nachdem ich ein paar Tage in Budapest verbringen konnte, ist natürlich auch fototechnisch etwas zusammengekommen. Neben vielen Sehenswürdigkeiten, Museen (bekannten wie die Kunsthalle oder die Nationalgalerie, und relativ unbekannten,wie z.B. das ungarische Museum der Elektrotechnik, das Telefonmuseum, das um eine 30er-Jahre-Telefonvermittlung drumrumgebaut wurde, das "Felsenkrankenhaus" im Burgberg, sowie 3 Verkehrsmuseen) himmlischen Thermalbädern in denen man es stundenlang aushalten kann bietet die ungarische Hauptstadt auch ein paar interessante ÖPNV-Schmankerl (die allerdings aufgrund des konstanten Andrangs manchmal schwer abzulichten sind, ohne großartig im Weg umherzustehen - das erklärt auch den einen oder anderen komischen Blickwinkel... (Die Fotos sind allerdings allesamt mit der Kompaktknipse entstanden und noch nicht wirklich nachbearbeitet.) Generell muss man aber sagen, dass man Fahrpläne dort selten braucht. Unter der Woche Mo-Fr tagsüber fährt alle naselang bei der Tram oder der Metro ein Zug, bei den Bussen kommt es etwas drauf an. Dort habe ich aber nur ein einziges Mal 15 min warten müssen, sonst kam auch immer etwas innerhalb weniger Minuten dahergefahren:
<u>Da die Tramhaltestelle direkt vorm Hotel lag, fang ich mal damit an:</u>
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20137.jpg)
2 Tatra-Garnituren am Széll Kalman tér in Buda (waren tagsüber auch als 3fach-Traktion unterwegs, das dritte Wagerl hatte dann wieder einen gehobenen Stromabnehmer.
Auf den stark belasteten Linien 4 und 6 sind 6teilige Combinos unterwegs. Die Linien eignen sich gut für eine kleine Stadtrundfahrt, sie starten in Buda am Széll Kalman tér, fahren über die Margarethenbrücke nach Pest, umrunden die Innenstadt und kommen über die Petöfibrücke im Süden wieder zurück nach Buda. Die Combinos sind allerdings sehr "stehplatzoptimiert":
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20231.jpg)
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20140.jpg)
Auch immer wieder begegnen einem GANZ-Gelenkwagen auf diversen Linien (sehr schön sind auch die an den Donauufern gelegenen Nord-Süd-Linien: 2/2A auf der Pester Seite beginnt Höhe Margarethenbrücke und fährt am Parlament vorbei (sehr sehenswertes schönes Gebäude mit interessanter Führung! Führung für EU-Bürger gratis, aber besser man holt sich um 8h seine Eintrittskarte für die 15h-Führung, und fragt vorher höflich den Wachmann, um zur Kasse gelassen zu werden, sonst hagelts trillerpfeifende Wachmänner...) an der Donau entlang (jetzt wegen einer zukünftigen Umsteigestation zur irgendwann mal zu eröffnenden Metro M4 ein kurzes Stück auch unterirdisch):
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20145.jpg)
Auf der Budaer Seite sind momentan Gleisbauarbeiten, deswegen fahren hier Ersatzbusse (Gemeinerweise gibt es mehrere parallel laufende Straßen, die natürlich bei Hin- und Rückweg unterschiedlich befahren werden. Das hat mir einmal einen geringfügigen Umweg ins Rudasbad eingebracht...). Somit ist auch der doch spektakuläre "Brückenkopfumfahrungstunnel" der Kettenbrücke momentan verwaist
Eher weiter außerhalb sieht man ex-Hannoveraner Stadtbahnwagen (bei manchen finden sich im Innenraum noch die originalen Wagennummern. Gesehen habe ich sie aus der Entfernung z.B. am Blaha Lujza ter Linie 62 (hier sind 2 empfehlenswerte Ziele in der Nähe: das Café New York, nicht ganz billig, aber ein Erlebnis für Geschmacksnerven und Augen, und das Kaufhaus Corvin, das irgendwo optisch sich auf dem Stand von vor 20 Jahren befindet, dafür aber auch recht preisgünstig ist). Ebenso auf der Linie 3, die das Zentrum von Pest großräumig auf einem Halbkreis umfährt (man durchfährt Wohn- und Industriegebiete, also nicht gerade die Gegenden, wo sich Touris normalerweise hinverirren):
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20205.jpg)
<u>Die Metró gibts auch</u>
Die Linie 1 ist die älteste Metrolinie von Budapest, und es streiten sich die Gelehrten ob sie auch die älteste des europäischen Kontinents ist. Die Földalatti ist recht "kompakt" gebaut, jeder Seitenbahnsteig hat außer am Umsteigeknoten Déak ferenc ter nur einen Treppenzugang (was Kontrollen einfach macht - schwarzfahren sollte man bleiben lassen. Es verging eigentlich kein Tag ohne 5 Fahrscheinkontrollen, die Kontrolleure kontrollieren entweder beim Betreten oder Verlassen der Station, bei M2 und M3 gibt es bei Kontrollen Durchsagen auf ungarisch und englisch, doch bitte seine Fahrkarte bereitzuhalten - darauf geht das große Gruschtln auf den Rolltreppen los und oben wird man von 4-6 Kontrolleuren bereits erwartet... Schwarzfahren kostet dort "nur" 6000 Forint, also knapp 22 Eur, das Geld ist aber deutlich besser in Thermaleintritten oder gutem Essen investiert
![Wink ;)](./images/smilies/icon_wink.gif)
Die M1 geht vom Vörösmarty ter (Fußgängerzone, nahe Donauufer, Ausgang direkt vorm Kaffeehaus Gerbeaud - auch nicht billig aber lecker) über den Deak ferenc ter die Andrassy ut (die Prachtstraße Budapests, die es sich auch lohnt, zu Fuß zumindest teilweise abzulaufen) zum Hösök tere (Heldenplatz) und weiter unter dem Városliget-Park am Széchenyi-Thermalbad vorbei zur Endstation Mexikoi ut. Die Bahnhöfe sind allesamt sehr schön restauriert, dies auch historisch korrekt mit weißen Wandfliesen und edlen Materialien.
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20138.jpg)
Der Metroeingang am Vörösmarty tér, direkt vor dem Gerbeaud-Haus:
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20139.jpg)
M2 und M3 sind deutlich "russisch" angehaucht, haben einige sehr tief liegende Bahnhöfe (wenn man bloß einen Bahnhof fahren will, lohnt sich manchmal eher, zu Fuß zu laufen - die Zeit, die Rolltreppe herunterzufahren, auf den Zug zu warten, die eine Station zu fahren und wieder hoch deckt sich nicht selten mit der Zeit, die man für einen Spaziergang benötigt...)
Die Bahnhöfe der M2 sind mittlerweile "optisch aufgehübscht" und die östlichsten 3 sogar barrierefrei. (ansonsten nur noch 3 Bahnhöfe auf der M1, die mit einem Treppenlift ausgestattet sind, aber das wars dann auch schon):
M2 Batthyany ter:
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20156.jpg)
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20155.jpg)
M2 Pillango utca:
![Bild](http://electron-muenchen.de/EF/2011-BUD/oepnv/Budapest2011_%20210.jpg)
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