Baureihe 215 in H0 von ESU

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

ESU bringt demächst ein Modell einer 215 auf den Markt, das nicht nur mit Loksound daherkommt, sondern auch einen geregelten Rauchsatz besitzt und doch sehr mein Interesse weckt, wenn ich diese Beschreibung lese:
Modell: Gehäuse und Chassis aus Metall. Kleinteile aus Messing und Kunststoff separat angesetzt. Trittstufen aus Messing. Freistehende Griffstangen. Durchbrochene Dachlüftergitter. Gefederte Puffer. Drehgestellblenden mit Leitungen und Federn aus Metall. Kulissengeführter Kupplungs-Normschacht nach NEM 362. 5-poliger schräggenuteter Hochleistungs-Motor mit geräuschoptimiertem Kommutator mit zwei elektronisch gewuchteten Schwungmassen. 4 Achsen (Dreileiter: 3 Achsen) über Kardan und Schneckengetriebe angetrieben.  Zwei Haftringe. Spitzenbeleuchtung, Führerstandbeleuchtung, Führerpultbeleuchtung mit wartungsfreien warmweißen LEDs. Steuerung durch ESU LokSound-Decoder mit zwei Lautsprechern. Weichen- und Kurvensensoren. „PowerPack“-Speicherkondensator für unterbrechungsfreie Spannungsversorgung. Lastabhängiger, lüfterbasierter Rauch-Erzeuger mit Temperaturregelung. Länge über Puffer 188,5 mm.

Digitale Funktionen: Digitalisierte Original-Fahrgeräusche einer 215 mit 2500-PS-Motor; Signalhorn, Glocke; lastabhängiger Rauchausstoß; fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel; zugseitiges Spitzen- und Schlusssignal schaltbar; Rangierbeleuchtung; Führerstand- und Führerpultbeleuchtung, Schaltbarer Raucherzeuger, schaltbare Geräusche bei Weichenüber- und Kurvenfahrt.

Analoge Funktionen: Digitalisierte Original-Fahrgeräusche einer 215 mit 2500-PS-Motor, fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel.

Lieferumfang: Lokomotive in repräsentativer Verpackung. Umfangreiches Ersatzteilpaket mit Haftreifen und Ersatzkleinteilen (Scheibenwischer, Trittstufen, Puffer, etc.). 2 Tauschachsen ohne Haftreifen (nur Zweileiterversion). Pipette zur Befüllung des Rauch-Erzeugers. Umfangreiche Dokumentation mit Vorbildinformationen.
Zunächst vorgesehen ist eine altrote und eine blau/beige Version jeweils erhältlich für Gleich- oder Märklin-Wechselstrom. Der Preis für die Wechselstromversion soll bei rund 360 Euro liegen, was für die gebotene Detailierung und Technik wirklich in Ordnung geht, finde ich. Link mit Vorserienbildern:

http://www.esu.eu/produkte/engineering-edi...reihe-215-in-h0
Video mit den Soundfunktionen
423 459-7
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Beitrag von 423 459-7 »

Eine im Modellbahnsektor nicht unumstrittene Lok...
Der ganze Rauchkrams ist so überflüssig wie ein Kropf, weils nicht realistisch genug ist.
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jetzt mit Bildern und einem Umbaubericht im Modellteil
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

423 459-7 @ 31 Aug 2010, 14:18 hat geschrieben:Der ganze Rauchkrams ist so überflüssig wie ein Kropf, weils nicht realistisch genug ist.
Das hat's glaub' ich auch geheißen als die erste Lok mit Sound auf den Markt kam... Aber wenn es Dinge erst geben sollte, wenn sie absolut perfekt sind, dann gäb's gar nichts und auch keine Grundlage irgendwas weiterzuentwickeln und realistischer werden zu lassen. Eine Diesellok mit noch nicht perfektem Qualm find' ich realistischer als die 216 von Märklin, die ich vor fast 20 Jahren bekommen habe, die elektrisch surrend (unrealistisch) mit etwas geschwindigkeitsabhängigem (unrealistischem) Licht im Kreis (unrealistisch) gefahren ist... :rolleyes: Interessant ist übrigens nicht nur der Qualm, der neben dem gut gelungenen Sound freilich die auffälligste Neuheit ist:

- Gehäuse und Chassis aus Metall (-> keine abbrechenden Rastnasen mal nicht nur bei Märklin!)
- Kleinteile aus Messing und Kunststoff separat angesetzt. Trittstufen aus Messing. (-> Messing, nicht nur Pastik aus'm Roco-Zurüstbeutel.)
- Freistehende Griffstangen. Durchbrochene (!) Dachlüftergitter. Gefederte Puffer. (-> alles zusammen so Kleinigkeiten, die so eine Lok recht ansehnlich werden lassen, freistehende Halter für Zugschlussschilder aus Messing hat Märklin und Fleischmann jetzt z.B. auch nicht und die Federpuffer dürften sogar die korrekte Höhe haben...)
- Drehgestellblenden mit Leitungen und Federn aus Metall. (-> dagegen können die üblichen gespritzen Blenden nicht anstinken)
- Führerstandbeleuchtung, Führerpultbeleuchtung mit wartungsfreien warmweißen LEDs. (-> ui, davon hab' ich leider noch kein Bild gesehen, Führerpultbeleuchtung klingt aber vielversprechend)
- „PowerPack“-Speicherkondensator für unterbrechungsfreie Spannungsversorgung. (-> Die Lok fährt auch in stromlosen Abschnitten weiter, bis zu 3 Sekunden lang. Gut, das kann auch ein Nachteil sein, wenn man eben seine Signale mit stromlosen Abschnitten steuert, aber auf Weichenstraßen oder bei nicht ganz 100%igen Kontakt eine nützliche Sache, da muss man seine Gleise schon arg schlecht bauen, dass die Lok irgendwo liegenbleibt oder "hustet"...)

Ich find' das ist auch ohne Qualm ein richtig interessantes Modell. Wenn sie jetzt noch Lackierung und Beschriftung hinbekommen und das auch alles funktioniert, dann... :wub:
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Beitrag von 423 459-7 »

Ich hatte die Lok auf der Spielwarenmesse in der Hand, ich weiß genau was die Lok hat. So isses ja nicht.
Detailliert ist sie super, keine Frage. Aber das Soundprojekt ist immernoch nicht das, was man von einer 215 erwartet.
Gerade beim anlassen ist die Lok noch weit hinter dem Vorbild.
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

423 459-7 @ 1 Sep 2010, 01:18 hat geschrieben: Aber das Soundprojekt ist immernoch nicht das, was man von einer 215 erwartet.
Gerade beim anlassen ist die Lok noch weit hinter dem Vorbild.
Irgendwie wäre es doch auch beunruhigend, wenn die Modell-215 einen besseren Sound hätte als das Original, oder? :P

Vielleicht erwartest du einfach auch ein bißchen zu viel von diesen kleinen Lautsprechern. Ich jedenfalls habe mir das Staunen noch nicht abgewöhnt, was technisch heute alles möglich ist in dem Maßstab! (Zitat: "Was werden diese Japaner noch alles erfinden?") Und für so kleine Mini-Lautsprecher finde ich z.B. den Sound der neuen Märklin-218 ziemlich gut. Aber der hammer ist immer noch die Fleischmann-141! Unübertroffen!

Aber die Funktionen der 215 sind ja der Wahnsinn... Führerstands- und Führerpultbeleuchtung? Vielleicht gibts ja dann mal eine Epoche V-Ausführung mit funktionsfähigem EBuLa, PZB90 (mit passenden funktionsfähigen Mini-Gleismagneten) und GSM-R Zugfunk.

Wenn ihr mich also demnächst einen Funkmast auf dem Dach installieren seht, dann wisst ihr dass ich vom EBA verpflichtet wurde, etwas gegen die seitenlangen La-Einträge "Zugfunk GSM-R nicht verfügbar" auf meinen Modellbahnstrecken zu unternehmen :lol:
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

423 459-7 @ 1 Sep 2010, 01:18 hat geschrieben: Gerade beim anlassen ist die Lok noch weit hinter dem Vorbild.
Das wird sich bei einer Modellbahnlok auch nicht groß ändern lassen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Systemfehler »

Auf unserer Club-Anlage fahren zwei von den Maschinen.

Ich find die echt geil! Das beste ist vor allem das vom Gleisbogen abhängige Quietschen der Gleise (realisiert über Hallsensoren an den Drehgestellen, die den Ausschlag registrieren), das ist meiner Meinung nach besonders gut gelungen, ein absolutes i-Tüpfelchen!
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