[CH|SBB]Ab 12/2011: Zustieg nur noch mit Fahrkarte

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

In der Seite der SBB dürfen die Züge (auch Fernverkehr) in der Schweiz nur noch mit Fahrkarten benutzt werden, der Grund war, daß die Zugbegleiter im Zug mit der Kontrolle aufgrund der hohen Fahrgastzahl und kurzen Distanzen nicht nachkommen konnten und so der SBB die Einnahmen entgehen.
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Heißt das, daß man früher ohne Fahrkarte hat fahren dürfen? Also quasi Freifahrt für alle...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Meikl @ 4 Dec 2011, 08:15 hat geschrieben:Heißt das, daß man früher ohne Fahrkarte hat fahren dürfen? Also quasi Freifahrt für alle...
Ist doch wohl klar, wenn die Leute merken, dass sie nur dann zu zahlen brauchen, wenn mal ein Kontrolleur kommt, nutzen sie das aus :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Meikl @ 4 Dec 2011, 08:15 hat geschrieben:Heißt das, daß man früher ohne Fahrkarte hat fahren dürfen? Also quasi Freifahrt für alle...
Deine Ironie möchte ich haben ... <_<

Mal im Ernst: Es stand doch in der Mitteilung der SBB, die ich verlinkt habe. Wie sollen die Kontrolleure in Fernverkehrszügen der SBB bei so vielen Leuten, die die Fahrt bezahlt haben und bei wenigen, aber ehrlichen Leuten, die erst im Zug die Fahrkarten lösen wollen, innerhalb zwischen zwei Bahnhöfen alle zugestiegenen kontrollieren?

Deshalb habe ich Verständnis für die Regelung, daß alle Fahrgäste, die mit allen SBB-Zügen fahren wollen (unabhängig davon, ob es sich um "Selbstkontroll"- oder begleitete Züge handelt), vor dem Zustieg in den Zug im Besitz einer gültigen Fahrkarte sein müssen.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Thementitel ein wenig eindeutiger gemacht ;)
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Auch schweizweit.net berichtete am 11.09. von der Billetpflicht in der Schweiz - Interessant sind die Zuschläge, wenn die Fahrgäste ohne Fahrkarten erwischt werden. Die Höhe des Zuschlags hängt davon ab, wie oft der Fahrgast ohne die gültige Fahrkarte erwischt wird. --> Billetpflicht SBB
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Beitrag von 146225 »

Erwähnt sei an dieser Stelle noch, das BLS, RhB, MGB auf den Zügen, wo bisher ein Billetterwerb im Zuge möglich war auch weiterhin daran festhalten wollen. Im Falle der BLS auch heute schon zu Bordpreisen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von DumbShitAward »

Was passiert denn wenn ein Fahrgast ohne Fahrschein in Freiburg/Breisgau einsteigt, bis einschl. Basel SBB aber kein Zugbegleiter zu erreichen war (z.B. wg. hoher Auslastung) und man dann zwischen Basel SBB und Zürich erwischt wird? ;)
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Systemfehler »

Ist es nicht eigentlich so, dass man bei Fahrkartenkauf im Zug nicht warten darf, bis zufällig mal der Zub daher kommt, sondern selber diesen aufsuchen und die Fahrkarte erwerben muss??
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Systemfehler @ 7 Dec 2011, 16:38 hat geschrieben:Ist es nicht eigentlich so, dass man bei Fahrkartenkauf im Zug nicht warten darf, bis zufällig mal der Zub daher kommt, sondern selber diesen aufsuchen und die Fahrkarte erwerben muss??
Woher hast Du das denn? Bei einem Fahrkartenverkauf im Zug fragt der Zugbegleiter: "Noch jemand zugestiegen?"
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 7 Dec 2011, 16:55 hat geschrieben: Woher hast Du das denn? Bei einem Fahrkartenverkauf im Zug fragt der Zugbegleiter: "Noch jemand zugestiegen?"
Ja, aber wenn man in München einsteigt und in Berlin immer noch keine Fahrkarte hat, ist das schwarzfahren. Man soll sich unverzüglich beim Zugbegleiter melden - und nicht drei Stunden warten. Wo da die Grenze ist, weiß ich allerdings nicht.
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Beitrag von Rohrbacher »

Autobahn @ 7 Dec 2011, 16:55 hat geschrieben:Woher hast Du das denn? Bei einem Fahrkartenverkauf im Zug fragt der Zugbegleiter: "Noch jemand zugestiegen?"
Die Frage "Noch jemand zugestiegen?" bezieht sich auf die Kontrolle an sich, da jemand, der vom selben Zub schonmal während einer Fahrt kontrolliert wurde nicht nochmal kontrolliert wird.
Ist es nicht eigentlich so, dass man bei Fahrkartenkauf im Zug nicht warten darf, bis zufällig mal der Zub daher kommt, sondern selber diesen aufsuchen und die Fahrkarte erwerben muss??
Doch, so ist es. Man muss sich aktiv von sich aus drum kümmern zeitnah eine Fahrkarte zu bekommen, das unterscheidet den Bordkäufer vom Schwarzfahrer. Theoretisch. Allerdings ist das in der Praxis schwierig, weil es ja keinen fixen Ort gibt, wo man den Zub findet (bei einem 628 einfacher, bei einem 10-Wagen-Dosto-Zug schwieriger) und was zeitnah ist, ist auch relativ. Deswegen ist das so ganz eindeutig nicht, weshalb eben viele einsteigen, auf den Zub warten und wenn der nicht kommt, weil er in einem 10-Wagen-Dosto-Zug jedem ein Ticket verkaufen muss, fahren die anderen gratis. Und das will man durch die Einstellung des Bordverkaufs verhindern.
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Beitrag von Systemfehler »

Autobahn @ 7 Dec 2011, 16:55 hat geschrieben: Woher hast Du das denn? Bei einem Fahrkartenverkauf im Zug fragt der Zugbegleiter: "Noch jemand zugestiegen?"
Ja, da gehts aber um die KONTROLLE.

Wenn jeder warten würde, bis sich der Schaffner bis zu einem durchgekämpft hat, dann könnten (und tun wahrscheinlich auch) genügend Leute auf Strecken mit bis zu 30 Minuten Fahrzeit (München - Augsburg, München - Ingolstadt) bei entsprechend ausgelastetem Zug die ganze Strecke schwarz fahren.

Allerdings konnte ich grad beim schnellen Überfliegen der Beförderungsbedingungen keine Regelung hierzu finden.

Nur bei Entwertungspflicht der Fahrkarte an einem Automaten im Zug hat das Entwerten unmittelbar nach Betreten des Zuges zu erfolgen... zum Fahrkartenverkauf im Zug hab ich nix gefunden, was nicht heißt, dass es nicht drin steht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Systemfehler @ 7 Dec 2011, 17:16 hat geschrieben: Nur bei Entwertungspflicht der Fahrkarte an einem Automaten im Zug hat das Entwerten unmittelbar nach Betreten des Zuges zu erfolgen... zum Fahrkartenverkauf im Zug hab ich nix gefunden, was nicht heißt, dass es nicht drin steht.
Ich habe noch nie in einem IC oder ICE einen Entwerter gefunden :D

Ich weiß ja nicht, wo in Deutschland ein Fahrkartenerwerb in Regionalzügen noch möglich ist, in NRW jedenfalls nicht.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 7 Dec 2011, 17:30 hat geschrieben: Ich weiß ja nicht, wo in Deutschland ein Fahrkartenerwerb in Regionalzügen noch möglich ist, in NRW jedenfalls nicht.
Unsinn. In der Regiobahn (S 28) stehen Fahrkartenautomaten, in den Eurobahnen des Hellwegnetzs, der RB 71 und 73 und der Weser- und Lammetalbahn (bis Samstag noch Eurobahn) erhält man Fahrkarten im Zug.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 7 Dec 2011, 17:44 hat geschrieben:Unsinn. In der Regiobahn (S 28) stehen Fahrkartenautomaten, in den Eurobahnen des Hellwegnetzs, der RB 71 und 73 und der Weser- und Lammetalbahn (bis Samstag noch Eurobahn) erhält man Fahrkarten im Zug.
Ich meinte natürlich bei den Zugbegleitern. Der Automat kommt nämlich nicht durch den Zug gelaufen und fragt, ob jemand zugestiegen ist :lol:
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Beitrag von chris232 »

Prinzipiell kannst du selbstverständlich nach wie vor bei jedem Zub deiner Wahl ein Ticket erwerben, solang du die Mehrkosten dafür vernachlässigst.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Ein Bericht vom Kassensturz des Schweizer Fernsehen. Es berichtet darüber, daß die Fahrgäste den Serviceabbau kritisieren würden. << KLICK >>
Vor allem jüngere Bahnfahrer finden zudem die Billettpreise viel zu teuer.
Beim TER der SNCF in Frankreich werden für Jugendliche von 12 bis 25 Jahren in der blauen Periode günstige Fahrkarten angeboten, der Preisnachlaß beträgt 25% des Normalpreises. Vielleicht liegt es daran, daß das bei der SBB in der Schweiz sowas nicht vorgesehen ist.
Die SBB begründet die Abschaffung des Billettverkaus im Zug: Man möchte verhindern, dass die Fahrgäste auf das Fernbleiben des Kontrolleurs spekulieren und deshalb kein Billett kaufen. Das Unternehmen hofft so auf Mehreinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Ausserdem sollen die Zugsbegleiter entlastet werden.
Das klingt plausibel. Es soll durchaus auch welche geben, die die Situation ausnutzen, um ohne Fahrkarte ans Ziel zu kommen. Eben aus dem Grund muß die Notbremse gezogen werden.

Auch bei den ZUBs scheiden sich die Geister über die Regelung, die einen stimmen der Abschaffung der Im-Zug-Verkauf zu, andere lehnen das ab.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Autobahn @ 7 Dec 2011, 17:30 hat geschrieben: Ich weiß ja nicht, wo in Deutschland ein Fahrkartenerwerb in Regionalzügen noch möglich ist, in NRW jedenfalls nicht.
Die Berchtesgadener Land Bahn z.B. verkauft an Bord durch Zubs und übernimmt damit das Modell, welches die Salzburg AG (Miteigentümer der BLB) auch bei der Salzburger Lokalbahn anwendet. Und ist es nicht selbst bei der DB in Bayern noch möglich, beim Zugbegleiter nachzulösen, wenn man sich bereits beim Einsteigen in den Zug bei ihm meldet? Soweit ich weiß schon.

Zudem war vor ca einem Jahr in der Zeitung zu lesen (fragt mich jetzt nicht nach Quellen), dass der Freistaat Bayern im Rahmes eines neuen Verkehrsdurchführungsvertrages 2013 plant, den Verkauf von Tickets durch die Zugbegleiter in den Regionalzügen der DB allgemein festzuschreiben.
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Beitrag von 146225 »

yeg009a @ 7 Dec 2011, 23:17 hat geschrieben: Beim TER der SNCF in Frankreich werden für Jugendliche von 12 bis 25 Jahren in der blauen Periode günstige Fahrkarten angeboten, der Preisnachlaß beträgt 25% des Normalpreises. Vielleicht liegt es daran, daß das bei der SBB in der Schweiz sowas nicht vorgesehen ist.
Es ist auch gut so wenn Fahrkarten nicht nach Besäufnissen billiger werden - oder was immer auch "blaue Periode" heißen soll. Ist auf jeden Fall schon wieder eine unnötige und komplizierende Einschränkung und solchen Quatsch sollte man aus jedem Tarif tunlichst tilgen. Die Schweiz macht das so gesehen absolut richtig, wo Fahrkarten bei allen Bahnen in jeder Zuggattung und selbstverständlich auch im Bus gelten. Ohne Sonntags-Rheumasocken-Spezial in den rosakarierten Zeiten bei Sonnenschein mit Zugbindung für alle über 93.
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Beitrag von Bayernlover »

yeg009a @ 7 Dec 2011, 23:17 hat geschrieben: Das klingt plausibel. Es soll durchaus auch welche geben, die die Situation ausnutzen, um ohne Fahrkarte ans Ziel zu kommen. Eben aus dem Grund muß die Notbremse gezogen werden.
Genau. Weil vielleicht 0,5% der Leute das ausnutzen, muss man den Rest bestrafen! Das macht Sinn!
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

146225 @ 8 Dec 2011, 05:44 hat geschrieben: Es ist auch gut so wenn Fahrkarten nicht nach Besäufnissen billiger werden - oder was immer auch "blaue Periode" heißen soll.
Blaue Periode sind, vereinfacht gesagt, jene Zeiten außerhalb der Hauptverkehrszeit. Samstags ist der ganze Tag blaue Periode. Innerhalb der blauen Periode bekommt man auch mit vielen Ermäßigungskarten die 50% (oder mehr), in der weißen Periode nur 25%. Und wieso sollen Fahrkarten nach Besäufnissen nicht billiger werden?
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 8 Dec 2011, 08:43 hat geschrieben: Genau. Weil vielleicht 0,5% der Leute das ausnutzen, muss man den Rest bestrafen! Das macht Sinn!
Und weil weitere 0,5% den Fahrkartenkauf nicht rechtzeitig hinbekommen sollen alle anderen das bezahlen?
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Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 8 Dec 2011, 14:38 hat geschrieben: Und weil weitere 0,5% den Fahrkartenkauf nicht rechtzeitig hinbekommen sollen alle anderen das bezahlen?
Wieso, einen Zub gibt es doch trotzdem. Abgesehen davon sehe ich das als großen Vorteil der Bahn gegenüber dem Rest, dass man einfach einsteigen und losfahren kann.
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Beitrag von yeg009a »

Bayernlover @ 8 Dec 2011, 14:54 hat geschrieben:Wieso, einen Zub gibt es doch trotzdem. Abgesehen davon sehe ich das als großen Vorteil der Bahn gegenüber dem Rest, dass man einfach einsteigen und losfahren kann.
Das mag sein, daß Du als Fahrgast die "Erleichterung" möchtest, also in dem Fall einsteigen - losfahren - Fahrkarte lösen.
Vielleicht möchtest Du, nachdem Du den Zugbegleiter im Zug gefunden und bei ihm die Fahrkarte gelöst hast, (erneut) nach dem freien Platz suchen (oder umgekehrt nach dem freien Platz suchen und dann die Fahrkarte beim ZUB lösen (er weiß es schon Bescheid, weil Du dich erst im Zug bei ihm gemeldet hast))?

Umgekehrt geht es auch sehr einfach, indem Du bis zu einer gewissen Zeit (Man braucht etwas Puffer zwischen Fahrkartenkauf und Abfahrt des Zuges) am Bahnhof am Automaten und/oder am Fahrkartenschalter eine Fahrkarte löst und dann gleich in den Zug einsteigst. Das dauert nur wenige Minuten.

An dieser Stelle hast Du einen Vorteil ggü. der Fahrkarte im Zug, daß Du mit der Fahrkarte in der Hand bzw. in der Geldbörse sofort nach dem einsteigen einen freien Platz (sofern noch verfügbar) finden kannst.

Unter anderem: In der Schweiz sind die Zugverbindungen so gut vertaktet und verflochten, daß es für Dich selbst auch ein leichtes ist, eine halbe Stunde auf den nächsten Zug warten zu können, wenn Du - wenn Du ein ehrlicher Fahrgast bist -, akzeptierst, daß Dein Zug weg ist, bevor Du eine Fahrkarte aus dem Automaten oder am Schalter in der Hand hast. Allerdings sind die Wegevorschriften auf der Fahrkarte zu beachten.

Andererseits brauchen die Zugbegleiter aber auch Entlastung. Sie sollen bzw. wollen nur in Ausnahmefällen und nicht in Regelfällen Fahrkarten verkaufen. Was Ausnahmefälle sind, kannst Du im Link zur SBB im Ursprungsbeitrag nachlesen.
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Beitrag von Bayernlover »

yeg009a @ 8 Dec 2011, 19:12 hat geschrieben: Unter anderem: In der Schweiz sind die Zugverbindungen so gut vertaktet und verflochten, daß es für Dich selbst auch ein leichtes ist, eine halbe Stunde auf den nächsten Zug warten zu können, wenn Du - wenn Du ein ehrlicher Fahrgast bist -, akzeptierst, daß Dein Zug weg ist, bevor Du eine Fahrkarte aus dem Automaten oder am Schalter in der Hand hast.
Klar, wenn umgestiegen wird, und gerade im Winter, und ich hab nur noch zwei Minuten, dann gehe ich natürlich vor Dankbarkeit in die Knie, dass ich leider nicht mehr in den bereitstehenden Zug hineinhüpfen darf, sondern nur noch eine halbe Stunde zu warten habe.

Und weil ich das Angebot so großzügig finde, zerreiße ich dann meine Abokarte und steige in mein Auto und bin 15 Minuten später zu Hause. Ich weiß, den Sinn von "Attraktivität" wirst Du nie verstehen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Und weil ich das Angebot so großzügig finde, zerreiße ich dann meine Abokarte und steige in mein Auto und bin 15 Minuten später zu Hause. Ich weiß, den Sinn von "Attraktivität" wirst Du nie verstehen.
Totschlagargument? So langsam wird's nicht nur albern, sondern langweilig.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Joa also das kann ich bestätigen. Ich fahr recht oft mit dem FV und vor allem im Winter war ich schon sehr froh, nachlösen zu können. Andernfalls hätte ich nämlich lange in der Kälte warten müssen, auf den nächsten Zug. Da nehm ich auch gern den Bordzuschlag in Kauf. Wieso nicht einfach diese Regelung wählen: Regulär nur noch Einstieg mit Ticket, wenn man es aber nicht schafft eines zu kaufen, dann kann man trotzdem mitfahren, wenn man direkt nachdem Einsteigen aktiv den Zub aufsucht. Ich denke das is doch eigentlich ne Lösung, mit der jeder leben kann
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Beitrag von Bayernlover »

Rohrbacher @ 8 Dec 2011, 19:42 hat geschrieben: Totschlagargument? So langsam wird's nicht nur albern, sondern langweilig.
Nö, das ist klassische Übertreibung. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass sich der Durchschnittsfahrgast recht verarscht vorkommen dürfte, wenn er in einen Zug nicht einsteigen darf, der vielleicht erst in 30 oder 60 Minuten wieder fährt. Und gerade im FV ist das doch tödlich für die Fahrgastzahlen :)
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Beitrag von Bayernlover »

Flo_K @ 8 Dec 2011, 19:44 hat geschrieben: Wieso nicht einfach diese Regelung wählen: Regulär nur noch Einstieg mit Ticket, wenn man es aber nicht schafft eines zu kaufen, dann kann man trotzdem mitfahren, wenn man direkt nachdem Einsteigen aktiv den Zub aufsucht. Ich denke das is doch eigentlich ne Lösung, mit der jeder leben kann
So ist es ja heute auch - und das ging auch bisher ganz gut, bis man in Renningen auf die Idee kam, dass ungefähr 0,0000342323 Prozent der Bahnfahrer das System ausnutzen, und das kann ja nicht angehen! *polter*
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