Ausbildung EiB-LT trotz Abi und in meinem Alter?

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Wie alt bist du denn? Ich würde zu einer dualen Ausbildung raten, dann hast du eine solide Ausbildung vorzuweisen und wie gesagt, die EiB-Ausbildung kann man auf 2 Jahre verkürzen mittels Lehrzeitverkürzung.
Für Umschulungen sind i. d. R. abgeschlossene Berufsausbildungen Vorraussetzung, da darauf aufgebaut wird.
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zweiflamme
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Beitrag von zweiflamme »

Wie alt bist du denn?
33 - also schon kurz vor'm Verfallsdatum sozusagen :rolleyes:
Ich würde zu einer dualen Ausbildung raten, dann hast du eine solide Ausbildung vorzuweisen
- danke, das ziehe ich auf jeden Fall in Betracht. Da ich das erste Mal in meinem Leben arbeitslos bin (und dann dank Selbständigkeit noch Hartz IV) weiß ich nicht so recht was von der ARGE angeboten bzw. ggf. auch gefördert wird.
Für Umschulungen sind i. d. R. abgeschlossene Berufsausbildungen Vorraussetzung, da darauf aufgebaut wird.
Da habe ich solches und solches gelesen. Manche Anbieter setzen das fest voraus, bei anderen wäre es "von Vorteil" - für mich wäre natürlich auch interessant zu wissen wie die Chancen später auf dem Arbeitsmarkt sind wenn man in 9 Monaten den Eisenbahnfahrzeugführerschein Klasse 3 "hinmurkst" und dann auf die Lok steigen will ohne "fundierte" gewerblich-technische Erstausbildung.

Die Ausbildung zum EiB L/T z.B. bei der DB würde ich natürlich vorziehen. Wie es da mit meinem Alter aussieht muss ich wohl selbst herausfinden.
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Beitrag von Bayernlover »

zweiflamme @ 7 Feb 2012, 09:37 hat geschrieben: für mich wäre natürlich auch interessant zu wissen wie die Chancen später auf dem Arbeitsmarkt sind wenn man in 9 Monaten den Eisenbahnfahrzeugführerschein Klasse 3 "hinmurkst" und dann auf die Lok steigen will ohne "fundierte" gewerblich-technische Erstausbildung.
Da in Deutschland Lokführer im vierstelligen Bereich fehlen, würde ich mir da keine zu großen Gedanken machen, wenn Du alle Prüfungen meisterst :)
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Ich kann mich nur an Guido anschliessen! Einfach mal nachfragen, wo es derzeit bundesweit Angebote gibt, wo Kurzausbildungen (9 Monate) gemacht werden. S-Bahn München kann man nur empfehlen mit ihren tollen Ausbildern... Darueberhinaus kriegt man in der Kurzausbildung schon ein richtiges Gehalt (Ca.1500 Euro auf die Hand!) und die Unterkunft kriegt man gestellt, wenn nicht da wohnhaft! Aber es ist eben kein Zuckerschlecken und man muss eben lernen! Ich will jetzt die Eib-Ausbildung, Froschkoenig verzeih mir, nicht schlechtreden, aber ich denke, dass diese Eib-Ausbildung den Abiturienten, besonders die eben schon mal studiert haben, eher langweilt und eine totale Unterforderung für denjenigen sei. Stichwort Berufsschule! Und wenns die Kurzausbildung schon gibt, warum dann nicht machen! Einfach mal nachfragen! Allerdings bevor man Eib wird oder die Kurzausbildung macht, muss man den Fähigkeitstest und den Medizincheck bestehen! Da kommt keiner drum herum...
Fazit: Übernahmechancen sind in jedem Falle da!!!
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zweiflamme
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Beitrag von zweiflamme »

Danke euch Beiden für die Antworten!

S-Bahn München - ich mag die Stadt sehr, wohne aber jetzt in Potsdam und habe hier Familie, daher wird ein Umzug, wenn auch nur ein kurzfristiger, eher schwierig ... aber mal sehen! Wenn das eine Chance darstellt wird es schon gehen. Allerdings: Lege ich mich mit einer Kurzausbildung bei der S-Bahn (mal egal wo jetzt) nicht schon automatisch fest auf einen späteren Einsatzbereich? Ohne jetzt Erfahrung zu haben - aber bisher habe ich mir eher Tf im Fernverkehr als (längerfristiges) Ziel vorgestellt. Wie sind da eure bisherigen "Werdegänge"? Fähigkeitstest und Medizincheck dürften (sollten) bestehbar sein - dass mich eine Ausbildung zum EiB langweilen würde glaube ich nicht unbedingt. Der Altersunterschied zu manchen Mitschülern in der BS wäre aber wohl schon ein krasser ...
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Beitrag von Bayernlover »

Versuche es mal bei der S-Bahn Berlin, da wird gesucht, gesucht, gesucht, und wenn sie nicht suchen, dann suchen sie :D

Dann müsstest Du nicht wegziehen, zumindest nicht so weit. Und Fernverkehr gibts wenn überhaupt erst später ;)
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zweiflamme
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Beitrag von zweiflamme »

Danke Guido - da Du ja aus der Berliner Ecke kommst oder zumindest jetzt hier wohnst: Kannst Du mir die S-Bahn Berlin denn empfehlen von der Ausbildung her? Fernverkehr -wenn überhaupt- erst später, das ist mir natürlich klar. Wie wird denn da in den EVU ausgewählt - abgesehen davon dass ein Einsatz im Fernverkehr ja nicht automatisch ein Schritt auf der "Karriereleiter" sein muss?
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Beitrag von Bayernlover »

zweiflamme @ 7 Feb 2012, 12:19 hat geschrieben: Danke Guido - da Du ja aus der Berliner Ecke kommst oder zumindest jetzt hier wohnst
Guido? Den gibts hier auch, und der kommt auch aus Berlin, aber der bin ich nicht :D
Kannst Du mir die S-Bahn Berlin denn empfehlen von der Ausbildung her?
Dazu befragst Du am besten einen gewissen Herrn Cmbln, der Admin im S-Bahn-Forum ist :)
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zweiflamme
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Beitrag von zweiflamme »

Guido? Den gibts hier auch, und der kommt auch aus Berlin, aber der bin ich nicht
Oh B-) Ich dachte weil Zp T nach Deinem Beitrag meinte
Ich kann mich nur an Guido anschliessen!
... na dann nix für ungut!
Dazu befragst Du am besten einen gewissen Herrn Cmbln, der Admin im S-Bahn-Forum ist
Werde ich :)
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Beitrag von Electrification »

zweiflamme @ 7 Feb 2012, 09:37 hat geschrieben: Da habe ich solches und solches gelesen. Manche Anbieter setzen das fest voraus, bei anderen wäre es "von Vorteil" - für mich wäre natürlich auch interessant zu wissen wie die Chancen später auf dem Arbeitsmarkt sind wenn man in 9 Monaten den Eisenbahnfahrzeugführerschein Klasse 3 "hinmurkst" und dann auf die Lok steigen will ohne "fundierte" gewerblich-technische Erstausbildung.

Die Ausbildung zum EiB L/T z.B. bei der DB würde ich natürlich vorziehen. Wie es da mit meinem Alter aussieht muss ich wohl selbst herausfinden.
Versuch einfach mal beide Richtungen, aber sei bitte Vorsichtig bei den Umschulungen, mach das bei einem EVU, denn bei den externen Anbietern gibt es sehr viele schwarze Schafe. Wenn du Leipzig liest, gleich vergessen und links liegen lassen.
Bei einem EVU wirst du normalerweise auch sofort übernommen, gerade in der derzeitigen Lage.

Es gibt aber Umschulbetriebe, da finden die Leute hinterher keine Einstellung, weil sie branchenweit bekannt sind für ihre "Qualität", solche kommen dann auch nur wieder bei schwarzen Schafen, also i. d. R. die ganz kleinen Güter-EVU mit 5-15 Mitarbeitern in der Maximalen, unter. Leider ist immer noch nicht geregelt dass es eine Prüfungsdatenbank gibt, da es wirklich unseriöse Umschulbetriebe gibt, die gezielt mit den Umschülern die Prüfungsfragen durcharbeiten und genau das dann prüfen.
So erklärt es sich dann auch dass diese hinterher trotz Prüfung nicht wissen was Zs1 bedeutet, keinen Befehl schreiben können oder sich weigern auf Sh1 zu rangieren. So passiert irgendwo in Franken.

Von daher ist es immer sinnvoll es bei einem seriösen EVU zu machen. Im Potsdamer Raum hast du ja auch mehrere Möglichkeiten. Für den Güterverkehr z. B. die hvle/Havelländische Eisenbahn oder DB Schenker, im Personenverkehr natürlich DB Regio oder die ODEG.
Ob die S-Bahn Berlin derzeit so die glückliche Wahl wäre sei mal dahingestellt. ;)
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Dieser eine Vorfall da in Franken, welcher wie viele andere Kuriositäten überall in Deutschland vorgekommen sein soll. Kann sein, aber ich würde da nicht alles glauben was die Schwalben von den Dächern pfeifen.
Zweiflamme:
Wie wird denn da in den EVU ausgewählt - abgesehen davon dass ein Einsatz im Fernverkehr ja nicht automatisch ein Schritt auf der "Karriereleiter" sein muss?
Gut, dass das bei Dir ein späteres Ziel ist. Wie es mit Leuten aussieht, die schon etwas älter sind, weiß ich nicht, aber i.d.R. setzt der Fernverkehr fünf Jahre im Streckendienst voraus, auch deshalb sind Ausbildungen von Fernverkehr direkt recht selten.

Im September 2010 wurden in Frankfurt und noch wo erstmals seit Jahren wieder EiB´s eingestellt, welche auch zum Zugbegleiter ausgebildet werden.
Was die EVU-Auswahl innerhalb der DB angeht, wenn Du zu einer S-Bahn oder Regio NRW usw. willst -> direkt dort bewerben.
Wenn Du dann genug Erfahrung hast, nach fünf Jahren mal beim Fernverkehr anfragen. Geld ist da genau das selbe, ggf. gibt es ab und zu mehr Auslandszuschläge als anderswo.
Ach ja, bereits früher kann man beim Fernverkehr Bereitsteller werden, BW-Bahnhof-BW-Bahnhof-BW-Drehfahrt, BW-Bahnhof-BW. Auf Dauer ist das für die meisten nix.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Martin H. @ 7 Feb 2012, 20:25 hat geschrieben: Ach ja, bereits früher kann man beim Fernverkehr Bereitsteller werden, BW-Bahnhof-BW-Bahnhof-BW-Drehfahrt, BW-Bahnhof-BW. Auf Dauer ist das für die meisten nix.
Ich kenne welche, die sich wie ein kleines Kind auf diese Aufgabe freuen :D
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Beitrag von Baureihe 401 »

Bayernlover @ 7 Feb 2012, 20:34 hat geschrieben: Ich kenne welche, die sich wie ein kleines Kind auf diese Aufgabe freuen :D
Ich steh wenigstens dazu!!!
Als U21 sind einem die Möglichkeiten aber auch etwas beschränkt ;)
Fahrberechtigt auf den Baureihen 101, 111, 120, 143, 146, 1016/1116, 401, 402, 403/406, 423-426, 440, 442, 445 und diversen Steuerwagen.
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Beitrag von Martin H. »

Klar, U21, ich hab bis fast 22 auch was anderes gemacht, hat dann aber gereicht. Kann manchesmal auch interessant sein und man lernt sein Fahrzeug richtig kennen, aber dauernd dieses Rumgestehe, wenn man mal fährt kommt man nicht vom Fleck.

Mittlerweile mach eich meine Alternativbeschäftigung immer mal wieder zur Aushilfe, dann ist es mal wieder eine schöne Abwechslung, aber übertreiben muss man es nicht. Kommt auch auf die Leute an, manchesmal war das Arbeitsklima nicht so besonders.
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Beitrag von chris232 »

zweiflamme @ 7 Feb 2012, 11:50 hat geschrieben: S-Bahn München - ich mag die Stadt sehr, wohne aber jetzt in Potsdam und habe hier Familie, daher wird ein Umzug, wenn auch nur ein kurzfristiger, eher schwierig ... aber mal sehen!
Wie wär's denn mit dem metronom? Das ist wenigstens erheblich näher an Potsdam... Und vom Fahren her auch schon etwas näher am Fernverkehr als die S-Bahn. Allerdings hast du dann den Nachteil, dass du nicht im DB-Konzern bist und daher nicht so leicht dorthin wechseln kannst.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Electrification »

chris232 @ 9 Feb 2012, 00:10 hat geschrieben: Wie wär's denn mit dem metronom? Das ist wenigstens erheblich näher an Potsdam... Und vom Fahren her auch schon etwas näher am Fernverkehr als die S-Bahn. Allerdings hast du dann den Nachteil, dass du nicht im DB-Konzern bist und daher nicht so leicht dorthin wechseln kannst.
Erst einmal finde ich gut was Metronom macht, nämlich 10 Monate, da kann sich sogar die DB eine Scheibe davon abschneiden, von vielen anderen EVU ganz zu schweigen, neuestes Negativbeispiel die ach so tolle Eisenbahngesellschaft Potsdam.
Der Metronom legt aber Wert auf eine technische Berufsausbildung, will ich noch erwähnt haben.

Aber wie auch immer, im Berliner Raum gibt es sicher genug Möglichkeiten und wie gesagt, eigentlich ist eine Berufsausbildung zwingend. Bei Abitur wird da vielleicht aber davon abgesehen, das kann ich nicht sagen.
Einen seriösen Umschulbetrieb wird man aber nicht finden der das nicht vorraussetzt.
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zweiflamme
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Beitrag von zweiflamme »

Hallo Chris,

danke für den Tipp - aber auch metronom verlangt ja eine "abgeschlossene technische Berufsausbildung" - damit wieder das Dilemma. Natürlich könnte ich auch noch eine Ausbildung machen, diese verkürzen und danach umschulen ... dann aber kann ich ja (theoretisch) auch gleich eine duale Ausbildung zum EiB L/T machen. Eigentlich bleibt mir nur eine "weniger" qualifizierte Umschulung oder die Ausbildung zum EiB L/T. Werde mich in den nächsten Tagen mal dazu von der ARGE beraten lassen.
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Beitrag von zweiflamme »

Electrification @ 9 Feb 2012, 01:13 hat geschrieben: Einen seriösen Umschulbetrieb wird man aber nicht finden der das nicht vorraussetzt.
Das wäre natürlich - naja, dann würde ich in den "sauren" Apfel beißen, vorher aber versuchen in der Ausbildung bei der DB unterzukommen (oder weiß jemand ganz sicher eine Altersgrenze?). Dass auf die Berufsausbildung wegen der Hochschulreife verzichtet wird glaube (und hoffe) ich nicht - das wäre völlig danebengegriffen. Insofern schaue ich mich weiter um, behalte die Aussage zur Seriösität der Umschulbetriebe im Blick und lasse mich von der ARGE beraten.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

@zweiflamme

Ich würde dir eh zur dualen Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst raten, da diese Ausbildung viel umfassender ist als die Umschulung und du die Zusammenhänge der Eisenbahn mitbekommst, während die Umschulung eine reine Funktionsausbildung ist.

Wie gesagt, du hast die Möglichkeit auf 2,5 oder 2 Jahre zu verkürzen. Bei dir mit Abitur sind die 2 Jahre auf jeden Fall möglich. Vielleicht gibt es ja Möglichkeiten dass du während der Berufsschulzeiten in der Firma mitwirkst, wie das immer in Ferienzeiten gemacht wird, also auf dem Stellwerk, Führerstandsmitfahrten usw.
Berufsschulpflicht hast du keine, andererseits gibt es da auch bahnspezifische Fächer. Entscheidend ist aber eh der IHK-Abschluss der am Ende steht.

Lasse dich einfach mal genauer beraten, denn es gibt genug Umschulbetriebe die alles andere als seriös sind. Dort bekommst du nicht das vermittelt was du brauchst, denen geht es nur ums abkassieren staatlicher Gelder.

Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Glück und hoffe dass dein Ansinnen letztendlich erfolgreich ist.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Ich hab den EiB F gelernt, und unser ältester Kollege war zu Ausbildungsbeginn auch 28 oder 29.
Der hat auch mit uns die Berufsschulbank gedrückt. Wobei wir ein spezieller Fall waren, unsere Gruppe hatte durch die Bank (Fach-)Abitur, und wir haben alle die verkürzte Ausbildung gemacht. Wir hatten auch nur die drei Prüfungs-Fächer, zwei Eisenbahnfächer und Wirtschaft.

Sport, Religion, eine Fremdsprache, und was die anderen Berufsschüler sich noch so alles antun mussten, das gabs bei uns nicht.

Allerdings hab ich an der BS fast einen Kulturschock erlitten:
Kommst vom Gymnasium, bist Anfang 20, und kommst auf eine Berufsschule, wo hauptsächlich Hauptschulabsolventen und Bildungsversager BVJ'ler sind.
Da waren teilweise Altersunterschiede von 5-7 Jahren, von den "Reifeunterschieden" gar nicht zu reden.

Wobei bei mir am Gymi wars wohl noch eher sittsam. Eine Kollegin aus NRW meinte, es gäbe keinen großen Unterschied zwischen den Schülern in der BS und an ihrem ehem. Gymnasium... :rolleyes:
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zweiflamme
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Beitrag von zweiflamme »

Systemfehler @ 19 May 2011, 16:23 hat geschrieben: Ich hab zwar den EiB F gelernt, aber in der L/T-Parallelklasse der Berufsschule war auch ein etwas älterer Kollege, mit Abitur und abgebrochenem Studium... der dürfte damals so alt gewesen sein wie du jetzt.
Das macht doch Mut :) Dann bewerbe ich mich zuerst mal bei "der Bahn" zur Ausbildung EiB L/T. Macht ja auch nach allem was ich hier bisher gelesen habe am meisten Sinn - seriöse Umschulbetriebe fordern meist sowieso eine (technische) Ausbildung, man erlangt gegenseitiges und ein umfassenderes Verständnis für alles was im Bahnbetrieb so läuft, und die Sache kann ich ggf. auch noch verkürzen. Ist also organisatorisch und zeitlich das Günstigste mit Zukunftsperspektive. Und dass es zukünftige Kollegen gibt die auch erst mit Anfang / Mitte 30 EiB gelernt haben ist gut zu hören.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Absolut, bei mir waren zwar keine 30jährigen dabei, aber zwei mit Abitur, die danach die Ausbildung gemacht haben. Ich habe den umgekehrten Weg gewählt, erst die Ausbildung und danach via BOS das Fachabitur, auch wenn ich dem Fahrdienst treu geblieben bin. Man weiß nie was die Zukunft bringt.

Bei dir macht eine Verkürzung auf zwei Jahre absolut Sinn und ich denke so wird das auch kommen. Ältere Kollegen die EiB L/T lernen sind so ungewöhnlich nicht, gerade im Lokführerberuf ist das sogar von Vorteil, da man ja erst ab 21 fahren darf und sonst vorher rangiert oder Zub macht, was aber auch nicht schadet.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Hallo Zweiflamme,


Bildung hat noch niemand geschadet!

Und wenn es nur dazu dient, dass Du bessere Lerntechniken hast, um die Theorie zu behalten.


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
apollon78
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Beitrag von apollon78 »

Hi,

habe auch gerade diesen hochinteressanten Beitrag gelesen. Er wirft genau die Fragen auf, die ich mir auch stelle.... Als Akademiker zur Bahn und wie?

Ich bin 35, habe Abitur, habe Jura studiert und bin einmal mit 0,3 Punkten durchs 1. Staatsexamen gerasselt. Danach habe ich Französisch, Englisch und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien studiert und mit "sehr gut" abgeschlossen. Seitdem bin ich im Referendariat und schleppe mich so durch, da mich der Beruf nicht richtig erfüllt und ich nicht sicher bin, ob ich das wirklich die nächsten 30 Jahre machen will. Ehrlich gesagt, würde ich mich gerne beruflich neu orientieren...

Seit meiner Kindheit interessiere ich mich total für die Eisenbahn, ich wollte ständig auf Bahnhöfe oder an die Strecke, um Züge zu beobachten. Mein Umfeld hat immer gelacht, wenn ich als 10jähriger, Loktypen, Waggonbezeichnungen, etc. kannte... Leider war ich immer auf ein geisteswissenschaftliches Studium fixiert gewesen (jaja das ach so tolle studieren..), so dass ich eine Ausbildung zum Lokführer oder Fahrdienstleiter nie in Erwägung gezogen habe.... Nunmehr könnte ich mir diese Berufe aber super vorstellen und glaube, ich wäre da glücklicher als im Schuldienst.

Das Problem an der ganzen Sache ist jetzt leider das liebe Geld... Ich würde ja gerne eine EiB Ausbildung bei der DB machen, aber die Ausbildungsvergütung von knapp 700€ brutto reicht bei mir vorne und hinten nicht für Auto, Wohnung, Lebensmittel, etc, obwohl ich sehr sparsam lebe und darin durch mein langes Studentenleben auch Übung habe. Insofern scheint mir die Erwachsenenqualifizierung eine attraktive Sache zu sein... Mit dem vielen Lernen kann ich gut leben, der Punkt ist, dass ich so finanziell besser über die Runden käme... Ich komme aus Hessen und habe gelesen, dass sowas bei der HeLaBA gehen würde... Hat jemand Erfahrung damit? Oder könnte ich eine Erwachsenenqualifizierung auch bei der DB in Frankfurt machen? Wer wäre in diesem Fall mein Ansprechpartner? Kennt evtl. auch jemand Leute mit meinem Werdegang, die jetzt bei der Bahn arbeiten und die mir Erfahrungen schildern könnten?

Sorry für den langen Text, aber das Thema ist für mich extrem spannend!
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Meinst du mit Erwachsenenqualifizierung eine Umschulung?
Helaba ist sicher die HLB, denn eine Bank wird kaum im Bahnbereich umschulen oder und wenn dann würde ich die Finger davon lassen. ;)

Wie schon mal erwähnt, wenn du eine Umschulung machst, dann am besten bei einem EVU. Ich rate dir dringend von externen Umschulbetrieben ab, die oftmals eine miesen Qualität an den Tag legen und wo man dann eigentlich nur noch von den schwarzen Schafen der Güterverkehrsbranche genommen wird.

Die DB macht ja auch Umschulungen (Funktionsausbildungen), würde ich dir jetzt spontan empfehlen. Wenn du Fahrdienstleiter machen willst gibt es eh keinen Alternative dazu.
apollon78
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Beitrag von apollon78 »

@electrification: Ja, genau, ich meine eine Umschulung. Und natürlich die HeLaBa....;-)

Zum Thema Funktionsausbildung hab ich auf den Karriereseiten der Bahn leider keine passenden Angebote in Hessen (bin aus mehreren familiären Gründen örtlich gebunden) gefunden, bringt da eine Initiativbewerbung was? An wen wende ich mich denn da am Besten?

@electrification: Welche Erfahrungen haben denn die Akademiker, von denen hier im Thread die Rede ist, so gemacht?

Beste Grüße und vielen Dank für die Antwort:-)
Electrification
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Beitrag von Electrification »

apollon78 @ 8 Aug 2013, 17:47 hat geschrieben: @electrification: Ja, genau, ich meine eine Umschulung. Und natürlich die HeLaBa....;-)

Zum Thema Funktionsausbildung hab ich auf den Karriereseiten der Bahn leider keine passenden Angebote in Hessen (bin aus mehreren familiären Gründen örtlich gebunden) gefunden, bringt da eine Initiativbewerbung was? An wen wende ich mich denn da am Besten?

@electrification: Welche Erfahrungen haben denn die Akademiker, von denen hier im Thread die Rede ist, so gemacht?

Beste Grüße und vielen Dank für die Antwort:-)
Also welche Erfahrungen die Leute hier gemacht haben kann ich nicht sagen, aber ich kenne zwei Akedemiker denen ihr Beruf einfach keine Freude bereitet hat und die jetzt bei der Eisenbahn sind, einer Fdl, der andere Lokführer und beide haben große Freude daran und sich ihren Traum erfüllt.

Ich kenn mich in Hessen jetzt nicht so aus, aber du solltest einfach mal nachfragen, bei Karriereportal der DB wird dir sicher weitergeholfen.
Also normalerweise finden auch in Hessen ständig solche Funktionausbildungen statt, zumindest im Raum Frankfurt auf jeden Fall. Ich würde da mal bei der DB nachhaken.
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