[M] Warnleuchten zwischen Hauptbahnhof und Laim

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
PascalDragon
Haudegen
Beiträge: 554
Registriert: 11 Jun 2010, 21:59

Beitrag von PascalDragon »

Hallo zusammen!

Zwischen zwei Gleisen, die vom Hauptbahnhof weggehen und hinter Laim nach Norden weggehen, befindet sich seit zwei Wochen eine ganze Reihe von gelben Warnleuchten. Das Gleis auf der einen Seite scheint erneuert zu werden, während auf dem anderen normaler Zugverkehr herrscht. Als gestern Abend uns (Zug nach Garmisch) ein Zug auf dem einen Gleis entgegen kam, blinkten die Lampen. Meine Vermutung ist bisher, dass die wohl für die Bauarbeiter als Warnung dienen. Aber wofür genau? Dass ein Zug kommt? Oder wird die Oberleitung des einen Gleises gezielt abgeschalten, solange kein Zug kommt und die Lampen zeigen an, dass auf der Oberleitung jetzt Saft ist? Warum hat man im ersteren Fall dann nicht einfach Streckenposten aufgestellt? Auf Grund der langen Strecke effektiver?

Gruß,
Sven
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9725
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Die dienen zur Warnung der Bauarbeiter, werden teilweise durch Posten aktiviert, diese aber durch Kontakte im Gleis.
Erneuert werden die "Ingolstädter Gleise", eins wird erneuert, auf dem anderen fahren Bauzüge, die Oberleitung ist dauerhaft ausgeschalten und außenrum stehen die Lampen.
Da sind so viele Bauarbeiter an unterschiedlichen Stellen, dazu so viele Züge, das wäre zu viel für Posten. Auch geht die Baustelle ja fast über fünf Kilometer, so weit kommt ein Posten gar nicht.
Mit Einschalten der Lampen ertönt auch für einige Sekunden ein Warnton.

Außerdem ist an den angrenzenden Gleisen die Geschwindigkeit auf 70 km/h beschränkt.
Benutzeravatar
Zp T
König
Beiträge: 831
Registriert: 13 Jun 2011, 21:12
Wohnort: Augsburg

Beitrag von Zp T »

PascalDragon @ 4 Sep 2012, 09:55 hat geschrieben: Hallo zusammen!

Zwischen zwei Gleisen, die vom Hauptbahnhof weggehen und hinter Laim nach Norden weggehen, befindet sich seit zwei Wochen eine ganze Reihe von gelben Warnleuchten. Das Gleis auf der einen Seite scheint erneuert zu werden, während auf dem anderen normaler Zugverkehr herrscht. Als gestern Abend uns (Zug nach Garmisch) ein Zug auf dem einen Gleis entgegen kam, blinkten die Lampen. Meine Vermutung ist bisher, dass die wohl für die Bauarbeiter als Warnung dienen. Aber wofür genau? Dass ein Zug kommt? Oder wird die Oberleitung des einen Gleises gezielt abgeschalten, solange kein Zug kommt und die Lampen zeigen an, dass auf der Oberleitung jetzt Saft ist? Warum hat man im ersteren Fall dann nicht einfach Streckenposten aufgestellt? Auf Grund der langen Strecke effektiver?

Gruß,
Sven
Richtig! Diese Warnleuchten incl. Warnton dienen nur zur Warnung der Bauarbeiter, dass nun ein Zug kommt! Und alleine Streckenposten auf einem so langem Abschnitt wären nicht vom Vorteil!
Edit: Bin mal gespannt, wann die ersten Einwohner von Laim da auf die Barrikaden gehen oder obs schon gegangen sind! Denn das Warnsignal ist schon nicht ohne, v. a. wenns alle fünf Minuten ertönt...
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9725
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Das stimmt, normalerweise höre ich des Nachts ab und zu die Pfeifenprüfung in einiger Entfernung, aber das war's. Nur dieses Gebimmel kriege ich jetzt öfters mit, allerdings als Echo vom gegenüberliegenden Haus, da wir eigentlich ziemlich versteckt sind.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Die offizielle Bezeichnung dafür ist übrigens "Rottenwarnanlage".
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Mehrklangsignalhorn59
Mitglied
Beiträge: 46
Registriert: 14 Apr 2012, 21:30
Wohnort: an der 3742

Beitrag von Mehrklangsignalhorn59 »

Hallo zusammen, theoretisch kann die Anlage ab einer bestimmten Uhrzeit auch ohne Akustik gefahren werden, das heißt nur im Falle einer Störung würde das akustische Warnsignal wieder ertönen. Voraussetzung für den Betrieb ohne Akustik in den Nachtstunden ist die Zustimmung der Bauaufsicht sowie der Vermerk im Sicherungsplan und spezielle Einweisung des Baupersonals. Dass die Anlage ohne Akustikwarnton und nur mit Drehleuchten gefahren werden kann, weis ich noch von einer Baustelle zwischen Bad Nauheim und Butzbach 2001, nach der ersten Nacht haben sich etliche Personen im Rathaus beschwert und der Bürgermeister bei der Bahn in Frankfurt unter dem Motto wir sind eine Kurstadt und hier ist Ruhe in der Nacht. Sicherungsplan wurde geändert alle beteiligten Personen eingewiesen und fertig.

Gruß
Ulrich
PascalDragon
Haudegen
Beiträge: 554
Registriert: 11 Jun 2010, 21:59

Beitrag von PascalDragon »

Danke an alle für die Antworten. :)

Gruß,
Sven
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

siehe auch Wikipedia hierzu

Irgendwo hier im Eisenbahnforum gabs kürzlich schon einen anderen Beitrag hierzu.
Such mal nach AWS oder Rottenwarnanlage hier in der Suche, dann müsstest du fündig werden.
Antworten