Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

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Zp T
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Beitrag von Zp T »

S-Bahn 27 @ 23 Dec 2011, 22:58 hat geschrieben:
Harras @ 23 Dec 2011, 10:52 hat geschrieben: Was bedeuten die Leucht-Anzeigen an der Hackerbrücke (T stadtauswärts und U stadteinwärts)?

Vielen Dank!
hm, war das zu unterschiedlichen Tageszeiten? Weil eigentlich sind wenn dann für beide Gleise örtliche Aufsichten zum Abfertigen da.
vllt. war da aber grad der Schichtwechsel und es hat die Zeit begonnen/aufgehört wo besetzt ist, als du das grad gesehen hast.
Zur HVZ sitzen da zwei... Also war da wohl die eine Richtung besetzt und die andere unbesetzt... Kann schon mal vorkommen;)
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christian85
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Beitrag von christian85 »

Mal ein Vorschlag/Anregung:
Am Gleis 4 am Ostbahnhof stehen ja S3/S7 in der Regel 2min. Dann sagt der Tf "Gleis 4, fertig", dann die Aufsicht "danke, am gleis 4 bitte nicht mehr zusteigen, zurückbleiben, bitte", dann T, dann Abfahrt.

Da die S-Bahn hier ja schon 1-2min stand, ist der Fahrgastwechsel in der Regel schon abgeschlossen. Würde es in diesem Fall nicht schneller gehen, wenn der Tf statt "Gleis 4, fertig" die Türfreigabe zurücknehmen würde? Da oft alle Türen schon zu sind, könnte man dann gleich losfahren, ohne noch auf die Aufsicht zu warten. Das müsste schneller gehen, solange niemand die Türen blockiert.

Würd mich interessieren, ob das die Tfs hier als schnellere Abfertigungmethode an dieser Stelle sehen würde
(und der Unterschied zu allen anderen Stammstreckenstationen ist ja, dass der Tf sich hier erst "melden" muss und die Türen meist schon zu sind, deshalb ist der Vergleich mit anderen Stationen auf der Stammstrecke nicht fair)
uferlos
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Beitrag von uferlos »

das mit dem fertigmelden hat den hintergrund, das die aufsicht ja nicht weiß ob der Tf alle seine vorbereitungsarbeiten im Fst abgeschlossen hat. Das würde also auch nicht schneller gehen, da der tf die freigabe erst zurücknehmen würde, wenn er mit allem fertig ist. Macht also gar keine ersparnis, eher verspätung da meist die türen von fahrgasten blockiert werden. Außerdem muss der Tf ja auch aus dem fenster schauen (Stichwort serviceblick beim TAV). Bis er dann wieder sitzt und abfahren kann, hat die aufsicht auch abgefertigt.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

christian85 @ 25 Dec 2011, 20:59 hat geschrieben: Mal ein Vorschlag/Anregung:
Am Gleis 4 am Ostbahnhof stehen ja S3/S7 in der Regel 2min. Dann sagt der Tf "Gleis 4, fertig", dann die Aufsicht "danke, am gleis 4 bitte nicht mehr zusteigen, zurückbleiben, bitte", dann T, dann Abfahrt.

Da die S-Bahn hier ja schon 1-2min stand, ist der Fahrgastwechsel in der Regel schon abgeschlossen. Würde es in diesem Fall nicht schneller gehen, wenn der Tf statt "Gleis 4, fertig" die Türfreigabe zurücknehmen würde? Da oft alle Türen schon zu sind, könnte man dann gleich losfahren, ohne noch auf die Aufsicht zu warten. Das müsste schneller gehen, solange niemand die Türen blockiert.

Würd mich interessieren, ob das die Tfs hier als schnellere Abfertigungmethode an dieser Stelle sehen würde
(und der Unterschied zu allen anderen Stammstreckenstationen ist ja, dass der Tf sich hier erst "melden" muss und die Türen meist schon zu sind, deshalb ist der Vergleich mit anderen Stationen auf der Stammstrecke nicht fair)
Gar keine gute Idee! Gerade hier ist es wichtig, von der Aufsicht abgefertigt zu werden... Jedesmal kommen noch Leute hoch die Treppe und wollen mit... Und wie uferlos schon sagte, wuerde man ohne dem ganzen nur noch mehr Verspätung machen...
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Zp T @ 26 Dec 2011, 03:00 hat geschrieben: Gar keine gute Idee! Gerade hier ist es wichtig, von der Aufsicht abgefertigt zu werden... Jedesmal kommen noch Leute hoch die Treppe und wollen mit... Und wie uferlos schon sagte, wuerde man ohne dem ganzen nur noch mehr Verspätung machen...
Manchmal frage ich mich, wie es einige Lokführer schaffen, überhaupt auf den Außenästen zu fahren, wo es keine Aufsicht hat... Das muss ja furchtbar sein... Und wenn dann noch U-Schaltung im Stamm ist am besten gleich weinend ausm Führerstand springen. Mei oh mei... :rolleyes:
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von uferlos »

chris232 @ 30 Dec 2011, 15:14 hat geschrieben: Manchmal frage ich mich, wie es einige Lokführer schaffen, überhaupt auf den Außenästen zu fahren, wo es keine Aufsicht hat... Das muss ja furchtbar sein... Und wenn dann noch U-Schaltung im Stamm ist am besten gleich weinend ausm Führerstand springen. Mei oh mei... :rolleyes:
aufn außenast ist es auch blödsinn mit der öA, aber grade am ostbahnhof find ich die aufsicht schon sehr wichtig. Gründe stehen ja weiter oben....
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ob absichtlich oder nicht, vor paar Tagen in Laim eingestiegen, die S-Bahn ist gerade dabei gegen die lösende Bremse anzukämpfen, hört man von draußen "An Gleis 1, Mammendorf bit te.." und wir werden schneller :D
Ist halt dort noch alte Gewohnheit.
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Beitrag von uferlos »

Martin H. @ 30 Dec 2011, 15:23 hat geschrieben: Ob absichtlich oder nicht, vor paar Tagen in Laim eingestiegen, die S-Bahn ist gerade dabei gegen die lösende Bremse anzukämpfen, hört man von draußen "An Gleis 1, Mammendorf bit te.." und wir werden schneller :D
Ist halt dort noch alte Gewohnheit.
ohja, woher kenn ich das bloß :) teilweise biste auch wirklich schneller wenn du selber zumachst, als auf die öA zu warten.... aber das iss ein anderes thema. Andererseits ist es doch bequem für uns Tf, wenn man zwischen MOP und MP nichtmehr aufstehen muss :)
mfg Daniel
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chris232
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Beitrag von chris232 »

uferlos @ 30 Dec 2011, 15:23 hat geschrieben: aufn außenast ist es auch blödsinn mit der öA, aber grade am ostbahnhof find ich die aufsicht schon sehr wichtig. Gründe stehen ja weiter oben....
Naja, die Zeit die ich da schon da gestanden bin wo ich fünf Mal fertig gebrüllt hab bis überhaupt was passierte, oder umgekehrt die Aufsicht fünf Mal zurückbleiben gebrüllt hat bis das Signal mal grün war, oder die Aufsicht fünf Mal zurückbleiben gebrüllt hat bis ich mich fertig gemeldet hab, ... Da kann ich locker 10 mal aufstehen und selber rausschauen. Wenns wenigstens eine halbwegs zuverlässige Lösung für die Fertigmeldung und ein ZpT gäbe könnte man mit der Aufsicht eher was rausholen - und selbst dann hab ich meine Zweifel ob das den Aufwand rechtfertigt.
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

uferlos @ 30 Dec 2011, 15:31 hat geschrieben: Andererseits ist es doch bequem für uns Tf, wenn man zwischen MOP und MP nichtmehr aufstehen muss :)
Manche Tfs bleiben auch auf den Außenästen sitzen und machen es so wie früher wo es noch so erlaubt war, also ohne Blick nach hinten. Die verlassen sich eben auf das gelbe Lichtchen.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Münchner U-Bahnfan @ 31 Dec 2011, 00:47 hat geschrieben: Manche Tfs bleiben auch auf den Außenästen sitzen und machen es so wie früher wo es noch so erlaubt war, also ohne Blick nach hinten. Die verlassen sich eben auf das gelbe Lichtchen.
Hast du Beweise dafür?? :blink:
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

ne, ich will aber auch nicht zukünftige Kollegen verpetzten.
Wollte es nur mal sagen das es mir schon ein paar mal aufgefallen ist.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Zp T @ 31 Dec 2011, 10:34 hat geschrieben: Hast du Beweise dafür?? :blink:
Naja, wie soll man das denn Beweisen... Vorallem wem solls was bringen. Wenn was passiert ist der Tf dran...
Viele Grüße
Jojo423
MisterH
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Beitrag von MisterH »

Das vorzeitige Wenden wird ja auch gemacht, aber nicht, wenn die Züge voll sind. Und wenn der erste Zug, so wie gestern über 30 Minuten hat, stehen da ein bis zwei Fahrgäste an den Bahnsteigen...

Also das mit den Pendellinien macht nur Sinn, wenn im Stamm nur ein Gleis zur Verfügung steht. Durch das Wenden würde der Rückstau nicht kleiner, sondern noch größer werden... (Wenden am Bahnsteig dauert deutlich länger als ein normaler Halt)

Ein Tipp, bewirb dich bei der S-Bahn als Disponent, die suchen eh. Dann kannst das ja alles besser machen... Glaubs mir, die Transportleitung machen sich Gedanken, aber nicht alles, was auf den ersten Blick sinvoll ist, bringt wirklich was, außer evtl. für ein oder zwei Leute, wodurch aber dann viele andere "leiden".
Relentel

Beitrag von Relentel »

Im Moment hat die S1 Freising wieder 13 Minuten Verspätung. Stehe in Laim.


Ich frage mich schon seit langem, was denn der eigentliche Grund für diese Verspätungen sind. Ich fahre jeden Tag Oberschleissheim-Laim und es gibt einfach KEINEN Tag an dem ich pünktlich ankomme.
Ich bin da wirklich ehrlich, ich würde es wirklich zugeben wenn es anders wäre, aber ich fahre seit 1 Jahr und habe es noch NIE erlebt dass ich bei Hin- und Rückfahrt pünktlich gewesen wäre. Eins von beidem ist immer unpünktlich, manchmal beide.

Hat jemand eine Ahnung wie es das geben kann? Das Ding kommt ja wirklich öfter unpünktlich als pünktlich. Das gibts doch nicht?!?!

Ist es zB möglich dass die S1 eine niedrige Priorität hat, also sich oft überholen lassen muss?
Ich sage das weil ich beim Warten ja immer viel Zeit habe und die S-Bahn mit der App "Navi-S-Bahn" verfolge. Dabei fällt mir auf, dass die Verspätungsanzeige nicht an jedem Bahnhof ab Startbahnhof ein bisschen (zb 1 Min) nach oben geht sondern eher an einzelnen Bahnhöfen um über 5 Min auf einmal springt.

Wie geht ihr eigentlich damit um dass ihr täglich an die 15 Minuten einfach in irgendeiner Form auf die SBahn wartet? Das summiert sich...
Relentel

Beitrag von Relentel »

Nachtrag: Ich liege wohl exakt richtig mit meiner Vermutung. Stehe gerade in Moosach und wir mussten wieder gut 5 Minuten auf eine Ueberholung warten. Zeitgleich ist die Verspätungsanzeige im NaviApp um 5 Minuten hochgesprungen. Verspätung jetzt 17 Minuten. Und das ohne Störfall sondern einfach dauernde Aufaddierung von Ueberholungen.
Kann das sein dass die der Meinung sind, in der SBahn fahren eh nur Assis die man ruhig warten lassen kann?
Ich würd ja nichts sagen wenn das ab und zu mal vorkäme. Aber es ist wirklich täglich so! Wofür zahle ich eigentlich?
Relentel

Beitrag von Relentel »

Nachtrag2: Feldmoching, Verspätung jetzt 19 Minuten. Bei einer 20Min-Taktung eine reife Leistung.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Guck mal da, sollte recht viel zur Strecke drin stehen...

und btw: du kannst Beiträge auch nachträglich editieren, dann stehen nicht drei hinternander da ;)
Relentel

Beitrag von Relentel »

Danke für den Link! Ich habe mich schon bis auf Seite 41 von gut 100 durchgekämpft. Ich hab halt auch ne Menge Zeit hier im elektrischen Bollerwagen.

Übrigens, im Nachhinein kam eine Durchsage dass es eine Stellwerksstörung war. Aus was bauen die die Dinger? Ich wollte grad Legotechnik sagen aber das würde evtl sogar besser funktionieren.

Im Ernst: Wie gibts das dass diese Stellwerke über Jahre hinweg mehrere Störungen pro Woche haben? Was ist das für ein Schrott?
Kann es sein dass die einfach billigst gekauft haben?

PS: S1 wieder zu spät, 10 Min...Geraffel...
NIM rocks
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Beitrag von NIM rocks »

Relentel @ 1 Mar 2012, 16:24 hat geschrieben:PS: S1 wieder zu spät, 10 Min...Geraffel...
:lol: :lol: :lol:

Mein Tipp: Besorg dir ne Voodoo-Puppe, zieh ihr ein Shirt mit [DB] BAHN BAHN BAHN an, setz ihr ein Rotkäppchen auf und los gehts! Ein Stich für jede Verspätungsminute! Vielleicht tuts ja irgendeinem in der Teppichetage am Potsdamer Platz weh ;)
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

NIM rocks @ 1 Mar 2012, 16:48 hat geschrieben:Besorg dir ne Voodoo-Puppe, zieh ihr ein Shirt mit [DB] BAHN BAHN BAHN an, setz ihr ein Rotkäppchen auf und los gehts! Ein Stich für jede Verspätungsminute! Vielleicht tuts ja irgendeinem in der Teppichetage am Potsdamer Platz weh  ;)
[Off-Topic]
Vielleicht lieber nicht: http://static.nichtlustig.de/toondb/120202.html :D
[/Off-Topic]
uferlos
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Beitrag von uferlos »

PS: S1 wieder zu spät, 10 Min...Geraffel...
wenns dir nicht passt, es gibt eine schöne alternative die nennt sich auto oder taxi :P
mfg Daniel
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Relentel @ 1 Mar 2012, 16:24 hat geschrieben: Im Ernst: Wie gibts das dass diese Stellwerke über Jahre hinweg mehrere Störungen pro Woche haben? Was ist das für ein Schrott?
Kann es sein dass die einfach billigst gekauft haben?
Billigst gekauft würde ich bei einem teilweise zweistelligen Millionenbetrag pro Stellwerk nicht sagen. Bei Stellwerksstörungen muss man unterscheiden zwischen Störungen der Innenanlage und Störungen der Außenanlage. Störungen der Außenanlage sind viel häufiger - da kann man aber auch nicht viel dagegen machen, Redundanz auf Ebene der Außenlage ist praktisch nicht möglich, außerdem hat man die ganzen Außeneinflüsse. Wenn ein Stein in der Weiche liegt, ist das auch erstmal eine Stellwerkstörung, weil sich die Weiche nicht umstellen lässt.

Das andere Problem ist, dass Stellwerke mehrere Jahrzehnte halten müssen - und irgendwann sind halt mal einzelne Bauteile am Ende der Lebenszeit angelangt. Die Erneuerung ist nicht ganz einfach, und dauert - und während Umbauarbeiten können ebenfalls Störungen auftreten.

Ich glaube Du unterschätzt etwas die Komplexität von Stellwerken.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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uferlos
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Beitrag von uferlos »

und wenn du da jetzt noch den starken verschleiß gerade auf der S-Bahn Stammstrecke/Ostbahnhof/Pasing dazunimmst. Ist doch kalr das es dort öfter mal zu problemen kommen kann, als irgendwo an einer nebenbahn, wo 3x/tag ein zug fährt.
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Beitrag von Relentel »

Heheh naja also das Argument "wenns dir nicht passt dann fahr halt Auto" ist so super, das kann man gegenüber jedem verwenden, der etwas gegen einen Misstand sagt.
Vielleicht ist das ja genau die Denke im Management...? Wems nicht passt der soll halt Auto fahren und wer sichs nicht leisten kann der kann sich auch nicht wehren.
Ich werde definitiv nach der nächsten Gehaltserhöhung aufs Auto umsteigen da ich zu den Glücklichen gehöre die in der Innenstadt einen Parkplatz hätten. Dann kann ich, so wie das Bahnmanagement, endlich auf die Leute herabsehen die sich mit den Massentransportmittel quälen müssen (Sarkasmus...!)

Ob die Bahntechnik billiges Klump ist oder nicht kann man auch nicht nur anhand dessen beurteilen ob ein Stellwerk einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet hat (die Bandbreite ist ja auch recht groß, 10 bis 99...)...wenn jetzt ein Stellwerkssystem das ordentlich funktioniert 100 Mio kosten würde dann ist eins mit 20 Mio vielleicht doch zu billig, obwohl 20 Mio immer noch viel Geld sind aus unserer Sicht. Es gibt ja auch Neuwagen ab 7000 Euro. Dass die unzuverlässig und kurzlebig sind ist wohl unbestritten. Für ein gutes Auto darf man ein paar Tausend mehr investieren. Trotzdem sind 7000 absolut gesehen nicht wenig Geld.

Dass auf so einer überforderten Strecke mehr kaputtgeht als bei einer Hinterwaldbahn ist eh klar. Nur warum es nahezu jeden Tag irgendeinen Schadensfall gibt ist mir nicht klar. Ab und zu ok, aber so oft? Da muss doch irgendwas faul sein?

Ich würde halt gerne herausfinden woran es liegt. In diesem Forum scheinen einige zu sein die sich intensiv mit dem Thema befassen und daher mehr Ahnung haben als ich.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Boris Merath @ 1 Mar 2012, 18:53 hat geschrieben: Wenn ein Stein in der Weiche liegt, ist das auch erstmal eine Stellwerkstörung, weil sich die Weiche nicht umstellen lässt.
Beides hat zwei Seiten und viel Grau dazwischen. Ganz früher hat der (meist) längst eingesparte Weichenwärter mit ner Holzlatte den Stein aus der Weiche rausgeschubst, und nach spätestens 2 Minuten ging's weiter....
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Relentel @ 2 Mar 2012, 07:06 hat geschrieben: Vielleicht ist das ja genau die Denke im Management...? Wems nicht passt der soll halt Auto fahren und wer sichs nicht leisten kann der kann sich auch nicht wehren.
Möglicherweise war das die Denke von Mehdorn - das kann ich nicht beurteilen - aber ich bin mir ziemlich sicher dass das nicht die Denke vom Grube ist - und erst recht nicht die Denke von den meisten Managements vor Ort.
Ob die Bahntechnik billiges Klump ist oder nicht kann man auch nicht nur anhand dessen beurteilen ob ein Stellwerk einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet hat (die Bandbreite ist ja auch recht groß, 10 bis 99...)...wenn jetzt ein Stellwerkssystem das ordentlich funktioniert 100 Mio kosten würde dann ist eins mit 20 Mio vielleicht doch zu billig, obwohl 20 Mio immer noch viel Geld sind aus unserer Sicht.
Und wer soll das zahlen? Unabhängig davon steigt die Zuverlässigkeit nicht linear mit dem Preis, insbesondere weil eben ein großer Teil der Schäden eben auf Umwelteinflüsse zurückzuführen ist, wo dann irgendwann der Aufwand für geringe Verbesserungen ziemlich groß wird.
Nur warum es nahezu jeden Tag irgendeinen Schadensfall gibt ist mir nicht klar. Ab und zu ok, aber so oft? Da muss doch irgendwas faul sein?
Wo gibt es nahezu jeden Tag eine Stellwerksstörung? Pauschal lässt sich das nicht sagen, es gibt Stellwerke die wegen ihrer Geschichte anfälliger sind als andere, der Ostbahnhof ist so ein Kandidat: Hier haben wir ein inzwischen recht hohes Alter der Verkabelung zusammen mit relativ umfangreichen Umbauten im Zuge des 5. Gleises am S-Bahnhof vor knapp 10 Jahren, das war keine so gute Kombination. Deswegen soll ja jetzt die Verkabelung saniert werden, auch wenn ich mir nicht sicher bin ob das so ne gute Idee ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Zp T »

Relentel @ 2 Mar 2012, 07:06 hat geschrieben: Heheh naja also das Argument "wenns dir nicht passt dann fahr halt Auto" ist so super, das kann man gegenüber jedem verwenden, der etwas gegen einen Misstand sagt.
Vielleicht ist das ja genau die Denke im Management...? Wems nicht passt der soll halt Auto fahren und wer sichs nicht leisten kann der kann sich auch nicht wehren.
Ich werde definitiv nach der nächsten Gehaltserhöhung aufs Auto umsteigen da ich zu den Glücklichen gehöre die in der Innenstadt einen Parkplatz hätten. Dann kann ich, so wie das Bahnmanagement, endlich auf die Leute herabsehen die sich mit den Massentransportmittel quälen müssen (Sarkasmus...!)

Ob die Bahntechnik billiges Klump ist oder nicht kann man auch nicht nur anhand dessen beurteilen ob ein Stellwerk einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet hat (die Bandbreite ist ja auch recht groß, 10 bis 99...)...wenn jetzt ein Stellwerkssystem das ordentlich funktioniert 100 Mio kosten würde dann ist eins mit 20 Mio vielleicht doch zu billig, obwohl 20 Mio immer noch viel Geld sind aus unserer Sicht. Es gibt ja auch Neuwagen ab 7000 Euro. Dass die unzuverlässig und kurzlebig sind ist wohl unbestritten. Für ein gutes Auto darf man ein paar Tausend mehr investieren. Trotzdem sind 7000 absolut gesehen nicht wenig Geld.

Dass auf so einer überforderten Strecke mehr kaputtgeht als bei einer Hinterwaldbahn ist eh klar. Nur warum es nahezu jeden Tag irgendeinen Schadensfall gibt ist mir nicht klar. Ab und zu ok, aber so oft? Da muss doch irgendwas faul sein?

Ich würde halt gerne herausfinden woran es liegt. In diesem Forum scheinen einige zu sein die sich intensiv mit dem Thema befassen und daher mehr Ahnung haben als ich.
Gebe dir einen Tipp: Fahr einfach mit deinem Auto in die Stadt! Auf solche Noergler wie dich, kann man echt verzichten! Nochmal zum mitschreiben: Solange es keine 2. Stammstrecke oder ausgebauten Suedring gibt, wird sich die Situation auch nicht aendern... Infrastrukur ist Sache der Politik, da kann die Bahn nix... Akzeptiert das endlich mal, oder eben das Auto bzw. das teure Taxi... Aber hier rumheulen bringt nix! Sorry, das muss mal gesagt werden, das nervt langsam diese Noergelei via TZ-Online
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Beitrag von Jojo423 »

Zp T @ 2 Mar 2012, 11:54 hat geschrieben: Infrastrukur ist Sache der Politik, da kann die Bahn nix...
Naja, aber DB NETZ bekommt jährlich Milliarden dafür. Insofern ist schon eine Sache der Bahn.
Viele Grüße
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Beitrag von uferlos »

das problem ist einfach: Es ist nichtmehr "Eine Bahn"...
DB Regio ist genauso ein EVU, wie der Alex oder die Bob. Außer das "DB" und das gemeinsame dach der marke "DB" hat man mit Netz bzw. auf netz kaum mehr einfluss, als private EVU.
Und solange DB Netz nichts ausbaut, werden die Verspätungen bei der S-Bahn bleiben, da der Stamm einfach überlastet ist. Da brauchts nur einen Rollstuhlfahrer in der HVZ der die rampe braucht und schon gehts los mit +2... Dazu der ganze Mischverkehr (S1, S4 usw.). Wenn der FDL entscheidet Überholung, dann ist die S-Bahn immer die dumme: +5 und mehr... das dann zur HVZ in den eh schon überlasteten stamm rein -> Verspätung.

Was soll die S-Bahn da jetzt bitte besser machen???
mfg Daniel
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