Indien: Notfallspur

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Eine (wie ich meine) bautechnische Kuriosität aus Indien: Notfallspuren bei der Eisenbahn:

http://www.flickr.com/photos/saqibrailfan/2271724527/

Die abgebildete Konstruktion befindet sich in dem dreigleisigen Abschnitt Kasara - Igatpuri der Bahnstrecke Mumbai - Howrah, der durch die Thull Ghats führt. Auf der nahegelegenen Bahnstrecke Mumbai - Pune befinden sich in dem dreigleisigen Abschnitt Karjat - Lonavala (führt durch die Bhor Ghats) ebenfalls solche Notfallspuren.

In den USA gab es so etwas wohl auch mal.

Weiß jemand ob es sonst noch irgendwo auf der Welt Notfallspuren im Eisenbahnbereich gibt?

Mfg
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marco
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Beitrag von marco »

Ist wohl sowas ähnliches wie bei diversen Berg Autobahnen. Wenn die Bremsen ausfallen kann man hier noch abbremsen. Gibts ja bei der DB nicht, spricht aber wohl dann dafür das die Zuverlässigkeit der Bremsen hier höher als in Indien ist.
firefly
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Beitrag von firefly »

Du hast recht. In Deutschland versagen keine Bremsen. Hier läuft der Bahnverkehr vollkommen reibungslos ab.

http://www.mz-web.de/ks/images/mdsBild/128...9550898528l.jpg
Bild: Mitteldeutsche Zeitung

Keine fremden Bilder einbinden!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Fremde Bilder nicht einbinden! Und ich weiß nicht ob so eine Notfallspur wirklich so sinnvoll ist wenn einem ICE die Bremsen versagen...
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ja, passieren kann immer was, aber allgemein kann man sagen, dass der Bahnverkehr in deutschland selten größere Probleme hat (außer verspätungen), und diese sind noch seltener auf nicht funktionsfähige Brem,sen zurückzuführen; und nichts anderes hat marco gesagt.
Dass immer mal was passieren kann ist klar; 100%ige Sicherheit gibt's natürlich nie ;)
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Beitrag von firefly »

TramBahnFreak @ 17 Apr 2011, 12:01 hat geschrieben: Ja, passieren kann immer was, aber allgemein kann man sagen, dass der Bahnverkehr in deutschland selten größere Probleme hat (außer verspätungen), und diese sind noch seltener auf nicht funktionsfähige Brem,sen zurückzuführen; und nichts anderes hat marco gesagt.
Dass immer mal was passieren kann ist klar; 100%ige Sicherheit gibt's natürlich nie ;)
Die S-Bahn Berlin hat ihren Betrieb nahezu vollständig einstellen müssen, weil die Bremsen ihrer Fz nicht ausreichend funktionierten.
In regelmässigen Abständen donnert ein ICE auf einen Prellbock.
Bahnverkehr in Deutschland ist mittlerweile ein grosses Problem, weil ein Bahnunternehmen nichts gebacken kriegt.
echter-HGV

Beitrag von echter-HGV »

firefly @ 17 Apr 2011, 12:22 hat geschrieben: In regelmässigen Abständen donnert ein ICE auf einen Prellbock.
Aber auf ein Versagen der Bremsen ist das wohl kaum zurückzuführen.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

firefly @ 17 Apr 2011, 12:22 hat geschrieben:
Die S-Bahn Berlin hat ihren Betrieb nahezu vollständig einstellen müssen, weil die Bremsen ihrer Fz nicht ausreichend funktionierten.
In regelmässigen Abständen donnert ein ICE auf einen Prellbock.
Bahnverkehr in Deutschland ist mittlerweile ein grosses Problem, weil ein Bahnunternehmen nichts gebacken kriegt.
Soll dieser Thread hier jetzt auch noch zur Grundsatzdiskussion zum Thema "Wartung und Pflege bei der Bahn" bzw. allgemeines "DB ist sch****" Genöle werden? Davon haben wir schon mehr als genug, Leute.

Hier geht es um INDIEN. Also zurück zum Thema...

Verkehr in Indien ist sowieso so ein Kuriosum der Welt. Ob Straßenverkehr oder Bahnverkehr - es herrscht einfach überall Chaos. Auf den Straßen läuft/fährt/reitet einfach jeder irgendwie kreuz und quer (hauptsache um die Kühe drumherum die auf der Straße liegen :D) und im Bahnverkehr sieht es gerne mal so aus :D
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bayernlover @ 17 Apr 2011, 12:00 hat geschrieben: Fremde Bilder nicht einbinden! Und ich weiß nicht ob so eine Notfallspur wirklich so sinnvoll ist wenn einem ICE die Bremsen versagen...
Ein ICE mit 250 km/h braucht im Flachland ca 100 km um die Hälfte der Geschwidigkeit zu verlieren....
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von Systemfehler »

Ja, aber abgesehen davon, dass ich mir diese Werte nicht vorstellen kann, dann aber auch nur mit der "Luftbremse"! ;)

Und wie bereits gesagt, die Unfälle mit den Prellböcken beruhen wohl eher weniger auf einem technischen Bremsversagen, sondern eher auf einem menschlichen Versagen des Tf beim Bremsen (also doch ein Bremsversagen?! <_< )

Zur Berliner S-Bahn:
Nicht ausreichend funktionieren ist ja nicht ganz das selbe wie ein (komplettes) Bremsversagen... immerhin hat es zu keinem größeren Unfall geführt.


So Notfall-/Auslaufspuren kannte ich bisher nur vom Zirler Berg, auf der Bundesstraße von Mittenwald nach Innsbruck runter.
Die sind dann mit einem Kiesbett ausgefüllt, um zusätzlich zu verzögern.
Direkt an einer Kehre mit einer solchen Spur befindet sich ein Rasthaus, und die Wirtin von eben diesem meinte, dass das öfters mal vorkommt, dass da ein Lkw/Wohnmobil/Wohnwagen-Gespann reinrauscht.
Insgesamt gibts am Zirler Berg 5 dieser Auslaufspuren, alle gut sichtbar bei Google Maps.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Ich würde gerne mal die eine oder andere Meinung zum Sinn dieser Konstruktion hören :) Im Straßenbereich gibt es solche Notfallspuren ja zur Genüge (und da sind sie ja auch sinnvoll), aber bei der Eisenbahn sind mir (bis jetzt zumindest) nur eben diese beiden Exemplare bekannt. Ich persönlich hätte nie gedacht jemand man das Konzept so konsequent 1:1 auf die Schiene überträgt. Also, was haltet ihr von der Idee?
Im übrigen würde ich aus der Existenz dieser Spuren nicht automatisch eine geringere Zuverlässigkeit indischer Bremsen oder eine höhere Unfallquote durch Bremsversagen bei der indischen Bahn ableiten. Es ist halt eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme für den Fall der Fälle auf einem (bzw. zwei) extrem anspruchsvollen Streckenabschnitt. Wenn sich ne Werksfeuerwehr einen Turbolöscher anschafft heißt das ja auch nicht automatisch dass es bei denen öfters knallt als bei der Konkurrenz die keinen besitzt - man will halt nur für den Ernstfall gut gerüstet sein, auch wenn der nie eintritt. Genauso sehe ich das hier. Es ist eine zweckmäßige Konstruktion, nur halt eine recht einzigartige (?).
Mfg
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Beitrag von Bayernlover »

Catracho @ 17 Apr 2011, 15:19 hat geschrieben: Ich würde gerne mal die eine oder andere Meinung zum Sinn dieser Konstruktion hören :)
Auf Deinem Bild sieht es so aus als würde der Zug zum Entgleisen gezwungen, weil die Bremsgleise viel schmaler sind. Also ist das vielleicht bei Tempo 50 sinnvoll, aber selbst da ist nicht auszudenken was passiert wenn die Entgleisung irgendwie querläuft...
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Beitrag von P-fan »

Weiß jemand ob es sonst noch irgendwo auf der Welt Notfallspuren im Eisenbahnbereich gibt?

Wenn das wirklich diesen Zweck haben sollte, dann müßte auch im Falle des Falles, im Gegensatz zum Straßenfahrzeug, erst mal jemand die Weiche umstellen! Daher habe ich etwas Zweifel an dieser Interpretation.
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Beitrag von Catracho »

P-fan @ 17 Apr 2011, 15:53 hat geschrieben:Wenn das wirklich diesen Zweck haben sollte, dann müßte auch im Falle des Falles, im Gegensatz zum Straßenfahrzeug, erst mal jemand die Weiche umstellen! Daher habe ich etwas Zweifel an dieser Interpretation.
Die Behauptung bzw. Erklärung stammt nicht von mir sondern von dort lebenden indischen Eisenbahnfans. Die müssen es wohl wissen. Mir erscheint es logisch. Was könnte es denn deiner Meinung nach sonst sein?

Mfg
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Beitrag von Bayernlover »

Das steht übrigens auch dass es nicht mehr in Betrieb ist. Ich denke dass es für langsam schleichende Züge gedacht war, und wenn der Tf merkt dass die Bremse nicht geht kann er ja funken dass einer die Weiche umstellt. Ist aber nur meine Interpretation und ich halte diese Art der Bremsung für ziemlich fragwürdig^^
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Beitrag von Catracho »

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Beitrag von Catracho »

Bayernlover @ 17 Apr 2011, 15:21 hat geschrieben: Auf Deinem Bild sieht es so aus als würde der Zug zum Entgleisen gezwungen, weil die Bremsgleise viel schmaler sind.
Ich glaube übrigens dass das eine optische Täuschung ist. Was man da sieht sind die Führungsschienen. Erkennt man besser wenn man sich die Photos der anderen Notfallspur ansieht.

Mfg
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Beitrag von Bayernlover »

Ah stimmt - aber dann bezweifle ich die Bremswirkung ein bisschen. Wobei, wenn ich mir das Tempo des Zuges im Video anschaue...
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Bayernlover @ 17 Apr 2011, 16:18 hat geschrieben: Wobei, wenn ich mir das Tempo des Zuges im Video anschaue...
... frage ich mich, warum diese Züge als "Express" bezeichnet werden (Siehe Video-Titel).

Was fahren die da? 30?
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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Beitrag von Catracho »

Bayernlover @ 17 Apr 2011, 16:18 hat geschrieben: Ah stimmt - aber dann bezweifle ich die Bremswirkung ein bisschen. Wobei, wenn ich mir das Tempo des Zuges im Video anschaue...
Habe gerade was zum (früheren) Betriebsablauf gefunden:

Züge die die Strecke abwärts nutzten mussten am Monkey Hill (so heißt die Stelle) abbremsen, um die Funktionstüchtigkeit ihrer Bremsen zu demonstrieren - konnten sie das nicht, wurden sie auf die Notfallspur umgeleitet. Wenn das ganze geschah, dann also (im Idealfall) bei niedrigen Geschwindigkeiten. In dem Fall hätte es mit der Bremswirkung gepasst.

Auf der anderen Strecke lief das dann wohl genauso ab.

An der Stelle abbremsen tun die Züge wohl immer noch, wenn ich mir das Video anschaue.

Mfg
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Beitrag von Bayernlover »

Nach dem Sinn frage ich jetzt lieber nicht...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 17 Apr 2011, 15:21 hat geschrieben: Auf Deinem Bild sieht es so aus als würde der Zug zum Entgleisen gezwungen, weil die Bremsgleise viel schmaler sind. Also ist das vielleicht bei Tempo 50 sinnvoll, aber selbst da ist nicht auszudenken was passiert wenn die Entgleisung irgendwie querläuft...
Ich vermute mal, dass diese "inneren" Schienen ähnlich wie Zwangsschienen dann den Zug halten und vor einem Ausbrechen bewahren sollen. Der Abbremseffekt dürfte höher sein, als wenn er auf den eigentlichen Schienen weiterfährt. Ist aber reine Spekulation, ich möchte das einfach mal als Gedanken einwerfen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

War oben schon geklärt, der Zug entgleist nicht ;)
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Beitrag von alphorn »

Wozu Doppelspur? Ich verstehe nicht, warum zwei Gleise den Hügel hochführen. Warum leitet man nicht beide Streckengleise auf das selbe Notfallgleis? OK, man spart eine Weiche zum Zusammenführen, aber das dürfte den Mehraufwand kaum rechtfertigen.
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Beitrag von Catracho »

alphorn @ 18 Apr 2011, 21:37 hat geschrieben: Wozu Doppelspur? Ich verstehe nicht, warum zwei Gleise den Hügel hochführen. Warum leitet man nicht beide Streckengleise auf das selbe Notfallgleis? OK, man spart eine Weiche zum Zusammenführen, aber das dürfte den Mehraufwand kaum rechtfertigen.
Weil eine Weiche den Zug entgleisen lassen könnte. Die beiden Notfallgleise sind hier die durchgehenden Hauptgleise, nicht die beiden weiter bergab führenden Gleise (diese zweigen von den Notfallgleisen ab, nicht umgekehrt!), können also von einem außer Kontrolle geratenen Zug bei hoher Geschwindigkeit durchfahren werden. Wenn man jetzt eine Weiche einbaut um die beiden Notfallgleise zu einem Gleis zusammenzuführen besteht an dieser Stelle die Gefahr einer Entgleisung.
Mfg
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hier habe ich die Notfallspur mal in Google Maps eingezeichnet. In der Earth-Ansicht erkennt man das Gelände.

Google-Karte

Die Stelle liegt also vor dem eigentlichen Gefälle.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Bayernlover @ 17 Apr 2011, 16:30 hat geschrieben: Nach dem Sinn frage ich jetzt lieber nicht...
Nach dem Sinn dieser Bremsung oder was meinst du? Sowas gibt's übrigens hierzulande auch: "An Güterzügen ist vor dem Befahren eines Gefälles von durchschnittlich 16 %o und einer Länge über 3 km die ausreichende Bremswirkung der Durckluftbremse durch eine Betriebsbremsung während der Fahrt festzustellen. Die Betriebsstellen, an denen die Bremswirkung festgestellt werden soll, sind im Fahrplan des Zuges durch den Hinweis 'Betriebsbremsung' gekennzeichnet. Bei ungenügender Bremswirkung ist sofort anzuhalten und eine volle Bremsprobe auszuführen."
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Wobei es schon ab Lonavala begab gehen müsste - ich kenne ich die Gegend aber leider nur vom Auto aus ...

Wer den letzten Unfall am Arlberg in Erinnerung hat, fragt nicht nach den Sinn, sondern eher, ob es nicht auch bei uns sinnvoll sein könnte ...

Luchs.
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Beitrag von GSIISp64b »

Wäre es nicht. Arlberg war ein Einzelfall in was weiß ich wie vielen Jahrzehnten der selbsttätigen Bremsen.

Daraus solche Lehren zu ziehen, wäre Aktionismus.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Ja, zumal der Unfall am Arlberg nichts mit versagenden Bremsen an sich (also störanfällige Bremsventile, -zylinder, etc.) zu tun hatte, sondern einfach nur ein saudummer Zufall war, bei dem mehrere Faktoren dazu geführt haben, dass die HL unterbrochen wurde und die Bremsen im Zug unwirksam geworden sind.
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