Deutsche Bahn AG beseitigt ein weiteres Nadelöhr

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Smirne

Beitrag von Smirne »

Deutsche Bahn, 8.8.02

Deutsche Bahn AG beseitigt ein weiteres Nadelöhr im S-Bahn-Netz München

Umfahrung Berg am Laim entlastet S 5 und S 6 – 30 Mio. Euro Baukosten

(München, 08.08.02) Eine weitere wichtige Baumaßnahme aus dem 266-Mio.-Ausbauprogramm der Münchner S-Bahn startet offiziell am heutigen Donnerstag (08.08.): Die Umfahrung von Berg am Laim. Staatsminister Otto Wiesheu und Bayerns Bahnchef Hermann Graf von der Schulenburg vollzogen mit Stadtrat Hans Wolfswinkler den ersten Spatenstich. Die „Umfahrung Berg am Laim“ zieht sich von Riem bis zum Leuchtenbergring und beseitigt einen Engpassabschnitt in Berg am Laim, den sich zurzeit noch der Regional- und Güterverkehr von und nach Mühldorf und die S-Bahn-Linien 5 und 6 teilen müssen.

„Die Modernisierung der S-Bahn läuft auf vollen Touren. Die Fortschritte der Baumaßnahmen zum 266-Mio.-Euro-Ausbauprogramm sind nun im Westen, Süden (S 2) und im Osten der Landeshauptstadt für die Fahrgäste gut sichtbar. Unseren angestrebten Zeitplan für die Einführung des 10-Minuten-Taktes auf drei Linien der Münchner S-Bahn können wir erfüllen.“, so Graf Schulenburg beim heutigen Spatenstich.

Sämtliche Regionalverkehrs- und Güterzüge von und nach Mühldorf und die im 20-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahn-Züge der Linien S 5 nach Ebersberg und S 6 nach Erding müssen sich den Streckenabschnitt zwischen den Haltepunkten Leuchtenbergring und Berg am Laim teilen. Zur geplanten Einführung des 10-Minuten-Taktes auf der Linie S 5 muss dieser Zwangspunkt entlastet sein.

Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu bezeichnete die Umfahrung Berg am Laim als wichtige Infrastrukturmaßnahme: „Sie bringt hauptsächlich etwas für den S-Bahn-Verkehr, ist aber auch Baustein für die Ausbaustrecke München-Mühldorf-Freilassing. Damit werden wir künftig der Bevölkerung im Münchner Osten und im östlichen Oberbayern ein verbessertes Zugangebot bieten können“, stellte der Minister in Aussicht. Der Freistaat habe sich deshalb auch hier wie überall beim 266-Millionen-Euro-Investitionsprogramm für die Münchner S-Bahn über das normale Maß hinaus finanziell engagiert. Mit dem Zuschuss von 20 Millionen Euro an die DB AG leiste der Freistaat den mit Abstand größten Beitrag für den Bau der Umfahrung, betonte Wiesheu.

Stadtrat Hans Wolfswinkler sagte in Vertretung von Oberbürgermeister Ude: „Die Bürger von Berg am Laim und des Münchner Ostens können sich freuen, auch Nutznießer des S-Bahn-Ausbauprogramms zu sein und 2004 in den Genuss des 10-Minuten-Taktes bei der S-Bahn zu kommen. Persönlich freue ich mich als Nutzer der Bahnlinie München-Mühldorf schon vom frühesten Kindesalter an über die Modernisierung und Beschleunigung. Die östlichen Stadtteile von München können jede Verbesserung der Verkehrsanbindung gebrauchen“.

Die zweigleisige, elektrifizierte Umfahrung Berg am Laim ist 4,7 km lang. Sie beginnt westlich vom Haltpunkt Riem und endet in den bestehenden Gleisanlagen am Leuchtenbergring. Darin sind 2,8 km neue Gleise enthalten. 1,9 km der bestehenden Bahngleise müssen in erheblichem Umfang an die neuen Gleise angepasst werden. Weitere Baumaßnahmen sind ein Kreuzungsbauwerk über die Bahnstrecke Trudering – Daglfing und eine Teilerneuerung der Eisenbahnüberführung an der Truderinger Straße. Im Bereich der Thomas-Hauser-Str. wird eine Schallschutzwand von 450 Meter Länge erstellt. Die Inbetriebnahme dieser Umfahrung ist für den Sommer 2003 vorgesehen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 30 Mio. Euro.

Erneut sichert die DB AG durch große Aufträge an mittelständische Unternehmen zahlreiche Arbeitsplätze.

Graf Schulenburg bedankte sich nochmals für die große finanzielle Unterstützung des Freistaates zum Ausbau der Münchner S-Bahn und versicherte, dass die weiteren Maßnahmen zügig abgearbeitet werden.

Zum S-Bahn-Ausbauprogramm gehören u. a. noch die großen Bauvorhaben zum Umbau der Stammstrecke vom Ostbahnhof bis Pasing (Baubeginn Herbst 2002), der Umbau des Ostbahnhofes (Anfang 2003) und die Erweiterung der Werksanlagen in Steinhausen (Frühjahr 2003).


Horst Staimer
Pressesprecher für Bayern
Tel.: 0 89 / 13 08 - 14 99
Fax: 0 89 / 13 08 - 19 01

E-Mail: medienbetreuung.bayern@bahn.de



Sollten sich durch die Baumaßnahmen Fahrplanänderung oder Streckenunterbrechungen ergeben, finden Sie sie selbverständlich wie bisher unter http://www.igsbahn-muenchen.de/aenderungen.shtml, unter http://wap.igsbahn-muenchen.de und im Faxabruf.
Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

Tach !

Nachdem die Bauarbeiten begonnen haben, ist nun auch der Trassenverlauf der "neuen Mühldorfer Gleise" ziemlich genau zu erkennen.
Wie gesagt erfolgt die Ausfädelung aus den bestehenden Gleisen westlich vom Bahnhof Riem, von Riem aus gesehen nach der Autobahnbrücke auf Höhe des Industrieanschlusses.
Die Trasse verläuft entlang der Einfahrt des Gütergleises von Riem nach MOR (quasi über den alten Ablaufberg), dann weiter am nördlichen Rand des noch genutzten Teiles des Rangierbahnhofes (quer durch den stillgelegten Teil von MOR) und wird auf Höhe Abzweig Hultschinerstraße in die Ausfahrt Richtung MOP-Fernbahn (Gleis 9-14) eingeführt.
Inwieweit der Ostbahnhof selbst umgestaltet wird, oder ob die Mühldorfer Züge über Gleis 9-14 (anstatt jetzt Gleis 5) verkehren ist noch nicht bekannt.

Soweit meine neuesten "Erkenntnisse" dazu.

Gruß, Ch.
EasyDor
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Registriert: 12 Aug 2002, 22:20

Beitrag von EasyDor »

Dort sieht man ja täglich Baufortschritt, nur was ich nicht ganz verstehe ist, wie die Verzweigung gedacht ist... Man muss ja irgendwie von 3 auf 5 Gleise kommen... ?(
Oder entfällt das jetztige Gütergleis, und die Cargo-Züge fahren auch die Neubaustrecke? Dann wären es nur 4 Gleise.
Im Moment sieht es so aus, als würde das Ganze mit Weichen bewerkstelligt, das würde aber bedeuten, dass in diesem Bereich (zumindest die Regional-) Züge auf 60km/h drosseln müssten...
Oder hat man sich irgendwas einfallen lassen, von dem man jetzt noch nichts sieht?

War nicht anfänglich mal eine weichenfreie Lösung geplant?
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