Radverkehr

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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Ich bin in meinem Leben schon mehr Kilometer sowohl mit dem Rad als auch mit dem Auto gefahren, als Du.
Woher möchtest du das denn wissen?
Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Für Berufsradfahrer ist das im Prinzip auch so, doch bewegen sie sich bei Veranstaltungen immer auf einer abgesperrten Strecke und sie sind „unter sich“.
Ja ja, du und deite Traumwelten...
http://www.youtube.com/watch?v=GC4wCMcNbIs
http://www.youtube.com/watch?v=LcBS-CjWcxE
Ich könnte noch ein bisschen suchen, aber das ist mir zu langwierig.

Zudem:
Oft entstehen bei Rennen stürze nur wegen den dichten Fahren im Feld. Ich würd mich nicht trauen da mitzufahren...
Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Hinzu kommt, dass die Streckenbeschaffenheit für ein Radrennen ausgelegt ist.
Ah ja.
Wie oft passieren Unfälle wegen schlechter Fahrbahnqualität?
Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Ich verfolge Radrennen aus Prinzip nicht, doch es ist mir bekannt, das es schon gefährliche Stürze mit schweren Verletzungen gab, in einigen Fällen auch mit Todesfolge.
Stimmt, bei der Touur de France in über 100 Jahren immerhin 2 durch Radunfälle. 2 weitere Fahrer starben durch andere Umstände (baden und dopen)
Was die Begleitfahrzeuge in der Zeit anrichteten lass ich jetzt mal außen vor, die haben über 10x so viele Todesfälle verursacht...
http://de.wikipedia.org/wiki/Tour_de_Franc...lle_nach_Unfall
Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Ein Fahrrad hat aber keine Motorbremse, und das ist das Problem.
Die Art des Bremssystems ist doch vollkommen egal.
Hauptsache es bringt einen auf tempo 0. Das ein Fahrrad eine deutlich geringere Masse hat solltest du in deine überlegungen mal mit einbeziehen.
Oder stehe ich (und viele andere) über den Naturgesetzen weil sie ihr Rad auch ohne Motorbremse auch bergab wieder zum Stehen bringen???
Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Doch wehe, es liegt ein kleiner Kieselstein im Weg, der Abflug wird gewaltig.
Komisch dass ich auch auf Wassergebundenen Wegen nicht langsam unterwegs bin und von Schlaglöchern und Kieselsteinen in Ruhe gelasen werde...
Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Es dürfte bekannt sein, das man bei Kurvenfahrten eine „Ideallinie“ fahren muss, um nicht „abzuschmieren“. Die ist je nach Geschwindigkeit unterschiedlich. Je höher die Geschwindigkeit, desto größer ist der Platzverbrauch. Ein Radfahrer, der auf einer kurvenreichen Abfahrt mit 60 Km/h fährt, wird in der Regel die gesamte Fahrbeinbreite beanspruchen (übrigens, auf der Uellendahler darfst Du auch als Radfahrer nur 50 Km/h fahren)
Das man in zu engen Kurven bremsen kann ist dir entgangen?
Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:Manchmal denke ich, das bestimmte Leute einfach nur Taliban im Bezug auf ihr (bevorzugtes) Verkehrsmittel sind. Besonders ausgeprägt ist es bei Menschen, die Eigenenergie (Fußweg, Radfahren) gegen jede Fremdenergie, sei es ÖPNV, MIV, verteidigen. Natürlich trifft das auch auf einen ÖPNV-Nutzer oder einen Autofahrer zu. Wobei die meisten ÖPNV-Nutzer, aber auch die meisten Autobesitzer auch ein Fahrrad haben. Eigentlich sind sowohl ÖPNV-Nutzer, als auch Autofahrer Intermodal.
Was möchtest du uns nun wieder erzählen?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

glemsexpress @ 5 May 2012, 10:51 hat geschrieben: Woher möchtest du das denn wissen?
Herr Autobahn weiß alles, hat alles persönlich erlebt, hat mindestens 1000 Jahre mehr Lebenserfahrung als wir alle zusammen und ist das Maß aller Dinge.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Boris Merath @ 5 May 2012, 10:56 hat geschrieben: Herr Autobahn weiß alles, hat alles persönlich erlebt, hat mindestens 1000 Jahre mehr Lebenserfahrung als wir alle zusammen und ist das Maß aller Dinge.
Unnecessary and uncalled for
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 4 May 2012, 23:35 hat geschrieben:@ JNK

Ich bin in meinem Leben schon mehr Kilometer sowohl mit dem Rad als auch mit dem Auto gefahren, als Du. Und ich brauche keine physikalischen Formeln, um zu erkennen, das 60 Km/h mit dem Fahrrad saugefährlich ist.
Ich wollte eigentlich eher darauf hinaus, dass du geschrieben hast:
der Autofahrer weiß ja nicht, ob er überholen kann, wenn Du bergauf nur 6 Km/h schaffst.
Wenn Autofahrer nicht wissen, dass ein Radfahrer, der mit 60 einen lange, gerade Abfahrt hinuterbrettert, am nächsten Berg diese Geschwindigkeit nicht halten kann, dann hab ich wirklich Angst im Straßenverkehr.
Natürlich steige ich dann nicht ab, aber ich bremse auf ca. 20 Km/h herunter. Die Aussage, das ich mich an die alten Miltärkraftfahrer halte, ist somit bildlich gesprochen.
Diese Aussage hat Troll-Qualität. Wer mehrfach behauptet, sich an diese "Weisheit" zu halten, aber dann mit 20 km/h Deichzugänge hinabfährt, der spricht nicht bildlich, sondern redet schlicht quatsch, es sei denn er fährt zum Deich mit 20km/ h hinauf. Wer mehrfach behauptet, so gerade auf 20km/h zu kommen, muss auch nicht auf diese Geschwindigkeit abbremsen. Sinnvolle logische Zusammenhänge Deiner Behauptungen kann ich da nicht erkennen.
Es dürfte bekannt sein, das man bei Kurvenfahrten eine „Ideallinie“ fahren muss, um nicht „abzuschmieren“. Die ist je nach Geschwindigkeit unterschiedlich. Je höher die Geschwindigkeit, desto größer ist der Platzverbrauch. Ein Radfahrer, der auf einer kurvenreichen Abfahrt mit 60 Km/h fährt, wird in der Regel die gesamte Fahrbeinbreite beanspruchen (übrigens, auf der Uellendahler darfst Du auch als Radfahrer nur 50 Km/h fahren wink.gif)
Wie glemsexpress bereits bemerkte, verfügen Fahrräder über Bremssysteme, mit denen sich die Geschwindigkeit bis zum Beginn einer Kurve so verringern lässt, dass diese gefahrlos und korrekt durchfahren werden kann.

@ glemsexpress
Oder stehe ich (und viele andere) über den Naturgesetzen weil sie ihr Rad auch ohne Motorbremse auch bergab wieder zum Stehen bringen???
Ich habe letztens die Theorie entworfen, dass ich schneller als der Schall fahre. Auch wenn ich die Klingel benutze, reagieren die Leute auf der Sambatrasse erst, wenn ich direkt hinter ihnen bin und abgebremst habe... Dafür muss es doch eine physikalische Erklärung geben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexxpress

Das ich mehr Kilometer als Du gefahren bin, ergibt sich schon aus dem Lebensalter. Allerdings überwiegen die Kilometer mit dem Auto. Im übrigen habe ich nicht Dich, sondern JNK gemeint. Ob Du mit Deinen Fahrradkilometern zum jetzigen Zeitpunkt an die herankommst, die ich bislang gefahren habe, kann ich mangels Statistik nicht nachvollziehen. Ich bin viel, aber immer nur in der Freizeit gefahren (als Schüler auch zur Schule).

Wie ich schon erwähnte, verfolge ich den Radsport nicht. Die Unfallursachen sind dabei zweitrangig. Ob es sich um Alleinunfälle oder mit Fremdbeteiligung handelt, spielt im Ergebnis keine Rolle. Und das ist auch bei Radfahrern, die nicht an einer Sportveranstaltung teilnehmen, nicht anders. Je höher die Geschwindigkeit ist, desto größer ist das Unfallrisiko.

Was Du in diesem Zusammenhang mit „wassergebundenen Wegen“ meinst, erschließt sich mir nicht. Hast die etwa ein Tretboot?

@ JNK

Im Kontext lesen und verstehen kannst Du nicht? Glemsexpress hat geschrieben, das er fordert, das ihn ein Autofahrer nicht überholen darf, wenn ein anderes Fahrzeug entgegenkommt. Der Autofahrer weiß aber nicht, ob auf der nachfolgenden Steigung nicht so viel Gegenverkehr herrscht, das er nicht überholen kann.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 5 May 2012, 13:23 hat geschrieben:Im übrigen habe ich nicht Dich, sondern JNK gemeint.
Und es interessierte mich eben wie du wissen willst das JNK weniger km zurückgelegt hat als du.
Autobahn @ 5 May 2012, 13:23 hat geschrieben: Die Unfallursachen sind dabei zweitrangig.
Sie sind finde ich sehr wichtig.
In den beiden Videos haben wir auch gesehen warum es nicht sinnvoll ist auf Spazierwegen schnell zu fahren und dass Autos abstand haben.
Autobahn @ 5 May 2012, 13:23 hat geschrieben: Je höher die Geschwindigkeit ist, desto größer ist das Unfallrisiko.
Falsch.
Es kommt auf die Wegqualität an, die Übersichtlichkeit, die anderen Verkehrsteilnehmer usw.
Ist es nicht so dass das Unfallrisiko auf der Autobahn geringer ist als auf der Landstraße?
Und das wo auf der Autobahn viel schneller gefahren wird?
Autobahn @ 5 May 2012, 13:23 hat geschrieben: Was Du in diesem Zusammenhang mit „wassergebundenen Wegen“ meinst, erschließt sich mir nicht. Hast die etwa ein Tretboot?
So was da
Autobahn @ 5 May 2012, 13:23 hat geschrieben:Der Autofahrer weiß aber nicht, ob auf der nachfolgenden Steigung nicht so viel Gegenverkehr herrscht, das er nicht überholen kann. 
Der Autofahrer soll nur dann überhohlen wenn es sicher möglich ist, was ist daran so schwer zu verstehen?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 5 May 2012, 14:24 hat geschrieben:Und es interessierte mich eben wie du wissen willst das JNK weniger km zurückgelegt hat als du.
Ganz einfach weil es bei seinem Lebensalter nicht geht :lol:

(Ich weiß, dass er etwa in Deinem Alter ist)
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Kreuztafel
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Beitrag von Kreuztafel »

Hier meine persönliche Erfahrungsliste der Rambos:

1. Radfahrer
2. Motorradfahrer
3. LKW-Fahrer
4. Fußgänger
5. PKW Fahrer

Warum? Radfahrer fahren selbst in Kleinstädten mit mindestens 30 km/h auf dem Fußweg (obwohl sie es nicht dürfen), ignorieren Radfahrer-Verbotsschilder und rote Ampeln sowieso.
Harry M
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Beitrag von Harry M »

Als Radfahrer stören mich auch insgesamt andere Radfahrer am meisten. Beispielsweise:
1. Geisterradler, wenn sie nicht rechtzeitig (ein paar Sekunden vorher, sodass man sich darauf einstellen kann) ausweichen.
2. Radler, die langsamer werden, an den rechten Rand des Fahrradwegs fahren, einen damit quasi zum Überholen einladen und dann plötzlich ohne Vorwarnung nach links abbiegen.
3. An roten Fahrradampeln halte ich an der Haltelinie, die oft zwei Meter hinter der Straßenfurt ist. Andere Radler fahren vorbei, obwohl sie langsamer als ich sind und bremsen mich dann aus, wenn ich sie nicht während dem Losfahren überhole.
4. Andere Radler, die plötzlich die Spur wechseln ohne Schulterblick oder irgendwas, nur nach Gehör.

Generell ärgert mich also vor allem die Gedankenlosigkeit, mit der viele Radler durch München tagwandeln.
Bei den Autofahrern ist es ähnlich. Mit Taxifahrern komme ich normalerweise gut zurecht, obwohl viele beim Autofahren "Arschlöcher" sind.
Bat
Kaiser
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Beitrag von Bat »

@Kreuztafel

Ich würde PKW immer an erster Stelle sehen. Erstens sind es zahlenmäßig mehr und zweitens sieht man da schon an einem normalen Tag hunderte Sachen, die man so eigentlich nicht glauben will. Motorradfahrer sind gar nicht sooo chaotisch, wenn man nur daran denkt, dass es die auch noch gibt. Viele Kradler werden abgeräumt, weil man nicht an sie gedacht hat. Pkw-Fahrer/innen haben manchmal den Hang dazu, zu glauben, es gibt nichts schnelleres als ihr Fahrzeug. LKW halte ich für relativ weit hinten platziert, wenn man mal von deren Stil auf der Autobahn absieht. In Stadt und Land sind die auf Grund ihrer Größe einfach nur Opfer all der anderen Chaoten.

Mein Vorschlag

1. Pkw/Radfahrer
...
3. Motorradfahrer
4. Lkw
5. Fußgänger
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Also für mich sind die PKW uneingeschränkt an erster Stelle zu nennen. Und das gilt aus der Sicht als PKW-Fahrer, genauso wie aus der Sicht als Radfahrer oder Fußgänger. Kleines Beispiel: PKW fährt auf der Straße und will rechts abbiegen, parallel geht ein Fußgänger der geradeaus will. Normalerweise hat der Fußgänger Vorrang und der abbiegende PKW muß halten. Ich würde schätzen etwa 50% der PKW-Fahrer verhalten sich so als hätten sie von dieser einfachen und eindeutigen Regel noch nix gehört und biegen ab obwohl sie eindeutig den Fußgänger gesehen haben. Das in der selben Situation die Radfahrer einfach übersehen werden, ist ein anderes Problem.
Noch eins: Fußweg und abgetrennter Radweg an einer relativ großen Straße. Es münden einige Garageneinfahrten über die besagten Wege auf die Straße. Wenn man dort als Radfahrer unterwegs ist kann man sich nahezu sicher sein, dass - kommt ein Auto aus einer der Einfahrten - es einen entweder einfach ummäht oder (falls es einfach zu schnell war und schon etwas zu früh oben ankommt) so quer auf dem Radweg stehen bleibt, dass man zur Vollberemsung gezwungen wird und sich dann überlegen kann ob man sich illegal über den Gehsteig zwischen Auto und Hauswand durchquetscht, wo der Autofahrer einen dann als Deppen bezeichnet weil man ja sicher einen Kratzer in seine Heckklappe macht, wenn man sich durch einen so engen Spalt quetscht. Oder man fährt vorne auf die Straße um das Auto rum und bringt sich in die Gefahr, dass man noch ein zweites Mal von dem gleichen PKW benahe überfahren wird, und wird dann als Ramboradler bezeichnet wird, weil man dem Fahrer für wenige Sekunden der Chance beraubt hat in die Straße einzubiegen und man ja auch einen ganz spannenden Zickzackparcours hinlegen muß um seine Fahrt fortzusetzen.
Die richtige Lösung wäre natürlich stehen zu bleiben und zu warten, dass der PKW sich wieder in Bewegung setzt. Aber ist in diesem Beispiel wirklich der Radler der Rambo??? Würde der PKW-Fahrer sich an die einfachsten Regeln halten, wäre das Verhalten erst garnicht provoziert worden.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Hot Doc

Komisch, das mir solche Situationen noch nicht begegnet sind, weder als Rad- noch als Autofahrer. Woran liegt das wohl?

Zum einen liegt es daran, das ich meine Geschwindigkeit den Verkehrsverhältnissen anpasse. Wenn ich auf einem Radweg fahre, der von mehreren Grundstückseinfahrten gekreuzt wird, muss ich damit rechnen, das diese auch von Anwohnern genutzt werden. Wenn ich aus einer solchen Grundstückseinfahrt komme, muss ich damit rechnen, das Fußgänger und Radfahrer meinen Weg kreuzen. Also verhalte ich mich in beiden Fällen entsprechend.

Ich fahre mit dem Rad so langsam, das ich jederzeit ohne Vollbremsung anhalten kann, wenn der Autofahrer den Radweg blockiert, weil er wegen anderer Kraftfahrzeuge nicht weiter kommt. Als Kraftfahrer taste ich mich mit Schrittgeschwindigkeit so weit vor, dass ich sowohl den Fußgänger- als auch den Fahrradverkehr sehen kann. Das ist maximal die Länge der Motorhaube. Jetzt komm mir bitte nicht mit Einweiser, das ist bei vorwärts fahrenden PKW Praxisfremd. Außerdem würde ein Einweiser sowohl den Fußgänger als auch den Radverkehr anhalten.

Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, das ein Autofahrer, aber auch ein Fußgänger die Geschwindigkeit eines schnell fahrenden Fahrradfahrers schlecht einschätzen kann. Darum muss er von der allgemeinen Geschwindigkeit eines Radfahrers ausgehen (und das wird auch von Gerichten bestätigt --- s. Link von Bat).

Wenn Du also auf einem Radweg so schnell fährst, das ein Autofahrer, der aus einer Grundstückseinfahrt kommt, Dich zu spät erkennt, ist nicht der Autofahrer schuld, sondern Du. Und es es zu viel verlangt, das Du mal 10 Sekunden warten musst? glemsexpress erwartet es ja auch von Autofahrern, die ihn überholen wollen.

Im übrigen erinnere ich an den § 1 StVO:
§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Noch eine Anekdote zu Radrambos. Ich fuhr mit einem Sprinter auf einer Nebenstraße auf eine vorfahrtberechtigte Hauptstraße zu. Vorsichtig näherte ich mich dieser und blieb vor dem Radweg stehen. Von links näherte sich weder ein Radfahrer noch ein Auto, ich hätte also nach rechts abbiegen können. Bevor ich aber den Gang einlegte schoss links von mir ein Radfahrer vorbei, der ebenfalls nach rechts abbiegen wollte. Blöderweise kam im gleichen Moment ein "Geisterradler" auch mit hoher Geschwindigkeit heran (den hatte ich aber schon vorher gesehen und bin deshalb nicht weiter gefahren :P). Just vor meiner Motorhaube sind sie dann zusammengeprallt. Mich hat es gefreut, das nicht mir oder einem anderer Autofahrer die Schuld in die Schuhe geschoben werden konnte.

Eigentlich hat es mich auch gefreut, das zwei Idioten betroffen waren (P.S.: Verletzte gab es dabei nicht, nur die Räder waren etwas lädiert)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 6 May 2012, 18:13 hat geschrieben: Wenn Du also auf einem Radweg so schnell fährst, das ein Autofahrer, der aus einer Grundstückseinfahrt kommt, Dich zu spät erkennt, ist nicht der Autofahrer schuld, sondern Du. Und es es zu viel verlangt, das Du mal 10 Sekunden warten musst? glemsexpress erwartet es ja auch von Autofahrern, die ihn überholen wollen.
Klar, es ist der im Recht, der einem anderen die Vorfahrt nimmt und ihn ggf. über den Haufen fährt. :ph34r:

Bei einer unübersichtlichen Ausfahrt muss man sich halt herantasten, egal, ob man mit dem Auto oder Fahrrad fährt, und zur Seite schauen, ob frei ist.

Ich habe übrigens noch nie ein Urteil gesehen, dass ein Fahrradfahrer Mitschuld bekommen hat, weil er auf dem Radweg mit 20, 25 oder 30 km/h oder sonst was gefahren ist und an einer querenden Einfahrt angefahren wurde, wenn er gleichzeitig Vorfahrt hatte.

Ganz im Gegenteil, meist bekommt sogar der Autofahrer eine Mitschuld oder gar die Hauptschuld, selbst wenn der Radfahrer auf der falschen Fahrradwegseite unterwegs war. Nicht, dass ich das begrüße, aber oft scheint die Devise der Richter zu sein, den schwächeren Verkehrsteilnehmer zu bevorzugen.

Natürlich gibt es die ganzen genannten Probleme auf den Radwegen, deshalb bin ich auch bekanntermaßen Fan von Radspuren am Fahrbahnrand. Klar haben diese auch Nachteile und sind nicht an allen Orten sinnvoll, aber ich fühle mich auf der Fahrbahn sicherer, da fast alle Verkehrsteilnehmer (Autofahrer, Fußgänger) mehr Respekt vor der Fahrbahn als vor dem Radweg haben bzw. die Fahrbahn besser wahrnehmen - einen Fahrradweg kann man dagegen leicht mal übersehen.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 6 May 2012, 18:13 hat geschrieben: Komisch, das mir solche Situationen noch nicht begegnet sind, weder als Rad- noch als Autofahrer. Woran liegt das wohl?
Dass Du Deine grob geschätzen 150 Millionen Kilometer hinterm Steuer offensichtlich verpennt hast.

Im Übrigen bekommt man als Autofahrer meistens eine 25%-Mitschuld bei Unfällen mit Fahrradfahrern, allerdings kann man das nicht pauschalisieren.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 6 May 2012, 18:38 hat geschrieben:Klar, es ist der im Recht, der einem anderen die Vorfahrt nimmt und ihn ggf. über den Haufen fährt. :ph34r:
Nicht so, wie ich es geschildert habe. Wenn der Autofahrer ohne Rücksicht aus der Grundstücksausfahrt hinauschießt, dann wohl.

Hier ein Auszug aus dem Link von Bat:
Auch einschlägige Urteile setzen der Geschwindigkeit von Fahrrädern innerorts Grenzen. So muß beispielsweise niemand damit rechnen, daß ein Fahrrad mit Geschwindigkeiten fährt, die sonst nur von Kraftfahrzeugen erreicht werden. Fahrräder dürfen nur so schnell fahren, wie es allgemein von ihnen erwartet wird (BGH, AZ VI ZR 73/90 und OLG Karlsruhe, AZ VRS 78, 329).
Und der Link stammt ausgerechnet von einem Fahrrad-Wiki ;)

http://fahrrad.wikia.com/wiki/Geschwindigk...keitsbegrenzung

Das ist zwar schwammig ausgedrückt, aber eine Geschwindigkeit über 20 Km/h braucht niemand von einem Fahrradfahrer zu erwarten. Da können diejenigen, die mehr erreichen, Zeter und Mordio schreien. Sie sind ohnehin eine Minderheit unter den Radfahrern.
Bei einer unübersichtlichen Ausfahrt muss man sich halt herantasten, egal, ob man mit dem Auto oder Fahrrad fährt, und zur Seite schauen, ob frei ist.
Das habe ich ja gerade gesagt :P

Wenn Du lieber auf einer auf einer Fahrbahn markierten Fläche fährst, ist es in Ordnung. Ich persönlich fahre aber am liebsten vom MIV getrennt. Es ist für mich entspannter. Am liebsten fahre ich auf Wegen, die weit ab vom MIV sind, Wald- und Feldwege.

@ Bayernlover

Ich habe meine "grob geschätzten" 150 Millionen Kilometer nicht verpennt. Davon abgesehen, die meiste Zeit war ich auf der Autobahn unterwegs. Und da habe ich trotz der vielen dies bezüglichen Verkehrsmeldungen im Radio nur ein einziges Mal einen Radfahrer auf dem Seitenstreifen erlebt.

Aber auch im unausweichlichen Stadtverkehr hatte ich noch nie die von Hot Doc genannten Probleme.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 6 May 2012, 19:29 hat geschrieben:Das ist zwar schwammig ausgedrückt, aber eine Geschwindigkeit über 20 Km/h braucht niemand von einem Fahrradfahrer zu erwarten.
Die meisten Radfahrer kommen leicht auf eine Geschwindigkeit von 20 - 25 km/h, bei einem Pedelec erst recht. Man muss nicht davon ausgehen, dass nur Rentner unterwegs sind. Viele Radfahrer sind jung und kräftig. Also ist auch von einer Geschwindigkeit jenseits der 20 und 25 km/h auszugehen. Mit dem Rennrad komme ich als 45-Jähriger, wenn nicht gerade Gegenwind herrscht oder es bergauf geht, auch gut auf 40 km/h, auch wenn ich diese nicht ewig halten kann.

Wenn es nach Dir geht, sind Radfahrer am besten auf eine Geschwindigkeit von max. 11,5 bis 15 km/h herunterzubremsen, auch ggf. durch technische Vorrichtungen.
Autobahn @ 6 May 2012, 19:29 hat geschrieben:Das habe ich ja gerade gesagt  :P
Meine Aussage bezog sich auf diejenigen, die eine Ausfahrt benutzen, nicht auf diejenigen, die auf einem vorfahrtsberechtigten Verkehrsweg eine solche queren. Wer also auf einer Ausfahrt fährt, muss sich herantasten! Ein Autofahrer bremst auf einer vorfahrtsberechtigten Straße, wo 50 km/h erlaubt ist, auch nicht bei jeder querenden Ausfahrt auf Schrittgeschwindigkeit runter. Er muss bremsbereit sein, ja, aber meist kann er die 50 km/h auch fahren. Von einem Radfahrer erwartest Du dagegen, dass er an solchen Stellen wie eine Schnecke fahren muss. Seltsame Logik, die sich nur teilweise dadurch erklären lässt, dass Du auf dem Fahrrad keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen kannst. Eigentlich sollte man erwarten, dass Du als Wechselfahrer (Auto/Fahrrad) eine Sichtweise für beide Verkehrsarten hast, statt dessen ergreifst Du immer Partei für die Autofahrer.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 6 May 2012, 18:13 hat geschrieben:Zum einen liegt es daran, das ich meine Geschwindigkeit den Verkehrsverhältnissen anpasse. 
Auch bei wenig über 20 km/h, die man mit einem handelsüblichen Trekking-Rad mit gut aufgepumpten Reifen ohne je ins Schwitzen zu kommen locker erreicht, sind mir schon 100te solcher Situationen passiert. Auf meinem "Kerbholz" sind über 10 Seitentüren und leider inzwsichen auch 2 Fahrräder. Nur bei einem einzigen Unfall davon hatte ich eine Geschwindigkeit von über 30km/h, bei keinem einzigen war ich schuld.
Wenn ich auf einem Radweg fahre, der von mehreren Grundstückseinfahrten gekreuzt wird, muss ich damit rechnen, das diese auch von Anwohnern genutzt werden. ... Ich fahre mit dem Rad so langsam, das ich jederzeit ohne Vollbremsung anhalten kann, wenn der Autofahrer den Radweg blockiert, weil er wegen anderer Kraftfahrzeuge nicht weiter kommt.
Klar muß ich damit rechnen und ich bin auch immer bremsbereit, aber selbst das kann manchmal nicht ausreichen. Du wirst auf der entsprechenden Straße natürlich auch nur 15 km/h mit deinem Auto fahren, weil deine Vorsicht dich ja lehrt, dass die Autos aus der Garageneinfahrt normalerweise einfach ohne zu gucken bis zur Mitte der Straße vorfahren, oder?!
Wenn ich aus einer solchen Grundstückseinfahrt komme, muss ich damit rechnen, das Fußgänger und Radfahrer meinen Weg kreuzen. Also verhalte ich mich in beiden Fällen entsprechend.
Löblich, dass du es so machst, aber glaube mir als häufiger Radler, auch im Berufsverkehr, gibt es genügend Autofahrer, die sich nicht daran halten und sich Ihres Fehlverhaltens noch nicht einmal bewußt sind.
Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, das ein Autofahrer, aber auch ein Fußgänger die Geschwindigkeit eines schnell fahrenden Fahrradfahrers schlecht einschätzen kann. Darum muss er von der allgemeinen Geschwindigkeit eines Radfahrers ausgehen (und das wird auch von Gerichten bestätigt --- s. Link von Bat).
Klar muß man nicht davon ausgehen, dass ein Radfahrer mit 60 Sachen daherkommt, aber 20 - 30 km/h sind durchaus üblich und auch nicht so schwer einzuschätzen. Und wenn ich mir unsicher bin, dann muß ich im Zweifel halt von einer extremeren Geschwindigkeit ausgehen und mehr Abstand zur Sicherheit einplanen.
Wenn Du also auf einem Radweg so schnell fährst, das ein Autofahrer, der aus einer Grundstückseinfahrt kommt, Dich zu spät erkennt, ist nicht der Autofahrer schuld, sondern Du. Und es es zu viel verlangt, das Du mal 10 Sekunden warten musst?
Wie ich oben schon geschrieben habe, liegt es nicht am zu schnellen Fahren, sondern in fast allen Fällen an der komplett fehlenden Rücksicht der Autofahrer. Man erkennt das als Radfahrer ziemlich gut, ob ein Autofahrer überhaupt guckt ob ein Radfahrer kommt. In den meisten Fällen tun sie es nicht, oder viel zu spät. Und außerdem ist nicht der Radfahrer automatisch schuld nur weil er schneller unterwegs war, es kann ihm, soweit die Geschwindigkeit ein mitauslösender Grund war, eine höhere Teilschuld eingeräumt werden oder in Extremfällen auch mal die Gesamtschuld.
glemsexpress erwartet es ja auch von Autofahrern, die ihn überholen wollen.
Der Unterschied ist, dass glemexpress damit im Recht ist, die Autofahrer die ich hier kritisiere nicht im Recht sind und mich auch noch hochgradig gefährden.

§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Genau diese 2 Grundregeln sind es, die ich bei Autofahreren zu einem Großteil - vor allem im Umgang mit Radfahrern - immer wieder vermisse. Ich möchte hier auch nicht sagen, dass alle Radfahrer besser wären, aber aus meiner Erfahrung mit einem sehr ausgewogenen PKW-Rad-Verhältnis sehe ich die PKW-Fahrer deutlich kritischer. Nicht nur deshalb, weil sie sich der Gefährlichkeit ihres Fahrzeuges nicht bewußt sind sondern im Gegnteil eine Rücksicht oft Vermissen lassen und nach dem Recht des Stärkeren handeln.
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Ich bezweifle, dass „die meisten“ Radfahrer auf eine Geschwindigkeit von 20 bis 25 Km/h kommen. Meine Erfahrungen sprechen nämlich dagegen. In vielen Fällen bin ich mit meinen schlappen 15 Km/h noch der „Gewinner“. Unabhängig davon sind die Fahrradwege auch nur für eine Geschwindigkeit von 15 Km/h ausgelegt. Mir reicht das auf jeden Fall aus.

Wenn Du mit einem „Porsche“ (=Rennrad) auf 40 Km/h kommen kannst, ist es schön für Dich, aber bitte nicht auf einem Fahrradweg. Möglich, dass ich mit einem 16-Gang Rennrad auch höhere Geschwindigkeiten erreichen könnte, als mit einem mehr als doppelt so schweren Pedelec. Aber ich will und brauche es nicht. Aber selbst mit einem Rennrad würde ich auf einem Fahrradweg nicht schneller als 15 Km/h fahren. Der Grund sind nicht allein die querenden Autofahrer aus einer Ausfahrt, sondern auch die Fußgänger, die sich auf den Fahrradweg „verirren“. Ich erwische mich selbst oft dabei, es als Fußgänger dabei nicht so genau zu nehmen. Das liegt aber eben daran, dass ich nicht mit einer Geschwindigkeit von 25 – 30 Km/h von Radfahrern rechne.

Drei bis fünf Km/h von Fußgängern und 12 – 15 Km/h von Radfahrern vertragen sich relativ gut miteinander. Der Fußgänger kann recht schnell Platz machen, der Radfahrer gefahrlos ausweichen. Aber bei 25 – 30 Km/h ist es schon recht kritisch. 30 Km/h ist die Geschwindigkeit eines KFZ in einer 30 Km/h Zone. Da beträgt der Anhalteweg 13,68 Meter bei einem KFZ, bei 15 Km/h nur 5.50 Meter (jeweils Standartwerte). In einer verkehrsberuhigten Zone darf ein KFZ (und ein Fahrrad) nur Schreitgeschwindigkeit fahren. Das wären 5 Km/h, und 1,54 Meter Anhalteweg. Zugestanden wird von den Gerichten aber eine höhere Geschwindigkeit, wenn sie den Verkehrsverhältnissen entspricht. Die kann sogar unter 5 Km/h liegen ;)!

Und ich kann mir aber nicht vorstellen, das eine mechanische Bremse an einem Fahrrad besser funktioniert, als eine hydraulische Bremse an einem KFZ. Der Anhalteweg dürfte also mindestens gleich sein.
Eigentlich sollte man erwarten, dass Du als Wechselfahrer (Auto/Fahrrad) eine Sichtweise für beide Verkehrsarten hast, statt dessen ergreifst Du immer Partei für die Autofahrer.
Ich ergreife hier für keine Partei für die Autofahrer. Allerdings ergreife ich auch keine Partei für die (professionellen) Radfahrer. Ich versuche, aus meinen verkehrspolitischen Erfahrungen einige Dinge zusammen zu bringen. Weder das Fahrrad noch der MIV und auch nicht der ÖPNV haben da eine Priorität.

@ Hot Doc

Ich weiß ja nicht, wie „sportlich“ Du bist, aber auch mit einem „handelsüblichen“ Trekking-Rad erreicht die Ü-40 Generation seltenst Geschwindigkeiten von 20 Km/h. Vor allem, weil sie das nicht will. Klar, es gibt 70-jährige …

Als Mediziner solltest Du eigentlich wissen, dass die Körperkraft im Laufe des Lebens ansteigt. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt fällt sie aber auch wieder ab. Der Scheitelpunkt ist das 30. Lebensjahr. Individuelle Kräfteverhältnisse zwischen einzelnen Individuen lassen wir mal außen vor. Der eine kann 100 Kg heben, der andere nur 10 Kg ;)
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 7 May 2012, 01:00 hat geschrieben: @ TramPolin

Ich bezweifle, dass „die meisten“ Radfahrer auf eine Geschwindigkeit von 20 bis 25 Km/h kommen. Meine Erfahrungen sprechen nämlich dagegen. In vielen Fällen bin ich mit meinen schlappen 15 Km/h noch der „Gewinner“. Unabhängig davon sind die Fahrradwege auch nur für eine Geschwindigkeit von 15 Km/h ausgelegt. Mir reicht das auf jeden Fall aus.

Wenn Du mit einem „Porsche“ (=Rennrad) auf 40 Km/h kommen kannst, ist es schön für Dich, aber bitte nicht auf einem Fahrradweg. Möglich, dass ich mit einem 16-Gang Rennrad auch höhere Geschwindigkeiten erreichen könnte, als mit einem mehr als doppelt so schweren Pedelec. Aber ich will und brauche es nicht. Aber selbst mit einem Rennrad würde ich auf einem Fahrradweg nicht schneller als 15 Km/h fahren. Der Grund sind nicht allein die querenden Autofahrer aus einer Ausfahrt, sondern auch die Fußgänger, die sich auf den Fahrradweg „verirren“. Ich erwische mich selbst oft dabei, es als Fußgänger dabei nicht so genau zu nehmen. Das liegt aber eben daran, dass ich nicht mit einer Geschwindigkeit von 25 – 30 Km/h von Radfahrern rechne.

Drei bis fünf Km/h von Fußgängern und 12 – 15 Km/h von Radfahrern vertragen sich relativ gut miteinander. Der Fußgänger kann recht schnell Platz machen, der Radfahrer gefahrlos ausweichen. Aber bei 25 – 30 Km/h ist es schon recht kritisch. 30 Km/h ist die Geschwindigkeit eines KFZ in einer 30 Km/h Zone. Da beträgt der Anhalteweg 13,68 Meter bei einem KFZ, bei 15 Km/h nur 5.50 Meter (jeweils Standartwerte). In einer verkehrsberuhigten Zone darf ein KFZ (und ein Fahrrad) nur Schreitgeschwindigkeit fahren. Das wären 5 Km/h, und 1,54 Meter Anhalteweg. Zugestanden wird von den Gerichten aber eine höhere Geschwindigkeit, wenn sie den Verkehrsverhältnissen entspricht. Die kann sogar unter 5 Km/h liegen ;)!

Und ich kann mir aber nicht vorstellen, das eine mechanische Bremse an einem Fahrrad besser funktioniert, als eine hydraulische Bremse an einem KFZ. Der Anhalteweg dürfte also mindestens gleich sein.


Ich ergreife hier für keine Partei für die Autofahrer. Allerdings ergreife ich auch keine Partei für die (professionellen) Radfahrer. Ich versuche, aus meinen verkehrspolitischen Erfahrungen einige Dinge zusammen zu bringen. Weder das Fahrrad noch der MIV und auch nicht der ÖPNV haben da eine Priorität.
Da die Bevölkerung immer älter wird, sieht man sicher langsam immer mehr Schleicher.

Ein normaler Jugendlicher und junger Erwachsener, der nicht gerade durch zu häufige McDonald's-Besuche geschädigt ist, wird die 25 km/h aber locker erreichen. Ich erinnere mich an meine Ausbildungszeit, da hatte ich ein Moped, das 40 km/h schaffte, und ein Klassenkamerad (der wie ich um die 17 oder 18 war) verspottete mich, da er mit seinem Rennrad dieselbe Strecke (Ostbahnhof - Neuperlach und umgekehrt; das sind schon ein paar Kilometer) schneller zurücklegte. Und zwar regelmäßig, es kostete ihn auch wenig Mühe, offenbar schaffte er fast 45 km/h. Bei günstiger Ampellage war er dann tatsächlich 1 oder 2 Minuten schneller daheim als ich. Er meinte dann, das Moped sei sinnlos, wenn man mit dem Rad schneller sei.

Ich selbst kann mich an eine Situation erinnern, da lud mich ein junger Kerl zum Wettfahren ein, das war so vor 1 oder 2 Jahren. Er meinte, er sei wohl schneller, da ich schon weit jenseits der 40 bin. Ich ging darauf ein, aber er hatte keine Chance. Der Abstand wurde immer größer, ich hörte dann nur ein Fluchen, das dann wegen des sich erhöhenden Abstandes immer leiser wurde. Fairerweise muss ich sagen, dass ich auch das wohl geeignetere Fahrrad hatte.

Natürlich sollte man nicht rasen und nichts riskieren, aber es gibt etwas außerhalb von hier schöne breite Nebenstraßen, wo kaum Autoverkehr ist und auch über lange Zeit keine Querstraßen. Da kann man wirklich Tempo machen, ohne jemand zu gefährden.
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Beitrag von Elch »

Nachdem ich jetzt schon länger amüsiert hier mitlese muß ich doch auch nochmal meinen Senf dazugeben.

Aus meiner Sicht kann man zwei (drei) grundlegende Fahrradfaherer-Typen unterscheiden:
1. Die Freizeit-Fahrer welche tendenziell eher der 15 km/h-Fraktion zuzuordnen sind
2. Die "Befrufs"-Radler, die das Fahrrad als Alternative zum Auto und ÖV nutzen. Die fangen manchmal auch mit 15 km/h an, bei regelmässiger Nutzung wird man aber mit der Zeit auch schneller (20-25 km/h).
(3. Hardcore-Radfaherer die bei jeden Wetter wie die Irren durch die Stadt fahren)

Und diese beiden Fraktionen passen eben genausogut zusammen auf einen Fahrradweg wie der Sonntagfaherer und der Berufspendler auf der Landstrasse. Ich zähle mich selbst eher zur Fraktion 2 und fahre wann immer ohne Gefahr für Leib und leben möglich auf der Strasse (ggf. auch unter Missachtung der Radwegebenutzungspflicht). Die Schikanen, die einem als Radfaherer beim Linksabbiegen zugemutet weren (2-3x an der Ampel warten) oder oft auch beim geradeausfahren (Arnulfstrasse an der Donnersberger Brücke einwärts) gehen nämlich echt auf keine Kuhhaut... :angry:
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Beitrag von Harry M »

Ja, es gibt jede Menge Leute, die Fahrrad nicht nur als Freizeitbeschäftigung betreiben, sondern um zur Arbeit/Schule/Uni/Sportverein und zurück zu kommen, und zwar fast täglich.

Und genauso, wie ein Autopendler berechtigter Weise noch heute am Ziel ankommen will, wollen es auch die Fahrradpendler. Dazu sind aber z.B die abgetrennten Radwege in meisten zentrumsnahen Stadtteilen Münchens schlecht geeignet. Baustellen, verirrte Fußgänger, parkende/ausfahrende/abbiegende Autos, andere Radler, im Winter Schnee und Splitt usw. machen die Fahrt zu einer Art Hindernisparkour. Und Schrittgeschwindigkeit ist natürlich in einigen Situationen angemessen, aber als allgemeine Geschwindigkeit nicht zumutbar (man will ja schließlich heute noch ankommen). Übrigens: Mit anderen zusammengekracht bin ich zum Glück noch nicht, obwohl ich auch oft bis zu 30 km/h fahre. Meine Bremsen funktionieren offenbar doch ziemlich gut und voraussschauendes Fahren hilft auch.
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Beitrag von TramPolin »

Harry M @ 7 May 2012, 22:46 hat geschrieben: Ja, es gibt jede Menge Leute, die Fahrrad nicht nur als Freizeitbeschäftigung betreiben, sondern um zur Arbeit/Schule/Uni/Sportverein und zurück zu kommen, und zwar fast täglich.

Und genauso, wie ein Autopendler berechtigter Weise noch heute am Ziel ankommen will, wollen es auch die Fahrradpendler. Dazu sind aber z.B die abgetrennten Radwege in meisten zentrumsnahen Stadtteilen Münchens schlecht geeignet. Baustellen, verirrte Fußgänger, parkende/ausfahrende/abbiegende Autos, andere Radler, im Winter Schnee und Splitt usw. machen die Fahrt zu einer Art Hindernisparkour. Und Schrittgeschwindigkeit ist natürlich in einigen Situationen angemessen, aber als allgemeine Geschwindigkeit nicht zumutbar (man will ja schließlich heute noch ankommen). Übrigens: Mit anderen zusammengekracht bin ich zum Glück noch nicht, obwohl ich auch oft bis zu 30 km/h fahre. Meine Bremsen funktionieren offenbar doch ziemlich gut und voraussschauendes Fahren hilft auch.
Was ich auf jeden Fall mache: Wenn ich geradeaus auf dem Radweg fahre, beobachte ich mit hoher Priorität den Verkehr, der in gleicher Richtung links neben mir fährt und der an der Kreuzung rechts abbiegen könnte, schon einmal, weil mir das Leben lieb ist. Das bedeutet, nur so schnell zu fahren, um notfalls noch rechtzeitig vor an der Kreuzung anhalten zu können. Dagegen kann mich der Gegenverkehr, wenn er links abbiegt, in aller Regel besser sehen, weil ich ja in Blickrichtung etwa geradeaus bin.

Dazu kommen noch gefährliche Ausfahrten vor der Kreuzung, Fußgänger, die ohne zu schauen auf den Radweg hüpfen, ggf. auch zwischen parkenden Autos. Ja, Radfahren ist nicht leicht. :lol:

Es ist eine Erfahrungssache, und man setzt auch intuitiv das Gehör ein, um vor allem die Rechtsabbieger in Gestalt von Lastwagen und Bussen rechtzeitig mitzubekommen.

Nur maximal 10 bis 15 km/h auf der gesamte Radweglänge in der Stadt zu fahren, wie es ein Benutzer hier fordert, halte ich für nicht zielführend und auch nicht zumutbar. Sollte jemand auf den Radweg springen, hoffe ich, noch ausweichen zu können oder dass zumindest im Fall der Fälle nicht allzu viel passiert. An Bushaltestellen fahre ich langsamer, wenn gerade ein Bus hält oder im Begriff ist, zu halten. Hier haben ggf. auch Fahrgäste Vorrang und der Radfahrer hat anzuhalten!
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Beitrag von Michi Greger »

Elch @ 7 May 2012, 08:13 hat geschrieben:Nachdem ich jetzt schon länger amüsiert hier mitlese muß ich doch auch nochmal meinen Senf dazugeben.
Ich kann mich jetzt auch nimmer zurückhalten...
Autobahn @ 7 May 2012, 01:00 hat geschrieben:Ich bezweifle, dass „die meisten“ Radfahrer auf eine Geschwindigkeit von 20 bis 25 Km/h kommen. Meine Erfahrungen sprechen nämlich dagegen. In vielen Fällen bin ich mit meinen schlappen 15 Km/h noch der „Gewinner“.
Auch wenn dich deine 500 Jahre Lebenserfahrung und 20 Millionen Autobahnkilometer (mitm Fahrrad?) bestätigen: 20km/h sind per Rad in der Stadt nichts ungewöhnliches.
(Ich fahre ein normales, 10 Jahre altes Trekkingrad und schaffe auf meinem täglichen Arbeitsweg eine DURCHSCHNITTSgeschwindigkeit von 22 km/h. Und da sind viele Ampeln drin und sogar ein Berg, an dem ich nicht grade der Schnellste bin - wenns möglich ist, muß ich also schon eher in Richtung 30km/h fahren, um diesen Schnitt zu bekommen). Gefährlich? Nein. Laufen lassen, wos geht, reintreten wenn frei ist - und vor Kreuzungen und vor anderen Radfahrern oder Fußgängern erstmal bremsen und Klingeln.
Größte Gefahr sind rechtsabbiegende Autos, die neben einem an der roten Ampel warten - und dann bei grün schnell noch vor dem Radfahrer vorbei abbiegen wollen...)
Unabhängig davon sind die Fahrradwege auch nur für eine Geschwindigkeit von 15 Km/h ausgelegt.
Wodurch sind die Fahrradwege denn genau für diese Geschwindigkeit ausgelegt?
Möglich, dass ich mit einem 16-Gang Rennrad auch höhere Geschwindigkeiten erreichen könnte, als mit einem mehr als doppelt so schweren Pedelec.
Der Sinn des Pedelec ist dir schon bekannt?
Aber ich will und brauche es nicht.
Ich werd auf dem Fußweg zum Einkaufen auch von Joggern überholt, die sicher 3x so schnell laufen (können) wie ich. Sollen wir jetzt alle Jogger verbieten, weil ich ja nicht damit rechnen muß, daß jemand zu Fuß viel schneller ist als ich mit meinen Einkaufstaschen?
Und ich kann mir aber nicht vorstellen, das eine mechanische Bremse an einem Fahrrad besser funktioniert, als eine hydraulische Bremse an einem KFZ. Der Anhalteweg dürfte also mindestens gleich sein.
Schon mal hydraulische Bremsen am Fahrrad erlebt? Meine Freundin hat sowas seit Neuestem (am neu gekauften Fahrrad) - meine unreflektierte "Probefahrt" damit hat mir fast nen Lenker-Abstieg beschert...
Ich weiß ja nicht, wie „sportlich“ Du bist, aber auch mit einem „handelsüblichen“ Trekking-Rad erreicht die Ü-40 Generation seltenst Geschwindigkeiten von 20 Km/h. Vor allem, weil sie das nicht will. Klar, es gibt 70-jährige …
Ich glaub, ich verpass meiner 86-jähirgen Oma jetzt mal nen Tacho an ihr 30 Jahre altes Damenrad, um mal zu sehen, wie schnell die jeden Tag damit zum Bäcker fährt. 10 km/h sehen anders aus...

Gruß Michi
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich finde es schon irgendwie lustig, wie Jungspunde mir erklären wollen, wie schnell ein „durchschnittlicher“ Radfahrer fahren können muss. Klar, in eurem Alter habe ich auch noch eine höhere Geschwindigkeit fahren, aber die auch nicht lange durchhalten können. Vor vierzig, fünfzig Jahren hatte ich noch keinen Tacho an meinen Fahrrädern, welche die Durchschnittsgeschwindigkeit speicherten. Ehrlich gesagt, ich weiß noch nicht einmal, ob es überhaupt Tachos für Fahrräder gab.

Ob ich jemals (außer auf halsbrecherischen Abfahrten) Geschwindigkeiten jenseits der 20 Km/h erreicht habe, kann ich also nicht sagen. Ich „befürchte“ aber nicht. Mir war aber zu keiner Zeit daran gelegen, persönliche Rekorde aufzustellen.

Der „durchschnittliche Radfahrer“ fährt gemessen an allen Altersstufen deutlich unter 20 Km/h.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 8 May 2012, 00:32 hat geschrieben: Ich finde es schon irgendwie lustig, wie Jungspunde mir erklären wollen, wie schnell ein „durchschnittlicher“ Radfahrer fahren können muss. Klar, in eurem Alter habe ich auch noch eine höhere Geschwindigkeit fahren, aber die auch nicht lange durchhalten können. Vor vierzig, fünfzig Jahren hatte ich noch keinen Tacho an meinen Fahrrädern, welche die Durchschnittsgeschwindigkeit speicherten. Ehrlich gesagt, ich weiß noch nicht einmal, ob es überhaupt Tachos für Fahrräder gab.

Ob ich jemals (außer auf halsbrecherischen Abfahrten) Geschwindigkeiten jenseits der 20 Km/h erreicht habe, kann ich also nicht sagen. Ich „befürchte“ aber nicht. Mir war aber zu keiner Zeit daran gelegen, persönliche Rekorde aufzustellen.

Der „durchschnittliche Radfahrer“ fährt gemessen an allen Altersstufen deutlich unter 20 Km/h.
Es hat niemand behauptet, wie schnell du fahren können musst. Vielmehr sind Realitäten beschrieben worden. Wenn Du längere Zeit nur 15 km/h halten kannst als V max., von Reisegeschwindigkeit rede ich erst gar nicht, ist das völlig in Ordnung, auch wenn es für Dein Alter nicht typisch ist.

Etwas sauer aufgestoßen sind mir eher Aussagen, dass Radwege für maximal 15 km/h ausgelegt seien. Das gilt allenfalls auf Kreuzungen oder auf Höhe von Bushaltestellen, es gibt aber keinen Grund, in der gesamten Stadt nur 15 km/h zu fahren. Zumal es auch breite Radwege gibt ohne Parkstreifen am Rand. Da kann man phasenweise auch 40 km/h fahren, ohne jemanden zu gefährden. Ewig halten kann ich die 40 km/h auch nicht, keine Sorge. Aber 25 bis 30 km/h sollten schon auf längere Zeit für trainierte Erwachsene drin sein. Vielleicht nicht auf einem schweren Hollandrad, aber auf einem Sport- oder Rennrad.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 8 May 2012, 00:32 hat geschrieben: Ich finde es schon irgendwie lustig, wie Jungspunde mir erklären wollen, wie schnell ein „durchschnittlicher“ Radfahrer fahren können muss.
Wir reden hier nicht über Mindestgeschwindigkeiten, und nicht über Durchschnittsgeschwindigkeiten, sondern über die Geschwindigkeit, mit der man bei Radfahrern rechnen muss. Und da ist es eben nicht relevant, wie langsam Du fährst, da ist auch nicht relevant wie langsam andere Freizeitradler fahren, Fakt ist, dass es sehr viele Radler gibt, die die 30km/h regelmäßig erreichen - und damit 30km/h durchaus eine Geschwindigkeit sind, mit der man rechnen muss. Nur weil Du und manch andere nur 15km/h schaffen, kann man doch nicht allen anderen vorschreiben, auch nicht schneller zu fahren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Martin H. »

TramPolin @ 7 May 2012, 23:06 hat geschrieben: An Bushaltestellen fahre ich langsamer, wenn gerade ein Bus hält oder im Begriff ist, zu halten. Hier haben ggf. auch Fahrgäste Vorrang und der Radfahrer hat anzuhalten!
Jetzt ist halt die Frage, wann werden Fußgänger zu Fahrgästen, und wann Fahrgäste zu Fußgängern :lol:
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Beitrag von Bayernlover »

Martin H. @ 8 May 2012, 01:40 hat geschrieben: Jetzt ist halt die Frage, wann werden Fußgänger zu Fahrgästen, und wann Fahrgäste zu Fußgängern :lol:
Das würde ich lieber nicht testen, denn Behinderung und Gefährdung aussteigender Fahrgäste sind 40€ bzw. 50€ und zwei Punkte. Wobei das eigentlich lächerlich niedrig ist, dachte das wäre mehr. Erklärt auch, warum diverse Autofahrer hier in Berlin prinzipiell nochmal Gas geben, wenn die Tram kurz vorm Stillstand ist.
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Beitrag von Michi Greger »

Boris Merath @ 8 May 2012, 01:27 hat geschrieben: Nur weil Du und manch andere nur 15km/h schaffen, kann man doch nicht allen anderen vorschreiben, auch nicht schneller zu fahren.
Boris, wenn Du erst mal Lebenserfahrung hast, wirst du sehen, dass man vieles vorschreiben können will - weil man selber unfähig ist,e s richtig zu machen.

Gruß Michi
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Beitrag von Michi Greger »

Autobahn @ 8 May 2012, 00:32 hat geschrieben:Ich finde es schon irgendwie lustig, wie Jungspunde mir erklären wollen
...eigentlich befindet sich das Diskussionsende genau hier.
Vor vierzig, fünfzig Jahren hatte ich noch keinen Tacho an meinen Fahrrädern, welche die Durchschnittsgeschwindigkeit speicherten. Ehrlich gesagt, ich weiß noch nicht einmal, ob es überhaupt Tachos für Fahrräder gab.
Und deine Lebenserfahrung sowie die Milliarden Straßenkilometer befähigen Dich nicht dazu, eine Geschwindigkeit schätzen zu können? Ich glaub du gibst besser den Führerschein zurück und gehst zu Fuß - aber schön auf die Radfahrer-Rambos aufpassen, die mit unglaublichen 25 km/h herangeschossen kommen!
Der „durchschnittliche Radfahrer“ fährt gemessen an allen Altersstufen deutlich unter 20 Km/h.
Nein.

Gruß Michi
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