Cloakmaster hat geschrieben:
Es gibt aber Menschen, die leben nuneimal gerne etwas abseits. Die Freiheit der Wohnortwahl einzuschränken, halte ich für sehr bedenklich. Dumm ist natürlich nur, wer in ein kleines Dorf am A der W zieht, und sich dann darüber beschwert, daß der Bus nur dreimal am Tag vorbei kommt.
Es spricht ja nichts dagegen dass man gerne abseits lebt und sich dort einrichtet. In diesen Orten steht so viel ungenutzte Bausubstanz zur Verfügung, gerne auch Abriss und Neubau, nur keine weitere Flächenausbreitung dort.
Das Problem ist doch dass auf dem Land jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kocht und jede weist ein eigenes Gewerbegebiet und ein eigenes Neubaugebiet aus und schon fördert man Zersiedlung und weite Arbeitswege.
Da könnte man auch einen Verbund gründen, der gemeinsam ein Gewerbegebiet betriebt, am besten Standort. Es gibt solche Beispiele, aber zumeist siegt das Kirchturmdenken, daher braucht es übergeordnete Vorgaben.
Autobahn hat geschrieben:
Das Neubaugebiete mit Straßen erschlossen werden müssen, dürfte sich von selbst verstehen. Man kann aber nicht hingehen, und nur noch dort Neubauten erlauben, wo schon eine Straße ist.
Du hast das glaube ich falsch verstanden. Natürlich muss man in Neubaugebieten auch neue Straßen anlegen, es ging um den Ort an sich. Orte die strategisch ungünstig und weitab vom Schuss liegen sollten keine Neubaugebiete ausweisen dürfen.
Man kann durchaus eine Entwicklungsachsenstrategie festlegen, denn Infrastruktur ist teuer und Zersiedlung kostet zu viel Geld. Neubaugebiete sollte man dann eben konzentriert da hinbauen wo eine gute Straßen- und Schieneninfrastruktur vorhanden ist, wo Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte usw. sind bzw. in Orten die genau auf diese Punkte ausgerichtet sind.
Autobahn hat geschrieben:
Wir haben in Deutschland kaum einen Ort, der nicht gut bis sehr gut an das Fernstraßennetz angeschlossen ist. Kein Unternehmer baut eine Fabrik mitten in die Pampa, wo Zulieferer und Abnehmer sich über „Feldwege“ quälen müssen. Im Gegenteil, dort wo gut ausgebaute Verkehrswege sind, siedeln sich Gewerbebetriebe an.
So stimmt das nicht, alleine in Bayern gibt es Gebiete wo man sich auf die Entwicklungsachsen konzentrieren sollte. Nehmen wir den Bayerischen Wald, ein Negativbeispiel an Zersiedlung und Streubauten.
Hier könnte man sich an Entwicklungsachsen orientieren, z. B. die Achse Plattling - Regen - Zwiesel, Zwiesel - Freyung - Passau. Aber nicht in abgelegenen Weilern die hohe Infrastrukturkosten verursachen, aber nur unnötigen Verkehr erzeugen und nebenbei auch die Größe von Orten wie Regen oder Zwiesel gefährden. Es werden dort eher weniger Leute als mehr und genau darum muss man Neubaugebiete eben konzentrieren.
Nehmen wir Mecklenburg-Vorpommern und andere Gebiete, da muss man darüber reden Orte aufzugeben, das darf kein Tabu sein. Das werden wahre Naturparkreservate und aufgegebene Ort könnte man touristisch als Geisterdörfer vermarkten.
Autobahn hat geschrieben:
Eisenbahnmäßig ist der Kreis durch eine RE-Linie verbunden, in den Gemeinden gibt es je nach Größe und Bedarf einen mäßigen Busverkehr. Schienengüterverkehr findet nicht statt. Das nächste „Oberzentrum“ (über 250.000 Einwohner) wäre Krefeld. Willst Du jetzt alle Neuansiedlungen/Ersatzbauten von Firmen und Privaten im Kreisgebiet verbieten und sie zwingen, nach Krefeld (oder das etwas kleiner Moers) zu ziehen?
Du kannst eben NRW oder den Kreis Kleve nicht mit richtig dünn besiedelten Gegenden vergleichen. Darum geht es in meinem Beispiel nicht, generell nicht um Gemeinden die eine gewisse Größe haben.
Andere muss man zusammenschließen und nur der zentrale Hauptort bekommt ein Neubaugebiet.