Vielfachsteuerungen

Rund um die Technik der Bahn
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Das is ja interessant! Weiß da jemand mehr darüber? Gibts das oder die Fahrzeug(e) noch mit LZB?


Also Flok, du wirst es nicht glauben ;) , aber in München war für ein paar Jahre die 290.366 mit LZB beheimatet.
Das LZB Ein und Ausgabegabeteil war in einem recht großen Extrakasten installiert, der vorn schräg an dem Führertisch angebracht war. Nahm ziehmlich viel Platz im Führerstand. Ein Foto habe ich leider nicht.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Ein Foto habe ich leider nicht.
Schabe! Naja, wenns eine LZB-V90 gibt, dann gibts vielleicht auch DT-fähige 90´er. Allerdings hab ich -wie oben schon geschrieben- noch nie ein Steuerkabel an der Lok gesehen!?!
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Matthias1044 @ 6 Sep 2004, 00:51 hat geschrieben:
Also Flok, du wirst es nicht glauben ;) , aber in München war für ein paar Jahre die 290.366 mit LZB beheimatet.
Man kennt ihr denn nicht das Buch "Leidensweg der 290 366" welche lange Zeit ohne LZB fahren musste? Ist ein schweres Schicksal. :unsure: Leider sind da keine Bilder drin.

War ich glaube ein Bestseller.

*g*
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Man kennt ihr denn nicht das Buch "Leidensweg der 290 366"

Doch, kennen wir. Das Buch endet damit, dass sich die 290.366 im Jahre 1999 in eine 294 verwandelte und aus München verschwand ;) .
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Jaja, eine bewegende Geschichte. Aber gab es nicht doch ein Happy End?
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Aber gab es nicht doch ein Happy End?

Welches? Ausbau der LZB?
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Keine Ahnung. Laut revisionsdaten.de ist die in Hamm gewesen und nun in Hagen Eckesey - wo auch immer das ist. Von LZB steht da aber nix.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Möglich, dass mit dem Umbau auf 294 die LZB ausgebaut wurde.
In München lief die Lok ganz normal in Milbertshofen, Eching usw. im Rangierdienst. Schon damals war das LZB Zeugs überflüssig <_< .
Marcus798

Beitrag von Marcus798 »

Die LZB wurde damals für den geplanten CIR-ELKE Betrieb auf der Rheintalbahn auf die Lok gebaut und wegen der Nähe zur DB Systemtechnik zur Systemerprobung in München beheimatet. Als man erkannte, dass diese Einrichtung auf der 29x ein Humbug ist, legte man die LZB nach einigen Testfahrten wieder still, baute sie aber (vorerst) nicht aus. Angeblich soll diese Einrichtung erst im Frühjahr dieses Jahres rückgebaut worden sein, da man damals noch nicht wusste, dass man die Reihe 29x mit PZB 90 ausrüsten wird (muss). Ein Schelm der Böses dabei denkt..... ;) :D

Gruß Marcus
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Dennis-H
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Beitrag von Dennis-H »

Schaut euch mal dieses Bild an:
Bild
Das Kabel links neben dem Puffer ist doch ein Kabel für die Vielfachsteuerung oder?

Gruß, Dennis
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Das Kabel links neben dem Puffer ist doch ein Kabel für die Vielfachsteuerung oder?
Möglich. Bei dieser aufgearbeiteten Lok entdeckt man sicher noch mehr Unterschiede zu den 221, wie sie bei der damaligen Deutschen Bundesbahn im Einsatz waren.
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Zum Thema PZB90:

Wie es aussieht, gibt es erhebliche Probleme mit den umgebauten Maschinen - Bestes Beispiel ist die 294 322, mit der ich Gestern und Heute das Vergnügen hatte. Ständig werden Zwangsbremsungen aus unerklärbaren Gründen (teils sogar im Stillstand bei ausgelegtem PZB Störschalter!) ausgelöst - Auch bei Wendeschaltungen (Fahrtrichtungswechsel) kommt es ab und zu zu einer (kurzen) Zwangsbremsung.
Diese Maschine ist kein Einzelfall, laut Lokleitung sind gestern innerhalb weniger Stunden mehrere Störungen eingegangen, in Augsburg kassiert z.B. eine Maschine an jedem 500Hz-Magneten eine Zwangsbremsung, ebenfalls bei ausgelegtem PZB-Störschalter :D

Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn gleich alles klappen würde B) - Bin gespannt ob sich ein "Serienfehler" herausstellt, momentan lässt sich auf jeden Fall kein direkter Zusammenhang herstellen ...
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
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Dennis-H
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Beitrag von Dennis-H »

Da hast du recht. Auf anhieb fallen mir an der V200 die eckigen Puffer auf die bei der DB so nicht serienmäßig waren.

Gruß, Dennis
Centennial

Beitrag von Centennial »

Guten Morgen EF Community,

hätte da eine Frage:

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FMZ:
Ist ja zwischen TFZ und Zwischenwagen? Wozu brauch man eine Verbindung zu den Zwischenwagen?? Beleuchtung, Klima etc. stellt ja der Zugführer ein, oder?

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Danke euch
ropix
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Beitrag von ropix »

Centennial @ 23 Jan 2011, 09:18 hat geschrieben:FMZ:
Die Abkürzung kenn ich ehrlich gesagt nur für Fleischmanns Mehrzugsteuerung.
Ist ja zwischen TFZ und Zwischenwagen? Wozu brauch man eine Verbindung zu den Zwischenwagen?? Beleuchtung, Klima etc. stellt ja der Zugführer ein, oder?
Also bei der UIC-Leitung werden unter anderem Durchsagen die über den ganzen Zug auch von der Lok aus getätigt werden können sowie ZF-TF sprechen übertragen. Außerdem Türfreigabe sofern die Lok dran beteiligt ist bzw "Schlüsseln" von einem zentralen Wagen, Notbremsüberbrückung, EP-Bremse und irgendwas hab ich sicher noch vergessen. Auch kann man das Licht zentral in einem Wagen für den ganzen Zug schalten, zumindest zwischen aus und an.
-
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

Centennial @ 23 Jan 2011, 09:18 hat geschrieben: FMZ:
Ist ja zwischen TFZ und Zwischenwagen? Wozu brauch man eine Verbindung zu den Zwischenwagen?? Beleuchtung, Klima etc. stellt ja der Zugführer ein, oder?

Danke euch
Die FMZ ist erforderlich für SAT / TAV, FIS, Notsprechstellen, bei manchen Wagen für die Steuerung der Zugbeleuchtung und der Meldung "Luftfeder" und alles was mir spontan gerade nicht einfällt.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Centennial

Beitrag von Centennial »

Super, danke euch.

Aber wo sieht man ob die Lok FMZ unterstützt. In der Lok auf den Schalttafeln kann man ja nur ZWS, ZDS und ZMS wählen. Wo aber steht dann FMZ?

Danke euch
Centennial
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Beitrag von 143 094-1 »

Centennial @ 23 Jan 2011, 14:13 hat geschrieben: Super, danke euch.

Aber wo sieht man ob die Lok FMZ unterstützt. In der Lok auf den Schalttafeln kann man ja nur ZWS, ZDS und ZMS wählen. Wo aber steht dann FMZ?

Danke euch
Centennial
Die FMZ muss nicht separat eingeschaltet werden. Die FMZ ist ein Bestandteil der ZWS, früher daher auch als "Zusatz ZWS" bezeichnet.
Der, bzw. die Rechner sind aktiv, wenn am Traktionsartenwahlschalter ZWS oder ZDS eingestellt und / oder am Betriebsartenwahlschalter die Betriebsart SAT / TAV ausgewählt ist.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Centennial

Beitrag von Centennial »

Super danke, perfekt wie immer.

Liebe Grüße
Centennial :)
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Beitrag von WagenAnschrift »

elchris @ 5 Sep 2004, 17:53 hat geschrieben:Mal schauen...

101: 4x (davon max. 2 hintereinander, danach min. 200 m Abstand, über UIC-Leitung)
Wieso muss nach 2 Loks mind 200 Meter Abstand sein?? Hängt das an den Stromabnehmern, dass die Gefahr besteht das die Oberleitung runtergerissen wird?

Wollte dafür kein Thema aufmachen ,sry :ph34r:
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ja, bei so vielen Stromabnehmern könnte sich die Oberleitung zu stark aufschaukeln und im Extremfall auch runter kommen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

WagenAnschrift @ 18 Feb 2011, 15:14 hat geschrieben: Wieso muss nach 2 Loks mind 200 Meter Abstand sein?? Hängt das an den Stromabnehmern, dass die Gefahr besteht das die Oberleitung runtergerissen wird?
Jeder Stromabnehmer versetzt die Oberleitung in Schwingung. Wenn mehrere Stromabnehmer hintereinander folgen besteht die Gefahr dass sich das ganze aufschaukelt und im besten Fall der Stromabnehmer gelegentlich den Kontakt zur Oberleitung verliert, im schlimmsten Fall dass ie Oberleitung beschädigt wird.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von WagenAnschrift »

elchris @ 5 Sep 2004, 17:53 hat geschrieben:218: 2x (mit Sondergenehmigung 3x, ZWS-Loks max 4x, davon max. 2 hintereinander, danach min. 200 m Abstand, über UIC-Leitung)
Danke für die Antworten

Aber warum ist das dann bei der 218er auch so??

Wünsche euch ein erholsames Wochenende
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

Weil im Thread zur Granit die folgende Frage kurz angeschnitten wurde:
Rohrbacher @ 25 Jun 2011, 14:31 hat geschrieben:
Wie läuft das bei euch [in Russland]  bei Funkausfall?? Schaltet da die Lok ab oder schiebt diese weiter???
Warscheinlich genauso wie in Deutschland bei funkferngesteuerten Rangierloks oder Ausfall von Steuerkabeln, oder?
Eine unkontrollierte Lok ist im allgemeinen ziemlich äh... doof. ;)
hab ich einmal herumgesucht und mich v.a. über die amerikanische Locotrol von General Electric schlau gemacht. Ganz kurz:
  • In der aktuellen Version werden zwei Funkstrecken verwendet; wenn eine ausfällt, wird über die zweite zu kommunizieren versucht.
  • Bis zu zwei Minuten Unterbrechung läuft die ferngesteuerte Lok mit der eingestellten Stufe weiter; danach geht sie auf "Idle" zurück, zugleich nimmt sie auch ihr Bremsventil aus der Bremsleitung, d.h. sie führt keine eigenen Bremsungen mehr aus.
  • Wenn in den zwei Minuten "off-line" der Druck in der Bremsleitung signifkant fällt, dann geht die Lok ebenfalls in Idle und nimmt sich aus der Bremssteuerung heraus, damit sie nicht gegen eine Bremsung vom Head-End anarbeitet.
  • Eine Notbremsung wird nie mehr ausgelöst.
Das ist das Verhalten des aktuellen "Distributed Power"-Systems ("DP"). Ein Troubleshooting Guide enthält noch den Satz: "Note: You can operate with one bad DP radio per
locomotive".

Eine kurze Erklärung zum Fehlerverhalten von Locotrol findet sich auch in einem Unfallbericht aus Australien von 2001.

In Trains vom Sept. 2010 (auf das "here" klicken) gab es einen Artikel dazu, mit relativ wenig technischen Infos, aber viel betrieblichen ...

Interessant ist vielleicht auch noch eine Ausschreibung aus Indien vom September 2008.

DP muss man übrigens klar unterscheiden von einem "RCL" = "Remotely Controlled Locomotive", was unseren funkferngesteuerten (Verschub)Loks entspricht. Dazu gibt es einen 93-seitigen Bericht der FRA vom März 2006, der in der "Excutive Summary" folgenden Satz enthält: "The study shows that, when comparing all railroads, RCL operations result in more train accidents than conventional operations." :huh: Weiter habe ich noch nicht gelesen ...

Wikipedia gibt übrigens zu beiden Themen kaum was her außer Trivialitäten, finde ich.

Grüße
HMM

(Edit: Tippfehler, Ergänzung zu Trains-Artikel, 3.Pkt bei DP, Jahreszahlen ergänzt, Note)
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

hmmueller @ 26 Jun 2011, 10:55 hat geschrieben:[*] Wenn in den zwei Minuten "off-line" der Druck in der Bremsleitung signifkant fällt, dann geht die Lok ebenfalls in Idle und nimmt sich aus der Bremssteuerung heraus, damit sie nicht gegen eine Bremsung vom Head-End anarbeitet.
Hm...das ist bei den langen Zuglängen aber auch mutig - bis der Druckabfall da mal bei der hinteren Lok ankommt? Im Regelfall bremst die hintere Lok ja auch selber mit meines Wissens nach, sorgt also dafür dass der Druckabfall schneller abläuft. Da muss man bei Ausfall der Übertragung ja mit wesentlich längeren Bremswegen rechnen?
Wikipedia gibt übrigens zu beiden Themen kaum was her außer Trivialitäten, finde ich.
Wikipedia ist bei Eisenbahntechnik generell etwas dürftig und auch noch häufig schlicht falsch. Da sind einfach zu wenig Autoren aus dem Bereich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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