Bundesweit einmalige interaktive Fahrplanauskunft für Kinder und Jugendliche: Der „Zitty Sörfer“ der Freiburger Verkehrs AG geht ans Netz
Als bundesweit bislang einmaliges Projektes geht die interaktive, auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtete Fahrplanauskunft der Freiburger Verkehrs AG unter dem Namen „Zitty Sörfer“ ans Netz, die über die Domains:
www.zittysoerfer.de und
www.zittysörfer.de auf den Computerbildschirm gezaubert werden kann.
In einer Entwicklungszeit von zwei Jahren entstanden kindgerecht aufbereitete Informationen über die Stadt Freiburg, über kinderrelevante Einrichtungen und über die öffentlichen Verkehrsmittel. Eine auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmte Umsetzung ermöglicht den spielerischen Umgang mit Liniennetz und Fahrplan. Dabei lernt man auch die eigene Stadt besser kennen und entdeckt Angebote, die einem bislang womöglich verborgen geblieben sind.
Mit dem „Zitty Sörfer“ ist es nicht nötig, jede einzelne Haltestelle oder jeden Linienweg zu kennen: Eine objekt -orientierte Suche ermöglicht das Auffinden aller Wege zu bestimmten Einrichtungen wie Bädern, Spielplätzen oder Sportangeboten. Es können individuelle Fahrverbindungen zu Schulen und Freizeiteinrichtungen der Stadt auf Basis von geografischen Daten zusammengestellt werden. Für die Kinder als Anwender bedeutet dies eine einfache, leicht verständliche Mobilitätsinformation von der eigenen Haustür (Ausgangspunkt) weg und wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Man kann sich jeden beliebigen Stadtteilplan auf den Bildschirm holen. In einer Menueleiste kann angeklickt werden, wonach man sucht. Dann erscheinen die Schulen, die Jugendtreffs, die Kinos und vieles mehr auf dem Stadtplan. Und man erfährt, wie man diese Ziele auch zuverlässig und einfach mit Bussen und Bahnen erreichen kann.
Weiß man schon, wo die richtigen Ein- und Ausstiegshaltestellen sind, so kann man sich seinen individuellen Fahrplan auch direkt aufrufen.
Für Rat und Hilfe ist das VAG-Maskottchen „BaBu“ allgegenwärtig und anklickbar.
Teil des umfangreichen Datenpools, der abgerufen werden kann, sind auch Texte von Kindern, die über ihre Wohnstraße geschrieben haben.
Nach einer Idee der Marketingabteilung der VAG entstand dieses Projekt während der Mitarbeit im Arbeitskreis Freiburger Kinderstadtplan.
Information – Aufklärung – Verkehrserziehung – Sympathiewerbung
Der „Zitty Sörfer“ ergänzt das bereits vorhandene Spektrum des Kinder- und Jugendmarketings bei der VAG. Bereits vorhandene Elemente sind der Leherkoffer, das Projekt „Klasse in Fahrt“ sowie die „Busschule“. Eckpunkte dieser Aktivitäten sind Information, Aufklärung, Verkehrserziehung und Sympathiewerbung.
Schon für Kinder im Grundschulalter bedeutet die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, ein Stück selbst bestimmter Mobilität und damit ein Stück Weg zur selbständigen und mündigen Gestaltung des eigenen Lebens.
Spielerische Übungen, wie sie durch den „Zitty Sörfer“ zur persönlichen Wege- und Fahrplanauskunft angeboten werden, motivieren zum Wissenserwerb und stärken so das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Der Erwerb entsprechender Handlungskompetenzen kann bereits im Vorfeld der tatsächlichen Nutzung sinnvoll gelernt und geübt werden.
Das frühzeitige Heranführen an den ÖPNV bedeutet außerdem auch ein Stück Umwelterziehung.
Lernziel ist auch das Bewusstsein über ökologischere Alternativen zum Individualverkehr zu schärfen. Die Kinder sollen erfahren, dass Busse und Bahnen für sie eine wichtige Ergänzung zu ihrer Mobilität und damit auch zu ihrer persönlichen Lebensqualität darstellen und sie ihren Aktions- und Erfahrungsraum mit dem ÖPNV deutlich erweitern können. Je mehr diese auf die tatsächlichen Gegebenheiten der Kinder - also ihren Wohnort - ausgerichtet sind, desto wertvoller sind sie für den Lernprozess.
Aus Statistiken ist bekannt, dass viele junge Erwachsene mit Erwerb des Führerscheins dem Öffentlichen Nahverkehr den Rücken zuwenden. Mit der zielgerichteten Marketing- und Aufklärungsarbeit sollen Kinder abgeholt werden, wenn sie auf weiterführende Schulen wechseln, was oft erstmals mit der ersten selbstständigen Benutzung von Bussen und Bahnen einhergeht. In diesem Alter sind die Kinder sehr lernfähig. Dies ist ein geeigneter Zeitpunkt, die sichere Nutzung des Nahverkehrs zu vermitteln. Mit den Schulungsangeboten wird zudem versucht, die Kinder und Jugendlichen durch erlebnisorientierte Angebote und Aktionen auch emotional an den Nahverkehr zu binden.
Nicht zuletzt ist Mobilität auch eine soziale Aufgabe, denn sie sorgt dafür, dass Menschen am sozialen Leben teilhaben können. Und das will gelernt sein. Mit dem „Zitty Sörfer“ wird ein modernes Medium genutzt, um vor allem den Jüngsten die Stadt mit all ihren Facetten und Angeboten zu erschließen.
Ein großes Projekt hat viele Helfer. Das Team des Familienmagazins „Findefuchs“ zeichnete für die grafische Umsetzung und das Erstellen der Datenbank verantwortlich. Die Fahrplanabteilung der VAG investierte viel Zeit und Geduld, um alle Daten zu überprüfen und kontrollieren. Die Stadt Freiburg stellte die Quelldaten zur Verfügung gestellt und reichte gemeinsam mit der VAG das Projekt zum Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ein.
Das ganze Projekt basiert auf einer Idee der Marketingabteilung der VAG, die auch das Konzept für den „Zitty Sörfer“ erarbeitete.
Das VAG-Marketingprojekt „Zitty Sörfer“, wurde vom Ministerium für Verkehr und Umwelt Baden-Württemberg in das „2. Innovationsprogramm ÖPNV“ aufgenommen und erhält zur Durchführung eine Fördersumme in Höhe von 50 Prozent der Projektkosten.