Zugausfall - nicht angekündigter Ersatzzug

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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Diesmal muss ich mich über ein seltsames Verhalten der Bahn ärgern:

ich wollte am Fronleichnamstag mit einem IC von München Ost in Richtung Lüneburg fahren.

Bevor ich zum Bahnhof aufgebrochen bin habe ich extra noch im Internet nachgesehen, ob der Zug pünktlich fährt. Das Internet zeigte pünktliche Fahrzeiten an, angeblich seien bisher keine Verzögerungen aufgetreten, alles in Ordung. Doch am Bahnhof angekommen, zeigte das Display am Bahnsteig an: "Zug fällt heute aus" Auch das Personal am Dienstpunkt (Service-Point) erteilte die Auskunft: "Zug fällt aus wegen Unwetterschäden. Es gibt keinen Ersatzzug. Sie müssen zum Hauptbahnhof, und von dort aus einen anderen Zug nehmen." Dies wurde nicht nur mir, sondern etlichen anderen Fahrgästen so mitgeteilt. Auch meine erneute Nachfrage, obs nicht doch einen Ersatzzug gäbe wurde mit "nein" beantwortet.

Doch nun wurde mir auf eine per E-Mail formulierte Beschwerdenachfrage mitgeteilt, dass ein Ersatzzug ganz regulär zu den üblichen Fahrzeiten gefahren sei.

Nun frage ich mich, worin der Sinn liegen könnte, zunächst alle Fahrgäste nachhaltig zu verärgern und wegzuschicken, um anschließend einen Ersatzzug - vermutlich weitgehend ohne Passagiere - auf den Weg zu schicken? Warum kann man den Leuten nicht sagen: "Bleibt hier, es kommt gleich ein Ersatzzug?"

Übrigens: mein Arbeitskollege (Bahnpendler) hat mir erzählt, dass sowas auch auf seiner Strecke schon vorgekommen ist: ein Zug fällt angeblich aus, man vertreibt alle wartenden Fahrgäste, und wenn dann fast alle (stinksauer) weggegangen sind, dann taucht unerwartet ein Ersatzzug auf, der sich fast leer auf den Weg macht...
Wo ist das Problem?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ach ja, einmal ist es mir auch so ergangen:

ein Regionalzug steht abfahrbereit am Münchner Hauptbahnhof, voller Fahrgäste. Dann die Durchsage: "der Zug fällt aus, bitte alle aussteigen!" Murrend und protestierend steigen die meisten nach und nach aus, ich bin drin sitzen geblieben, weil mir keine Alternative eingefallen ist, und man mich nicht direkt rausschmeißt.

Tja, und was passiert? Auf einmal heißt es: Bitte einsteigen... Da keiner mehr da ist, steigt kaum jemand ein. Dann fährt der Zug ab, und zwar ganz regulär...
Wo ist das Problem?
freibier47906
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Beitrag von freibier47906 »

Könnte auch einfach nur fehlende Kommunikation zwischen "oben"(TP) und "unten"(Servicepoint) sein.
Hab es auch schon öfters erlebt,daß die Reisenden mit ihren Smartphones besser/eher informiert waren,als wir vom Zugpersonal.
Schön ist das echt nicht.
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mtg
Haudegen
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Beitrag von mtg »

Ein ähnlicher Fall:
Fahrt mit dem RE von Nürnberg nach Landshut. Kurz nach Regensburg Halt in Obertraubling wegen "Triebfahrzeugschaden". Tf und Zugbegeleiter rackern sich eine Weile ab, der ganze Zug steht am Bahnsteig beim Rauchen. Dann die Lösung: Die 111 wird umfahren und vorne an den Steuerwagen gehängt. Plötzlich Durchsage: "Bitte alle nach Gleis 3, nächste Fahrmöglichkeit Richtung Landshut." Also Mann und Maus samt Koffer zum anderen Bahnsteig rüber. Es kommt: 440 von Agilis. Schöner, sauberer Zug, aber halt total überfüllt. Macht aber nichts, es ist ein Gemeinschaftserlebnis und alle sind gut drauf (außer drei ältere Herren, vermutlich pensionierte Bundesbahner, die wussten alles besser).
In Landshut angekommen alle wieder raus, Endstation. "Der nächste Zug nach München kommt in kürze." Was das für einer war, könnt ihr selbst erraten. Alle mit Koffer wieder rein.... Jetzt war die Stimmung nicht mehr so gut :ph34r: Mir wars egal, für mich war die Fahrt hier zu Ende...
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

War ja nicht gelogen, oder? Der agilis-440er war ja die nächste Fahrtmöglichkeit nach Landshut.
Laut deiner Aussage wurde nichts davon gesagt, dass der Regio-Zug nicht weiterfährt. Dauert halt im Zweifel nur ein bissl, das Umfahren.
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