[M] Nachlassende Dynamik im Ausbau und Angebot

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Mühldorfer @ 4 Mar 2012, 16:25 hat geschrieben: Das sit auch gut so!
Warum? Lässt man den ÖPNV auf dem absteigenden Ast, so werden sich die Fahrgastzahlen verringern. Ist das das Ziel?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mühldorfer @ 4 Mar 2012, 16:25 hat geschrieben:Das sit auch gut so!

Begründung:

Pro Bürger, meine Einschätzung, flossen in Münchner Verkehrsínvestionen deutlich mehr Mittel als in anderen Regionen, dieses Klotzen kommt allmählich zum Ende.
die Wirtschaftskraft ist in München wesentlich höher als in anderen bayrischen Regionen
Die Stadt München, aber auch die Bürger sollten sich mal überlegen wie dort Transportwünshce von der Anzahl reduziert werden könnten.
wir setzen uns alle daheim vor den Fernseher. Trifft das deine Wunschvorstellung?
Ich denke an dezentralisierung von Freizeit in die Wohnungsnähe, aber auch Umzüge innerhalb der Stadt.
was hat ÖPNV mit Umzügen zu tun?
Acuh die City büromäßig und nach Verklaufsfläche ausdünnen, Umbauten nur mit weniger Gewerbefläche und mehr Wohnungen gestatten.
Brachland in der Innenstadt? ist für den Tourismus (eine starke Einnahmequelle für die Stadt) bestimmt förderlich...
Damit würden sich auch zum Teil die Lastrichtungen des ÖPNV angleichen.
klingt immehin sinnvoll...
Weiterhin KEIN KFZ-Ausbau, das gibt Spielraum für Tariferhöhungen Richtung 100% Kostendeckung inkl. Abschreibungen und damit Investionsmittel!
warum noch mehr Tariferhöhungen, wo der ÖPNV in München eh schon einen guten finanziellen Wirkungsgrad hat? Und was hat das bitte mit Straßenbau zu tun?
PS.:

Was kostet der Bau, Betrieb und Unterhalt, aufwendige Tunnelbahnhöfe und Strecke von U- und S-Bahn-Stammstrecke gegenüber
oberirdischer Strecken, wird der Mehraufwand ausgeglichen durch die hohe Auslastung?
das lässt sich nur streckenspezifisch sagen, eine Verallgemeinerung bringt hier keinen brauchbaren Wert zutage.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Mühldorfer @ 4 Mar 2012, 16:25 hat geschrieben: Ich denke an dezentralisierung von Freizeit in die Wohnungsnähe, aber auch Umzüge innerhalb der Stadt.
:lol:
Und wer zahlt freiwillig die bis zu 14 € pro qm Kaltmiete bei einer Neuvermietung?!
Die Leute bleiben lieber da wo sie sind und wo nicht laufend an den Mietspiegel nach oben angepasst wird...
Damit würden sich auch zum Teil die Lastrichtungen des ÖPNV angleichen.
Eher sollte man es vermeiden, die U-Bahn am Ende mit der S-Bahn zu verknüpfen. Das Verstärkt nämlich wirklich die Lastrichtung!
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

die Wirtschaftskraft ist in München wesentlich höher als in anderen bayrischen Regionen
Och ja... also wenn's nach der Wirtschaftskraft geht, müssten wir hier im Landkreis Pfaffenhofen ja richtig auf die Kacke hauen... aber beim ÖPNV kommt trotzdem nichts gescheites bei rum. :ph34r:
andreas
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Beitrag von andreas »

Rohrbacher @ 4 Mar 2012, 18:31 hat geschrieben: Och ja... also wenn's nach der Wirtschaftskraft geht, müssten wir hier im Landkreis Pfaffenhofen ja richtig auf die Kacke hauen... aber beim ÖPNV kommt trotzdem nichts gescheites bei rum. :ph34r:
ist ja in Ingolstadt nicht viel anders oder?

Pfaffenhofen liegt halt blöde fürn ÖPNV, da fährt jeder Pendler zum nächsten MVV Bahnhof (man muß nur mal in Petershausen die ganzen PAF Autos auf dem P & R Platz anschauen....
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Beitrag von firefly »

Mühldorfer @ 4 Mar 2012, 16:25 hat geschrieben:
Iarn @ 23 Feb 2012, 17:08 hat geschrieben: In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass der öffentliche Nahverkehr in München an seinem Erfolg erstickt bzw das hohe Niveau der letzten Jahre nicht mehr halten kann:
Das sit auch gut so!

Begründung:

Pro Bürger, meine Einschätzung, flossen in Münchner Verkehrsínvestionen deutlich mehr Mittel als in anderen Regionen, dieses Klotzen kommt allmählich zum Ende.
Aber sonst geht's dir noch gut?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

München beschleunigt sein Wachstum weiter
Das Statistik-Amt hat errechnet: Geht das so weiter, gibt es Ende 2016 mehr als 1,5 Millionen Münchner.
Traurigerweise werden die Neubürger bis dahin wohl keine Infrastrukturausbauten erleben.
Evtl gibt es keine Stammstrecke 2, U-Bahn Neubauten im Stadtgebiet oder Trambahnmeilensteine (wie die Nordtangente) bevor München 1,6 Mios hat :ph34r:
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Münchner U-Bahnfan @ 28 Feb 2012, 20:59 hat geschrieben: ich sag ja soweit ich das Gleis kenne, des sind nach Abzweigung vielleicht ein 1km
Auch diese Abzweigung ist nur das eine Richtungsgleis des Nordringes...

Gruß Michi
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wo sollen die neuen Münchner denn überhaupt wohnen? :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 6 Mar 2012, 19:37 hat geschrieben: Wo sollen die neuen Münchner denn überhaupt wohnen? :ph34r:
Der Trend geht zur WG auch über die Studienzeit hinaus. Ich kenne einige in meinem Altern, die noch/wieder in WGs wohnen, weil es für viele Einkommengruppen in München sonst sehr hart wird.
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Beitrag von spock5407 »

Wann überholen wir Wien in den EW-Zahlen? Solche Steigerungen in kurzer Zeit, das wird ein Spass mit dem Nahverkehr...

Wann bauen wir "Neuperlach II"?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 6 Mar 2012, 20:12 hat geschrieben: Wann überholen wir Wien in den EW-Zahlen? Solche Steigerungen in kurzer Zeit, das wird ein Spass mit dem Nahverkehr...

Wann bauen wir "Neuperlach II"?
Neuperlach II wird doch schon in Freiham geplant :ph34r:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Oder war das nicht die Messestadt? :P :P
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Idealerweise müsste im Osten erweitert werden ("Neu-Daglfing" viel dichter als geplant bebauen), vom Osten her hamma noch Kappa am Stamm.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 6 Mar 2012, 20:45 hat geschrieben: Idealerweise müsste im Osten erweitert werden ("Neu-Daglfing" viel dichter als geplant bebauen), vom Osten her hamma noch Kappa am Stamm.
Naja ohne Ausbau Daglfing-Jonnychurch gibt es auch im Osten keine Kappa...
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Iarn @ 6 Mar 2012, 18:32 hat geschrieben: Traurigerweise werden die Neubürger bis dahin wohl keine Infrastrukturausbauten erleben.
Evtl gibt es keine Stammstrecke 2, U-Bahn Neubauten im Stadtgebiet oder Trambahnmeilensteine (wie die Nordtangente) bevor München 1,6 Mios hat :ph34r:
Ich vermute, dass wir allgemein in München keine größeren Infrastruktur- und Baumaßnahmen mehr sehen werden, weil alles entweder an den Finanzmitteln, an Bürgerentscheiden oder an lahmer Politik und Stadtplanung scheitert.

Die Straßenbahn-Westtangente wird vermutlich erst in 5 bis 7 Jahren eröffnet, Freiham wahrscheinlich noch später, die Nordtangente ist nach wie vor ein emotionales Streitthema und somit nicht 100% sicher, Peripherie-Linien wie das 23/24-Doppel zum Kieferngarten auch aus finanzieller Sicht erst recht nicht.

Die großen Firmenzentralen wie ADAC oder Süddeutscher Verlag sind fertig, große Expansionsprojekte von Firmen in München sind mir nicht mehr bekannt. Siemens wird sich wegen Verkauf und/oder Insolvenz von Tochtergesellschaften immer mehr aus München zurückziehen, wie schon im vergangenen Jahrzehnt geschehen mit Siemens Mobile, Infineon und bald auch Nokia Siemens Networks. Weitere alteingesessene Firmen wie etwa Bernbacher Nudeln werden die Stadt verlassen, um sich auf günstigeren Grundstücken im Umland anzusiedeln und dort zu expandieren.

Einkaufstechnisch wird evtl. noch das lang diskutierte Einkaufszentrum an der Boschetsrieder Straße kommen und ein paar kleinere Bauprojekte in der Innenstadt, die eigentlich nicht der Rede wert sind.

Neue Wohnbebauung in nennenswertem (!) Maße wird man wohl nurmehr an der Peripherie sehen, z.B. in Freiham oder Englschalking östlich der Bahnlinie. Die Messestadt Ost ist schon fast fertig bebaut, die anstehenden Kasernenprojekte eher "Peanuts". Filetstücke zur Entwicklung wie Arnulfpark oder Ackermannbogen, also größere zusammenhängende Frei- oder Konversionsflächen innerhalb des Mittleren Rings, gibt es nicht mehr.

Wie man angesichts des Wohnungsmangels und der immer krasser werdenden Mieten in München immer weiter dazu übergeht, 4-stöckige Bauklötzchen zu bauen, die viel Fläche versiegeln aber wenig Einwohner "wegstecken", ist mir auch ein Rätsel. Wohn-Hochhäuser (und als solche werden hierzulande ernsthaft bereits Wohnhäuser mit 6 Stockwerken bezeichnet) werden halt in Deutschland immer gleich mit Plattenbau und somit entweder mit DDR-Sozialismus, Hartz IV und/oder Ghetto gleichgesetzt. Dass es auch anders gehen könnte, beweist zwar prinzipiell jede Metropole der (ausländischen) Welt, aber in München verkauft sich eben jeder lieblos zusammengeschusterte Bauklötzchen-Bau, Hauptsache er hat nicht mehr als 4 Stockwerke.

Auf Neubauten bei U-Bahn und S-Bahn hoffe ich nicht mehr, ebensowenig auf viergleisige Streckenausbauten bei der S-Bahn. Im Prinzip ist jedes der denkbaren U- und S-Bahn-Projekte ein Milliardenprojekt oder zumindest im hohen dreistelligen Millionenbereich angesiedelt! Auch die wirklich peinliche und kümmerliche Flughafen-Anbindung mit zwei überlasteten S-Bahn-Linien, die unterwegs teilweise alle 500 Meter halten, wird sich nicht ändern, ebensowenig wie ich an die 3. Startbahn am Flughafen glaube: die wird nämlich von all den "Fortschritt-brauch-ma-ned"-Rentnern beim Bürgerentscheid im Juni gekippt, da bin ich mir sicher.

Es ist traurig wie aus München immer mehr eine 08/15-Stadt wird, die von Stagnation, Einfallslosigkeit, noch mehr Stagnation und architektonischer Langeweile geprägt wird. Das Leben mag in Hongkong, New York City, London und vielleicht auch in Berlin oder Wien spannend sein, von München kann man das leider nicht behaupten. Da ist es gut, dass alle Leute 10 bis 12 Stunden am Tag in der Arbeit verbringen, damit sie sich überhaupt die Miete leisten können - dann bemerken sie nämlich nicht, dass München sich eigentlich immer mehr zurückentwickelt.

Wie sehr würde ich mir eine Aufbruchstimmung wünschen wie in den späten 60ern, als die gesamte Stadt Baustelle war für U-Bahn, S-Bahn, Olympiapark, Neubausiedlungen, öffentliche Gebäude (wie Krankenhäuser, Gymnasien und Feuerwehrwachen), als Straßen in großem Stil angelegt und ausgebaut wurden, als sich einfach etwas getan hat und man wirklich alle 2 Jahre einen neuen Stadtplan kaufen mußte, wenn man sich noch zurechtfinden wollte!
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Beitrag von Flo »

Was auch längst überfällig wäre, ist eine Erweiterung des MVV Tarifgebietes. Aber man schafft ja nicht mal die strecke Markt Schwaben - Dorfen, sowie zählreiche gemeindeigenen Ortsbuslinien/AST-Verkehre zu integrieren.. :blink: Da kann man echt fast neidisch nach Nürnberg zum VGN schauen.. :unsure:

Wobei dies zu einer weiteren überlastung der schlecht ausgebauten infrastruktur in Kernbereich führen könnte...
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Das hat Oliver wirklich schön zusammengefasst. Vor der nächsten "Ölkrise" rechne ich da auch nicht mehr mit großen Würfen. Schade eigentlich, München verkommt immer mehr zum Dorf...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von viafierretica »

Oliver hat das sehr gut zusammengefasst, auch ih erwarte mir angesichts der Mutlosigkeit der Politik und der Phantasielosigkeit der Verwaltung keine großen Sprünge mehr, alles wird zu Tode geprüft und diskutiert. Wenn man sieht, was in Wien, Paris oder London passiert, dann bekommt man nur noch Schüttelfrost. Und mit einem OB Reiter, der nicht gerade für Perspektiven steht, ist auch kein neuer Elan zu erwarten, wie seinerzeit bei OB Ude.
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Beitrag von Hot Doc »

viafierretica @ 7 Mar 2012, 11:52 hat geschrieben: Oliver hat das sehr gut zusammengefasst, auch ih erwarte mir angesichts der Mutlosigkeit der Politik und der Phantasielosigkeit der Verwaltung keine großen Sprünge mehr, alles wird zu Tode geprüft und diskutiert. Wenn man sieht, was in Wien, Paris oder London passiert, dann bekommt man nur noch Schüttelfrost. Und mit einem OB Reiter, der nicht gerade für Perspektiven steht, ist auch kein neuer Elan zu erwarten, wie seinerzeit bei OB Ude.
Also da kann ich dir in einigen Punkten nicht zustimmen. Die Nordtangende duch den Englischengarten ist durchaus ein "phantasievolle" Idee, die von der CSU im Land blockiert wurde, die Westtangente, zwar auch "nur" Straßenbahn, aber durch die sehr direkte und 100% eigenständige Führung durchaus als flotte Alternative geplant, ist auch kein kleines Projekt, sondern wird auf jeden Fall im dreistelligen Millionen-Bereich liegen. Und auch das Scheitern des Stamm2 (so schauts zumindest für mich z.Z. aus), für den Ude ja immer war ist sicher nicht ihm anzulasten sondern zu weit über 90% eben den CSU-Bremsern ausm Land. Auch die U9 stammt aus der Ideenkammer der SPD und scheitert (noch?) am KNF und nicht an irgend einer Ideologie.
Also die fortschrittsfeindlichkeit sehe ich woanders.
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Beitrag von Hot Doc »

Oliver-BergamLaim @ 6 Mar 2012, 23:56 hat geschrieben: Wie man angesichts des Wohnungsmangels und der immer krasser werdenden Mieten in München immer weiter dazu übergeht, 4-stöckige Bauklötzchen zu bauen, die viel Fläche versiegeln aber wenig Einwohner "wegstecken", ist mir auch ein Rätsel. Wohn-Hochhäuser (und als solche werden hierzulande ernsthaft bereits Wohnhäuser mit 6 Stockwerken bezeichnet) werden halt in Deutschland immer gleich mit Plattenbau und somit entweder mit DDR-Sozialismus, Hartz IV und/oder Ghetto gleichgesetzt. Dass es auch anders gehen könnte, beweist zwar prinzipiell jede Metropole der (ausländischen) Welt, aber in München verkauft sich eben jeder lieblos zusammengeschusterte Bauklötzchen-Bau, Hauptsache er hat nicht mehr als 4 Stockwerke.
Das zeigste mir mal, wo es ansprechende Wohnhochhäuser gibt die zu ansprechenden Preisen Wohnraum bieten!
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Hot Doc @ 7 Mar 2012, 12:31 hat geschrieben: Das zeigste mir mal, wo es ansprechende Wohnhochhäuser gibt die zu ansprechenden Preisen Wohnraum bieten!
Z.B. in Stuttgart die Siedlung Asemwald:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hannibal_%28Stuttgart%29

Oder jedes Luxus-Apartmenthaus in New York, London oder jeder anderen Metropole. Die Wohnungen in solchen sind nicht teuer wegen der Gebäude selber, sondern wegen der Grundstückspreise und des Geschäftsmodels.

Ghettoisierung bzw. die Verhinderung davon hat nichts mit der Höhe der Häuser zu tun (es gibt schließlich auch Ghettos wo nur "kleine" Häuser stehen), sondern damit wie man wie man die Bewohner aussucht, sprich z.B. nur einen gewissen Anteil an Migranten zulässt. (Ich hoffe mal das versteht jetzt hier keiner falsch, mir liegt jegliche Ausländerfeindlichkeit fern!)

Dass nicht jeder Hochhäuser an sich schön findet, bzw. nicht in einem solchen wohnen möchte steht auf einem anderen Blatt. Das ist persönlicher Geschmack.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

viafierretica @ 7 Mar 2012, 11:52 hat geschrieben:Und mit einem OB Reiter, der nicht gerade für Perspektiven steht, ist auch kein neuer Elan zu erwarten, wie seinerzeit bei OB Ude.
So wirklich von Dynamik war die Regentschaft Udes auch nicht geprägt. Bei vielen Projekten sprang Ude erst später auf den Zug auf (Allianz Areana oder A99 West (ich bin kein Freund von Straßenbauprojekten aber die hat den Westen München erheblich entlastet). Ob der Arnulfpark wirklich Udes größte Hinterlassenschaft ist? Er wird wahrscheinlich auf das jüdische Zentrum und das neue NS Dokumentationszentrum an der Brienner Straße verweisen, aber da verebbt bei mir der verordnete Enthusiasmus.
Fakt ist die ganzen Flyer mit den lustigen Linien die ich als junger Mann zu Beginn Udes Herrschafft in die Hand gedrückt bekommen habe, sind immer noch SciFi (U-Bahn nach Englschalking und gestrichelt noch weiter, U-Bahn Pasing).
Städtebaulich sind mit Messestadt, Arnulfpark und Ackermannbogen drei sehr mäßige Projekte, die von der Ära Ude geprägt wurden.

Ehrlich gesagt halte ich Reiter eher für den Macher während der große Udini ein begnadeter Darsteller ist (das meine ich nicht mal ironisch, Ude ist der einzige Politiker, der sich als Alleinunterhalter ein gutes Auskommen schaffen könnte).
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Beitrag von JeDi »

Balduin @ 7 Mar 2012, 18:08 hat geschrieben: Dass nicht jeder Hochhäuser an sich schön findet, bzw. nicht in einem solchen wohnen möchte steht auf einem anderen Blatt. Das ist persönlicher Geschmack.
Und selbst wenn - wenn man im Asemwald passend wohnt, sieht man ihn ja nicht ;))

JeDi, mit Asemwaldblick wohnend.
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Beitrag von andreas »

Balduin @ 7 Mar 2012, 18:08 hat geschrieben: Z.B. in Stuttgart die Siedlung Asemwald:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hannibal_%28Stuttgart%29

Oder jedes Luxus-Apartmenthaus in New York, London oder jeder anderen Metropole. Die Wohnungen in solchen sind nicht teuer wegen der Gebäude selber, sondern wegen der Grundstückspreise und des Geschäftsmodels.

Ghettoisierung bzw. die Verhinderung davon hat nichts mit der Höhe der Häuser zu tun (es gibt schließlich auch Ghettos wo nur "kleine" Häuser stehen), sondern damit wie man wie man die Bewohner aussucht, sprich z.B. nur einen gewissen Anteil an Migranten zulässt. (Ich hoffe mal das versteht jetzt hier keiner falsch, mir liegt jegliche Ausländerfeindlichkeit fern!)

Dass nicht jeder Hochhäuser an sich schön findet, bzw. nicht in einem solchen wohnen möchte steht auf einem anderen Blatt. Das ist persönlicher Geschmack.
sowas hat doch münchen auch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pharao-Haus
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Beitrag von viafierretica »

Hot Doc @ 7 Mar 2012, 12:27 hat geschrieben: Also da kann ich dir in einigen Punkten nicht zustimmen. Die Nordtangende duch den Englischengarten ist durchaus ein "phantasievolle" Idee, die von der CSU im Land blockiert wurde, die Westtangente, zwar auch "nur" Straßenbahn, aber durch die sehr direkte und 100% eigenständige Führung durchaus als flotte Alternative geplant, ist auch kein kleines Projekt, sondern wird auf jeden Fall im dreistelligen Millionen-Bereich liegen. Und auch das Scheitern des Stamm2 (so schauts zumindest für mich z.Z. aus), für den Ude ja immer war ist sicher nicht ihm anzulasten sondern zu weit über 90% eben den CSU-Bremsern ausm Land. Auch die U9 stammt aus der Ideenkammer der SPD und scheitert (noch?) am KNF und nicht an irgend einer Ideologie.
Also die fortschrittsfeindlichkeit sehe ich woanders.
Die Tram durch den Englischen Garten ist eine Idee der 20-er Jahre, die 1991 endlich (wieder) beschlossen wurde. Dass die Strecke gescheitert ist, lag an einer schlechten Planung, an der massiven Antipropaganda der Abendzeitung seinerzeit, die die Diskussion erst richtig angeheizt hat und auf allertiefstem Niveau stattfand, und der darauf aufgesprungenen CSU.
Bei der Westtangente warten wir mal ab, ob die SPD den Mut hat, die Strecke mitsamt allen Folgen (z.B. weniger Fahrspuren) durchzusetzen, oder ob sie nicht wieder mal den Schwanz einzieht.
Sehr unrühmlich war ja das Umfallen der SPD bzgl. der Tram Herzogstraße, die so sinnvoll gewesen wäre. Seither ist von der SPD nicht mehr viel zu erwarten.
Zu Beginn der Ude-Amtszeit, die in etwa mit Beginn der "König-Ära" zusammenfiel, wurde immerhin die Modernisierung der bis dato völlig vergammelten Straßenbahn in die Wege geleitet, 70 (im Nachhinein leider zu kleine) neue Trambahnen beschafft, die Beschleunigung gegen massiven Widerstand der CSU und Autolobby in die Wege geleitet und nicht zuletzt das Nachtnetz eingeführt.
OB Ude hat sich hier sehr gewandelt, jetzt bauen wir lieber für 100e Millionen Euros Autotunnels (hier hat der natürlich der Bürgerentscheid mitgespielt), aber geben im Vergleich fast nichts mehr für den ÖV aus und wundern uns dann, wenn davor und dahinter sich der Verkehr staut.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Hot Doc @ 7 Mar 2012, 12:31 hat geschrieben: Das zeigste mir mal, wo es ansprechende Wohnhochhäuser gibt die zu ansprechenden Preisen Wohnraum bieten!
Olympiadorf. Bauhöhe zwischen 9 und 12 Stockwerken, meistens 3 oder 4 Wohnungen pro Stock und alles gute Wohnlage, nix Ghetto oder Hartz-4-Gegend.

Gruß Michi
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Michi Greger @ 8 Mar 2012, 00:46 hat geschrieben: Olympiadorf. Bauhöhe zwischen 9 und 12 Stockwerken, meistens 3 oder 4 Wohnungen pro Stock und alles gute Wohnlage, nix Ghetto oder Hartz-4-Gegend.

Gruß Michi
Abgesehen davon, dass neue Gebäude natürlich schicker wirken als 40 Jährige. Wenn man den Alterntungsfaktor rausnimmt dürften die Wohnungen im Olympiadorf wesentlich preisstabiler sein als die 4 stöckigen Murkssiedlungen die Ude Ära Ackermannbogen, Riem, und Arnulfpark. In Riem sehe ich spätestens in 20 Jahren das üble Ghetto.

Auch die Hochhäuser an der Cosimastraße (Stolzingstraße) sind überaus wertstabil.
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Beitrag von viafierretica »

Iarn @ 8 Mar 2012, 10:37 hat geschrieben:
Michi Greger @ 8 Mar 2012, 00:46 hat geschrieben: Olympiadorf. Bauhöhe zwischen 9 und 12 Stockwerken, meistens 3 oder 4 Wohnungen pro Stock und alles gute Wohnlage, nix Ghetto oder Hartz-4-Gegend.

Gruß Michi
Abgesehen davon, dass neue Gebäude natürlich schicker wirken als 40 Jährige. Wenn man den Alterntungsfaktor rausnimmt dürften die Wohnungen im Olympiadorf wesentlich preisstabiler sein als die 4 stöckigen Murkssiedlungen die Ude Ära Ackermannbogen, Riem, und Arnulfpark. In Riem sehe ich spätestens in 20 Jahren das üble Ghetto.

Auch die Hochhäuser an der Cosimastraße (Stolzingstraße) sind überaus wertstabil.
Auch in der Parkstadt Bogenhausen gibt es einige Hochhäuser, die alles andere als ein Ghetto sind.
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Beitrag von Hot Doc »

viafierretica @ 8 Mar 2012, 12:22 hat geschrieben: Auch in der Parkstadt Bogenhausen gibt es einige Hochhäuser, die alles andere als ein Ghetto sind.
...und an alle anderen die sich zu diesem Thema geäußert haben und Beispiele gebracht haben:

Ja man kann in solchen Häusern leben und sogar schön leben. Aber als "ansprechen" würde ich keines der genannten Häuser bezeichnen. Und - es tut mir leid - ich für meinen Geschmack würde lieber in den besagten Häusern aus der Ude-Ära wohnen als in einem dieser Betonhochbunker. Das mag Geschmackssache sein, aber es gibt eben solchen und anderen Geschmack und eben dafür solche und andere Häuser.
Was die Einwohner angeht und die Ghettoisierung liegt das ganze eher an der Vergabe der Wohnungen, dem Anteil der Sozialwohnungen, der größe der Wohnungen und damit am Familienanteil und am Einkommen der Einwohner etc.
Es gibt Hochhäuser die ein eiziges senkrechtes Ghetto sind und andere die sehr schick gehalten sind. Das gibt es aber bei den vierstöckigen Wohnhäusern genauso.
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