Riesenbeben in Japan

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Essen gab wohl gerade ein schweres Nachbeben der Stufe 7,4.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Im abgeschalteten sind AKW Onagawa mehrere Lecks festgestellt worden, in allen drei Reaktoren sei das Wasser auf den Boden geschwappt. Das Wasser stammt zum teil aus den Becken, in denen die ausgebrannten Brennelemente lagern. Im Turbinengebäude des Reaktor 3 wurden Teile, die den Druck regeln sollten, beschädigt.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Focus zum Kernkraftwerk-Problem in Onagawa
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

yeg009a @ 8 Apr 2011, 18:46 hat geschrieben: Focus zum Kernkraftwerk-Problem in Onagawa
Danke! Da war ich vorhin etwas zu faul nach einem Link o.ä. zu suchen
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Schon wieder ein schweres Nachbeben (Stärke 7,1 laut US-Erdbebenwarte USGS). Als Folge kam es zu einem zeitweiligen Zusammenbruch der Stromversorgung im havarierten Atomkraftwerk Fukushima.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0...,756195,00.html
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Fukushima wurde offiziell auf der INES-Skala auf die Stufe 7 upgegradet...
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34533/1.html
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-a...zt/4049794.html

Der bisher einzigste Störfall der Stufe 7 hatt diesen April sein 25. Jubiläum.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Es ist viel passiert... Vor allem wurde jetzt in Reaktor Nr.1 bereits die Kernschmelze zugegeben und auch bestätigt! Scheinbar ist sogar der Reaktorbehälter defekt, da Corium außerhalb des Reaktors gefunden wurde.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik...,762281,00.html
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Im Atomkraftwerk Fukushima, Block 1, hat sich geschmolzener Kernbrennstoff durch den Stahlboden des Reaktors gefressen. Es könnte zu einer verheerenden Dampfexplosion kommen. Dann wäre der Austritt einer "gewaltige radioaktiven Masse" die Folge.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,762838,00.html
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Neue Details, die auch die AKW's hierzulande in Bedrängniss bringen kann.

Erinnern wir uns? "Ein solcher Tsunami (bis jetzt die Ursache für die Zwischenfälle in Fukushima) ist hierzulande undenkbar!" - hieß es bis jetzt...
Nun aber diese Meldung: http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik...,762868,00.html
Nicht Tsunami, sondern Beben soll AKW ruiniert haben

...Die Aussage erhärtet einen Verdacht, den Experten schon bald nach der Katastrophe äußerten: Der Schaden an Reaktor 1 ist nicht erst mit dem Ausfall der Kühlung nach dem Tsunami entstanden, sondern bereits mit dem Erdbeben.
...
Doch die Schilderungen, die nun aus der Betreiberfirma an die Presse gesteckt wurden, nähren Zweifel an dieser offiziellen Version. "Schon das Erdbeben könnte den Reaktordruckbehälter oder die daran angeschlossenen Rohre beschädigt haben", sagte der Tepco-Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Kyodo.
...
Tanaka rechnete vor: Die ersten verfügbaren Messdaten aus Reaktor 1 beschreiben dessen Zustand zwölf Stunden nach dem Erdbeben. Im Reaktordruckbehälter, in dem sich der Kernbrennstoff befindet, war der Druck von den üblichen 7 Megapascal (das entspricht 70 bar; ein Autoreifen wird mit etwa 2 bar gefüllt) auf nur noch 0,8 Megapascal gesunken. Gleichzeitig, erklärt Tanaka, "sank der Kühlwasserpegel dort rapide". Im Sicherheitsbehälter dagegen, der den Druckbehälter umgibt, stieg parallel der Druck an, von 0,1 auf 0,8 Megapascal.

Diese Druckveränderungen sind für Tanaka ein Hinweis für ein Leck im Kühlsystem. Es sei, kommentierte er, aufgrund dieser Daten "nahezu unbestreitbar", dass es einen Kühlwasserverlust gegeben habe. Eine Analyse, die die gleich nach dem Erdbeben gemessenen, erhöhten Strahlungswerte erklären würde.
Noch etwas auf SPON: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0...,751000,00.html
Starkbeben-Risiko gefährdet deutsche AKW

Auch in Deutschland kann die Erde heftig wackeln. Laut offiziellen Angaben halten die Atomkraftwerke selbst starken Erschütterungen stand - aber stimmt das wirklich? Bislang ignorierte Studien werfen erhebliche Zweifel an der Bebensicherheit auf.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Catracho »

Neue Details, die auch die AKW's hierzulande in Bedrängniss bringen kann.
Fichtenmoped, wie kannst Du nur die AKWs in Japan mit denen bei uns vergleichen? Schäm dich!

Ein Störfall wie Tschernobyl kann hier nicht passieren weil unsere AKWs einen viel höheren Sicherheitsstandard haben. Ein Störfall wie in Fukushima kann hier nicht passieren weil Deutschland keine Erdbebenregion ist. Und wenn es irgendwann mal einen Störfall in Frankreich gibt dann kann das hier nicht passieren weil in Deutschland viel weniger Käse gegessen wird. Oder aus irgendeinem anderen Grund.......

Deutsche AKWs sind zu 100% sicher. Besondere Umstände die zu Störfällen in AKWs führen treten nur im Ausland auf. Das sollte man eigentlich wissen.

Mfg
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Catracho @ 17 May 2011, 00:20 hat geschrieben: Fichtenmoped, wie kannst Du nur die AKWs in Japan mit denen bei uns vergleichen? Schäm dich!

Ein Störfall wie Tschernobyl kann hier nicht passieren weil unsere AKWs einen viel höheren Sicherheitsstandard haben. Ein Störfall wie in Fukushima kann hier nicht passieren weil Deutschland keine Erdbebenregion ist. Und wenn es irgendwann mal einen Störfall in Frankreich gibt dann kann das hier nicht passieren weil in Deutschland viel weniger Käse gegessen wird. Oder aus irgendeinem anderen Grund.......

Deutsche AKWs sind zu 100% sicher. Besondere Umstände die zu Störfällen in AKWs führen treten nur im Ausland auf. Das sollte man eigentlich wissen.

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Gute Ironie, fast wäre ich darauf reingefallen. :D
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 17 May 2011, 00:28 hat geschrieben:Gute Ironie, fast wäre ich darauf reingefallen. :D
Es bleibt auch größtenteils bei der Ironie. Einen Störfall wie in Tschernobyl kann es geben, wenn das Gleiche gemacht wird: Reaktor hochfahren und über die Grenzen belasten und gleichzeitig die Sicherungen ausschalten. Damit kriegt man jeden Reaktor zu Fall.
Catracho @ 17 May 2011, 00:20 hat geschrieben: Ein Störfall wie in Fukushima kann hier nicht passieren weil Deutschland keine Erdbebenregion ist.
Deutschland ist auch keine stark gefährdete Zone von Erdbeben. Es bebt die Erde, aber zu 99,9% so schwach, daß nur Seismographen die Erschütterung wahrnehmen.
Catracho @ 17 May 2011, 00:20 hat geschrieben:Und wenn es irgendwann mal einen Störfall in Frankreich gibt dann kann das hier nicht passieren weil in Deutschland viel weniger Käse gegessen wird. Oder aus irgendeinem anderen Grund.......
Das würde mir mehr Sorgen bereiten. In Deutschland werden die sichersten Akw abgeschaltet, um dann (Atom-)Strom aus Nachbarländern zu importieren. Klar, hier gehen die Lichter nicht aus, nur weil ein paar Atomkraftwerke bei uns abgeschaltet werden. Dafür gibt es ja unsere Nachbarn, von denen wir den Strom einkaufen.
Catracho @ 17 May 2011, 00:20 hat geschrieben:Deutsche AKWs sind zu 100% sicher. Besondere Umstände die zu Störfällen in AKWs führen treten nur im Ausland auf. Das sollte man eigentlich wissen.
100%ige Sicherheit kann und wird es niemals geben. Ein Restrisiko bleibt und wird immer bleiben. Und wenn es bei einem Windkraftwerk ein abreißender Flügel ist, der Leute erschlägt.

So, und jetzt nehmt mich auseinander. :)

Anmerkung: Das war kein "Riesenbeben", das war ein normales Erdbeben.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Catracho »

ET 423 @ 17 May 2011, 00:51 hat geschrieben: In Deutschland werden die sichersten Akw abgeschaltet, um dann (Atom-)Strom aus Nachbarländern zu importieren.
Woher stammt eigentlich diese unerschütterliche Glaube, dass deutsche AKWs sicherer sind als die unserer Nachbarländer, bzw. "die sichersten"?

Mfg
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Weil wir Deutschland sind und die anderen nur der Rest der Welt? :ph34r:
Electron
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Beitrag von Electron »

Man bekommt jedes technische System irgendwie immer in die Knie, nennt sich Restrisiko und lässt sich nicht vermeiden. Sieht man auch in der Luftfahrt- und Schienenverkehrsbranche immer wieder (ok, hier mit vergleichsweise geringeren Auswirkungen).
Aber einen graphitmoderierten RBMK, der zwar gut für militärische Zwecke brauchbar ist, bei dem aber im Gegenzug deutliche Konzeptionsmängel (ich sag nur positiver Void-Koeffizient) vorliegen, kein Containment vorhanden ist und bei dem wissentlich (!) Reaktorschutzsysteme außer Betrieb genommen wurden, um einen Versuch durchzuprügeln, der dann katastrophal endete, mit einem (ich sage bewußt nicht deutschen) Siede- oder Druckwasserreaktor zu vergleichen, naja...

Hier habe ich noch einen Bericht über Fukushima gefunden (auch wenns eindeutig einer bestimmten Ecke zuzuordnen ist - lesenswert):
Fukushima-Bericht aus atw

@Catracho: die deutschen AKWs sind vielleicht nicht die sichersten weltweit, jedoch hat man hierzulande doch stellenweise etwas mehr in Sicherheit investiert als anderswo. Ein großes Problem in Fukushima war ja der entstehende Wasserstoff, der schlußendlich zu Explosionen führte. In den deutschen AKW mit Siedewasserreaktoren hat man mittlerweile Rekombinatoren verbaut, die den Wasserstoff wieder abbauen. Sowas gabs in Fukushima einfach nicht.
Siehe auch Vergleich Fukushima - dt.Anlagen
Und sobald man erkennt, dass Anlagen nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, gehören diese eben nachgerüstet, und wenn das nicht geht, stillgelegt und durch eine neue ersetzt, die dann wieder den Sicherheitsstandards genügt.

Ich bin immer noch der Meinung, lieber ein paar Kohlekraftwerke abzuschalten als übereilt aus der Kernenergie auszusteigen...

Und nun zerlegt mich...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Unbeeindruckt von Fukushima hält RWE an der Atomkraft fest und will in den Niederlanden ein neues AKW bauen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...,762973,00.html
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Electron @ 17 May 2011, 10:05 hat geschrieben: Ich bin immer noch der Meinung, lieber ein paar Kohlekraftwerke abzuschalten als übereilt aus der Kernenergie auszusteigen...
Und die Endlagerung?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 17 May 2011, 11:24 hat geschrieben: Und die Endlagerung?
Wir schießen einfach das ganze Zeug auf den Mond. ;) Theoretisch könnte man das sogar machen, aber wenn beim Start was schief geht, haben wir die nächste Atomkatastrophe. Und zu teuer dürfte es auch sein bei den Massen an Atommüll, der bereits existiert.

Das Thema Endlagerung ist das wahrscheinlich beste Argument gegen die Atomkraft.
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Beitrag von ruhri »

Völlig richtig! Die Raumfahrt wird das Endlagerproblem nicht lösen. Zwar würde das Zeug dort oben keinen großen Ärger machen (etliche ausgediente Reaktoren kreisen auf Bahnen, die sie erst nach einigen hundert Jahren Abklingzeit wieder zurück auf den Erdboden führen werden), aber Raketenstarts sind nun einmal teuer, und die Sicherheit ist definitiv nicht hoch genug. Wenn man bedenkt, was allein im letzten Jahr alles schief (USA, Russland, Indien) gegangen ist! :blink:

Manche fordern angesichts der großen Mengen Atommülls den Wiedereinstieg in die Wiederaufbereitung, da damit das noch zu verwendende Uran-235, Uran-238 und Plutonium-239 extrahiert und für neue Brennelemente verwendet werden kann. Die Franzosen tun das und haben sehr wenig Müll für die Endlagerung. Der Pressesprecher von Grafenrheinfeld meinte allerdings neulich auf der Eon-Hauptversammlung, dass der in Deutschland für die Endlagerung vorgesehene Salzstock Gorleben dermaßen groß sei, dass das völlig unerheblich sei.

Ein Aktionär, in Personalunion auch Mitarbeiter, berichtete von japanischen Experten, die sich vor etlichen Jahren in Deutschland über die hiesige Sicherheit informiert und dabei ganz große Augen gemacht hätten. Übernommen hätten sie diese Sicherheitsmaßnahmen (z.B. Rekombinatoren und Wallmann-Ventile) allerdings so gut wie gar nicht.

Das ist aber auch das Problem, das ich mit der Kernenergie habe. Die Befürworter erzählen uns immer, wie sicher die Kraftwerke sind. Auch die japanischen Anlagen galten ja als völlig sicher, und mancher Kernkraft-Fan hat wahrscheinlich noch direkt nach dem Erdbeben frohlockt, dass überhaupt nichts passiert sei. Wie wir jetzt wissen, war das aber nicht so. Tja, und wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.

Ehemalige Kernphysiker und -ingenieure fordern, Altanlagen nach spätestens 30-40 Jahren vom Netz zu nehmen. Laufzeitverlängerungen von bis zu 60 Jahren wie etwa in den USA stimmen da nicht gerade optimistisch. Der schon erwähnte Pressesprecher glaubt daran, dass durch ständige gute Wartung und Kontrolle auch über die 40 Jahre hinaus ausreichende Sicherheit erzielen lasse. Auch durch die Anordnung der Brennelemente ließe sich die Neutronenbestrahlung der stählernen Hülle der Reaktordruckbehälter reduzieren. So könne man der Versprödung des einzigen Bauteils entgegen wirken, dass sich definitiv nicht ersetzen lässt.

Die Frage ist dann immer dieselbe: Wie sicher sind unsere Anlagen tatsächlich?
Electron
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Beitrag von Electron »

Bayernlover @ 17 May 2011, 11:24 hat geschrieben: Und die Endlagerung?
naja, die Kohlekraftwerke blasen "schwach giftige" (im Vergleich zu Atommüll) Abgase kontinuierlich in die Atmosphäre, bei kerntechnischen Anlagen hat man den konzentrierten Dreck im Schachterl, beides ist ungut...
Egal ob man jetzt aussteigt oder nicht, für den bisher produzierten Atommüll muß man eine Lösung finden, Wiederaufarbeitung wäre schon mal eine, um die Menge an hochaktivem Abfall kleiner zu halten - will hier aber keiner.
Und so wie es aussieht, wird 2020 eine Versuchsanlage in Betrieb gehen, in der die Transmutation erprobt werden kann (dann strahlt das Zeug zumindest keine hunderttausende Jahre, sondern "nur" noch tausende. Immerhin besser als den Kopf in den Sand zu stecken und nur drüber zu schimpfen. So sinnvoll und notwendig Investitionen und Forschung in regenerative Energien, intelligente Netze und Speicheranlagen elektrischer Energie ist, so notwendig ist es aber auch, sich mit den Hinterlassenschaften der Kernenergie (ipfuibäh) und fossiler Energieträger (mei, das nimmt Ottonormalbürger halt so hin, das Auto braucht man ja...) auseinanderzusetzen!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ruhri @ 17 May 2011, 12:05 hat geschrieben: Die Frage ist dann immer dieselbe: Wie sicher sind unsere Anlagen tatsächlich?
Die meldepflichtigen Ereignisse in deutschen Atomkraftwerken lassen mich daran zweifeln, dass die Sicherheitsstandards in Deutschland die bestmöglichen sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepf...nischen_Anlagen

Aber zum Glück haben wir ja mit der CSU die eigentliche, echt und wahrhafte "Anti-Atom-Partei", die anderen Parteien sind nur billige Kopien. "Da wirken neben der CSU die Grünen fast wie Atomfetischisten", so Django Asül beim Maibock-Anstich.

http://www.bighaber.com/haber/maibock-anst...orm-812346.html
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Beitrag von ruhri »

Mit Glück und vielleicht auch Tüchtigkeit haben wir in Deutschland meldepflichtige Ereignisse der Stufen 4-7 auf der INES-Skala vermeiden können. Das eine oder andere Mal scheint es aber in der Tat hart an der Grenze gewesen zu sein.

Was machen wir aber, wenn etwa die Anlagen in Fessenheim oder Cattenom nach schweren Störfällen große Mengen kontaminierten Kühlwassers in Rhein bzw. Mosel einleiten?
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Beitrag von Electron »

@TramPolin,
wenn du schon mit den meldepflichtigen Ereignissen anfängst, dann bitte aus einer seriöseren Quelle, z. B dem Bundesamt für Strahlenschutz
Wenn man mal genau hinsieht, welcher Anteil der Ereignisse "keine sicherheitstechnische und keine radiologische Bedeutung haben" also im NICHTNUKLEAREN Teil der Anlage auftreten...
Und gerade die bei Wiki schön aufbereiteten Trafobrände können in jedem anderen Kraftwerk auch passieren - aber im Kernkraftwerk wird wieder die Welle gemacht.
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Beitrag von ruhri »

Dann solltest du aber auch bedenken, dass das Gefahrenpotential einer kerntechnischen Anlage um einiges höher ist als das eines konventionellen Kraftwerks. Ein Transformatorenbrand könnte ohne weiteres zu einem "Station Blackout" führen, und was das bedeutet, hat uns Fukushima gerade erst vor Augen geführt.
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Beitrag von Electron »

Ich habe jetzt von einem Brand eines Transformators geredet, wie schon mehrfach (ohne Auswirkungen auf den nuklearen Teil) passiert, und keiner gleichzeitigen Überflutung oder Erdbeben oder was auch immer, was vielleicht auf einen Station Blackout hinführen könnte. Außerdem kenne ich kein Großkraftwerk (wie auch immer befeuert), das nur einen Trafo und keine Notstromversorgung hat und beim Brand eines Trafos ein Problem bekommt. "könnte" kann ich langsam nicht mehr hören...
Man wußte wohl vorher schon, dass Notstromdiesel im Keller keine gute Idee sind (um doch noch auf den Station Blackout in Fukushima einzugehen). Das meinte ich aber ein paar Beiträge vorher schon - bestehende Anlagen nachrüsten und wenns nicht geht stillegen und ersetzen, wenn grobe Sicherheitsdefizite bekannt sind.
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Beitrag von ruhri »

Der Brand eines Transformators kann zu einem Unfall mit Freisetzung von Radionukliden führen, aber natürlich muss es nicht dazu kommen. Aber genau deshalb werden solche Zwischenfälle nach INES bewertet und gemeldet. Alles an einem Kernkraftwerk kann zu der nuklearen Katastrophe führen, und das muss sich auch der überzeugteste Befürworter der Kernenergie klar machen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Kann sich noch jemand an den "Roten Wald" bei Tchernobyl erinnern?
Der Wald, bei dem aufgrund der Strahlung kurz nach der Reaktorkatastrophe sich die Blätter rot färbten?

Wie es aussieht gibt es einen neuen "Roten Wald":

Aufnahme vom 14.März 2011, kurz nachdem Reaktor 3 explodierte http://www.digitalglobe.com/downloads/feat...h14_2011_dg.jpg

Aufnahme vom 18. März 2011... http://www.digitalglobe.com/downloads/feat...h18_2011_dg.jpg

Leider habe ich keine neueren Bilder gefunden...
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Beitrag von Boris Merath »

Kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht nachvollziehen...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Kühlung in Fukushima Block 5 ist wohl aufgrund des Taifuns ausgefallen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Fichtenmoped »

Die hier irgendwo verlinkte Webcam des AKW Fukushima wurde geändert...

Im Moment zwar kein Bild, aber dafür scheinbar eine Kamera direkt auf dem Werksgelände.
http://www.tepco.co.jp/nu/f1-np/camera/index-j.html
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