Cloakmaster @ 18 Jul 2012, 16:11 hat geschrieben: Indem sich die Einsteiger an den Aussteigern vorbeiteleportiereren, oder wie genau soll das funktionieren?
So wie an jedem anderen Bahnhof halt auch: Zuerst Aussteigen, dann Einsteigen. Weiteres siehe weiter unten.
Und warum müssen die U-Bazhnen so langsam einfahren, wo doch die Bahnsteige so leer sind, und es je praktisch überhaupt keine Fahrgäset gibt? wozu dann Absperrungen, Bahnhofsschliessungen und all das andere? Wozu überhautp eine U-Bahn? Für ein paar Einsteiger reicht auch ein Bus oder eine Tram.
Wenn ich das so lese bekomme ich etwas Zweifel ob Du Interesse an einer sachlichen Diskussion hast.
Und diese Absperrungen verringern in erster Linie den Raum, in dem sich die Fahrgäste aufstellen können, mithin die Kapazität.
Der Platz zum Aufstellen ist ausreichend. Es sind genug Fahrgäste da, um den jeweils einfahrenden Zug zu füllen. Warum willst Du da noch mehr Fahrgäste aufstellen?
Vor allem auch, weil man solche Absperrungen mitten auf dem Bahnsteig einfach nicht erwartet, und diese in der Masse der FAhrgäste auch nicht rechtzeitig erkennen kann. Meist bemerkt man diese Metallstangen erst, wenn man vom Pulk dagegen gedrückt wird.
Reden wir von dem selben Bahnhof Theresienwiese?
Aber es geht schneller, wenn die Einsteiger nicht warten müssen, bis die Aussteiger ausgestiegen sind -> spanischer Bahnsteig.
Ja, es geht schneller - die Frage ist: Wie viel schneller geht es? Wenn wir pro Zug 5 bis 10 Sekunden einsparen würden durch die spanischen Bahnsteige bringt uns das auch nicht nennenswert weiter - dadurch kann man nicht einen Zug mehr fahren - und das würde die Kosten definitiv nicht rechtfertigen.
Komisch auch, daß man am "Problem-Bahnhof" Hbf ohne Absperrungen und Personal-Armada auskommt, und am vollkommen problemfreien Bf Theresienwiese nicht.
Für Absperrungen ist am Hbf kein Platz, die Personal-Armada dagegen existiert. Und auch der Hbf und der Odeonsplatz mussten in der Vergangenheit immer wieder wegen Überfüllung gesperrt werden. Sperrungen wegen Überfüllung hat der Bahnhof Theresienwiese nun wirklich nicht exklusiv gepachtet. (Auch Fröttmaning wird übrigens wegen Überfüllung nach Fußballspielen immer wieder gesperrt - da fordert ja auch keiner deswegen nen 8gleisigen Ausbau).
Und wenn weniger Fahrgäste abgefertigt werden können als nachströmen, läuft der Bahnsteig voll und muss geschlossen werden. Wenn der Bahnsteig breiter ist passiert genau das gleiche, halt nur zwei Minuten später.
In diesen zwei Minuten könnte im Idealfall schon ein zusätziicher Zug fahren.
Der kann auch so fahren, oder warum sollte es für den nächsten Zug relevant sein ob an der Oberfläche die Tore geschlossen sind?
Und: Wenn es egal ist, wie breit der Bahnsteig ist, warum ist dann Tw überhaupt so breit geworden? Dann hätt ja auch eine Ausführung wie zB an der Basler Str. vollkommen gereicht.
Natürlich ist es nicht egal - deutlich schmaler wäre zu eng, aber die jetzige Breite ist meiner Beobachtung nach absolut ausreichend.
Auch mit einem breiteren Bahnsteig kann man das Problem der Pulkbildung nicht beseitigen - die Pulks bilden sich jeweils bei der Rolltreppe, (nahezu) unabhängig von der Breite des Bahnsteigs. Wichtig ist in Ausstiegsrichtung, dass die Rolltreppen alle Fahrgäste eines Zuges nach oben transportieren können, bis der nächste Zug eintrifft. Außerdem wichtig ist, dass die Bahnsteighälfte breit genug ist um deutlich mehr als den Inhalt eines U-Bahn-Zuges aufzunehmen - auch das ist der Fall.
Machen wir jetzt die Bahnsteige noch breiter führt das wenn dann nur dazu, dass noch mehr Leute im Bereich der Rolltreppen stehenbleiben und damit die Verteilung über die Bahnsteiglänge schlechter wird.
Am Marienplatz war eine Bahnsteigverbreiterung sinnvoll, weil hier das große Problem die sich überkreuzenden Fahrgastströme waren - das ist aber bei der Theresienwiese nun mal nicht der Fall.
Beidseitiges Einsteigen ist vom Prinzip her eine nette Idee. Nur wohin dann mit den Aussteigern? Beamen? Aussteigen verboten?
So wie heute halt auch? Wo ist das Problem?
Es können nur maximal 900 Fahrgäste in eine U-Bahn einsteigen. Warum das Einsteigen durch 36 Türen (->25 Fahrgäste/Tür) länger dauern soll, als durch 18 (->50 FG/Tür) , musst du mir mal genauer erklären.
Länger dauert es sicher nicht, aber die Vorteile dürften sich in grenzen halten. Nehmen wir einen leeren U-Bahn-Zug der grade ankommt, dann können wir den Einstiegsvorgang in drei Phasen aufteilen:
Phase 1: Füllen des Einstiegsbereichs
Phase 2: Füllen der Sitzplätze und der Gänge zwischen den Sitzplätzen
Phase 3: Nachstopfen
Nur in Phase 1 hätte ein beidseitiger Einstieg Vorteile. Phase 1 geht aber dank breiter Türen auch mit einseitigem Einstieg relativ schnell. Phase 2 dauert länger, weil sich im Zug da immer ein gewissen Chaos ergibt, und weil die Wege schmäler sind, und am meisten Zeit geht in Phase 3 verloren.
An der Theresienwiese geht meinen Beobachtungen nach immer sehr viel Zeit damit verloren, dass mehr Leute sich in den Einstiegsbereich zu quetschen versuchen als reinpassen, und damit die Türen teilweise einzeln geschlossen werden müssen unter manuellen Eingriffen des Personals. Haben wir doppelt so viele Türen offen, haben wir also auch doppelt so viele Möglichkeiten für Probleme, was dazu führen könnte, dass der Abfertigungsvorgang (nicht der Fahrgastwechsel insgesamt!) im Schnitt länger dauert als vorher, und damit einen Teil der Zeitvorteile in Phase 1 wieder auffrisst.
Das Problem entsteht nur, weil Aussteiger und Einsteiger wieder einmal kollidieren würden, so wie jetzt auch. Im Zug müssen sich die Fahrgäste eh verteilen, egal ob sie von einer Seite einsteigen, oder von zweien.
Ist aber speziell an der Theresienwiese halt nun mal kein nenneswertes Problem, da wir hier stark asymmetrische Belastung haben.
Aber statt nur rumzunörgeln, daß dies nicht geht und das keine Lösung ist, könnte ja auch mal ein konstruktiver Vorschlag kommen, WAS denn aus deiner Sicht ein Lösungsansatz wäre.
Ich gehe hier Herrn König absolut recht, dass es hier keine bezahlbare Lösung gibt. Das einzige was gehen würde wäre ein neuer Bahnhof mit neuer Strecke in die Innenstadt - das ganze würde sich U9 nennen. Alles andere hilft nicht wirklich weiter.
Wobei ich das mit dem Fußweg ausschildern jetzt nun wirklich nicht so schlimm finde - und auch die kurzzeittigen Sperrungen vom U-Bahnhof - mein Gott, dann muss man halt mal 10 Minuten warten, davon geht die Welt nicht unter. Bei so einem Massenereignis kann man halt nicht erwarten, dass alles ohne Verzögerung läuft - und vor den Bierzelten und Fahrgeschäften muss man immer noch länger anstehen als vor der U-Bahn.
Und sollte die Zahl der Fahrgäste zur Wiesn noch wesentlich größer werden als heute, dann muss man wohl eher darüber nachdenken die Wiesn wegen Überfüllung zu schließen - von daher ist das Problem durchaus ein begrenztes.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876