[Argentinien] Schweres Zugunglück in Buenos Aires

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

SpOn - fast 50 Tote und mindestens 500 Verletzte bei einem schweren Zugunglück in Buenos Aires; anscheinend haben die Bremsen versagt.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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mtg
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Beitrag von mtg »

Eine offene Frage dazu: Wäre das auch bei uns möglich?
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

mtg @ 23 Feb 2012, 16:45 hat geschrieben: Eine offene Frage dazu: Wäre das auch bei uns möglich?
So wie die Bilder in TV aussahen eher nicht. Wobei es durchaus schon solche Fälle gab (bspw. in [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym]).
Viele Grüße
Jojo423
Rev
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Beitrag von Rev »

Ist in Europa auch schon passiert. z.B. am Gare de Lyon

http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfa...am_Gare_de_Lyon


Wobei solche sagen meistens Unglücke aufgrund von Menschlichem Fehlverhalten waren. Das in Gare de Lyon wäre auch nicht passiert wenn der Lokführer noch daran gedacht hätte das sein Zug auch noch ein anderes Bremssystem hat...

München HBF eigentlich sich für solche Sachen von der Topografie her schon weniger die meisten Züge müssen wenn ich nicht ganz falsch liege zum Bahnhof hinauffahren.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Naja, in dem Fall sind ja 2 Züge aufeinander gefahren, insofern ist es nicht das gleiche.
Viele Grüße
Jojo423
Rev
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Beitrag von Rev »

Ok da kann man jetzt drüber streiten, der andre Zug Stand aber in dem Sackbahnhof, es wäre als nur unwesentlich anders ausgegangen wenn dort kein Zug gestanden hätte. Denn der einfahrende Zug wäre locker mit ordentlich Tempo ans gleisende gekommen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Bevor hier gestritten wird, ob das in Deutschland möglich wäre, wäre es sinnvoll zu wissen, woran's denn überhaupt lag.

Mal ganz davon abgesehen dürf(t)en 20 km/h nicht einen derart großen Schaden anrichten.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Rev
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Beitrag von Rev »

Mal ganz davon abgesehen dürf(t)en 20 km/h nicht einen derart großen Schaden anrichten.
Na ja wenn man mal davon ausgeht das der ganze Zug vielleicht auf 1-2m zum vollen Stillstand gekommen ist und dann 6-7 Wagen nachschieben kann ich mir schon vorstellen das der vordere Teil des Zuges dann so aussieht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

In den Presseberichten war zu lesen, das der Zug etwa 20 Km/h fuhr, als er auf den Prellbock stieß. Der Zug sei aus den 1960er Jahren gewesen.

Ich weiß nicht, wie die Crash-Normen in den 1960Jahren in Deutschland/Europa aussahen, ein heutiger Zug dürfte bei der geringen Geschwindigkeit aber keine solchen Verformungen im Fahrgastbereich haben.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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mtg
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Beitrag von mtg »

Ich kenne Einfahrten in MH ja nur aus Fahrgastsicht. Aber teilweise hat man das Gefühl, dass doch mit einer recht netten Geschwindigkeit in die Halle reingefahren wird. Wie schnell ist es überhaupt erlaubt und möglich?
Auf der anderen Seite kenne ich z.B. Einfahrten in Mühldorf auf ein belegtes Gleis, da könntest du locker nebenher laufen, so langsam wird da gefahren (10 oder 20?). Wie gesagt, alles nur gefühlt....
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Einfahrt in ein Stumpfgleis wie in München/Stuttgart/Leipzig/Dresden/Frankfurt Hbf mit 30.
Einfahrt in ein besetztes Gleis mit 20.
Rev
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Beitrag von Rev »

Man sollte aber auch noch beachten das München und andere Deutsche Bahnhöfe keine festen Prellböcke haben zumindest auf den Hauptgleisen. In Buenos Aires ist das wenn ich die Bilder richtig gesehen habe anders.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Der Buenos Aires Herald meldet, dass alle Bremsen funktionstüchtig waren:
http://www.buenosairesherald.com/article/9...-brakes-worked-

Im Gegensatz dazu berichtet MercoPress, dass der Lokführer seinem Disponenten mehrfach Bremsprobleme gemeldet hatte, aber aufgefordert wurde weiter zu fahren. Der Zug gehörte zu Trenes de Buenos Aires, TBA. Außerdem
berichtet MercoPress, dass die hydraulischen Prellböcke nicht ordnungsgemäß funktioniert haben.
http://en.mercopress.com/2012/03/02/buenos...not-operational

Die Washington Post weiß von länger bekannten niedrigem Sicherheitsstandards bei TBA, die durchaus zum Entzug der Lizenz hätte führen können. Darunter waren auch Probleme mit den Bremsen schon seit 2008 bekannt. Zwischen 2002 und 2011 verurteilte die staatliche Regulierungskommission TBA wegen 451 Sicherheitsmängeln zu 15 Mio$ Geldstrafe:
http://www.washingtontimes.com/news/2012/m...ame-government/
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Rev @ 23 Feb 2012, 17:56 hat geschrieben: München HBF eigentlich sich für solche Sachen von der Topografie her schon weniger die meisten Züge müssen wenn ich nicht ganz falsch liege zum Bahnhof hinauffahren.
? Die Halle selber ist eben, aber die ganze Zeit vorher, ab Friedenheimer Brücke, geht es leicht Berg ab, vom Südring etwas mehr. Abgesehen davon haben Schienenfahrzeuge einen geringen Rollwiderstand.

Einfahrt in ein Stumpfgleis mit 30, besetzt mit 20. In Österreich 40, Leipzig bzw. DV-Bereich angeblich auch.

In München wird man theoretisch auf 44 km/h überwacht, wenn man es drauf anlegt: Was das Fahrzeug ab etwa Hackerbrücke* aus den 44 hergibt.
*) Je nach Zulaufstrecke

Ja, wenn so viele Wagen schieben, kann das gut sein.
Ich weiß von einer 48 Tonnen schweren Lok die mit 30 km/h auf stehende, gebremste Wagen auffuhr, also 30 auf 0 in weniger als einem Meter.

Augenscheinlich hat vom ersten Drehgestell der Drehzapfen den Dienst quittiert sowie die Pufferbohle der Rangierlok. Augenscheinlich war nicht mehr hin, was raus kam, weiß ich nicht.

Jedenfalls konnte man hinterher im Gleis, feste Fahrbahn, das Rahmenmuster des ersten Wagens als Roststaub erkennen sowie den Drehzapfen und ein paar Schrauben einsammeln.
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