Es hat sich ausgewackelt

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

Wenn man den Artikel http://www.volksstimme.de/nachrichten/sach...stellgleis.html ließt, wird wohl deutlich, dass die Neigetechnik im deutschen Regionalverkehr wohl keine Zukunft mehr hat.
Der bis zu 160 km/h schnelle Express war einst als Prestigeprojekt zur Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover geplant. Mit Hilfe der computergesteuerten Neigetechnik (NT) kann sich der Zug in die Kurven "legen", diese bis zu 40 km/h schneller als herkömmliche Züge durchfahren und so kürzere Reisezeiten erreichen. Bei ihrer Eröffnung wurde die Linie im Harz gefeiert - weil sie im Zweistundentakt die Tourismusregion mit zwei Großstädten verband und als Beitrag zur Einheit Deutschlands auf der Schiene angesehen wurde.

Um die Fahrtzeit auf der 245 Kilometer langen Verbindung weiter zu senken, investierten Bund und Deutsche Bahn später Millionenbeträge, bauten die Strecke für Neigetechnikzüge um: Kurven wurden wie bei Rennstrecken überhöht, Bahnsteige angehoben und in Gleiskurven gelegene Bahnübergänge angepasst. Bis zu 100 000 Euro pro Streckenkilometer kosteten die Arbeiten. Allerdings zeigte sich die Neigetechnik so störanfällig, dass der Kippmechanismus mehrfach monatelang abgeschaltet werden musste - der Zeitgewinn war dahin.

Die meisten Länder-Verkehrsministerien sehen die Technik heute skeptisch und verzichten auf sie bei neuen Verkehrsverträgen. Die Deutsche Bahn rechnet damit, 2020 bundesweit die letzten der von Eisenbahnern als "Wackeldackel" verspotteten Züge auszumustern. Ein Nachfolgemodell gibt es nicht.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
marco
Haudegen
Beiträge: 617
Registriert: 23 Jun 2005, 19:58

Beitrag von marco »

Soweit ich weis funktioniert die Orignal Neigetechnik im BR610 bis heute problemlos. Somit ist das meiner Meinung kein technisches Problem sondern das alt bekannte "hauptsache billig" Problem :angry:
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

marco @ 24 May 2012, 08:42 hat geschrieben: Soweit ich weis funktioniert die Orignal Neigetechnik im BR610 bis heute problemlos. Somit ist das meiner Meinung kein technisches Problem sondern das alt bekannte "hauptsache billig" Problem :angry:
Auch beim 610 musste die NeiTech schon zweimal (?) außer Betrieb genommen werden. Übrigens haben 4(0)11 und 415 ebenfalls die Fiat-Neigetechnik; der 605 (der ja neigen darf) eine SGP-Konstruktion und nur 611 und 612 das ADTranz-System.
NIM rocks
Kaiser
Beiträge: 1140
Registriert: 12 Mär 2009, 18:40

Beitrag von NIM rocks »

JeDi @ 24 May 2012, 10:38 hat geschrieben: Auch beim 610 musste die NeiTech schon zweimal (?) außer Betrieb genommen werden. Übrigens haben 4(0)11 und 415 ebenfalls die Fiat-Neigetechnik; der 605 (der ja neigen darf) eine SGP-Konstruktion und nur 611 und 612 das ADTranz-System.
Und nochmal: 411 und 415 dürfen auch schon immer neigen, nur fahren mit GNT ist nicht drin. Beim 605 war fahren mit GNT schon lange nicht mehr. Vorsicht mit dem Wörtchen "neigen"...
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

NIM rocks @ 24 May 2012, 10:52 hat geschrieben: Und nochmal: 411 und 415 dürfen auch schon immer neigen, nur fahren mit GNT ist nicht drin. Beim 605 war fahren mit GNT schon lange nicht mehr. Vorsicht mit dem Wörtchen "neigen"...
Okay - ich korrigiere in "bogenschnell fahren". Das dürfte der 605 theoretisch - dass DB Fernverkehr die Fahrzeuge derzeit nur auf Strecken einsetzt, die dafür nicht ertüchtigt sind (und grade zur Wartungsersparnis drauf und dran ist, die ZUB122 ganz auszubauen), steht ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt.
marco
Haudegen
Beiträge: 617
Registriert: 23 Jun 2005, 19:58

Beitrag von marco »

Nagut aber warum funktioniert dann die Neigetechnik nicht richtig. Die gibt es dich schon seit Jahren :blink:
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

marco @ 24 May 2012, 15:11 hat geschrieben: Nagut aber warum funktioniert dann die Neigetechnik nicht richtig. Die gibt es dich schon seit Jahren :blink:
Die Neigetechnik ansich funktioniert ja - es sind nur irgendwelche anderen Teile, die schlapp machen. Da vermutet man, dass das an höherem Verschleiß durch die Neigetechnik liegt.
marco
Haudegen
Beiträge: 617
Registriert: 23 Jun 2005, 19:58

Beitrag von marco »

Heißt wohl der erhöhte Austausch lohnt sich Wirtschaftlich nicht?
NIM rocks
Kaiser
Beiträge: 1140
Registriert: 12 Mär 2009, 18:40

Beitrag von NIM rocks »

Naja was leißt lohnen. Im Regionalverkehr müsste der Besteller die höheren Kosten tragen. Und dann heißts wieder "ja wer soll das bezahlen, ja wer soll das bezahlen"...
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

marco @ 24 May 2012, 15:11 hat geschrieben: Nagut aber warum funktioniert dann die Neigetechnik nicht richtig. Die gibt es dich schon seit Jahren :blink:
Das Problem ist, die Neigetechnik neigt nur den Wagenkasten und nicht das Drehgestell.
Darum wirken im bogen-schnellem Betrieb bis zu doppelte seitliche Beschleunigung auf die Achsen.

Da die Ursprungsachsen der ICE-T, ICE-TD und BR 612 zu gering dimensioniert waren oder mit zu festen Stahlsorten konstruiert wurden, gab es Achsenrisse oder - anrisse.

Die BR 605 hat 2003/2004 neue Achsen bekommen, die BR 612 2005/2006, die BR 411 und 415 werden voraussichtlich 2014 neue Achsen bekommen.

Ansonsten gab es Fehler an Kleinteilen des Neigeantriebs, die dann neu konstruiert werden mussten.

Insgesamt beläuft sich die NT-Ausfallzeit derzeit auf 25% der Gesamtbetriebszeit über alle Baureihen summiert.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Und wie sieht es mit dem Neigetechnik Betrieb im Ausland aus?

Bzgl.

- Zuverlässigkeit?
- Verschleiß und Wartungsaufwand?
- Einführung, Ausbau oder Abschaffung?

Ich dachte, die Neigetechnik wird erfolgreich in Spanien, Italien, England, Schweden und Finnland eingesetzt. Aber vielleicht ist auch dort nicht alles "wunderbar"?
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1502
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

In Finnland machen die Sm3 Pendolinos vorallem im Winter teilweise Probleme mit der Fiat-Neigetechnik und den Kupplungen. Der finnische Winter unterscheidet sich schon etwas vom italinischen^^ Achsprobleme gibt es aber keine und die Probleme sind auch nicht so gravierend wie in Deuschland. Die Züge wurden jahrelang getestet und sollen in Zukunft verbessert und mehr an die finnischen Winter angepasst werden.
VR Class Sm3
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

Aufgrund der aktuellen Diskussion (siehe auch http://ice-fanforum.de/index.php?id=182759 ) sollten wir mal stark davon ausgehen, dass die Besteller sich von der in ihren Augen unzuverlässigen Neigetechnik verabschieden werden.

Was bedeutet das nun für die RE1/3 Göttingen-Erfurt-Gera-Altenburg/Zwickau und RE7 Erfurt-Würzburg?

Befassen wir uns zuerst mit der Linie RE7.

Diese fährt zum 00-Knoten in Würzburg ab, zum 30-Knoten mit Fahrtrichtungswechsel in Scheinfurt, erreicht x:22 Erfurt.

Ich denke mal, aus der Sicht der BEG sind die Knoten in Würzburg und Schweinfurt gesetzt, sodass der Zuglauf ohne GNT wohl in Schweinfurt gebrochen werden müsste, da die Fahrzeit 20 min länger wird und damit der 30-Knoten in Erfurt verpasst wird.

Hier mal ein Auszug eines Entwurfs ohne Zwischenhalte in Bayern:

Schweinfurt:
x:05

Grimmenthal:
x:59/x:00

Suhl:
x:15/x:16

Zella-Mehlis:
x:22/x:23

Oberhof:
x:30/x:30

Gräfenroda:
x:43/x:44

Plaue:
x:49:/x:50

Arnstadt:
x:58/x:01

Neudietendorf:
x:08/x:08

Erfurt
x:18

Erfurt
x:42

Neudietendorf:
x:52/x:52

Arnstadt:
x:59/x:02
(Zugkreuzung)

Plaue:
x:10/x:11

Gräfenroda:
x:16/x:17

Oberhof:
x:30/x:30

Zella-Mehlis:
x:37/x:38

Suhl:
x:44/x:45

Grimmenthal:
x:00/x:01
(Zugkreuzung)

Schweinfurt:
x:55
(Kurzwende)
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

ICE-T-Fan @ 23 May 2012, 23:46 hat geschrieben:Wenn man den Artikel http://www.volksstimme.de/nachrichten/sach...stellgleis.html ließt, wird wohl deutlich, dass die Neigetechnik im deutschen Regionalverkehr wohl keine Zukunft mehr hat.
Ich möchte mal was zu dem verlinkten Artikel sagen, welcher ja der Grund für die Erstellung dieses Thread ist (alle Beiträge bislang sind sofort zur allgemeinen Neigetechnik-Diskussion abgeschweift...):

In dem Artikel steht, DB Regio wolle "2020 bundesweit die letzten der von Eisenbahnern als 'Wackeldackel' verspotteten Züge ausmustern". Ein Nachfolgemodell gebe es nicht. Heißt das demnach das Ende von 610, 611 und 612 bis 2020? So sehr lange ist das ja nicht mehr hin, noch 8 Jahre. Da bin ich mal gespannt, ob man die Fahrzeuge alle auf dem Gebrauchtmarkt an den Mann bringt, oder ob es bereits zu Verschrottungen kommt.

Zudem steht in besagtem Artikel, dass zwischen Halle und Hannover bereits ab 2015 nur noch "konventionelle Triebwagen" fahren. Ist bekannt, welche Baureihe?
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

sbahnfan @ 28 May 2012, 12:15 hat geschrieben: Zudem steht in besagtem Artikel, dass zwischen Halle und Hannover bereits ab 2015 nur noch "konventionelle Triebwagen" fahren. Ist bekannt, welche Baureihe?
Zumindest zwischen Hannover und Bad Harzburg stellt sich die LNVG die Baureihe 620 vor. Zwischen Goslar und Halle sollen meines Wissens (Tequila, bitte ggf. korrigieren) die 612 erstmal bleiben.
Benutzeravatar
Tequila
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 21 Jul 2005, 00:57
Wohnort: Selke-Aue (LHEW)

Beitrag von Tequila »

@ICE-T-Fan
Wobei ich mir (auch heute schon) die Frage der Notwendigkeit des Halts des RE 7 in Gräfenroda stelle. Spätestens mit der Abbestellung von Gotha - Gräfenroda dürfte die Haltrechtfertigung entfallen sein, zumal der Ort auch nicht sehr groß ist (Fahrgastpotential) und der nächste Halt in Plaue nur ein paar Minuten entfernt liegt. Bringt nochmal 2-3 Minuten Beschleunigung.

@JeDi
Korrekt, die NASA will vorerst beim geneigten Konzept bleiben. Zumindest um zwischen Halberstadt und Halle auf unter 60 Minuten zu kommen, ist dies notwendig.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

Tequila @ 28 May 2012, 19:13 hat geschrieben: @ICE-T-Fan
Wobei ich mir (auch heute schon) die Frage der Notwendigkeit des Halts des RE 7 in Gräfenroda stelle. Spätestens mit der Abbestellung von Gotha - Gräfenroda dürfte die Haltrechtfertigung entfallen sein, zumal der Ort auch nicht sehr groß ist (Fahrgastpotential) und der nächste Halt in Plaue nur ein paar Minuten entfernt liegt. Bringt nochmal 2-3 Minuten Beschleunigung.
Ich würde genau andersherum argumentieren. Durch den Wegfall der RB nach Gotha fehlt Gräfenroda eine günstige Nordwestanbindung. Da die RE7 in Erfurt schnellen Anschluss an die RE1 Richtung Gotha bieten, sehe ich das als Kompensationsleistung.

Außerdem kann der Fahrplan eh nicht viel schneller werden, da man in eingleisigen Abschnitten nicht kreuzen kann. Darum habe ich auch die Bahnhöfe Arnstadt und Grimmenthal als RE7-Kreuzungspunkte ausgesucht. Hat den Vorteil, dass sich dort ein Knoten-Anschluss an die RE2 Erfurt-Arnstadt-Saafeld an die RB Erfurt-Arnstadt-Ilmenau und die RB Grimmenthal-Meiningen sowie Grummenthal-Sonnerberg herstellen ließe. In Grimmenthal könnte man beim Einsatz von Regioshuttles auch nach Meiningen flügeln, als RE14.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

JeDi @ 28 May 2012, 14:28 hat geschrieben:Zumindest zwischen Hannover und Bad Harzburg stellt sich die LNVG die Baureihe 620 vor. Zwischen Goslar und Halle sollen meines Wissens (Tequila, bitte ggf. korrigieren) die 612 erstmal bleiben.
Baureihe 620 - LINT 81 also... Na schön, ich bin zwar ganz und gar kein LINT-Fan, aber etwas leiser und barrierefreier als 612 dürften die schon werden, also in dieser Hinsicht eine Verbesserung.

Eine Verschlechterung ist natürlich, dass Reisende von Hannover nach Halle zukünftig umsteigen müssen.

Wird sich denn der 612 wenigstens zwischen Goslar und Halle zukünftig mal wieder neigen? Falls nicht, könnte man auch die gesamte Relation Hannover - Halle auf Baureihe 620 umstellen.
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

sbahnfan @ 28 May 2012, 23:17 hat geschrieben: Wird sich denn der 612 wenigstens zwischen Goslar und Halle zukünftig mal wieder neigen? Falls nicht, könnte man auch die gesamte Relation Hannover - Halle auf Baureihe 620 umstellen.
Warum zukünftig? Sollte sie doch jetzt schon tun. Bei uns rund um Erfurt laufen alle 612er wieder bogenschnell.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
Benutzeravatar
Tequila
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 21 Jul 2005, 00:57
Wohnort: Selke-Aue (LHEW)

Beitrag von Tequila »

Der 612 neigt sich bereits seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 wieder auf ganzer Linie (zumindest dort, wo Eurobalisen liegen, also Hildesheim Ost - Goslar, Ilsenburg - Halberstadt und Wegeleben - Halle).

@ICE-T-Fan
Ich meinte, daß es so gut wie kein originäres Fahrgastpotential in Gräfenroda gibt. Ich bin alleine dieses Jahr mind. achtmal den RE 7 auf ganzer Länge mitgefahren und habe dort eigentlich so gut wie niemanden ein- oder aussteigen sehen.

Wenn du in Grimmenthal die RE kreuzen willst, gibt es aber Probleme mit dem Meiningen-Shuttle der STB. In Grimmenthal gibt es zwei Bahnsteige auf der Erfurter Bahn (2 und 4) sowie zwei Bahnsteige auf der Eisfelder Bahn (1 und 3). Zur Zeit fahren die RE auf Gleis 2 durch, während auf Gleis 4 der Shuttle wartet. Willst du also dort kreuzen, mußt du den Shuttle auf die Eisfelder Seite verlegen.
Falls du den Meiningen-Flügel am RE Erfurt - Schweinfurt realisieren willst, weiß ich nicht, ob die Bahnsteige in Grimmenthal für eine Dreifachtraktion lang genug sind, mir kamen sie ziemlich kurz vor...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Tequila @ 29 May 2012, 00:19 hat geschrieben:Der 612 neigt sich bereits seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 wieder auf ganzer Linie (zumindest dort, wo Eurobalisen liegen, also Hildesheim Ost - Goslar, Ilsenburg - Halberstadt und Wegeleben - Halle).
Also werden die Eurobalisen auf dem Streckenabschnitt Hildesheim Ost - Goslar zukünftig nicht mehr genutzt, und es wird demnach auf diesem Streckenabschnitt zu Fahrzeitverlängerungen kommen. Und wer von Hannover nach nach Halle will, muss zukünftig in Goslar umsteigen. Das ist ein Attraktivitätsverlust. Der einzige Vorteil ist, dass man auf dem Streckenabschnitt Hannover - Goslar zukünftig (etwas) leisere und barrierefreiere Fahrzeuge haben wird.
Benutzeravatar
Tequila
Kaiser
Beiträge: 1535
Registriert: 21 Jul 2005, 00:57
Wohnort: Selke-Aue (LHEW)

Beitrag von Tequila »

Genau so ist es. Und da sich die Fahrzeiten der zukünftigen stündlichen RE-Linie Bad Harzburg - Goslar an denen der derzeitigen isolierten zweistündlichen Linie anlehnen wird (zumindest laut den Netzplan-Unterlagen des ZGB für 2014+, die mir vorliegen), bedeutet das, daß man in Hannover 7 Minuten später (Min. 13 statt 06) ankommen und 8 Minuten früher (Min. 47 statt 55) abfahren wird. Das minimiert z.B. die Übergangszeit vom/zum RE Richtung Bremen fast auf die Mindestübergangszeit für Hannover. Die RE 4-Fahrgäste verbummeln den Zeitvorteil, den sie durch das Befahren der direkten Strecke Vienenburg - Goslar gewinnen, also sofort wieder beim Umsteigen in Goslar.

Da fällt mir was anderes ein. Da mir immer aufgefallen ist, daß das Fahrgastaufkommen auf dem Abschnitt Hannover - Hildesheim sehr erheblich größer ist als weiter Richtung Goslar (bin ich bei einer DoTra 612 vielleicht mit einer Handvoll Fahrgäste pro Wagenteil aus dem Harz kommend bis Hildesheim unterwegs, müssen ab dort oftmals sogar Fahrgäste stehen), würde es sich ja anbieten, den RE-Dostozug (Norddeich -) Bremen - Hannover nach Hildesheim zu verlängern und dafür den Diesel-RE auf Hildesheim - Bad Harzburg einzukürzen.
Vorteile: Sitzplatzkapazitäten werden dem Fahrgastaufkommen eher gerecht, kein Dieseln unter Draht, weniger Bedarf an Dieseltriebwagen (ein Umlauf weniger) - dafür ein Umlaufbedarf einer Dosto-Garnitur mehr
Nachteile: zusätzliche Umsteigepflicht für durchfahrende Fahrgäste
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Benutzeravatar
ICE-T-Fan
Kaiser
Beiträge: 1688
Registriert: 06 Nov 2009, 21:59
Wohnort: Eisenach
Kontaktdaten:

Beitrag von ICE-T-Fan »

Tequila @ 29 May 2012, 00:19 hat geschrieben: Der 612 neigt sich bereits seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 wieder auf ganzer Linie (zumindest dort, wo Eurobalisen liegen, also Hildesheim Ost - Goslar, Ilsenburg - Halberstadt und Wegeleben - Halle).

@ICE-T-Fan
Ich meinte, daß es so gut wie kein originäres Fahrgastpotential in Gräfenroda gibt. Ich bin alleine dieses Jahr mind. achtmal den RE 7 auf ganzer Länge mitgefahren und habe dort eigentlich so gut wie niemanden ein- oder aussteigen sehen.

Wenn du in Grimmenthal die RE kreuzen willst, gibt es aber Probleme mit dem Meiningen-Shuttle der STB. In Grimmenthal gibt es zwei Bahnsteige auf der Erfurter Bahn (2 und 4) sowie zwei Bahnsteige auf der Eisfelder Bahn (1 und 3). Zur Zeit fahren die RE auf Gleis 2 durch, während auf Gleis 4 der Shuttle wartet. Willst du also dort kreuzen, mußt du den Shuttle auf die Eisfelder Seite verlegen.
Falls du den Meiningen-Flügel am RE Erfurt - Schweinfurt realisieren willst, weiß ich nicht, ob die Bahnsteige in Grimmenthal für eine Dreifachtraktion lang genug sind, mir kamen sie ziemlich kurz vor...
Ich muss zugeben, ich fahre sehr selten mit den RE7, da sie derzeit keinen kurzen Anschluss von und nach Bad Salzungen haben.

Es kann schon sein, dass Gräfenroda nicht genug Fahrgäste abwirft, aber der Verzicht auf diesen Halt hat in meinen Augen keinen echten Vorteil.

Was die Zugkreuzung in Grimmenthal zur vollen Stunde angeht, ist dies der Zeitlage der STB1 geschuldet. Vielleicht sollte man dazu Infrastruktur ausbauen. Das mit den Flügeln ist eher eine Option als Ersatz für den Pendel Meinungen-Grimmental.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Tequila @ 29 May 2012, 10:11 hat geschrieben:Da mir immer aufgefallen ist, daß das Fahrgastaufkommen auf dem Abschnitt Hannover - Hildesheim sehr erheblich größer ist als weiter Richtung Goslar (bin ich bei einer DoTra 612 vielleicht mit einer Handvoll Fahrgäste pro Wagenteil aus dem Harz kommend bis Hildesheim unterwegs, müssen ab dort oftmals sogar Fahrgäste stehen), würde es sich ja anbieten, den RE-Dostozug (Norddeich -) Bremen - Hannover nach Hildesheim zu verlängern und dafür den Diesel-RE auf Hildesheim - Bad Harzburg einzukürzen.
Vorteile: Sitzplatzkapazitäten werden dem Fahrgastaufkommen eher gerecht, kein Dieseln unter Draht, weniger Bedarf an Dieseltriebwagen (ein Umlauf weniger) - dafür ein Umlaufbedarf einer Dosto-Garnitur mehr
Gute Idee.
Tequila @ 29 May 2012, 10:11 hat geschrieben:Nachteile: zusätzliche Umsteigepflicht für durchfahrende Fahrgäste
Nicht für alle. Wer aus Richtung Bremen nach Hildesheim fährt, steigt so einmal weniger (nämlich gar nicht mehr) um.
mic
Routinier
Beiträge: 419
Registriert: 08 Jul 2007, 09:16

Beitrag von mic »

ICE-T-Fan @ 25 May 2012, 20:39 hat geschrieben: Aufgrund der aktuellen Diskussion (siehe auch http://ice-fanforum.de/index.php?id=182759 ) sollten wir mal stark davon ausgehen, dass die Besteller sich von der in ihren Augen unzuverlässigen Neigetechnik verabschieden werden.

Was bedeutet das nun für die RE1/3 Göttingen-Erfurt-Gera-Altenburg/Zwickau und RE7 Erfurt-Würzburg?

Befassen wir uns zuerst mit der Linie RE7.

Diese fährt zum 00-Knoten in Würzburg ab, zum 30-Knoten mit Fahrtrichtungswechsel in Scheinfurt, erreicht x:22 Erfurt.

Ich denke mal, aus der Sicht der BEG sind die Knoten in Würzburg und Schweinfurt gesetzt, sodass der Zuglauf ohne GNT wohl in Schweinfurt gebrochen werden müsste, da die Fahrzeit 20 min länger wird und damit der 30-Knoten in Erfurt verpasst wird.
M. E. ist Bayern über die Fahrplanlage des RE 7 ohnehin nicht besonders glücklich, weil die "besseren" Knoten :30 in Würzburg (mit Anschluss auch in Richtung Stuttgart) und :00 in Schweinfurt sind. So gesehen wäre würde eine Fahrt Erfurt-Würzburg-Stuttgart via Grimmenthal und Heilbronn ohne Neigetechnik vermutlich überhaupt keinen Fahrzeitverlust bedeuten.

M. E. gibt es weitere Indizien, dass sich Bayern auch auf anderen Strecken so langsam von der Neigetechnik verabschiedet: Vom RE Würzburg-Bamberg-Hof soll offenbar der westliche Abschnitt Würzburg-Bamberg dem (elektrischen) Main-Spessart-Express zugeschlagen werden, und für den östlichen Teil Bamberg-Hof hat die BEG 2013-2017 ein Ersatzkonzept ausgeschrieben, das vermutlich auch mit RS1 zu schaffen wäre...
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

mic @ 29 May 2012, 19:00 hat geschrieben:M. E. gibt es weitere Indizien, dass sich Bayern auch auf anderen Strecken so langsam von der Neigetechnik verabschiedet: Vom RE Würzburg-Bamberg-Hof soll offenbar der westliche Abschnitt Würzburg-Bamberg dem (elektrischen) Main-Spessart-Express zugeschlagen werden
Das ist eine gute Idee. Dann kann man elektrisch und komfortabel von Frankfurt über Würzburg bis Bamberg fahren.

mic @ 29 May 2012, 19:00 hat geschrieben: und für den östlichen Teil Bamberg-Hof hat die BEG 2013-2017 ein Ersatzkonzept ausgeschrieben, das vermutlich auch mit RS1 zu schaffen wäre...
Fahrzeitverlängerung inklusive...


Es war wirklich ein Fehler, die Baureihe 612 in so großer Stückzahl zu beschaffen. In der Disziplin "Barrierefreiheit" war der 612 schon zum Zeitpunkt seiner Beschaffung nicht mehr zeitgemäß und keinen Deut fortgeschrittener als seine Vorgänger 611 und 610 oder auch der 628. Andere um die gleiche Zeit wie der 612 beschaffte Fahrzeuge wie z.B. 642 oder 425 waren da schon weiter. Und heute trennt man sich von den 612 mit dem (berechtigten) Argument der fehlenden Barrierefreiheit schon wieder. Besser wäre die Beschaffung des Diesel-TALENT mit Neigetechnik gewesen. Solche Fahrzeuge würden auch heute noch den Anforderungen der Barrierefreiheit entsprechen und hätten bei Ausschreibungen größere Chancen. Wie es hingegen bei diesen Fahrzeugen um die Zuverlässigkeit bestellt wäre, kann man natürlich nicht wissen.
corsa636
Routinier
Beiträge: 250
Registriert: 18 Dez 2012, 12:00

Beitrag von corsa636 »

Im Nahverkehr wird ja schon wieder gewackelt (BR611/ BR612)

Wie ist der Aktuelle Stand im Fernverkehr?

Gibt es Aussicht, dass BR411/415 oder auch BR605 in Zukunft wieder Bogenschnell fahren werden?
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

corsa636 @ 27 Aug 2014, 08:13 hat geschrieben: Im Nahverkehr wird ja schon wieder gewackelt (BR611/ BR612)

Wie ist der Aktuelle Stand im Fernverkehr?

Gibt es Aussicht, dass BR411/415 oder auch BR605 in Zukunft wieder Bogenschnell fahren werden?
605 - derzeit nicht absehbar dass da eine Strecke für Bogenschnell ausgerüstet wird. Es fehlt einfach an Bögen.

411/415 - war eigentlich mal für den Frankenwald angedacht. Da es nicht mehr absehbar ist dass bogenschnelldauerfeste Achsen vor der NBS fertig werden... - werden sie wohl nach wie vor einmal mit Neigetechnik München BW1 - Moosach - Allach und zurück fahren und ansonsten die NT abgeschalten sein :)
-
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9611
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Wieso wird bei dem Laufweg mit Neigetechnik gefahren? Balisen wären mir da aber auch nicht aufgefallen.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7986
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

corsa636 @ 27 Aug 2014, 08:13 hat geschrieben: Im Nahverkehr wird ja schon wieder gewackelt (BR611/ BR612)
611 nur noch ein paar Wochen/Monate. 610 wackelt auch.
Wie ist der Aktuelle Stand im Fernverkehr?
Gibt es Aussicht, dass BR411/415 oder auch BR605 in Zukunft wieder Bogenschnell fahren werden?
Nein. Definitiv nicht mehr.
Außer es erfindet doch noch jemand Achsen, die die NT abkönnen, nicht zu schwer und auch noch bezahlbar sind. *Gleich drei Wünsche auf einmal. ;) *
Einige 605 haben die NT inzwischen ausgebaut bekommen. Soviel zu deren bogenschnellen Einsatz. :lol: :lol: :lol:

Nur die Twindexx-Swiss-Express werden irgendwann mal bogenschnell fahren, aber nicht wackeln, sondern nur gerade bleiben (Wank-Komposition).
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Antworten