Ausbildung bei der Deutschen Bahn Unterschied

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
koch0905
Jungspund
Beiträge: 3
Registriert: 01 Feb 2012, 21:46

Beitrag von koch0905 »

Hallo Leute, ich habe vor mich als Lokführer bei der Deutschen Bahn zu bewerben, also Ausbildungsplatz. Nun aber wird auf der DB Seite Stellen für Lokführer und Triebfahrzeugführer angeboten, aber ich versteh einfach nicht wo da der Unterschied ist? Lese Überall das Lokführer/Triebfahrzeugführer irgendwie gleich behandelt wird. Nur wird für Lokführer ein sehr guter Hauptschulabschluss oder guter Realschulabschluss verlangt und es gibt nur 8 freie Plätze. Und für Triebfahrzeugführer gibt es 25 Stellen und man braucht einen HA Abschluss mit abgeschlossender Ausbildung oder Realschulabschluss. Aber ich finde niergends was der Unterschied zwischen den 2 Ausbildungsberufen ist? Weiß das vielleicht jemand mehr darüber? Danke im vorraus.

MFG
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9566
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Hallo,

sind die Angebote denn direkt auf einer Seite, oder auf verschiedenen?
Die acht Plätze sind zumindest in den Lehrjahren die ich kenne eine typische Größe einer Ausbildungsgruppe.
Bei den 25 Stellen, und vor allem weil ein abgeschlossener Beruf vorausgesetzt wird, den will man da doch erst lernen, halte ich das für eine Weiterqualifizierung bzw. Umschulung in maximal neun Monaten, welche vermutlich an verschiedenen Dienststellen stattfindet, deshalb mehr Stellen, auch wenn es auch schon größere Ausbildungsgruppen als zehn gab.

Unterschiede bei der Behandlung?

Der Ausbildungsberuf den Du anstrebst heißt:Eisenbahner im Betriebsdienst, Fachrichtung Lokführer und Transport, kurz EiB-L/T.
Der Lokführer wurde zumindest offiziell in Triebfahrzeugführer umbenannt, da es eher auch die Züge die nicht aus Lok und Wagen bestehen, abdeckt, diese werden im Personenverkehr immer mehr, die neueste Kreation ist der Eisenbahnfahrzeugführer, da sind dann auch Zweiwegefahrzeuge, Draisinen und was weiß ich alles mit Rädern enthalten.
Die Bezahlung ist innerhalb der DB auch überall gleich, außer über DB Jobservice, durch den LfTV erhalten alle das gleiche Grundgehalt und gleiche Zulagen, nur Lokführer mit der Fahrberechtigung in einem weiteren Land, sogenannte Auslandslokführer erhalten geringfügig mehr, eine Lohngruppe höher im LfTV.

Ich hoffe, das wichtigste ist geklärt. Was die Bezeichnungen angeht, da weiß bei der Bahn die Linke nicht, was die Rechte macht.
Und Willkommen im Forum.

Martin
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Es gibt keinen Unterschied. Die eine DB-Tochter schreibt es wohl so, die andere so.

Auch eine Lok ist ja ein Triebfahrzeug und damit ist ein Triebfahrzeugführer nichts anderes als ein Lokführer. Nur gibt es heute ja nicht nur Loks, sondern auch andere Züge, z. B. Triebwagen und daher gibt es als Überbegriff die Bezeichnung "Triebfahrzeugführer".
Das hat nichts mit Triebwagen alleine zu tun, was irrtümlicherweise viele meinen!

Um welche Ausbildung geht es denn? Eisenbahner im Betriebsdienst Lokführer/Transport, was ja eine ordentliche Ausbildung im dualen System ist.

Oder meinst du eine Umschulung? Dort brauchst du natürlich eine abgeschlossene Berufsausbildung, da es ja nur eine Umschulung ist und keine volle Ausbildung.

Es ist auch die Frage wie alt du bist und ob du noch Schüler bist oder schon einen Berufsabschluss hast. Ich denke das dürfte in der Ausschreibung erklärt sein und ich konnte dir hier etwas weiterhelfen.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Martin H. @ 1 Feb 2012, 22:22 hat geschrieben: die neueste Kreation ist der Eisenbahnfahrzeugführer, da sind dann auch Zweiwegefahrzeuge, Draisinen und was weiß ich alles mit Rädern enthalten.
Meine Information ist, laut letztem Dienstunterricht, dass diese bescheuerte Bezeichnung "Eisenbahnfahrzeugführer" wieder abgeschafft wird.
koch0905
Jungspund
Beiträge: 3
Registriert: 01 Feb 2012, 21:46

Beitrag von koch0905 »

Hallo, ihr habt mir sehr geholfen, danke! Ich habe hier mal die Links reingestellt, wo man sieht welche 2 Berufe ich meine.

https://karriere.bahn.de/psp/kops/B_ERECRUI...CD=001&SEQNUM=2

und

https://karriere.bahn.de/psp/kops/B_ERECRUI...CD=001&SEQNUM=1


Hat man beim 1. Beruf eigentlich eine Gute Chance eine Ausbildung zu bekommen bei 8 Plätzen? Bei einem guten Realschulabschluss?
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Electrification @ 1 Feb 2012, 22:29 hat geschrieben:Meine Information ist, laut letztem Dienstunterricht, dass diese bescheuerte Bezeichnung "Eisenbahnfahrzeugführer" wieder abgeschafft wird.
Also doch, Pilot auf Höhe Null B-)

** Duck und Weg **
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9566
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Ich habs am Handy nur kurz überflogen, Link 1 mit Beginn am 1. September spricht stark für eine dreijährige Lehre, beim zweiten mit 1. März eben der Erste des nächsten Monats, also Umschulung.

Die Chancen, ich kann Dir nicht sagen ob Du genommen wirst, da kommen ja auch noch ärztliche Untersuchungen und Tests, aber im Moment gibt es eher zu wenig Bewerber, bei Umschulung und Lehre, also sieht es eher gut aus, sofern Du tauglich bist.


Lf, Tf, Ef, Tf, ...

Gleiswechselbetrieb, ...

Nichts ist bei der Eisenbahn so beständig wie die Änderung.
Und was meinen die eigentlich mit ".....steuern Sie unsere modernen Züge...", das Fahrzeug letzten Donnerstag hatte 52 Jahre auf dem Buckel.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

koch0905 @ 1 Feb 2012, 22:32 hat geschrieben: Hat man beim 1. Beruf eigentlich eine Gute Chance eine Ausbildung zu bekommen bei 8 Plätzen? Bei einem guten Realschulabschluss?
Mit Sicherheit, vor allem wenn du nicht auf einen bestimmten Ausbildungsort bestehst und die besten bekommen den Ausbildungsplatz. Es gibt zwar auch immer einige Abiturienten die die EiB-Ausbildung machen, aber alle 8 an dem Standort sicher nicht.

So wie ich das lese bist du Schulabgänger und damit kommt für dich ja eh nur die Eisenbahner im Betriebsdienst-Ausbildung in Frage und danach hast du gute Chancen übernommen zu werden, derzeit liegen sie bei 100%. ;)
Übrigens gibt es auch viele Privatbahnen die Eisenbahner im Betriebsdienst ausbilden, das wäre noch eine Alternative falls bei der DB keine Plätze mehr frei sind.
koch0905
Jungspund
Beiträge: 3
Registriert: 01 Feb 2012, 21:46

Beitrag von koch0905 »

Super, ihr habt mich nun aufgeklärt. Echt gutes Forum hier. Vielen Dank nochmal. Schönen Abend noch.

Edit: Aber gibt es hier im Bundesland Saarland noch irgendwelche Firmen außer die Deutsche Bahn? Kann man das irgendwie rausfinden?

MFG
uferlos
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7308
Registriert: 08 Sep 2002, 20:49
Wohnort: München

Beitrag von uferlos »

in münchen bei der s-bahn werden noch fleißig neue EIBs gesucht....
mfg Daniel
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Martin H. @ 1 Feb 2012, 22:42 hat geschrieben: Lf, Tf, Ef, Tf, ...

Nichts ist bei der Eisenbahn so beständig wie die Änderung.
Und was meinen die eigentlich mit ".....steuern Sie unsere modernen Züge...", das Fahrzeug letzten Donnerstag hatte 52 Jahre auf dem Buckel.
Ef hat sich doch nie durchgesetzt, das haben ein paar Umschüler nachgebrabbelt, weil sie es gehört haben, aber sonst hat das kein Mensch in den Mund genommen und das zurecht.
Tf hat sich seit Jahrzehnten eingebürgert und es gibt keinen Grund das zu ändern. Die neue Verordnung heißt ja auch TfV und nicht EfV. ;)

Ausschreibungen sind doch bekannt dafür dass dort alles schön geredet wird und Textbausteine eingebaut werden.

Wenn man sich in der Zeitung manchmal so die Stellenanzeigen betrachtet und dann Bekannte hat die dort arbeiten, dann ist das immer witzig den Vergleich zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu beobachten.
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

Der neueste Abschuss:

In der Öffentlichkeit wird die Fahrdienstleiter-Ausbildung mittlerweile als "Zuglotsen"-Ausbildung propagiert.
Analog dem erfolgreichen Gleisbaucamp vom letzten Jahr gibts dieses Jahr auch ein Gleisbau- und ein "Lotsencamp".

Ganz ehrlich:
Mir rollts bei dem Begriff Zuglotse die Zehennägel auf!!

Andererseits ist es verständlich... unter Fahrdienstleiter kann sich keiner was vorstellen, unter "Zuglotse" vielleicht schon eher... oftmals wurde ja auch gesagt "Der Fahrdienstleiter ist wie ein Fluglotse, nur halt für Züge". Meiner Meinung hinkt der Vergleich zwar gewaltig, aber egal.

Die Schüler bewerben sich dann quasi auf den Zuglotsen, werden dann zum Eisenbahner im Betriebsdienst, Fachrichtung Fahrweg ausgebildet, und arbeiten zum Schluss als Fahrdienstleiter... :blink:

Was dem Fass den Boden ausschlägt:
Viel Action und Spaß rund um die Ausbildungsberufe Gleisbauer, Elektroniker/Mechatroniker und Zuglotsen
Mir ist ja neu, dass es einen Ausbildungsberuf namens "Zuglotse" gibt. Müsste man glatt mal bei der IHK anfragen...

Hier eine Schul-Seite, wo man was darüber lesen kann:
KLICK

Auf Facebook gibts glaub ich auch noch eine Seite dazu, finde die aber gerade nicht.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Ich finde das auch nicht gut, denn es ist nicht einzusehen wieso man sich hier nach Flugverkehrsbegriffen richten muss. Wer Interesse daran hat, der hakt auch beim Begriff Fahrdienstleiter nach und will wissen was denn da nun dahintersteckt.
Zudem behaupte ich dass viele auch nicht wissen was ein Fluglotse ist.

Entweder man hält die heutigen Schüler für so doof oder sie sind es wirklich. Vielleicht ist man da hier in Bayern einfach zu verwöhnt. ;)

Wenn diese "Zuglotsen" dann auch wenigstens so viel verdienen würden wie die Fluglotsen. ;)
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

Oh, wenn das SO wäre, dann gäbe es wohl keinen solchen Fahrdienstleitermangel!

Aber ganz ehrlich, der Vergleich hinkt total:
Ein Flugzeug bewegt sich in drei Ebenen, ohne gesicherten "Flugweg".
Ein Zug fährt auf zwei Ebenen, auf einem vorgegebenen, gesicherten Fahrweg.

Schon klar, dass der Fluglotse mehr drauf haben muss als ein Fdl.


Was mich noch so am "Zuglotsen" stört:
Nirgendwo wird der Begriff "Fahrdienstleiter" oder "EiB F" (nicht mal zusätzlich in Klammern) erwähnt.
Wie soll jetzt jemand was Vernünftiges per Google darüber erfahren?!

Ich fürchte fast, das ist irgendwie ein Alleingang vom RB Süd, wenn nicht sogar von München...
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Systemfehler @ 4 Feb 2012, 00:09 hat geschrieben: Oh, wenn das SO wäre, dann gäbe es wohl keinen solchen Fahrdienstleitermangel!
Natürlich kann man das nicht vergleichen. ;)

Trotz allem verdienen Fahrdienstleiter mehr als sie bekommen, wie grundsätzlich alle Betriebseisenbahner. Würde man das ändern, hätte man auch mehr Interessenten. Fdl ist ein fantastische Tätigkeit, mir hat es gefallen.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10149
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Der Lotse an sich stammt nun wirklich nicht aus dem Luftverkehr. Und Zuglotse hört sich für mich durchaus besser an, als Fahrdienstleiter, welcher Fahrdienst muss den hier "geleitet" werden?

Und in Relation zu Verantwortung etc unterbezahlte Jobs gibt es nun wirklich mehr als genug An erster Stele würde mir da unsere Polizei einfallen.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Cloakmaster @ 4 Feb 2012, 15:12 hat geschrieben: Der Lotse an sich stammt nun wirklich nicht aus dem Luftverkehr. Und Zuglotse hört sich für mich durchaus besser an, als Fahrdienstleiter, welcher Fahrdienst muss den hier "geleitet" werden?
Der Beruf heißt traditionell Fahrdienstleiter und sollte auch weiter als solcher bezeichnet werden, denn Zuglotse passt überhaupt nicht und hört sich bescheuert an.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10149
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Warum passt das nicht? Der Fdl steuert und überwacht den Fahrweg bzw die Fahrstrassen der Züge, soweit ich weiss. Also lotst er sie sicher über die Gleise, wie ein Schüler-Lotse die Schüler sicher über die Straße lotst, der Schiffslotse das Schiff sicher durch die Fahrinne lotst etc - warum solte es also nicht passen?

Wie ist denn der Begriff "Fahrdienstleister" entstanden? Die Frage war druchaus ernst gemeint. Was kann man sich darunter vorstellen - gerade als 16,17 jähriger, der sich gerade auf die Berufswahl vorbereitet ?
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Wenn sich jemand auf den Beruf vorbereitet, der informiert sich über jeden Beruf und dann findet er es heraus.

Oder wollen wir das jetzt überall einführen, dann wird aus dem Kfz-Mechtroniker der Autoreparierer, aus dem Konditor der Tortenbäcker usw.

Abgesehen davon dürften viele in dem Alter auch nicht wissen was ein Fluglotse ist, von daher müsste man sich da auch informieren.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10149
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Ich würde den Fluglotsen doch schonb als eher bekannt einstufen. Sei es nun, weil man schon mal in den Urlaub geflogen ist, oder sich einen Flughafen angesehen hat, und dabei einiges erklärt wurde, oder auch aus den Bilderbüchern im Kindergarten, beim Arzt etc. Dort gibt eigentlich immer auch ein Buch übers Fliegen, ("Am flughafen", ähnlich wie "am Bauernhof" "Beim Arzt" "Bei der Post" etc) in den der Fluglotse erwähnt wird. Im Bilderbuch über Eisenbahn wird aber der Fahrdienstleiter eher weggelassen.

Der der Kfz-Mechatroniker wurde zu ebendiesem, weil er eben inzwischen nicht nur Mechaniker, sondern auch Elektroniker ist. Ein Konditor ist auch kein reiner Tortenbäcker, das wäre eine - durchaus mögliche - Spezialisierung.

Und sei es nur, um den etwas "drögen" Begriff etwas "hipper" zu machen. Aus diesem Grunde wurde schon der Hausmeister zum Gebäude-Manager...

Und ich warte immer noch auch die Erklärung des Begriffs "Fahrdienstleiter"...
Antworten