[M] Besoffener im Tunnel von U-Bahn erfasst

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wie die Zeitungen heute berichten, wollte ein Betrunkener am Samstag morgen offenbar einen TUnnelspaziergang machen. Nach 100m kam dann ein Zug, worauf dieser nach eigenen Schilderungen zuerst versucht hat vor dem Zug davonzulaufen, hat dann aber die Aussichtslosigkeit erkannt und sich auf die Stromschiene geworfen. Er wurde aber trotzdem vom Zug erfasst, und 10m weitergeschleift. Da er zwischen Stromschiene und eingeklemmt. Laut Bericht der Feuerwehr und der TZ wurde zur Befreiung die Stomschiene mit einem Hebekissen zur Seite gedrueckt, laut AZ wurde der Zug hochgehoben.

Ergebnis: Der Betrunkeneist mit leichten Hautabschuerfungen davongekommen, der Fahrer hat einen schweren Schock. AUsserdem wird wohl Klage wegen schwerem EIngriff in den Bahnverkehr erhoben.

Laut TZ war die Strecke mehrere Stunden gesperrt, tatsaechlich brachte der MVG-Ticker etwa 1,5 Stunden die Meldung. Nach der AKtion duerfte ja wohl eine Reparatur der Stromschiene noetig gewesen sein...

Lustig sind auch die Angaben zu den Spannungen der Stromschiene: Die TZ ist mit 650V ja noch einigermassen nah dran, die AZ bezeichnet die Stromschiene als Hochspannungsleitung und liegt mit 20 000V doch ein bisschen hoch....

Ein Bild und der Bericht der Feuerwehr sind unter http://www.feuerwehr.muenchen.de/bda0pres/...ri/ba01beri.htm zu finden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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ET 481

Beitrag von ET 481 »

unglaublich wie viel Glück betrunkene Menschen haben.... wirklich nicht zu fassen!! :blink:
ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 4 Oct 2004, 10:46 hat geschrieben:Wie die Zeitungen heute berichten, wollte ein Betrunkener am Samstag morgen
um 10 vor fünf Uhr Morgens am Stiglmeierplatz
Boris Merath @ 4 Oct 2004, 10:46 hat geschrieben:offenbar einen TUnnelspaziergang machen. Nach 100m kam dann ein Zug, worauf dieser nach eigenen Schilderungen zuerst versucht hat vor dem Zug davonzulaufen, hat dann aber die Aussichtslosigkeit erkannt und sich auf die Stromschiene geworfen. Er wurde aber trotzdem vom Zug erfasst, und 10m weitergeschleift. Da er zwischen Stromschiene und eingeklemmt. Laut Bericht der Feuerwehr und der TZ wurde zur Befreiung die Stomschiene mit einem Hebekissen zur Seite gedrueckt, laut AZ wurde der Zug hochgehoben.

Ergebnis: Der Betrunkeneist mit leichten Hautabschuerfungen davongekommen, der Fahrer hat einen schweren Schock. AUsserdem wird wohl Klage wegen schwerem EIngriff in den Bahnverkehr erhoben.

Laut TZ war die Strecke mehrere Stunden gesperrt, tatsaechlich brachte der MVG-Ticker etwa 1,5 Stunden die Meldung. Nach der AKtion duerfte ja wohl eine Reparatur der Stromschiene noetig gewesen sein...

Lustig sind auch die Angaben zu den Spannungen der Stromschiene: Die TZ ist mit 650V ja noch einigermassen nah dran, die AZ bezeichnet die Stromschiene als Hochspannungsleitung und liegt mit 20 000V doch ein bisschen hoch....
Laut SZ warf er sich auf den Isolierten Stromabnehmer. Wenigstens machen die keine Angaben über die lauernde Spannung. Ansonsten: ohne Glück im Leben gäbs die Menschheit seit Erfindung des Automobils nicht mehr. So wies aussieht kann man also auf den Abdeckungen auch gut rutschen, vor allem wenn man von einer U-Bahn geschoben wird. Glück hatte der Mensch aber auch insofern, dass die Bahn noch nicht so schnell war und nur noch 10 Meter zum anhalten gebraucht hat. Übrigens könnens immer noch manche Leute nicht glauben, dass man so einen Zug nicht binnen 10cm von 60 auf 0km/h Bremsen kann :(
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ET 481

Beitrag von ET 481 »

ropix @ 4 Oct 2004, 14:27 hat geschrieben: Laut SZ warf er sich auf den Isolierten Stromabnehmer.
DIESEN Stromabnehmer will ich sehen!!!! :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Er hatte aber auch GLueck nicht an Spannung fuehrende Teile zu kommen (wie z.B. den Stromabnehmer am ersten Drehgestell, von dem Drehgestellt wurde er ja schliesslich geschoben)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

;) Kinder und Betrunkene haben eben immer das Glück. :blink: Ich bin mir sicher, hätte ich sowas gemacht würde ich mir die Radieschen jetzt von unten angucken. :lol:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

ET 481 @ 4 Oct 2004, 14:36 hat geschrieben: DIESEN Stromabnehmer will ich sehen!!!! :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
100% Energie sparen :lol:

Gruß Flo
Of Course I'm for Monogamy: I'm Also for Everlasting Peace and an End to Taxes
kapitaen
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Beitrag von kapitaen »

Es ist vor allem unglaublich, wieviel Beachtung so einem Verrückten in der Presse geschenkt wird.

Der Zugführer erlebt einen Alptraum, tausende Fahrgäste kommen zu spät und werden eingeschränkt, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst haben alle Hände voll zu tun, ebenso die Leitstelle der U-Bahn. Und dann präsentiert man diesen "Helden" auch noch groß in der Zeitung! Es lebe die dumme Spaßgesellschaft.

Hoffentlich erwartet ihn ein Strafverfahren und ein zünftiges Urteil!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

kapitaen @ 4 Oct 2004, 21:17 hat geschrieben: Hoffentlich erwartet ihn ein Strafverfahren und ein zünftiges Urteil!
Mit nichten. Die Tatsache, daß der Typ besoffen war, wird sich sehr strafmildernd auswirken. Dann ist er noch einsichtig und bekennt sich schuldig (weiterer Strafmilderungsgrund). Es dürfte auf eine geringe Geldstrafe hinauslaufen, wenn das Verfahren nicht sogar eingestellt wird.
Daß der U-Bahnfahrer (die U-Bahn hat keine Zugführer ;)) einen gehörigen Schock erlitten hat, an dem er unter Umständen noch lange zu arbeiten hat, daß 1000e/10000e Menschen von Störungen betroffen waren und all das drum herum interessiert niemanden und ist die Boulevardblätter höchstens ein/zwei Sätze wert.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

... jetzt kehrt ja zum Glück wieder Normalität ein. Die Wiesn wird immer extremer, die "ALT"-Eingesessenen Münchner meiden sie sowieso schon.
Mit extremer mein ich natürlich nicht nur Unfälle, sondern Verrückte, die in den Hallen meinen in Maßkrüge pinkeln zu müssen usw.

Grauenhaft

Naja - nächstes Jahr wieder... :rolleyes: :ph34r:
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wetterfrosch @ 4 Oct 2004, 23:01 hat geschrieben: ... jetzt kehrt ja zum Glück wieder Normalität ein. Die Wiesn wird immer extremer, die "ALT"-Eingesessenen Münchner meiden sie sowieso schon.
Mit extremer mein ich natürlich nicht nur Unfälle, sondern Verrückte, die in den Hallen meinen in Maßkrüge pinkeln zu müssen usw.
Richtig. Ich habe die Wiesn das letzte Mal richtig im Jahr 1997 besucht. Letztes Jahr auch nur, um es meiner Freundin zu zeigen. Als ich das alles dort sah, wußte ich, warum ich die Wiesn bis dato für sechs Jahre gemieden hatte: Es ist total asslig, ekelhaft. Die Wiesn ist für mich schon lange nicht mehr das größte Volksfest der Welt, sondern der größte Schweinestall... <_< :ph34r: :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von 423176 »

Hallo!

Ja, es werden immer Leute in der Zeitung präsentiert, wenn sie bei solchen Unfällen mit ein paar Schürfwunden und dergleichen davon kommen. Niemand interessiert sich für das ganze drumherum...aber hauptsache eine Aufmachung auf der Titelseite, die Verkaufszahlen lassen sich sehen und der Verlag ist glücklich.
Ich konnte mich letztes Jahr um die Wiesn drücken...in diesem musste ich kurz mit hin - einmal drüber und weg! Bei diesem "Fest" sah ich nur eines: Saufen und Übergeben bis die Ärzte kommen. Ich frage mich manchmal was in deren Köpfen vorgeht, wenn sie sich so verhalten!?

Nun denn, ansonsten war es für S-Bahn und U-Bahn ja ganz ruhig, was weitere dieser Vorfälle angeht. Hin und wieder mal ein größerer Polizeieinsatz, aber das ist ja Standard.
schorsch
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Beitrag von schorsch »

423176 @ 5 Oct 2004, 06:40 hat geschrieben:Ich frage mich manchmal was in deren Köpfen vorgeht, wenn sie sich so verhalten!?
BIER HER, BIER HER ODER ICH FALL UM!!! :lol: :D
Doofe Tram!
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Wetterfrosch @ 4 Oct 2004, 23:01 hat geschrieben: sondern Verrückte, die in den Hallen meinen in Maßkrüge pinkeln zu müssen
Hast du dich verschrieben?
Hört sich so viel besser an:
sondern Verrückte, die in den Hallen in meine Maßkrüge pinkeln
:lol:
luc
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Beitrag von luc »

Gab es schon vor diesem Vorfall Probleme mit eindringenden Personen in den Tunnelbereich in München?
Die Karlsruher Tunnel-Propagandaseite hat dieses Problem noch nicht entdeckt:
Wie hoch ist die Gefahr von Unfällen im Tunnel?
Das Hauptrisiko für Unfälle mit Straßenbahnen besteht bei Kollisionen mit dem Individualverkehr bzw. Fußgängern. Diese Gefahrenquelle kann im Tunnel völlig ausgeschlossen werden. Die Kollision zweier Straßenbahnen untereinander wird durch modernste Leit- und Sicherungstechnik verhindert. Daher ist das Unfallrisiko im Tunnel deutlich geringer als oberirdisch.
Quelle: http://www.city2015.de/fakten/sicherheit.html
Ein Artikel mit Widersprüchen, völlig ausgeschlossen ist es ja nicht, daß eine Person durch den Tunnel geht (siehe München).
Unfallrisiko im Tunnel deutlich geringer
Aha, es gibt doch ein Risiko, wenn auch ein kleineres, was ich auch nicht bestreiten will.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

luc @ 22 Oct 2004, 02:55 hat geschrieben: Ein Artikel mit Widersprüchen, völlig ausgeschlossen ist es ja nicht, daß eine Person durch den Tunnel geht (siehe München).Aha, es gibt doch ein Risiko, wenn auch ein kleineres, was ich auch nicht bestreiten will.
Naja, wenn jemand in den Tunnel rennt ist das ja nicht direkt ein Unfall im eigentlichen Sinne. Oder wuerdest Du wenn jemand absichtlich vor einen Zug springt das auch als Unfall bezeichnen? Wenn jemand in den TUnnel gehtund ihm was passiert, ist er schlicht selbst schuld...Daher wuerde ich schon sagen, dass Unfaelle im Tunnel nahezu aufgeschlossen sind.

Aja: Also das ist wohl nicht das erste Mal, dass jkemand in den TUnnel ist, ich kann mich vo etwa einem halben Jahr erinnern, dass ich mit der U4/5 gefahren bin und dann der Betrieb gestoppt wurde wegen "spielenden Kindern im Tunnel". Nachdem ich wohnortmaessig leider nicht taeglich in der U-BVahn unterwegs bin, und natuerlich auch nur einen Bruchteil aller Vorfaelle mitbekomme, denke ich schon, dass das gelegentlich mal vorkommt. Es soöllte aber wohl nciht allzu schwer sein, die Leute dann einzufangen :-)

Dazu faellt mir auch ein Funkspruch ein, den ich kuerzlich im C-Zug mitgehoert habe: "Linie 6 Kurs 3, Sie koennen weiterfahren, aber fahren Sie vorsichtig und schauen, ob Sie im Tunnel nen Hund sehen"
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von schorsch »

Boris Merath @ 22 Oct 2004, 09:16 hat geschrieben:Naja, wenn jemand in den Tunnel rennt ist das ja nicht direkt ein Unfall im eigentlichen Sinne. Oder wuerdest Du wenn jemand absichtlich vor einen Zug springt das auch als Unfall bezeichnen?
Ja, als Personenunfall ;)

Boris Merath @ 22 Oct 2004, 09:16 hat geschrieben:Aja: Also das ist wohl nicht das erste Mal, dass jkemand in den TUnnel ist, ich kann mich vo etwa einem halben Jahr erinnern, dass ich mit der U4/5 gefahren bin und dann der Betrieb gestoppt wurde wegen "spielenden Kindern im Tunnel". Nachdem ich wohnortmaessig leider nicht taeglich in der U-BVahn unterwegs bin, und natuerlich auch nur einen Bruchteil aller Vorfaelle mitbekomme, denke ich schon, dass das gelegentlich mal vorkommt. Es soöllte aber wohl nciht allzu schwer sein, die Leute dann einzufangen :-)

Dazu faellt mir auch ein Funkspruch ein, den ich kuerzlich im C-Zug mitgehoert habe: "Linie 6 Kurs 3, Sie koennen weiterfahren, aber fahren Sie vorsichtig und schauen, ob Sie im Tunnel nen Hund sehen"
Ja, kommt schon mal vor, dass sich "eine Fremdperson im Gleisbereich" befindet. Ich möchte nicht sagen oft, aber selten ist es auch nicht...

Hunde im Tunnel hab´ ich schon öfters erlebt...die meisten werden aber dann leider überfahren (weil der Betrieb nicht angehalten wird :angry: ) oder müssen von der U-Bahnwache erschossen werden :(

Ich versteh´ eh nicht, warum man gleich den Betrieb einstellen muß, wenn Leute im Tunnel sind, in Berlin z.B. wird den Fahrern auch nur gesagt, dass sie "aufpassen sollen". Sie müssen aber nicht langsamer fahren o.ä..

Einmal haben mir in der Wendeanlage RO mehrere besoffene Engländer die Türen entlüftet und sind im Tunnel rumgelaufen...die U-Bahnwache hat aber alle wieder eingefangen...


Grüße, schorsch
Doofe Tram!
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