[M] Fahrgastverband fordert Gleisfreimeldesystem

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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Fahrgastverbandssprecher Andreas Nagel fordert nun endlich ein Gleisfreimeldesystem aufgrund der jüngst passierten VorfällenTZ-Online...

So ein Blödsinn finde ich!!! Jetzt werden dafür auch noch die Saufbolde in Schutz genommen, obwohl sie unbefugt die Gleise betreten... Dieser Nagel hat doch den Sinn der Realtät verloren! Da ist man echt sprachlos...
Was haltet ihr davon??? Das ist doch großer Schmarrn!!! Gottseidank befürworten U-und S-Bahn das Ganze nicht und halten ebenso wenig davon, allein schon wegen den hohen Kosten von 300000€ pro Anlage... Also alleine für Säufer soviel auszugeben, grenzt das Ganze schon einem Skandal... Also echt, wie man nur auf solche Ideen kommt! :angry:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Sorry, aber gegen ein paar Trottel so viel Geld ausgeben. NEE!!! Selber Schuld.
Soll wieder die Allgemeinheit wegen ein paar Trottel bluten. Wenn die sich nicht beherchen können, dann sollen sie nicht trinken!
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mtg
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Beitrag von mtg »

Ein wenig stammtischmäßig kommt ihr jetzt allerdings schon daher. Natürlich kann man argumentieren, dass Betrunkene selber schuld sind, wenn sie ins Gleis fallen. Es gibt allerdings auch Unfälle, bei denen das Opfer rein gar nichts dafür kann. Es sollen auch schon Leute ins Gleis gestoßen worden sein.... Und ein paar traumatisierte Lokführer weniger sind sicher auch nicht schlecht.
Ob die Kosten dafür stehen, ist eine andere Frage.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wenn du das Lasersystem an den Bahnsteigen installierst, dann kannst du wahrscheinlich gleich den U-Bahnverkehr automatisieren.
So bitter es auch klingen mag...wozu ist der Fahrer denn da im Normalfall? Um zu kontrollieren dass alles reibungslos verläuft...(trotzdem mein Beileid den Fahrern die sowas erleben müssen).
Da stösst Nagel bei mir vollkommen auf Unverständnis.
Klar gibt es halt auch ein paar Unschuldige die da runter fallen...aber davon war in letzter Zeit überhaupt nicht die Rede.
Das mit dem Baby bei der S-Bahn hätte das System eh nicht verhindern können.
Vielleicht gibt es ja bald künstliche KI als Erweiterung für das menschliche Gehirn...einige bräuchten es (und ich meine nicht Nagel!!).
Zu viel Technik im Alltag ist auch nicht gut, denn dann setzt der Mensch sein Gehirn und seine Logik immer weniger ein.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Ich halte vom Alkohol nicht viel, auch die Sinnhaftigkeit von Gleissicherungssystem darf infrage gestellt werden. Ich wehre mich aber dagegen, Menschen, die einen Fehler gemacht haben, indem sie zu viel getrunken zu haben, als einzige Reaktion zu beschimpfen und ihnen nachzusagen, sie hätten es nicht verdient oder sie wären es nicht wert, dass man zu ihrem Schutz Geld ausgibt. Mit demselben Argument müsste man ja für solche "Trottel" sämtliche Zahlungen streichen und ihnen zumindest eine Behandlung auf Gemeinschaftskosten verweigern. Womöglich würde ich für einen solchen Vorschlag auch noch Beifall erhalten.

Klar, bestraft werden muss der Einzelne. Im konkreten Fall hat der Verunfallte quasi die Höchststrafe bekommen - er verlor beide Beine und ringt noch mit dem Tod. Trotz des sehr großen Fehlers wäre ein wenig Respekt angebracht.

Neben der Schuld des Einzelnen muss man aber auch die Rolle der Gesellschaft beleuchten - warum wird Alkohol getrunken, warum wird Alkohol verherrlicht, warum gilt jemand als Held, der viel verträgt, woher kommt der Gruppenzwang mitzutrinken? An solchen schrecklichen Unfällen sind nicht nur die Einzelnen, Betroffenen schuld, die ganze Gesellschaft muss sich fragen, ob sie nicht eine Mitverantwortung trägt. Warum nimmt der Mensch überhaupt Drogen? Sicher haben einige von uns schon über den Durst getrunken und einfach Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Einfach zu sagen "selbst schuld" ist mir als Antwort zu trivial und zu populistisch.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ich versteh irgendwie net ganz, das manche da nur an Leute denken, die zuviel getrunken haben. Vielleicht sollte man auch mal an die denken, die von Geburt an oder durch einen Unfall blind geworden sind. Die würde man nämlich mit solchen Systemen auch schützen...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Natürlich tut es mir Leid um den Mann. So grausig es auch klingen mag: sowas zu überleben wenn man dabei die zwei Beine verliert ist schon hart.
Selbst das System in Nürnberg ist nicht unfällbar. Ich müsste jetzt nach der Quelle suchen, aber ich hatte gelesen, dass es bei der U2/U3 seit Umstellung trotzdem jedes Jahr zuu zwei solcher Unfälle gekommen ist (und einmal am Tag eine Fehlmeldung).

Also wären die Lasersysteme nicht das non plus ultra. Letzte Lösung: Bahnsteigtüren. Das geht aber definitiv nur noch mit automatischer Fahrt. Manuel Fahren kann man da wohl komplet vergessen...

Wie gesagt, solche Unfälle sind sicher tragisch...aber deswegen soviel Geld auszugeben? Selbstmörder werden da immer noch ein Weg finden, und in dem Fall leidet ja der Fahrer...

100% Sicherheit gibt es nicht. Der Strassenverkehr ist ja auch gefährlich... :( :(
Vielleicht sollte man auch mal an die denken, die von Geburt an oder durch einen Unfall blind geworden sind. Die würde man nämlich mit solchen Systemen auch schützen...
Da helfen doch eher durchgehende Züge, oder spezielle Absperrungen in den Bereich. Dafür muss nicht der gesamte Bahnsteig überwacht werden.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Bahnsteigtüren gehen aber bei der U-Bahn net, weil die C soweit ich weiss breitere Türen haben als ihre Vorgänger.
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viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

TramPolin @ 20 Dec 2011, 12:25 hat geschrieben: Ich halte vom Alkohol nicht viel, auch die Sinnhaftigkeit von Gleissicherungssystem darf infrage gestellt werden. Ich wehre mich aber dagegen, Menschen, die einen Fehler gemacht haben, indem sie zu viel getrunken zu haben, als einzige Reaktion zu beschimpfen und ihnen nachzusagen, sie hätten es nicht verdient oder sie wären es nicht wert, dass man zu ihrem Schutz Geld ausgibt. Mit demselben Argument müsste man ja für solche "Trottel" sämtliche Zahlungen streichen und ihnen zumindest eine Behandlung auf Gemeinschaftskosten verweigern. Womöglich würde ich für einen solchen Vorschlag auch noch Beifall erhalten.

Klar, bestraft werden muss der Einzelne. Im konkreten Fall hat der Verunfallte quasi die Höchststrafe bekommen - er verlor beide Beine und ringt noch mit dem Tod. Trotz des sehr großen Fehlers wäre ein wenig Respekt angebracht.

Neben der Schuld des Einzelnen muss man aber auch die Rolle der Gesellschaft beleuchten - warum wird Alkohol getrunken, warum wird Alkohol verherrlicht, warum gilt jemand als Held, der viel verträgt, woher kommt der Gruppenzwang mitzutrinken? An solchen schrecklichen Unfällen sind nicht nur die Einzelnen, Betroffenen schuld, die ganze Gesellschaft muss sich fragen, ob sie nicht eine Mitverantwortung trägt. Warum nimmt der Mensch überhaupt Drogen? Sicher haben einige von uns schon über den Durst getrunken und einfach Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Einfach zu sagen "selbst schuld" ist mir als Antwort zu trivial und zu populistisch.
Ich möchte nicht jeden einzelnen beschimpfen. Aber jeder (Erwachsene) hat eine Verantwortung für sich selbst, dazu zählen auch Jugendliche. Es gibt nunmal eindeutige Gefahrenquellen. Und jeder muss damit irgendwie zurechtkommen. Bei kleinen Kinder, die Gefahren nicht abschätzen können, ist das etwas anderes, deswegen sollten sie ja auch stets von Erwachsenen begleitet werden. Wieviele sterben besoffen auf den Straßen? Da fällt es nicht auf, an U-Bahnhöfen halt schon.
Und nicht immer ist nur die "anonyme" Gesellschaft schuld. Und wir können nicht die Welt in eine Gummizelle umwandeln.
Natürlich hat es immer Drogen gegeben, und es ist schon immer etwas passiert. Vor Jahrtausenden hat man vielleicht halt nicht gemerkt, dass der Braunbär kam. Jetzt ist es die U-Bahn. Es gibt einen hohe individuellen Nutzen von Drogen, aber eben auch Risiken. Bei Bewusstseinsveränderungen begibt man sich immer in Gefahren, die man sonst nicht hätte.
Und ich hielte es auch einen Irrsinn, zur geforderten Nachrüstung aller U/S-Bahnhöfe rund 70-80 Mio auszugeben. Dafür könnte man auch die Westtangente bauen, und in der Fürstenrieder Straße nebenbei einige Unfallschwerpunkte entschärfen.
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Beitrag von Bayernlover »

viafierretica @ 20 Dec 2011, 13:50 hat geschrieben: Und ich hielte es auch einen Irrsinn, zur geforderten Nachrüstung aller U/S-Bahnhöfe rund 70-80 Mio auszugeben. Dafür könnte man auch die Westtangente bauen, und in der Fürstenrieder Straße nebenbei einige Unfallschwerpunkte entschärfen.
Für das Geld könnte man unendlich viele Stunden Drogentherapie finanzieren - das wäre wesentlich sinnvoller.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Bayernlover @ 20 Dec 2011, 14:00 hat geschrieben: Für das Geld könnte man unendlich viele Stunden Drogentherapie finanzieren - das wäre wesentlich sinnvoller.
Du meintest wohl eher Alkoholtherapie...

Egal, mit solchen Trottel, die unbefugt Gleise betreten habe ich absolut kein Mitleid. Egal, ob betrunken, nüchtern oder sonst was... Das, was am samstag passiert ist tragisch, aber sollte als Abschreckung dienen, was passieren kann, wenn man sich sinnlos betrinkt...

Ach ja, wenn wegen diesem Trottel am Samstag der Kollege Ärger bekommt von der Staatsanwaltschaft, dann Gnade dir Gott!!! Wie andere auch schon sagte, wegen solchen,gottseidank, Einzelfällen, braucht man keine solche teuren Anlagen investieren, denn dann müsste man zu aller erst im Straßenverkehr anfangen, wo auch täglich Menschen sterben... Aber da sagt keiner was! Wenns um die Bahn geht, sagt jeder dann, die Bahn ist schuld, hätte sie doch die teure Anlage bloß nur installiert... Echt traurig, wie sich unsere Gesellschaft gibt!! :ph34r:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Kommisch das auf der eigentlichen Homepage des Fahrgastverbandes NICHTS steht. Ob das eine Fehlinterpretation von den Zeitungen ist?

Sollte Herr Nagel das wirklich so gesagt haben, rückt es die Person in einem anderen Licht... :ph34r: :ph34r:
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Beitrag von Martin H. »

Alternative zu den Bahnsteigtüren wären Rolltore auf der gesamten Bahnsteiglänge, sehr breite, etwas weiter weg von der Bahnsteigkante, dass die Säulen nicht im Weg sind.

Aber einerseits müssten die schnell sein, weil die Leute dann wieder drunter durch krabbeln, aber eben nicht zu schnell. Sonst passiert wieder was.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Jean @ 20 Dec 2011, 14:40 hat geschrieben: Kommisch das auf der eigentlichen Homepage des Fahrgastverbandes NICHTS steht. Ob das eine Fehlinterpretation von den Zeitungen ist?

Sollte Herr Nagel das wirklich so gesagt haben, rückt es die Person in einem anderen Licht... :ph34r: :ph34r:
Klar steht das auf deren Homepage, aber halt noch im Zusammenhang mit den Unfällen bei der U-Bahn...Fahrgastverband
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jean @ 20 Dec 2011, 14:40 hat geschrieben: Kommisch das auf der eigentlichen Homepage des Fahrgastverbandes NICHTS steht. Ob das eine Fehlinterpretation von den Zeitungen ist?
Nein, Nagel versucht bereits seit geraumer Zeit diese Thematik in den Wikipedia-Artikel zur Münchner U-Bahn zu tragen. Siehe z.B. hier
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Lazarus @ 20 Dec 2011, 12:46 hat geschrieben: Bahnsteigtüren gehen aber bei der U-Bahn net, weil die C soweit ich weiss breitere Türen haben als ihre Vorgänger.
Soll ich mal was ganz böses sagen? Bahnsteigtüren, die so konstruiert sind wie bei der Hungerburgbahn in Innsbruck, sind unabhängig vom Türabstand des Zuges.... Allerdings vertrödelt man mit sowas viel zu viel Zeit.
Beste Grüße usw....
Christian


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Jean
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Beitrag von Jean »

Ok, dem Fall beweist Nagel in meiner Sicht Inkompetenz. Transport ist immer mit einem Riskio verbunden. Nullrisiko gibt es nirgends.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Jean @ 20 Dec 2011, 15:53 hat geschrieben:Transport ist immer mit einem Riskio verbunden. Nullrisiko gibt es nirgends.
Wozu dann überhaupt Signale? :o

Gibt es nicht an U-Bahnstationen "Notbremsen"? Die erfordern allerdings ein menschliches Eingreifen, um vom Bahnsteig aus die U-Bahn anhalten zu lassen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Systemfehler »

Ja, in der U-Bahn und auch auf der S-Bahn-Stammstrecke gibts die Möglichkeit, den Zug vom Bahnsteg aus anzuhalten.

Bei der U-Bahn hat jedermann die Möglichkeit, die Notbremse zu ziehen. Bei der S-Bahn können das nur die Aufsichten... verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum man nicht auch Notbremsgriffe an den Bahnsteig bei der S-Bahn baut.

Allerdings muss erst jemand erkennen, dass da einer im Gleis liegt und die Notbremse ziehen, und nicht erst selber hinterherspringen, wie schon oft genug passiert.
andreas
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Beitrag von andreas »

was soll man sagen? der Trend, zu versuchen das Leben idiotensicher zu machen geht weiter.

Man kann nunmal nicht jedes Risiko ausschließen - und grad besoffene Fallen ja nicht nur von Bahnsteigen, die laufen ja auch einfach so auf den Gleisen - also müßte man ja theoretisch jeden m Gleis überwachen.....
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Oder wir stellen vorsichtshalber den kompletten Bahnbetrieb von freitags, 18 Uhr (nach dem Berufsverkehr) bis sonntags um 18 Uhr komplett ein, und während der Wiesn durchgehend!. Zu der Zeit sind die meisten Besoffenen unterwegs (-> Partyvolk), somit wird diese Gefahr von vornherein gebannt.
In der U-Bahn muss zu dieser Zeit natürlich zusätzlich die Stromschiene abgeschaltet werden, eine weitere Gefahrenquelle!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Das einzige was in meinen Augen durchaus eine Überlegung wert wäre wäre eine automatische Analyse der Videobilder, die ja sowieso vorhanden sind. Für den Fall dass die Videoanalyse etwas ungewöhnliches entdeckt könnte man dann das Bild beim Bahnhofsüberwacher aufschalten, der dann selbst einen Blick darauf wirft und dann entscheidet ob eine Gefahr vorliegt oder nicht. Das hätte den Vorteil dass das System nicht fehlerfrei sein muss (aber natürlich auch nicht die Sicherheit einer Radarüberwachung bietet), aber vermutlich die Sicherheit zu bezahlbaren Kosten erhöhen würde.

Eine Radarüberwachung ist aber definitiv zu teuer und kommt nicht in Frage.
Jean @ 20 Dec 2011, 15:53 hat geschrieben:Ok, dem Fall beweist Nagel in meiner Sicht Inkompetenz.
Die beweist er in meinen Augen regelmäßig. Leider informiert sich Nagel nur sehr selten, bevor er zur Presse rennt und irgendwelche Forderungen aufstellt oder rumkritisiert. Leider ist er für die Presse natürlich der ideale Interview/O-Ton-Partner, da sich seine Aussagen sehr gut als Aussagen eines "Fachmanns" und als Beleg für die Behauptungen in den Zeitungsartikeln den Lesern verkaufen lassen.

In einer Pressemitteilung der MVG wird Nagel als "Selbsternannter Sprecher der Münchner Fahrgäste" bezeichnet - was in meinen Augen eine sehr treffende Bezeichnung ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Zp T @ 20 Dec 2011, 14:35 hat geschrieben:Ach ja, wenn wegen diesem Trottel am Samstag der Kollege Ärger bekommt von der Staatsanwaltschaft, dann Gnade dir Gott!!!
Auch wenn hier nicht offensichtlich wird, gegen wen diese dreiste Drohung ausgesprochen wird, gegen den Verunglückten von Samstag morgen ist sie gegenstandslos geworden. Er ist heute vormittag im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen verstorben (Polizeibericht Nr. 2107)

Üblicherweise bekommt man auch wegen eines "Trottels" keinen Ärger mit der Staatsanwaltschaft, sondern weil man selber etwas vorwerfbares getan hat, mit dem die Staatsanwaltschaft nicht einverstanden ist. Zusätzlich kann durch die Arbeit der Staatsanwalötschaft auch schlicht die Unschuld festgestellt werden.
Falsch gelebte Kameradschaft und Stammtischpöbelei sind gegen solche Tatsachen aber erwiesenermaßen immun.
Zp T @ 20 Dec 2011, 14:35 hat geschrieben:Echt traurig, wie sich unsere Gesellschaft gibt!!
Einen Anfang, dies zu ändern, brächte schon der Verzicht, ohne entsprechende Berufung über andere zu urteilen ("Trottel", "Saufbold") und einen Unglücksfall als "unbefugtes Betreten der Gleise" zu bezeichnen.
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Beitrag von viafierretica »

Systemfehler @ 20 Dec 2011, 17:44 hat geschrieben: Oder wir stellen vorsichtshalber den kompletten Bahnbetrieb von freitags, 18 Uhr (nach dem Berufsverkehr) bis sonntags um 18 Uhr komplett ein, und während der Wiesn durchgehend!. Zu der Zeit sind die meisten Besoffenen unterwegs (-> Partyvolk), somit wird diese Gefahr von vornherein gebannt.
In der U-Bahn muss zu dieser Zeit natürlich zusätzlich die Stromschiene abgeschaltet werden, eine weitere Gefahrenquelle!
Man sollte, wie ein Kommentator der AZ fordert, die Berge abreissen oder sperren. Die Gefahr, da abzustürzen, ist erheblich. Und besoffen erst recht - v.a. wenn man nachts auf der Hütte sich zusäuft.
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Beitrag von Prokurist »

Also mir persönlich tut es sehr leid, wenn jemandem sowas passiert - egal ob trumbunken oder anderweitig nicht Herr seiner Sinne (denn das muss schon vorliegen, wenn man sich einfach ins Gleis begiebt). Aber man kann die Welt nunmal nicht idiotensicher machen! Gefahren lauern überall und wenn an der einen Stelle Geld ausgegeben wird, weil es so schön populistisch rüberkommt, muss es an anderer Stelle gespart werden, was dann wieder an eben genau dieser anderen Stelle auf Kosten der Sicherheit geht.

Erwähnt wurde auch der automatische Fahrbetrieb... Ist schon getestet worden - zu unsicher. ;)
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Woodpeckar @ 20 Dec 2011, 19:46 hat geschrieben: Auch wenn hier nicht offensichtlich wird, gegen wen diese dreiste Drohung ausgesprochen wird, gegen den Verunglückten von Samstag morgen ist sie gegenstandslos geworden. Er ist heute vormittag im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen verstorben (Polizeibericht Nr. 2107)
Umso trauriger, auch was hier teilweise geschrieben steht.

Und Alkohol kann komisch sein, am Anfang denkt man sich "man trinkt nicht so viel", und nach zwei Bier fallen dann alle Hemmungen...
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Beitrag von Systemfehler »

Boris Merath @ 20 Dec 2011, 18:41 hat geschrieben: Das einzige was in meinen Augen durchaus eine Überlegung wert wäre wäre eine automatische Analyse der Videobilder
Ich habe mal vor ewigen Zeit schon im Internet eine Software gefunden, die Videobilder auswertet, z.B. die einer Webcam zur Grundstücküberwachung.

Diese Software wertet die Pixel aus. Das Bild im "Normalzustand", also ohne unbefugtes Betreten, kennt die Software.
Wenn dann jemand in das Bild tritt, ändern sich einige Pixel (ist ja klar, weil dort jetzt ein anderes Bild angezeigt wird). Wenn ein bestimmter Schwellwert überschritten wird, schlägt das Programm Alarm. Dabei lässt sich der Schwellwert einstellen, damit nicht jeder Vogel oder streunende Kater den Alarm auslöst, ein Mensch hingegen schon.

Im Prinzip müsste sowas auch für den Gleisbereich realisierbar sein.
Gleis leer -> Normalzustand
Person im Gleis -> Alarm
große rote S-Bahn im Gleis -> Normalzustand

Die Frage ist nur, wer das auswertet... wenn das System ständig Fehlalarme auslöst, wäre es eine unzumutbare Mehrbelastung für den Fdl.
Die 3-S-Zentrale könnte das auswerten, diese muss allerdings erst wieder den Fdl informieren, hier ginge evtl. kostbare Zeit verloren.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Systemfehler @ 20 Dec 2011, 22:36 hat geschrieben: Die Frage ist nur, wer das auswertet... wenn das System ständig Fehlalarme auslöst, wäre es eine unzumutbare Mehrbelastung für den Fdl.
Die 3-S-Zentrale könnte das auswerten, diese muss allerdings erst wieder den Fdl informieren, hier ginge evtl. kostbare Zeit verloren.
Bei der S-Bahn wäre das eh nur auf den Stammstreckenbahnhöfen ohne nennenswerte Zusatzinvestitionen möglich. Bei oberirdischen Bahnhöfen hat man hier auch ein Problem mit der Beleuchtung bei Nacht. Wenn dann würde ich das nur als Option für die unterirdischen U-Bahnhöfe sehen wo die Beleuchtung kein so großes Problem ist, und außerdem die nötige Infrastruktur in Form von Videoübertragung in die Leitstelle sowie Arbeitsplätze, auf denen man es anzeigen lassen kann, weitgehend vorhanden sein dürfte.
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Beitrag von andreas »

Bayernlover @ 20 Dec 2011, 22:08 hat geschrieben: Umso trauriger, auch was hier teilweise geschrieben steht.

Und Alkohol kann komisch sein, am Anfang denkt man sich "man trinkt nicht so viel", und nach zwei Bier fallen dann alle Hemmungen...
gerade du behauptest doch, es wäre so einfach, verantwortungsbewußt damit umzugehen.

jetzt schreibst du das genaue Gegenteil. Wer sich besäuft ist selber schuld, wenn ihm dabei was passiert, mein Gott oder?

vor einem oder zwei Jahren wurde ein besoffener auf dem Nordring von einem Zug überfahren, der auf den Gleisen lief und den Zug von hinten nicht hörte - willst jetzt alle Gleise einmauern, damit wenn einer so besoffen ist, daß den Unterschied zwischen Gehweg und Bahngleis nicht mehr kennt trotzdem nicht überfahren wird?
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Beitrag von MisterH »

Systemfehler @ 20 Dec 2011, 22:36 hat geschrieben: Ich habe mal vor ewigen Zeit schon im Internet eine Software gefunden, die Videobilder auswertet, z.B. die einer Webcam zur Grundstücküberwachung.

Diese Software wertet die Pixel aus. Das Bild im "Normalzustand", also ohne unbefugtes Betreten, kennt die Software.
Wenn dann jemand in das Bild tritt, ändern sich einige Pixel (ist ja klar, weil dort jetzt ein anderes Bild angezeigt wird). Wenn ein bestimmter Schwellwert überschritten wird, schlägt das Programm Alarm. Dabei lässt sich der Schwellwert einstellen, damit nicht jeder Vogel oder streunende Kater den Alarm auslöst, ein Mensch hingegen schon.

Im Prinzip müsste sowas auch für den Gleisbereich realisierbar sein.
Gleis leer -> Normalzustand
Person im Gleis -> Alarm
große rote S-Bahn im Gleis -> Normalzustand

Die Frage ist nur, wer das auswertet... wenn das System ständig Fehlalarme auslöst, wäre es eine unzumutbare Mehrbelastung für den Fdl.
Die 3-S-Zentrale könnte das auswerten, diese muss allerdings erst wieder den Fdl informieren, hier ginge evtl. kostbare Zeit verloren.
Schön und gut, aber bei der U- & S-Bahn müsste das System so enpfindlich sein, dass es auch Babys erkennt, die reinfallen. Und dann wird es gerade am Wochendene in den frühen Morgenstunden zu erheblichen Fehlalarmen kommen, weil die partyfreudigen Fahrgäste gerne ihren Müll (z.B. vollgestopfte Tüten von Fastfoodketten) ins Gleisbett werfen...
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