Spanien stellt HGV Verbindung ein
Über den Fahrgastverband Pro Bahn bin ich auf einen Artikel bei heise Telepolis gestoßen, demnach in Spanien nun eine einstweilige Ernüchterung nach dem großen HGV-Bauboom eingetreten ist. So wird z.B. die teuer errichtete Direktverbindung zwischen Toledo und Albacete vorerst stillgelegt, weil Untersuchungen ergaben, dass gerade einmal neun Fahrgäste pro Tag diese Verbindung genutzt haben.
Aber auch andere Strecken, zum Beispiel eine Verbindung nach Portugal steht auf der Kippe, und Portugal selbst kann sich nun wegen der von der EU verordneten Sparmaßnahmen erst gar keine Anschlussstrecke für den Korridor Lissabon - Kiew leisten.
Auch die kürzlich blutig niedergeschlagenen Proteste in Italien wegen der TAV Turin - Lyon kommen kurz zur Sprache. Aber auch dass die spanische wie die italienische Regierung allem zum Trotz an den Bauarbeiten festhält, weil sonst einerseits Zuschüsse flöten gehen und zum anderen weil sonst im unterbeschäftigten Spanien noch mehr Menschen ohne Arbeit daständen.
Schade, dass sinnvolle Verbindungen dabei unter die Räder geraten. Aber auch hier stellt sich letztlich die Frage, was von dem wünschenswerten besser anders hätte gelöst werden können und sollen, um einerseits Proteste zu vermeiden und andererseits unnötige Kosten zu vermeiden. Auch das Mitspracherecht der Anwohner sollte wie man sieht besser nicht überhört werden.
Aber auch andere Strecken, zum Beispiel eine Verbindung nach Portugal steht auf der Kippe, und Portugal selbst kann sich nun wegen der von der EU verordneten Sparmaßnahmen erst gar keine Anschlussstrecke für den Korridor Lissabon - Kiew leisten.
Auch die kürzlich blutig niedergeschlagenen Proteste in Italien wegen der TAV Turin - Lyon kommen kurz zur Sprache. Aber auch dass die spanische wie die italienische Regierung allem zum Trotz an den Bauarbeiten festhält, weil sonst einerseits Zuschüsse flöten gehen und zum anderen weil sonst im unterbeschäftigten Spanien noch mehr Menschen ohne Arbeit daständen.
Schade, dass sinnvolle Verbindungen dabei unter die Räder geraten. Aber auch hier stellt sich letztlich die Frage, was von dem wünschenswerten besser anders hätte gelöst werden können und sollen, um einerseits Proteste zu vermeiden und andererseits unnötige Kosten zu vermeiden. Auch das Mitspracherecht der Anwohner sollte wie man sieht besser nicht überhört werden.
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Ob die spanischen HGV-Strecken wirklich so sinnvoll sind, sei mal dahingestellt. In keinem anderen Land wird so viel Beton für so wenig Nutzen vergossen. Von Madrid nach Lissabon fährt derzeit gerade mal ein einziger Nachtzug im gemütlichen Tempo - und dafür baut man dann eine komplett zweigleisige HGV-Strecke. Bis Merida fahren heute zwei Talgos am Tag mit überschaubaren Fahrgastzahlen stundenlang durch die Pampas und enden in einer Kleinstadt, auch hier muss es eine komplett zweigleisige NBS sein. Wieviele Züge dann da wohl fahren sollen? Soll ganz Merida tagtäglich nach Madrid fahren? Die Strecke von Madrid nach Valencia war bisher schon recht flott - statt diese etwas auszubauen, baut man parallel wieder eine komplett neue Strecke. Und kaum ist irgendwo ein Berg zu sehen, so baut man gleich einen Basistunnel.c-a-b @ 1 Jul 2011, 18:03 hat geschrieben: Über den Fahrgastverband Pro Bahn bin ich auf einen Artikel bei heise Telepolis gestoßen, demnach in Spanien nun eine einstweilige Ernüchterung nach dem großen HGV-Bauboom eingetreten ist. So wird z.B. die teuer errichtete Direktverbindung zwischen Toledo und Albacete vorerst stillgelegt, weil Untersuchungen ergaben, dass gerade einmal neun Fahrgäste pro Tag diese Verbindung genutzt haben.
Aber auch andere Strecken, zum Beispiel eine Verbindung nach Portugal steht auf der Kippe, und Portugal selbst kann sich nun wegen der von der EU verordneten Sparmaßnahmen erst gar keine Anschlussstrecke für den Korridor Lissabon - Kiew leisten.
Auch die kürzlich blutig niedergeschlagenen Proteste in Italien wegen der TAV Turin - Lyon kommen kurz zur Sprache. Aber auch dass die spanische wie die italienische Regierung allem zum Trotz an den Bauarbeiten festhält, weil sonst einerseits Zuschüsse flöten gehen und zum anderen weil sonst im unterbeschäftigten Spanien noch mehr Menschen ohne Arbeit daständen.
Schade, dass sinnvolle Verbindungen dabei unter die Räder geraten. Aber auch hier stellt sich letztlich die Frage, was von dem wünschenswerten besser anders hätte gelöst werden können und sollen, um einerseits Proteste zu vermeiden und andererseits unnötige Kosten zu vermeiden. Auch das Mitspracherecht der Anwohner sollte wie man sieht besser nicht überhört werden.
Und wenn man mal eine neue Strecke hat, so ist das Angebot oft lächerlich. Die Strecke nach Huesca wurde für viel Geld auf Normalspur umgebaut - für einen AVE am Tag. Die Strecke nach Toledo, einer Stadt vor Madrid, fährt alle 2 Stunden ein Nahverkehrs-AVE - sonst nichts. Als ich mitfahren wollte, waren sämtliche Züge für die nächsten 3 Tage ausgebucht. Toll. Auf die Idee, mal öfter zu fahren, kommt man nicht. Ob sich die Hochgeschwindigkeitsstrecke für eine Entfernung wie München - Augsburg wirklich lohnt, sei dahingestellt - häufigere Züge wären da weitaus sinnvoller. Die Direktzüge Toledo - Albacete bringen etwa so viel wie ein Direktzug von Rosenheim nach Bielefeld, dass da nicht sonderlich viele mitfahren, ist keine sonderliche Sensation.
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...darum ob sich was lohnt geht es selten wenn Regionalpolitiker hohe Förderung von einer höheren Ebene in Aussicht haben. Neue Bauwerke einzuweihen macht sich doch immer so hübsch und außerdem zahlt man nichts dafür aber kann sich das als "Errungenschaft" beim nächsten Wahlkampf an die Brust heften.
Freilich ist das Ärgerliche daran dass Spanien nach wie vor, war noch nie anders, auch nicht wegen des "Booms" vor dem Krisenabsturz, ein Nehmerland ist und Zigmilliarden u.a. aus Deutschland erhalten hat - für sinnvolle Strukturförderung, nicht für solchen Schmarn. Und dass das Geld da wo es sinnvoll gewesen wäre fehlt, ob in Deutschland, wo viele Strecken für wenige Millionen Euro markant ertüchtigt werden könnten und das Netz am Anschlag gefahren wird, oder in anderen Staaten.
Freilich ist das Ärgerliche daran dass Spanien nach wie vor, war noch nie anders, auch nicht wegen des "Booms" vor dem Krisenabsturz, ein Nehmerland ist und Zigmilliarden u.a. aus Deutschland erhalten hat - für sinnvolle Strukturförderung, nicht für solchen Schmarn. Und dass das Geld da wo es sinnvoll gewesen wäre fehlt, ob in Deutschland, wo viele Strecken für wenige Millionen Euro markant ertüchtigt werden könnten und das Netz am Anschlag gefahren wird, oder in anderen Staaten.
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Aber die Verbindung die eingestellt wird und die HGS die kaum genutzt werden sind nicht die einzigen "Bausünden" in Spanien, gerade folgendes gefunden: http://www.bernerzeitung.ch/leben/reisen/D.../story/30797033
Scheint also nicht nur ein Einzelfall zu sein... :unsure:Der Flughafen ohne Flugzeuge
Vor drei Jahren als Entlastung für Spaniens Hauptstadt gedacht, bedient der neue Flughafen Ciudad Real heute kaum Flüge. Das vollendete Grossprojekt ist zum Symbol des geplatzten Baubooms geworden.
...
Vor drei Jahren als Entlastung für das stark frequentierte Madrid gedacht, verfügt Central über eine der längsten Start- und Landebahnen Europas – für heute eine Handvoll Flüge in der Woche.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Definitiv kein Einzelfall.Fichtenmoped @ 3 Jul 2011, 00:11 hat geschrieben: Aber die Verbindung die eingestellt wird und die HGS die kaum genutzt werden sind nicht die einzigen "Bausünden" in Spanien,
Scheint also nicht nur ein Einzelfall zu sein...
In meiner Zeit in Dénia vor knapp 4 Jahren habe ich mehrfach Bauarbeiten an neuen Appartmenthäusern (die heute größtenteils leerstehen) beobachtet. Da fingen 3 Arbeiter an eine Betontreppe zu gießen die knapp 1m unterhalb der Tür endete... Scheint denen nicht aufgefallen zu sein. Am nächsten Tag wurde alles wieder abgerissen und noch mal neu gebaut... Außerdem wurde im Nachbarort Ondara ein komplett neues Gewerbegebiet erschlossen... Straßen, Kanalisation, dauernd brennende Straßenbeleuchtung - obwohl in den 6 Monaten die ich dort war dort nichts gebaut wurde. Dort hielten nur die örtlichen Roller-Gangs ihre Beschleunigungsrennen ab... Außerdem wurde Parallel zur Nationalstraße eine neue Autopista gebaut (bzw. die Verlängerung der AP7 bis Alicante)... Natürlich sind bis heute weder Nationalstraße noch Autopista wirklich ausgelastet - aber für die AP kann man halt Maut kassieren, für die Nationalstraße nicht Gebaut wurde dort damals auf jeden Fall quasi an jeder Ecke - egal ob Bedarf da war oder nicht - was man heute an den leerstehenden Apartmenthäusern direkt in der primera linea wunderbar erkennen kann....
Btw. Bahnlinien allerdings gar nicht. In Dénia fährt immer noch nur die Stadtbahn Alicante
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Shit, habe gerade in der Bahnauskunft nachgesehen, dieser Wahnsinn stimmt tatsächlich. Hätte auf dieser Relation eher eine Taktdichte wie zwischen Augsburg und München vermutet statt eines Takt 120.viafierretica @ 1 Jul 2011, 21:20 hat geschrieben: Die Strecke nach Toledo, einer Stadt vor Madrid, fährt alle 2 Stunden ein Nahverkehrs-AVE - sonst nichts. Als ich mitfahren wollte, waren sämtliche Züge für die nächsten 3 Tage ausgebucht. Toll. Auf die Idee, mal öfter zu fahren, kommt man nicht.
Das mit den ausgebuchten Zügen kenne ich auch. Hatte vor ein paar Jahren mal ein nettes Erlebnis: Wollte in Madrid eine Fahrkarte nach Salamanca lösen. Die damals vorhandenen Automaten spuckten jedoch nur vorab im Internet gebuchte Tickets aus. Und vor allen Schaltern standen lange Schlangen. Lustigerweise wurden je Schalter nur Tickets für eine Verbindung verkauft. Bei meiner Schlange für Salamanca wurde bis 10 Minuten vor Abfahrt Tickets nach Salamanca verkauft. Ich stand da 30 Minuten an. Pünktlich 10 Minuten vor Abfahrt stand der Schalterbeamte auf und ging weg. Vor mit wäre nur noch eine Person dran gewesen. Erst nach Abfahrt des Zuges kam er wieder. Statt mir dann für den nächsten Zug einen Fahrschein zu verkaufen verwies er mich nun an einen anderen Schalter. Denn jetzt verkaufte er nur Tickets nach Valencia oder so, die Fahrausweise für den nächsten Zug nach Salamanca gab es jetzt nur 3 Schalter weiter.
Wäre das in Deutschland passiert, hätte es wohl einen spontanen Aufstand der Wartenden gegeben. Dort nahm das brav jeder hin.
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Das klingt schon echt merkwürdig das Schaltersystem - aber das ist ja nicht das einzige was einem als Deutscher in Spanien gerne mal "etwas spanisch vorkommt"... Stromanschluss bestellt man bei der Bank, Steuernummer gibt's bei der Polizei, usw...TravellerMunich @ 3 Jul 2011, 12:03 hat geschrieben: Wäre das in Deutschland passiert, hätte es wohl einen spontanen Aufstand der Wartenden gegeben. Dort nahm das brav jeder hin.
Was das Schlangestehen angeht - da haben die Spanier einfach eine ganz andere Einstellung zu. Das ist normal. Man hat ja nicht nur am Bahnhof solche Schlangen... Geh mal in der Mittagszeit kurz vor der Siesta in eine spanische Bank und freu dich dass nur ein Schalter geöffnet ist vor dem 30 Leute warten... Oder bestell mal in Spanien einen Handwerker. Der sagt er kommt Donnerstag um 6 - er sagt weder in welcher Woche Donnerstag und auch nicht ob morgens oder abends um 6 Okay ein wenig übertrieben aber bekannter Witz unter deutschen Auswanderern in Spanien - vor allem unter Handwerkern
Das ist halt die Manana-Einstellung.... Da geht alles etwas langsamer. Das ist man als schnelllebiger hektischer Deutscher gar nicht gewohnt. Ist aber eigetlich ganz angenehm...
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Das ist dort wirklich etwas verwirrend mit dem Fahrkartenverkauf. An einem Tag bin ich von Madrid Atocha mit der Linie C-3 nach Aranjuez gefahren. Das war alles kein Problem, denn ich konnte mir die Karte am Automaten kaufen. Am nächsten Tag wollte ich mir dann an dem Automaten ein Ticket nach Toledo kaufen. Ging aber nicht. Auf der Suche nach dem richtigen Automaten habe ich dann jemanden gefragt. Der meinte nur, das man die Tickets nicht am Automaten kaufen kann. Da mußte ich dann zum Fahrkartenschalter der Renfe. Gut das ich früh genug am Bahnhof war, denn am Schalter durfte ich nochmal 20 Minuten warten
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Das sind doch Klischees. Mag ja sein dass du Spanien-Fan bist und das darum gerne alles mit der rosaroten Brille wohlwollend tolerierst, bei mir hört es halt da auf dass Spanien von der EU - u.a. auch aus der Bundesrepublik - Milliardensummen erhält um die Infrastruktur auszubauen um irgendwann mal endlich ohne Subventionen aus Nordeuropa klarzukommen (der "Boom" war ja von EU Subventionen und nicht zuletzt dem Euro, ungewohnt "hartes" Geld für die Südeuropäer, erzeugt). Stattdessen wird das so in die Luft geblasen. Es ist eben nicht das "Geld der Spanier", so dass man sagen könnte dass es deren Problem ist was die damit machen...rockstar84 @ 3 Jul 2011, 16:33 hat geschrieben: Das ist halt die Manana-Einstellung.... Da geht alles etwas langsamer. Das ist man als schnelllebiger hektischer Deutscher gar nicht gewohnt. Ist aber eigetlich ganz angenehm...
Aber wenn ein Deutscher die EU Subventionitis und derlei Mißstände beklagt wird das mit Stichworten wie "Stammtischgeschwätz" abgeschmettert und irgendwelche obskuren Klischees über die ach so hektischen Deutschen und die ach so abgechillten Spanier verlautet und die Verschwendung geht relativ unbemerkt weiter wie bisher. :blink:
Der Unterschied ist wohl, dass die Züge nach Aranjuez eher in die Kategorie S-Bahn fallen, während die Züge nach Toledo reservierungspflichtige Fernzüge sind (obwohls ja auch keine wesentlich größere Entfernung ist).stuartgray @ 3 Jul 2011, 18:06 hat geschrieben: Das ist dort wirklich etwas verwirrend mit dem Fahrkartenverkauf. An einem Tag bin ich von Madrid Atocha mit der Linie C-3 nach Aranjuez gefahren. Das war alles kein Problem, denn ich konnte mir die Karte am Automaten kaufen. Am nächsten Tag wollte ich mir dann an dem Automaten ein Ticket nach Toledo kaufen. Ging aber nicht.
Ich finde, bei den spanischen Zügen kann man gut die Nachteile einer Reservierungspflicht sehen: Züge sind oft schon Tage im Voraus ausgebucht, spontane Fahrten sind nicht möglich. Regionalzüge wie bei uns scheint es in Spanien nicht zu geben.
Deswegen nutze ich in Spanien für kurze bis mittlere Entfernungen meistens die Linienbusse, die fahren in ziemlich dichten Takten, und komischerweise sind die Busse nicht ausgebucht (obwohls auch dort eine Reservierungspflicht gibt).
Wo ist das Problem?
Den Anschluß von Wiesbaden an die SFS Köln - Rhein/Main kennst Du aber, oder? So gesehen steht es uns glaub ich auch nicht zu, über spanische politisch motivierte Bauprojekte zu urteilen.leinfelder @ 1 Jul 2011, 18:21 hat geschrieben: 9 Fahrgäste das ist auch kein Druckfehler? Also da würde man ja nicht mal mehr eine Nebenbahn in Betrieb halten.
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Ich sehe da einen unterschied, so unsinnig der Wiesbadenanschluss auch ist: Spanien hat ihn nicht mitfinanziert, umgekehrt ist das sehr wohl der Fall.146225 @ 5 Jul 2011, 13:03 hat geschrieben: Den Anschluß von Wiesbaden an die SFS Köln - Rhein/Main kennst Du aber, oder? So gesehen steht es uns glaub ich auch nicht zu, über spanische politisch motivierte Bauprojekte zu urteilen.
So weit ich weiß finaziert dafür die EU auch ne Menge Verkehrsprojekte in Deutschland und insbesondere im Osten und dort wird man auch auf so manches Subventionsgrab kommen.Electrification @ 5 Jul 2011, 15:37 hat geschrieben: Ich sehe da einen unterschied, so unsinnig der Wiesbadenanschluss auch ist: Spanien hat ihn nicht mitfinanziert, umgekehrt ist das sehr wohl der Fall.
PS Ich habe in Sachsen vor drei Jahren einen nagelneuen Bahnübergang mit Vollschranke gesehen, dumm nur dass die Bahnlinie schon zur Wende eingestellt wurde.
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Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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In Deutschland gibt es auch für alles Mögliche einen EU-Zuschuss, allein die SFSen Ebensfeld-Erfurt und Wendlingen-Ulm haben auch etwas aus dem EU-Topf bekommen, darum will man ja auch unbedingt bauen weil sonst das Geld weg ist.
Ob man nun quasi über EU-Subventionen sich selbst bezuschusst oder ob auch ein Teil aus der Rest-EU drin ist, wäre wohl eine Lebensaufgabe herauszufinden.
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Es gibt in einigen Regionen, z.B. Andalusien, Galicien, auf ein paar Relationen "medio distancia"-Züge, die mit unsern Regionalzügen vergleichbar sind. Aber selbst die sind teilweise schon reservierungspflichtig.rautatie @ 5 Jul 2011, 10:55 hat geschrieben: Der Unterschied ist wohl, dass die Züge nach Aranjuez eher in die Kategorie S-Bahn fallen, während die Züge nach Toledo reservierungspflichtige Fernzüge sind (obwohls ja auch keine wesentlich größere Entfernung ist).
Ich finde, bei den spanischen Zügen kann man gut die Nachteile einer Reservierungspflicht sehen: Züge sind oft schon Tage im Voraus ausgebucht, spontane Fahrten sind nicht möglich. Regionalzüge wie bei uns scheint es in Spanien nicht zu geben.
Deswegen nutze ich in Spanien für kurze bis mittlere Entfernungen meistens die Linienbusse, die fahren in ziemlich dichten Takten, und komischerweise sind die Busse nicht ausgebucht (obwohls auch dort eine Reservierungspflicht gibt).
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Da wir auch in der EU sind erhalten hiesige Projekte natürlich auch EU Förderung, Fakt ist aber dass Deutschland größter Nettozahler ist und Spanien der größte Nettonehmer (schon immer, seit Spanien dabei ist, die gesamte Umwandlung vom kaputten Franco-Spanien mit Eselskarren als Fortbewegungsmittel auf dem Land bis heute wurde durch die EU subventioniert). Übrigens zahlt Deutschland in etwa soviel mehr als es wir wieder von der EU erhalten (ca. 6 Milliarden Euro) wie Spanien mehr von der EU erhält als es einzahlt (ebenfalls ca. 6 Milliarden Euro). Das ist ein "Stuttgart 21" jedes Jahr! Und überleg dir was darüber für ein "Aufstand" gemacht wird. Und vergleich das mit der Abstumpfung mit der wir diese ständige Umverteilung nach Südeuropa hinnehmen.c-a-b @ 5 Jul 2011, 16:53 hat geschrieben: In Deutschland gibt es auch für alles Mögliche einen EU-Zuschuss, allein die SFSen Ebensfeld-Erfurt und Wendlingen-Ulm haben auch etwas aus dem EU-Topf bekommen, darum will man ja auch unbedingt bauen weil sonst das Geld weg ist.
Ob man nun quasi über EU-Subventionen sich selbst bezuschusst oder ob auch ein Teil aus der Rest-EU drin ist, wäre wohl eine Lebensaufgabe herauszufinden.
Und dann hat man damit wenigstens verantwortungsvoll umzugehen. Im Übrigen ist Korruption und Vetternwirtschaft meist bei solchen Schildbürgerstreichen nicht weit - bei solchen Großprojekten im ganz großen Stil. Aber keinen kümmert es, keiner stellt Fragen...es kommt nur Floskeln über Stereotypen, nach dem Motto "jetz hab dich mal ned so hektisches Deutscherl, des passt scho" (wie gut dass ich gebürtiger Bayer mit Migrationshintergrund bin, nix "deutsch" :rolleyes: ). Nein tut es nicht und mich regt es jedesmal auf wenn ich von sowas hör und dass es bei uns Mißwirtschaft gibt macht solchen Megabullshit auch nicht besser.
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Weil die Umverteilung nicht nur einseitig ist - schließlich sind wir ja stolz drauf Exportvizeweltmeister zu sein - und wenn man Exportvizeweltmeister ist darf man sich nicht wundern wenn den anderen Ländern irgendwann das Geld ausgeht.bayerhascherl @ 5 Jul 2011, 21:04 hat geschrieben: Und vergleich das mit der Abstumpfung mit der wir diese ständige Umverteilung nach Südeuropa hinnehmen.
Nur ist hier die Umverteilung eben nicht ganz so deutlich.
Nur mal so als Denkanstoß: Woher kommt denn unser großer Wohlstand? Und sind billigst hergestellte importierte Produkte und sauteure exportierte Produkte nicht auch eine Art der Umverteilung?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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...wir importieren Rohstoffe und Vorprodukte und machen daraus mit viel Hirnschmalz und Arbeitsstunden hochwertigere Endprodukte die wir u.a. wieder exportieren. Das ist aber keine Umverteilung sondern ERARBEITET. Südeuropa bekommt dieses hier erarbeitete Kapital leistungslos geschickt, und wir dafür auch noch Beschimpfungen als Retour. Siehe Euro-Krise. Während bei uns gespart wird wo nur geht wird in Südeuropa mit 60 in Rente gegangen. Man lebt über seine Verhältnisse, schreit nach Solidarität (wohlwissend selbst nie Solidarität leisten zu müssen, können und werden; das ist also ausnutzen der Geberstaaten und sonst nichts) und droht einfach alle mit in die Pleite zu reißen wenn die anderen die Rechnung dafür nicht zahlen wollen. Ist ja ein offenes Geheimnis dass Portugal, Spanien und Italien kurz davor sind eine Entwicklung wie Griechenland zu nehmen. Da hat man im Übrigen auch mit viel EU Geld zB in Athen erst eine neue Metro gebaut, die aber vor lauter Streiks kaum verkehrt. Man kann niemand zu seinem Glück zwingen...
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Wenn wir ehrlich sind dann waren wir so blöd für Lau zu arbeiten! Warum? Die von uns hergestellten Produkte haben wir verkauft und das Geld haben wir denen verliehen damit sie weiter unsere Produkte kaufen... Das geht nur solange gut bis jemand sagt "Äle-Bätsch! Wir sind Pleite!" - und da sind wir jetzt... :blink:bayerhascherl @ 6 Jul 2011, 10:37 hat geschrieben: ...wir importieren Rohstoffe und Vorprodukte und machen daraus mit viel Hirnschmalz und Arbeitsstunden hochwertigere Endprodukte die wir u.a. wieder exportieren. Das ist aber keine Umverteilung sondern ERARBEITET. Südeuropa bekommt dieses hier erarbeitete Kapital leistungslos geschickt, und wir dafür auch noch Beschimpfungen als Retour. Siehe Euro-Krise. Während bei uns gespart wird wo nur geht wird in Südeuropa mit 60 in Rente gegangen. Man lebt über seine Verhältnisse, schreit nach Solidarität (wohlwissend selbst nie Solidarität leisten zu müssen, können und werden; das ist also ausnutzen der Geberstaaten und sonst nichts) und droht einfach alle mit in die Pleite zu reißen wenn die anderen die Rechnung dafür nicht zahlen wollen. Ist ja ein offenes Geheimnis dass Portugal, Spanien und Italien kurz davor sind eine Entwicklung wie Griechenland zu nehmen. Da hat man im Übrigen auch mit viel EU Geld zB in Athen erst eine neue Metro gebaut, die aber vor lauter Streiks kaum verkehrt. Man kann niemand zu seinem Glück zwingen...
Aber das ist eigentlich ein Thread im 10vorne wert...
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Das ist aber sehr pauschalisiert dargestellt. Hast du mal daran gedacht dass die Arbeitsbedingungen da unten aufgrund der klimatischen Verhältnisse deutlich härter sind als hier? Bei 35-40°C ist es einfach nicht so leicht mit 62 noch "an der Schüppe" zu stehen wie hier wo man froh sein kann wenn man im Sommer ein paar heiße Tage hat aber den Großteil des Jahres bewölktes Schietwetter herrscht...bayerhascherl @ 6 Jul 2011, 10:37 hat geschrieben: Während bei uns gespart wird wo nur geht wird in Südeuropa mit 60 in Rente gegangen.
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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Wobei man allerdings, um mal wieder ein wenig den Bogen zurück zum Ausgangsthema zu spannen, schon fragen darf, warum die Verbindungen so wenig sind obwohl die Auslastung auf manchen Ästen doch anscheinend da wäre und man andererseits Verbindungen anbietet, mit denen fast niemand fährt.
Oder ist einfach nur Siesta? :blink:
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Ein klassisches Beispiel für Lokalpolitiker die sich für Weltmachtführer halten?c-a-b @ 6 Jul 2011, 15:48 hat geschrieben: Wobei man allerdings, um mal wieder ein wenig den Bogen zurück zum Ausgangsthema zu spannen, schon fragen darf, warum die Verbindungen so wenig sind obwohl die Auslastung auf manchen Ästen doch anscheinend da wäre und man andererseits Verbindungen anbietet, mit denen fast niemand fährt.
Oder ist einfach nur Siesta? :blink:
Oder eher die Auswirkungen von einem Nachfrageorientiertem Angebot - was im ÖPNV öfters kontraproduktiv ist? (Zwei-Stunden-Takt auf einer Verbindung - es wird das Angebot nicht ausgeweitet, da keine Fahrgäste kommen, keine Fahrgäste kommen weil nur ein Zwei-Stunden-Takt existiert...)
Oder schlicht und ergreifend eine Fehlplanung?
Oder sehen wir nur Einzelteile eines Groden Puzzles - wie die dt. HGS, die im Moment eher einem Stückwerk gleiche als einem Netz...
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Es war auch nie geplant ein eigenes deutsches Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen - nie! - sondern lediglich dort wo eh mangelnde Fernverkehrskorridore sind neue Strecken zu bauen die dann gleich auf HGV ausgelegt sind und ansonsten einfach punktuell dort nachzurüsten wo es zur Fahrtzeitensteigerung sinnvoll ist. Aber eben zB nicht die Strecke zwischen Augsburg und München wo der ICE schon wieder bremsen anfangen muss sobald er mal 300 erreicht hätte, für einen Fahrtzeitgewinn von vielleicht 4 Minuten mit Milliardenkosten. Deutschland hat insofern halt den "Nachteil" dass es das am frühesten und breitesten mit Schienen erschlossene Land der Welt war, England recht rasch ein- und dann überholt hat (Reichsbahn Dampfloks hatten schon in den 1930ern im Regelverkehr vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten) und Doppelstrukturen zu schaffen die man nicht braucht und/oder auslasten kann nur damit man auch HGV hat wäre einfach Verschwendung.
Wichtiger ist in solch einer Situation die Reisekette zu optimieren, da die wenigsten Reisenden von großem Knotenbahnhof zu großem Knotenbahnhof müssen. Und selbst wer wirklich nur von München nach Nürnberg will, und nicht von Rosenheim über München über Nürnberg nach Bamberg etc., was der Großteil der Reiserouten näher kommt als "Metropolenverkehr, der wohnt ja beispielsweise nicht im münchner HBF und hast in der Bahnhofshalle des nürnberger HBF seinen Geschäftstermin sondern muss da auch jeweils An- und Abreise zu den Bahnhöfen typischerweise mit ÖPNV bewältigen. In der Richtung sind ja auch unsere Tarife zumindest in Bayern vorbildlich, mit dem relativ schnellen bayrischen Regionalverkehr (Nürnberg-Augsburg 1 Stunde) und den diversen Bayernticket-Variationen wo die volle Reisekette enthalten ist, also nicht nur Bahn sondern auch Bus, U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und sogar Rabatte auf Bergbahnen - von der Haustür bis ans Ziel eine vertaktete Reisekette mit einem Ticket. Das ist das Ideal für mich. Nicht HGV Strecken zum "Angeben".
Deutschland ist ein verhältnismäßig kleines Flächenland mit verhältnismäßig vielen Einwohnern und somit mit keinem anderen EU Staat vergleichbar in dieser polyzentrischen Struktur. Spanien ist größer und hat nur halb soviele Einwohner und ist zudem zentralistischer, das Landesinnere mit den wichtigen Küsten zu verbinden wäre klassisches HGV Gebiet, außerdem ist der Schienenverkehr in Spanien eher unterentwickelt, man schafft also keine Doppelstrukturen die sich gegenseitig kannibalisieren. Eine Situation inder dem Flugzeug effizient Konkurrenz gemacht werden könnte. Wenn man es richtig angeht, und daran hapert es offenbar vor Ort. Da kann man dann noch soviel Geld "hinkippen" wenn vor Ort Planlosigkeit herrscht.
Wichtiger ist in solch einer Situation die Reisekette zu optimieren, da die wenigsten Reisenden von großem Knotenbahnhof zu großem Knotenbahnhof müssen. Und selbst wer wirklich nur von München nach Nürnberg will, und nicht von Rosenheim über München über Nürnberg nach Bamberg etc., was der Großteil der Reiserouten näher kommt als "Metropolenverkehr, der wohnt ja beispielsweise nicht im münchner HBF und hast in der Bahnhofshalle des nürnberger HBF seinen Geschäftstermin sondern muss da auch jeweils An- und Abreise zu den Bahnhöfen typischerweise mit ÖPNV bewältigen. In der Richtung sind ja auch unsere Tarife zumindest in Bayern vorbildlich, mit dem relativ schnellen bayrischen Regionalverkehr (Nürnberg-Augsburg 1 Stunde) und den diversen Bayernticket-Variationen wo die volle Reisekette enthalten ist, also nicht nur Bahn sondern auch Bus, U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und sogar Rabatte auf Bergbahnen - von der Haustür bis ans Ziel eine vertaktete Reisekette mit einem Ticket. Das ist das Ideal für mich. Nicht HGV Strecken zum "Angeben".
Deutschland ist ein verhältnismäßig kleines Flächenland mit verhältnismäßig vielen Einwohnern und somit mit keinem anderen EU Staat vergleichbar in dieser polyzentrischen Struktur. Spanien ist größer und hat nur halb soviele Einwohner und ist zudem zentralistischer, das Landesinnere mit den wichtigen Küsten zu verbinden wäre klassisches HGV Gebiet, außerdem ist der Schienenverkehr in Spanien eher unterentwickelt, man schafft also keine Doppelstrukturen die sich gegenseitig kannibalisieren. Eine Situation inder dem Flugzeug effizient Konkurrenz gemacht werden könnte. Wenn man es richtig angeht, und daran hapert es offenbar vor Ort. Da kann man dann noch soviel Geld "hinkippen" wenn vor Ort Planlosigkeit herrscht.
Vor 10, 15 Jahren wurde die Losung ausgegeben, die verschiedenen Verkehrskategorien zu trennen und jeweils eigene Netze aufzubauen. Diese Strategie hatte sehr wohl das Zeil eines HG-Netzes.bayerhascherl @ 7 Jul 2011, 17:08 hat geschrieben:Es war auch nie geplant ein eigenes deutsches Hochgeschwindigkeitsnetz zu bauen - nie! - sondern lediglich dort wo eh mangelnde Fernverkehrskorridore sind neue Strecken zu bauen die dann gleich auf HGV ausgelegt sind und ansonsten einfach punktuell dort nachzurüsten wo es zur Fahrtzeitensteigerung sinnvoll ist.
In Deutschland könnte man HG-Strecken sehr viele eher auslasten als in Frankreich oder Spanien. Man müsste es aber einfach nur mal richtig angehen. Wie man das richtig macht, zeigen die Japaner seit Jahrzehnten. Und was du als Doppelstruktur bezeichnest, sind einfach nur Redundanzen, die die Netzsicherheit erhöhen und zusätzliche Kapazitäten schaffen. Daran ist nichts Verschwendung.bayerhascherl @ 7 Jul 2011, 17:08 hat geschrieben:Aber eben zB nicht die Strecke zwischen Augsburg und München wo der ICE schon wieder bremsen anfangen muss sobald er mal 300 erreicht hätte, für einen Fahrtzeitgewinn von vielleicht 4 Minuten mit Milliardenkosten. Deutschland hat insofern halt den "Nachteil" dass es das am frühesten und breitesten mit Schienen erschlossene Land der Welt war, England recht rasch ein- und dann überholt hat (Reichsbahn Dampfloks hatten schon in den 1930ern im Regelverkehr vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten) und Doppelstrukturen zu schaffen die man nicht braucht und/oder auslasten kann nur damit man auch HGV hat wäre einfach Verschwendung.
HG-Strecken sind ein unabdingbarer Teil bei der Reiseketten-Optimierung. Wenn die Fahrzeit zwischen München und Frankfurt/M unter aller Sau ist, sieht es zwischen Garmisch und Oberursel entsprechend düster aus. Das lässt sich dann auch nicht mehr durch knappe Anschlüsse richten.bayerhascherl @ 7 Jul 2011, 17:08 hat geschrieben:Wichtiger ist in solch einer Situation die Reisekette zu optimieren, da die wenigsten Reisenden von großem Knotenbahnhof zu großem Knotenbahnhof müssen. Und selbst wer wirklich nur von München nach Nürnberg will, und nicht von Rosenheim über München über Nürnberg nach Bamberg etc., was der Großteil der Reiserouten näher kommt als "Metropolenverkehr, der wohnt ja beispielsweise nicht im münchner HBF und hast in der Bahnhofshalle des nürnberger HBF seinen Geschäftstermin sondern muss da auch jeweils An- und Abreise zu den Bahnhöfen typischerweise mit ÖPNV bewältigen. In der Richtung sind ja auch unsere Tarife zumindest in Bayern vorbildlich, mit dem relativ schnellen bayrischen Regionalverkehr (Nürnberg-Augsburg 1 Stunde) und den diversen Bayernticket-Variationen wo die volle Reisekette enthalten ist, also nicht nur Bahn sondern auch Bus, U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und sogar Rabatte auf Bergbahnen - von der Haustür bis ans Ziel eine vertaktete Reisekette mit einem Ticket. Das ist das Ideal für mich. Nicht HGV Strecken zum "Angeben".
Ein dicht besiedeltest Land wie Deutschland eignet sich viel eher für HG-Verkehr als eine Steppe wie Spanien. Zum einen sind die Verkehrsstärken auf den einzelnen Korridoren höher, zum Anderen gibt es doppelt so viele Steuerzahler, die die Investitionen stemmen.bayerhascherl @ 7 Jul 2011, 17:08 hat geschrieben:Deutschland ist ein verhältnismäßig kleines Flächenland mit verhältnismäßig vielen Einwohnern und somit mit keinem anderen EU Staat vergleichbar in dieser polyzentrischen Struktur. Spanien ist größer und hat nur halb soviele Einwohner und ist zudem zentralistischer, das Landesinnere mit den wichtigen Küsten zu verbinden wäre klassisches HGV Gebiet, außerdem ist der Schienenverkehr in Spanien eher unterentwickelt, man schafft also keine Doppelstrukturen die sich gegenseitig kannibalisieren. Eine Situation inder dem Flugzeug effizient Konkurrenz gemacht werden könnte. Wenn man es richtig angeht, und daran hapert es offenbar vor Ort. Da kann man dann noch soviel Geld "hinkippen" wenn vor Ort Planlosigkeit herrscht.