[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Irgendwie scheint denen langweilig zu sein.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Leider haben die Gegner bei den Grünen die Oberhand übernommen.

Ich denke zum fachlichen ist genug gesagt worden, bedenklich finde ich nur dass Fundamentalisten wie Hofreiter & Co sich jetzt bestätigt fühlen werden und versuchen, jeden anderen Ausbau von Infrastruktur zu verhindern.
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Die wollen sich halt von den anderen Parteien die Butter vom Brot nehmen lassen.
Auch die 900 Mio. Sofortausbaupaket wollen

1. erst mal finanziert sein und
2. brauchen auch erst mal 10 Jahre, bis da was steht...

Die U-Bahn überlässt man CSU und SPD als Wahlkampfthema, man selbst bleibt beim Rad.

Ob man nun die 2. Stammstrecke befürwortet oder nicht, das grüne Wahlkampfthema für den Nahverkehr lässt sich wohl mit dem Wort "Sendlinger Spange" ganz gut zusammenfassen. Da endet dann schon der Horizont...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Einige oder die Mehrheit der Maßnahmen sind ja 'sowieso' Maßnahmen, die auch bei Tunnel2 anfallen würden.
Was ich mich frage, was ein sechstes Gleis am Ostbahnhof bringen würde? Da sollte man evtl einfach lieber den Abschnitt zum Leuchtenbergring ein wenig aufmotzen, da ist glaube ich mehr zu holen als am Ostbahnhof einfach noch ein Gleis hinzuklatschen.
Zumal das ja auf Kosten des Südring Regionalverkehrs gehen würde.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Nur 15 bis 20 Prozent mehr Verkehr wenn der neue Tunnel kommt? Ist das nicht eher ein Armutszeugnis? Dafür braucht es doch keinen neuen Tunnel.
Das erreicht man einfach in dem man längere Wagen einsetzt (Wagen die man aber nicht kaufen will... :ph34r: :ph34r: )
Die einfachsten Lösungen sind die besten.
Wenn man dann den zweiten Tunnel hat, heißt es dann...sorry, wir haben nicht genug Wagen... :blink: :blink:
Wie wäre es einmal Laim auf 4 Gleise auszubauen oder zumindest dort ein Wendegleis einzubauen damit im Fall der Fälle gewendet werden kann (als Maßnahmenbeispiel).
Oder fährt man wieder die Schiene: wir haben kein Geld für neue Weichen also geben wir zwei Milliarden für einen Tunnel aus...
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Beitrag von Hot Doc »

So wild sehe ich das Ganze jetzt auch nicht. Die Grünen, wollen halt nicht noch einmal 5 Jahre Stillstand abwarten, sondern fordern auch als Einzalmaßnahme sinnvolle Projekte umzusetzen. Wäre die Finanzierung endlich mal geklärt (was ja schon vor Jahren versprochen wurde), würden die Stadt-Grünen nicht gegen den Stamm2 stellen.
Trotzdem finde ich es das einzig verantwortliche, jetzt auch an anderen Stellen weiterzuplanen und evtl. auch mal Überlegungen für einen Nicht-Fall anzustellen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es gab schon genug Stillstand weil an bestimmte Projekte mit allen Mitteln fest gehalten wurde. Wenn man nur begrenzte Mitteln hat muss man sich halt die Frage stellen was am sinnvollsten ist...und das ist wohl definitiv nicht der zweite Tunnel...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jean @ 17 Mar 2012, 10:34 hat geschrieben: Nur 15 bis 20 Prozent mehr Verkehr wenn der neue Tunnel kommt? Ist das nicht eher ein Armutszeugnis?
Nein, was erwartest Du? Das geht nicht von einem Tag auf den anderen - weitere Ausweitungen werden sicherlich kommen, aber halt nicht sofort mit Eröffnung des zweiten Tunnels, sondern nach und nach. Beim ersten Tunnel war das ja auch nicht anders.

Die zweite Stammstrecke ist die Voraussetzung für den weiteren kontinuierlichen Ausbau der S-Bahn.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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modercol
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Beitrag von modercol »

Iarn @ 16 Mar 2012, 22:41 hat geschrieben: Leider haben die Gegner bei den Grünen die Oberhand übernommen.

Ich denke zum fachlichen ist genug gesagt worden, bedenklich finde ich nur dass Fundamentalisten wie Hofreiter & Co sich jetzt bestätigt fühlen werden und versuchen, jeden anderen Ausbau von Infrastruktur zu verhindern.
Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber wie kann man eine Taktverdichtung fordern, wenn nicht mehr Züge in Tunnel passen (der Aubau der Außenäste ist ja so nicht schlecht, aber bringt mit der derzeitigen Stammstrecke wenig)? Und auch die anderne Maßnahmen die die Grünen da vorschlagen, sorgen ja nicht wirklich dafür, einen komplett Ausfall der Stammstrecke abzufangen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es ist utopisch zu glauben, dass ein Ausfall der Stammstrecke aufgefangen werden kann!
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Beitrag von Bayernlover »

Jean @ 17 Mar 2012, 16:01 hat geschrieben: Es ist utopisch zu glauben, dass ein Ausfall der Stammstrecke aufgefangen werden kann!
Das war auch nie der Sinn der Planung - nur ein netter Nebeneffekt.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

modercol @ 17 Mar 2012, 16:00 hat geschrieben:Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber wie kann man eine Taktverdichtung fordern, wenn nicht mehr Züge in Tunnel passen (der Aubau der Außenäste ist ja so nicht schlecht, aber bringt mit der derzeitigen Stammstrecke wenig)?
Man könnte z.B. Riem - Markt Schwaben und Daglfing - Johanneskirches (Osttrasse) viergleisig ausbauen und sofort einen Takt-10 dort anbieten. Denn die S2- und S8-Verstärker fahren heute schon auf der Stammstrecke, müssen aber wegen unausgebauter Außenstrecken am Ostbahnhof enden. Im Westen könnte man Pasing - Eichenau ausbauen und den Takt-20 der S4-Verstärker zur Not über die Sendlinger Spange quasi als verlängerte S20 nach Deisenhofen schicken.
Und auch die anderne Maßnahmen die die Grünen da vorschlagen, sorgen ja nicht wirklich dafür, einen komplett Ausfall der Stammstrecke abzufangen.
Ist denn das das Hauptziel der Stamm-2? Das ist doch nur eine schöner Nebeneffekt. Man kann ja nicht für jede (wichtige) Strecke eine zweite parallel bauen, falls die erste mal ausfällt.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Das Problem von Riem- Markt Schwaben ist, dass diese im Bundesverkehrswegeplan zurück gestellt wurde. Zumindest bei Ausbau Daglfing nordwärts kann man noch auf baldige Bundesmittel hoffen. Das Problem ist allerdings dass Ramsauer und Schäuble mit der jetzigen Situation hochzufrieden sind, da sie nichts zahlen müssen.
Vor diesem Hintergrund wäre es umso wichtiger, dass die hiesigen Politiker an einem Strang ziehen. Und abgesehen von dem fragwürdigen 6. Gleis am Ostbahnhof ist in dieser Liste der Grünen wenig, was nicht mit Stamm 2 kompatibel wäre. Statt um die letzten 10% zu streiten,sollte man eher die Konsens Punkte vorantreiben.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

SZ Bitte nicht mehr zusteigen
Die Stammstrecke ist dicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Bahn in einer neuen Studie - und will damit auch die Argumente der Gegner einer weiteren Röhre entkräften. Die wichtigsten Fragen zur Debatte um die zweite Stammstrecke.
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Beitrag von imp-cen »

Ja, ja, bei den jetzigen Zuglängen und dem jetzigen Betriebskonzept, bei dem alle Linien durch die Röhre müssen ist das auch richtig. Den Rest lassen wir mal unter den Tisch fallen.

"Das haben wir schon immer so gemacht und das geht net anderst und da könnt ja jeder kommen!" Oder mit Merkel: "Das ist alternativlos!"

Der Bahn wär's halt wert einen Verkehr anzubieten, auf einer Strecke die sie selbst nicht bezahlen muss und für deren Betrieb sie bezahlt wird.
Ob es das allen anderen wert sein muss oder es die beste Alternative ist, dieses Rad wird sich ewig so weiterdrehen.

Das wie vielte Gutachten ist das nun? Gutachter müsste man sein - nix wird gebaut aber Aufträge ohne Ende... :lol:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Warum sollte die Stammstrecke dicht sein? Ich sehe da noch viel Spielraum...
Wie wäre es als erstes erst mal ausreichend Wagen zu beschaffen? :blink: :blink:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

"Anfahrleistung erhöhen"? Ts ts ts . Bremsverzögerung ist das Problem. Da fehlts IMO.
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Beitrag von Isek »

^^

Warum schafft man bei der U-Bahn immer eine konstante Bremsleistung. Also der Zug bremst mit stets annähernd gleicher Verzögerung bis zum Stillstand. Bei der S-Bahn hingegen wird stark unregelmäßig gebremst: Am Anfang stark, dann wird ein Stückchen dahin gerollt, dann wieder stärker und so weiter. Oder es gibt Fälle in denen der Zug zunächst gemächlich dahin rollt und dann abrupt abbremst.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Weil die U-Bahn mit einer Art AFB fährt. Außerdem wird so die maximale Bremskraft nicht ausgereizt. Fahr mal Nachts, wenn die Fahrer von Hand fahren, dann bremsen sie auch eher, wie die S-Bahn. Teilweise erlebt man dann auch mal die höchste Bremsstufe.Einmal wurde mir im C schlecht, da vor jedem Bahnhof zwischen keiner Bremskraft und voller gewechselt wurde, mehrmals.

Die S-Bahn könnte durchaus kontinuierlich stark bremsen, nur bremst sich selbst eine S-Bahn wesentlich anders als ein Auto, wenn auch nicht vergleichbar mit einem normalen, luftgebremsten Zug.
Verschätzt man sich hier oder ist einen Moment unachtsam, oder die Räder blockieren, dann wars das damit, dass die erste Türe noch am Bahnsteig steht. Dann dauert's insgesamt länger. Schon mal einen Zug gesteuert? Der Punkt zwischen "langt locker" und "Sch..., verdammte....." ist schnell überschritten.


Soweit ich weiß, bezieht sich das mit dem Anfahren auf die Haltebremse, die ja doch recht lange braucht. Diese soll früher, und schneller lösen um wenige Sekunden zu gewinnen, in einer Stunde ist etwa eine Minute drin.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Martin H. @ 13 Apr 2012, 23:33 hat geschrieben: Schon mal einen Zug gesteuert? Der Punkt zwischen "langt locker" und "Sch..., verdammte....." ist schnell überschritten.
Zug nicht, aber Trambahnen verschiedener Typen. Und ja, da gabs durchaus vereinzelte "sch....., wo ist der Sand....so bleib doch endlich steeeeehhhhn"-Momente. B-) Besonders beim ersten Mal an einem Herbsttag mit nassen Bladln und entsprechend Schmier auf den Schienen.
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modercol
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Beitrag von modercol »

Martin H. @ 13 Apr 2012, 23:33 hat geschrieben: lösen um wenige Sekunden zu gewinnen, in einer Stunde ist etwa eine Minute drin.
Was eigentlich wiederum überhaupt nichts bringt.
Die Züge wären zwar dann "schneller" aus dem Tunnel, was aber dem steigenden Fahrgastdrang nichts bringt. Eher wird dann von solchen Leuten vorgeschlagen, noch ne 31. S-Bahn rein zu schicken, was das eigentliche Problem dann noch verschlimmert.

Aber mal zur Südring-Variante: Gibts eigentlich irgend ein Gutachten, dass feststellt, wie viele Leute vom West- zum Ost-Ast und anders herum fahren? Den Innenstädtern nutzt der Südring ja relativ wenig, da ja schon in Laim abgezweigt werden soll. Allgemein sollte es doch eher die Aufgabe sein, mehr Menschen in die Innenstadt zu bringen und sie nicht von West/Ost nach Ost/West zu bringen.
Das eigentliche Problem bei einem Totalausfall des Tunnels bleibt ja nach wie vor, wem nützt da der Südring, wenn wenig Leute zwischen West/Ost pendeln? Man kommt ja wieder nicht in die Innenstadt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Isek @ 13 Apr 2012, 23:17 hat geschrieben: Also der Zug bremst mit stets annähernd gleicher Verzögerung bis zum Stillstand. Bei der S-Bahn hingegen wird stark unregelmäßig gebremst: Am Anfang stark, dann wird ein Stückchen dahin gerollt, dann wieder stärker und so weiter. Oder es gibt Fälle in denen der Zug zunächst gemächlich dahin rollt und dann abrupt abbremst.
Das klingt auch so ein bisschen nach Nachrücken hinter einem ausfahrenden Zug, wo immer wieder ein ne Handvoll Meter mehr freigegeben wird - also abbremsen, nach Freigabe rollen, dann wieder abbremsen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Harry M
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Beitrag von Harry M »

Der Fahrgastandrang auf der Stammstrecke ist nicht das dringendste Problem. Da könnten sich schon noch ein paar Leute dazuquetschen.

Die Hauptschwierigkeit besteht darin, die Kapazität und Angebotsqualität auf den westlichen Außenästen zu verbessern. Das bedeutet natürlich zusätzliche Züge und die hätten in der Stammstrecke keinen Platz. Als Übergangslösung würden am Hauptbahnhof endende Züge und ein schrittweiser Südring-Ausbau bereits eine Angebotsverbesserung (=mehr Züge auf den Außenästen) ermöglichen. Dann wären die Leute schon mal "nahe an der Innenstadt" (Hbf bzw. Poccistraße bzw. Heimeranplatz) und müssten sich mit U-Bahn, Tram und zu Fuß weiter durchschlagen (wenn sie überhaupt in die Innenstadt wollen).

Auf die Dauer ist das natürlich nicht das Gelbe vom Ei. Es wäre besser, wenn mehr Züge durch die Innenstadt fahren könnten (nicht nur klassische S-Bahnen). Auch im Störfall wäre man dann flexibler.

Die Aufgabe sollte es sein, die Leute da hinzubringen, wo sie hinwollen, das ist oft in der Innenstadt, aber häufig auch nördlich oder südlich davon. (Gerade Richtung Norden sind Hbf-oben und Südring natürlich nicht besonders gut.)
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

modercol @ 14 Apr 2012, 00:09 hat geschrieben: Was eigentlich wiederum überhaupt nichts bringt.
Die Züge wären zwar dann "schneller" aus dem Tunnel, was aber dem steigenden Fahrgastdrang nichts bringt. Eher wird dann von solchen Leuten vorgeschlagen, noch ne 31. S-Bahn rein zu schicken, was das eigentliche Problem dann noch verschlimmert.

Aber mal zur Südring-Variante: Gibts eigentlich irgend ein Gutachten, dass feststellt, wie viele Leute vom West- zum Ost-Ast und anders herum fahren?
Das Problem ist nicht die Menge der Fahrgäste im Stamm. Das Problem ist wie bekommt man noch mehr Menschen von außerhalb in die Stadt, wobei sich bei vielen U-Bahn-Eröffnungen gezeigt hat, dass die Innenstadt ausreichend erschlossen ist. Z.B. bei der Eröffnung der U5 ab Ostbahnhof, nahm die Zahl der Fahrgäste der Stammstrecke erstmal deutlich ab.
Noch mehr Leut in die Innenstadt zu fahren bedeutete in erster Linie also noch mehr Umsteiger an den bekannten Knotenpunkten (die allesammt langsam eng werden).
Den Innenstädtern nutzt der Südring ja relativ wenig, da ja schon in Laim abgezweigt werden soll. Allgemein sollte es doch eher die Aufgabe sein, mehr Menschen in die Innenstadt zu bringen und sie nicht von West/Ost nach Ost/West zu bringen.
Für die Innenstädter ist der Stamm2 auch nie gedacht gewesen, dafür sind auch die Halstestellenabstände zu groß.
Es ist die Aufgabe Menschen schnell von A nach B zu bringen und die Innenstadt ist dabei schon weiß Gott ausreichend erschlossen. Mit neuen Strecken und neuen Umsteigeknoten stellt man für einen großen Teil bessere oder zumindest gleichwertige Alternativen her.
Das eigentliche Problem bei einem Totalausfall des Tunnels bleibt ja nach wie vor, wem nützt da der Südring, wenn wenig Leute zwischen West/Ost pendeln? Man kommt ja wieder nicht in die Innenstadt.
Alles was Richtung Süden will kann den Totalausfall locker umgehen, alles was ins Zentrum will kann mit einmal Umsteigen das Ziel schnell erreichen, alles was nach Norden will muß eine etwas längere Fahrstrecke in Kauf nehmen (auch @Harry M: dass es von der Fahrzeit in den Norden über den Südring in vielen Fällen sogar gleich schnell sein dürfte wie heute, habe ich bereits mehrfach vorgeechnet). Das ist schon ein brauchbarer Bypass. Allerdings kann es nicht Ziel sein den bestmöglichen Bypass zu bauen, es muß Ziel sein, eine realistische, verkehrlich sinnvolle Lösung zu bauen, die möglichst auch die Funktion eines Bypasses an wenigen Tagen im Jahr erfüllen kann.
Didy
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Beitrag von Didy »

Jean @ 13 Apr 2012, 20:50 hat geschrieben: Wie wäre es als erstes erst mal ausreichend Wagen zu beschaffen? :blink: :blink:
Lokführer wären dringlicher :ph34r:
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

modercol @ 14 Apr 2012, 00:09 hat geschrieben: Man kommt ja wieder nicht in die Innenstadt.
Immer die Legende, dass alle zum Marienplatz und in die Innenstadt wollen. Nur ein geringer Teil der Arbeitsplätze ist direkt in der Innenstadt, ein viel höherer in den gebieten außen herum. Daher kommt es in erster Linie auf die Vernetzung an, nicht darauf, dass der Marienplatz noch mal von 100.000 Leuten mehr am Tag bedient wird. Der arme Platz wird von diesen Menschenmassen ja fast vergewaltigt. Der Marienplatz wurde für eine Stadt mit vielleicht 100.000 Einwohnern gebaut, aber nicht für eine Region von 3 Millionen Menschen. Und es gehen auch nicht alle beim Kaufhof zum Einkaufen, im Euro-Industriepark ist viel mehr los und keine Sau interessiert sich dafür, wie die Leute dahin kommen. Und nicht alle arbeiten im Münchner Rathaus oder im Kaufhaus Beck.
Stefan
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Beitrag von Stefan »

im Euro-Industriepark ist viel mehr los und keine Sau interessiert sich dafür, wie die Leute dahin kommen.
Der scheint auch sowieso eher für Autofaherer gemacht zu sein. Selbst wenn man sich dort per Bus hingequält hat, läuft man sich 'nen Wolf auf dem weitläufigen Gelände...
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Der Bayerische Rundfunk meldet im Videotext:

2. Stammstrecke vor dem Aus, Staatsregierung macht Landeshauptstadt München verantwortlich, weil sich Ude dem Kredit an den Bund verweigert.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die Stadt München ist keine Bank. Sch... Wahlkampf, soll das Theater noch ein Jahr gehen?
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Beitrag von TravellerMunich »

Die Staatsregierung kann ja eine Straßensammlung veranstalten. Aber bitte möglichst auch in Puchheim, Göbenzell und Grfäfelfing.

Ernsthaft: ist wohl eine Kombination aus dem Unwillen, Geld für Infrastruktur auszugeben angesichts der Sparziele und der hohen Überweisungen für die Banken (Bund und Freistaat) und dem Wunsch, Ude noch was einzuschenken.

Aber ob der Freistaat so positiv bei den Wählern ankommt, mit einer CSU die nichts mehr umsetzt?
Die CSU demontiert sich damit doch nur selbst... Und hofft wohl auf Wählerstimmen aus Hof und Deggendorf, die sich vermeintlich freuen, dass man dem Großraum München nichts mehr gibt.

Vielleicht kann man ja noch ein weiteres Amt in die Provinz verlagern...

Oder die Hauptstadt nach Deggendorf verlegen. Würde zum Prozinz-Denken der heutigen CSUler passen, die noch nicht kapiert haben, wie wichtig eine blühende Landeshauptstadt für den Freistaat ist.
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