Nachdem ich hier ja schon von der Erkundung der stillgelegten Strecke Selb-Plößberg – Asch berichtet habe, folgt nun an dieser Stelle ein Bericht über die von Selb 58 Straßen- und 36 Luftlinienkilometer entfernte Strecke vom bayerischen Marxgrün ins thüringische Blankenstein (also auch ein Grenzverkehr!

Die auch Fränkische Höllentalbahn genannte Strecke ist der stillgelegte Teil der Strecke Triptis – Marxgrün.
Alle Bilder sind am 24.11.2010 entstanden.
Beginnen wir im Bahnhof Blankenstein, also im ostdeutschen Ausland.
Blankenstein liegt ungefähr in km 62,5 der VzG-Strecke 6683 und bildet den südlichen Endpunkt der Strecke Triptis – Marxgrün. Diese Strecke ist in zwei Teilabschnitten stillgelegt, und zwar zwischen Triptis und Ebersdorf-Friesau sowie zwischen Blankenstein und Marxgrün.
Anschluss an das bestehende Bahnnetz besteht in Unterlemnitz, wo die Strecke Hockeroda – Unterlemnitz beginnt.
Blankenstein selbst liegt unmittelbar an der ehem. Innerdeutschen, heutigen bayerisch-thüringischen Grenze. Der Fluss Selbitz, welcher durch Blankenstein fließt, ist der Grenzfluss und liegt auf bayerischer Seite.
Ich weiß nicht, was für ein Stellwerk der Bahnhof besitzt, der Fdl war etwas missmutig, dem wollte ich nicht auf die Pelle rücken. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass Boris da mehr weiß?
Das hier ist der Bahnhof Blankenstein, Blickrichtung Norden mit der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal.

Blickrichtung Süden – gleich da hinten beginnt der Goldene Westen, wie es der Fahrdienstleiter formuliert hat.

Was der Bahnhof auf jeden Fall besitzt (oder besaß), das sind dampfbetriebene Weichenheizungen. Waren wohl früher im Osten weit verbreitet, ich kannte sie bis dato nicht.
Auf dem vorherigen Bild oben kann man auch gut den Verlauf der Dampfleitungen im Gleisfeld erkennen, dort ist der Schnee weggeschmolzen.
Blick auf das Verschlussfach mit den Dampfleitungen.

Man erkennt deutlich, wie wirksam (nicht zu verwechseln mit effizient!) die Dampfheizung arbeitet. Die Schienen sind je einen halben Meter neben den Dampfdüsen komplett trocken; der Schienenkopf war mehr als handwarm.

Hinter der letzten Weiche Richtung Süden schließt sich noch ein ca. 230m langes Ausziehgleis an.

Das Streckenende. Unter dem „Betreten verboten“ steht „Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH & Co. KG“. Merkwürdig, eigentlich müsste das Ausziehgleis der DB Netz AG gehören.

Weiter geht es in südlicher Richtung in „Fahrtrichtung Westen“.
Das nächste Bild ist aufgenommen von dem Hügel, hinter welchem das Gleis endet. Auf der Trasse ist ein Fußweg entstanden.




Auf dem letzten Bild ist die ehem. Grenzbrücke über die Selbitz zu sehen. Das andere Ufer ist schon das Gelobte Land Bayern.
Weiter in Teil 2…