Fahrscheinfreier ÖPNV

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
Antworten
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4350
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Zp T @ 19 Sep 2011, 11:05 hat geschrieben: An sich wäre die Idee nicht schlecht, kostenlos irgendwo mit dem ÖPNV zu fahren... Aber praktisch einfach nicht machbar! Unsere Steuer-Gesetze würden das einfach nicht zulassen... Ach ja, die EU würde dann wohl auch meckern, weil das dann diskriminierend gegenüber den anderen Staaten sein würde! Großer Wunschtraum der Piraten, selbst wenn sie mal an der Macht wären, dies einfach nicht durchsetzen können!!!
Zp T, ich werd jetzt mal etwas deutlich.

Wenn du schon offenbar keine Ahnung von irgendwas hast, dann lies wenigstens mal die bisherige Diskussion, bevor du deinen Senf dazu gibst. Dein Beitrag ist gequirlte Scheiße!

Wieso lassen unsere Steuergesetze das nicht zu?
Wieso hat eine Stadt in den Benelux-Staaten (ich vergesse den Namen immer wieder) schon längst einen sehr erfolgreichen kostenlosen ÖPNV, wenn die EU das doch gar nicht zulässt?

Lern doch bitte mal, sinnvoll zu diskutieren, deine Behauptungen gelegentlich mal zu belegen und nicht permanent aggressiv hoch drei zu wirken.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

GSIISp64b @ 19 Sep 2011, 12:53 hat geschrieben: Wieso hat eine Stadt in den Benelux-Staaten (ich vergesse den Namen immer wieder) schon längst einen sehr erfolgreichen kostenlosen ÖPNV, wenn die EU das doch gar nicht zulässt?
Hasselt: http://de.wikipedia.org/wiki/Personennahve...kehr_in_Hasselt
;)
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4350
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

JNK @ 19 Sep 2011, 13:02 hat geschrieben: Hasselt: http://de.wikipedia.org/wiki/Personennahve...kehr_in_Hasselt
;)
Das beantwortet die Frage. Wie soll man sich so einen Namen auch merken.

Danke für die Hilfe!
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 19 Sep 2011, 08:32 hat geschrieben: Warum soll ein 5jähriger den gleichen Betrag zahlen wie ein Millionär? Warum soll die Großfamilie mit 800€ belastet werden, der gutverdienende Single aber nur mit 50?
Deshalb würde ich das über die Einkommenssteuer regeln - über einen Prozentsatz, der die Kosten aller Wahrscheinlichkeit nach deckt. Dann zahlt jeder seinen Obulus, das finde ich gerechter als eine Pauschale.

(Achso, ich vergaß, da wird ja nur betrogen und sowieso sind Millionäre alle böse, wo ist ropix?)

Das einzige Problem das ich noch sehe ist der Fakt, dass der Staat als Profiteur und Erbringer dieser Leistungen kein Interesse daran hat, das Angebot irgendwo auszuweiten, denn das würde nur mehr Kosten bedeuten, aber keine neuen Einnahmen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Galaxy @ 19 Sep 2011, 11:16 hat geschrieben: Gruppe 1 sitzt sowieso schon in den Bussen, Bahnen. Die Mehrheit der Menschen die momentan Auto fahren würden auch bei einer Zwangsabgabe immer noch Auto fahren, die Vorteile des Autos überwiegen einfach.
Das ist richtig, man müsste aber mal untersuchen, inwiefern sich eine Art Flatrateverhalten durchsetzen könnte, denn wenn der ÖPNV eh schon bezahlt ist, wird er wohl auch mehr benutzt, vor allem in Nebenzeiten von ansonsten überzeugten Autofahrern.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 19 Sep 2011, 08:40 hat geschrieben: Ich denke, dass kann keine Lösung sein. Den Schienenverkehr müssen wir da rausnehmen, (Ausnahme Berlin, Hamburg?). Der fahrscheinlose ÖPNV kann nur eine örtliche Lösung sein, keine regionale oder gar bundesweite.
Wenn die ÖPNV-Gebühr Teil der Fixkosten wird, werden die Menschen evtl. mehr geld für S-Bahn-Verkehre etc. ausgeben.
Oder die S-Bahn meiden. Also die Idee finde ich überhaupt nicht gut. Das bevorteilt Leute, die an einer Bus- oder Tramlinie wohnen, benachteiligt aber Leute die an der S-Bahn/Regiobahn wohnen. Wenn dann müssten das schon alle sein. Das löst allerdings die Probleme mit den Touristen nicht (in den Großstädten ist das ein nicht unerheblicher Teil der Fahrgäste) und das der Einpendler. Klar, wenns total leicht wäre gäbe es das schon :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Bayernlover @ 19 Sep 2011, 13:47 hat geschrieben: Deshalb würde ich das über die Einkommenssteuer regeln - über einen Prozentsatz, der die Kosten aller Wahrscheinlichkeit nach deckt. Dann zahlt jeder seinen Obulus, das finde ich gerechter als eine Pauschale.

(Achso, ich vergaß, da wird ja nur betrogen und sowieso sind Millionäre alle böse, wo ist ropix?)

Das einzige Problem das ich noch sehe ist der Fakt, dass der Staat als Profiteur und Erbringer dieser Leistungen kein Interesse daran hat, das Angebot irgendwo auszuweiten, denn das würde nur mehr Kosten bedeuten, aber keine neuen Einnahmen.
Wieso soll das der Staat regeln???

Die Stadt als ausführende Einheit reicht völlig. Jede Stadt regelt ihren eigenen Nahverkehr, so wie sie es will. Bis sich sowas im Bund durchsetzt wird die Schwebebahn 250 Jahre alt.
Nimm den Staat raus und schaffe in der Stadt ein Gremium, dass klug besetzt wird und die Richtlinien für den Verkehr festlegt, in Absprache mit Bürgerschaft und Stadtrat.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 19 Sep 2011, 14:09 hat geschrieben: Wieso soll das der Staat regeln???
Ja, das war nur so dahergesagt, hätte auch "Stadt" oder "Region" schreiben können ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Ionenweaper
Haudegen
Beiträge: 540
Registriert: 11 Mär 2009, 18:00

Beitrag von Ionenweaper »

Bayernlover @ 19 Sep 2011, 13:50 hat geschrieben: Das ist richtig, man müsste aber mal untersuchen, inwiefern sich eine Art Flatrateverhalten durchsetzen könnte, denn wenn der ÖPNV eh schon bezahlt ist, wird er wohl auch mehr benutzt, vor allem in Nebenzeiten von ansonsten überzeugten Autofahrern.
Nebenzeiten wär nichtmal so schlimm. Kostet zwar ein paar zusätzliche Personalstunden und Energiekosten, aber der Fixkostenanteil wäre relativ niedrig. Wenn man sich mal überlegt, dass aber vermutlich eher solche Gedanken "ich fahr nochmal schnell einkaufen etc." in der NVZ anfallen, ginge das sogar. Besonders teuer sind zusätzliche Fahrgäste ja in der HVZ.
Benutzeravatar
Zp T
König
Beiträge: 831
Registriert: 13 Jun 2011, 21:12
Wohnort: Augsburg

Beitrag von Zp T »

GSIISp64b @ 19 Sep 2011, 11:53 hat geschrieben: Zp T, ich werd jetzt mal etwas deutlich.

Wenn du schon offenbar keine Ahnung von irgendwas hast, dann lies wenigstens mal die bisherige Diskussion, bevor du deinen Senf dazu gibst. Dein Beitrag ist gequirlte Scheiße!

Wieso lassen unsere Steuergesetze das nicht zu?
Wieso hat eine Stadt in den Benelux-Staaten (ich vergesse den Namen immer wieder) schon längst einen sehr erfolgreichen kostenlosen ÖPNV, wenn die EU das doch gar nicht zulässt?

Lern doch bitte mal, sinnvoll zu diskutieren, deine Behauptungen gelegentlich mal zu belegen und nicht permanent aggressiv hoch drei zu wirken.
Ja, ja, der grantelnte GSIISp64b wieder!!!

Ich schreib hier keine gequirlte Scheiße, um das nochmal klarzustellen!!! Mag sein, dass es eine flämische Stadt gibt, die kostenloses ÖPNV anbietet... Aber das sind Kleinstädte mit max. vier BUS-Linien, das man mit Millionenstädte wie Berlin oder München nicht vergleichen könne... Darum sieht die EU auch darüber weg, weils keine Metropolen sind. Es mag ein Traum sein, aber praktisch einfach nicht umsetzbar... Sag nur Stichwort 2. Stammstrecke! wenn man schon keine 2. Mill. € für diesen Bau hat, woher sollen dann die Kommunen diesen Betrag hernehmen?!?
Und steuerlich könnte dann das mit der Pendlerpauschale Probleme bereiten... Dazu müsste erstmal unser Steuersystem grundlegend geändert werden! Kommt, schlagt euch diesen Traum aus dem Kopf! In einem Land, wie Deutschland wird sowas nie eingeführt werden können!
Aber ich will hier nochmal verdeutlichen, dass ich diesen Vorschlag ebenso begrüßen würde, wenns denn kein Traum wäre...

So GSIISp64b, Freunde werden wir zwar nie, aber respektiere einfach mal, was ich hier poste... Dieses Forum dient zum Meinungsaustausch und nicht, den anderen zu diffamieren...
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4350
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Zp T @ 19 Sep 2011, 14:24 hat geschrieben: Ja, ja, der grantelnte GSIISp64b wieder!!!

Ich schreib hier keine gequirlte Scheiße, um das nochmal klarzustellen!!!
Du schreibst gequirlte Scheiße. Und das ständig.

(Und solange du nicht lernst, auf deine überflüssigen Ausrufezeichen zu verzichten, lasse ich mich mit dir auf keine weitere Diskussion ein - jedenfalls: Die von dir postulierte Unmöglichkeit der Finanzierung ist hier gerade auch auf sachlicher Ebene Thema.)
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Was mir auch gerade eingefallen ist: Wenn das Angebot und die Höhe dessen (und damit auch die Höhe der Abgabe) auf kommunaler Ebene entschieden wird, wie legt man diese dann fest? Ich mein, wenn alle einen Anteil leisten, wird es mit Sicherheit Parteien und Gruppierungen geben, die diesen Anteil möglichst gering halten wollen. Heißt, es würde dann in CDU-geführten Städten eine Grundversorgung geben, die für alle ziemlich günstig wäre, aber relativ nutzlos. Wie will man dieser vorhersehbaren Streitfrage entgegenwirken? Ich meine, ein leerer Bus auf einem Plakat und "Stattdessen mehr Kita-Plätze" wären sicher ein gutes Mittel zum Wählerfang. Ich meine, es ist utopisch zu glauben, dass der ÖPNV durch die gesamte Breite der Gesellschaft so eine Akzeptanz findet wie hier ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10238
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Hm. Also nur "Örtlich". Das mag in Hasselt funktionieren, aber in Berlin oder München? Busse gratis, Tram/UBahn/Sbahn aber nicht? Schon wieder das Problem der Gegenfinanzierung. Ein recht zentraler Punkt dabei ist nunmal, daß der Fahrscheinvertrieb weg fällt. Keine Fahrscheinautomaten mehr, keine Kontrolleure usw. Sind nur Busse gratis, und Bahnen nicht, dann funktioniert das nicht mehr - ausser eben in so kleinen "Zellen", die nur aus Busverkehr bestehen, und am besten nicht in einen Verkehrsverbund eingegliedert sind. Das sind dann aber nur serh sehr begrenzte Insellösungen, die in der Masse kaum einen nennenswerten Effekt haben.

Manchmal denk ich mir: Dann lieber mehr Werbung. Sollen sie doch die Busse, Bahnen, Bahnsteige, Treppenaufgänge, Deckenverkleidugnen, und weiss-der-GEier-Was-noch-alles zuhängen wie sie wollen, und die Einnahmen dann in einen entsprechenden Presinachlass bei den Fahrkarten ummünzen. Betonschwellen in Schokladenlook im Gleisbett- warum nicht?
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 19 Sep 2011, 15:02 hat geschrieben: Hm. Also nur "Örtlich". Das mag in Hasselt funktionieren, aber in Berlin oder München? Busse gratis, Tram/UBahn/Sbahn aber nicht?
Hä? Warum keine Schienenverkehrsmittel?
Manchmal denk ich mir: Dann lieber mehr Werbung. Sollen sie doch die Busse, Bahnen, Bahnsteige, Treppenaufgänge, Deckenverkleidugnen, und weiss-der-GEier-Was-noch-alles  zuhängen wie sie wollen, und die Einnahmen dann in einen entsprechenden Presinachlass bei den Fahrkarten ummünzen. Betonschwellen in Schokladenlook im Gleisbett- warum nicht?
Weil man die Werbung nicht beliebig ausweiten kann - oder würdest Du noch ein Plakat zahlen in einem U-Bahnhof, wo sämtliche Wände, Fußböden und Decken schon mit Werbung zutapeziert sind und außerdem noch bewegte Werbung läuft?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4350
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Ich würde einen ÖPNV, in dem ich derart mit Werbung belästigt wäre, freiwillig nicht mehr nutzen.

Außerdem, auch bei Werbung gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
marco
Haudegen
Beiträge: 617
Registriert: 23 Jun 2005, 19:58

Beitrag von marco »

Was ist mit einer ÖPNV Steuer die alle in Deutschlandlebenden zahlen müssen, alle anderen(Touristen) müssen ein Ticket kaufen.
Aber das ganze kann kaum Wirtschaftlich sein, denn dann kann man ja theoretisch von München bis Berlin nur mit Nahverkehr fahren. Um die Kosten reinzuholen wäre das wohl die teuerste Steuer die es gibt. ;)


Ich glaube für ÖPNV nichts Zahlen ist Zukunftsvision (Aber ne schöne). Irgendwann mal wenn die Leute auch nicht mehr so das Kapitalistische Denken haben, also in 100 Jahren vielleicht :lol:
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10238
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Boris Merath @ 19 Sep 2011, 15:08 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 19 Sep 2011, 15:02 hat geschrieben: Hm. Also nur "Örtlich". Das mag in Hasselt funktionieren, aber in Berlin oder München? Busse gratis, Tram/UBahn/Sbahn aber nicht?
Hä? Warum keine Schienenverkehrsmittel?


Weil man die Werbung nicht beliebig ausweiten kann - oder würdest Du noch ein Plakat zahlen in einem U-Bahnhof, wo sämtliche Wände, Fußböden und Decken schon mit Werbung zutapeziert sind und außerdem noch bewegte Werbung läuft?
Weil JNK in seiner Vision ausdrücklich erklärt, den Schienenverkehr da raus nehmen zu müssen.

Zur Werbung: Das dachte ich mir eigetnlich schon, als man anfing, Werbung auf Fussböden zu pflastern. Aber es gibt ja doch Unternehmen, die dafür zahlen. Auf jeden Fall ist mir jede Maßnahme recht, welche die "sonstigen" Einnahmen, wie eben WErbe-Einnahmen steigern, und damit helfen, die Fahrpreise stabil zu halten, oder gar zu verrignern. War Alt-OB Kronawitter (SPD, nicht CSU) nicht mal dabei, für München "Eins, zwei, drei" zu fordern - eine Mark für die Kurzstrecke, zwei Mark für die Stadtfahrt, und drei Mark für eine Fahrt bis ins Umland?

In Lübben wurde der Gratis-Bus übrigens wieder abgeschafft. Dieser erfreute sich so grosser Beliebtheit, daß der Zuschußbedarf der Stadt über die eingeplanten 100.000 .- DM / Jahr stieg. Aktuell kostet eine Fahrt für Erwachsene 50 cent, Kinder zahlen 10 cent. Der städtische Zuschuß liegt bei 40.000.-€ im Jahr. (Quelle: Stadt Lübben)
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Cloakmaster @ 19 Sep 2011, 15:42 hat geschrieben:
Boris Merath @ 19 Sep 2011, 15:08 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 19 Sep 2011, 15:02 hat geschrieben: Hm. Also nur "Örtlich". Das mag in Hasselt funktionieren, aber in Berlin oder München? Busse gratis, Tram/UBahn/Sbahn aber nicht?
Hä? Warum keine Schienenverkehrsmittel?


Weil man die Werbung nicht beliebig ausweiten kann - oder würdest Du noch ein Plakat zahlen in einem U-Bahnhof, wo sämtliche Wände, Fußböden und Decken schon mit Werbung zutapeziert sind und außerdem noch bewegte Werbung läuft?
Weil JNK in seiner Vision ausdrücklich erklärt, den Schienenverkehr da raus nehmen zu müssen.
Ah, Sorry, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich hatte Schienenverkehr gesagt, weil Du von Regionalverkehr gesprochen hast. Was ich meinte war, das innerstädtische Verkehrsmittel aller Art, die von kommunalen Verkehrsträgern betrieben werden, dazu gehören, SPNV aber nicht.

Also:
Tram, Schwebebahn, Zahnradbahn, U-Bahn, Hochbahn = fahrscheinfrei ( i.d.R.: innerstädtisch)
S-Bahn, Regionalbahn, Regionalexpress, Fernverkehr = kostenpflichtig (i.d.R.: interstädtisch)

Eine Besonderheit wäre der S-Bahnverkehr in Berlin und Hamburg, wenn ich das richtig sehe.

Wie Bayernlover richtig gesagt hat, benachteiligt das Anwohner von S-Bahnen, aber dafür fehlt mir noch ein akzeptable Lösung.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10238
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Und was ist mit der S-bahn von Pasing zum Ostbahnhof? Zahlen oder nicht zahlen? In München überschreitet die U-Bahn die Stadtgrenze, in Hamburg sogar die Landesgrenze. Die S-Bahnen überschreiten sowieso in allen Regionen das jeweilige Hoheitsgebiet. Also müsste man zumindest die S-Bahn komplett mit rein nehmen, weil ich nicht glaube, dß es funktioniern kann, die S-Bahn nur im Stadtgebiet gratis zu machen (U.-Bahn genauso) . Und dann müssen auch die übrgien MVV-Busse mit rein Evtl sogar die Regioverbindugnen, in denen der (abzuschaffende) MVV-Tarif (bzw jeweils andere Verbundtarif) anwendbar ist. Das wird ein Steppenbrand, der sich ausweiten kann - die BOB wäre der nächste Kandidat..

Also ich bleibe dabei, das geht entweder nur sehr sehr klein, sprich reiner Busverkehr, mit evtl etwas Tram/Schwebebahn, aber sobald da S-Bahn dazu kommt, ufert es aus. Oder eben tabula rasa - ganz Deutschland, steuerfinanziert, und dafür drastischer Rückbau bei Straßen, Parkplätzen etc. Ob man damit eine Wahl gewinnen kann? Zweifel sind angebracht.

Die kleine Lösung wie in Hasselt kann dann auch als "Magnet" wirken - einen Grund leifern, dorthin zu fahren statt woanders hin, zB für den Wochenend-Bummel, und so zusätzliche Kaufkraft anlocken, die ihr Geld im Einzelhandel, Kino, Cafes etc ausgibt.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Wenn dann müsste man schon den kompletten MVV kostenlos machen - nur ein Teil würde nicht funktionieren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13560
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Man stelle sich vor, der innerstaedtische Verkehr würde deswegen auf MVG wechseln, dann langt die Kapazitaet am Stamm1 noch eine Weile.

@cloak : ja, an diese Idee des 123-Tarifs erinner ich mich auch noch.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 19 Sep 2011, 16:24 hat geschrieben: Wenn dann  müsste man schon den kompletten MVV kostenlos machen - nur ein Teil würde nicht funktionieren.
Ich würde es erstmal bis zur Stadtgrenze probieren, und die Tickets bis dorthin kosten dann halt etwas. So würde eine Fahrt Wolfratshausen - München eben nur noch 5€ kosten statt 7,50€ - die Fahrt im Innenraum wäre dann sozusagen kostenlos.

Schafft allerdings große finanzielle Probleme bei S-Bahn-Finanzierung, da es gerade in München eine Menge Ein- und Auspendler gibt.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 19 Sep 2011, 20:05 hat geschrieben: Schafft allerdings große finanzielle Probleme bei S-Bahn-Finanzierung, da es gerade in München eine Menge Ein- und Auspendler gibt.
Nicht nur bei der S-Bahn-Finanzierung, die meisten Pendler dürften auch noch mit der MVG ein Stück weiter fahren. Deswegen ja - wenn dann funktioniert das nur wenn man in etwa den Bereich der pendelt einbezieht - wobei da dann natürlich das Problem besteht dass es auch ungerecht ist wenn jemand sagen wir in Pfaffenhofen wohnt, erhöhte Steuer für den ÖPNV Großraum München zahlt, aber nach Ingolstadt pendelt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Vielleicht sollte man den ganz großen Wurf wagen: Ganz Deutschland mit einbeziehen.
Das Problem das ich dabei aber sehe ist die Reiseweite: Wieso sollte jemand der nur von Obermenzing bis zum Stachus fährt denjenigen mitfinanzieren der jeden Tag von Nürnberg nach München pendelt.

Achso, und auch der kommunale, kostenlose ÖPNV hat einen Haken: Nach welchen Kriterien wird entschieden, wieviel Angebot gefahren wird und wieviel Geld dafür ausgegeben wird? Wenn jeder eine ÖPNV-Steuer zahlt werden zumindest die, die den ÖPNV nie nutzen, ein großes Interesse haben, diese Ausgaben sehr gering zu halten.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Ich denke, die Idee von ein kostenlosen ÖPNV ist einfach illusorisch. Das Beispiel von Hasselt lässt sich nicht so ohne weiteres auf andere Städte, und schon gar nicht Großstädte übertragen. Die maximale Entfernung innerhalb des Straßenringes beträgt 3.200 Meter, also etwa vom Marienplatz bis zum Ostbahnhof. In diesem Bereich leben in Hasselt aber weitaus weniger Menschen, als auf der gleichen Fläche in München.

Alle Beispielrechnungen über eine mögliche "ÖPNV-Pauschale" haben das Manko, das die Autoren nicht über die genauen Kosten informiert zu sein scheinen. Zudem kommen die Ungerechtigkeiten, das sowohl S-Bahn, RE und RB auch weit über die Stadtgrenzen hinaus fahren.

Zufällig habe ich die Bilanz 2010 der Düsseldorfer Rheinbahn vor mir liegen. In der Gewinn und Verlustrechnung wird ein Aufwand (Material, Personal, Abschreibungen und sonstige Betriebliche Aufwendungen) von 256.059.000 Euro genannt. Wohl gemerkt, da sind die Züge der DB und deren Mitbewerber nicht eingerechnet. Das sind bei 588.735 Einwohnern (Stand: 31.12.2010) 36,24 Euro pro Person, von Neugeborenen bis zum Greis, von Millionär bis zum Hartz IV Empfänger. Einen Singel-Millionär kratzt das überhaut nicht, der fährt weiter seinen Porsche 911, aber eine fünfköpfige Hartz IV-Familie müsste 181 Euro berappen.

Aber selbst wenn das über ein immer geartete städtische Steuer geregelt werden könnte, die Besserverdienenden bringt es nicht in den ÖPNV. Zudem sinkt der Anreiz der Verkehrsunternehmen, Kosten zu senken.

Ich bin in den letzten Tagen mal mit dem ÖPNV unterwegs gewesen. Ich freue mich diebisch, wenn der Kontrolldienst Schwarzfahrer erwischt. In einem Fall waren es allein in der 1. Klasse der S-Bahn vier oder fünf Leute, die jeweils 40 Euro zahlen mussten.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 19 Sep 2011, 23:04 hat geschrieben: Aber selbst wenn das über ein immer geartete städtische Steuer geregelt werden könnte, die Besserverdienenden bringt es nicht in den ÖPNV. Zudem sinkt der Anreiz der Verkehrsunternehmen, Kosten zu senken.
Warum, die Leistungen werden ja trotzdem ausgeschrieben. Und wenn einer für das gleiche Geld mehr Leistung bringt wird sich das auch in Zukunft lohnen. Und die Steuern wären ja ziemlich gerecht verteilt, von daher sehe ich nicht so das Problem. Und wenn Du das Thema gelesen hättest wüsstest Du, dass wir uns hier über die tatsächlichen Kosten pro Person sehrwohl schon Gedanken gemacht haben.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21361
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Bayernlover @ 19 Sep 2011, 23:21 hat geschrieben: Warum, die Leistungen werden ja trotzdem ausgeschrieben. Und wenn einer für das gleiche Geld mehr Leistung bringt wird sich das auch in Zukunft lohnen. Und die Steuern wären ja ziemlich gerecht verteilt, von daher sehe ich nicht so das Problem. Und wenn Du das Thema gelesen hättest wüsstest Du, dass wir uns hier über die tatsächlichen Kosten pro Person sehrwohl schon Gedanken gemacht haben.
Für eine gerechte Verteilung müssten die Städte aber Einkommensnachweise verlangen, was wieder einen enormen Verwaltungsaufwand bedeutet. Wie will man z.b. die Kostenfreiheit des Schulweges sicherstellen?

Tut mir leid, aber ich sehe das wie Autobahn und halte einen kostenlosen ÖPNV für net machbar.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Lazarus @ 19 Sep 2011, 23:30 hat geschrieben: Für eine gerechte Verteilung müssten die Städte aber Einkommensnachweise verlangen, was wieder einen enormen Verwaltungsaufwand bedeutet. Wie will man z.b. die Kostenfreiheit des Schulweges sicherstellen?
Ähm, nein. Steuern werden auch heute erhoben - und ich glaube nicht, dass es so ein riesiges Problem ist die Einkommenssteuer um einen winzigen Prozentsatz zu erhöhen.

Und seit wann ist der Schulweg kostenfrei? Meiner war es nicht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4350
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Bayernlover @ 19 Sep 2011, 23:36 hat geschrieben: Ähm, nein. Steuern werden auch heute erhoben - und ich glaube nicht, dass es so ein riesiges Problem ist die Einkommenssteuer um einen winzigen Prozentsatz zu erhöhen.
Wie gesagt: Die Einkommenssteuer ist aber imho Bundessache?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 19 Sep 2011, 23:38 hat geschrieben: Wie gesagt: Die Einkommenssteuer ist aber imho Bundessache?
Ja - aber diverse kommunale Abgaben gibt es ja auch heute schon. Die ÖPNV-Abgabe wäre nicht wirklich der große Aufwand, immerhin wird das jetzt eh alles elektronisch gemacht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Antworten