Straßenbahn München Gleispläne Endhaltestellen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Diver_Muc
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Beitrag von Diver_Muc »

Servus zusammen,

könnt Ihr mir sagen warum man früher die Endhaltestellen, im Bezug auf die Gleisanlagen, so großzügig dimensioniert hat? Wenn ich mir da die Endhaltestelle Fürstenried West der damaligen Linie 8/16 anschaue, da sieht man ein Abstellgleis. Wurde das jemals benützt?

Weitere Beispiele:
Gondrellplatz 3 Abstellgleise
Großhesseloher Brücke 4 Abstellgleise
Effnerplatz 4 Abstellgleise
Austellung 5 Abstellgleise

Gleisplan 1964

Wurden diese Abstellanlagen jemals ausgelast? Oder hat man diese Gleise mal für den Fall der Fälle geplant? Wenn ich als an einer dieser Abstellanlagen vorbeigefahren bin, hab ich noch nie eine Straßenbahn auf diesen Gleisen gesehen. Gibt es Bilder wo man eine Straßenbahn darauf sieht?
Ich habe gesehen, bei noch existierenden Haltestellen, dass man diese Gleise zurückbaut, warum lässt man die nicht einfach drin?

Gruß Stefan
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Nun, die "Ausstellung" wurde bestimmt rege genutzt . Schliesslich gab es noch keine U-Bahn zum Messegelände, und wenn dort grosse Publikumsmessen waren, brauchte man eine gewise Anzahl an Trams. Aber da werdne die Experten hier sicher mehr zu sagen können
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Früher wurden die Beiwagen teilweise abgestellt außerhalb der Hauptverkehrszeit. Daher die Stumpfgleise - eine beidseitige Anbindung hätte ja nichts gebracht.

Warum mans rausgenommen hat - Weichen kosten Wartung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
ropix
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Beitrag von ropix »

Diver_Muc @ 9 Feb 2012, 16:53 hat geschrieben:Servus zusammen,

könnt Ihr mir sagen warum man früher die Endhaltestellen, im Bezug auf die Gleisanlagen, so großzügig dimensioniert hat? Wenn ich mir da die Endhaltestelle Fürstenried West der damaligen Linie 8/16 anschaue, da sieht man ein Abstellgleis. Wurde das jemals benützt?
An der Amalienburgstraße sieht man die beiden Hinterstellgleise auch, am Romanplatz gabs das gleiche auch. Wurde vor allem genutzt um Beiwagen abzustellen, die nur wärend der HVZ durch die Gegend gekarrt wurden. Später dann wohl auch mal um ganze Züge abzustellen
Weitere Beispiele:
Gondrellplatz 3 Abstellgleise
Großhesseloher Brücke 4 Abstellgleise
Effnerplatz 4 Abstellgleise
Austellung 5 Abstellgleise
Also ich bilde mir ein, das waren zur Einstellung ein wenig mehr als "nur" 5 Gleise. Schon im Plan sinds 6 :)
Gleisplan 1964

Wurden diese Abstellanlagen jemals ausgelast? Oder hat man diese Gleise mal für den Fall der Fälle geplant? Wenn ich als an einer dieser Abstellanlagen vorbeigefahren bin, hab ich noch nie eine Straßenbahn auf diesen Gleisen gesehen. Gibt es Bilder wo man eine Straßenbahn darauf sieht?
Ich habe gesehen, bei noch existierenden Haltestellen, dass man diese Gleise zurückbaut, warum lässt man die nicht einfach drin?

Gruß Stefan
Weils Geld und Unterhalt kostet und weil man bei der Trambahn irgendwann mal meinte es der DB nachmachen zu wollen und wo möglich Weichen ausgebaut worden sind. Mit Einführung der M und P-Züge hat man die Kuppeleien im Netz draußen aber sowieso schon zurückgefahren.
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eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

In München wurden in der Spätverkehrszeit und am Sonntagvormittag der Beiwagen abgehängt und an der Endstation hinterstellt. Die Gleise waren zu diesen Zeiten voll. Zum Einrücken wurden die Beiwagen dann wieder mitgenommen. Damit sparte man Personal. Mit der Einführung des Einmannbetriebs auf den Triebwagen fiel der Grund und damit das Ab- und Anhängen der Beiwagen weg. Die Gleise blieben liegen. Später entfernte man oft die Anschlussweiche und die Oberleitung, teilweise auch die ganze Abstellanlage.
Die Abstellgleise an der Großhesseloher Brücke, am Ostfriedhof und das Abstellgleis in Thalkirchen war für Verstärkerzüge, die an Sonntagen bei Bedarf eingesetzt wurden. In der Nachkriegszeit war eine Straßenbahnfahrt nach Großhesselohe oder Grünwald der preiswerteste Ausflug für die Münchner und das wurde entsprechend stark genutzt. Ähnliches gilt für Thalkirchen als Tierparkhaltestelle.
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