glemsexpress @ 14 Aug 2011, 00:14 hat geschrieben: Dass die Neuenstadter nachteile haben ist wohl klar, aber die sind ja selbst schuld. Und die haben die Autobahn uns sind wohl nicht so ganz auf die Stadtbahn angewiesen.
Mit dem Argument kann ich allerdings auf der bestehenden S4 von Weinsberg aus ohne Halt bis Sülzbach durchfahren, denn Ellhofen hat vor der Tür Anbindung an sogar 2 Autobahnen. Komischerweise hat der Ort allerdings 2 gut von Fahrgästen frequentierte Stadtbahn-Haltepunkte. Das scheint es also weniger auszumachen. Neuenstadt scheint mir - so auch offizielle Stadtpolitik - als ÖPNV-Anbindung mehr auf den "Kochershuttle", die HNV-
Buslinie 620 zu setzen, was mit 27 Minuten bis in die Heilbronner Innenstadt aufgrund des kürzeren Weges, den der Bus fahren kann durchaus auch ein Angebot ist welches eine Stadtbahn nicht besser erbringen könnte. Nachteil an dieser Buslinie, die immerhin mo-fr in der HVZ alle 30 Minuten fährt, ist das Angebot zu den übrigen Zeiten: Oder kennt jemand eine AVG-Stadtbahnlinie, die nach 20:30 Uhr nur noch 1x verkehrt und an Sonntagen gerade mal 5 Fahrten anbietet? Samstag und Sonntag fährt der Bus auch in Neckarsulm durch die Stadt sowie via BFH-Plattenwald und NSU-Amorbach und ist damit 10 Minuten länger unterwegs. Qualitätsmängel, die dringender Abstellung bedürfen.
Es ist auch nicht das bestehende Neuenstadt, welches mir hinsichtlich der freiwilligen Aufgabe der Schienenanbindung Sorgen macht, eher das zukünftige. Mit dem
GIK wurde (teilweise auch auf Kosten umliegender Gemeinden) eine Gewerbezone geschaffen, welche bei 1500 Arbeitsplätzen noch nicht am Limit des Möglichen zu sein scheint. Sollte die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten Jahrzehnte hier nachhaltig positiv verlaufen, wird das auch die Besiedlung von Neuenstadt und Umgebung verdichten. Wenn man dann feststellt, daß man jetzt gerne Teil des Stadtbahnnetzes wäre, ist es zu spät - so wie heute für Künzelsau.
Aber die Oedheimer und Jagstfelder könnten mit den Fahrrad schon fast schneller als mit der Bahn am jagstfelder Bf sein, denn für die sind es max 5km dorthin. Dies wären mit den Fahrrad 15-20min, bei der Bahn muss man auch mal 5-10min Fußweg zum Bf laufen und dann auf den Zug warten der warscheinlich nur im 1h Takt fahren würde. Und in Jagstfeld hat man ja viele Verbindungen, da wären auch bei optimalsten Anschlüssen immer wieder lange Wartezeiten drinn. Ob man also von der Haustür in Oedheim in 20min in Jagstfeld in den gewünschten Zug einsteigen könnte wäre also nicht umbedingt garantiert.
Problem an dieser Sichtweise ist nur: Nicht jeder fährt Fahrrad, schon gar nicht im Winter oder bei schlechtem Wetter. Die bestehende Buslinie 625 ist keine Alternative, weil zu langsam.
Eine Stadtbahn im unteren Kochertal wäre ein Flügel aus einem Neckartalzug - von einem Zug Richtung Bad Wimpfen könntest Du in Bad Friedrichshall-Jagstfeld nicht in Richtung Neuenstadt flügeln. Ein 30er Takt wäre also durchaus im Bereich des Machbaren.