Störungschronik U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

"Der U-Bahn-Fahrer trat sofort auf die Bremse"

Ouch - da braucht wohl jemand Nachhilfe aufm U-Bahn-Simulator...
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mvgmichael
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Beitrag von mvgmichael »

Münchner U-Bahnfan @ 27 Nov 2011, 21:29 hat geschrieben: echt schwach das niemand etwas gemacht hat wie Nothalt betätigen.
Glaube nicht, das das niemand gesehen hat.
Das kann ich nur bestätigen, was mein Vorredner gesagt hat. Um diese Zeit hast du wirklich menschenleere Bahnhöfe. Ich war generell zu solchen Zeitfenstern unterwegs um zu fotografieren, da ich leere Bahnhöfe haben wollte. Gerade auf den Außenästen ist das noch extremer als im Innenstadtbereich. Die letzten Heimfahrer sind da schon durch und da ist erst mal Ruhe.

Und man sieht auch nicht unbedingt, wenn man die Treppe runtergeht und sich auf die Bank hinsetzt, ob da jemand im Gleis ist. Den Überblick hat man nur, wenn man direkt an der Bahnsteigkante steht. Und: Wer ist schon darauf aus, gleich zu schauen, ob da jemand drin ist? -> Keiner, da des auch nicht der Normalfall ist.
Ligsalz
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Beitrag von Ligsalz »

Und beinahe hätten wir schon wieder so einen Unfall gehabt, diesmal am Stachus. Laut der Polizei hat sich ein Besoffener am Bahnsteig erleichtert und ist ins Gleisbett gefallen. Passanten haben ihr rausgezogen, bevor es zu spät war. Unglaublich! Der hatte doppeltes Glück, weil er beim Bieseln wohl keine allzu große Reichweite erzielt hat...
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mvgmichael
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Beitrag von mvgmichael »

Ligsalz @ 28 Nov 2011, 12:22 hat geschrieben: Der hatte doppeltes Glück, weil er beim Bieseln wohl keine allzu große Reichweite erzielt hat...
Das funktioniert nicht, da müsste man schon von unten bieseln, dass es nen Lichtbogen gibt. Die Abdeckung verhinderts nämlich.

Bild
LH (Abdeckung) von mvgmichael auf Flickr
Ligsalz
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Beitrag von Ligsalz »

OK, das glaub ich dir. Aber ausprobieren möcht ich's dann doch lieber nicht :unsure:
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Ich wollte gerade fragen, wie kann man nur so bescheuert sein, und von der Bahnsteigkante ins Gleisbett schiffen?
Dabei fällt mir grad ein, als ich noch in der BZ war, war ich auf einer Grillfeier der LST Dinkelscherben, und auf der Rückfahrt nach München hat mein stark angetrunkener (und in besoffenem Zustand extrem nerviger) Kollege in Augsburg Hbf und Pasing beim Umsteigen genau Selbiges auch getan. :angry:
Schade, dass grad keine DB Sicherheit-Streife in der Nähe war!

Wenigstens ist er nicht ins Gleis gefallen dabei... -_-
lsp
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Beitrag von lsp »

Auf der U3/6 geht derzeit so gut wie gar nichts mehr... Stau auf den Stadteinwärtsgleis reicht bis Westpark (vor ca. 10 Minuten) und Stadtauswärts fährt kaum etwas. Grund dafür ist ein Notarzteinsatz am Sendlinger Tor.
Münchner U-Bahnfan
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

Weil ich grad kein besseres Thema finde.

Merkur
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

120 137-5 @ 28 Nov 2011, 12:37 hat geschrieben: Das funktioniert nicht, da müsste man schon von unten bieseln, dass es nen Lichtbogen gibt. Die Abdeckung verhinderts nämlich.
Der Stromschlag durch Urinieren auf eine Stromschiene könnte ohnehin nur eine Mär sein. Die Mythbusters, eine TV-Serie, die sich Mythen annimmt und diese auf Plausibilität überprüft, haben sich mal dem Thema angenommen und konnten mit Puppentests den Mythos nicht bestätigen. Das soll ganz einfach daran liegen, dass der Strahl nicht hundertzprozentig durchgehend ist, sondern sich streckenweise in einzelne Tropfen auflöst, sodass kein Stromkreis geschlossen wird.

Aber ausprobieren sollte man es natürlich dennoch nicht!
Didy
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Beitrag von Didy »

TramPolin @ 26 Dec 2011, 13:23 hat geschrieben: Das soll ganz einfach daran liegen, dass der Strahl nicht hundertzprozentig durchgehend ist, sondern sich streckenweise in einzelne Tropfen auflöst, sodass kein Stromkreis geschlossen wird.
Die Frage ist mit was für ner Spannung die das ausprobiert haben. Bei 750V mag ich das glauben dass die Tröpfchenbildung ausreichend "isoliert". Bei 15kV hingegen kann ich mir durchaus vorstellen, dass es über die "Tröpfchenkette" trotzdem überschläge gibt.

Trotzdem gilt natürlich: Nicht ausprobieren, weder bei 15kV noch bei 750V oder 600V...
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Münchner U-Bahnfan @ 26 Dec 2011, 13:11 hat geschrieben: Weil ich grad kein besseres Thema finde.

Merkur
München - Schwere Verletzungen erlitten zwei Betrunkene an Heiligabend an der U-Bahn-Station Quiddestraße, als sie ihre Beine in den Gleisbereich baumeln ließen und von einem Zug erfasst wurden.
Ich fass es nicht... Die Dummen sterben wohl nie aus!
Wasser auf die Mühlen eines Herrn N., der eine bestimmte technische Einrichtung zur Überwachung bestimmter Bereiche fordert... :blink:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Didy @ 26 Dec 2011, 13:48 hat geschrieben: Die Frage ist mit was für ner Spannung die das ausprobiert haben. Bei 750V mag ich das glauben dass die Tröpfchenbildung ausreichend "isoliert". Bei 15kV hingegen kann ich mir durchaus vorstellen, dass es über die "Tröpfchenkette" trotzdem überschläge gibt.

Trotzdem gilt natürlich: Nicht ausprobieren, weder bei 15kV noch bei 750V oder 600V...
Das ist richtig mit der Hochspannungsleitung, zumal man da schon in 1,5 Meter Abstand noch einen tödlichen Schlag kriegen kann. Da benötigt es nicht mal einen Urinstrahl, die reine Anwesenheit reicht. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde damals eine übliche U-Bahn-Stromschiene mit typischer und damit relativ niedriger Gleichspannung (also irgendwas im Bereich von 600 oder 750 Volt) gewählt.

Leute berichten im Internet von einer unappetitlichen Aktion, sie hätten gegen einen unter Spannung stehenden Weidezaun uriniert. Ich möchte auch vor so solchen Selbstversuchen warnen. Es ist eine Dummheit, seine Gesundheit wegen so einer Kinderei aufs Spiel zu setzen. Die Mythbusters sind zwar relativ wissenschaftlich, können sich aber auch irren.

Einmal wurde in einer Folge der Mythos gekillt, dass man ein Glas durch Ansingen zu Bruch bringen könnte. In einer Folge, die viel später kam, haben sie sich dem Thema nach Zuschauerprotesten noch mal angenommen. Unter Anleitung eines Experten konnten dann normale Bürger so trainiert werden, dass sie nach viel Üben tatsächlich Gläser rein durch ihre Stimme zum Zerspringen bringen konnten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 26 Dec 2011, 14:26 hat geschrieben: Das ist richtig mit der Hochspannungsleitung, zumal man da schon in 1,5 Meter Abstand noch einen tödlichen Schlag kriegen kann.
Nein, kann man nicht. Die 1,5m sind der Sicherheitsabstand zur Oberleitung, nicht die Entfernung, ab der ein Überschlag möglich ist. Dazu musst Du Dir nur mal anschauen, wie viele geerdeten Teile wesentlich näher als 1,5m von der Oberleitung sind - dabei reicht es bereits einen einzelnen Isolator zu betrachten. Wäre wirklich schon ab 1,5m ein Überschlag möglich, würde es ja an jedem einzelnen Isolator an der Oberleitung einen Überschlag geben.

Das ändert natürlich nichts daran dass die 1,5m nicht ohne Grund genannt werden - weil bei einer Annäherung unter 1,5m eine unbeabsichtigte Bewegung relativ schnell dazu führen kann, dass man eben doch in den kritischen Bereich kommt. Wobei die 1,5m auch nur für entsprechend eingewiesene Personen unter besonderer Vorsicht gelten, weil man da natürlich auch relativ leicht versehentlich in den Gefahrenbereich kommen kann.

Aus technischer Sicht rechnet man überschlagsmäßig mit 1cm pro kV, das wären bei der Bahn also dann 19cm.
Aus Sicht der Sicherheit hat man bis 110kV einen Sicherheitsabstand von 3m, bis 220kV 4m, bis 380kV von 5m. Hier sieht man das sehr schön - 100kV sind entsprechend 1m aus technischer Sicht, dazu wird nochmal ein Sicherheitsaufschlag von ca. 2m draufgeschlagen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

TramPolin @ 26 Dec 2011, 14:26 hat geschrieben: Leute berichten im Internet von einer unappetitlichen Aktion, sie hätten gegen einen unter Spannung stehenden Weidezaun uriniert. Ich möchte auch vor so solchen Selbstversuchen warnen. Es ist eine Dummheit, seine Gesundheit wegen so einer Kinderei aufs Spiel zu setzen. Die Mythbusters sind zwar relativ wissenschaftlich, können sich aber auch irren.
Wer einen relativ harmlosen Versuch wagen möchte, der nehme die durchschnittlich 14 V pulsierende Gleichspannung einer Modellbahn und schlecke die Gleise ab - macht auch schon schön Aua an der Zunge. Ich hab das als kleines Kind mal mit den 12 V der Legoeisenbahn ausprobiert (bequemerweise direkt am Kabel, das vom Trafo kam, da muss man sich nicht so verrenken) und seither von einer Wiederholung des Versuchs abgesehen....
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von Systemfehler »

:lol: Gut zu wissen, dass ich nicht der einzige war, der sowas als Kind mit seiner Eisenbahn ausprobiert hat!!

Wobei Schmerzen warens nicht unbedingt, aber die Zunge hat sich bei den 14V Gleichspannung schon ziemlich verkrampft... ;)
Didy
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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 26 Dec 2011, 15:33 hat geschrieben:Aus technischer Sicht rechnet man überschlagsmäßig mit 1cm pro kV,
Und das ist schon mit einer gewissen Grund-Sicherheit. Ich kenne 1kV/mm unter Normalbedingungen, Wikipedia spricht von 3,3kV/mm. (Wie das bei Nebel o.Ä. aussieht weiß ich aber nicht.). Ich kann aber bestätigen, dass man bei ca. 2mm schon um die 2kV braucht dass es überschlägt.
TramPolin @ 26 Dec 2011, 14:26 hat geschrieben:Leute berichten im Internet von einer unappetitlichen Aktion, sie hätten gegen einen unter Spannung stehenden Weidezaun uriniert.
Ich biete ca. 10nF (Kondensator) mit 2kV geladen, linke Hand zu rechte Hand. Hat mir die Berufsgenossenschaft eine Übernachtung mit Frühstück und EKG-Live-Monitoring bezahlt :P Rein präventiv, passiert ist mir nix. Es können aber bis zu 24h nach soetwas noch Herzrythmusstörungen auftreten, deswegen behält man einen da im Krankenhaus, auch wenn das EKG erstmal nix auffälliges zeigt.

Weidezaun hab ich mal unabsichtlich geschafft, über einen ca. 5m langen Metallgriff eines Gartenwerkzeuges. War im vergleich zu ersterem nur ein kleiner Schreck. Drüberpinkeln wollt ich da trotzdem nicht.
MaxM
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Beitrag von MaxM »

Das hier hab ich eben gefunden:

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern...id18093876.html

An solche Schwierigkeiten für Sehbehinderte hab ich noch gar nicht gedacht. Wobei Zug, bei dem das passiert ist, nicht ein C-Wagen wie im Bild gewesen sein kann, weil der ja durchgängig ist.
lsp
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Beitrag von lsp »

MaxM @ 29 Dec 2011, 10:51 hat geschrieben: Das hier hab ich eben gefunden:

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern...id18093876.html

An solche Schwierigkeiten für Sehbehinderte hab ich noch gar nicht gedacht. Wobei Zug, bei dem das passiert ist, nicht ein C-Wagen wie im Bild gewesen sein kann, weil der ja durchgängig ist.
Auch bei einem C wäre genügend Platz zum runterfallen oder?
MaxM
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Beitrag von MaxM »

Wobei im Artikel aber explizit steht, dass er in den Freiraum ZWISCHEN ZWEI WAGGONS getreten ist und nicht in die Ritze zwischen Bahnsteig und Zug. Und den Zwischenraum gibt's beim C nicht, da gibt's nur die Ziehharmonikas. Von daher gehe ich davon aus, dass es ein A- oder ein B-Zug gewesen ist.
Münchner U-Bahnfan
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

man könnte das Problem so lösen wie bei der New Yorker U-Bahn.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Jetzt weiß ich auch, was da gestern los war. Bin so gegen 18:40 rum aus der Schulstraße auf die Nymphenburgerstraße gefahren, und da standen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Unfallhilfsfahrzeuge der MVG und und und rum.
elchris
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Beitrag von elchris »

lsp @ 29 Dec 2011, 10:55 hat geschrieben: Auch bei einem C wäre genügend Platz zum runterfallen oder?
Ja, das reicht...

Mir ist auch mal ein Blinder fast zwischen zwei Wagen gefallen, den hab ich mit einem lauten HALT via Lautsprecher aufgehalten, der war dann so verdattert, da bin ich mal hin und hab nachgefragt. Es kam als allererstes eine Entschuldigung (die hatte ich nicht erwartet, ich finde es faszinierend wie man nicht sehend überhaupt durch die Stadt kommt), er wüsste doch, dass er auch den Boden vor sich abtasten muss, das wird doch so gelernt.

Das mag also hart klingen, der Mann hat sich schlicht falsch verhalten. Blinden wird gelernt, auch den Bodenbereich abzutasten. Für eben diesen Fall, für offene Gullydeckel, für Aufzüge etc.

Die Bahnsteigtüren benötigen einen einheitlichen Fuhrpark (das wird teuer...), die Gleisraumüberwachung schützt nicht gegen Selbstmörder (wenn der Zug einfährt bzw. im Bahnhof steht ist sie deaktiviert...). Einen 100%igen Schutz gibt es nicht, das Risiko kann gemindert werden, indem die Umstehenden richtig reagieren - ein kurzes "HALT, da is kei Tür!" hätte den Vorfall verhindert - gegenseitiges Aufpassen scheint uncool, lieber Vertrauen wir auf die Technik und schimpfen dann drüber, wenn sie wieder nicht geht.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

elchris @ 30 Dec 2011, 11:45 hat geschrieben: Ja, das reicht...

Mir ist auch mal ein Blinder fast zwischen zwei Wagen gefallen, den hab ich mit einem lauten HALT via Lautsprecher aufgehalten, der war dann so verdattert, da bin ich mal hin und hab nachgefragt. Es kam als allererstes eine Entschuldigung (die hatte ich nicht erwartet, ich finde es faszinierend wie man nicht sehend überhaupt durch die Stadt kommt), er wüsste doch, dass er auch den Boden vor sich abtasten muss, das wird doch so gelernt.

Das mag also hart klingen, der Mann hat sich schlicht falsch verhalten. Blinden wird gelernt, auch den Bodenbereich abzutasten. Für eben diesen Fall, für offene Gullydeckel, für Aufzüge etc.

Die Bahnsteigtüren benötigen einen einheitlichen Fuhrpark (das wird teuer...), die Gleisraumüberwachung schützt nicht gegen Selbstmörder (wenn der Zug einfährt bzw. im Bahnhof steht ist sie deaktiviert...). Einen 100%igen Schutz gibt es nicht, das Risiko kann gemindert werden, indem die Umstehenden richtig reagieren - ein kurzes "HALT, da is kei Tür!" hätte den Vorfall verhindert - gegenseitiges Aufpassen scheint uncool, lieber Vertrauen wir auf die Technik und schimpfen dann drüber, wenn sie wieder nicht geht.
Danke elchris für diesen aufschlussreichen Kommentar in der TZ-Online...

Hoffe, die Leut kapierens endlich, dass Technik alleine nicht die Lösung ist, sondern eben das miteinander umgehen...

Und wenn ich da die Kommentare von einigen &%$# wieder so lese, kriege ich Krätze!

Danke elchris!!! ;)
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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3247
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Beitrag von 3247 »

elchris @ 30 Dec 2011, 11:45 hat geschrieben: Die Bahnsteigtüren benötigen einen einheitlichen Fuhrpark (das wird teuer...), …
Oder intelligent konstruierte Türen (die dann natürlich auch teurer wären).
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frizzos
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Beitrag von frizzos »

3247 @ 30 Dec 2011, 13:46 hat geschrieben: Oder intelligent konstruierte Türen (die dann natürlich auch teurer wären).
intelligent konstruierte Fahrgäste ? :rolleyes:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

In der SZ steht noch was interessantes zur Radarüberwachung:

Offenbar rechnet man beim Nürnberger System mit einer Lebenszeit von etwa 10 Jahren für die Radargeräte - nehmen wir an, die Geräte halten doch noch etwas länger als erwartet, bedeutet das aber trotzdem einen erheblichen finanziellen Aufwand im Unterhalt. Gleichzeitig hat der Hersteller der Geräte angeblich das Produkt eingestampft - es gibt also auch keine Ersatzteile mehr, geschweige denn dass das System neu zu erwerben wäre. Laut Artikel haben die Nürnberger momentan noch keine Ahnung was sie machen können wenn das Überwachungssystem erneuert werden muss.

Ebenfalls in der SZ wird Herr Nagel zitiert (jetzt fängt die SZ auch schon damit an den Herren zu interviewen...). Herr Nagel wird dabei mit der Forderung zitiert, die MVG solle den Einsatz der Gleisbettüberwachung doch zumindest untersuchen, bevor sie es ablehnt. Auch hier zeigt Herr Nagel mal wieder, dass er nicht gut informiert ist - der Einsatz des Systems wurde vor einigen Jahren bereits von der MVG untersucht, als die MVG anlässlich des RUBIN-Projekts in Nürnberg untersucht hat, ob ein fahrerloser Betrieb auch in München möglich wäre. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe wurde dabei festgestellt, dass der fahrerlose Betrieb wegen der sehr hohen Kosten für die Gleisbettüberwachung nicht finanzierbar ist. Eine Ausstattung nur mit Gleisbettüberwachung, aber ohne fahrerlosen Betrieb wäre hier ja noch wesentlich kostspieliger, da man hier keine Einsparungen durch wegfallende Personalkosten hätte.

Ebenfalls habe ich so im Hinterkopf, dass Nürnberg festgestellt hat dass der fahrerlose Betrieb (finanziell gesehen) wesentlich teurer geworden ist als erwartet und sich eigentlich nicht wirklich rentiert hat - und das, obwohl Nürnberg Fördergelder bekommen hat, die München nicht bekommen würde.
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Beitrag von Isek »

Was ist bzw. war heute auf der U5 (U4?) los? Seit 25 Minuten kommen am Heimeranplatz nur Züge stadtauswärts an. :blink: Irgendwie nervig...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

U2 fährt momentan Silberhornstraße ohne Halt durch wegen Polizeieinsatz.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Boris Merath @ 31 Dec 2011, 16:17 hat geschrieben: In der SZ steht noch was interessantes zur Radarüberwachung:
Hast du dazu noch nen Link bzw. kannst mir sagen, wann (und wo) das in der SZ war?

Gruß Michi
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Störungschronik? Naja, eigentlich passts ja schon:

http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen...en-1553637.html

Ab 9.1 verkehrt jeder 2. Zug der U1 lediglich als Vollzug. Grund ist Fahrzeugmangel wegen zu viel Schadwagen.
S27 nach Deisenhofen
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