CI-Chaos

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Als ich heute in München war, mußte ich feststellen dass es teilweise in wildes Durcheinander bei der Farbgestaltung der Linienschilder in den Bahnhöfen gibt.

Die meisten Stationsschilder sind in den farben der Linengruppenfarbe angebracht. Die nördlichen Stationen der U3 sind jedoch mit orangen Stationsschildern ausgestattet (Bonner Platz, Petuelring...) . Manche neuere Stationen wiederum verfügen über silberne, neutrale Stationsnamen (Georg-Brauchle-Ring, Fröttmaning und noch ein Bahnhof auf der U2-Ost).

Wie ist denn nun die Regelung?

Mir persönlich gefällt die Linnengruppenregelung nicht - entweder es erhält jede Station Schilder der Linenfarbe (bei durch 2 Linen bedienten Stationen vielleicht abwechseld) oder es werden überall neutrale Schilder angebracht.

Außerdem ist mir aufgefallen, das sich die Linienfaben geändert haben. Das beim OEZ verwendete rote Namensschild ist deutlich heller als Stationsschilder auf alten U1/U2 Bahnhöfen (Hauptbahnhof unten).

Als Marketingmensch stört mich nichts mehr als CI-Chaos :-)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ganz einfach: DIe Regelung mit Liniengruppen ist erst nach dem Bau der U3 Nord eingefuehrt worden. Inzwischen ist das Linienband nicht mehr Pflicht, die Architekten koennen also auch drauf verzichten. Ausserdem Hat auch die damalige U8 und heutige U5 im Bereich Innsbrucker RIng - Neuerlach Sued halt die damalige Farbe als Linienband.

Edit: Nicht S5/S8 sondern U5/U8 natuerlich :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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ropix
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Beitrag von ropix »

Tecko @ 14 Nov 2004, 17:34 hat geschrieben: Als Marketingmensch stört mich nichts mehr als CI-Chaos :-)
Gibts das auch in Langform, bzw. was bedeutet CL genau.

Fragt ROPIX
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

ropix @ 14 Nov 2004, 22:55 hat geschrieben: Gibts das auch in Langform, bzw. was bedeutet CL genau.
Nicht CL sondern CI und das heißt Corporate Identity, also einheitliches Erscheinungsbild eines Unternehmens, in dem Fall der U-Bahn.
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Daniel S
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Beitrag von Daniel S »

CI = Corporate Identity, also ein einheitliches, zum Unternehmen gehöriges visuelles Erscheinungsbild.

Immerhin ist zumindest die eigene Marke "MVG" sehr einheitlich und überall vertreten ;)

Ciao
Daniel

Edit: Ooops, etwas spät... :rolleyes:
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Interessant ist noch, daß man beim Bau der Strecke Kieferngarten - Harras noch von vier Liniengruppen ausging...

Und was die CI-Ideologie betrifft: sie raubt nicht selten jegliche gestalterische Kreativität...

Gruß vom
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Tecko
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Beitrag von Tecko »

Das spricht denn eigentlich für die Verwendung von Liniengruppen? Meiner Meinung nach schafft das eher Verwirrung als Klarheit!

Endweder ich gebe komplett die ganze Geschichte mit den Kennfarben in den Bahnhöfen (Stationsschilder, Rolltreppenbleche...) auf oder setzte es konsequent und einheitlich um! Halbherzige Lösungen sind wenns um CI geht immer schlecht!
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Ich glaube nicht, daß es für den Fahrgast sonderlich wichtig ist, ob der Bahnhof einem Corporate Identitiy folgt. Und bei der Architektur ist die Farbwahl nicht ganz unwichtig. So kann eine auffällig verwendete Farbe (und das Farbband ist auffällig) jeglichen guten Eindruck eines gelungenen Bahnhofs verhageln...

Das Identitäts-Merkmal mag für die Werbung und Publikationen ganz sinnvoll sein, aber wenn es auf allen Gebieten zum Dogma wird, ist's nur noch lächerlich und kreativitätshemmend.

Gruß vom
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Step_3
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Beitrag von Step_3 »

das Hin und Her nervt aber schon irgendwie...
Am Georg-Brauchle-Ring hat man ganz auf die Streifen verzichtet und nun am OEZ prallen im Gegensatz zum restlichen Bahnhof die orangenen Rolltreppen penetrant hervor.... langsam sollte sich die MVG schon mal entscheiden....
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Ich denke jedoch nicht das es was mit Kreativität zu tun hat, wenn im Bahnhof OEZ orange Rolltreppenbleche verwendet werden. Man möchte auf die spätere U3 hinweisen - doch allerdings sollte diese laut CI ja Blau als Kennfarbe haben.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Tecko @ 16 Nov 2004, 23:46 hat geschrieben: Ich denke jedoch nicht das es was mit Kreativität zu tun hat, wenn im Bahnhof OEZ orange Rolltreppenbleche verwendet werden. Man möchte auf die spätere U3 hinweisen - doch allerdings sollte diese laut CI ja Blau als Kennfarbe haben.
Nein. Nach dem was man so hoert ist das orange ausschliesslich ein gestalterisches Element, was meiner Meinung nach bestens zum silber der Waende und blau der Decke passt. Das leuchtende orange sieht da einfach nur gut aus. Wenns sich wirklich auf die U3 beziehen wuerde dann hielte ich das fuer systematische Fahrgastverwirrung, weil diese ROlltreppen werden ja nie auf den Bahnsteig der U3 fuehren.

Was das Linienband betrifft: Meint ihr wirklich irgendeinen Fahrgast stoert es, dass das nicht konsequent durchgezogen ist? Den wenigsten duerfte aufgefallen sein, dass es bei der Farbe irgendein System gibt. Und selbst wenn: Interessant ist die Farbe nur bei Bahnhoefen mit einer Bahnsteigkantenzahl > 2 fuer eine bessere Orientierung. In allen anderen Stationen ist das nur ein gestalterisches Merkmal. Da kannst ja wirklich egal sei, ob manche Bahnhoefe das jetzt haben oder nicht.

ABer im Marketing geht ja offenbar Corporate Identity ueber alles, ob jetzt sinnvoll oder nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Tecko »

Boris Merath @ 17 Nov 2004, 00:11 hat geschrieben: Den wenigsten duerfte aufgefallen sein, dass es bei der Farbe irgendein System gibt.
Genau das ist meiner Meinung nach das Problem. Entweder es gibt ein System das man von vorne bis hinten durchzieht oder man lässt alles sein. Aber das - manchmal mache halte ich mich daran und manchmal nicht ist meiner Meinung nach konsequent!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Tecko @ 27 Nov 2004, 18:51 hat geschrieben: Genau das ist meiner Meinung nach das Problem. Entweder es gibt ein System das man von vorne bis hinten durchzieht oder man lässt alles sein.
Auch wenn man es komplett durchzieht, duerfte das nur den wenigsten auffallen. Und denen, denen das auffaellt, hilft die Information vermutlich auch nicht viel, weil die ihre Strecken kennen sollten. Meiner Meinung nach hat der Streifen keinen wirklichen Informationswert, und nur aus optischen Gruenden isses ja egal ob das System jetzt durchgezogen ist oder nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Tecko »

Ok, hast schon recht!
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423176
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Beitrag von 423176 »

Diese Farben helfen rein gar nichts, finde ich. CI hin oder her, hauptsache es kostet Geld und keiner versteht, was man erreichen will.
metropolis
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Beitrag von metropolis »

Ein wunderbarers Thema. Man schaue sich hier mal den Bahnhof Silberhornstrasse an. Wenn man zur Trambahn raufgeht, dann pappen überall so kleine, lieblos hingepflasterte Pfeile. Mal zeigts für "Aufwärts" diagonal, dann wieder einfach nach rechts, die Variante "nach unten" habe ich bislang leider noch nicht entdecken können. Aber ich bin überzeugt, ich werde sie finden.

Und noch ein schöneres Beispiel: Hauptbahnhof U1/U2. In Richtung Sendlinger Tor, vorne am Aufgang. Dort hats Tafeln, welche die Linien U1 und U2 in die Gegenrichtung anpreisen, und sogar noch das Endziel angeben. Ja herrlich. Ich komme vom Stiglmaierplatz und muss unbedingt wissen, dass die Gegenrichtung der U1 OEZ heisst. Und die Anschlusslinien U4/5 sind nur mit kleinen Klebern markiert, also man muss sich schon genau umschauen. Und wirft man einen Blick auf den Gegenbahnsteig in die eben andere Richtung, dann wird - wenn ich mich richtig erinnere - dort wieder auf die U4/5 mit Zielen hingewiesen. Inkonsequenz omnipräsent.

Hat man sich an diesen Tafeln satt gesehen, dann drehe man sich um und beachte die Tafel zum Aufgang Hauptbahnof. Das kleine mikrige S, als würde es sich um eine Dresdner S-Bahnlinie im Halbstundentakt zur Miltitzer Allee handeln. Wo bleibt hier der Blick auf das Gesamtsystem? Dilletanten.

Man schaue sich auch die Stationstafel an, das Wort HAUPTBAHNHOF ist fast gleich mikrig, wie die anderen Hinweise. Und wieder, die schönen netten Pfeilchen, welche man der DB abgekupfert hat.

Fraunhoferstrasse. Es wird gespart. Eigentlich gibts für die Ausgestaltung für U-Bahnhöfe oder generell Tiefbahnstationen Richtlinien. So soll beispielsweise der Name der Station möglichst oft an der Tunnelwand erscheinen. In den Anfangsjahren der U-Bahn hat man das verfolgt, und nun kommt man plötzlich mit einem Drittel aus! Grauenhaft.

Bitte bitte, man erkläre mir die Ideologie!

Eine Grossstadt, welche sich ein so teures, unbestrittenermassen hervorragendes System leistet, sollte doch auf diese Details achten. Wieviel Geld wird für neue Studien ausgegeben? Aber hier wirds lächerlich. Provinziell. Und die neue Schrift könnte man auch noch kritisieren, vor allem die Zahlen. Als Adrian Frutiger das Leitsystem des Pariser Flughafens Roissy-CDG neu gestaltete, kreierte er eine serifenlose Schrift, weil ebengenau diese aus der Ferne klar und deutlich zu lesen ist, was die neue MVG-Hausschrift nicht ist. Gut, in den Prospekten und Broschüren wirkts ja nett. Frutiger redesignte auch die alte Schrift der Pariser Métro. Eine schöne Lösung, welche mit alt und neu korrespondiert. Oder die Métro Rotterdam, wie schön und edel der Linienplan und die Haltestellenbeschriftung daherkommt! Mit Sinn für Geschmack und Design, was die MVG-Aufkleber-Hinpapper keinesfalls haben.

Die neue Haltestelle OEZ muss ich mir mal ansehen, auf Bildern wirkt sie jedoch einladend. Es ist auch nicht wichtig, ob jetzt überall die Rolltreppenabdeckungen orange sind oder nicht, das Gesamtkonzept muss einfach stimmen. Klar war das Linienkennband auf der U3/6 oder 8 eine durchgehende Linie, aber nach heutigen Massstäben geht man Leitsysteme anders an und man weiss, dass der erste Gesamteindruck einer U-Bahnhaltestelle, wenn dieser positiv ist, die Leute von alleine leitet. Intermezzo: So hat man z. B. im Cisalpino-Neigezug (Stuttgart-Florenz) erst im Nachhinein gemerkt, dass die verwendeten Farben im Innenbereich brechreizerregend sind...

A props Rolltreppen. Ich frage mich immer wieder, wenn ich diese Aufkleber an den Rolltreppen sehe, wo :P Hinweispiktogramme zu sehen sind, was man tun soll und was nicht. Dann ist dort noch der Schriftzug zu sehen "...im Auftrag der MVG". Ja fehlt dort nicht was, so zum Beispiel der Hinweis "die Firma Stahltopf u. Gürcüs reinigt für Sie die Rolltreppen -- im Auftrag der MVG". Oder soll ich mich als "Kunde der Rolltreppe" in den Dialog mit ebensolcher Aufstiegshilfe setzen und dankbar erkennen, dass die MVG mir diese Erleichterung im täglichen Leben zur Überwindung einer Höhendistanz anbietet? Oder flüstert mir am End der geschwungene Logobalken der MVG ein Geheimnis über die Rolltreppe zu? Hahaha, ich könnte mich kugeln, ab solchen Hinweisen. Sind sie doch eine kabarettistische Leistung im Alltag.

:P
schorsch
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Beitrag von schorsch »

423176 @ 28 Nov 2004, 00:06 hat geschrieben: Diese Farben helfen rein gar nichts, finde ich. CI hin oder her, hauptsache es kostet Geld und keiner versteht, was man erreichen will.
Ja, aber mit irgendeiner Farbe muss man die Dinger ja anstreichen und ob da jetzt System dahinter steckt oder nicht ist preislich gesehen ja egal.
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423176
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Beitrag von 423176 »

schorsch @ 28 Nov 2004, 02:19 hat geschrieben: Ja, aber mit irgendeiner Farbe muss man die Dinger ja anstreichen und ob da jetzt System dahinter steckt oder nicht ist preislich gesehen ja egal.
Das ist ja richtig...ich habe es aber so gemeint, dass es ja unbedingt passen musste. Nun ist das ja egal, wie eine Station aussieht...da können auch Ziegelsteine zu sehen sein, is ja völlig wurscht.

Geld kostet es so oder so, nur wenn man mal auf CI gepocht hat, dann muss man das auch durchweg durchziehen.
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Beitrag von schorsch »

423176 @ 28 Nov 2004, 02:22 hat geschrieben:Nun ist das ja egal, wie eine Station aussieht...da können auch Ziegelsteine zu sehen sein, is ja völlig wurscht.
Das wurde anscheinend im Bhf. Messe West so gemacht...blanker Beton mit der restlichen roten Farbe angepinselt...schlimm sowas...
423176 @ 28 Nov 2004, 02:22 hat geschrieben:nur wenn man mal auf CI gepocht hat, dann muss man das auch durchweg durchziehen.
Du vergisst wohl, dass wir von den SW//M reden :lol:
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Beitrag von schorsch »

metropolis @ 28 Nov 2004, 01:08 hat geschrieben: Und noch ein schöneres Beispiel: Hauptbahnhof U1/U2. In Richtung Sendlinger Tor, vorne am Aufgang. Dort hats Tafeln, welche die Linien U1 und U2 in die Gegenrichtung anpreisen, und sogar noch das Endziel angeben. Ja herrlich. Ich komme vom Stiglmaierplatz und muss unbedingt wissen, dass die Gegenrichtung der U1 OEZ heisst.
Aber wenn du jetzt z.B. vom Stiglmaierpl. kommst und Richtung Feldmoching willst? Oder wenn du vom Königsplatz kommst und Richtung OEZ willst? Dann ist es doch hilfreich zu wissen wohin, welche U-Bahn von wo fährt...
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Beitrag von kapitaen »

schorsch @ 28 Nov 2004, 03:15 hat geschrieben: Aber wenn du jetzt z.B. vom Stiglmaierpl. kommst und Richtung Feldmoching willst? Oder wenn du vom Königsplatz kommst und Richtung OEZ willst? Dann ist es doch hilfreich zu wissen wohin, welche U-Bahn von wo fährt...
Die neue Beschilderung (bzw. "Beklebung") im U-Bhf Hauptbahnhof der U1/U2 ist mir auch schon negativ aufgefallen.

Erstens sieht es wirklich billig gemacht aus, man streicht einfach mit stumpfer, rauher Malerfarbe über die Tafeln und klebt dann winzige Piktogramme drauf, die sich in Bälde wider ablösen werden.

Zweitens ist das wichtigste, nämlich die Bahnhofsbezeichnung "Hauptbahnhof" viel zu klein geraten

Drittens halte ich die Angabe der jeweiligen Gegenrichtung wirklich für übertrieben und für Platzverschwendung. Es hätte genügt, diese Hinweise nur auf den Aufgängen anzuschreiben, wenn man vom Bahnsteig nach oben will. Ich habe es selber schon miterlebt, daß Fahrgäste dadurch die Fahrtrichtung verwechselt haben.

Viertens ist diese neue MVG-Hausschrift für berschilderungen ungeeignet. Sie läuft viel zu breit, daher muß man bei längeren Bahnhofsnamen (z.B. Olympia-Einkaufszentrum) die Größe der Schrift reduzieren, damit alles draufpaßt.

Fünftens: Das wichtige S-Bahn-Symbol wurde offenbar widerwilligst möglichst klein und unauffällig plaziert. Wer legt so etwas fest? Wer kreiert solche kleinkrämerischen Lösungen?

Früher aren noch Fachleute am Werk, heute leider nur noch Bastler.
;)
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Beitrag von 423176 »

kapitaen @ 28 Nov 2004, 12:10 hat geschrieben: Früher waren noch Fachleute am Werk, heute leider nur noch Bastler.
Du hast damit leider völlig recht. Früher gab es jede Menge Fachleute, die solche Dinge von der Pike auf gelernt haben...heute werden solche Leute meist nur noch angelernt. Bei soetwas geht es ja noch...aber wenn man Lokführer oder andere Berufskreise sieht, wo vielleicht ein ehemaliger Bäcker nun Züge fährt oder Autos baut...das geht auf Dauer nicht gut. Sie machen ihren Job vielleicht gar nicht mal so schlecht, aber ich weiß nicht so recht...
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Beitrag von schorsch »

423176 @ 28 Nov 2004, 13:45 hat geschrieben: Du hast damit leider völlig recht. Früher gab es jede Menge Fachleute, die solche Dinge von der Pike auf gelernt haben...heute werden solche Leute meist nur noch angelernt. Bei soetwas geht es ja noch...aber wenn man Lokführer oder andere Berufskreise sieht, wo vielleicht ein ehemaliger Bäcker nun Züge fährt oder Autos baut...das geht auf Dauer nicht gut. Sie machen ihren Job vielleicht gar nicht mal so schlecht, aber ich weiß nicht so recht...
*vollkommenzustimm*

Aber trotzdem finde ich, dass es schlimmere Dinge gibt, als ob jetzt Hauptbahnhof etwas kleiner geschrieben wurde als vorher. Ich hab´ noch niemanden erlebt, der erstmal seine Lupe rausnehmen musste um rauszufinden wo er ist ;)
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

kapitaen @ 28 Nov 2004, 12:10 hat geschrieben: Erstens sieht es wirklich billig gemacht aus, man streicht einfach mit stumpfer, rauher Malerfarbe über die Tafeln und klebt dann winzige Piktogramme drauf, die sich in Bälde wider ablösen werden.
Nörgel-nörgel-nörgel.... :angry:

Also wirklich, die Schilder nach vielen Jahren mal aufzufrischen, ist nötig, deshalb wird es wohl auch gemacht. Und billig mag es vielleicht rein preislich sein, einfach zu Malerfarbe zu greifen, das Ergebnis rechtfertigt aber meines Erachtens diese Vorgehensweise völlig, denn die neuen Schilder sehen echt gut aus. Wie stellst Du Dir denn vor, dass man das (den Hintergrund) stattdessen machen sollte? Und ob sich die Piktogramme wirklich in Bälde wieder ablösen werden, das wird die Zeit zeigen. Ich glaube das weniger, denn die alten Beschriftungen/Symbole etc. waren genauso auch nur aufgeklebt, und haben die schlecht gehalten? Nicht wirklich! Also mach mal bitte nicht alles schlechter, als es ist.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von Tecko »

Jetzt sind die Stationsschilder in Fröttmaning weiss. Mal wieder eine neue Lösung :-)

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rob74
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Beitrag von rob74 »

Tecko @ 14 Nov 2004, 18:34 hat geschrieben: Das beim OEZ verwendete rote Namensschild ist deutlich heller als Stationsschilder auf alten U1/U2 Bahnhöfen (Hauptbahnhof unten).
Vielleicht waren die Schilder der alten Bahnhöfe auch heller, als sie noch neu waren ;)

Was noch komisch ist: alle Bahnhöfe der U6 (einschließlich die schon länger neu beschrifteten, z.B. Implerstraße oder Alte Heide, außer Fröttmaning) haben die Linienbänder in demselben dunkelblauen Farbton. Als der Goetheplatz neu beschriftet wurde, haben sie als Hintergrundfarbe das MVG-"lila Kuh"-Blau genommen. Das verstehe mal einer...

Apropos sich lösende Buchstaben: ich hab schon welche gesehen, wenn ich mich recht erinnere im Bf. Alte Heide, an einer der Stationsnamen-Aufschriften auf den Seitenwänden :(
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Beitrag von Tecko »

Auch das "U"-Zeichen an den Bahnhöfen hat sich im Laufe der Zeit verändert. Es wird jetzt ein deutlich dunklerer Blauton verwendet.

Weiß jemand welche Funktion eine Station haben muss um auch mit dem Fussgängerunterführungssymbol gekennzeichnet zu werden?

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Altes Schild am Petuelring

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Neues Schild am Georg-Brauchle-Ring
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Dave
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Beitrag von Dave »

Kann sein dass du recht hast, ich hätte aber auch noch ne andere Vermutung: Das Blau könnte auch ausgebleicht sein!
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von luc »

Tecko @ 28 Jun 2005, 22:16 hat geschrieben: Weiß jemand welche Funktion eine Station haben muss um auch mit dem Fussgängerunterführungssymbol gekennzeichnet zu werden?
Eine Fußgängerunterführung zu einer anderen Straßenseite muß existieren und auch deutlich leichter zum Durchlaufen sein als die Überquerung der Straße? Als Beispiel mal Theresienstraße: Hier lohnt sich nicht die Benutzung der Unterführung, da die Straßen sehr klein sind und dank ampelgesicherter Übergänge gefahrlos zu benutzen sind.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Tecko @ 28 Jun 2005, 22:16 hat geschrieben:Weiß jemand welche Funktion eine Station haben muss um auch mit dem Fussgängerunterführungssymbol gekennzeichnet zu werden?
Diese Unterführungssymbole, häufig gespickt mit einem Straßenbahn- und/oder Bussymbol scheinen mir vor allem auf der U8/U2-Stammstrecke sehr verbreitet zu sein. Ich vermute, dass es sich einfach um einen Zeitgeist handelt. In einem der Eröffnungsprospekte von 1980 wurde zum Beispiel sehr euphorisch die Multifunktionalität des neuen U-Bahnhofs Innsbrucker Ring als Verkehrsstation, Fußgängerunterführung, öffentliches Klo und Luftschutzraum :D :P gelobt. Heute, 25 Jahre später, geht man wohl davon aus, dass die Leute mittlerweile wissen, wofür was man eine U-Bahn-Station alles gebrauchen kann <_< .
Gruß vom Wauwi
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