Rot-Grüne Verkehrspolitik in München

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Antworten
Marcel
Haudegen
Beiträge: 534
Registriert: 04 Apr 2011, 09:02
Wohnort: München

Beitrag von Marcel »

Wer will sein Auto an einem P+R in der Pampa tagelang abstellen, wo es nicht bewacht ist?
Und wenn jemand meint, mitten in der Stadt zu wohnen und ein Auto hat (obwohl der ÖPNV dort besonders gut ausgebaut ist) braucht er sich nicht über Lärm beschweren und dass er keinen Parkplatz bekommt. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, sprich bekommt zuerst einen Parkplatz.

Und wenn jemands abends ins Theater oder sonstwohin möchte, aber im Umland wohnt, ist er besser beraten, mit dem Auto zu fahren, an Statt mit der S-Bahn. Diese fährt sehr ausgedünnt bzw gar nicht mehr. Und die Nachtbusse der MVG (halbstündig am WE, unter der Woche nur stündlich) finde ich für eine Millionenstadt wie München etwas dürftig.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Marcel @ 11 May 2011, 16:21 hat geschrieben: Wer will sein Auto an einem P+R in der Pampa tagelang abstellen, wo es nicht bewacht ist?
Wenn ich so große Angst habe lass ich das Auto dort nicht stehen sondern lass mich hinbringen. Die meisten Wege dürften sowieso an einem Tag erledigt sein - ich weiß nicht was die Angstmacherei soll. Ich mein so ein Auto ist kein Dreirad das man einfach so wegtragen kann.

Und der Abendverkehr ist einer Weltstadt nicht würdig, das stimmt.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
christian85
Kaiser
Beiträge: 1197
Registriert: 11 Apr 2010, 01:15

Beitrag von christian85 »

Was habt ihr immer mit euern Parkplätzen? In einer dichtbesiedelten Stadt ist kein Platz für sowas! Was allerdings bisschen bitter ist ist die Parkgebühr ab 19 Uhr - da das MVG-Angebot ja ab 20 Uhr eigentlich nicht zu gebrauchen ist.
Ist aber nachts das Parkproblem nicht noch größer als tagsüber? Zumindest kann ich mich erinnern, nachts zwischen Ostbahnhof und Max-Weber-Platz (entlang der Tram) exakt einen freien Parkplatz gesehen zu haben, tagsüber war es ein bisserl besser. Oder war das nur eine irreführender Ausnahme?
Marcel
Haudegen
Beiträge: 534
Registriert: 04 Apr 2011, 09:02
Wohnort: München

Beitrag von Marcel »

Das stimmt schon, tagsüber fahren auch viele Münchner mit dem Auto zur Arbeit und abends kommen sie wieder zurück.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21443
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Naja, nachdem Rot-Grün alles dafür tut, das die Parkplatzsituation immer schlimmer wird, braucht man sich ehrlich net zu wundern. Diese Stadtregierung ist einfach unfähig, die Verkehrsprobleme dieser Stadt zu lösen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Xenon
König
Beiträge: 787
Registriert: 29 Sep 2009, 20:20

Beitrag von Xenon »

Lazarus @ 11 May 2011, 18:37 hat geschrieben: Naja, nachdem Rot-Grün alles dafür tut, das die Parkplatzsituation immer schlimmer wird, braucht man sich ehrlich net zu wundern. Diese Stadtregierung ist einfach unfähig, die Verkehrsprobleme dieser Stadt zu lösen.
Was nützt es wenn man zwar mehr Parkplätze hat, aber die Kapazität der Straßen nicht ausreicht?
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21443
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Xenon @ 11 May 2011, 18:41 hat geschrieben: Was nützt es wenn man zwar mehr Parkplätze hat, aber die Kapazität der Straßen nicht ausreicht?
Es wäre schon ein Fortschritt, wenn man manche Ampeln net bewusst so schalten würde, das man an jeder zweiten Ampeln halten muss. Dadurch werden teilweise bewusst Staus produziert, die eigentlich garnet sein müssten.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 11 May 2011, 18:37 hat geschrieben:Naja, nachdem Rot-Grün alles dafür tut, das die Parkplatzsituation immer schlimmer wird, braucht man sich ehrlich net zu wundern. Diese Stadtregierung ist einfach unfähig, die Verkehrsprobleme dieser Stadt zu lösen.
Hauptsache ein Rot-Grün-Bashing. Wenn es nach der CSU gegangen wäre und gehen würde, dann hätte München keine Fußgängerzone zwischen Marienplazu und Stachus, keine Trambahn mehr, dafür aber die autogerechte Stadt, die dann aber wirklich nur für Autos ideal wäre, nicht mehr für die Menschen.
Lazarus @ 11 May 2011, 18:37 hat geschrieben:Es wäre schon ein Fortschritt, wenn man manche Ampeln net bewusst so schalten würde, das man an jeder zweiten Ampeln halten muss. Dadurch werden teilweise bewusst Staus produziert, die eigentlich garnet sein müssten.
Die Lösung ist ja so einfach. Allerdings finde ich auch einige Ampelschaltungen ungünstig. Zumindest zu meiner aktiven Autofahrerzeit waren Ampeln oft so geschaltet, dass man nur eine grüne Welle bekam, wenn man 20 km/h zu schnell gefahren wäre (was ich natürlich nie getan habe, aber ich konnte es abschätzen, dass dies gereicht hätte :lol:). Jedoch muss man bedenken, dass veränderte Schaltungen Quereffekte haben, die sich dann insgesamt negativ auswirken können. Dazu kommen noch dynamische Schaltungen durch beschleunigte Trams und Busse. Da kann man eine grüne Welle nicht mehr so ohne weiteres realisieren, der Längsverkehr kann aber mit Bus und Tram mitschwimmen.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21443
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Naja, man könnte aber vorallem am Wochenende viele Autos von der Strasse holen, wenn man da endlich mal die U-Bahn durchfahren lassen würde. Es müsste ja kein 10er Takt sein wie tagsüber. Da täte z.b. ein 30er Takt zumindest für den Anfang völlig reichen. Andere Städte wie Hamburg oder Berlin schaffen das ja auch.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Und Takt10 bis mindestens 22 Uhr auf MetroBus, Tram und U-Bahn. Dann noch ein etwas sinnvolleres Nachtnetz mit durchfahrender U-Bahn - schon hat man eine Menge Verkehr verlagert. Durchgehender Takt5 tagsüber auf der U-Bahn wäre auch nett.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Marcel
Haudegen
Beiträge: 534
Registriert: 04 Apr 2011, 09:02
Wohnort: München

Beitrag von Marcel »

Takt5 tagsüber wäre zwar ganz angenehm, aber nicht nötig und zu teuer zum realisieren. Ich denke das ist insbesondere an Randbereichen wie beispielsweise Fürstenried West selbst in der HVZ unnötig. Und im Innenstadtbereich gibt es mit zwei sich überlagernden U-Bahnlinien meist ein Takt5.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Marcel @ 11 May 2011, 20:14 hat geschrieben:Takt5 tagsüber wäre zwar ganz angenehm, aber nicht nötig und zu teuer zum realisieren. Ich denke das ist insbesondere an Randbereichen wie beispielsweise Fürstenried West selbst in der HVZ unnötig. Und im Innenstadtbereich gibt es mit zwei sich überlagernden U-Bahnlinien meist ein Takt5.
Das stimmt prinzipiell, aber ich muss an dieser Stelle auch an den Ostbahnhof erinnern, der tagsüber nur einen mageren Takt 10 hat. Dieser zentrale und wichtige Unsteigebahnhof hat das Pech, dass die U-Bahn-Stammstrecke erst eine Station weiter stadteinwärts beginnt.

Schön wäre es, wenn man den Takt 10 zumindest bis Betriebsschuss (bzw. 1 Uhr Fr/Sa) führen würde. Der Bedarf ist zumindest auf einzelnen U-Bahnlinien durchaus vorhanden. Die Züge sind nach Mitternacht echt noch sehr gut gefüllt.
christian85
Kaiser
Beiträge: 1197
Registriert: 11 Apr 2010, 01:15

Beitrag von christian85 »

Es wäre schon ein Fortschritt, wenn man manche Ampeln net bewusst so schalten würde, das man an jeder zweiten Ampeln halten muss. Dadurch werden teilweise bewusst Staus produziert, die eigentlich garnet sein müssten.
Vorsicht mit solchen Behauptungen. Es ist mit der grünen Welle nicht so einfach, wie du dir das offenbar vorstellst. Zum einen funktioniert das nur in einer Richtung, der Lastrichtung. Entgegen dieser schalten sich die Ampeln "von hinten nach vorne" auf grün, wodurch man sehr oft stehen muss. Sehr problematisch sind da wohl Straßen mit hohem beidseitigen Verkehrsaufkommen, z. B. der ampelgesteuerte Teil des mittleren Rings oder andere Tangenten. Wer abbiegt, muss sowieso damit rechnen, an der nächsten Ampel zu stehen, des ist aber logisch. Linksabbieger mit eigenen Ampeln bringen dann den Gegenverkehr wieder durcheinander, ohne Ampeln staut es sich beim Abbiegen. Problematisch wird ebenfalls das Kreuzen großer Straßen, weil hier jede Straße eine etwa gleich lange Grünphase hat, während bei der Kreuzung kleinerer Straßen eine lange Grünphase der großen Straße vorherrscht. Somit hat man unterschiedliche Grünphasen und muss an den großen Kreuzungen oft stehen. Alles nicht ganz so einfach, wie man sieht und Trampolin auch geschrieben hat.
Und Takt10 bis mindestens 22 Uhr auf MetroBus, Tram und U-Bahn. Dann noch ein etwas sinnvolleres Nachtnetz mit durchfahrender U-Bahn - schon hat man eine Menge Verkehr verlagert. Durchgehender Takt5 tagsüber auf der U-Bahn wäre auch nett.
Die U-Bahn hat wochentags bis ca. 23.40 Takt 10, am Wochenende bis ca. 24 Uhr. ;) Das Ärgernis sind Trambahnen und Metrobusse (und U4, aber auch diese hat Takt 10, nur verkürzt).
Das stimmt prinzipiell, aber ich muss an dieser Stelle auch an den Ostbahnhof erinnern, der tagsüber nur einen mageren Takt 10 hat. Dieser zentrale und wichtige Unsteigebahnhof hat das Pech, dass die U-Bahn-Stammstrecke erst eine Station weiter stadteinwärts beginnt.
Neben der U5-Ost ist auch die U2 wirklich grandios benachteiligt. Der Südteil Giesing-Kolumbusplatz ist sehr stark belastet, auch wenn das hier niemand schreibt. Wenn man da gegen 14 Uhr rumfährt, ist die Auslastung bei 50%-55%. Man hört dann schon Leute "japanische Verhältniss" sagen (ob man in Japan auch Takt 10 fährt :lol: ). Ist jedenfalls sehr voll, und der Südteil hat den Nordteil praktisch eingeholt (wovon auch die neue U7 zeugt, und ich finde es schon extrem, von HVZ auf NVZ von 3 auf 1 U-Bahn auszudünnen, zumal mit Giesing auch noch ein wichtiger Umstiegspunkt da wäre.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Stimmt das war zuviel der Meckerei. Einen Takt20 ab 20 Uhr bei der U-Bahn traut man sich noch nichtmal in der Weltstadt mit Herz.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Iarn @ 11 May 2011, 15:31 hat geschrieben: Aber Du wirst bei uns in der Straße keinen Anwohner finden, der ernsthaft wollen würde, dass die Anwohnerparkplätze aufgelassen würden, da bin ich mir recht sicher.
Äh... vehementer Widerspruch.

Das Anwohnerparksystem ist an und für sich zwar sinnvoll, die Umsetzung ist allerdings grauenhaft. 30€ im Jahr sind zwar nicht viel (selbst für etwas, das früher kostenfrei war), aber es ist eben übel fehlerhaft.

Mein persönliches Beispiel: ich habe kein Auto, brauch ich auch nicht, ich komm mit der U-Bahn in 10 Minuten zur Arbeit, mit dem Fahrrad sinds auch nicht mehr. Ab und an brauch ich aber mal ein Auto, z.B. wenns um große, schwere Gegenstände geht oder auch nur, wenn meine Mutter das Auto nicht ewig in Pasing stehen lassen möchte, weil sie mal wieder um 4h Morgens zum Flughafen muss (und nein: nach San Francisco gibts keine ICE-Verbindung). Kurzzeitig, kein Problem. Steht das Auto mal ein oder zwei Tage bei mir, hab ich ein Problem. Ich wohne zwar da, bin ergo Anwohner, ein Anwohnerparkausweis bringt mir aber nichts. Erstens müsste ich das KVR anlügen und sagen, dass mir das Auto zur "hauptsächlichen Nutzung überlassen" sei. Damit habe ich erst Mal kein Problem. Jetzt habe ich pro Jahr vielleicht fünf verschiedene Autos, mal geliehen, mal gemietet. Da müsste ich jedes Mal 30€ bezahlen, d.h. 150€ für etwas, was mir nach Willen des Staates eigentlich "zusteht". In anderen Städten bekommen Anwohner ohne Auto ein paar Zettel die sie für bestimmte Zeiträume als Anwohnerparkausweise benutzen dürfen - die Dinger sind personalisiert, Missbrauch also ausgeschlossen.

Wenn meine Freundin mal mit dem Auto kommen muss (Transport), dann darf die erst mal in Milbertshofen oder in einem der Asiviertel jenseits des Rings parken, sonst kostet das für's Wochenende mal schnell 30€ (der Strafzettel ist echt günstiger).

Kurzum: ich fühle mich grob verarscht, dass ich als Anwohner ein hübsches Sümmchen bezahlen darf, nur weil ich KEIN Auto habe. Auch bevor hier die Anwohnerparkausweise (ca. 1 Jahr her) kamen gab es immer eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen, sofern nicht gerade im Olympiastadion irgendeine Großveranstaltung war.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Mal was ganz anderes - das beliebte oder unbeliebte Radlerthema.

Bei den ersten Radtouren dieses Jahr in München und im Münchner Umland ist mir Folgendes aufgefallen:

Positiv:
- In Ottobrunn und Umgebung sind die Radrouten hervorragend ausgeschildert. Wirklich an fast jeder Kreuzung sind ausführliche Schilder, auch in Wohngebieten, jede Sackgasse ist beschildert, wenn sie für Radler durchgängig ist. Vorbildlich, da kann sich auch der Orientierungsloseste nicht mehr verfahren. Lobenswert ist, dass dort sehr viele Ziele stehen, auch z.B. Ausflugsziele wie "Perlacher Forst" und "Perlacher Mugl".

- Fahrradstreifen auf der Fahrbahn werden häufiger angebracht, nach meinem Empfinden an Stellen, die sich wirklich gut dafür eignen.

Negativ:
- Es gibt immer noch viele kombinierte Radler/Fußgänger-Ampeln über breite Straßen mit Mittelstreifen, der kaum eine oder gar weniger als eine Radlänge breit sind. Das Anhalten ist dort kaum möglich bzw. gefährlicher, als doch noch bei "Dunkelgrün" rüberzufahren.

Als neueste Alternative habe ich gesehen: Am Mittelstreifen steht eine reinrassige Fußgängerampel, auf der anderen Straßenseite eine Ampel mit einer Scheibe, die ein Fußgänger- und Radsymbol zeigt, also keine separate Radampel. Es gibt viele Argumente dafür, dass man dort auf dem Mittelstreifen nicht anhalten muss, sicher ist dies aber nicht.

- In Neubiberg (und sicher in vielen weiteren Orten) unterliegen Radwege in Tempo 30-Zonen sehr oft noch einer Benutzungspflicht, was ja nicht sein sollte. Exakt ab der Stadtgrenze München stadteinwärts wurden die Schilder entfernt (dennoch gibt es in München aber auch solche Zustände, die berühmte Feldbergstraße etwa, wo man auch noch die Straßenseite wechseln muss).

- Mir fallen immer mehr Bettelampeln auf, vorrangig im Umland. Dabei bekommt der Fahrbahn-Längsverkehr nach einiger Zeit ohne Drücken Grün, aber die kombinierte Rad-/Fußgängerampel bleibt auf Rot. Da bin ich schon zweimal (natürlich an unterschiedlichen Stellen :D) darauf reingefallen, denn wer schaut schon immer, ob da ein Bettelknopf vorhanden ist? Sinn ergibt es eher wenig, dass der Fahrbahn-Längsverkehr rollen darf, er hat bei roter Rad-/Fußgängerampel nur den Vorteil, ohne Konflikte mit dem Rad- und Fußverkehr nach links und rechts abbiegen zu können. Bei nicht stark belasteten Straßen kein allzu großer Vorteil.
Benutzeravatar
glemsexpress
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2496
Registriert: 03 Nov 2005, 22:25
Wohnort: Ludwigsburg

Beitrag von glemsexpress »

Marcel @ 11 May 2011, 11:02 hat geschrieben: aber in Deutschland und München insbesondere ist die Automobilindustrie ein äußerst wichtiger Wirtschaftszweig, auf dem die gesamte Wirtschaft fußt.
Das ist einfach quatsch.

Diese Zahlen mit den jeden 7. Arbeitsplatz gedöns stammt vom VDA und da muss man sich nicht wundern :rolleyes:

Wenn man die Beschäftigtenzahlen aufdröselt dann kommt man auf ganz überraschende Zahlen (ich habe leider nur die Zahlen von 1996 (aus einer VCD-Studie), aber die dürften eher noch höher sein als heute, schließlich gab es ja die ein oder andere Rationalisierungsmaßnahme...). In diesen Zahlen ist übrigens auch enthalten dass sie die Autobauer hin und wieder neue Maschienen usw. kaufen...
Diesen zahlen zufolge hingen 10,99% der Deutschen Arbeitsplätze von der Automobielindustrie ab. Dies wurde unterteilt in "privat-MIV", "geschäftlicher MIV", "ÖV", "Güterverkehr" und "Export". Der privat-MIV hatte dann nur noch einen Anteil von 3,04% an der Beschäftigung oder 1.060.630 Beschäftigte, der (Straßen-) ÖV machte 1,15% aus oder 400.189 Beschäftigte.
Zum Vergleich: Die Landwirtschaft Beschäftigt auch 1,1Mio Beschäftigte (Quelle: http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Im...id_995505.html)
Also ist der privat MIV für die deutsche Wirtschaft in etwa so wichtig die die Landwirtschaft.

Und wie viele Arbeitsplätze es bringen würde wenn man wieder die ganzen Tante-Emma-Läden usw. einführen müsste und noch so manch andere Sache wäre auch zu untersuchen, neben der Tatsache was es denn die Industrien von Bus/Bahn/Fahrrad an Arbeitsplätzen generieren würden wenn diese mehr nachgefragt würden.
Marcel
Haudegen
Beiträge: 534
Registriert: 04 Apr 2011, 09:02
Wohnort: München

Beitrag von Marcel »

Das stimmt prinzipiell, aber ich muss an dieser Stelle auch an den Ostbahnhof erinnern, der tagsüber nur einen mageren Takt 10 hat. Dieser zentrale und wichtige Unsteigebahnhof hat das Pech, dass die U-Bahn-Stammstrecke erst eine Station weiter stadteinwärts beginnt.
Das könnte man ja ändern, indem man die U4 zum Arabellapark generell erst ab Lehel beginnen lässt. Die frei werdenden Züge könnte man einsetzen, um zwischen Ostbahnhof und Theresienwiese die U5 auf einen Takt5 zu verdichten.
Das Ärgernis sind Trambahnen und Metrobusse (und U4, aber auch diese hat Takt 10, nur verkürzt).
Ich denke, die U-Bahn wird tendenziell eher genutzt, als Trambahnen oder Metrobusse. Und solange man nicht extrem weit außerhalb wohnt, hat man doch meistens höchstens 600m bis zur nächsten U-Bahn. Das kann man nun wirklich laufen. Sicher, es gibt auch Mütter mit Kinderwagen und Omas mit Rollator, aber die sind wohl zu dieser Uhrzeit die absolute Minderheit.
Und dass die U4 erst ab Lehel beginnt am Abend, sehe ich als kein Problem an. Ein Takt5 zu dieser Uhrzeit zwischen Westendstaße und Max-Weber-Platz ist übertrieben und kostet nur unnötig Geld, zumal man im Lehel sowie am Max-Weber-Platz bahnsteiggleich umsteigen kann.
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10844
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

DumbShitAward @ 11 May 2011, 21:58 hat geschrieben: Das Anwohnerparksystem ist an und für sich zwar sinnvoll, die Umsetzung ist allerdings grauenhaft. 30€ im Jahr sind zwar nicht viel (selbst für etwas, das früher kostenfrei war), aber es ist eben übel fehlerhaft.
35 Euro warens doch?

Ich hab ja die andere Krux an der Sache erlebt, da meine Garage wegen Reparatur für länger außer Gefecht war hab ich des Karterl auch gebraucht.
Da mußt direkt drum betteln weilst nicht berechtigt bist oder eben eine Falschaussage machen.
gab es immer eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen, sofern nicht gerade im Olympiastadion irgendeine Großveranstaltung war.
Heidi Die-Willnix (Adelheid Dietz-Will, Bezirksfürstin zu Au-Haidhausen, ihr wille geschehe) hat ja großspurig versprochen, das es damit besser würde,
weil ja so viele Dauerparker zum Ostbahnhof fahren. Abends gibts nachwievor kaum Parkplätze.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24619
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Abendzeitung zu Grüner Offensive zu Fussgänger gerechterer Innenstadt Merkur

Ich fürchte nur, die Grünen werden sich nicht durchsetzen können. Sonst wäre es direkt ein Anreiz für mich, das nächste Mal grün zu wählen, auch wenn cih sonst nicht so überzeugt von der grünen Verkehrspolitik bin (Stammstrecke, Flughafen).

PS die Süddeutsche hatte gestern auch nen Printartikel dazu, leider nicht online verfügbar.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Ja, gefällt mir. Erfreulich, dass die Grünen auch mal wieder was sinnvolles zustandebekommen.

Der Fußgängerverkehr wurde viel zu lang vernachlässigt und darf sich an vielen Orten mit dem bisschen begnügen was von den anderen Verkehrsträgern übriggeblieben ist.

Nur eines wundert mich:
Zugang zu den Haltestellen: Gerade ältere Haltestellen sind für Fußgänger umständlich zu erreichen. Etwa an der S-Bahnhaltestelle Laim soll untersucht werden, wie die Zugänge zu den Gleisen besser gestaltet werden können.
Was wollen die da groß untersuchen? Die Lösung lautet doch Umweltverbundröhre - interessanter ist die Frage wie man die UVR realisieren kann sollte sich die zweite Stammstrecke noch weiter verzögern.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
mgka
Tripel-Ass
Beiträge: 151
Registriert: 08 Jun 2008, 21:28
Wohnort: München-Perlach

Beitrag von mgka »

TramPolin @ 11 May 2011, 22:25 hat geschrieben:Mal was ganz anderes - das beliebte oder unbeliebte Radlerthema.
- In Neubiberg (und sicher in vielen weiteren Orten) unterliegen Radwege in Tempo 30-Zonen sehr oft noch einer Benutzungspflicht, was ja nicht sein sollte. Exakt ab der Stadtgrenze München stadteinwärts wurden die Schilder entfernt (dennoch gibt es in München aber auch solche Zustände, die  berühmte Feldbergstraße etwa, wo man auch noch die Straßenseite wechseln muss).
Die Feldbergstraße sollte längst "entschildert" sein, stehen da wirklich noch die Blauschilder?
"Große Geister sprechen über Ideen, durchschnittliche Geister sprechen über Ereignisse, Kleingeister über Personen." (Eleanor Roosevelt)
Marcel
Haudegen
Beiträge: 534
Registriert: 04 Apr 2011, 09:02
Wohnort: München

Beitrag von Marcel »

Sind die Schilder nach einem Gerichtsurteil nicht ohnehin für ungültig erklärt worden?
Sofern es alte Verkehrsschilder sind, welche ein neues Design erhalten haben (wie z.B. absolutes Halteverbot) sind diese per Gesetz ungültig.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

mgka @ 20 May 2011, 01:14 hat geschrieben:Die Feldbergstraße sollte längst "entschildert" sein, stehen da wirklich noch die Blauschilder?
Die Blauschilder sind noch da. Da ich ohnehin in der Nähe wohne, habe ich heute dort mal ein paar Fotos gemacht. Allenfalls das Schild am südlichen Anfang des Radwegs scheint weg zu sein, aber das hilft nichts, wenn man dann ein paar Meter doch rüber muss auf die andere Straßenseite, weil die Schilder nicht nur am Anfang und Ende stehen, sondern auch zwischendrin.

Bild Bild Bild
Bilder anklicken für Zoom!

Die Fotos zeigen die Feldbergstraße stationsweise von Süd nach Nord bis zur Wasserburger Landstraße.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Zufällig bei der Überprüfung eines flickr-Tags gefunden:

Radspur, offenbar Washington D.C.

http://www.flickr.com/photos/briankusler/5...718355/sizes/l/

Nicht, schlecht, oder? :lol: Ist das die Zukunft des Radfahrens?

Edit: Ort korrigiert


Edit 2: Auch hier sieht man es gut: http://www.flickr.com/photos/rcsj/5087623954/sizes/l/

Radler, ab in die Mitte! :blink: ;)
Marcel
Haudegen
Beiträge: 534
Registriert: 04 Apr 2011, 09:02
Wohnort: München

Beitrag von Marcel »

Hoffentlich kommt das nicht in München! Was da an Platz verschwendet wird, unglaublich!
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21443
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Marcel @ 21 May 2011, 20:41 hat geschrieben: Hoffentlich kommt das nicht in München! Was da an Platz verschwendet wird, unglaublich!
Unsinn

Die Fahrradspuren dürften auch net breiter sein wie bei uns. Nur eben ne andere Lage....
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

Marcel @ 21 May 2011, 20:41 hat geschrieben: Hoffentlich kommt das nicht in München! Was da an Platz verschwendet wird, unglaublich!
Genau! Wirklich eine Unverschämtheit, den Radfahrern einen eigenen Radweg zu geben. Wo kommen wir denn da hin wenn man das überall machen würde? Nur 3 oder 4 Fahrspuren in jeder Richtung für den Autoverkehr, das ist ja ein unmöglicher Zustand. :angry:

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Marcel
Haudegen
Beiträge: 534
Registriert: 04 Apr 2011, 09:02
Wohnort: München

Beitrag von Marcel »

Ich finde auf dem Bild schaut das so aus, wie wenn man zwei Autospuren für die Fahrradfahrer benötigt. Und Fahrspuren sind wichtiger, als Fahrradspuren. Insbesondere da die Radfahrer sowieso fahren, wie sie wollen.
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

Marcel @ 21 May 2011, 20:55 hat geschrieben: Ich finde auf dem Bild schaut das so aus, wie wenn man zwei Autospuren für die Fahrradfahrer benötigt. Und Fahrspuren sind wichtiger, als Fahrradspuren. Insbesondere da die Radfahrer sowieso fahren, wie sie wollen.
:rolleyes:
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Antworten