SBB Cargo in Deutschland weiter auf Vormarsch

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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Flok
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Beitrag von Flok »

SBB Cargo stärkt Anteil am Alpentransit:

bahnnews.de

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Beitrag von Flok »

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Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

2003 hatte die Deutsche Bahn das Speditiongeschäft ihrer Tochter Schenker und das Gütergeschäft Railion unter der Marke Stinnes Logistics fusioniert. Nun haben laut SBB die Speditionen Angst vor Konkurrenz von ihrem bislang neutralen Schienentransporteur: "Ohne dass wir etwas aktiv unternommen hätten, haben wir plötzlich sehr viele neue Freunde in der Speditionsbranche gewonnen."


Zur Ursachenforschung betreibe ich mal kurz Quersubventionierung von Informationen ;) , aber zu dieser Aussage passen ein paar Sätze aus dem FAZ Artikel, der hier im Forum zu finden ist:
Hoffnung setzt die DB auf den Zukauf der Stinnes AG mit der Logistiktochter Schenker. Deren Marktkompetenz soll DB Cargo Kunden zutreiben. Der Schuss kann aber nach hinten losgehen: Die Logistikbranche in Europa ist hoch diversifiziert. Schenker ist mit nur 3 Prozent Marktanteil größter Player. Das Problem: 97 Prozent der Branche könnten DB Cargo meiden, weil der Marktführer Stinnes/Schenker genaue Kenntnis über die Kundenbeziehungen seiner konkurrierenden Logistikunternehmen erhalten kann, sofern diese DB Cargo in Anspruch nehmen.


Na hoffentlich ist Stinnes keine Sackgasse....
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Beitrag von Flok »

SBB Cargo gewinnt die Saarstahl AG als Großkunden:

www.verkehrsrundschau.de

Weiß jemand ob es sich da um einen Neuverkehr handelt, oder ob das eine Ausschreibung war?


edit: Habs scho! Hier wird von Zuschlag und wettbewerbsfähigen Preisen gesprochen. Demzufolge wirds wohl eine Ausschreibung gewesen sein.

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Beitrag von Flok »

SBB Cargo steigert Verkehrsleistung in Deutschland:

www.mylogistics.net

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Beitrag von Flok »

Geht zwar um die italienische Schwesterfirma, aber man muss ja nicht gleich wegen jeder geringfügig anderen Nachricht ein neues Thema aufmachen?!:

www.sbbcargo.ch

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schwaborigine
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Beitrag von schwaborigine »

Nun, im Prinzip ist es doch prima, wenn Güterverkehr auf der Schiene tatkräftig
in die Hand genommen wird, egal wie die Firma heisst.

Aber was lernen wir aus sowas? Dass auch hier deutsche Bürokratie sich
als lernunfähig und nicht reformierbar erweist????
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Beitrag von Flok »

Nun, im Prinzip ist es doch prima, wenn Güterverkehr auf der Schiene tatkräftig
in die Hand genommen wird, egal wie die Firma heisst.
Das stimmt, hauptsache die Fracht kommt auf die Schiene! Nur manche wenige Firmen verstehen unter deinem "tatkräftig in die Hände nehmen" etwas anderes: Nämlich den ausschließlichen Kampf gegen andere Bahnen, und nicht den gegen die LKW´s.
Aber was lernen wir aus sowas? Dass auch hier deutsche Bürokratie sich
als lernunfähig und nicht reformierbar erweist????
Was willst du uns mit diesem Geistesblitz denn sagen? Auf was ist das bezogen?
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Aber was lernen wir aus sowas? Dass auch hier deutsche Bürokratie sich
als lernunfähig und nicht reformierbar erweist????
Also wenn du damit die Überbleibsel der Bundebahn meinst: Dann sollte dir mal jemand Nachhilfe in "Reformierungen bei der Bahn" geben - So oft wie bei Ladungsverkehr äh Cargo äh Railion rumgedoktort wurde (Und wird, für Insider sag ich nur "Waschmaschine") ist das wohl eher das Gegenteil von deiner Behauptung ...
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schwaborigine
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Beitrag von schwaborigine »

tauRus @ 14 Oct 2004, 19:45 hat geschrieben: Also wenn du damit die Überbleibsel der Bundebahn meinst: Dann sollte dir mal jemand Nachhilfe in "Reformierungen bei der Bahn" geben - So oft wie bei Ladungsverkehr äh Cargo äh Railion rumgedoktort wurde (Und wird, für Insider sag ich nur "Waschmaschine") ist das wohl eher das Gegenteil von deiner Behauptung ...
Naja, Aktionismus bedeutet ja nicht unbedingt, daß echte Reform stattfindet....
...siehe die legendäre Telekom, wo es lange Zeit weiterhin unmöglich sein konnte,
den richtigen Ansprechpartner für ein Problem zu finden...

Wenn die Reformen gut wirken würden könnten ja ausländische Konkurrenten
nicht so gut Land gewinnen, oder sogar so skurrile Dinge passieren, dass die WEG plötzlich Ferngüterzüge fahren lässt...
ropix
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Beitrag von ropix »

schwaborigine @ 15 Oct 2004, 11:32 hat geschrieben:Naja, Aktionismus bedeutet ja nicht unbedingt, daß echte Reform stattfindet....
...siehe die legendäre Telekom, wo es lange Zeit weiterhin unmöglich sein konnte,
den richtigen Ansprechpartner für ein Problem zu finden...
Dem ist auch heute noch so, hatte erst gestern wieder eine Eumex-Anlage zu konfigurieren, an der schon T-unaussprechbar gezimmert hatte.
schwaborigine @ 15 Oct 2004, 11:32 hat geschrieben:Wenn die Reformen gut wirken würden könnten ja ausländische Konkurrenten
nicht so gut Land gewinnen, oder sogar so skurrile Dinge passieren, dass die WEG plötzlich Ferngüterzüge fahren lässt...
Äh, wie jetzt. Also T-dämlitsch zerschlagen, aber der DB-Cargo das Monopol erhalten. Einer Bahn, die seit 1995 in meinen Augen darauf bedacht ist, sich den Ast abzusägen, auf dem es sitzt. Dagegen, das WEG-Connex Ferngüterzüge fährt ist nach meiner Sicht nichts einzuwenden. Nur ist es Schade, dass sich DB-Cargo auch die derzeit in so vieler Munde liegenden Management-Fehler geleistet hat. Und dafür kann die Bahnreform nichts, höchstens ihre Umsetzung, aber vor allem das Management.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Wenn die Reformen gut wirken würden könnten ja ausländische Konkurrenten
nicht so gut Land gewinnen, oder sogar so skurrile Dinge passieren, dass die WEG plötzlich Ferngüterzüge fahren lässt...
Also irgendwie hast du da nicht so den Durchblick, oder? Die Bahnreform in Verbindung mit der Öffnung des Netzes sollte ja den Konkurrenzkampf mit sich bringen.
Und der Kampf unter den EVU´s hat für auch für Railion Vorteile gebracht! So hat man zum Beispiel erkannt, dass die Verlader und Spediteure heute nicht mehr nur den "Carrier" suchen, sondern komplette Logistikdienstleister. Aus diesem Grund hat man die Stinnes/Schenker wieder zurück gekauft, und bildet mit anderen Partnerbahnen ein europaweites Transport- u. Dienstleistungsnetz, so wie es die Konkurrenz auch tut.
Auch in Deutschland selber wird mit Bahnen zusammen gearbeitet, die im Fernverkehr große Konkurrenten sind, und im Nahverkehr unverzichtbare Partnerbahnen. Diese Verbindungen ersparen nicht nur Railion Kosten, auch die "Privaten" provitieren davon.

Was ist skurril daran, dass die WEG Ferngüterzüge fährt? Die WEG ist ein Mitglied der Connex-Gruppe, und fungiert auch "nur"als Bahn innerhalb des CCL-Verbundes. Und Connex wiederrum ist mit einer der größten Transportdienstleister auf Deutschlands Schienen.

In Deutschland herrscht seit einiger Zeit der freie Netzzugang, so dass Hinz & Kunz über die Schienen schruppen können.
Und wer das beste Angebot abgibt, der bekommt den Zuschlag. So ist es im Straßentransportgewerbe schon immer.
Das verlieren oder gewinnen von Aufträgen hängt nur bedingt mit irgendwelchen Reformen zusammen, sondern mehr mit der Zufriedenheit der Kunden. Es spielt keine Rolle, ob das Unternehmen sich "Bundesbahn mit dem größten Verwaltungskopf" oder "HGK" nennt, oder wie die Firmenstruktur ist -> Das Angebot muss stimmen, sonst nix! So hat Railion schon das ein oder andere Paket verloren, dafür aber auf anderer Seite auch mit Hilfe von Stinnes was gut gemacht, indem man Verkehre durch gute Komplettangeote zurück gewinnt, oder auch Neuverkehre (wieder) auf die Schiene gebracht hat.


@ Cheffes: Kann man die letzten Beiträge, die nicht unbedingt was mit SBB Cargo zu tun haben vielleicht in das Thema "Wettbewerb im europäischen Schienen - Güterverkehr" stecken? Dankeschön!
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

ropix @ 15 Oct 2004, 11:14 hat geschrieben: Nur ist es Schade, dass sich DB-Cargo auch die derzeit in so vieler Munde liegenden Management-Fehler geleistet hat. Und dafür kann die Bahnreform nichts, höchstens ihre Umsetzung, aber vor allem das Management.
Und einer von denen, die *hüstel* gegangen wurden, sitzen jetzt an den Schalthebeln eines EVU, welches meint, zukünftig den Hauptanteil des Nord-Süd-Transitverkehrs entlang des Rheins und durch CH fahren zu können.

Der andere sitzt jetzt in Bad Honnef.

Aber na ja, Fehler machen viele, leider bekommen die sehr viel Geld dafür und landen nach dem Rauswurf nicht hart in der Realität, sondern landen butterweich bei Mitbewerbern...
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Mein Nick läßt nicht auf eine irgendwie
geartete Verbindung mit der Railion Deutschland AG
schliessen. Vielen Dank.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Und der Kampf unter den EVU´s hat für auch für Railion Vorteile gebracht!

Ja zum Beispiel auch, dass Railion Leistungen an Mitbewerber abgeben kann, die aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr ins Programm passen. Man stelle sich vor, es würde heute keine Mitbewerber geben, und niemand würde mehr Arbeitszüge fahren. Nie mehr neue Gleise.... ;)
sondern landen butterweich bei Mitbewerbern...

Und sind dort gerngesehene Mitarbeiter, weil sie ihr Kundenheftl mitgebracht haben?
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Matthias1044 @ 15 Oct 2004, 18:28 hat geschrieben: Und sind dort gerngesehene Mitarbeiter, weil sie ihr Kundenheftl mitgebracht haben?
Ist zu vermuten, ja.
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geartete Verbindung mit der Railion Deutschland AG
schliessen. Vielen Dank.
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Beitrag von Flok »

Ja zum Beispiel auch, dass Railion Leistungen an Mitbewerber abgeben kann, die aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr ins Programm passen. Man stelle sich vor, es würde heute keine Mitbewerber geben, und niemand würde mehr Arbeitszüge fahren. Nie mehr neue Gleise....
Mit Sicherheit gäbs neue Gleise, würden halt dann doch wir machen...
Mit Vorteile meine ich eher, dass durch die private Konkurrenz die alte Staatsbahn mal einen deftigen A****tritt bekommen hat. In der heutigen Zeit ist es halt nicht mehr so, dass der Kunde zum Dienstleister kommt, sondern der Dienstleister muss um seine Kunden werben!

Und was die Manager betrifft: Irgendwie ist es schon komisch, gell... Wenn die Herren das eigene Unternehmen runterwirtschaften, will man sie am liebsten los werden. Gehen sie dann zur Konkurrenz, passt es auch wieder nicht. ;)
Mein Gott Leute... was glaubt ihr denn, wie schnell und oft sich das Managerkarusell in den Straßenspeditionen dreht? Und? Ist deswegen schon eine große Firma pleite gegangen?
Ich denke, dass auch Railion so gut wie nix dadurch verlieren wird.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Mit Sicherheit gäbs neue Gleise, würden halt dann doch wir machen...

Und warum jetzt nicht mehr??
Wenn die Herren das eigene Unternehmen runterwirtschaften, will man sie am liebsten los werden. Gehen sie dann zur Konkurrenz, passt es auch wieder nicht.

Tjo, wenn jemand ein bissel daneben gehauen hat, wurde er überlicherweise nach oben weggelobt. Das ginge ja bei den angesprochenen Kollegen nicht mehr ;) .
Ich denke, dass auch Railion so gut wie nix dadurch verlieren wird.

Warten wir doch ganz konkret den nächsten Fahrplanwechsel oder die nächsten Anpassungen ab und schauen wir mal, welche Leistungen dann TXL fährt.... :blink: .
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Flok
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Beitrag von Flok »

Und warum jetzt nicht mehr??
Weil Dank der EU Dumpinglöhne und Horrorarbeitszeiten bei AZ-Firmen nicht verhindert werden - und somit die Konkurrenz vom Kunden DB Netz den Zuschlag bekommt. Aber auch weil sich das eigene Unternehmen oft selber Steine in den Weg wirft, vor allem bei kleinen Dingen, wie z.B. der Fahrplanbeschaffung. Eine Privatbahn muss für ihren Fahrplan nicht von 00.30 bis 03.30 warten, wenn seit dem Vortag bekannt ist, dass der Zug umgeleitet wird. Railion schon, obwohl genauso die Trasse bestellt wird, wie es ein privater auch tut.
Tjo, wenn jemand ein bissel daneben gehauen hat, wurde er überlicherweise nach oben weggelobt. Das ginge ja bei den angesprochenen Kollegen nicht mehr 
Jo, richtig. Und deswegen wurschteln sie jetz in anderen Unternehmen rum, und werden dort ihr Managerdenken nicht ändern. Und somit werden diese Firmen das gleiche mitmachen, was wir auch mitmachen. Die ersten Auswirkungen sieht man ja schon bei TXL / BoxXpress. Diese Art des "managements" dürfte ja jedem (Staats-)Eisenbahner wohl bekannt sein...
Warten wir doch ganz konkret den nächsten Fahrplanwechsel oder die nächsten Anpassungen ab und schauen wir mal, welche Leistungen dann TXL fährt....
Jup, wird gemacht... ;) Um nochmal klarzustellen - ich habe nie gesagt dass TXL keine Leistungen mehr von uns übernehmen wird. Ich schließe lediglich eine größere Leistungsverlagerung im direkten Zusammenhang mit dem Managerwechsel aus.
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Weil Dank der EU Dumpinglöhne und Horrorarbeitszeiten bei AZ-Firmen nicht verhindert werden - und somit die Konkurrenz vom Kunden DB Netz den Zuschlag bekommt.

Flok, das ist Käse. Selbstverständlich gibt es Firmen die bei anderen EVUs Az Leistungen anfordern. Aber es gibt durchaus genügend Firmen, die weiterhin bei Railion Az Leistungen bestellten und bestellen würden, aber inzwischen grundsätzlich abgewiesen werden.
Ich schließe lediglich eine größere Leistungsverlagerung im direkten Zusammenhang mit dem Managerwechsel aus.

Nun, dass von einem Tag zu anderen alle möglichen Leistungen das EVU wechseln, ist allein aus vertragsrechtlichen Gründen kaum möglich.
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Flok
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Beitrag von Flok »

. Aber es gibt durchaus genügend Firmen, die weiterhin bei Railion Az Leistungen bestellten und bestellen würden, aber inzwischen grundsätzlich abgewiesen werden.
Hmm, also wenn ich ehrlich bin, kann ich darauf keine Antwort oder Meinung abgeben. Verstehen kann ich diese Art der Arbeitsverweigerung auch nicht?! :unsure:
Vielleicht gehört der AZ-Dienst ja nicht zum "Kerngeschäft"?! ...keine Ahnung...
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Also da wir ja Personal ziemlich knapp sind (Auf dem Papier natürlich zu viel!) könnte dies ein Mitgrund sein, warum wir keinen Az mehr fahren.
Hauptgrund wird aber sein, dass es in dem Sinne keinen Bereich mehr dafür gibt:

Überlegen wir doch mal (logisches Denken bitte ein bischen einbremsen): Wir haben 2 große Bereiche:

- Einzelwagenverkehr (CargoZentrum): Zuständig im Prinzip für alles, was mit Rangieren zusammen hängt
- und Ganzzugverkehr (Transportmanagment): Zuständig für alles, was mit Güterzügen zu tun hat.

Jetzt stellt sich ja folgendes "Problem" (Wie gesagt, denkt ein bischen wie Manager): Az ist ja doch zum Großteil Rangieren - Also ist ja eigentlich das CargoZentrum zuständig, da die anderen ja höchstens die Züge Fahren. Jetzt hat aber das Transportmanagment die Lokführer, die sich auskennen (Streckenkunde, Az-Erfahrung) und die nötigen Baureihennberechtigungen (V100. 232, 290) - Und das CargoZentrum weigert sich, Az zu machen, aus logischen Gründen (Baureihen, Streckenkunde, Genügend Lrfs, die sowas machen könnten).
Anstatt eine Lösung zu finden (Cargozentrum mietet sich Lokführer + Loks an oder Transportmanagment fährt ausnahmsweise Az) gibt man das ganze (meiner Meinung nach doch lukrative Geschäft) einfach an Privatfirmen ab.
Es ist ja nicht so, dass es keine Leute gibt, die gerne Fahren würden (EiBs, Lrf´s, Lokleiter) aber im Moment herrscht scheinbar ein generelles Einstellverbot für Lokführer (Börsengang?).

Das Ganze ist nur eine Vermutung bzw. Zusammenfassung, was ich so gehört habe, aber in der Mischung kommt das sicher ganz gut hin.

Edit: Kleine Korrekturen
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Flok @ 15 Oct 2004, 20:27 hat geschrieben: Eine Privatbahn muss für ihren Fahrplan nicht von 00.30 bis 03.30 warten, wenn seit dem Vortag bekannt ist, dass der Zug umgeleitet wird. Railion schon, obwohl genauso die Trasse bestellt wird, wie es ein privater auch tut.
Irgendwie glaube ich nicht so ganz, dass für einen privaten Az oder Gz plötzlich die kurzfristige Fahrplanerstellung funktioniert. Das ist ja bei Reisesonderzügen (habe ich bei der DB und bei "privaten" (Verein) mitgemacht) schon oft ziemlich chaotisch.
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Naja, zumindest inoffiziell ist da einiges drinnen, aber das geht auch bei Railion.

Beispiel: Gestern sollte ein Gleisbauzug von Rosenheim nach Fischbach, und von dort ale geschobene Sperrfahrt Richtung Oberaudorf. Da der Fdl aber erst wieder in einer Stunde Luft hatte, wurde der Bauzug weiter nach Kiefersfelden gefahren, um von dort "Rückwärts" ins Baugleis zu gelangen. Das Ganze hat einigen Aufwand und Zeit erspart und war sicher keine offizielle Trassenbestellung.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Irgendwie glaube ich nicht so ganz, dass für einen privaten Az oder Gz plötzlich die kurzfristige Fahrplanerstellung funktioniert.
Also laut Gespräch mit einem RCN - Kollegen gibts zumindest bei ihrer Firma keine Fahrplanprobleme.
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Ich denke, AZ's sind kein Kerngeschäft von Railion mehr.
Warum sollte man sich diesem Markt mit den unzähligen Mitbewerbern ernsthaft stellen? Auch fehlen einfach die kurzfristigen Ressourcen, sprich kräftige V-Loks, um schnell reagieren zu können.

Was zu TXL: Deren Führungsetage ist schon sehr kompetent im Speditionsgeschäft, sind ja alles alte Hasen, nur der neu hinzugekommene Herr....na ja sollen sie glücklich mit werden. Zu deren Eisenbahnkompetenz kann ich nichts sagen, na ja wozu hat man Stabstellen...

Die fahren übrigens bald einen neuen KV-Verkehr einer Speditionstochter der DP von einem norddeutschen Seehafen nach Italien.

Außerdem sind sie ja "Haus-und-Hof-"Traktionist bei ARS Altmann, die ja mit Ihren exPKP-Autotransportwagen auch dick im Geschäft sind. Nebenbei hat ja BMW (oder deren beauftragter Logistiker?) auch schon Bande mit TXL geknüpft.

Mich wundert dass die noch nicht die Müllzüge Italien - Deutschland übernommen haben. Sind ja geradezu prädestiniert dafür, aber da hat der Auftraggeber (Wer?) auf die klassische Arbeitsteiliung, also kein Open Access, gesetzt. Ein bißchen Ton aus dem Westerwald fahren sie ja auch noch.

Na ja, bin auf den Fahrplanwechsel gespannt was sich da so alles an Verkehren herauskristalliert.
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tauRus
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Beitrag von tauRus »

Kurioserweise ist doch Schenker die BMW-Beauftragte, muss aber den Auftrag weiterhin an TX vergeben, da man ja bei dem Kauf drauf geachtet hat, den guten Ruf zu wahren und neutral zu bleiben (oder so ;) )
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Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Hm, Schenker ist "der" Logistiker bei BMW?
Hm, kann ich ja gar nicht glauben, aber OK, VW z.B. hat für jeden Bereich, also z.B. Ersatzteildistribution oder Produkitionslogistik einen eigenen.

Übrigens, das ist ganz normal dass Schenker andere EVU beauftragt, so z.B. hat Railog auch schon Connex beauftragt.
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Beitrag von tauRus »

Also ich meine, dass ich das mal gelesen habe, weiß nicht mehr wo.
Und wenn ich mir ansehe, wieviele Schenker-LKWs da in das Werk ein- und ausfahren ...
"Bei Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen"
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Ich denke, AZ's sind kein Kerngeschäft von Railion mehr.

Es kann doch aber nicht Ziel dieses Projekt PRP sein, dass man sich so tot reformiert, dass kein Platz mehr für solche Leistungen ist. Hier brauchte man sich gar nicht dem Markt stellen, da es genügend Firmen gab, die ganz bewußt (zum Beispiel aufgrund schlechter Erfahrungen mit privaten Anbietern) bei Railion Az Leistungen bestellten.
Mich wundert dass die noch nicht die Müllzüge Italien - Deutschland übernommen haben.

Laut Pressemitteilung möchte TXL zukünftig auch Müllzüge fahren.
Dr.Railion
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Beitrag von Dr.Railion »

Heutzutage modern bei fast allen Unternehmen ist es, sich auf Kernkompetenzen zu beschränken.

Und wenn Railion meint, was ich nicht beweisen kann, dass Az nur ein Randgeschäft darstellt, wird es eben nicht offensiv bearbeitet. Darüber kann man natürlich geteilter Meinung sein. Andere Bahngesellschaften sehen das wohl ähnlich, denn HGK, SBB Cargo oder z.B. TXL-bespannte Bauzüge wurden wohl noch nicht so oft beobachtet.

Über Qualität im Bauzugverkehr kann ich nur sagen, dass die Firmen rund um RCN wohl darauf sehr hohen Wert legen...Daher wohl auch das Insourcing von Transportleistungen via RCN.

Zu TXL / Müllverkehr: Habe eben diese als FAZ-Presseartikel getarnte Pressemitteilung der TXL gelesen. (zu finden über die TXL-Homepage)

Alles klar, hätte mich auch gewundert, wenn die an diesen Zügen kein Interesse gezeigt hätten. Ist ja auch ziemlich einfach, sind ja nur FS-H-Wagen im Einsatz. Und ein passendes EVU in Süditalien zu finden wäre wohl auch nicht so leicht. Die meisten konzentrieren sich ja auf Norditalien (Vermutung)

Was es alles schon für ein Theater mit diesen Zügen gab, daher:

*Sarkasmus-Modus ein*
Wünsche der TXL schon jetzt viel Spaß mit den Müllzügen!
*Sarkasmus-Modus aus*
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