Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Wenn ich mir den "Textknäuel" vom Fernbusreisenden yeg009a mal so durchlese, reicht das schon aus um zu sagen: Ist nicht - unter diesen Bedingungen gilt bei mir für den Bus: "Wir müssen leider draußen bleiben". Denn München - Stuttgart kann ich im IC/EC regelmäßig für 24,50 € mehrfach am Tag haben - einfach so, Fahrkarte kaufen (selbstverständlich auch gegen Bares!), einsteigen. Bequemer ist es auch noch. Zuverlässiger sowieso - wäre die A8 zufällig voller Weihnachtsurlaubsheimkehrer gewesen, hätten das in Stuttgart locker auch +120 sein können.

Wenn den Fernbusbetreibern nix besseres einfällt, reicht es bei der Bahn vermutlich wirklich nur für ein lockeres Gähnen.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

146225 @ 30 Dec 2011, 06:05 hat geschrieben: Zuverlässiger sowieso - wäre die A8 zufällig voller Weihnachtsurlaubsheimkehrer gewesen, hätten das in Stuttgart locker auch +120 sein können.
Hätte, wäre, wenn zählt nicht.

Alle bisherigen Erlebnisberichte deuten auf eine durchaus pünktliche Fahrsituation der Fernbusse hin.

So schlimm unzuverlässig sind Fernbusse nun wirklich nicht. Sie können zwar von den gleichen Großstörungen wie die Eisenbahn betroffen sein, sprich Streckensperrungen oder PUs oder witterungsbedingte Geschwindigkeitseinschränkungen, aber Oberleitungs-, Signal-, Weichen- oder Stellwerksstörungen treffen für sie nicht zu.

Von dem was ich selbst gehört habe, bin leider noch nicht mit so einem Bus mitgefahren, auch wenn es zwischen Eisenach und Berlin einen gibt, sind sie sehr zuverlässig und allgemein im Rahmen der zu erwartenden Straßenverkehrsfluktuationen pünktlich.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Mühldorfer »

Autobahn @ 30 Dec 2011, 00:47 hat geschrieben: @ Mühldorfer
Allerdings ist Mühldorf – Berlin ein schlechtes Beispiel, es gibt Relationen, wo die Fahrzeit mit dem ICE nur die Hälfte beträgt, also vier statt acht Stunden.
Hallo,
für mich naheliegend, eigener Wohnort und Bundeshauptstadt.

Für mich persönlioch sieht es anders aus, BC50, ggf. auch wieder BC100 als Komfortkarten.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

ICE-T-Fan @ 30 Dec 2011, 06:49 hat geschrieben:Von dem was ich selbst gehört habe, bin leider noch nicht mit so einem Bus mitgefahren, auch wenn es zwischen Eisenach und Berlin einen gibt, sind sie sehr zuverlässig und allgemein im Rahmen der zu erwartenden Straßenverkehrsfluktuationen pünktlich.
Kann ich - auch abweichend von der genannten Fahrstrecke - bestätigen. In letzten Monaten bin ich mit BBK/Hahn Express (Nur war das leider ein Kleinbus) von Karlsruhe zum Baden-Airpark (Flughafen Karlsruhe) gefahren. Sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt war ich mit -5 am Ziel meiner Fahrt angekommen. Das Ganze für 18 € (Einfache Fahrt kostet 10 €). Aber von der Entfernung her recht teuer, dagegen ist DeinBus.de von Tübingen nach München via Stuttgart mit dem Festpreis für die einfache Fahrt von 21 € (Ich habe selbst eine Fahrkarte im A4-Format, die ich vom Busfahrer vom Autobus Oberbayern erhalten habe) für Spontanfahrer sehr günstig.


PS.: Wenn ich das nochmal was von einem "Textknäuel" oder sonstwas lese, dann weiß ich es wirklich nicht mehr, ob ich mich mit den Bahnthemen weiterbeschäftigen will.
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Beitrag von Mühldorfer »

Hallo,
meiner Meinung nach ist ein Fernbus nur dort ( volkswirtschaftlich ) sinnvoll wo spezielle umsteigefreie dünne Linien mit guter Vorausplanbarkeit der Reisen für die Fahrgäste angeboten werden.

Ansosnten ist die Beförderungskapazität der wenigen Fahrten je Tag und sehr begrenztem wirtschaftlichen Auslastungspielraum lächerlich.

Anders formuliert:

Die Fernbusse München-Berlin bieten sowenig Kapazität daß deren Passagiere ohne Auslastungsprobleme auch mit der Bahn fahren können. Ich denke nicht das diese Personenanzahl weder dichtere Zugfolge noch zahlenmäßig relevant zu Doppeltraktion nötigen würde.

Volkswirtschaftliche Kosten der komplette Busbetrieb, beim Zug die Grenzkosten für zusätzliche Fahrgäste bei der Innenreinigung, also gegen null, 3,5t "Fleischgewicht" von München nach Berlin dürften nur geringsten Mehraufwand an Traktionsstrom bedeuten, bestimmt weniger Energie als der Bus benötigt.
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Beitrag von 146225 »

yeg009a @ 30 Dec 2011, 11:42 hat geschrieben: Wenn ich das nochmal was von einem "Textknäuel" oder sonstwas lese, dann weiß ich es wirklich nicht mehr, ob ich mich mit den Bahnthemen weiterbeschäftigen will.
Wenn Du manche Ansage nicht mehr lesen möchtest, dann solltest Du auch manche Fehler nicht mehr machen.
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Beitrag von 146225 »

ICE-T-Fan @ 30 Dec 2011, 06:49 hat geschrieben: Hätte, wäre, wenn zählt nicht.
Natürlich nicht. Allerdings dürfte die A8 neben A5 und A6 in Baden-Württemberg diejenige Autobahn sein, welche im Radio am häufigsten die "Verkehrsmeldungen" füllt.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

146225 @ 30 Dec 2011, 19:41 hat geschrieben:
ICE-T-Fan @ 30 Dec 2011, 06:49 hat geschrieben: Hätte, wäre, wenn zählt nicht.
Natürlich nicht. Allerdings dürfte die A8 neben A5 und A6 in Baden-Württemberg diejenige Autobahn sein, welche im Radio am häufigsten die "Verkehrsmeldungen" füllt.
Das wäre für mich jetzt kein generelles Argument gegen diese Busse. Immerhin kann die Bahn auch von Großstörungen betroffen werden und PU gibt es leider Gottes auch sehr regelmäßig, insbesondere auf Hauptstrecken.

Wie schon angesprochen sind diese Fernbusse aber keine ernsthaft Konkurrenz für die Bahn und volkswirtschaftlich auch nicht weiter problematisch, da sie vorhandene Infrastruktur nutzen und nicht so sehr auf den Neubau von Infrastruktur angewiesen sind.

Diese Reisezeit ist mit einem ICE kaum zu vergleichen, wobei Fernbusse wohl aber sehr schnelle Innenstadt-zu-Innenstadt-Verbindungen erlauben, die Regionalverbindungen und eventuell auch IC-Verbindungen durchaus unterbieten können, wenn die Bahnhöfe nicht so zentral gelegen sind.
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Beitrag von TramBahnFreak »

ICE-T-Fan @ 30 Dec 2011, 19:57 hat geschrieben: Diese Reisezeit ist mit einem ICE kaum zu vergleichen, wobei Fernbusse wohl aber sehr schnelle Innenstadt-zu-Innenstadt-Verbindungen erlauben, die Regionalverbindungen und eventuell auch IC-Verbindungen durchaus unterbieten können, wenn die Bahnhöfe nicht so zentral gelegen sind.
Allerdings wäre das ja jetzt ein Kontra-Argument für München-stuttgart, noch dazu wo der Bus in S am Flughafen hält ;)
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

TramBahnFreak @ 30 Dec 2011, 20:17 hat geschrieben:Allerdings wäre das ja jetzt ein Kontra-Argument für München-stuttgart, noch dazu wo der Bus in S am Flughafen hält  ;)
Nicht immer - für viele Fahrgäste ist das schon von Vorteil, wenn der Bus am Flughafen hält, um nach einer kleinen Pause weiter nach Tübingen fahren zu können. Das bedeutet auch, daß der Bus von München nach Tübingen insgesamt mehr, oder weniger schneller ist, als die Bahn. :)

Und die Wahl der Haltestelle ist nicht so ohne, weil die Fahrt eines Busses von München nach Tübingen länger dauern würde, wenn der Bus stattdessen in S-Obertürkheim halten würde.
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Beitrag von TramBahnFreak »

yeg009a @ 30 Dec 2011, 20:40 hat geschrieben: [...]Das bedeutet auch, daß der Bus von München nach Tübingen insgesamt mehr, oder weniger schneller ist, als die Bahn. :)
[...]
Entweder es ist so, oder eben anders...

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Liebe Leute, schauen wir doch mal rund 70 Jahre zurück. Der Überland-Linienverkehr mit Bussen wurde aus historischen Gründen meist von der Post betrieben. Quasi als Nachfolger der Postkutsche. Verträge mit den Länderbahnen beziehungsweise später mit der Deutschen Reichsbahn sicherten zu, dass parallel zu Eisenbahnstrecken keine Postbusse verkehrten.

Aber schon ab 1933 begann die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft DRG mit der Einrichtung eigener Omnibusverkehre. Es gab verschiedene Linientypen:

Erschließung von Ortschaften in welche aus wirtschaftlichen Gründen keine Eisenbahnen mehr gebaut wurden.

Ersatz für stillgelegte Bahnstrecken.

Ersatz für unrentable Züge mit geringer Fahrgastzahl, meist einzelne Fahrten in Tagesrandlage.

Verkehr parallel zu Bahnstrecken, aber mit verbesserter Erschließung von Ortschaften mit großer Entfernung zwischen Siedlung und Bahnstation, gegebenenfalls durch Stichfahrten.

(Wem das bekannt vorkommt, hat richtig gelesen!).

Auf Befehl des Ver-“Führers“ mussten auf den neuen Autobahnstrecken Schnellbuslinien eingerichtet werden. Aus diesen entstand später der Bahnbusverkehr der Deutschen Bundesbahn.

Das Personenbeförderungsgesetz untersagt Linienverkehre mit Bussen, wenn sie den Interessen der Bahn gegenüberstehen. Dabei ist natürlich nicht ausgesagt, ob es sich um Zug oder Busverbindungen handelt. Und daher gibt es ja auch noch so viele Fernbuslinien, die mehr oder weniger direkt der Bahn gehören.

Natürlich hat sich das nach der Bahnreform gewandelt und die (regionalen) Bahnbusbetriebe - sind wie auch die kommunalen Busunternehmen - an die Verkehrsverbünde angeschlossen.

Das ist aber nicht der Aufhänger für eine Liberalisierung des Fernbusmarktes. Die Liberalisierung soll dazu dienen, preiswerte Punkt-zu-Punkt Verbindungen anzubieten. Und dabei nimmt sie der Schienenbahn und dem bestellten Regionalverkehr keinen einzigen Fahrgast weg. Daher verstehe ich das Getöse nicht, welches die Gegner veranstalten und von Fernbuslinien Dinge verlangen, die so schlicht nicht umsetzbar sind (und die Bahn in vielen Dingen auch nicht umsetzen oder garantieren kann).


Haltestelle Reichsbahn-Omnibus
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 30 Dec 2011, 21:40 hat geschrieben: Ersatz für unrentable Züge mit geringer Fahrgastzahl, meist einzelne Fahrten in Tagesrandlage.
Das kennen wir aus den 1980ern als gewaltigen Schuß in den Ofen. Da konnte man tatsächlich per Bahnbus auf Strecken wie Heilbronn - Schwäbisch Hall, Heilbronn - Karlsruhe oder Pforzheim - Bad Wildbad - Freudenstadt eine halbe Ewigkeit unterwegs sein. Unpaarig, mit Einschränkungen und in Anschlüssen nur zufällig passend. Als dann plötzlich Züge im Taktverkehr fuhren, erreichten sie Fahrgastzahlen, die mit dem Bus nie hätten erreicht werden können. Selbst die Kombination Pforzheim - Bahn - Bad Wildbad - Bus - Freudenstadt ist attraktiver als die Direktverbindung damals, erstens weil sie runde 30 Minuten schneller ist und zweitens auch öfter als 2 oder 3 mal am Tag möglich.
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Beitrag von 146225 »

TramBahnFreak @ 30 Dec 2011, 20:17 hat geschrieben: Allerdings wäre das ja jetzt ein Kontra-Argument für München-stuttgart, noch dazu wo der Bus in S am Flughafen hält ;)
Das ist ja genau der wirtschaftliche Selbstbetrug der "Billig-Busreisenden" - vom Flughafen ins Stadtzentrum von Stuttgart sind es 4 Zonen im VVS oder 4,50 € für die Einzelfahrt Erwachsene. Unser Testreisender hätte zu seinem Wohnort ab Flughafen mit der Sause via Stuttgart 7 Zonen oder 6,75 € bezahlt bzw. 5 Zonen / 5,75 € mit Sause & Bus via Böblingen. Gleich wird er anmerken, das er ja diese Kosten nicht hat. Andere (die Mehrheit!) haben. Von einem potentiellen Vorlauf in München mal ganz zu schweigen.

Systemvorteil Bahn: Eine durchgehende Fahrkarte für mich = 25,50 € auf Level IC/EC. Von so netten Möglichkeiten wie tarifliche Gleichstellung und City-Ticket mal ganz zu schweigen.
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Beitrag von yeg009a »

146225 @ 30 Dec 2011, 22:57 hat geschrieben:Das ist ja genau der wirtschaftliche Selbstbetrug der "Billig-Busreisenden" - vom Flughafen ins Stadtzentrum von Stuttgart sind es 4 Zonen im VVS oder 4,50 € für die Einzelfahrt Erwachsene. Unser Testreisender hätte zu seinem Wohnort ab Flughafen mit der Sause via Stuttgart 7 Zonen oder 6,75 € bezahlt bzw. 5 Zonen / 5,75 € mit Sause & Bus via Böblingen. Gleich wird er anmerken, das er ja diese Kosten nicht hat. Andere (die Mehrheit!) haben. Von einem potentiellen Vorlauf in München mal ganz zu schweigen.

Systemvorteil Bahn: Eine durchgehende Fahrkarte für mich = 25,50 € auf Level IC/EC. Von so netten Möglichkeiten wie tarifliche Gleichstellung und City-Ticket mal ganz zu schweigen.
Ohne BahnCard50 kommt man mit dem doppelten Fahrpreis gegen den Fernbus nicht an.

Zum Beispiel: IC/EC von München nach Stuttgart kostet statt 24,50€ 49,--€
Mit dem Bus käme man als Spontanfahrer mit 21€ + 4,50€ = 25,50€ günstiger hin, als mit der Bahn, oder mit dem NV zum Normalpreis von 38,80€ (ohne BC) hin und erreicht eben nicht das Preisniveau eines Fernbusses und S-Bahn zusammen. ;-)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 30 Dec 2011, 22:49 hat geschrieben:Das kennen wir aus den 1980ern als gewaltigen Schuß in den Ofen. Da konnte man tatsächlich per Bahnbus auf Strecken wie Heilbronn - Schwäbisch Hall, Heilbronn - Karlsruhe oder Pforzheim - Bad Wildbad - Freudenstadt eine halbe Ewigkeit unterwegs sein. ......
Die von Dir genannten Relation betrachte ich nicht als Fernverkehr, obwohl es damals möglicherweise darunter fiel. Und der tolle Bahnbus hat sicher auch noch in jedem Dorf gehalten :).

Um solche Relationen geht es den Busunternehmern auch gar nicht, Frankfurt - Köln dürfte auch die unterste Grenze sein. Wobei ich mit vorstellen könnte, das der Bus z. B. von Düsseldorf nach Berlin auch noch Fahrgäste in Essen, Bochum und Dortmund aufnimmt, in Hannover auch Fahrgäste aussteigen und andere wieder einsteigen. Da ist auch kein stündlicher Taktverkehr notwendig, den den gibt es ja bei der Bahn :P

Zu den Preisen. In Verbundregionen hat der Fernbus nichts verloren und will es auch gar nicht. Von Frankfurt nach Köln durchquert ein Fernbus den RMV, bei dem im Busverkehr auch noch in denen weitere Verbünde für den regionalen Busverkehr existieren, der Westerwaldreis ist nicht in den VRM integriert und Köln liegt im VRS. Auch bei der Bahn spielen die Verbundtarife auf solchen Strecken keine Rolle.

Ein Bahnticket (Nahverkehr, ohne Bahncard) kostet 38,30 Euro (BC 25 = 28,76/BC 50 = 19,15). Die Fahrtzeit beträgt über drei Stunden. Bei einem ICE sind es 67 Euro (BC 25 = 50,25/BC 50 = 33,50). Die Fahrtzeit beträgt zwischen 1:05 und 1:23 Minuten. Mit modernen Reisebussen schaft man die Strecke auch in 2:30 Stunden.

Doch wer bitte von den potentiellen Buskunden hat eine Bahncard? Schon gar die BC 50! Ein solches Angebot ist nicht auf Dich zugeschnitten, das ist klar. Und darum geht es auch nicht, sondern darum, den (meist) jungen Leuten ein preiswertes Angebot zu machen. Sie würden möglicherweise sonst gar nicht fahren!

Dir geht dabei nichts verloren.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 31 Dec 2011, 04:16 hat geschrieben: Ein solches Angebot ist nicht auf Dich zugeschnitten, das ist klar. Und darum geht es auch nicht, sondern darum, den (meist) jungen Leuten ein preiswertes Angebot zu machen. Sie würden möglicherweise sonst gar nicht fahren!
Doch, würden sie, aber eben mit der Mitfahrzentrale. Das Klientel in den Fernbussen ist eher rentnerischer Natur.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Fichtenmoped @ 29 Dec 2011, 13:52 hat geschrieben:Für manche ist es schon eine Alternative:
- bequemer
- Service
- weniger Umstiege (dadurch weniger Verspätungsanfällig!)
- doch etwas schneller
Mir fällt da noch ein weiteres Kriterium ein: Haltemenge bzw. -häufigkeit.
Fichtenmoped @ 29 Dec 2011, 13:52 hat geschrieben:Was auf jeden Fall mit reinspielt ist die Kombination von:
Reisedauer - Komfort - Umstieg - Preis

- Reisedauer: je länger, desto weniger akzeptabel
- Komfort: Sitzplatzqualität? Service wie Bordbistro/-Restaurant?
- Umstieg: je öfters umgestiegen werden muss, desto verspätungsanfälliger ist die Verbindung, außerdem ist jeder Umstieg "tote" Zeit, die man mit Warten verbringen darf
- Preis: hier hat jeder ein anderes Preisempfinden, was für den einen Normal ist, ist für andere überteuert
+ Haltemenge
- Haltemenge: Je häufiger gehalten werden muß, um so weniger angenehm wird die Reise. Und da hilft leider auch keine Streckenhöchstgeschwindigkeit, die ausgefahren werden kann.

Was den Preis betrifft: Wie die Höhe des Preises empfunden wird, hängt vom Einkommen und allgemeine Ausgaben der Einzelnen ab.

----
Bayernlover @ 31 Dec 2011, 10:20 hat geschrieben:Doch, würden sie, aber eben mit der Mitfahrzentrale. Das Klientel in den Fernbussen ist eher rentnerischer Natur.
Das würde ich nicht so sehen. Wie schon beschrieben, sollen die Fernbusse diejenige ansprechen, die entweder zu wenig Geld in der Tasche haben (also Junioren, Geringverdiener und Rentner) oder welche, denen das Bahnfahren eher nicht zugemutet werden kann, wie zum Beispiel von A nach B mit Umsteigen in C, wo die Umsteigezeit -sagen wir mal- eher Grenzwertig ist. Auch das Komfortkriterium ist in erster Linie nicht allein die Ausstattung der Züge und Bussen, sondern auch die Fahrzeit, die Zahl der Halte (Ich würde auch den Fernverkehr* dem Nahverkehr vorziehen, wenn der Vorteil darin liegt, große Entfernungen mit wenig Halten zu überwinden - nur Direkt und mit max. 1 x umsteigen versteht sich). Auch die Kosten beeinflußt die Verkehrsmittelwahl (wir sind bekanntlich nicht in der Schweiz, wo man mit einem einzigen Tarif jeden Zuggattung wählen kann).


*Unabhängig davon, ob es sich um Busse oder Züge oder Flugzeuge handelt, da jedes Klientel so unterschiedlich ist, muß auch den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, aussuchen zu dürfen, mit was sie von A nach B kommen wollen.
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

yeg009a @ 31 Dec 2011, 10:38 hat geschrieben: Was den Preis betrifft: Wie die Höhe des Preises empfunden wird, hängt vom Einkommen und allgemeine Ausgaben der Einzelnen ab.
Wobei Nahverkehr auch sehr teuer sein kann. Bei unserer letzten Urlaubsreise war der Fernverkehr deutlich günstiger als der Nahverkehr, da wir im FV einen günstigen Sparpreis (Mitfahrerermässigung, Hauptreisender BC25, 1 Mitreisender keine BC) bekommen haben, Länderticket kam wegen der Abflugzeit um 9:30 nicht in Frage.

Rückfahrt ging dann allerdings mir Länderticket, da wir kein Risiko bei Flugverspätung eingehen wollten. Rail&Fly war für unsere Fluggesellschaft nicht verfügbar. Weiss nicht warum.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Für den Fernbus, da es künftig aufgrund verschiedenen Unternehmen und Linien die Übersichtlichkeit verloren geht, gibt es eine neue Webseite, die ich zufällig entdeckt habe: BusTicket. Damit soll die Buchung trotz unterschiedlicher Unternehmen und Tarife vereinfacht werden. Leider ist die Seite noch nicht soweit. Vielleicht hilft dieses Portal auch den Kunden zukünftig, die Busverbindungen und -unternehmen anhand der Fahrzeit, Fahrplanlage und des Fahrpreises rauszusuchen.

Interessant ist auch das Portal, welches mit dem Ticketkauf nicht zu tun hat, aber dafür Informationen über Fernbusse enthält. Darüberhinaus berichtet http://www.fernbusse.net, daß in anderen europäischen Ländern - vor allem Großbritannien und Schweden - der Verkehrsmarkt seit 1980 vollständig liberialisiert ist.

Und vor allem das hier: :angry: - Kein Kommentar!
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Beitrag von Mühldorfer »

Hallo,
meiner Meinung nach sollten sich Bus&Bahn ergänzen, nicht konkurieren.

Das bedeutet für mich auch daß es Fernbuslinien gäbe die dort verkehren wo Bahnverbindungen nicht günstig existieren.

Diese aber in einem einheitlichen Fahrplan- und Fahrscheinsystem eingebunden, inkl. "gelber Abfahrtspläne" an Verkehrsstationen ( vulgo Bahnhof ). Tarifiert mitden üblichen Raumbegrenzungen.


Beispiel von Todtnau nach Horb, Bus nach Feldberg-Bärental oder Titisee, dann weiter mit Zug oder Konstanz-Furtwangen.

Mir ist bekant daß es Regionen mit wenig bahnverbindungen gibt.

Aber einen Bus München-Stuttgart oder München-Nürnberg oder München-Prag halte ich für Quatsch!
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Mühldorfer @ 5 Jan 2012, 13:52 hat geschrieben:Hallo,
meiner Meinung nach sollten sich Bus&Bahn ergänzen, nicht konkurieren.

Das bedeutet für mich auch daß es Fernbuslinien gäbe die dort verkehren wo Bahnverbindungen nicht günstig existieren.

Diese aber in einem einheitlichen Fahrplan- und Fahrscheinsystem eingebunden, inkl. "gelber Abfahrtspläne" an Verkehrsstationen ( vulgo Bahnhof ). Tarifiert mitden üblichen Raumbegrenzungen.


Beispiel von Todtnau nach Horb, Bus nach Feldberg-Bärental oder Titisee, dann weiter mit Zug oder Konstanz-Furtwangen.

Mir ist bekant daß es Regionen mit wenig bahnverbindungen gibt.

Aber einen Bus München-Stuttgart oder München-Nürnberg oder München-Prag halte ich für Quatsch!
Es hat aber trotzdem gezeigt, daß die Busverbindungen gerne angenommen werden, da es als kostengünstiges Angebot zur Bahn darstellt.

Mich würde es mal interessieren, was die Fahrt Bus/Bahn von Nürnberg nach Prag* kostet. Auch interessiert mich die Kosten auf der Relation München - Nürnberg (wobei die Bedienung zwischen den beiden Städten anhand des BLB-Fahrplans erlaubt ist, ist das eher unwahrscheinlich, sonst würde es drin stehen, daß eine innerbayerische Verbindung möglich sei, es sei denn, es ist explizit nur in diesem Fahrplan ausgewiesen; Dennoch ist eine Fahrtauskunft auf der BLB-Seite zwischen München und Nürnberg nicht möglich (ich habe es probiert)). Also stellt sich die Frage, wer eine Busverbindung von München nach Nürnberg bedient...


*Die Relation München - Prag kostet bei der Nutzung von Touring BC 33 € (lt. Touring-Fahrplanauskunft) und fährt nur einmal täglich; Bei der Bahn hingegen muß BUS 61 € (Ohne die Sonderangebote, wie Tschechien-Spezial zu berücksichtigen) / ZUG 65,90 € (nur gefundene Direktverbindungen) berappt werden. Was den erwähnten Bahneigenen Expressbus angeht, glaube ich das nicht, daß der Bus so einfach Nonstop nach Prag (Fz.: ca. 4:40 Std.) fahren darf, da die gesetzliche Lenkzeiten¹ gelten und der Bus irgendwo an der Autobahnraststätte eine Pause einlegen müßte.

¹ http://www.vis.bayern.de/produktsicherheit..._ruhezeiten.htm <-- Ob das die richtige Information ist, ist fraglich.

Beispiel von Todtnau nach Horb, Bus nach Feldberg-Bärental oder Titisee, dann weiter mit Zug... .
Wer will sich denn die 3 Umstiege zumuten, zumal das Risiko besteht, daß sich die Gesamtverspätung im Falle eines Anschlußversäumnisses aufgrund der Verspätung der vorherigen Fahrt bzw. des Anschlusses, erheblich erhöht? Und das ist in dem Fall keine gute Lösung. Ganz abgesehen davon, von der Fahrgastunfreundlichen Umsteigezeit von Bus zur Bahn in Titisee-Neustadt.
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Beitrag von Autobahn »

Mühldorfer @ 5 Jan 2012, 13:52 hat geschrieben:Aber einen Bus München-Stuttgart oder München-Nürnberg oder München-Prag halte ich für Quatsch!
Warum? Das DB-Unternehmen Berlin-Linien-Bus wirbt auf den S-Bahnen Rhein-Ruhr mit Busfahrten von Düsseldorf nach Berlin zum Preis von 33 Euro. Fahrpreis ohne ICE 94 Euro. Und trotzdem sind die ICE (107 Euro) auf dieser Relation oft überlastet, so das die Bahn eine Reservierung empfiehlt.

Der Bus nimmt der Bahn keine Fahrgäste weg! Und die Menschen, die für 33 Euro mit dem Bus fahren, wollen nicht 94 oder 107 Euro für die Bahn ausgeben. Sie fahren dann eben nicht nach Berlin oder suchen sich eine Mitfahrgelegenheit. Es ist auch nicht jeder auf die Eisenbahn fixiert, weil er sie so toll findet.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich denke auch, dass die Fernbusse mehrheitlich eine andere Zielgruppe ansprechen als die Bahn es tut. Und selbst im Stundentakt dürfte ein Bus mit 50 Sitzplätzen auf einer Relation, wo teilweise mehrere ICE-Linien die Stunde mit bis zu ca. 900 Sitzplätzen verkehren, für die Bahn nicht wirklich "gefährlich" sein. Da ein Bus im Gegensatz zum Flugzeug auch recht umweltverträglich ist, hab' ich gegen diese "Kunkurrenz" eigentlich nichts.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Autobahn @ 5 Jan 2012, 15:37 hat geschrieben:Der Bus nimmt der Bahn keine Fahrgäste weg! Und die Menschen, die für 33 Euro mit dem Bus fahren, wollen nicht 94 oder 107 Euro für die Bahn ausgeben. Sie fahren dann eben nicht nach Berlin oder suchen sich eine Mitfahrgelegenheit. Es ist auch nicht jeder auf die Eisenbahn fixiert, weil er sie so toll findet.
Ich sehe sowohl Deiner als auch Rohrbachers Ausführungen genau so. Wenn man sich das mal in England umschaut, soll der Verkehrsmarkt seit 1980 völlig liberalisiert sein und warum die SPD und NRW so einen Wirbel gegen die Fernbusse machen, kann ich das nicht nachvollziehen.
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Beitrag von Autobahn »

yeg009a @ 5 Jan 2012, 17:01 hat geschrieben:..... und warum die SPD und NRW so einen Wirbel gegen die Fernbusse machen, kann ich das nicht nachvollziehen.
Das ist nicht nur die SPD, sondern auch die Grünen sind dagegen. Dabei glänzt der Staatsminister im NRW-Verkehrsministerium Horst Becker (Grüne) mit absolutem Unwissen über den öffentlichen Verkehr. Als Staatsminister in diesem Amt muss er doch wohl wissen, ob eine Bahnstrecke nun für den Güter- oder den Personenverkehr da ist oder ob es eine eingleisige- oder zweigleisige Strecke ist.

Horst Becker will ja auch Direktvergaben (an die DB AG) mit einer Änderung des AEG möglich machen. Vielleicht erhofft er sich nach dem Ende seiner politischen Karriere auf einen Posten bei er Deutschen Bahn.
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Beitrag von Rohrbacher »

Wenn man sich das mal in England umschaut, soll der Verkehrsmarkt seit 1980 völlig liberalisiert
Gaaaaaaaanz schlechtes Beispiel... :ph34r:
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Rohrbacher @ 5 Jan 2012, 16:17 hat geschrieben: Ich denke auch, dass die Fernbusse mehrheitlich eine andere Zielgruppe ansprechen als die Bahn es tut.
Was allein für sich betrachtet eigentlich ziemlich traurig ist.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Mühldorfer »

Rohrbacher @ 5 Jan 2012, 17:30 hat geschrieben: Gaaaaaaaanz schlechtes Beispiel... :ph34r:
Stimmt, GB ist teuer, sehr teuer, Bahn oder Bus für Spontanfahrten!

Erträglich war das nur mit dem Brit-Rail-Pass, jeder Zug ist deiner für rund 30€ am Tag...., wählbare Tage.

Allerdings , habe ich die Tarife richtig verstanden?, zu vorgeplanten Reisen mit Zugbindung gab es relativ günstig die Rückfahrt als offenes Ticket.
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BR_103
Jungspund
Beiträge: 22
Registriert: 06 Jan 2012, 16:07

Beitrag von BR_103 »

Das würde bedeuten noch mehr Staus auf der Autobahn und vor allem mehr Öl und Benzinverbrauch und vor allem wäre es kein Schritt zum Klimaschutz und ökologischer Nachhaltigkeit, von daher sehr kritisch zu betrachten.
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