumer fahren ließ:

Karlsplatz (Stachus) – Lenbachplatz – Promenadeplatz – Odeonsplatz – Münchener Freiheit – Leopoldstraße – Ungererstraße – Studentenstadt

Karlsplatz (Stachus) – Lenbachplatz – Promenadeplatz – Odeonsplatz – Münchener Freiheit – Parzivalplatz – Scheidplatz – Petuelring – Olympiazentrum


Der dauerhaften Einführung des Nachtverkehrs gingen in dem damals über 20 Jahren bestehenden MVV immer wieder heftige Diskussionen voraus. Zumindest rang man sich Mitte der 80er Jahre dazu durch, in der Neujahrsnacht und in den letzten Tagen des Faschings die U-Bahn durchgehend fahren zu lassen. Aber ansonsten profitierte nur die Taxi-Innung vom Ignorieren des Münchner Nachtlebens durch Politik und MVV / SWM.

Mit der Wahl von Christian Ude zum OB im Juni 1993 kam endlich Schwung in die Sache. Und siehe da: Ende 1993 beschloß der Stadtrat die Einführung eines Nachtnetzes, das aus dem Hoheitshaushalt des Stadtrats finanziert wird. 2 Millionen Mark im Jahr war den ehrenamtlichen Stadträten die Sache dann doch wert.

Folgende Linien wurden täglich im Stundentakt betrieben:

N19: Pasing, Marienplatz - Willibaldplatz - Hauptbahnhof - Stachus - Maxmonument - Max-Weber-Platz - Ostbahnhof - St.-Veit-Straße

N20: Moosach - Hanauer Straße - Stiglmaierplatz - Hauptbahnhof - Stachus - Sendlinger Tor - Isartor - Max-Weber-Platz - Effnerplatz

N27: Petuelring - Kurfürstenplatz - Stachus - Sendlinger Tor - Ostfriedhof - Großhesseloher Brücke

N33: Kieferngarten - Ingolstädter Straße - Leopoldstraße - Münchner Freiheit - Odeonsplatz - Stachus - Sendlinger Tor - Harras -Luise-Kiesselbach-Platz - Aidenbachstraße - Fertigstraße

N68: Trappentreustraße - Donnersbergerbrücke - Rotkreuzplatz - Romanplatz - Laim - Blumenau - Klinikum Großhadern - Fürstenried West - Kemptener Straße

N72: Pasing, Marienplatz - Westkreuz - Neuaubing West - Lochhausen Bahnhof

N81: Dülferstraße - Feldmoching - Lerchenauer Straße - Petuelring - Scheidplatz - Parzivalplatz - Münchner Freiheit

N89: Ostbahnhof - Elsässer Straße - Leuchtenberg Unterführung - Effnerplatz - Arabellapark - Freischützstraße - Johanneskirchen Bahnhof

N91: Ostbahnhof - Elsässer Straße - Steinhausen - Riem, Alter Flughafen (nur Fr /Sa, Sa / So)

N95: Ostbahnhof - Ramersdorf - Pfanzelplatz - Quiddestraße - Krankenhaus Neuperlach - Neuperlach Zentrum


Wurde der nächtliche Verkehr trotz seiner Schwächen (mitunter seltsame Führungen, die sich nach dem geplanten Fahrzeugeinsatz richteten) ganz gut angenommen, so gab es (wie soll es in München anders sein?) Stimmen, die sich über den neuen nächtlichen Lärm beschwerten...

Nach zwei Jahren wurde das Netz modifiziert, das am 27. Oktober 1996 in Betrieb genommen wurde. Straßenbahnlinien und die Buslinie N33 fahren täglich im Stundentakt, am Wochenende fahren Tram- und Buslinien im Halbstundentakt:

N17: Amalienburgstraße - Romanplatz - Hauptbahnhof - Stachus - Sendlinger Tor - Isartor - Max-Weber-Platz - Effnerplatz

N19: Pasing, Marienplatz - Willibaldplatz - Hauptbahnhof - Stachus - Maxmonument - Max-Weber-Platz - Ostbahnhof - St.-Veit-Straße

N20: Moosach - Hanauer Straße - Stiglmaierplatz - Hauptbahnhof - Stachus - Sendlinger Tor

N27: Petuelring - Kurfürstenplatz - Stachus - Sendlinger Tor - Ostfriedhof - Großhesseloher Brücke

N33: Keilberthstraße - Ingolstädter Straße - Domagkstraße - Ungererstraße - Münchner Freiheit - Odeonsplatz - Stachus - Sendlinger Tor - Harras -Luise-Kiesselbach-Platz - Aidenbachstraße - Parkstadt Solln

N54: Münchner Freiheit - Englischer Garten - Herkomerplatz - Effnerplatz - Arabellapark - Freischützstraße - Johanneskirchen Bahnhof

N68: Münchner Freiheit - Kurfürstenplatz - Leonrodplatz - Rotkreuzplatz - Romanplatz - Laim - Blumenau - Klinikum Großhadern - Fürstenried West - Kemptener Straße

N72: Pasing, Marienplatz - Westkreuz - Neuaubing West

N81: Dülferstraße - Feldmoching - Lerchenauer Straße - Petuelring - Scheidplatz - Parzivalplatz - Münchner Freiheit

N95: Ostbahnhof - Ramersdorf - Pfanzelplatz - Quiddestraße - Krankenhaus Neuperlach - Neuperlach Zentrum


In der Milleniumsnacht 1999 / 2000 gab es ein stark erweiteres Nachtliniennetz, das neben den S- und U-Bahnlinien (letztere fuhren in dieser Nacht alle 15 Minuten statt alle wie üblich in den Neujahrsnächten alle 30 Minuten) folgende Linien aufbot:

N17: Amalienburgstraße - Romanplatz - Hauptbahnhof - Stachus - Sendlinger Tor - Isartor - Max-Weber-Platz - Effnerplatz

N19: Pasing, Marienplatz - Willibaldplatz - Hauptbahnhof - Stachus - Maxmonument - Max-Weber-Platz - Ostbahnhof - St.-Veit-Straße

N20: Moosach - Westfriedhof - Stiglmaierplatz - Hauptbahnhof - Stachus

N27: Petuelring - Kurfürstenplatz - Stachus - Sendlinger Tor - Ostfriedhof - Großhesseloher Brücke

N33: Kieferngarten - Ingolstädter Straße - Leopoldstraße - Münchner Freiheit UND Harras -Luise-Kiesselbach-Platz - Aidenbachstraße - Parkstadt Solln

36: Moosach – OEZ Ost – Olympiazentrum

N54: Münchner Freiheit - Englischer Garten - Herkomerplatz - Effnerplatz - Arabellapark - Freischützstraße - Johanneskirchen Bahnhof

N68: Münchner Freiheit - Kurfürstenplatz - Leonrodplatz - Rotkreuzplatz - Romanplatz - Laim - Blumenau - Klinikum Großhadern - Fürstenried West - Kemptener Straße

N72: Pasing, Marienplatz - Westkreuz - Neuaubing West

73: Pasing, Marienpatz – Alte Allee – Blutenburg – Amalienburgstraße

93: Trudering – Wasserburger Landstraße – Haar

94 / 192: (ist in meinen Aufzeichnungen leider nicht enthalten; hier wäre ich für Hilfe dankbar)

N95: Ostbahnhof - Ramersdorf - Pfanzelplatz - Quiddestraße - Krankenhaus Neuperlach - Neuperlach Zentrum

198 / 199: Ostbahnhof U S – Karl-Preis-Platz U – Claudius-Keller-Straße – Balanstraße > Langbürgener Straße > Ständlerstraße (zurück direkt via Balanstraße) – Balanstraße – Görzer Straße


Zwischenzeitlich beteiligte sich auch die Stadt Germering am Nachtverkehr, indem sie für die zeitweilige Verlängerung der Linie N72 bis Germering-Unterpfaffenhofen zahlte. Aber es fuhr kaum einer damit, was nicht nur daran lag, daß man den Fahrern keine Wegbeschreibung mitgab...
Das 1996 modifizierte Netz hat mit kleinen Veränderungen (N81 im Hasenbergl; seit einigen Jahren wird auch in den Nächten vor Feiertagen im Wochenendtakt gefahren) immer noch Bestand und wird immer noch aus dem Hoheitshaushalt bestritten.

Es ist immer noch nicht alles Gold, was glänzt (bestimmte Stadtteile sind heute immer noch abgehängt), aber den heute 15 - bis 25-Jährigen sei gesagt, wie schlimm die Zeit bis 1994 war, die nicht nur für mich viele Fußmärsche bedeutete...

Gruß vom
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BG
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Beitrag von BG »

Naja, wie du schon schriebst - viele Fußmärsche kennen auch ich als 15- bis 25-jähriger. Fasangarten ist ja immer noch komplett vom Nachtnetz abgehängt (und diese "Nachtexpress"-S-Bahn um 2 Uhr ist ja ein schlechter Witz). Ein Glück dass ich seit 2 Wochen nicht mehr da wohne :)

Irgendwie hab ich mich von diesen tollen Nachtlinienplakaten in Bus und U-Bahn damals immer verarscht gefühlt. Wenns auch in Fasangarten Nachtlinien gegeben hätte wär ich wahrscheinlich damals mit 17/18 Jahren nicht so scharf auf den Führerschein gewesen und hätte vielleicht heute noch keinen...

Ghuzdan1
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

ghuzdan1 @ 13 Sep 2004, 15:40 hat geschrieben: (und diese "Nachtexpress"-S-Bahn um 2 Uhr ist ja ein schlechter Witz)
Sei froh, dass es die gibt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich so manches Mal mit einem der Nachtbusse heimgefahren bin, die bis vor einigen Jahren am Wochenende so um kurz vor 2 Uhr gefahren sind und die wichtigsten S-Bahn-Äste bedient haben. Die Bahnhöfe auf dem Straßennetz abzuklappern, hat zum einen riesige Umwege bedeutet, zum anderen, naja, die Qualität des Personals, also sagen wir mal so, eine rote Ampel war für die relativ uninteressant....
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von BG »

Gut, die Busse hab ich allerdings nie benutzt, das war vor meiner nachtaktiven Zeit.

Die 2-Uhr-S-Bahn aber auch selten. Bei mir ists so dass ich entweder so früh wo heimwill dass ich die letzte S-Bahn noch erwisch oder halt dann erst so gegen 3-4 Uhr. Und da ists dann blöd wenn man bis 6 in der früh warten muss.

Für die 2-Uhr-S-Bahn wars halt immer eine Art "erzwungenes Gehen", weil ich um die Zeit normalerweise weder Lust hatte schon zu gehen noch wirklich müde war. Aber bis 6 Uhr durchhalten wär dann auch nix gewesen.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Die Kritik an der Struktur des Nachtenetzes ist nachzuvollziehen, aber dennoch muß man sie in Relation zur zu erwartenden Fahrgast-Resonanz sehen.

Stadtteile, die am Stadtrand liegen und keine dichte Siedlungsstruktur aufweisen (wie Fasangarten, Allach, Trudering, et al.) weisen schon in der SVZ sehr miese Auslastungen auf, die nicht nur auf 40-Minuten-Takte zurückzuführen sind. Es wurden im Nachtverkehr auch schon schon einschlägige Erfahrungen derart (Lochhausen, Feldmoching) gemacht.
Und wenn das Ganze noch bezahlbar und tariflich transparent sein soll (also kein Nachtzuschlag wie z.B. in Hamburg) muß man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, der in diesem Fall die Bedienung dicht besiedelter (auch mit Kneipen und Discotheken) und zentrumsnaher Stadtteile bedeutet. Und in Zeiten immer knapper werdender Mittel, muß man mittlerweile wohl froh sein, daß es überhaupt ÖPNV nach 1 Uhr gibt. Stünde man heute vor der Frage, ob man denn ein Nachtliniennetz einführen solle, würde man auf leere Kassen verweisen.

Und es kommt noch ein anderes Problem hinzu: Anwohnerbeschwerden!
Das mag jetzt lachhaft erscheinen. Aber nicht nur die Fahrgastzahlen, sondern auch die Beschwerden von Anwohnern (Perlach) führten 1996 zu einer Reduzierung des Angebots unter der Woche.

Und um diesen eventuellen Einwand auch noch zu erwähnen:
Natürlich hat Berlin ein wesentlich dichteres (und nicht zwingend folglich auch besseres) Nachtliniennetz. Aber das Berliner Netz ist wesentlich älter und folgt dem intensiveren Nachtleben in der Stadt. Nur so als Beispiel: München hat die Sperrstunde erst im vergangenen Jahr abgeschafft...

Gruß vom
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Flo
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Beitrag von Flo »

Zum Thema Randgebiete: Seit ende Juli 2003 wird auch Waldperlach mit dem N95 bedient. Wieviele da fahren weiß ich aber nicht, ich nutze den N95 normalerweise vom Ostbahnhof kommend nur bis zum Pfanzelplatz.
@Rathgeber: Das hast du auch in deinen Ausführungen weiter oben vergessen! ;)
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin Flo,

danke für die Berichtigung. Das ist mir völlig entgangen.

Gruß vom
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Guido
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Beitrag von Guido »

Ich möchte mich mal zur Linie N72 äußern, da ich ja im Einzugsgebiet dieser Linie wohne, der letzte Bus fährt ab Pasing um 01:24, der nächste erst wieder um 04:41. In der Gegenrichtung kommt der letzte um 00:40 und der erste um 04:58 in Pasing an, für mich ist sowas kein Nachtverkehr. :(
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
Elch
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Beitrag von Elch »

423-Kutscher @ 15 Sep 2004, 09:08 hat geschrieben: Ich möchte mich mal zur Linie N72 äußern, da ich ja im Einzugsgebiet dieser Linie wohne, der letzte Bus fährt ab Pasing um 01:24, der nächste erst wieder um 04:41. In der Gegenrichtung kommt der letzte um 00:40 und der erste um 04:58 in Pasing an, für mich ist sowas kein Nachtverkehr. :(
Wieso? Die Linie N72 fährt in den Nächten von Sa auf So ab Pasing Richtung Neuaubing West von 2h05 bis 4h35 alle 30 Min! In der Gegenrichtung ab Neuaubing West ebenfals alle 30 Min.
Die Linie 72 (Tagesverkehr) fährt nätürlich nicht Nachts.
Der Abschnitt zwischen Pasing und Laimer Platz wird weitgehend von der Linie N19 abgedeckt (Wochentage alle 60 Min, sonst alle 30 Min).

Philipp
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

423-Kutscher @ 15 Sep 2004, 10:08 hat geschrieben:für mich ist sowas kein Nachtverkehr.  :(
Das ist halt das Problem an der Sache, dass es eigentlich nur ein Wochenendnachtverkehr ist, unter der Woche fahren zwar immerhin die Nachtrams, die aber die Stadt auch nicht flächig abdecken.

Unter der Woche dürfte wohl das Fahrgastaufkommen auch noch geringer sein als am Wochenende nehm ich an...

Gibt's eigentlich irgendwo Auslastungszahlen zu den Nachtlinien?
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich finde das Nachtnetz ziemlich gut, und nach der Umstruckturierung musste ich auch nicht mehr so weit laufen. Früher kam ich nur bis Parstadt Solln, jetzt gehts es immerhin bis Fürstenried West, das hat den Fussmarsch nach Gauting schon drastisch reduziert! Ich bin auch vor der einführung der Nachtlinien schon von der Münchener Freiheit aus nach Hause gelaufen...

Die Nacht S-Bahn wurde für mich zu spät eingeführt, da hatte ich schon mein Auto - abgesehen davon, dass um 2 Uhr von Schwabing aus Richtung Heimat starten manchmal zu früh ist, weil die Stimmung noch zu gut ist, um schon ans Heimfahren zu denken, und die erste normale um (Früher 6.28, weil 4.28 und 5.28 nur bis Pasing fuhren) dann doch etwas spät war

Inzwischen habe ich beim Feiern das Saufen abgeschafft, und kann so ruihgen Gewissens mit dem Auto dann heimfahren, wann ich will, ohne mich um Fahrpläne kümmern zu müssen...
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Beitrag von Flo »

Zur Wiesn 2001 sind im Landkreis München auf vielen Buslinien ebenfalls Nachtfahrten und ein stark erweitertes Angebot angeboten worden. Linien, die nur Mo-Fr im Berufsverkehr fahren sind bis spät nachts und auch am Wochenende eingesetzt worden. Der Erfolg dieser Aktion ist aber scheinbar ausgeblieben, denn danach wurde derartiges nicht mehr angeboten. Das Sonderheft, um welche Linien es sich handelte, müsste ich noch irgendwo haben.
Jörg.L.E.
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Beitrag von Jörg.L.E. »

Rathgeber @ 13 Sep 2004, 00:48 hat geschrieben: Hallo,

heute vor 10 Jahren - in der Nacht vom 12. auf 13. September 2004 - verabschiedete sich München als letzte deutsche Millionenstadt vom Betriebsschluß um 1 Uhr.
Erstaunlich.Gab es davor keine Fahrten zwischen 1 und 4 Uhr ?

In Leipzig gabs diese schon zu tiefsten Zonenzeiten.Hab mir grad nochmal den Fahrplan von 1982 reingezogen.Als Millionen- und Olympiasstadt ist das aber schon recht mager. :(
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

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Beitrag von Rathgeber »

Moin Jörg,

wenn man von der U-Bahn absieht, die seit ca. 15 Jahren am Wochenende bis ca. 2:30 Uhr verkehrt, und den Personalbussen absieht, war mit dem 1 Uhr-Anschluß am Stachus Schluß...

Gruß vom
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Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Die Kürzung des N 33 Nord von Kieferngarten auf die Keilberthstraße habe ich nicht ganz verstanden. Nichts gegen die Anbindung gegen das Wohngebiet um die Keilberthstraße, aber schließlich ersetzt der N 33 auch die U 6. Meine Hoffnung nach all dem Chaos der im Norden durch das neue Stadion bereits entstanden ist, eine (Wieder)Verbesserung des Nachtnetzes.
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Beitrag von Rathgeber »

Moin Matthias,

die Verlegung des N33ers hat in erster Linie mit der Anbindung der Alabamahalle in der Domagkstraße zu tun. Es hat vom Umlauf nicht mehr für den Kieferngarten gereicht.
Wenn der Kunstpark denn mal fertig ist, wird sich im NOrden sicher wieder etwas verändern...

Gruß vom
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Flo
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Beitrag von Flo »

Also eine Linie N46 ist (meines Wissens) bisher nicht geplant 

Sollte das Nachtliniennetz in Zukunft erweitert werden, wäre Trudering einer der Stadtteile, der an den Nachtverkehr angebunden würde. Aber wie gesagt, alles im Konjunktiv...

Wenn Trudering an das Nachtliniennetz angebunden wird, dann könnte das folgendermaßen aussehen:

N46 Ostbahnhof - Ostbahnhof, Friedenstraße - Berg-am-Laim - Trudering U S - Haar, Hans-Stießberger-Straße

Der Bus fährt ab Ostbahnhof bis zur Hst. Kustermannpark mit dem N45, biegt in die Friedenstraße ab, hält am Optimolgelände und fährt wie der neue 146er bis Trudering Bf, und ab dort weiter auf der Route des 193ers nach Haar.

Da es nur Verbesserungen geben kann, wenn woanders gespart wird, müsste man die N19 am WE dafür zum Ostbahnhof zurücknehemen, Wendefahrt ab Max-Weber-Platz über Grillparzerstraße - Haidenauplatz. Das würde einen Trambahnkurs einsparen und man erschließt nebenbei noch die Einsteinstraße nachts besser. Der N46 würde hier das Einzugsbereich der N19 bedienen, und sonst wäre ein Stadtteil nachts paralell erschlossen, was - jedenfalls aus MVG sicht - nicht möglich sein wird. Man kann den Bus auch als Anschlußlinie ab St.Veit-Straße verkehren lassen, aber die Linie würde sich schneller rentieren, wenn der Ostbahnhof (und v.a das ex. KPO-Gelände) direkt erschlossen werden würde.
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Beitrag von Chrily »

Rathgeber @ 13 Sep 2004, 21:20 hat geschrieben:
Und wenn das Ganze noch bezahlbar und tariflich transparent sein soll (also kein Nachtzuschlag wie z.B. in Hamburg) muß man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, der in diesem Fall die Bedienung dicht besiedelter (auch mit Kneipen und Discotheken) und zentrumsnaher Stadtteile bedeutet.
Ich bin der Meinung es gibt in Hamburg keinen Nachtzuschlag. Nur mal so zur Info. und ab 12.12.04 fahren hier auch die Bahnen im 20 min Takt durch:-))
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Beitrag von DT4.6 »

Chrily @ 7 Dec 2004, 15:19 hat geschrieben: Ich bin der Meinung es gibt in Hamburg keinen Nachtzuschlag. Nur mal so zur Info. und ab 12.12.04 fahren hier auch die Bahnen im 20 min Takt durch:-))
Den gibts schon lange nicht mehr, glaub so seit 4 Jahren nicht. Angesichts der größeren Investitionen in neue Hamburger Verkehrsmittel (neue U-Bahnen, Busse etc.) könnte er aber bald wieder kommen :lol:

MFG Dennis
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Flo @ 7 Dec 2004, 14:36 hat geschrieben:
Wenn Trudering an das Nachtliniennetz angebunden wird, dann könnte das folgendermaßen aussehen:

N46 Ostbahnhof - Ostbahnhof, Friedenstraße - Berg-am-Laim - Trudering U S - Haar, Hans-Stießberger-Straße

Der Bus fährt ab Ostbahnhof bis zur Hst. Kustermannpark mit dem N45, biegt in die Friedenstraße ab, hält am Optimolgelände und fährt wie der neue 146er bis Trudering Bf, und ab dort weiter auf der Route des 193ers nach Haar.

Da es nur Verbesserungen geben kann, wenn woanders gespart wird, müsste man die N19 am WE dafür zum Ostbahnhof zurücknehemen, Wendefahrt ab Max-Weber-Platz über Grillparzerstraße - Haidenauplatz. Das würde einen Trambahnkurs einsparen und man erschließt nebenbei noch die Einsteinstraße nachts besser. Der N46 würde hier das Einzugsbereich der N19 bedienen, und sonst wäre ein Stadtteil nachts paralell erschlossen, was - jedenfalls aus MVG sicht - nicht möglich sein wird. Man kann den Bus auch als Anschlußlinie ab St.Veit-Straße verkehren lassen, aber die Linie würde sich schneller rentieren, wenn der Ostbahnhof (und v.a das ex. KPO-Gelände) direkt erschlossen werden würde.
Dieser Vorschlag ist - ehrlich gesagt - nicht so der Hammer. Ich weiß ja nicht, ob Du schonmal am Wochenende eine N19 Richtung St. Veit-Straße benutzt hast. Die sind immer recht gut ausgelastet (40 bis 50 Fahrgäste ab Ostbahnhof, mehr als an Sonntagen im Tagesverkehr), wobei ein Großteil der Fahrgäste aus der Innenstadt kommt und in Richtung Berg am Laim durchfährt. Laß diese Leute mal in Zukunft am Ostbahnhof aus der NachtTram aussteigen, zum Bus rüberlaufen, auf den Bus warten, den Umweg über den Kunstpark mitfahren, und über eine Route nach Berg am Laim fahren, die deutlich unattraktiver ist als die der N19, weil sie die Siedlungsschwerpunkte schlechter abdeckt (fährt ab Schlüsselbergstr durch ein Gewerbegebiet - wer will denn da nachts hin?). Diese Leute werden spätestens beim 2ten Mal ein Taxi nehmen oder ab Ostbahnhof zu Fuß gehen und bestimmt nicht einen N46 benutzen.

Die meisten Leute indes, die ausm Kunstpark nach Berg am Laim wollen, gehen direkt zu Fuß (so wie ich); ist nämlich schneller, als durch die ewig lange Unterführung zur Tram am Ostbahnhof zu gehen (allein das dauert ja schon 7 bis 8 Minuten), dort zu warten, dann mit der Tram zu fahren und von der Tramhaltestelle nochmal nach Hause. Dass diese Leute einen N46 benutzen würden, bezweifle ich stark; zu Fuß ist man immer noch schneller als wenn man wartet und ins Berg am Laimer Gewerbegebiet will keiner.

Zudem gibt es die von Dir vorgeschlagene Linie N46 bereits (!): als privaten Party-Bus. Der fährt am Wochenende (mehrmals, glaub ich) von Ebersberg/Grafing über die Wasserburger Landstr nach München rein, hält an den meisten Stationen des 93ers in Trudering und fährt dann direkt zum KPO-Gelände und von dort sogar weiter bis in die Innenstadt, am morgen dann wieder zurück. Schau z.B. mal den Aushang an der Haltestelle Phantasiestraße Richtung Trudering Bf an. Eine Website dazu kann ich leider nicht anbieten.

Für durchaus machbar würde ich aber eine Linie N46 ab St. Veit-Straße halten, die im Anschluß an jede N19 zunächst probeweise für ein halbes Jahr fährt, am besten mit einem Kleinbus. Als Linienführung würde ich folgende vorschlagen: St. Veit-Straße - Kreillerstraße - Halfinger Str. - Trudering Bf. -> auf dem Linienweg des 193ers zur Von-Erckert-Str -> durch die Von-Erckert-Str. Stichfahrt zur Iltisstraße (ein Kleinbus paßt hier prima durch), ab dort über den Weg des 146ers bis zur Friedenspromenade, ab hier zur Markgrafenstr. wie Linie 192, ab dort wie Linie 195 zurück zur St. Veit-Straße. Somit wäre Trudering großflächig erschlossen (v.a. auch die Neubausiedlung an der Friedenspromenade). Die Linie könnte bei guter Annahme nach einem halben Jahr auch in beide Richtungen betrieben werden.
Fahrzeit wäre ca. 40 Minuten. Somit würde man bei einem Anschluß an jede N19 einen Umlauf von 2 Kleinbussen benötigen, diese hätten dann jeweils 20 Minuten Standzeit an der St. Veit-Straße (a bisserl viel, gell? aber besser gehts halt net). Diese Zeit könnte man evtl. noch für eine zusätzliche Stichfahrt, z.B. auf Haarer Territorium oder nach Kirchtrudering rein (Truchthari-Anger), nutzen. Alternativ könnte die Linie auch als TaxiBus fahren: bei Bedarf ab St. Veit-Straße, von den übrigen Haltestellen nach Anmeldung...
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