Große Schwäbische Albrundfahrt m. Sauschwänzlebahn

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Markus
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Beitrag von Markus »

Große Schwäbische Albrundfahrt inkl. Sauschwänzlebahn oder „Erlebnisse einer Bahnfahrt“

Im Frühsommer dieses Jahres bin ich mit dem „Ulmer Spatz“ von Ulm aus nach Kleinengstingen auf der Schwäbischen Alb gefahren, um von dort aus auf das Schloss Lichtenstein zu wandern.
Dabei habe ich festgestellt, dass in Baden-Württemberg eine „Große Schwäbische Albrundfahrt“ mit dem Baden-Württemberg-Ticket und aufeinander abgestimmten Fahrzeiten inklusive einer Dampfzugfahrt auf der „Sauschwänzlebahn“ angeboten wird.
Das hat mich sehr gereizt, so dass ich die Rundfahrt vor einer Woche (21.08.11) in Angriff genommen habe.

Der Fahrplan der „Großen Schwäbischen Albrundfahrt“ sieht wie folgt aus:

1) Abfahrt: Ulm Hbf ab 9.00 Uhr, RB 22396 „Ulmer Spatz“ (Museumsschienenbus)
Ankunft: Kleinengstingen an 11.05 Uhr

2) Abfahrt: Kleinengstingen ab 11.20 Uhr, HzL 83 (Hohenzollerische Landesbahn)
Ankunft: Sigmaringen an 12.26 Uhr

3) Abfahrt: Sigmaringen ab 12.34 Uhr, HzL 88069 („NaturparkExpress“ der Hohenzollerische Landesbahn)
Ankunft: Blumberg Zollhaus an 13.58 Uhr

4) Abfahrt: Blumberg-Zollhaus ab 14.05 Uhr, DPN 4 (Dampfzug der Sauschwänzlebahn)
Ankunft: Weizen an 15.10 Uhr

5) Abfahrt: Weizen ab 15.15 Uhr, RB 31398 (Regionalbahn)
Ankunft: Waldshut an 16.35 Uhr

6) Abfahrt: Waldshut 17.15 Uhr, IRE 3361
Ankunft: Ulm Hbf an 19.53 Uhr


Prolog und Etappe 1:
Da ich jedoch nicht in Ulm wohne, sondern in Stuttgart, musste ich für diese Rundfahrt erst einmal nach Ulm fahren. Das bedeutete ein frühes Aufstehen für mich. Für solche Ereignisse stehe ich jedoch gerne früher auf; die kurze Nacht verkrafte ich dafür gerne.
Immer wenn ich um spätestens 9.00 Uhr oder früher in Ulm sein möchte, fahre ich mit dem IRE 4221 um 7.02 Uhr ab Stuttgart Hbf.
Ich wartete im Zug in Stuttgart Hbf auf die Abfahrt, als mir einfiel, dass ich mein GPS-Geotagging-Gerät zuhause liegen gelassen habe. Verdammt! Ich wollte doch die gesamte Strecke mit meinem GPS-Gerät festhalten. Ich ärgerte mich darüber sehr. „Ah, zum Aussteigen und noch holen, ist’s zu spät“. Die frühe Abfahrt um 7.02 Uhr war somit abermals „zu früh“ für mich. Irgendwie vertrödele ich zuviel Zeit um diese Uhrzeit, so dass es dann immer stressig wird und ich dann wie jetzt Sachen liegen lasse. In Zukunft muss ich wohl noch früher aufstehen. :(
Die restliche Fahrt nach Ulm verlief ereignislos. Die 10 Minuten Verspätung durch Bauarbeiten, waren für mich kein Problem, da ich in Ulm massigst Zeit hatte. Die Anschlusszüge hätten sogar gewartet.
In Ulm habe ich die Gelegenheit genutzt mich noch erleichtern zu können (auf dieses Thema komme ich später nochmals zurück).
Ansonsten war es langweilig in Ulm – wenn nicht die Ablenkung durch Besoffene & Polizei gewesen wäre:
Ich bin in Ulm raus vor das Bahnhofsgebäude. Dabei habe ich den Besoffenen schon schreien und pöbeln gehört. Er stand an der Bushaltestelle und hat Richtung Bahnhof lautstark geschrien: „Ihr Schweine“. Ich dachte, komm’ bloß nicht rüber. Der Besoffene hat sich dann jedoch doch in Richtung Bahnhof auf den Weg gemacht. Ich habe mir gedacht, ich verkrümele mich besser und wenn der wüsste, dass sich im Bahnhof 2 Bundespolizisten langweiligen... Wenig später – ich stand derweil in einem Seitengang des Hauptbahnhofes – hörte und sah ich die „3“: „Lasst mich los.“ „Nein, wir lassen Dich nicht mehr los“. Die beiden Bundespolizisten haben sich um den Besoffenen „gekümmert“. Der Besoffene ist angesichts des harten Griffes der Polizisten „freiwillig“ stammenschrittes mit den beiden Bundespolizisten zu deren Revier im Bahnhof gegangen. Den Besoffenen habe ich an diesem Tag nicht mehr wieder gesehen.
Etwas später – kurz bevor der „Ulmer Spatz“ in Ulm eintraf – habe ich die beiden Polizisten auf einen Bahnsteig noch einen anderen Besoffenen filzen sehen. Der war aber so besoffen, dass der alles über sich ergehen hat lassen, ohne Widerstand. Aus meiner Sicht, haben die Polizisten ihn dabei aber korrekt behandelt.

Dann ging es endlich los, mit dem Ulmer Spatz. Der „Ulmer Spatz“ ist ein Museumsschienenbus, der von den Schienenbusfreunden Ulm betrieben wird. Mit dem Ulmer Spatz wird u.a. immer sonntags und feiertags (vom späten Frühjahr bis in den Herbst) von Ulm über Schelklingen nach Kleinengstingen (Schwäbische Albbahn) gefahren. Eine tolle Fahrt über altes Gleis. Von der Landschaft und der Eisenbahnromantik her, kann ich das nur empfehlen. B)

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Etappe 2:
Nach einem kurzen Aufenthalt (Pippi habe ich verdrückt), bin ich in Kleinengstingen in einen Regio-Shuttle (BR 650) eingestiegen. Von dort ging es (über Gammertingen) nach Sigmaringen. Während ich meine mitgenommene Mittagsbrotzeit vertilgt habe, habe ich die tolle Landschaft der Schwäbischen Alb genossen. Ich fand diese Fahrt landschaftlich sogar schöner als der erste Teil. Von der Geschwindigkeit her, ist der Regio-Shuttle zwischen 20 – 50 km/h gefahren, je nach Gleislage (ein Teil der Strecke war bereits saniert). Zudem ist die Strecke schön kurvig.

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Etappe 3:
In Sigmaringen, bin ich dann ich einen NE 81-Triebwagen eingestiegen. Hierbei war ich echt vor, dass ich im Zug ein Klo erblickte - und habe mich noch im Bahnhof erleichtert (endlich!).
Der HzL 88069 verkehrt zwischen Sigmaringen und Blumberg-Zollhaus als „NaturparkExpress“, der Räder transportieren kann und potenziell an jeden Bahnhof zwischen Start- und Endbahnhof hält.
Der Streckenabschnitt zwischen Sigmaringen und Immendingen, insbesondere bis Fridingen, entlang der Donau ist grandios. Ich kann das als Ausflugsziel echt nur empfehlen. Auch das Schloss Sigmaringen ist auch sehenswert.

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Etappe 4:
Ich war richtig nervös, als ich in Blumberg-Zollhaus ankam. Die Kamera war schon gezückt – für den Höhepunkt der Rundreise: eine Dampfzugfahrt auf der „Sauschwänzlebahn“.
Leider war die Umsteigezeit in Blumberg so kurz, dass ich mich in Blumberg nicht richtig umschauen konnte. Eine Fahrtkarte und reservierten Platz im Zug hatte ich nicht, also bin ich ohne groß zu zögern eingestiegen.
Ich habe einen super Platz erwischt – wie sich später heraus stellte. Er eignete sich super um Fotos während der Fahrt vom Zug und der Strecke zu machen.
Ah, :) somit ging einer meiner Eisenbahnwünsche in Erfüllung. Ich hatte schon länger den Wunsch mit der Sauschwänzlebahn über die gigantisch geschwungene Wutachtalbahn zufahren.
Die Art wie die Museumsbahn betrieben und vermarktet wird, finde ich gut.
Im Zug habe ich dann noch meinen Fahrschein beim Conductor gelöst: 11 Euro für eine Einfache Fahrt. Für das Baden-Württemberg-Ticket gab es 1 Euro Ermäßigung.

Im Zielbahnhof Weizen hatte ich dann endlich eine kurze Gelegenheit die Dampflok vernünftig zu fotografieren.

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Etappe 5:
In Weizen hat schon unsere Regionalbahn gewartet, ein Desiro (BR 641). Er konnte allerdings erst in den Bahnhof Weizen einfahren, als die Dampflok ihren Lok-/ Richtungswechsel vollzogen hatte. Dieser Übergang war mal stressfrei.

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Überhaupt die gesamte Fahrt von Weizen nach Waldshut war stressfrei, denn es war eine Fahrt mit niedrigster „Dampflokgeschwindigkeit“: vmax = 30 km/h, teilweise mit 20 km/h sogar noch langsamer. Die Strecke hat noch eine weitere Besonderheit: Autos haben Vorfahrt! An allen, mit Ausnahme eines einzigen Bahnübergangs, musste der Zug vorher anhalten, damit ein Bahnmitarbeiter aussteigen kann und den Bahnübergang durch Betätigen der Ampeln/Bahnschranke oder per Fahnenzeichen sichern kann.
Der Zug hat zudem ab und zu geschaukelt wie ein Schiff. Das hat wohl dazu beigetragen, dass ich auf dieser Fahrt ein bisschen gedöst habe. :P


Etappe 6:
In Waldshut gab es dann eine Umsteigezeit von 40 Minuten. Darüber war ich heilfroh, denn endlich konnte ich in Ruhe Pickeln gehen (in dem Bahnhof gegenüber gelegenen Burger King).
Mit dem IRE (BR 611) ging es dann direkt zurück nach Ulm. Während des ersten Teils der Fahrt bis Friedrichshafen, konnte ich hin und wieder Ausblicke auf den traumhaften Bodensee genießen.
Im Zug gab es dann eine positive Überraschung: der Zugbegleiter hat Mineralwasser an die Passagiere ausgeteilt. Bis Friedrichshafen ist er damit 2x durch den Zug gegangen. Super!!
Nach Friedrichshafen war der nette Schaffner anscheinend im anderen Zugteil, denn er ward von mir nicht mehr gesehen.

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Mit der Ankunft in Ulm Hbf war die Rundfahrt komplettiert. Eine tolle Fahrt, die ich Bahnfans nur empfehlen kann!


Epilog:
Ich musste noch zurück nach Stuttgart. Unser IRE war pünktlich in Ulm angekommen. Ich war glücklich zu sehen, dass ich eine nahtlose Weiterfahrt mit dem nächsten IRE Richtung Stuttgart hatte, der schon auf die Abfahrt wartete. Also rein in den IRE – aber was war das? Schock! Der IRE war bombenvoll, alle Plätze belegt und teilweise standen die Leute schon.
Was war der Grund? Aha, ein IRE aus Friedrichshafen ist mit einem Lokdefekt liegen geblieben. Nun sind in dem Zug Fahrgäste von 2 IREs + die jetzt zugestiegenen Fahrgäste aus Waldshut/Friedrichshafen. Na, merci. Nach 10 Minuten Zugfahrt hatte ich glücklicherweise es doch noch geschafft, einen Sitzplatz zu ergattern.
Unseren ersten Halt machten wir in Westerstetten – unplanmäßig für 10 Minuten. Nachdem Zugführer und Triebfahrzeugführer gemeinsam nur hinten schiebenden Lok gegangen sind, bekam ich eine böse Vorahnung (Dejà-vu-Erlebnis genau 1 Woche vorher auf der Fahrt von Friedrichshafen nach Stuttgart, bei der dann der IRE mit 50 Minuten Verspätung aus technischen Gründen die Fahrt in Ulm abgebrochen hatte). Naja, es ging dann weiter und ich war zu müde um mir weiter Gedanken zu machen. Ich habe dann geschlafen, bis zu unseren nächsten Stopp ... in Süssen ... wieder unplanmäßig. Nach kurzem Warten kam dann die Durchsage, dass die Fahrt hier nun endet. Die Lok (war eine 111er) ist defekt, bitte alle aussteigen!
Schon wieder, dachte ich, meine zweite aus technischen Gründen abgebrochene Fahrt innerhalb einer Woche! Aber was sollen die denken, die das gleich 2x an einem Tag erleben??? – Ich war sprachlos. Irgendwie fährt die DB Regio Baden-Württemberg seinen Fuhrpark auf Verschleiß. *kopfschüttel*
Netterweise ist der IRE auf dem Durchfahrtsgleis Richtung Stuttgart liegen geblieben. Das Zugpersonal hat dann sogar dort das Licht ausgemacht und ihn abgesperrt.
Der angekündigte Regionalexpress als Ersatzzug, kam dann auch bald. Der RE war zum Glück kaum besetzt. Mei, war ich froh, dass ich ohne Fahrrad unterwegs war. So bekam ich für die Weiterfahrt nach Stuttgart einen Sitzplatz und konnte weiter dösen auf der Bummelfahrt nach Stuttgart – die Regionalexpresse agieren ja zwischen Süssen und Plochingen als Regionalbahnen und halten an jedem Bahnhof.
Um kurz vor 22.00 Uhr war ich dann endlich zurück in Stuttgart, mit knapp 60 Minuten Verspätung.
Ich war zwar verschwitzt und müde – dennoch war es ein schöner Bahntag! :):)

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Weitere Bilder mit zusätzlichen Beschreibungen und Kommentaren findet Ihr auch in meinem FlickR-Album:
http://www.flickr.com/photos/9080537@N0 ... 980551652/



Ein paar zusätzliche Daten und Tipps:
Insgesamte Fahrzeit für Stuttgart-Ulm-Kleinengstingen-Sigmaringen-Zollhaus-Weizen-Waldshut-Ulm-Stuttgart: regulär ca. 12 Std. 50 Minuten, ohne Berücksichtung meiner langen Umsteigezeit in Ulm in der Früh sowie der Verspätung bei der Rückfahrt
Gefahrene Kilometer: 680 km
Anzahl Züge: 8
Preis: 32,- € (21,- € für Baden-Württemberg-Ticket, 11,- € für Sauschwänzlebahn)
WC: ist ein Problem auf dieser Rundfahrt aufgrund der kurzen Umsteigezeiten, folgende Möglichkeiten gibt es: Ulm Hbf, Ulmer Spatz, NE 81, Desiro (wenn sie funktioniert), in Waldshut im Burger King, in BR 611.
Die Umsteigezeit in Waldshut reicht auch, um sich beim Burger King mit einem Abendessen zu versorgen.
Sauschwänzlebahn: um diese tolle Museumsbahn wirklich kennenzulernen und genießen zu können, sollte man eine Hin- und Rückfahrt mitmachen.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Markus @ 1 Sep 2011, 14:19 hat geschrieben: Etappe 5:
In Weizen hat schon unsere Regionalbahn gewartet, ein Desiro (BR 641).
Das ist kein Desiro sondern ein "Blauwal".

http://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_A_TER

Aber sonst sehr schöne Fotos.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Schöne Bilder. Und ähm... schöner Mast auf'm ersten Bild. ;)
Exakt diese Tour kenn' ich irgendwoher, kann ich auch nur empfehlen. :D
Überhaupt die gesamte Fahrt von Weizen nach Waldshut war stressfrei, denn es war eine Fahrt mit niedrigster „Dampflokgeschwindigkeit“: vmax = 30 km/h, teilweise mit 20 km/h sogar noch langsamer. Die Strecke hat noch eine weitere Besonderheit: Autos haben Vorfahrt! An allen, mit Ausnahme eines einzigen Bahnübergangs, musste der Zug vorher anhalten, damit ein Bahnmitarbeiter aussteigen kann und den Bahnübergang durch Betätigen der Ampeln/Bahnschranke oder per Fahnenzeichen sichern kann.
Der Zug hat zudem ab und zu geschaukelt wie ein Schiff. Das hat wohl dazu beigetragen, dass ich auf dieser Fahrt ein bisschen gedöst habe. :P
Au ja, diese Strecke ist echt ein Highlight. Fast 1 1/2 Stunden für die 20 km von Weizen zur Hauptbahn nach Lauchringen! :lol: Wenn du als Tf hin und zurück über drei Stunden mit 20 km/h-Highspeed auf einer teils schnurgeraden Strecke mit echt extrem lustiger Gleislage dahinbrummeln darfst, du an jedem zweiten Bü den Wutachtalbahner zum Sichern aussteigen lassen musst, dich bei "Vmax" lachende Halbstarke mit'm Fahrrad überholen, warten, wieder überholen, warten, wieder überholen, ... und du am Ende in Laurchingen noch ca. 10 Minuten warten musst, weil du zu früh da bist, stehst du entweder auf sowas oder dein Disponent mobbt dich. :D
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Beitrag von Markus »

glemsexpress @ 2 Sep 2011, 18:55 hat geschrieben:Das ist kein Desiro sondern ein "Blauwal".

http://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_A_TER

Aber sonst sehr schöne Fotos.
Danke.

Ja, da hast Recht. Die BR-Nummer habe ich zwar vom Bild abgeschrieben. Den Triebwagen habe ich aber trotzdem verwechselt.
Danke für den Hinweis.

Rohrbacher @ 3 Sep 2011, 01:36 hat geschrieben:Schöne Bilder. Und ähm... schöner Mast auf'm ersten Bild. ;)
Jetzt wo Du das schreibst, fällt es mir auch auf. Verdammt. Künstlerpech in der Eile. :(
Markus
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Beitrag von Markus »

Rohrbacher @ 3 Sep 2011, 01:36 hat geschrieben: Exakt diese Tour kenn' ich irgendwoher, kann ich auch nur empfehlen. :D
Den Thread kannte ich nicht. Schöne Bilder. Gefällt mir auch gut. Von München anreisen, auch nicht schlecht.


Ist halt auch eine schöne Tour, wenn auch etwas anstrengend, teilweise zumindest.

Mir ist aufgefallen, dass fast alle die diese Tour fahren, mit Fotoapparat jeden Abschnitt irgendwie versuchen zu fotografieren. Manche haben auch ihre Notizblöcke dabei.
Schon nach den ersten 2 Abschnitten der Fahrt, kann man erkenne wer auf dieser Tour unterwegs ist und wer anderweitig unterwegs ist.


Mein nächstes Eisenbahn-Projekt (und abschließend in Baden-Württemberg) wird demnächst folgende Rundfahrt sein:
- von Stuttgart über die Schwarzwaldbahn nach Offenburg
- weiter nach Freiburg
- über die Höllentalbahn zurück nach Stuttgart
Wie genau ich das ausgestalte, muss ich mir noch überlegen.
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143 094-1
Kaiser
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Beitrag von 143 094-1 »

Irgendwie befinden sich die "Highlights" für mich auf den letzten beiden Bildern ;)
Die Strecke hat noch eine weitere Besonderheit: Autos haben Vorfahrt! An allen, mit Ausnahme eines einzigen Bahnübergangs, musste der Zug vorher anhalten, damit ein Bahnmitarbeiter aussteigen kann und den Bahnübergang durch Betätigen der Ampeln/Bahnschranke oder per Fahnenzeichen sichern kann.
Das glaube ich nun nicht, dass der Straßenverkehr "Vorrang" hat, Andreaskreuze werden die Bü ja mindestens haben. Jedoch wird im Fahrplan des Zuges "Halt" vor dem Bü angeordnet sein, um den Bü durch Posten zu sichern oder die technische Sicherung einzuschalten.
Ich war sprachlos. Irgendwie fährt die DB Regio Baden-Württemberg seinen Fuhrpark auf Verschleiß. *kopfschüttel*
Das kann ich nun wirklich nicht bestätigen. Nach über zweijähriger Erfahrung mit den Qualitäten einer gewissen Werkstatt im mittleren Franken kann ich sagen, dass man sich zumindest in Stuttgart schon um seinen Fuhrpark kümmert. Dass dabei nicht immer alles perfekt läuft steht auf einem anderen Blatt, aber diese Mentalität "flicken wir den alten Kram grad noch so zusammen dass er bis zum Stichtag X hält weil dann ja eh die ET 44X kommen" gibt es in Stuttgart glücklicherweise nicht.
Daher war das wohl einfach Pech in deinem Fall - kann aber bei jedem anderen EVU und jedem anderen Fahrzeugtyp genauso passieren.
Nur bei der 11er kann man wenigstens als Tf selber noch was machen, da gibt es nur wenige Störungen die ein direktes "SOS - Hilfslok!" auslösen. Setzt allerdings voraus, dass man seine Lok kennt und die Zusammenhänge versteht und entsprechend weiß wo man hinfassen muss (und kann / darf...). Wenn ich allerdings mitbekomme, dass die 11er mittlerweile auch schon in 5 Tagen "schnellbesohlt" wird, dann ist doch klar (ohne jetzt irgendwem irgendetwas unterstellen zu wollen) dass dieses Verständnis und diese Erfahrung gar nicht mehr vorhanden sein KANN.

Ansonsten ein netter Bericht mit schönen Bildern :)
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Markus
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Beitrag von Markus »

143 094-1 @ 3 Sep 2011, 02:08 hat geschrieben:Das glaube ich nun nicht, dass der Straßenverkehr "Vorrang" hat, Andreaskreuze werden die Bü ja mindestens haben. Jedoch wird im Fahrplan des Zuges "Halt" vor dem Bü angeordnet sein, um den Bü durch Posten zu sichern oder die technische Sicherung einzuschalten.
Ja, die Andreaskreuze waren natürlich da. Umso überraschter war ich, dass der Zug wirklich jedes Mal angehalten hat. Dieser Vorrang des Bahnverkehrs war durchaus stark eingeschränkt.
Ich erinnere mich an eine Bahnübergang an einer Kreuzung, wo der mindestens 3 Minuten warten musste, bis er fahren durfte. In den 3 Minuten sind natürlich die Autos gefahren. Ein Andreaskreuz bringt halt wenig, wenn die Ampel für die Autos auf grün steht und für den Zug auf rot.
143 094-1 @ 3 Sep 2011, 02:08 hat geschrieben: Nur bei der 11er kann man wenigstens als Tf selber noch was machen, da gibt es nur wenige Störungen die ein direktes "SOS - Hilfslok!" auslösen.
Ja, die 111er habe ich auch seit Kindheitstagen als robustestes Arbeitstier in Erinnerung.
Ich war überrascht sie am Zugende zu sehen, zumal Stuttgart kein Stammrevier von ihr ist.
Markus
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Beitrag von Markus »

Da ich keinen neuen Thread eröffnen möchte, poste ich es hier rein:

Mittlerweile habe ich auch meine angekündigte Schwarzwaldbahn- und Höllentalbahnfahrt gemacht.
Oh wei, das ist auch schon wieder ein paar Wochen her. Die Zeit verfliegt zu schnell... :unsure:


Von der Schwarzwaldbahn war ich regelrecht begeistert. Das ist ein Meisterwerk von Eisenbahningenieurkunst! Sie liegt echt famos in der Landschaft.
Ein Hoch auf Robert Gerwig! *verneig*

In Hornberg habe ich meine Rundfahrt für 1 Stunde unterbrochen und bin zur Burg hoch und habe das berühmte Viadukt fotografiert.
Leider war das Wetter nicht ganz so toll. Naja, passt schon.

Was ich aber auf der Strecke vermisst habe, waren Züge. In dieser Stunde verkehrte nämlich kein einziger Zug, außer meinem RE, mit dem nach der 1 Stunde Bescichtigung weiter in Richtung Offenburg/Freiburg gefahren bin.

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4 weitere Bilder sind auf meiner FlickR-Seite.

Von der Höllentalbahn habe ich keine Bilder. Der Abschnitt zwischen Freiburg u. Neustadt ist in der Tat atemberaubend trassiert.
Den besten Blick auf die Strecke hat man leider nur von der vielbefahrenen Bundesstraße. Oder man müsste hinwandern. :(
Landschaftlich schöner finde ich aber den Abschnitt zwischen Neustadt und Donaueschingen (ohne Oberleitung). *träum - dampf im winter * :)

Meine Bahnrundfahrten in BW sind nun abgeschlossen. Ich habe nun bahntechnisch in Baden-Württemberg alles gesehen, was ich sehen wollte. :)
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

In Hornberg habe ich meine Rundfahrt für 1 Stunde unterbrochen
Warst du beim Hornberger Schießen? :D
Von der Höllentalbahn habe ich keine Bilder. Der Abschnitt zwischen Freiburg u. Neustadt ist in der Tat atemberaubend trassiert.
Den besten Blick auf die Strecke hat man leider nur von der vielbefahrenen Bundesstraße. Oder man müsste hinwandern.
Die vielbefahrene Bundesstraße ist vor allem ein Zeichen dafür, dass die Strecke einen durchgehenden Zugverkehr Ulm - Freiburg vertragen könnte! Aber die Strecke ist echt richtig toll, auch wenn sie ein bisschen dadurch verliert, dass man in den Dostos zwar erhöht sitzen kann, aber eben nicht mehr am offenen Fenster nach vorne oder hinten am Zug entlang schauen kann, dann wird's nämlich richtig interessant, dann sieht man die Steigung an vielen Stellen erst so richtig. Früher mit dem Kleber-Express hat man die Steigung auch gehört, da musste die 218 richtig arbeiten. :)
Landschaftlich schöner finde ich aber den Abschnitt zwischen Neustadt und Donaueschingen (ohne Oberleitung). *träum - dampf im winter *
Und wie gesagt, noch toller wär's wenn's Züge gäbe, die beide Abschnitte befahren. Übrigens gibt es bis Löffingen zumindest im Sommer öfters Dampfzugfahrten der IG 3-Seenbahn, die in Seebrugg gerade ein Museum aufbauen.

Bist du die 3-Seenbahn auch gefahren, also (Freiburg -) Titisee - Seebrugg? Eine der neusten Nebenbahnen, die es deutschlandweit übrigens gibt, wurde erst 1927 eröffnet. *gg* Das ist auch sehr schön, besonders am Schluchsee entlang. In Seebrugg, was lediglich ein Weiler am Ende des Schluchsees ist (der Weiterbau via Häusern nach St. Blasien) wurde wegen der Weltwirtschaftskrise nicht mehr rechtzeitig fertig bevor dann mehr der Rück- als der Aufbau des Bahnwesens begonnen hat.

Aber wenigstens kann man mit'm Bus im Stundentakt nach St. Blasien weiterfahren, eine Stadt, die man auch mal gesehen haben sollte, nicht nur wegen des Doms. Wenn man das gemacht hat, kann man entweder weiter in den umliegenden Schwarzwald oder ebenfalls mit dem Bus im Stundentakt nach Waldshut fahren (die B500 hat auch so seinen Reiz: Der höchste Punkt in Höchenschwand liegt auf über 1000m und dann geht's in ca. 17 km auf nur noch 341m üNN runter!) und von da die Hochrheinbahn entweder Richtung Basel oder Richtung Bodensee ansteuern. Ich empfehle letzteres. Wenn ich das nächste Mal im Sommer da bin, muss ich auch mal mit dem Schnellbus von Friedrichshafen via Meersburg Fähre über den See nach Konstanz fahren. Sowas gibt's auch nicht so oft. :D

Und anschließend die Schwarzwaldbahn...
Meine Bahnrundfahrten in BW sind nun abgeschlossen. Ich habe nun bahntechnisch in Baden-Württemberg alles gesehen, was ich sehen wollte.
Echt? ;)
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Markus
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Beitrag von Markus »

Warst du beim Hornberger Schießen? :D
Nein. Obwohl nun schon ein paar Jährchen dort bin in Schwaben, bin ich nicht heimisch geworden. Allzu gut gekenne ich mich mit der württembergischen Geschichte nicht aus.
Von der Höllentalbahn habe ich keine Bilder. Der Abschnitt zwischen Freiburg u. Neustadt ist in der Tat atemberaubend trassiert.
Den besten Blick auf die Strecke hat man leider nur von der vielbefahrenen Bundesstraße. Oder man müsste hinwandern.
Die vielbefahrene Bundesstraße ist vor allem ein Zeichen dafür, dass die Strecke einen durchgehenden Zugverkehr Ulm - Freiburg vertragen könnte! Aber die Strecke ist echt richtig toll, auch wenn sie ein bisschen dadurch verliert, dass man in den Dostos zwar erhöht sitzen kann, aber eben nicht mehr am offenen Fenster nach vorne oder hinten am Zug entlang schauen kann, dann wird's nämlich richtig interessant, dann sieht man die Steigung an vielen Stellen erst so richtig. Früher mit dem Kleber-Express hat man die Steigung auch gehört, da musste die 218 richtig arbeiten. :)
Ich habe im Sommer zusammen mit einem Bruder einen Breisgau-Urlaub gemacht und wir waren mit seinem Auto dort. Auf der Hinfahrt ins Breisgau und beim Ausflug zum Titisee sind wir über diese Hochschwarzwaldhochstraße gefahren. Jedes Mal, wenn wir die Straße gefahren sind, waren wir geschockt von diesen vielen überregionalen Verkehr (niedriges Autobahnniveau). Zumal die Straße anspruchsvoll zu fahren ist (teilweise 4-spurig, teilweise sehr enge Serpentinen). Und einen (vermutlich) toten Motorradfahrer mussten wir in dieser kurzen Zeit ebenfalls dort sehen. Bei der Rückfahrt haben wir uns für die Autobahn entschieden.

Sehe ich genauso. Aus meiner Sicht gibt es Bedarf für einen durchgehenden Zug zwischen Ulm und Freiburg. Es sollte halt ein IRE mit wenigen Halten sein.
Ich bin mittlerweile relativ oft die Strecke Ulm-Sigmaringen/Donaueschingen gefahren. Die Auslastung war fast immer gut.

Eine Wiederbelebung des Kleber-Expresses fände ich super.



Bist du die 3-Seenbahn auch gefahren, also (Freiburg -) Titisee - Seebrugg? Eine der neusten Nebenbahnen, die es deutschlandweit übrigens gibt, wurde erst 1927 eröffnet. *gg* Das ist auch sehr schön, besonders am Schluchsee entlang. In Seebrugg, was lediglich ein Weiler am Ende des Schluchsees ist (der Weiterbau via Häusern nach St. Blasien) wurde wegen der Weltwirtschaftskrise nicht mehr rechtzeitig fertig bevor dann mehr der Rück- als der Aufbau des Bahnwesens begonnen hat.

Echt? ;)
Sagen wir mal, "fast".
Die 3-Seenbahn stand schon mal auf meinem Fahrplan (als ich auf den Feldberg gefahren/gewandert bin). Das ging damals leider fahrplantechnisch dann doch nicht. :( Somit fehlt mir diese Strecke. Leider.
Auch 2-3 andere Strecken würden mich durchaus noch interessieren.
Mal schaun, was noch geht, bevor ich im neuen Jahr zurück nach Oberbayern ziehe.



Hey Rohrbacher, hast geseh'n, ich habe mich meiner "Flugstatistik" entledigt. :D
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Jedes Mal, wenn wir die Straße gefahren sind, waren wir geschockt von diesen vielen überregionalen Verkehr (niedriges Autobahnniveau). Zumal die Straße anspruchsvoll zu fahren ist (teilweise 4-spurig, teilweise sehr enge Serpentinen).
Im Sommer geht's ja noch. Aber jetzt warte mal auf den Winter, wenn dann doch der Schnee und die Flachlandtouris teilweise ohne Winterreifen kommen... :ph34r:
Hey Rohrbacher, hast geseh'n, ich habe mich meiner "Flugstatistik" entledigt. :D
Ich bin sprachlos. :D
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